(9.11.2003)
Meine
Musen haben mich verlassen.
Von mir geflohen sind sie, wie vom Tod,
Denn ich vergaß wohl, ohne sie,
da gibts fuer mich kein Schaffen.
Nun quält sie mich, die Seelensnot.
Ihr
edlen Musen, hört mein Flehen;
kehrt
mir zurück, ich sehe es doch ein,
denn
ohne Euch, die Kunst kann kaum bestehen.
Ihr
seit fuer mich, ein edler Tropfen Wein.
Kommt
doch zurück, ich will nun auf euch hören,
wenn
ihr ganz heimlich flüstert in mein Herz,
nur
euch zu Ehren will ich mich besinnen,
mein
Werkzeug nehmen in die wohlgeübte Hand.
Wenn
ihr erscheint auf rosaroten Schwingen,
nach
morgengrauer Nebelwand,
dann
fließen mir die schoensten Bilderphantasien
auf
die erwartungsvolle Leinewand
Die
schönsten Bilder werden wir dann malen,
Und
Gott im Himmel wird sich freu’n
Ach
meine Musen, kehret mir doch wieder
und
laßt mich nimmermehr mich allein.
Wollt
ihr mich bitte bald begnaden,
Mir
wieder schenken eure edlen Gaben?
Nie
wieder werde ich vergessen meine Pflicht,
und mit euch schweben in der Sonne Licht.
Land
meiner Ahnen,
lodernd
die flamme brannte
vor vielen Jahren.
Land,
wo so grün der Wald,
dunkel,
die Tannen und Eichen.
Weitstreckende
Täler fand ich,
meine Blicke umherschweifend.
Rot, deiner Dächer dort,
grüne
Hügel beflecken.
Schlank,
deine Türme,
‘gen
Himmel sich strecken.
Glod-blitzende
Kuppeln dort,
Freundlich
grüssende Giebel.
Wie
konnte ich nur von dir gehen,
wenn
ich dich so liebe?
Nun,
mein geliebtes Land,
laß
mich nicht sorgen,
halt’mich
in deinem Schoß,
schützend
geborgen.
Wie
sollte ich nun wieder fort?
Neu
fand ich die Liebe!
Wie
könnte ich nun leben, dort,
in
fernen Regionen?
Ach,
in meiner Kapsel hier,
fliege
ich weiter,
zeige
mir mehr von dir,
in aller Eile.
AGDL
Auf
den Schwingen schwer duftender Luefte,
zieht
der Lenz durch unser Land.
Das
bunte Laub zum Tanzen bringt er
und
zum Kreiseln wild,
im
grauen Dunst.
Meisterhaft,
gleich einem Maler,
kunstvoll
malt der Herbst.
Leuchtend
warme Farben bringt er;
Gelb,
orange, braun und gold,
und
so verwandelt er die Welt.
„Leget
ab eure schoenen Gewaender!“
atemlos
raunet der Oktoberwind,
dem
zoegernden Ahornbaume,
der
gewaltigen Eiche,
dem
Hartriegelstrauch,
und
dem kletternden Geisblatt zu.
Und
lustig flattern die farbigen Blaetter,
gleich
pulzierenden Schmetterlingen.
Auf
den Oktobersonnenstrahlen gleiten sie hernieder,
zitternd
schweben sie dem kuehlen Grunde zu.
Und
immernoch saeuselt der Oktoberwind.
Und
voller Begierde,
die
letzte Zierde,
er
von den Aesten der Baeume nimmt.
„Euer
Schicksal ist besiegelt,
das
Herbstlaub muss fallen,
soll
zudecken den modernden Erdenballen!“
Und
doch,
trotz
des Verlustes ihrer praechtigen Trachten,
stolz
und stark stehen die Baeume.
Still,
geduldig, kahl und grau warten sie
Auf
den Fruehling.
Doch die Zeit strebet dem Winter entgegen.
AGDL
(Nov. 14.03)
I went to my garden,
One bright afternoon,
To check on my roses,
For autumn was coming on.
I found the beautiful Miss Gloria dei,
In her best gown,
Of yellow and pink chiffon,
With her glowing rose-face
Turned up to the sun.
A stunning fragrance emitting
From her last bloom,
She was batting her pretty rose-eyes
At the proud and strong
Mr. Lincoln,
Who,
Looking quite tall and handsome,
In his bright frock of crimson,
Was charmed
And
With a dignified nod,
He returned her attention.
AGDL
(auf
Deutsch)
Eines
schoenen Tages,
ich
in den Garten ging,
nach
meinen Rosen wollt ich schauen,
denn
der Herbstwind,
wird
bald brausen.
Dort
fand ich voller Freude,
in
ihrem schoensten Kleide,
aus
gelb und rosa Seide,
Miss Gloria dei fein.
Ihr
suesses Rosen-Gesichtelein,
sah
in die strahlende Sonne hiein.
Und
welch ein betaeubender Duft,
lag
in der Spaetsommerluft
Und
Miss Gloria dei fein,
mit ihren bezaubernden Rosen-Aeugelein,
warf einen liebkosenden Blick,
auf
den wuerdigen Mister Lincoln.
Welcher
erhaben, gross und stark,
in
seinem purpurroten Frack,
ganz
in ihrer Naehe stand,
und
sehr geehrt war,
und charmant,
ihre
Beachtung
sehr
galant,
mit
einem hoeflichen Diener
und
Kuess-die Hand,
ihr schmeichelnd wider gab.
AGDL.
Uebersetzt
am 26. 8. 2004 von meinem orogonalem Gedicht, „Miss Gloria dei“
Waer
ich ein Voegelein,
im
Himmel so frei,
floeg’
ich zu dir, so weit es auch sei
Dann
koennt’ ich auch trillern,
auf
Vogelart singen-
du
erkest mich sofort-
koennt
meine Treue dir bringen.
Ich
saeng dir ein Liedchen,
ueber
Heimweh und Sehnen,
die
hier in der Ferne die Seele zerstoeren.
Ich
saeng dir ein Verschen,
voller
Wehmut und Liebe,
in
Stimmen der freien gefluegelten Wesen.
Und
du wirst erkennen,
in
fluechtigem Zuge,
in
flatterndem Kleide, in Vogelgestalt,
dein einsames Kind aus dem fernen Land.
AGDL
Wer
nicht an Gott glauben kann,
glaubt
auch nicht an die Liebe.
Wie
koennte es anders auch sein?
Denn
die Liebe ist das Goettliche in uns.
Sie
ist heilig.
Sie
ist das, was ewigen Wert hat-
nie
vergeht,
wie
auch Gott, omnipotent, ewig besteht.
Ein
gottloser Mensch gleicht einem leeren Gefaess.
Er
hat eine verkuemmerte Seele,
ohne
Gott ohne Liebe,
kann
man seinen Gefuehlen nicht trauen!
Tief in uns allen jedoch,
schlummert
das Goettliche.
Obwohl
so mancheiner
jegliche
Erkenntniss dessen verdraengt,
nicht
wahrhaben will-
In
unseren besten Stunden,
werden
wir Seines Daseins bewusst,
wenn
auch nur durch ein nebelhaftes Ahnen-
Denn
es ist der Urfunke in uns,
den
Got in uns einbettete
vor
unzaehligen Millennien-
Durch
Selbstvergessen allein,
kommen
ganz langsam tiefe Einsichten-
Und
wir ahnen die Groesse,
das
Unendliche, das Goettliche in uns.
Der
Mensch und die Natur,
werden
allein durch das Goettliche in uns heilig.
Wenn
wir das nicht erkennen wollen
betruegen wir uns selber.
(Annemarie Golloch De Leary, September 2002)
Jeh
hoeerr ich greiffe,
desto ferner ist der Himmel.
Jehr
weiter ich schwimme,
desto
tieler ist das Meer.
Jeh
mehr ich mich muehe,
desto
breiter ist die Kluft,
desto
steiler sind die Berge,
desto
groesser ist mein Streben.
AGDL.
(uebersetzt
von meinem Gedicht von 1986)
Ihr Kinderlein des ueblen Schicksals,
was
kann die Welt noch fuer euch tun?
Fortuna
hat euch nicht gefragt,
als
ihr auf diese Erde kamt,
wo
manche haben und viele nicht,
doch
die Vergeltung vorbehalten ist.
Ihr
versteht nichts von dem Anlass,
wisst
nicht was war und was die Zukunft bringt.
Doch
Eure Heimat bricht zusammen
und
die Erde ist fruchtlos und verbraucht.
Land
und Leute sterben ab,
auf
dem verdoerrten Ackerland.
seine Phlicht hat es vollbracht
und
hat nun nicht mehr herzugeben.
Wie
eine Epoche ihrem Ende naht,
so, ihr ungluecklichen Opfer
mitten
im Auge der Vernichtung harrt,
und
hoffet noch auf ein Erbarmen,
doch
tief gebueckt sieht man euch darben,
Und
unbequem in meinem Sessel,
nehm
ich die Tragoedie auf.
Muetter,
krank und hungerschwankend,
blicken
mich anglagend an.
Aus
den tiefen Augenhoelen,
starret
schon der sichere Tod.
Doch
mit letzter Kraft
dem
Todesengel trotzend,
kauern
sie im trocknen Staub.
Kummervoll,
in ihren schwachen Armen
halten
sie die aufgeblaehten Koerperlein.
Und
die Kleinen suchen nach der Kraft zum leben
hoffnungslos,
vergebends,
an
der welken Mutterbrust.
Steriles
Land und hungers-schwache Muetter
opfern
ihre einst so starke Lebenskraft.
Oh
Kinder dieses jammervollen Elends,
was
kann die Welt fuer euch noch tun?
AGDL.