Skalar

Steckbrief | Pflege | Zucht&Aufzucht | geographische Verbreitung
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Pterophyllum scalare
Familie:
Cichlidae
Gattung:
Pterophyllum
Art:
P. scalare
Deutscher Name:
Segelflosser oder Skalar
Herkunft:
Amazonasbecken
Größe:
bis 25cm
Verhalten:
Wie für Cichliden typisch, leben die Jungfische im Schwarm und die Erwachsenen in Paaren. Das ist schwierig wenn das Becken zu klein ist.
Haltung:
Gut gefiltertes Aquarium. Sollte nicht unter 300 Liter zur Pflege von erwachsenen Skalaren.
Wasser:
Mäßig hart, ph-Werte nahe neutral (7,0), Temperatur um 25°C; die schwarzen Skalare brauchen mehr Wärme.
Ernährung:
Einfach, Lebendfutter ist eher zu empfehlen.
Skalare lieben Rote Mückenlarven und Garnelenfleisch, nehmen aber such gerne Fischfleisch und Trockenfutter an. Die Größe der Futterpartikel muss natürlich die Größe des Maules der Fische angepaßt sein; 2 Fütterungen am Tag
Ergänzend:
Eine Gruppe von 6 Skalaren gleicher Körpergröße aus verschiedenen Zuchten erwerben und zusammen aufwachsen lassen, damit erzielt man die besten Ergebnisse.
DCG:
Die Deutsche Cichliden Gesellschaft befaßt sich mit Buntbarschen (auch Skalare) jeglicher Herkunft .
DCG-Kontakt:
Winfried Poesdorf
Parkstr. 21a
33719 Bielefeld
Die Pflege von Skalaren ist nicht besonders schwierig . Eine Ausnahme ist Pterophyllum altum bei dem die Eigenschaften des Wassers eine grössere Rolle spielen, Vergleichsweise wie beim Diskus.
Beim Pflegeaquarium ist nur die Höhe und Länge von Bedeutung. Eine Höhe von 45 oder 50cm für erwachsene Skalare ist ein Muß, wobei die Länge so lang sein kann, wie es nur geht. Nur wenn das alles vorhanden ist, fühlt sich ein Skalar so richtig wohl!
Das Wasser sollte mittler Härte, d.h. bis 8°dGH, ein pH-Wert zw. 6,5 und 7,0 bei einer Temperatur von 26 bis 28°C. Wildformen brauchen allerdings weicheres und saures Wasser (pH 6,0 bis 6,8, 0 bis 3°dGH).
Der Filter sollte nur mäßig stark sein, so dass die sich auf dem porösen Filtermaterial (Lavasteine u. Schrot oder Sinter-, Ton-, Porzellan- oder Kunstoffröhrchen) eines Rieselfilters ansiedelnde Bakterien ihre max. Produktivität erreichen können. Die Strömung darf nur schwach sein, da eine zu hohe Strömung ein Alptraum für Skalare ist. Eine Förderleistung von 250Liter/Stunde für ein 350Liter Aquarium reicht völlig aus.
Ein Teilwasserwechsel von 1/3 bis zur 1/2 des Inhaltes sollte alle 2 Wochen durchgeführt werden.
Ein Luftausströmer braucht man nicht, wenn der Auströmer des Filters für die Umwälzung des Wassers benutzt wird.
Den natürlichen Lebensbedingungen nach, besteht die Einrichtung hauptsächlich Wurzelstücke und Ästen. Ein dunkler Bodengrund, wie etwas Lavaschrot. Das Becken wird dicht bepflanzt mit z.B. großen Echinodorus als Leitpflanze und Eleocharis, Cabomba und Myriophyllum als Begleitpflanzen zu empfehlen. Ebensogut eignen sich auch Hygrophila, Cryptocoryne - Arten usw. An den Seiten kann man Vallisneria pflanzen die robust und schnellwüchsig sind. Kleine Schwimmpflanzen wie Salvinia mögen diese Fische sehr gerne. Sie fühlen sich mit dichten Schwimmpflanzendecke viel wohler.
Sie sind vor allem empfindlich gegen Befälle von den Krankheiten Pseudomonas, Aeromonas und Myxobacterium, was zu Flossenfäule führt. Diese Bakterien sind am einfachsten mit Antibiotika zu bekämpfen, bei richtiger Diagnose vorausgesetzt. Die damit verbundenen Risiken müssen in Kauf genommen werden. Die Lochkrankheit oder Hexamitose wird durch einen Flagellaten, nämlich Spironucleus elegans (= Hexamita symphysodonas ) ausgelöst. Leider ist es zu spät den bzw. die betroffenen Fische zu retten, wenn man die Symptome (Löcher in der Haut des Kopfes und des Nackens) entdeckt. Wie immer ist das Beste das Vorbeugen! Das ist eine regelmäßige und gesunde Ernährung und der Bereitstellung eines optimal eingerichteten Beckens, d.h. Lebensraum durch regelmäßige Wasserwechsel, dem Sauberhalten des Filters und Absaugen von Mulm. Ein Teil der Filterung sollte über Sinter- o. Tonröhrchen erfolgen.
Skalare laichen am liebsten in der mittleren Wasserschicht auf Einrichtungsgegenständen, dem breite und langen Blatt einer Pflanze oder eine dafür eingebauten PVC-Platte. Wenn kein "natürliches" Laichsubstrat zur Verfügung steht, werden auch die Schieben des Beckens und das Ansaugrohr des Filters als Ersatz benutzt. Sind die Eier aber am Heizer, so sind sie, sobald er heizt, verloren.
Die Eier werden in Reihen in einer vertikalen Aufwärtsbewegung von unten nach oben vom Weibchen angeheftet. Sie werden vom Männchen sofort nach dem ablegen befruchtet. Die Jungen schlüpfen bei einer Temperatur von 30°C nach 42-45 Std.
Während der Fortpflanzung muss das Wasser besonders sauber und der Boden frei von Mulm sein, sonst setzt sich der Mulm auf den Kopfdrüsen der Larven ab, welche deswegen ersticken.
Seit einiger Zeit werdend aus den freischwimmenden Larven Jungfische, denen die Schwimmblase fehlen oder bei denen sie unterentwickelt sind. Dadurch können sie nicht ihre Aufzuchtnahrung, z.B. Artemia -Nauplien, nachjagen. Dies ist genetisch bedingt (Überzüchtung!), sie müssen also Paare bei denen so etwas auftaucht trennen und mit anderen, deren Gene intakt sind, verpaaren um herauszubekommen, welcher Fisch den Genfehler hat. Natürlich muss der ausgesonderte Fisch von der weiteren Zucht ausgeschlossen werden. Von künstlicher Inkubation ist abzuraten, da man mit bis zu 65% Verlust des Laiches zu rechnen hat.
Beim Schlupf der Larven kann es sein das das Chorin (Eimembran) so fest am Substrat ist, das ein Eingreifen der Elterntiere erforderlich ist.
Nachzuchtskalare weisen aber noch eine Mißbildung auf: unterentwickelte Kiemendeckel. Hierbei ist es aber nicht genetisch bedingt, sondern um mangelnde Haltung. Dies tritt oft auf, wenn die Ernährung nicht abwechslungsreich gestaltet ist und das Wasser zu weich ist (unter 100µS/cm bei 25°C). Als Schutz vor so einer Mißbildung muss ein Teil des Wassers einige Tage nach dem Freischwimmen der Jungfische gegen Leitfähiges ausgetauscht werden, so dass ein Wert von200 bis 500µS/cm erreicht werden.
Die Ernährung muss so abwechslungsreich wie möglich sein und gefriergetrocknete, gequetschte Tubifex, ausgewählte Wasserflöhe, zwei Wochen alte Salinenkrebschen, zerkrümeltes Krabben- und Fischfleisch, Futterflocken mit hohen Pflanzenanteil usw. Das Futter wird am besten auf 2 Fütterungen am Tag verteilt. Eine morgens, etwa 1 Std. nach dem das Licht eingeschaltet wurde und eine nachmittags, ungefähr 3 o. 4 Std. vor dem Ausschalten der Beleuchtung. Ein guter Fütterungsrhytmus ist eine kleine Menge alle 2 o. 3 Std., wobei man Lebendfutter und normales Futter abwechseln sollte.
Regelmäßige Wasserwechsel hat einen guten Einfluß auf das Wachstum.
Wenn die Skalare sich gut entwickeln sind die Männchen mit 10Monaten und die Weibchen mit 1Jahr geschlechtsreif sind.
Die Gattung Pterophyllum ist auf Südamerika beschränkt. Pterophyllum altum und Pterophyllum leopoldi besitzen dabei eine weitaus begrenztere Verbreitung als Pterophyllum scalare. Den "normalen Skalar" kommt hauptsächlich in Guyana vor, aber mit einigen abweichenden Merkmalen. Es handelt sich dabei nur um eine Lokalform. Pterophyllum altum ist hauptsächlich im Orinokobecken verbreitet, jedoch ist es nicht auszuschließen, dass er auch bis in das Amazonasbecken vordringt. In diesem Zusammenhang darf nicht vergessen werden, dass zwischen dem Canal Casiquiare und dem Rio Negro eine Verbindung besteht. Pterophyllum leopoldi ist gegenwärtig nur aus dem Rio Solimoes mit Fundorten 90 km flussaufwärts von Manacapuru bekannt.