Beim Bummeln in Venedig und auf Bergen, der Kritikerpapst Greenberg in einem riesigen Pelzmantel versunken. Man hat es sich offensichtlich gut gehen lassen, im Bewusstsein der historischen Momente. Nicht zuletzt aufgrund dieser Bekanntschaften (und einer selten kommentierten, aber in boeswilligen Wertungen anschwingenden Liaison mit Greenberg) machte die Kunstgeschichte aus Frankenthaler ein Bindeglied zwischen zwei Maler-Generationen, zwischen abstraktem Expressionismus - mit de Koonig am einen und Pollock am anderen Ende - und der Farbfeldmalerei von, beispielsweise Morris Louis und Kenneth Noland. Es offenbart die selbstvergessene Eleganz, in der Frankenthaler, den Aufnahmen zufolge, sich ebenfalls bestens auskannte. . |
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Helen Frankenthaler, die in keiner Geschichte des abstrakten Expressionismus in den USA fehlt, stellte in Deutschland das erste Mal 1959 auf der documenta II in Kassel aus. Dennoch ist sie hier laengst nicht so bekannt wie Pollock, de Kooning oder Robert Motherwell, mit dem sie zwischen 1958 und 1970 verheiratet war. Dabei war ihr Gemaelde "Mountains and Sea" von 1952 sehr schnell zu einer Ikone geworden; Maler wie Kenneth Noland und Morris Louis bezogen sich darauf als ein Schluesselerlebnis, das ihnen den Weg in die Farbfeldmalerei oeffnete. Aus Kannen schuettete die 23jaehrige Malerin duennfluessige Pigmente auf die unbehandelte Leinwand. Doch Pollocks All-Over-Strukturen versiegelten die Leinwand und verschlossen die Leere; sie legten sich darueber als etwas, das keinen Anfang und kein Ende kennt. |