1991 gründeten ein paar in ihrer Freizeit Drogen konsumierende Halbstarke aus den hässlichsten Vorstädten der ansonsten hübschen Stadt Zürich eine Band mit dem festen Vorsatz, den schnellsten und erbarmungslosesten Death-Metal aller Zeiten zu spielen, und dazu passte der Name NEX ganz prima, denn der bezeichnet auf lateinisch gewaltsamen Tod.
Als dann 1993 jedoch ein neuer Sänger und kurze Zeit später auch gleich noch ein neuer Guitarrist dazustiessen, änderte sich das Gesicht der Band nachhaltig: Beeinflusst von Bands wie Mr. Bungle, Helmet und Fishbone wurde fortan eine mehr oder minder tanzbare, wenn auch immer noch reichlich aggressive Mischung aus Ragga-Rap, Punk, Metal, Ska und Reggae gespielt, mit der 1995 ein Demotape namens LIMP, sowie 1996 dann die erste CD RUDI aufgenommen wurden. Beide heimsten prompt allenthalben gute Presse-Kritiken ein (u.a. auch im VISIONS), und verschafften der Band Zugang zu etlichen grösseren Auftritten, so als Vorgruppe der Schweizer Crossover-Prominenz Artofex, sowie vor Gruppen wie Crank, Merfen Orange, Mona Lisa Overdrive oder Finger und dank Abstecher in den süddeutschen Raum (Stuttgart) und Mittelhessen (Frankfurt) durfte NEX sogar mit dem Bundesgrenzschutz freundliche Bekanntschaft machen. Insgesamt spielte die Band damals so ziemlich überall, wo elektrischer Strom vorhanden und der Genuss von Betäubungsmitteln technisch nicht völlig unmöglich war -und das führte dann teils auch an so bizarre und groteske Orte wie zu einem Job als akustische Untermalung einer Autogrammstunde der snowboardfahrenden Motorrad-legende Sean Palmer, oder gar direkt ins Vorprogramm eines gewissen Toni Vescoli, bekannt als "the Swiss Beatle"!
Diese glücklichen und unbeschwerten Zeiten wurden dann in den letzten paar Jahren leider von einigen unangenehmen Zwischenfällen unterbrochen, welche die Band einer kleineren Bewährungsprobe unterziehen sollten: erst sprang im Frühjahr 1998 kurz vor den Aufnahmen zur zweiten CD THE BURNING HOLE OF THE INVISIBLE MAN der langjährige Bassist ab, dann wurde das Haus, in dem sich der Proberaum der Band befand innerhalb eines Monats zum Abbruch freigegeben; schliesslich folgten einige längere studien- oder arbeitsbedingte Auslandaufenthalte seitens verschiedener Bandmitglieder. Immerhin trugen die vielen Unterbrechungen dazu bei, dass NEX-Konzerte in dieser Zeit zunehmenden Kultcharakter erhielten, und sich eine hartgesottene Fangemeinde herausbildete, welche der Band selbst an ihre exotischsten Auftrittsorte folgte.
Ende 1999 schliesslich, pünktlich zum langersehnten Weltuntergang, fand die Band dann endlich wieder zu alter Einigkeit zurück, und machte sich umgehend daran, ein neues Repertoire an Stücken zu erarbeiten und liess im Frühjahr 2000 eine kleinere Schweiz-Tournee folgen. Im Zuge der darauf folgenden Aufnahmen der dritten CD "WE DON'T LIKE THE WAY YOU SMELL" kam es dann aber zu unüberbrückbaren musikalischen Differenzen und konsequenterweise löste sich NEX dann im April 2001 definitiv auf.
Wie das Leben von ehemaligen Rockstars aber so spielt, wussten all diese Leute ohne NEX nichts Schlaues mehr mit ihrem Leben anzufangen und deshalb taten sich diejenigen Mitglieder, deren musikalische Differenzen nicht ganz so gross gewesen waren, im Winter 2002/2003 wieder zusammen. Und so präsentiert sich NEX im Frühjahr 2003 zur Freude aller noch lebenden Fans wieder in der angestammten Formation von vor 1998. Prosit!
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