Weit ist die Nacht vorangeschritten hier oben auf einsamer Lichtung
das Mondlicht liegt bleiern auf Tannenspitzen und Wind heult aus jeder Richtung
da, plötzlich die ersten Schatten rasen im Fluge über den Wald
darauf ein helles Kreischen ertönt, selbst bravsten Herzen wird kalt
schwarze Gestalten verfinstern die Sterne, kommen von überall her
angezogen durch magische Zwänge werden es immer mehr
Lachen und Fluchen schallt laut durch die Bäume fernab von menschlichem Hort
die Hexen beginnen dämonisches Treiben an diesem verfluchten Ort
schon sind sie versammelt all auf der Wiese, der Blume und Grashalm erstirbt
heut Nacht eine junge Teufelsbuhle satanische Weihe erwirbt
ein widerlich Wort nur entzündet ein Feuer aus kaltem unirdischem Licht
inmitten des Wimmelns die Flammen züngeln, ein Sterblicher dämmt den Brand nicht
ein Singsang hebt an aus allen Kehlen, mit zuckenden Gliedern der Feitstanz beginnt
die Hexen sich drehen um das Feuer, ein Anblick der Blut in den Adern gerinnt
nackte Füsse nun Stampfen und Rennen, im Feuerschein fliegen die Mähnen
als schauriger Hexenchoral dazu ein Heulen wie von Hyänen
immer schneller der Kreis sich rundum bewegt, immer schneller wirbeln die Leiber
bis alle Konturen verfliessen zu Eins im Reigen exstatischer Weiber
nun springt wie ein Raubtier die Flamme empor um gleich darauf zu vergehen
die Tanzenden fallen vor Schreck in den Staub, niemand bleibt jetzt noch stehen
denn dort wo gerade das Feuer noch lebte, erblickt man eine Gestalt
ein Ziegenbock aus der Glut erhebend, beherrschend der Flamme Gewalt
schwarz wie die Nacht mit grossem Gehörn, einen Baumstumpf erkoren zum Thron
so setzt er sich unter die Trauerweide, die grünen Augen voll Hohn
die Aufwartung macht ihm mit blosser Brust der bösen Wesen Reihe
die Junghexe tritt als letzte heran, zu empfangen die teuflische Weihe
nicht Worte beschreiben die weitere Tat, getrieben von schändlicher Lust
wie Hexen der Hölle endgültig verfallen, nur ein Goja hats träumend gewusst
ein Jubel aus zahnlosen Mäulern braust, zelebrierend die furchtbare Schande
die Masse der keifenden Hexen wogt, es ist eine mehr nun im Lande
abseits bei giftiger Herdstatt kocht und brodelt und zischt es in Kesseln
manch faule Substanz als Zutat darin, zu bestärken des Fluches Fesseln
zwei alte Hexer stehen dabei und murmeln unsägliche Sprüche
wünschen die Pestilenz herbei in dieser verdorbenen Küche
ihr Schadenzauber sucht Dörfer heim mit Hagel, Schnee und Flut
zu trüben der braven Menschen Leben, zu vernichten ihr Erntegut
belohnt wird der Greise Treiben bald durch boshaft schaurig´s Gelächter
vom Maul des verdorbenen Geissbocks selbst und allen seiner Töchter
und erst als er letzte Spruch gesprochen wird es still auf dem Sabbathügel
die Hexen, sie tanzten die Antimesse, besessen und ohne Zügel
geschwind wird sich nun emporgehoben, schon reiten sie durch die Lüfte
in alle Winkel des Landes zurück über Flüsse, Täler und Klüfte
von dort zu dienen dem schwarzen Herrn, ihrer Seelen grausigen Pächter
mit Zauber zu Binden mehr Menschenherzen für ihrer Taten strengen Wächter