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Sonnenaufgang9 KUNST
Bildhauer Ferdinand Böhme 2 Skulpturenpark boehme.com - waterman Um
den Grimming von
Helmut
GrosinaTe.1-12 m.Bi.
Von alten Fresken und neuen Skulpturen Die Grimming trifft auf den Grimming Die lebenden Steine des Ferdinand Böhme Aus dem
unwirtlichen Toten Gebirge, knapp an der
Baumgrenze, wo es noch nicht so unwirtlich ist,
sammelt sich ein Bach, der Grimmingbach. Die
Menschen nennen ihn auch die Grimming, gleichsam
als weibliches Gegenstück zu dem beherrschenden
Berg, der wegen seiner markanten Gestalt lange
für den höchsten Berg des nördlichen Alpenzuges
gehalten wurde. Die Grimming hat mit ihrem
steten Tropfen den Durchbruch zwischen dem
Grimming und den Felsen von Pürgg geschaffen und
vereinigt sich mit der Enns, wo der Grimming
einen Hangrücken mit Felsklumpen wie eine Wurzel
mit Knorren zum Fluss streckt. Auf diesem erhebt
sich das Schloss Trautenfels über die Kronen der
Au-Bäume.
1.700 m steigt der Grimming vom
moorigen Tal der Enns in die Höhe
30 km
rechts hinter dem Grimming liegt Bad Aussee,
die geografische Mitte Österreichs. Vor dem
alten Kurhaus stehen drei steinerne
Figuren. Als ich sie 2005 zum ersten Mal sehe,
weiß ich noch nicht, dass sie Quellnymphen
sind. Sie kommen in mein Blickfeld, sehen mich
an und fesseln mich. Ich weiß nicht, welcher
Geist mich berührt, aber er drängt mich
herauszufinden, wer diese Urbilder aus dem
Marmor geschält, sie befreit, sie der Freiheit
ausgesetzt hat. Der Stein, die Materie der
Ewigkeit, scheint in ihnen zu fließen, je
länger ich sie betrachte. Der Augenblick wird
nicht zur Ewigkeit gebannt, der Stein stoppt
das Fließen nicht. Wie bei Goethe gibt es
kein „Verweile Augenblick, du bist so schön“!,
nur die Flüchtigkeit des Augenblicks gibt es.
Ich schreibe an
Ferdinand Böhme, dass ich ein paar Tage in
Bad Aussee verbracht und seine
Skulpturengruppe vor dem alten Kurhaus immer
und immer wieder betrachtet habe. Dass ich
nicht davon losgekommen sei, nur über Umwege
seinen Namen erfahren habe und gerne weitere
Arbeiten sehen würde. Im Internet sei zwar
über seine Ausbildungszeit in Hallein, über
Ausstellungen, Kurse sowie ein Teil der
Künstlerbiografie zu erfahren gewesen, aber
eher wenig über die Werke. Schließlich habe
ich gefragt, ob ich bei nächster Gelegenheit
zu ihm kommen dürfe. Und nun stehe ich, vom
Ennstal aus gesehen, hinter dem Grimming in
Bad Mitterndorf - Neuhofen, auf dem
Künstlerhof von Ferdinand Böhme.
Ich treffe ihn
als Hephaistos,
der sein Werkzeug in Indien zu schmieden
gelernt hat, wie er in seinem Buch Stein –
Skulpturen von Ferdinand Böhme 1991 - 2001
vermerkt. Aber was sein Freund und er eben
machen, sind Klingen. Ich sauge alles mit
meinen Sinnen ein, empfinde über die Augen.
Zwischendurch tauschen wir ein paar Worte.
Nein, in Holz arbeite er seit der Ausbildung
in Hallein nicht mehr, es eigne sich für
Innenräume, sei außen nicht beständig. Dann
lese ich in seinem Buch: Wenn die Kälte die
Fliegen und die Geruchsmoleküle ersterben
lässt, eine weiße Schicht die Landschaft und
die Sinne beruhigt, ist dies der fruchtbare
Boden meiner Inspiration. Und zu
seiner Arbeitsweise: Ich … ziehe es vor,
direkt in den Stein zu arbeiten. Das Maria, 1996, Krasstaler Marmor, 1,8 x 1,3 x 0,9 m, 1,4 t ist zwar riskanter, aber durch die ständig Geistesgegenwart fordernde Anspannung erreiche ich das Vibrieren der Figur. Ich will einer Skulptur, trotz monatelanger Fertigung, die Leichtigkeit einer spontanen Skizze geben. Den Blöcken Seele einhauchen, damit sie für sich selbst sprechen. Es ist mein Bemühen, jeder fertigen Figur ein Geheimnis zu belassen – die Erotik. Leere dürre Körper, Knochengerüste. Das Holz, der tote Baum zerfällt. Tote Knochen auch. Der Stein macht sie lebendig, erotisiert die Körper. Es ist mehr, als dass ihnen der Augenblick geschenkt, als dass ihnen die Seele eingehaucht wird. Es ist ein Schöpfungsprozess, durch den der Stein aus der Ewigkeit in die Zeit eintritt. Durch den das ewig in den Stein eingeschlossene Leben befreit wird. Der Stein lässt es aber nicht los. Entweder es fällt zurück in den ewigen Tod oder es nimmt den Stein mit ins Leben. Der Künstler wird zum Werkzeug, doch es kommt auf ihn an, auf welche Seite es fällt.Allegorie auf
den Tod, 1997, Carrara Marmor, 2,1 x 0,9 x 0,5
m, 0,7 t
Er
scheut sich aber auch nicht, den Tod
darzustellen. Ihm eine Form zu geben, ihn
aus dem Stein zu holen, Sinn-Bilder,
sagenhafte Zeichen, Symbole, und
geheimnisvolle Bezüge zu schaffen. Sollen
sie beschwören, die Geister bannen? Ist
Ferdinand Böhme der Goldmund aus Hermann
Hesses Narziss und Goldmund? Oder ist er
auch Narziss, in einer Person? Die
Geschichte in Gesprächsform aus seinem
Buch, „Der große Leichtsinn des Herrn B“,
gibt vielleicht Aufschluss. Wenn der
Bildhauer dort sagt: Könnte mich auf der
Stelle nackt ausziehen – brüllend in den
Wald stürmen - mich in einen eiskalten
Gebirgsbach hechten – und... Will sich der
Künstler einem Rausch hingeben wie Goldmund
und mit kaltem Wasser doch auch wie Narziss
kasteien? Ist er wie eine Sphinx? Wobei mir
seine Sphinx gerade daraufhin doppelsinnig
erscheint. Der Körper aus einem Stück, mit
prallen erotischen Brüsten, den Rausch der
Sinne anregend. Der Kopf abgesetzt, mit dem
leeren Gesicht des selbstverliebten
Kopfmenschen.
Sphinx
Denke ich daran, dass das ägyptische Fabelwesen eher männlich und erst in Kleinasien und bei den Griechen weiblich war, dann wird Böhmes Sphinx zur Darstellung von Geschlechtsumwandlung oder Doppelgeschlechtlichkeit. Dann sehe ich sie anders, die kräftigen männlichen Tatzen vor den prallen weiblichen Brüsten, und das mädchenhafte Jünglingsgesicht darüber. Doch bevor ich mich weiter verliere, denke ich, es sind spontane Skizzen aus zwei Steinblöcken, in denen das Geheimnis verborgen war und freigelegt, aber nicht gelüftet worden ist. Diana,
1997-98, Carrara Marmor, 3,4 x 1,2 x
0,8 m, 2,3 t
Der
Hund zwischen den Füßen der Göttin Diana
hat kein Gesicht. Treue und
Unterwürfigkeit sind auch so zu erkennen,
und um ihn zu beherrschen braucht sie nur
den Hintern, um ihm gegebenenfalls in
diesen zu treten. Die Herrin der Tiere,
die Patronin der Jagd, des Lichts,
der Geburt bedarf auch keiner Pfeile. Sie
kann sich auch so ausdrücken, und sie tut
es. So kommt sie aus dem Stein und der Hund ist
die spontane Skizze, freilich jeden
Zentimeter, ja Millimeter genauestens aus
dem Stein heraus gearbeitet. Ihren eigenen
Hintern hält sie mit großen Händen, die
ihn nicht spreizen, aber vielleicht dazu
ansetzen. Ob die Aufforderung des Götz von
Berlichingen dahinter steckt oder das alte
tierische Eros-Signal, das beim aufrecht
gehenden Menschen durch die Brüste ergänzt
oder ersetzt worden ist, bleibt mir
verborgen. Diana begreift jedenfalls ihren
Hintern und nicht ihre Brüste.
Dort, wo die Grimming unterhalb des
Grimmings in den tiefen Schatten taucht, um
ins Ennstal zu gelangen, nähert sie sich dem
Berg, der weiße Steine in ihr rauschendes
Wasser stürzt. Einige bleiben noch an den
Bäumen hängen und werden mit dunkelgrünem
Moos überzogen. Obwohl ich bei Ferdinand
Böhme auch Steine vom Grimming gesehen habe,
ist sein Grimming ein schwerer Block Carrara
Marmor, der wenig von der Figur freigibt.
Sie bleibt kopfüber eingezwängt im Stein und
gibt nur die Ahnung von einem umgekehrten
Atlanten frei.
Die Sonne jagt einen kräftigen Strahlenstaub durch den Einschnitt der Grimming, als das Ennstal schon schattendunkel und der wolkenlose Himmel eine stählerne Nachtdecke ist. In der Mitterndorfer Hochebene aber spielt noch das flirrende Licht inmitten der sanften Wiesen mit den Marmorknochen und üppigen Körpern des Ferdinand Böhme. Und sie taucht sie ein in Mythen, und verwebt Leben und Tod unter dem Grimming prall ineinander. Im Schatten des Starken Von Fresken und von Hartnäckigen Wenn man entlang der Enns flussaufwärts geht, sieht man den Durchbruch zwischen dem Grimming und den Felsen von Pürgg lange nicht. Was in die Grimming fällt, bevor sie sich in die Enns ergießt, verklaust sie häufig vor der Mündung. Die Enns hat früher das Tal durchweicht, das Irdninger Moos sind saure Wiesen, seit der Fluss zu beiden Seiten Dämme trägt. Der Grimming mag in seiner Mächtigkeit bedrohlich erscheinen, aber in seiner Stärke auch schützend, als starker Partner gesehen werden. Hinter ihm liegt das Salzkammergut, zu dem auch das Ausseerland gehört. Von dort kam das Salz, das weiße Gold, und wurde durch das Tal der Grimming, über das Irdninger Moos und weiter ins Donnersbachtal und über die Niederen Tauern gebracht. Beim Durchbruch der Grimming liegt, dem Grimming gegenüber, Pürgg. Von Untergrimming am Talboden führt ein steiniger Steig zunächst bis zur Bahn, die das Ennstal von Stainach aus mit der Westbahn verbindet. Dann geht es an der Felskante zur Kirche, die wegen ihrer kulturgeschichtlichen Bedeutung den Namen des Ortes berühmt gemacht hat. Die Freskenreste aus dem 12. Jahrhundert erschließen sich allerdings dem Betrachter kaum. Dafür kann die Johanneskirche am Ortsrand als Gesamtkunstwerk faszinieren. Der Ort mag als Oberhofen einmal das Gegenstück zu Niederhofen gewesen sein, wenngleich der Pfarre Pürgg zentrale historische Bedeutung zukommt, während Niederhofen nur Filialkirche ist. Ihre 300 Jahre jüngeren Fresken sind gut lesbar. Ein nahes Schloss steht verschlossen am Waldrand, und daneben strecken sich die Kreuze des Kalvarienberges in die Höhe. Ein winziges Plateau erinnert an alte Golgatha – Darstellungen. Da das Geländer mich vielleicht im Sturz aufgefangen hätte, aber meine Höhenangst nicht vertreiben kann, muss ich die Kreuzigungsgruppe vom Aufstiegsweg aus betrachten. Der Wiesenweg nach Stainach in der Nachbarschaft von Kühen lässt mich in eine Idylle hinein träumen, die sich aber in Anbetracht der riesigen Hallen der Landgenossenschaft und Nahrungsmittelproduktion Ennstal Milch bald auflöst. Der Grimming, um den sich alles dreht, beherrscht auch mich, zieht mich magisch an. Als die große Sonne am Morgen gleißend ins Tal leuchtet und die Schneefelder auf seiner oberen Hälfte zu leuchten beginnen, werde ich unruhig. Bis zum nächsten Zug nach Trautenfels kann ich nicht warten und gehe die Enns entlang auf den Berg zu, der weiß und scharf bis in die letzte Scharte aus dem schwarzgrünen Wald wächst. Ich habe schon das ganze Tal in mich aufgesogen, als ich den Fuß des Berges betrete. Für mich wird es ein Kampf gegen Steine, Steine und Steine, gegen schwere nasse Erde und Wurzeln, und um die eigene Luft. Aber mein Herz bleibt ruhig und an der Grimming-Hütte will der Steirerkas wie der Grimming-Schotter vom Brot rollen. Der Blick ins Tal wird von einem surrenden, pfeifenden Rauschen untermalen, wie ich es noch viel kräftiger in Pürgg erlebt habe. Das Tal klingt Tag und Nacht nach dem Rollgeräusch von Autoreifen. Das Schloss Trautenfels hieß früher Neuhaus. Die Kirche, deren Ruine etwas oberhalb, dem Berg zu, liegt, heißt ebenso. Sie ist im 18. Jahrhundert bei der Christenverfolgung durch die Habsburger zerstört worden. Die Gedenkstätte erinnert daran, dass alles Verbrennen und Vernichten sie nicht beeinträchtigt hat, denn in ihrem Mittelpunkt stehe die Bibel, das Wort Gottes. Um das zu hören und zum gemeinsamen Abendmahl zusammen zu kommen, brauche man keine Kultstätten und Zeremonien. Doch wenn sich die hartnäckigen Anhänger Luthers nicht zum päpstlich-katholischen Christentum bekehrten, haben sie nach Siebenbürgen auswandern müssen. Wie ihre Leidensgenossen aus dem Salzkammergut und weiteren Teilen Oberösterreichs und Kärntens, die sich weigerten, sind sie schließlich deportiert worden. Für diese
zweite Welle zuwandernder Landler, wie
sie alle genannt wurden, gab es aber
in Siebenbürgen kaum mehr freie Höfe
und Böden. Am Stadtrand von
Hermannstadt ist für sie, noch dazu
unter dem Namen der Habsburger
Regentin Maria Theresia, ein
Wohnquartier errichtet worden. Fortan
teilten sie das Schicksal des
Gastlandes. Der Grimming hat sie nicht
schützen können, und fern von ihm auch
die Karpaten nicht.
Der wärmste Alpensee Hinter
dem Kulm Was für Stainach gilt auch für Irdning, kein Ort ist allein bekannter als beide zusammen. Das mag einmal anders gewesen sein, denn im 15. Jahrhundert war immerhin Enea Piccolomini, der spätere Papst Pius II. in Irdning Pfarrherr. Ich wandere über das Irdninger Moos, erlebe das Trennende des moorigen Bodens, eines für Hochwasser anfälligen Flusses, und wende mich zum Kulm, einem ins flache Tal vorgeschobenen Hügel. Von dort überblicke ich Irdning am Eingang zum Donnersbachtal. Nach einer halben Umrundung des Kulm sehe ich die glänzende Wasserfläche des nach der Familie der Putterer benannten Sees. Vom Ennstal aus gesehen, liegt er geschützt hinter dem Kulm und gilt als wärmster See der Alpen. Über ihm das einfache Putterer Schlössl, an seinem Ostrand Aigen im Ennstal, wo mir die Kirche auffällt, auf der das Gras wächst und neben der ein durchscheinender Turm aufragt. Ich marschiere weiter nach Irdning und nach einer schönen Siesta, beschlossen im Holzskulpturen – Garten der Pfarrkirche, quere ich wieder das Irdninger Moos und kehre, vorbei an der Baustelle des mächtigen Biomasseheizwerkes, dorthin zurück, wo beide Orte in einem Zug genannt werden, zum Bahnhof. Jenseits von Admont und dem Gesäuse, am Bahnhof Hieflau, hält der Sonderzug Kultur & Natur zur Mittagspause an und die Fahrgäste nehmen das Mittagessen ein. Das Naturschutzgebiet ist inzwischen Nationalpark geworden. Admont sehe ich nicht nur vom Zug aus, sondern stehe in der Bibliothek mit Altomontes Malerei und Josef Stammels vier letzten Dingen, dem Tod, der Auferstehung beziehungsweise dem Jüngsten Gericht, der Hölle und dem Himmel. Die Symbole, mit denen sie charakterisiert werden, machen sie zu sprechenden Kunstwerken, deren Wirkung sich im Gesamtgefüge eindringlich entfaltet. Dass im Stift Admont so Himmlisches zu sehen ist, verdankt man dieser größten Klosterbibliothek der Welt, aber nicht der Rekord macht sie so berühmt, sondern ihre Bücher und ihre Schönheit. Und dem Glück der Mutigen, die sie 1865 vor dem Brand gerettet haben, der das ganze Stift erfasst hat.Almut mit
Denise und ihren Kindern Sabrina
und Jonathan
Die himmlischen Höhen der Gesäuseberge sind kaum größer als die des Grimmings, sie schießen aber fast senkrecht von der Enns 1.800 m in die Höhe. Der elektrische Zug ist zwar das ideale Verkehrsmittel für den Nationalpark, aber die Berge so vor der Nase entziehen sich der einigermaßen entsprechenden fotografischen Darstellung. Vom Zug aus sieht man auch einige Einrichtungen des Nationalparks wie Stege und Plateaus an der Enns zur Naturbeobachtung, den Weidendom und das Nationalparkhaus selbst. Sie aus dem Blickwinkel des Waggonfensters geeignet erfassen zu können, bleibt mir aber auch verwehrt. Das mindert jedoch in keinem Fall das Erlebnis dieser Bahnfahrt. Strahlender Sonnenschein verlockt mich, wieder in die Bahn zu steigen und nach Bad Aussee zu fahren. Schließlich möchte ich Ferdinand Böhmes Quellnymphen wieder sehen und seine Diana in Altaussee kennen lernen. Also wandere ich, nachdem ich mich in Bad Aussee umgesehen habe, die Klaus Maria Brandauer Promenade entlang der Altausseer Traun nach Altaussee. Und da beim Seewirt gerade ein Boot zur Rundfahrt bereit steht, lasse ich mich um den See fahren, von dem aus der Dachstein mit seinen auch hier dahin schmelzenden Gletscher zu sehen ist. Ich genieße die Fahrt, entdecke bei der Seevilla die Diana und eile nach der Landung des Bootes zu ihr. Das Salzkammergut hat nicht nur dazu beigetragen, die Sommerfrische vor dem Ersten Weltkrieg zum Inbegriff von Ferien und Erholung zu machen, sondern hat auch zahlreiche Prominente angelockt. So machen im Ausseer Land Künstler, Wissenschafter und Industrielle von sich reden. Hugo von Hofmansthal hat die Auswüchse in seinem Essay „Dorf im Gebirge“ gegeißelt, obwohl er sich selbst ähnlich verhalten hat. Der Schauspielchef der Salzburger Festspiele, Martin Kusej, hat 2006 zu seinem Abschied die Wiener als Kleinstädter bezeichnet. Bei Hofmannsthal lesen wir, dass die Städter die Landbevölkerung nachahmen wollen, aber nur zu Kleinstädtern werden. Ich finde, dass wir, ob gerade jetzt, vermag ich nicht zu beurteilen, in einer Zeit leben, wo sich diese Entwicklung zuspitzt. Denn ich erlebe unglaublich viel Kleinkariertheit.Der Grimming. Die Rückseite auf der Mitterndorfer Ebene In Stainach blicke
ich nochmals auf die Gerippe und
Grate des Grimmings, über der
Hochebene von Mitterndorf auch auf
die seiner Rückseite. Es ist ein
Abschied, auch von den Gerippen
und Skulpturen des Ferdinand
Böhme, die ich hier in Neuhofen
weiß. Bildhauer Ferdinand
Böhme Zur lieben Erinnerung an
Eike Böhme (Vater von Herrn Ferdinand
Böhme)
Auf den uns vermachten Gründen im Süden von
Bad Mitterndorf, genannt Grubegg und einen
Kilometer südlich vom Zentrum entfernt,entsteht
ein Park mit Marmorskulpturen, um ihn der
Öffentlichkeit zum Bewandern bereitzustellen.Auf den uns vermachten Gründen im Süden von Bad Mitterndorf, genannt Grubegg und einen Kilometer südlich vom Zentrum entfernt,entsteht ein Park mit Marmorskulpturen, um ihn der Öffentlichkeit zum Bewandern bereitzustellen. Bestückt durch Werke von Gastkünstlern, Symposionsergebnissen, Schülerarbeiten und dem halben Lebenswerk des ansässigen Steinbildhauers Ferdinand Böhme. Entlang des Bahndammes einer ehemaligen Waldbahn quer durch urbane Landschaft verbergen sich die Werke im Dickicht eines naturbelassenen Auwaldes inmitten eines Landschaftschutzgebietes. Folgt man jener Strecke ein Stück weiter, gelangt man zu einem Gebirgssee, eingeklemmt zwischen den Steilwänden des erhabenen Grimming und seiner Schwester dem Kamm. Hier entspringt eine warme heilsame Quelle , einst von Römern verehrt und mit Sölkermarmor verziert. So entspricht dieses Terrain der Traditon des weissen Steines, wenn auch unüblich im Innergebirge, so zumindest spektakulär dank des Szenarios jener Kulisse. Die Vollendung des geplanten Kunstparkes war Mitte 2014 um mit Feier, Eröffnung und Veröffentlichung begangen zu werden. Sodann wird auf dieser Seite eine Beschreibung mit Wegweiser erfolgen. Holen sie sich durch die Bilder einen Vorgeschmack des haptischen und vor allem visuellen Vergnügens. Ferdinand Böhme schlägt aus tonnenschweren Marmorblöcken Kunstwerke: filigrane Skelette, barbusige Schönheiten, perfekte Körper. Die Skulpturen entstehen aus dem Vollen - bricht der Stein, ist das Werk verloren. "Manchmal bin ich ein bisschen eklig", sagt Böhme. "Aber wenn einen alle für verrückt halten, dann lassen sie Dich in Ruhe. Und Ruhe ist mir wichtig. Aber ich kann es mir leisten - denn im Grunde bin ich ein lieber Herzensmensch." Ferdinand
Böhme Neue Bronzen
Metall anstatt tonnenschwerer Marmorblöcke
von Ferdinand Böhme in der Neuhauser Kunstmühle.Salzburg: Neuhauser Kunstmühle SALZBURG (rik). Wenn der Bildhauer Ferdinand Böhme arbeitet, dann mit voller Kraft und Wucht. Anstatt tonnenschweren Marmorblöcken widmete er sich jüngst erstmals den Bronzeplastiken. Einen Querschnitt seiner Werke, die er in Feldbach gießt, zeigt er derzeit in der Neuhauser Kunstmühle wo ihn Hausherr Nikolaus Topic-Matutin herzlich begrüßte. Ebenso erstmals beschäftigte sich der Künstler mit Lithografien in der Neuhauser-Werkstatt. Begeistert vom unverkennbaren Stil und den beeindruckenden Werken zeigte sich die Gästeschar, unter ihnen: Wirtschaftsprüfer Peter Josephu mit Ehefrau Katrin, Ulrike und Martin Flatz, Gerhard und Margarete Fürtbauer sowie Rita Katharina Willers und Hermann Freund. Nachgeschenkt Leutscheu und
mediengeil
Künstler stehen gemeinhin in der
Öffentlichkeit, vor allem wenn sie ihre Werke
ausstellen. Dazu laden sie oft Gäste ein, die sich
gerne im Lichte der Aufmerksamkeit sonnen.
Neulich, in der Neuhauser Kunstmühle, waren dabei
zwei Phänomene zu beobachten: einerseits ein
Künstler, der sich kaum fotografieren lassen
wollte, und andererseits ein Gast– in Salzburg
wohlbekannt –, der sich angesichts der Frage nach
dem Namen mit einem entrüsteten „Was, Sie kennen
mich nicht?“ echauffierte. Wie wohltuend daneben
doch die „normalen“ Leute. QuelleSpielwiese
der Skulpturen
In Bad Mitterndorf wurde der neue
Skulpturenpark mit Werken von Ferdinand Böhme
feierlich eröffnet.Vor zwei Jahren ist mein Vater Eike gestorben. 'Vergesst mich nicht', war eines der Anliegen, die er uns mitgegeben hat", erzählt Bildhauer Ferdinand Böhme. Der Wunsch wurde erfüllt: Das eigens ins Leben gerufene "Eike-Forum" kaufte mit dem Woferl-Stall ein historisches Kleinod mitten im Ort an und bespielt es mit Veranstaltungen. Das zweite Projekt, mit dem dem Wunsch von Eike Böhme entsprochen wird, wächst in der Nähe der neuen Bad Mitterndorfer Therme westlich von Schloss Grubegg aus dem Boden. Auf einem zwei Hektar großen Grundstück, das Ferdinand Böhme von seinem Vater geerbt hat, wurde ein Skulpturenpark eröffnet. Zunächst mit Werken von Ferdinand Böhme selbst. Zur Illustration, in welchen Bereich man den Bad Mitterndorfer einordnen kann: Böhme stellt im Salzburger Festspielhaus aus, demnächst beteiligt er sich an einer hochkarätigen Ausstellung im Palais Schwarzenberg in Wien. Werte. Böhme stellt seine Exponate für den Skulpturenpark unentgeltlich zur Verfügung, sieht eine öffentliche Verpflichtung der Künstler: "Stein und Kunst gehören unter die Menschen." Das Streben nach Profit interessiert ihn ohnehin nicht: "Alle reden ständig vom Geld, was Faderes gibt es eh nicht." - Seine Stein-Skulpturen sind unverkäuflich, die Stein-Exponate im Skulpturenpark jederzeit frei zugänglich, zur Eröffnung ist jeder herzlich eingeladen: "Ein gewisses Grundvertrauen muss man zu den Menschen haben." Stück für Stück soll der Skulpturenpark wachsen, auch für andere Künstler offen sein: "Das wird keine Ferdinand Böhme Privat-Party." Über eine kleine Brücke soll man dann auch direkt zur dreieinhalb Meter hohen römischen Jagdgöttin Diana, zu einem der Hauptwerke Böhmes, gelangen. Ihm war die Einbettung seiner Figuren in kleine Lichtungen und in den Halbschatten wichtig: "In der grellen Sonne brauchst du für den weißen Marmor eine Gletscherbrille." Eine Dreiergruppe, eine Allegorie des Todes, sticht zwischen Bäumen und seltenen Pflanzen hervor, das "Mädchen mit dem Tod" lächelt selbstbewusst und man findet unter vielen anderen Stein-Skulpturen eine ungewöhnliche Darstellung: "Egon Schiele ist mit 28 Jahren an der spanischen Grippe gestorben. Ich wollte ergründen, wie er mit 50 ausgesehen hätte." Quelle Der Woferlstall wird zu neuem Leben erweckt Dem "Woferlstall", einem kulturellen Veranstaltungsort in Bad Mitterndorf, wird neues Leben eingehaucht. Trotz vieler erfolgreicher Kulturveranstaltungen in seinem 10-jährigen Bestehen musste der Woferlstall im vergangenen Jahr zum Kauf freigegeben werden. Sehr zum Bedauern seiner Besitzer und aller Kulturbegeisterten. Nun wurde ein Käufer gefunden, nämlich der Bildhauer Ferdinand Böhme. Der Vater des Bildhauers, Eike Böhme, kam im September 2012 bei einem Verkehrsunfall ums Leben. "Mein Vater war ein großer Geschäftsmann, lebte aber stets bescheiden. Sein Leben war geprägt von Großzügigkeit und Hilfsbereitschaft gegenüber finanziell benachteiligten Menschen", erinnert sich Ferdinand an Eike Böhme. Aus Wertschätzung und Dankbarkeit dem Vater gegenüber erwarb der Künstler mit seinem Erbteil den Woferlstall. Ferdinand Böhme möchte mit dem Kauf und somit auch Erhalt des Gebäudes "der wunderschönen Gegend und deren Menschen" ein Geschenk machen. Der Bildhauer schafft dadurch eine breit gefächerte Plattform für Kultur: "Jeder kann den Woferlstall nutzen um zu veranstalten, auszustellen oder etwas zu feiern, sei es Hochzeit oder Taufe", freut sich der Käufer. Als Trägerverein des Projektes fungiert das neu gegründete E.I.K.E. Forum, bestehend aus Kulturinteressierten. Sommer-
und Winterraum
Um den Woferlstall zu einem
Veranstaltungsort mit allen Annehmlichkeiten
zu machen startet in den kommenden Tagen ein
Umbau. Im ersten Stock wird ein Sommerraum
entstehen, der zu den verschiedensten Anlässen
ein einzigartiges Ambiente bieten soll. Der
darunterliegende, 100 Quadratmeter große,
Stall wird zu einem Winterraum umgebaut.
Bestehend aus einem großen beheizten Raum,
Toiletten und Bad sowie einer Küche um
beispielsweise Catering zu ermöglichen.
Weiters plant der Kulturverein E.I.K.E. die
Errichtung eines Skulpturenparks ebenso wie
das Veranstalten von Symposien und das
Abhalten von Kursen, in Form der
Bildhauerschule von Ferdinand Böhme. "Mich
freut besonders dass die Gemeindevertretung
geschlossen hinter dem E.I.K.E.
Forum office@eike-forum.at steht.
Auch das Land Steiermark ist begeistert und
möchte das Projekt finanziell unterstützen",
zeigt sich der Bildhauer zufrieden.Das Kulturprojekt im Woferlstall wurde der Öffentlichkeit präsentiert, nach dem Umbau wird die Lokalität sozusagen "der Bevölkerung übergeben", wie Ferdinand Böhme hinzufügt. Das Einbringen oder Anmelden von Veranstaltungen ist bereits jetzt möglich. Quelle wiki/Woferlstall Ferdinand Böhme Ein Blick sagt mehr als 1000 Worte, Juli 2002 Lebenslauf: 1967 an einem namenlosen Ort geboren 1972 - 1982 Schulbesuche in Linz, Grödig und Salzburg 1981 - 1986 Hallelujah! Halleluja! (Bildhauerschule Hallein) 1985 - 1986 Holzbootbaulehre in Kenne Bunkport Maine, USA 1986 Abschluß der Bildhauerschule in Hallein. Stipendiat bei Karl Prantl an der Sommerakademie in Salzburg. Erstes Atelier unter den Marmorbrüchen des Untersbergs. 1986 Entjungfert durch ein Filmsternchen. 1986 - 1987 Studium bei Professor Gallee am Mozarteum in Salzburg. 1988 Sechsmonatiger Arbeitsaufenthalt in den Marmorbrüchen von Makrana, Rajahstan, Indien. ab 1989 Wilde Ehe mit Doris Bayer. 1990 - 1993 Studium bei Professor Reiter an der Kunstakademie in Linz. 1992 Geburt der ersten Tochter Alma Maria, genannt "Coco". 1994 Geburt der zweiten Tochter Theresa Rosa. Seit 1994 lebt und arbeitet im Ausseer Land im Salzkammergut. Quelle LIEDER LYRIK
Nach einem "Island
Bilder- und Videovortrag mit Animationen"
von und mit "Franz Zeiringer" alias
Grimming Franz, eine erholsame Nacht, mit
teilweisen Grimmingblicken, in der Pension "Zeiringer"
in Klachau, herzlichen Dank dafür. Abgang Kulm
bis zu der letzten Linkskehre vor dem
Wandeinstieg, dann rechts unter den Wänden zum
Öslinger und am Jägersteig auf den "Kleinen
Grimming". In Kulm ist auf einem Baum
ein Hinweis angebracht: "Die Gipfelfeier am
Grimming ist wegen Schlechtwetter abgesagt".
In dem letzten Tagen waren schwere Unwetter,
doch für heute war die Wetterprognose gar
nicht so schlecht angesagt. Die Temperatur ist
zwar tief gesunken, das haben wir auch gestern
beim Islandvortrag zu spüren bekommen. Eine
Garage des benachbarten Bauern war unser
Vortragsort gewesen. Trotz der Videoclips von
der Eruption der Geishire, war es für einen
Sommerabend bedenklich kühl. Die Hausfrau
versorgte und mit Tee und vielen
Köstlichkeiten aus der Backstube und vom
Hausherrn bekamen wir einen Aufwärmschnaps,
wiederum ein herzliches "Dankeschön"
dafür.
Ehre wem Ehre gebührt, Franz hat einen Vortrag zuwege gebracht, von dem sich so mancher Professionelle etwas abpausen kann. In verschiedenen Abschnitten wurden wir den Naturwundern Islands, durch Bild, Film, Musik, Schrift und Landkarten näher vertraut gemacht. Es war die Planung, die Anreise, die Statistik, die überwältigen Wasserfälle und Stromstürze, die dampfende Erde mit brodelnden heißen Quellen und Geishiren, die Berge und Gletscher, die Fauna und Flora, die 1000 km Rundreise. Hier hat sich Franz einen Traum erfüllt und wir durften an seinen Erlebnissen, virtuell auf einer Leinwand, teilnehmen. Bald durchstoße ich die Talnebeldecke und der Grimming - Höhenzug liegt unverhüllt vor mir, am Öslinger begrüßt mich schon die Morgensonne. Nun geht es gemächlich und ohne Schwierigkeit aber mit großen Höhengewinn bergauf. Diesmal versuche ich, oberhalb der Baumgrenze, rechts in mir noch unbekannten Gelände zu steigen. Dies erweist sich aber nicht besonders angenehm, die anfängliche Genußkletterei wird später zur Angsttour bei der keine Umkehr möglich ist. Hinauf schafft man es bald einmal, aber ein Hinuntersteigen hat's immer besonders in sich, das habe ich schon öfters erlebt und manchmal gab es "nur ein Zurück". Hier war es gottseidank nicht so extrem, aber mit zunehmenden Alter sieht alles etwas anders aus. Im Gebirge kann ein Seitensprung tödlich werden, doch im Alleingang kann man nur mit sich selbst uneins werden. So reizvoll das umhergrasen abseits der Pfade sein kann so sehr kann es auch, wie bei den menschlichen Beziehungen, an die Substanz gehen. Deshalb bin ich froh meinen Morgengang auf den gewohnten Spazierweg bis zum Gipfelkreuz des "Kleinen Grimming" fortsetzen zu können. Einige Leute haben hier,
seit meinen letzten Besuch, eine
Gipfelrast gehalten:
27.07.08 Dr. Anita M., Dr. Günther St., Hans G., Günther Unterberge, Gerfried Göschl 28.07.08 Schwab Gernot Irdning vom Neupereck 10.08.08 Gerhard Kopf, Rabitsch Klaus, Sonne, O - W - Überschreitung Carpe Diem 11.08.08 R. W., Stangl Hans , Sonne, O - W - Überschreitung Als
Alternative zur abgesagten Gipfelmesse
am, "Hohen Grimming" soll
hier am "Kleinen Grimming" ein
bescheidenes, christliches Zeichen
gesetzt werden. Ich liege in einer
Senke neben dem Gipfel, bei der
Niederschrift im Gipfelbuch wärmt mich
die Mittagssonne.
Das Hohelied der Liebe Lesung aus dem ersten Brief an die Korinther Strebt nach den
Gnadengaben, die höher stehen. Ich zeige
euch jetzt noch einen Weg, der
über alles hinausführt:
Wenn ich in den
Sprachen der Menschen und der Engel
redete, aber die Liebe nicht
hätte, wäre ich dröhnendes Erz oder eine
lärmende Pauke. Und wenn ich prophetisch
reden könnte und alle Geheimnisse wüßte
und alle Erkenntnisse hätte; wenn ich alle
Glaubenskraft besäße und Berge damit
versetzen könnte, aber die Liebe nicht
hätte, wäre ich nichts. Und wenn ich
meine ganze Habe verschenkte, und wenn ich
meinen Leib dem Feuer übergebe, aber
die Liebe
nicht hätte, nützte es mir nichts.
Die Liebe ist
langmütig, die Liebe
ist gütig, sie ist nicht eifersüchtig, sie
prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf.
Sie handelt nicht unschicklich, sucht
nicht ihren Vorteil, sie läßt sich nicht
herausfordern und trägt das Böse nicht
nach, sie freut sich nicht über das
Unrecht, sondern freut sich an der
Wahrheit.
Sie erträgt
alles, glaubt alles, hofft alles, hält
allem stand. Die Liebe hört niemals
auf. Prophetisches Reden hat ein Ende,
Zungenrede verstummt, denn Stückwerk
ist unser Erkennen, Stückwerk unser
prophetisches Reden; wenn aber das
Vollendete kommt, vergeht alles Stückwerk,
Erkenntnis vergeht.
Als ich ein Kind
war, redete ich wie ein Kind, dachte wie
ein Kind und urteilte wie ein Kind, als
ich ein Mann wurde, Legte ich ab, was Kind
an mir war.
Jetzt schauen
wir in einen Spiegel und sehen nur
rätselhafte Umrisse, dann aber schauen wir
von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne
ich unvollkommen, dann aber werde ich
durch und durch erkennen, so wie ich auch
durch und durch erkannt worden bin. Für
jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese
drei; doch am größten unter ihnen ist die
Liebe.
Bibel
Apostelgeschichte. Der erste Brief der
Korinther Quelle: Teilweise Wandschrift in
meiner Schlafstätte der Pension Zeiringer.
Bei meinem
letzten Aufenthalt hier, nach einem
Gipfelbiwak, wagte ich es nicht weiter
in Richtung Schartenspitze zu gehen. Der
abschüssige Rasenhang war taunass, doch
heute will ich es wagen. Es ist ein Weg
der Erinnerung, denn ich schon einigemal
beschritten habe, aber der immer wieder
ein bleibendes Erlebnis bietet. Der "Öslinger"
hat keinen freistehenden Gipfel, er ist
ein bewaldeter Kamm der sich aus
Richtung Krungl zum Gipfelaufbau des "Kleinen
Grimming" hinzieht. Vor dem
Einstieg, konnte ich es mir nicht nehmen
mit der Rucksack - Konzertina,
meinen Antrittsbesuch
anzukündigen. Dabei waren; das
St.Martiner Grimminglied: "Der Grimma
is' mei Hoamatland", das Pürgger
Grimminglied: "Dort wo der Grimming
steht", das Hinterberger
Grimminglied: "Woan i so ob'n am
stolz'n hoh'n Grimming steh" und
der "Grimmingtorjodler", unter anderen
Pflichtstücke.
In der Scharte zwischen dem "Kleinen Grimming" und der "Schartenspitze", ist wieder der Ort für ein Intermezzo. Ameisengleich, weit unter mir im Schartenkar der Gänsemarsch der vom "Hohen Grimming" absteigenden Leute. Nun aber will ich es wagen, was ich bei meiner letzten Anwesenheit hier nicht unternommen hatte: Die rucksacklose Besteigung der "Schartenspitze". Es gibt zwei Möglichkeiten; entweder den Vorspitz nördlich bis zu der Scharte vor dem "Schartenfinger" zu umgehen oder zuerst den Grat entlang und dann südlich auszuweichen. Beide Anstiege haben ihre Vor- und Nachteile: Im ersten Fall erspart man sich viele Höhenmeter es mangelt aber im letzten Teil der Rinne an griffigen Fels, der zweite Anstieg, mit den Tiefblicken in das Ennstal, ist reizvoller aber hat den Nachteil, dass man wieder sehr tief hinunter klettern muß. Diesen Anstieg jedoch hat, als ich letztesmal hier war, auch "Herwig Adam" unternommen, den Schwierigkeitsgrad schätze ich mit II+ ein. Auch ich wähle diesen Weg der südlichen Umgehung zum Schartenfinger und bin bald am einsamen Gipfel der Schartenspitze angelangt, nach einer kurzen Zeit- der Besinnung und eines Rundblickes entnehme ich das wohlverwahrte Gipfelbuch aus dem Behälter. Das Gipfelbuch wurde von "Herwig Adam" anläßlich des Jahrtausendwechsel in memoriam von "Anton Adam" am, 18.08.2000 hinterlegt. Die Schartenspitze war für die Familie Adam aus Pürgg ein immer wieder gern besuchter Gipfel, meist als Draufgabe auf die Grimmingtour bereitete uns der Besuch der "Dame des Hauses", (wie Anton Adam die Schartenspitze nannte), immer besondere Freude und Genuß.
Auch mir entschwand
der Tag gleich einem Traum, doch mein
Traum
war Wirklichkeit.
Die Träume sind die Sprache der Seele. Gib dich ihm ganz hin, dem Weg deiner Träume.
Doch
Träume, Wunschträume und der
Gedankenflug, so schön und
erhebend sie auch sein können,
gehen einmal zu Ende und können
über die Realität nicht
hinwegtäuschen. Nun heißt es aber
Abschied zu nehmen, so leicht auch
der beflügelte Anstieg war
umsomehr erfordert der Abstieg nun
die volle Aufmerksamkeit und
Konzentration, er bietet wenig
Spielraum für Träumereien. Vom
Rucksackdepot in der Scharte, sehe
ich bereits Gämsen im Schartenkar,
durch sie hatte ich heute bereits
vom Öslinger an eine flüchtige
Gesellschaft, die mich oft von
ihren Standplätzen und von den
Gämsengarten (Krummholzhänge) keck
musterte. Es wird ein besinnlicher
Abgang, auch erleichtert durch die
vorbildliche, neu errichtende
Seilversicherung im Wandabbruch.
Auch die kritische Stelle, an der
im vorigen Jahr eine Frau tödlich
abstürzte, wurde entschärft.
Königlich erstrahlt der Grimming, im milden Licht und rötlichen Schein entschwinden die schimmernden Höhen vom Himmel blaß umwoben. Am Fuß der Wand eine kurze Rast: So wie die Sonne mich am Öslinger begrüßte, so verabschiedet sie sich nun am Öslinger um sich dann in dem dahinterliegenden Bergkamm zur Ruhe zu begeben. Doch in welcher Vielfalt und Schönheit dies geschieht, ist ein außergewöhnliches Ereignis und wird die Krone des ereignisreichen Sonntags, der traumgleich im dunklen Hag entweicht. "Leis ertönt die Abendglocke": Ein Abschiedlied aus dem Liederschatz des seligen Bergkameraden "Johann Ploder", oft und gern, so auch diesmal, von mir immer wieder gespielt und gesungen. Es tönt doch im Abendrot, wie von selbst, Helios goldenen Harfe der Ewigkeit. Die
obertriadischen bis mitteljurassischen
Karbonate im Westabschnitt des
Grimmingstockes (Nördliche Kalkalpen,
Steiermark) werden mikrofaziell untersucht:
Die norisch rätischen Dachsteinkalke der
Grimmingliegend-decke bildeten sich in einem
gegliederten Riff-Lagunen-Komplex. Das an
Kalkschwämmen reiche Riff liegt im Süden.
Eingeschaltete Kanäle führen eine
karbonatklastisch beeinflußte
Algen-Foraminiferen-Detritus-Fazies. Im
Back-Reef entstanden grobklastische Kalke
mit reicher Algenflora in z.T. sehr guter
Erhaltung. “Black Fossils” zeugen von
Auftauchbereichen im Riff. Nördlich
schließen Onkoid- und Grapestonefazies an
und leiten zur Bankfazies über. Diese
progradiert im Rhät nach Süden über das
Riff.
Am Top der Triasentwicklung treten
Kalke in Kössener Fazies auf. Sie waren
bereits lithifiziert, als sich im Lias ein
submariner Hartgrund mit Phosphat- und
Glaukonitmineralisation bildete.
Die folgenden
echinodermenreichen Lias-Rotkalke zeigen
pelagischen Einfluß. Eine Korngrößenanalyse
der Crinoidensande gibt Hinweise auf reinen
Strömungstransport. Das Korngrößenspektrum
ist gegenüber äquivalenten Quarzsanden um 1
bis 1,5 phi zum Groben hin verschoben.
Intraliassische,
meteorische
Diagenese begrenzt die
Ablagerungstiefe der Lias-Encrinite,
die andererseits in Klauskalk (Dogger)
übergehen, für den eine Bildungstiefe
unter der Aragonit-Lysokline
anzunehemen ist. Möglicherweise
verursachte aufsteigendes, fossiles
Süßwasser aus dem Dachsteinkalk den
meteorischen Einfluß. Die zunehmende
Vertiefung ließ die Bildung von
Radiolarit zu. In dieses Tiefseebecken
glitt im Oberjura die
Grimminghangenddecke ein.
Schlüsselwörter Karbonatplattform - Mikrofazies - Crinoidenkalk - Korngrössen - Nördliche
Kalkalpen - Obertrias - Lias - DoggerDie kalte Rinne5 20101015 und 20040909
Die Kalte Rinne einer der bezauberndsten
Anstiege auf der Nordseite des Grimmings.
Die Kalte Rinne sind mein Sohn Herwig und
ich auch mit meiner Tochter Helke gegangen.
Helke ist bereits mit 19 Jahren ihrem Vater
vorausgegangen. Ein Versprechen an Helke,
kurz bevor sie verschied, ist die Ursache
warum ich jetzt nicht mehr auf den Grimming
gehe.
Der
König von Sachsen war ein gefürchteter
grausamer Herrscher. Grundlos und aus
puren Übermut ließ er von seinen
Gefangenen die Kalte Rinne ausmeißeln.
Den Gefangenen gefiel es aber am Grimming besonders gut. Sie arbeiteten
an der Ausmeißelung der Kalten
Rinne,
besonders gründlich und freiwillig bis
an ihr Lebensende weiter.
Die Kalte
Rinne begingen am, 4.September 1954, mein Mann
und SigurdFahringer
im Abstieg nachdem sie Teile des neuen ÖAV
Gipfelkreuzes auf den Grimming getragen hatten.
Dorli Adam
In meinem alpinen Freundeskreis genießt der Grimming eine besondere Wertschätzung. Zwar erhebt sich der Gipfel nur 2351 m über Meeresniveau, dafür überragt er das Ennstal ansatzlos um rund 1600m und beeindruckt von fast allen Seiten durch seine imposante Erscheinung. Vor allem der Grimming im Winter, die sogenannte grimmige Tour, rangiert in der Wunschliste ganz oben. Der sehnsüchtigste Wunsch gilt freilich der Längsüberschreitung West-Ost, einer Tour mit Westalpenformat. Sie führt über einen kilometerlangen Grat, der mit zahlreichen Felstürmen und steilen Firnschneiden aufwartet. Im Jänner 1997 wollten Andi und ich eine Nord-Süd-Überschreitung durchführen, gleichermaßen als Annäherung an die Längsüberschreitung. Harry, der uns die Besteigung des Grimming im Winter schon voraus hatte, wollte am selben Wochenende mit Walter und Robert eine West-Ost-Überschreitung versuchen und war bereits einen Tag vor uns aufgebrochen. Während der Anfahrt zum Grimming zerbrachen wir uns den Kopf darüber, ob wir die Tour in Nord-Süd-Richtung oder umgekehrt anlegen sollten. Schließlich entschieden wir uns für die erste Variante, was sich als durchaus vorteilhaft erweisen sollte. Spät am Abend erreichten wir den kleinen Ort Kulm an der Nordseite des Grimming, welcher für seine Schiflugschanze über die Grenzen hinaus bekannt ist. Dem Ort und der Jahreszeit entsprechend war es grimmig kalt, am wolkenlosen Himmel glitzerten Tausende und Abertausende Sterne. Darunter versuchten zwei Bergsteiger ein Quartier für eine kurze Nacht zu finden, die erste – gar nicht so leichte – Hürde für die erfolgreiche Besteigung des Berges. Der erste Versuch in einem Gasthaus schlug fehl, da man geschlossen hatte. An der zweiten Adresse öffnete eine junge Frau mit Lockenwicklern, die nur in ein Badetuch gehüllt war. Sie hatte eigentlich eine Freundin erwartet, mit der sie zu dem an diesem Tage stattfindenden Dorfball gehen wollte. Als sie uns zwei Bergsteiger sah, verschwand sie gleich wieder hinter der Tür, um kurz darauf nur unwesentlich mehr bekleidet, nämlich mit Badeschlapfen an den Füßen, zu erscheinen. Sie riet uns, ein paar Häuser weiter bei einem Bauern zu fragen und nachher auf dem Ball vorbeizuschauen. Beim Bauern bekamen wir ein Zimmer, merkten aber bald, daß hier eine bereits recht feucht-fröhliche Partie den Geburtstag eines jugendlichen Familienmitgliedes feierte. Wider Erwarten war es dann doch lange Zeit ruhig im Hause, vor Aufregung konnte ich aber unter der schweren und viel zu warmen Bettdecke kaum ein Auge zudrücken. Gegen zwei Uhr in der Früh wurde ich dann von Gepolter und lautem Stimmengewirr aus dem Halbschlaf gerissen. Unmittelbar vor unserer Zimmertür spielte sich eine Eifersuchtsszene ab, die zwischen zwei rivalisierenden Liebhabern mit Fäusten ausgetragen wurde. Auch nachdem sich der Streit irgendwie entspannt hatte, war für mich nicht mehr an Schlaf zu denken. Gegen sieben Uhr brachen wir schließlich schwerbepackt von Kulm zum Grimming auf. In unsere Rucksäcke hatten wir vorsorglich neben Schlafsack, Isomatte und Kocher – wir planten eine Übernachtung in der Biwakschachtel – die volle Kletterausrüstung mit Seil, Haken und Klemmkeilen gestopft, eine Fleißaufgabe, wie sich zeigen sollte. Es hatte seit gut zwei bis drei Wochen nicht mehr geschneit. Der Schnee war beinhart gefroren und gesetzt, so daß wir gut vorankamen. Am Beginn der Drahtseilversicherung legten wir die Steigeisen an. Etwa nach der ersten Hälfte des Anstieges erreichte auch uns auf der Nordseite des Berges die Sonne und tauchte die zuvor recht düster anmutende Landschaft in gleißendes Licht. Auch auf dem Steilhang im zweiten Abschnitt kamen wir gut voran und die Spannung löste sich. Fast waren wir ein bißchen enttäuscht, wie wenig sich der grimmige Berg zur Wehr setzte. Bei der Biwakschachtel angekommen, deponierten wir unsere schweren Rucksäcke und schlenderten unbeschwert zum nahen Gipfel. Nahezu senkrecht bricht die schnee- und eisbedeckte Flanke nach Süden ab. Man sitzt hier wie auf einem Balkon hoch über dem Ennstal. Gut zwei Stunden verbrachten wir hier, immer wieder blickten wir in Richtung Westen um nachzusehen, ob unsere Freunde schon auf dem endlos langen Grat auftauchten. Später erfuhren wir, daß sie im Gegensatz zu uns bereits im Aufstieg zum Grat schlechte Schneeverhältnisse Bruchharsch angetroffen und sich nach einem Biwak frustriert fürs Umdrehen entschieden hatten. Nach Osten warf der Grimming im Licht der untergehenden Sonne einen kilometerlangen Schatten, der bis zum Gesäuseeingang reichte. Die Nacht in der kleinen Biwakschachtel war trotz der grimmigen Außentemperatur durchaus angenehm, lange noch plauderten wir über Gott und die Welt und schmökerten im Schein der Stirnlampen im leicht durchfeuchteten und modrig riechenden Biwakschachtelbuch. Auch bei dieser Lektüre begegnete uns die geheimnisvolle Aura dieses Berges: Einsamkeitsfanatiker bringen hier nicht nur seitenlange Berichte über Erstbegehungen in abseitigen Steilfluchten des Bergriesen zu Papier, sondern schreiben sich auch ihre emotionellen Befindlichkeiten von der Seele. Am nächsten Morgen ging es ein zweites Mal auf den Gipfel. Nach einer kurzen Rast stiegen wir über den Südanstieg Richtung Ennstal ab. Die steilen Hänge waren in den frühen Morgenstunden noch fest gefroren und somit mit Pickel und Steigeisen deutlich sicherer zu begehen als in den späten Nachmittagsstunden. Spuren von den vergangenen Tagen zeigten uns, daß andere Bergsteiger im gut 40 Grad steilen Gelände hüfttief eingesunken sein mußten. Firnflanken wechselten mit versicherten Klettersteigpassagen. Als wir uns der Baumgrenze näherten, sanken wir auch knietief im Schneematsch ein. Vom kräftigen Sonnenschein motiviert, trauten sich bereits vielerorts kecke Frühjahrsblumen aus dem Boden und stemmten die noch verbliebene Schneedecke über sich in die Höhe. Als ich Mitte Februar des heurigen Jahres begann, diese Zeilen in den Computer zu klopfen, spekulierte ich mit einigen Bergfreunden noch mit einer West-Ost-Überschreitung. Die Verhältnisse müßten auch in diesem Winter lange Zeit passabel gewesen sein, hatte es doch lange nicht mehr geschneit. Ein Aufbäumen des fast schon verabschiedeten Winters mit starken Schneefällen vereitelte jedoch die Verwirklichung dieses Traumes. Somit wird die Fortsetzung dieser Geschichte wohl wieder einmal verschoben, der nächste Winter kommt bestimmt. Quelle Matthias Hutter Bergsteigergruppe Der Gebirgsfreund 2/2001 Seite 46 / 47 Der Grimming — mächtig, dominant als steinernes Wahrzeichen des mittleren Ennstales und des Salzkammergutes! Kaum ein Berg prägt ein Tal, eine Landschaft derart intensiv wie der Grimming und ist für viele Bewohner um den mächtigen Bergstock Sympol ihrer Heimat. Viele Geschichten ranken sich um den Grimming, Freude über Gipfelsiege wechseln mit Leid über Bergtragödien oder Naturlatstrophen. Wir haben in dieser Ausgabe dem Grimming eine Roportage gewidmet. Groß und mächtig drängt er seine gewaltigen Steinmassen gegen den Himmel. Ein Naturdenkmal, das verbindet und trennt. Mit ihm eng verbunden sind Schicksale, Dramen, aber auch Freuden und Emotionen. Der Grimming lässt keinen keinen kalt. Wenn Franz Zeiringer vulgo Grimmingfranz aus Klachau auf den Grimming angesprochen wird, dann rennt man bei ihm zweifelsfrei offene Türen ein. Denn der Berg hat ihn rundum gefangen genommen. Schon als kleiner Bub hat mich der Grimming Tag für Tag geprägt, erzählte der Maschinenbautechniker, der am Fuße des imposanten Bergmassives aufgewachsen ist. Die Begeisterung für alles, was irgendwie mit dem Grimming zu tun hat, ist auch heute noch – mit 59 Jahren – ungebrochen. Einen großen Teil seiner Freizeit investiert der Tauplitzer deshalb in seine , in der er in akribischer Kleinarbeit Informationen über und rund um den Grimming zusammenträgt und Grimming - Begeisterten zur Verfügung stellt. Vieles davon ersparte uns mühsame Recherche einiges war jedoch bis dato auch dem Grimmingfranz bisher noch unbekannt. Der Grimming - ein Berg, der nicht nur Wanderer fasziniert. Der Grimming ist das steinerne Wahrzeichen des oberen Ennstales und galt bis ins 17.Jahrhundert hinein als Mons Styriae altissimus – als der höchste Berg der Steiermark. Woher der Name Grimming stammt, kann nicht wirklich nachgewiesen werden, denn früher gab es – abgesehen von militärischer und strategischer Bedeutsamkeit – keine Notwendikeit einer Benennung von Berggipfeln. Das wirtschaftliche Leben spielte sich ja hauptsächlich im Tal ab. Die wahrscheinlichste Erklärung findet sich deshalb wohl in den Gewittertürmen, die sich am breiten Bergrücken oftmals aufstauen und das nackte Kalkgestein in eine grimmige und bedrohlich anmutende Atmosphähre tauchen. Und so dürfte auch der Grimming zu seinem Namen gekommen sein. Eine bessere Erklärung finden auch Flora und Ferdinand Rundhammer aus Bad Mitterndorf nicht, obwohl die beiden eine sehr nahe Beziehung zum Grimming unterhalten: Ihnen gehört nämlich ein Teil davon. 1976 haben sie eine kleine Parzelle des Grimmings von einem Lichtensteiner Architekten erworben. Damals ist uns auch gesagt worden, dass sich das Gipfelkreuz auf diesem Grundstück befindet, berichten die beiden nicht ohne Stolz. Zwar stehen auch heute noch wirtschaftliche Überlegungen zur Nutzung dieser Liegenschaft durch Forstwirschaft und Jagd im Vordergrund, jedoch was das unmittelbare, steil emporragende Gesteinsmassiv betrifft, sei der Grimming doch mehr Liebhaberei und teures Hobby als eine lukaretive Einkommensquelle. Dennoch will man sich nie und nimmer davon trennen. Zu stark sind die Emotionen, die dem steinernen Wahrzeichen entgegengebracht werden. Eine dieser Emotionen
spiegelt sich im ästhetischen Empfinden wider.
Von welcher Seite ist der Grimming am
schönsten? Ist wohl die Frage aller
Fragen. Und hier zeigen sich
differenzierte Meinungen, zumal auch noch
der Sohn des Hauses zur Runde dazugestossen
ist. Von der Viehbergalm, von Bad
Mitterndorf aus, von der Klachau aus, jeder
weiß einen noch besseren Aussichtspunkt auf
den Berg der Berge.
Und fragt man einen
Vordernberger –
oder einen Ennstaler –,
so ist's natürlich von dem jeweiligen Standpunkt
am schönsten. Faktum ist vom Ennsboden bis zum
Gipfel ist er rund 300m höher als von der
Mitterndorfer Seite. Da erkennt man schon eine
ganz besonderer Eigenheit des Grimmings: Gleich
einem göttlichem Thron nimmt der Kalkstock die
gesamte Region –
Ennstal wie auch das Salzkammergut – in seinen
ehrfürchtigen Schatten auf. Eine
Gemeinsamkeit, die dann doch wieder trennt und
nur schmale Durchschlupfe im Pass Stein und in
Untergrimming, gewährt.
Mit dem Grimming sind
natürlich viele tragische Bergereignisse und
Naturkatastrophen verbunden. Die bekannteste
Tragödie ist wohl die von den beiden Ausseer
Bergrettungsmännern Franz Meier und Karl Resch
aus den Jahre 1948, die sogar in einen eigenen
Roman Helden
im Fels von Albrecht Gaiswinkler
beschrieben wurde. Man kann den Grimming bestaunen
oder ehrfürchtig bewundern. Nur eines darf man
nicht: Ihn unterschätzen! Einige
Gedenktafeln entlang der bislang drei markierten
Aufstiegsrouten eine vierte über dem
Lärchkogel ist in Vorbereitung sind mahnende
Zeugen vergangenen Leides.
Der Volksmund weiss aber auch von rätselhaften Begebenheiten zu berichten, die sich um den Grimming zugetragen haben sollen. Dieser Stoff regte auch die Öblarner Heimatdichterin Paula 1892 - 1984 an, ihren weltbekannt gewordenen Roman Das Grimmingtor zu verfassen. Das Grimmingtor wird auch Steinernes Tor genannt ist eine markante Felseinbuchtung an der Südseite, die der Sage nach der Eingang zu einer riesigen Schatzhöhle ist. Jedes Jahr zu Frohnleichnam sei das Tor für kurze Zeit geöffnet. Was viele nicht wissen: Auch auf der Mitterndorfer Seite existiert ein Tor das Eiserne Tor und auch um dieses ranken sich ganz ähnliche Mythen, wie um das Ennstaler Grimmingtor. Daneben wurden weitere Mären über unermessliche Reichtümer im Berg, über geheimnisvolle Schürfer, über Teufel, Zwerge und Jungfrauen und über drachenähnliche Ungeheuer und riesige Ochsen verbreitet, die jedoch langsam in Vergessenheit geraten. Ein kleines Buch mit dem Titel Der Grimming in der Volkserzählung von Karl Haiding, ist im Museum Trautenfels erhältlich, lässt diese Geschichten weiterleben. Untrennbar mit dem Grimming verbunden ist Toni Adam. Der Kaufmann aus Pürgg kannte den Grimming wie seine Westentasche und bestieg seinen Hausberg auf allen Fuhren — einige sind als Erstbegehungen nach ihm benannt. Er war auch bei vielen Bergrettungs Einsätzen- und bei der Errichtung des 1.Gipfelbiwak aktiv. 1989 wurde er Opfer seiner Leidenschaft und verunglückte auf der Himmelsleiter tödlich. Und noch ein interessantes Datail am Rande: 31 Jahre nach der Errichtung des ÖAV-Kreuzes wurde 1985 das Kaiserkreuz von Bruno Mayer in einer Felsspalte entdeckt. Mayer barg die verosteten Eisenteile, transportierte sie durch Zinnoberwandrinne ins Tal und fertigte daraus ein neues Kreuz. Dieses neue alte Kreuz steht heute am 351m hohen Krippelberg in Schattendorf in Burgenland genau um 2000m tiefer als auf den Grimming. Heute ist der Grimming ein beliebtes Ausflugziel von geübten Bergfexen. Jährlich pilgern viele Bergsteiger/-innen auf den ehemals höchsten Berg der Steiermark. Es ist ein trockener Berg – mit wenigen Quellen. Und er ist als lockerer Berg, wegen seiner Steinschläge, gefürchtet. Also eine erst zu nehmende Tour, die einer guten Ausrüstung und guter Vorbereitung bedarf. Der Grimming ist auch eine prächtige Kulisse für alle Segelflieger, welche die guten thermischen Bedingungen schätzen, die für ungeahnte Höhenflüge sorgen. Vor allem aber ist er ein Teil unserer Heimat. Ein Teil, der bei so manchem eine echte Herzensangelegenheit ist. Wie zum Beispiel bei Franz Zeiringer. Tauplitz, Trautenfels,
St.Martin, und Bad Mitterndorf.
Den Grimmingstock teilen
sich vier Grundbesitzer:
Österreichische
Bundesforste 4,309.593m²
Bernd Mandl, Irdning 3,515.092m²
Forst- und Waldgenossenschaft
Diemlern - Niederstuttern 2,855.313m²
Flora und Ferdinand Rundhammer - Bad Mitterndorf 1,566.937m²
Die Grimming-Story in unserer
letzte Ausgabe sorgte für viele positive
Rückmeldungen, die wir Ihnen nicht
vorenthalten wollen. Natürlich war uns klar,
dass nicht alle Ereignisse rund um den
imposanten Berg aufgelistet waren, um so
dankbarer waren wir über alle Informationen,
die in der Redaktion eingegangen sind. Zum
ersten meldete sich eine Leserin aus
Altaussee, die Klarheit in die Namensgebung
bringen konnte. Monika Gaiswinkler
verwies auf Jakob Grimm ja genau: der von den
Gebrüdern Grimm, der im 19.
Jahrhundert nicht nur bekannter
Märchensammler, sondern auch ein begnadeter
Sprachforscher war.
Grimm erwähnt in seiner Deutschen Mythologie auch den Ennstaler Hausberg und leitet den Namen vom Altslawischen Germnik ab, was nichts anderes heisst als Donar. Donar - auch Donner oder Thor - wiederum ist eine mit rotem Bart symbolisiert den Blitz und Hammer dargestellte Gottheit aus der nordischen Mythologie die "Edda". Davon abgeleitet sind auch die gebräuchlichen Worte mit Blitz und Donner bzw. das ist ein Hammer. Auch Donnersbach hat mit den Gewitter- Donner somit nichts zu tun. Aber zurück zum Grimming: Der Grimming ist also Donars Berg und somit ein wahrer Götterberg. Zum anderen gingen viele Hinweise auf weitere Ereignisse und Tragödien ein, welche die Chronik weiter ergänzen: Quelle Liezner Bezirksnachrichten 20030201 von Guido Grundner Überaus mächtig ragt der
Grimming im Süden über den weiten Wiesenboden
zum Himmel. Er ist schon sichtbar, wenn man von
Selzthal gegen Liezen fährt. Etwas weniger steil
ist sein Gesicht
von Norden, blickt man von der Tauplitz, von Bad
Mitterndorf oder Kulm zu diesem Bollwerk aus
Felsenmauern, die sich weit gegen Westen dehnen.
Bei jeden Gang da hinauf, gleich von welcher
Seite und auf welchem Weg, jedesmal wird sich
der Grimming einprägen. Und keiner soll ihn
unterschätzen. Steil ist er, ohne
Flüssigkeitsnachschub, ständig locker –
und jedes Wetter fängt sein breiter Gipfelrücken
ein.
Er gilt im Land als der Berg, der mit Bedacht erstiegen werden will. Am Anfang war es seine aus dem Ennstal mächtig aufragende Gestalt, welche die Sinne des Alpengehers fesselte. Bald stand für uns fest, da müssen wir hinauf ! Dann prägte er sich unauslöschlich als der trockene Berg in unsere Erinnerung, da wir nicht entsprechend für den Flüssigkeitshaushalt vorgesorgt hatten. Denn die Schweißperlen bleiben am Grimming die einzigen Wassertropfen die abwärts rinnen. Dazu kommen die rasanten Tiefblicke ins Ennstal, die weite Sicht zu den Rottenmanner-, Wölzer- und Hohen Tauern, zum Dachstein, zum Toten Gebirge und in die Ennstaler Alpen, die Begeisterung auslösen. Dazu ist er ein Berg mit literarischer Vergangenheit, hat ihm doch die Öblarner Dichterin Paula165 mit dem berühmten Roman Das Grimmingtor ein Denkmal gesetzt. Der Grimming ist eben ein Berg mit besonderen Flair. Rund 600m fehlen ihm zum wirklichen Mons Styriae altissimus – dem höchsten Berg des Landes, wie ihn die Altvorderen nannten, dennoch machen die rund 1700m aus den Talboden der Enns bis zur Spitze jene feine Würze aus, die jeder genießt, der dem Gipfelkreuz zustrebt. Zwei Zustiege hält der Berg von Süden aus bereit: Jenen über den Südostgrat mit leichter und ausgesetzter Kletterei oder den über das Multereck. Beide recht ordentlich, vor allem wird hier heiß gegessen. Die Sonne sorgt für das Aufkochen und manch einer saß auf einem Rasenpolster sitzend und senkrecht hinunter blickend auf das schmale Band der Straße, das im Ennstal an gastlichen Häusern vorbeizieht, die allesamt eine einzige Einladung symbolisieren. Da ist der Anstieg von Norden schon etwas anders. Früh aufgebrochen, bleibt man bis in die höchsten Regionen im wohltuenden Schatten. Für immer
einprägsam wird mir der erste Gang über den
Südostgrat bleiben. Geschlaucht von einer
endlosen nach Istanbul und besonders ausgeruht
nach einer Übernachtung im Auto hatten wir
nur einen Wunsch: Ein Ordentliches
Frühstück in der Grimminghütte. Die
aber war zu Künstlerpech! Also weiter. Am
einzigen Wasserquell 20 Minuten vor der
Hütte waren wir längst vorbei, also
mußte der karge Wasservorrat in der
Trinkflasche für ein kaltes Frühstück
herhalten. Das sollte sich an diesem Tag mit
strahlendem Sommerwetter rächen.
Bei der Wegteilung zieht der markierte Zustieg nach links in die Große Schneegrube hinauf. Da hatte uns die Sonne längst im Visier. Der Hinweis Südostgrat nur für Geübte macht jeden aufmerksam, dass es am Grat ausgesetzt — auch der Sonne gegenüber — sein würde. Der Südostgrat rückte linker Hand näher, wir aber gingen auf die schmutzige Schneefläche zu, wühlten die Oberfläche auf und suchten darunter nach sauberem Weiß, damit wir unsere Tagesration Flüssigkeit etwas auffüllen konnten. Dann folgten wir den Farbtupfern nach links auf den Grat. Da wurde es erstmals spannend. Man folgt den Kamm und hat nur mehr eine Richtung vor sich: hinauf! Über Grataufschwünge, Felsköpfeln, dann wieder im etwas plattigen Gelände, so folgt man den Farbflecken höher. die Tiefblicke ins Ennstal werden zunehmend luftiger, die Schritte manchmal ordentlich ausgesetzt und einige Griffe durchaus locker. Aufmerksamkeit ist angesagt. Doch das war nicht schlimm, der Weg und die Tiefblicke faszinierten nur die trockenen Kehlen, der verpappte Mund plagte uns. Aber auch das ist vergessen, wenn man die letzten Schritte zum Gipfelkreuz tut, das schon immer auf unsere Köpfe heruntergeschaut hatte. Gipfelrast, Panorama - Rundschau und vielleicht auch einen Gedanken an jenen Baron Simbschen, der bereits 1822 hier ein hölzernes Vermessungszeichen errichtet hatte, lassen innehalten. Damit war an diesem Tag der Gipfel über einen interessanten Weg erreicht, aber das Elend des Durstes ging erst zu Ende, als wir an der Quelle unter der Grimminghütte uns fast in den Wassertrog warfen.
Das
ist der Normalweg von
Süden. Allerdings sollte man ihn nicht
unterschätzen. er hält für den Berggeher
so manche Überraschung parat. Da sei
einmal die Länge des Anstieges genannt,
dann heißt es einige male ordentlich
packen und anhand von Seilsicherungen
oder knorrigen Latschenästen über recht
ausgesetzte Stellen darüber zu turnen.
Zum Eingehen hat man von Trautenfels
herauf Zeit, die Quelle unter der
Grimminghütte sollte man keinesfalls
missachten. Als Erleichterung bietet die
Grimminghütte der Naturfreunde,
Schlafplätze an.
Nach der Grimminghütte beflügelt uns der morgendlich frische Wald und die Abzweigung zum Grimmingtor lässt an Mythen und Sagen denken. Dann aber nimmt uns der Berg gefangen. Noch vor der Wegteilung zum Südostgrat übersteigt man auf zwei Eisenleitern ein Felswandl und in der folgenden Latschengasse kann es schon warm werden. Sicher wird es aber warm, nachdem man sich ab der Wegteilung Südostgrat endgültig für das Multereck entschieden hat. Latschen, ein erstes Schuttkar und ein unüberwindlich scheinender Felsaufschwung warten. Das war eine Überraschung. Wir waren den Weg übers Multereck vor Jahren im Abstieg gegangen, konnten uns an diese lange versicherte Felsenwand aber nicht erinnern. Schlägt schon der Alzheimer zu oder war der Anstieg tatsächlich verlegt worden? Darüber zu sinnieren war zwecklos, die Bosheit der Begleiter deutete natürlich auf Alzheimer. Erst der Griff in die Seile und die ordentliche Turnerei ließen alle verstummen. Sollte hier jemand Schwierigkeiten haben, dann nicht den Helden spielen wollen, der Grimming bleibt auch von unten ein prächtiger Berg. Auch höher oben benötigt man bei zwei Geländestufen die Hände, ein Griff in die Latschen kann dabei durchaus hilfreich sein. Das aber sind die letzten Hilfsgriffe, denn auf gutem Weg geht man ins große Kar der Kleinen Schneegrube unter dem Multereck, wendet sich im Geröll nach rechts der Felsenwand des Kastens zu und folgt dann in nimmermüden, kurzen und wirklich steilen Kehren dem Steig hinauf zum Multereck. Erstmals belohnt ein toller Blick ins Ennstal, ins steirische Salzkammergut und zu den Bergen des Toten Gebirges. Ein kurzer Verschnaufer, ein Schluck aus der Flasche und ein langer Blick zum sichtbaren Gipfelkreuz. Dorthin warten noch 170m Höhenunterschied. Über zerissene Kalkplatten und viele Steintrümmer schlängelt sich der Steig schließlich zum höchsten Punkt. Auch der Normalweg begeistert. Ob man diesen für den Abstieg benützt oder mit dem Weg nordwärts nach Kulm eine Überschreitung ins Auge fasst, jeder Weg verlangt Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Aufmerksamkeit. Der Anstieg
von Kulm wird als der leichteste und der
kürzeste bezeichnet? Eine Überschreitung
von Norden nach Süden bescherte und die
Erfahrung, dass leicht
und kurz
deutbare Begriffe sein können. Da die
Jausenstation am Kulm nicht mehr
existiert, gilt auch hier, dass jeder nur
das trinken kann, was er selbst mit hat.
Dafür bleibt der Anstieg durch den
Stribinggraben zwar steil, aber längere
Zeit im Schatten dichter Bäume. Ist man
frühzeitig unterwegs, dann hebt die
Morgenfrische den Unternehmungsgeist
zusätzlich.
Über den Wegverlauf waren wir uns im Klaren: Es geht auf das große Kar zu, das man vom Hinterberger Tal immer vor sich hat. Beim Anstieg durch den Stribinggraben kommt man an einem alten vorbei, das daran erinnert, dass die Kleinbauern sich und ihre Familien oft nur mit unberechtigt besorgten Wildbret fortbringen konnten. Dass dann der Schuß eines Jägers von hinten dem Leben des Wilderers ein Ende setzte, hat mit der Wilderer - Romantik nichts zu tun, sondern erzählt vom harten Überlebenskampf zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Baumgrenze ist bald erreicht, in weiten Serpentinen zieht der Steig auf die erste Felsbarriere im Bereich des Lärchkogels zu. Anmerkung: Ein zweiter Lärchkogel ist nördlich unter dem Multereck, ein dritter Lärchkogel ist in Heilbrunnnähe. Zügig steigen wir mit Hilfe der Seilversicherung über die Felswülste höher und standen bald im großem Kar, einem imposanten runden Felskessel, der vom Grimminggipfel und der Schartenspitze umschlossen wird. Im großen Linksbogen führt die Markierung auf gutem Pfad höher und an die Wände des Grimmings heran. Dort beginnt der zweite Einstieg. Über viele Felsstufen, über unzählige schroffige Aufschwünge und über schmale vom Geröll erfüllte Bänder zieht der Steig höher. Das muss nicht jedermanns Geschmack sein. Bei unseren letzten Anstieg kehrte hier ein Pärchen um, dem jungen Mann war der Weg zu unheimlich geworden. erinnern an den Ernst des leichtesten Anstieges auf den Grimming. Öfters gilt es die Hände zu benutzen und jeder soll darauf achten, keine Steine los zu treten. Die Nachkommenden werden es ihm danken! Nach der Gedenktafel für die Bergrettungsmänner Maier und Resch die hier ihr Leben lassen mussten, weil sie einen vermeintlich in Bergnot Geratenen retten wollten, Anmerkung: Meier schied auf der Gipfelhochfläche, der in Bergnot Geratene wurde vom Geier Sepp gerettet, durchstiegen wir einen kleinen Kamin und erreichten über die letzte versicherte Stelle am exponierten Grat die Höhe mit dem beeindruckenden Blick zur Schartenspitze zurück. Dann stand die bekannte Dr. Obersteiner Biwakschachtel Notunterstand vor uns und nach dem Schlussanstieg über rasiges Terrain gaben wir uns nach wenigen Minuten beim Gipfelkreuz die Hände. Für den Abstieg wählten wir diesmal nach einem Mittagsschlaf – da sicheres Wetter war – den Steig über das Multereck. Beherzigen sollte man bei Touren am Grimming: Genug zum trinken mithaben, früh aufbrechen, das Wetter im Auge behalten. Dann steht einem grandiosen Bergerlebnis nichts im Wege. Quelle. Land der Berge 4-2002 von Hans Hödl Die Plotteegs* kommem *Mit weißen
Kunststoff umwickelte Heusilos, die
seit einiger Zeit die Heuschober auf
den Wiesen ergänzen
Schließlich kann
man kein Dia mehr machen, ohne ein
paar gleisende Punkte darauf zu
haben, die bei den beschaulichen
Urlaubsberichten nur zu unnötigen
Fragen führen: Hobts im August no an
Schnee ghobt?
Die große Explosion im Ennstal, die am 07.07.1992 den Grimming um 7.2 mm nach Nordwesten verschoben hat, ist vermutlich auf die Oberflächenbeschädigung eines Plotteggs zurückzuführen. Wie nachgewiesen werden konnte, breiten sich die Druckwellen absolut horizontal aus und zwar mit einer Exaktheit der Parallellinien, die als physikalische Sensation zu werten ist. Da gleichzeitig Liezen um rund 6,8 mm nach Südosten verschoben wurde könnte man sogar die Explosion lokalisieren. Leider wurde am Ort des Ereignisses überhaupt keine Spuren gefunden, somit müßten die Berechnungen mit einem großem Aufwand durchgeführt werden. In der Differenz von 7,2 und 6.8 mm liegt nämlich nicht nur die Distanz zum Explosionsort sondern auch das Gesamtgewicht beider Objekte. Allein was die Berechnung des Grimmings betrifft, gibt es schon verschiedene Denk- und Berechnungsschulen, die natürlich meist mit komplizierten Computerprogrammen arbeiten. Was beim Grimming aber ein Gestaltungsfaktor ist, das wird bei Liezen ein Streufaktor. Es gab sogar so abwegige Ansätze, wie etwa nur die gesetzlich genehmigte Baukubatur in Rechnung zu stellen, was, wie jeder Liezener weiß, geradezu lächerlich wäre. Da der Ort der Explosion durch seine Spurenlosigkeit sich am Rande einer immateriellen Existenz befindet, wäre es unverantwortlich mit Steuergelder so teure Berechnungen anzustellen. Im Ennstal ist man daher der Meinung, dieses Problem solle in Graz gelöst werden, man hätte schließlich vor Ort genug damit zu tun, die entsprechenden Bürgerinitiativen zu organisieren. Es müßte jedoch, vermutlich ebenso durch eine kostspielige Untersuchung, erst festgestellt werden, wogegen sich solche Initiativen eigentlich richten müßten. Das Problem der Bestimmung der Grimming Masse oder des Grimmings Massivs hatte bereits ein breites Interesse erweckt. Wie immer rief auch diese Frage eine große Anzahl von Dilettanten auf den Plan. Hervorzuheben wäre ein Bauer aus Aigen, der den Vorschlag machte, das Massiv einfach in Gips abzugießen, die Umgekehrte Hohlform mit Wasser zu füllen und dieses über einen Wassermesser auslaufen zu lassen. Dieses Projekt, das vermutlich billiger als manch wissenschaftliche Berechnungsmethode gewesen wäre, wurde natürlich von den Wissenschaften abgelehnt. Genaugenommen hat man die Oberflächengenauigkeit angezweifelt, weil sich beim Abguß Teile vom Fels gelöst hätten, so dass daraus weitere Streitfragen entstanden wären, vor allem jene, wo nun der Grimming eigentlich beginnt oder aufhört. Ein Lehrer aus Pürgg träumte von einer Art umgestülpten Hologramm, was aber zur Methode der Berechnung eigentlich keinen Beitrag brachte. Ein nicht näher bekannter Herr dozierte im Wirtshaus - in jener schönen Holzveranda, in der ich mit Manfred Wolff-Plottegg nach der verhängnisvollen Entdeckung der Plotteggs saß – es gäbe inzwischen, die Berechnung des Grimmings betreffend, eine Form- und eine Zeitfraktion. Die Zeitfraktion, um gleich bei der schwierigsten zu beginnen, beschäftige sich mit der Tatsache, dass der Grimming ständig Veränderungen unterläge, einmal durch die natürliche Korrosion und zweitens durch die Vegetation. Wasser Schnee und Eis wurden aus der vorläufigen Beobachtung ohnehin ausgeschlossen, da man sonst mit dem Problem überhaupt nicht zu Rande käme. Die Wissenschaft liegt schon darüber im Streit, ob die Vegetation als Bestandteil des Berges anzusehen sei, da schließlich Humus und Wurzelwerk einen beachtlichen Ungenauigkeitsfaktor darstellen. Die Fundamentalisten plädieren natürlich für die Berechnung des reinen Felskörpers. Es wird Ihnen nicht entgangen sein, dass bei diesen Ansätzen die Zeitfraktion schon lange in das Thema der Formfraktion hineinpfuscht, die auf ihre Weise wieder zu dem Ergebnis kam, dass kein Zustand des Grimmings mit einem anderen identisch sei, so dass sich zuletzt überhaupt die Frage erhebt, ob es den Grimming an sich überhaupt gibt? Da sich die Zeitfraktion zwangsläufig in eine Formfraktion verwandle und umgekehrt, beschloß man ein dialektisches Vorgehen, wobei zumindest eines gesichert ist, dass es sich um einen nicht abschließbaren Prozeß handle. Sollte es gelingen einen Zustand des Grimmings wirklich festzuhalten, so wäre es dann von untergeordneter Bedeutung, ob man die Veränderung in einem exakten Zeitraster registriert oder ob man der Zeit ihr eigenes Maß läßt und dieses mit den Größenverhältnissen der Ereignisse bestimmt. Vor der letzteren Methode wurde aus verständlichen Gründen ausdrücklich gewarnt. Jedenfalls kippt hier das Zeitproblem wieder in ein räumliches hinüber, denn der Grimming führt uns hier nicht nur an die Grenze der Wahrnehmung, sondern auch in das Schlamassel ihrer Mitteilung und Konservierung, von dem man vermutlich noch nicht einmal in Graz etwas ahnt. Es wird noch viel Wasser die Enns hinunter fließen, meinte ein anderer Experte in der schönen Veranda, denn wir haben ja gar nichts vom Maßstab, geschweige den von Toleranzen gesprochen, auf die man sich mit aller Vorsicht einlassen könnte. Ab welcher Menge verändert sich ein Gebirgsmassiv wie der Grimming wirklich? Ist es, wenn ein Tourist einen faustgroßen Stein lostritt, schon eine Veränderung? Da müssen sich unsere Experten noch ein wenig die Birne weichdenken, sagte ein etwas vorlauter Zaungast. Friedrich Achleitner 1992 Auszug
Einst hielt man ihn - was
durchaus zu verstehen ist - für den
höchsten Berg der Steiermark. Erst zu
Maria Theresias Zeiten, als die
gesamte Monarchie exakt vermessen
wurde, stellte sich heraus, dass der
Grimming mit einer Höhe von 2.351m,
bei weiten nicht an den Hochgolling
oder den Dachstein heranreichte. Der
Dachstein etwa überragte ihn um
600m. An Respekt verlor er aber
nicht. Nach wie vor ist die Besteigung
des Berges, der das obere Ennstal
beherrscht, ein alpines Erlebnis und
ein gar nicht ungefährliches
Unterfangen.
Der Grimming fängt jede Wolke; heißt es bei den Einheimischen. Wenn ringsherum die Sonne scheint, kann es durchaus sein, dass es um den Gipfel des Grimmings die Blitze zucken und die Gewitter toben. Selbst erfahrene Bergsteiger haben diesen Berg mit fatalen Folgen schon unterschätzt; bei günstigen Verhältnissen aber lohnt der Grimming die Besteigung mit einer Rundsicht, die ihresgleichen in den Ostalpen sucht. Über die gesamte Kette der Niederen Tauern bis zu den Spitzen der eisbedeckten Hohen Tauern, man sieht über das Tote Gebirge zu den Erhebungen des Salzkammergutes, auch die wilden Gesäuseberge kann man betrachten, der Dachstein mit seinen romantischen Vorbergen herrscht am westlichen Blickfeld. Nicht
minder imponiert der Tiefblick in die
Täler und in das Mitterndorfer Becken,
dem Glanzstück des steirischen
Salzkammergutes.
Alois Pürcher Dachsteingebirge
Grimming Gosaukamm Hochalpine Touren
und Wanderungen für die ganze
Familie 2004, Steirische
Verlagsgesellschaft, ISBN
3-85489-108-3, 224 Seiten
Klappentext:
Die großartige Landschaft
des steirischen Ennstales und
Salzkammergutes hat Alois Pürcher
viele Jahre lang durchwandert,
erkundet und fotografiert. Vor allem
im Dachsteingebirge, um den Grimming
und den Gosaukamm ist er wie zu Hause,
seine Heimat grenzt direkt an diese
Gebirgszüge.Das Dachsteingebirge und die Nachbarn Grimming und Gosaukamm sind in ihrer Art vielfältig und abwechslungsreich, geeignet sowohl für den "einfachen" Bergwanderer als auch für den Kletterer bis zum 6. Grad. 70 Bergwanderungen sind es, die der Autor hier beschreibt, und er führt auf niedere und hohe Gipfel, auf Almen, in wilde Schluchten und zu verträumten Bergseen. Obwohl manche der Wanderungen und Bergtouren in den hochalpinen Bereich führen, sind sie für jedermann/jederfrau zu bewältigen. Allein das Erlebnis, die Natur zum Ziel zu machen, ist oft wichtiger als der Gipfelsieg. Der Autor zeichnet ein sehr persönliches Bild seiner Heimat und lädt ein, einige der schönsten Gebirgszüge der Ostalpen kennen zu lernen. Außerdem erzählt er vom Leben in der Region, von Brauchtum und Tradition und von jenen Menschen, die diese Gebiete erschlossen haben. Aus dem
Inhalt:
Hoher Dachstein
Dachsteinwarte Hüttenwanderungen
Ramsau Ramsauer Höhenweg Steiglpass
- Umrundung Gosaukamm
Grimming Aufstieg Nordseite Grimminghütte Überquerung des Grimming Kommentar:
Wo Pürcher war,
muss man hin ...Im Gegensatz zu vielen anderen, eher kühl und sachlich gehaltenen Tourenführern ist Pürchers Dachstein-Guide ein sehr persönlicher, engagierter, begeisterter - und gerade das macht ihn so wertvoll. Pürcher (be-)schreibt mit der leidenschaftlichen Stimme eines Menschen, der sein Herz an die Gipfel und Täler des Dachsteins verloren hat und sich aus "seinen" Bergen jene Kraft holte, die ihm gegen eine schwere Krankheit half. Und die Leidenschaft des Autors steckt an - wo Pürcher war, muss ich auch hin. Nicht
zuletzt findet man zu jeder
einzelnen Tour Alle Informationen
und hervorragende Bilder für eine
sichere und vergnügliche Tour.
Zum
Autor:
Alois Pürcher: Geboren 1947 in
Bad Mitterndorf. Nach 40
Berufsjahren im Bankgeschäft findet
der begeisterte Bergwanderer und
Fotograf Ruhe und Erholung in seinen
Bergen.
Lange
Zeit
galt
er
als
Mons Styriae
altissimus,
als der Steiermark höchster Berg:
Der sagenumwobene, majestätische
Grimming, der das Ennstal ein gutes
Stück beherrscht. Erst neuzeitliche
Vermessungstechnik raubte ihm den
Ruf, allerhöchster Steirer zu sein;
es hat sich herausgestellt, dass ihn
der 1832 erstmals bestiegene
Dachstein um exakt 644 Meter
überragt. Doch der Respekt vor dem
mächtigen Massiv des Grimmings ist
geblieben, denn er hat seine eigenen
Gesetze, die erfahrene Bergsteiger
zu beachten wissen: Mag die Sonne
das Tal noch so freundlich
bescheinen, wenn der Grimming seinen
Wolkenhut aufgesetzt hat, bleiben
ihm Kenner fern, zumal oben keine
Hütte Schutz vor Wetterunbilden
bietet.Nur Halbschuh Touristen lassen dann nicht ab von ihren dreisten Annäherungsversuchen. Erst etwa um das Jahr 1800 so wird berichtet, soll der Grimming seine Unberührtheit verloren haben, der Name des Erstbesteigers blieb im Dunkeln. Viele zieht es seither diesen Berg hinan. Der einfachste Aufstieg beginnt hinter der weltberühmten Skiflug Schanze am Kulm in der Fremdenverkehrsregion Bad Mitterndorf - Tauplitz; in drei bis vier Stunden ist man von dort aus am Gipfel angelangt. Zwei weitere Routen führen über das sogenannte Multereck und den nicht ungefährlichen Südostgrat. Empfehlenswert ist der Aufstieg von Bad Mitterndorf aus: Ausgehend von der Jausenstation Stangl / Pötschpaul gesperrt geht es durch duftenden Nadelwald zum ersten Einstieg. Einige Serpentinen durch Geröll sind zu bewältigen denen eine Drahtseil gesicherte Steilstufe folgt, ehe der Wanderer in die Grimming Scharte kommt. Hier sieht es vorerst zum Verschnaufen aus, denn der stete Anstieg zehrt an den Kräften. Dann stellen sich dem Touristen einige Felsstufen entgegen deren Überwindung Kraft und Geschick erfordert. Pietätvolle Wanderer halten später bei der Gedenkstelle für Karl Resch und dessen Kameraden Mayer, die 1948 auf der Suche nach einem angeblichen verschollenen Bergsteiger ihr junges Leben lassen mußten. Von hier aus ist es nicht mehr weit bis zum Gipfel, doch die Anstrengung nach den bisher bewältigten 1400 Höhenmetern haben dann schon viel Schwung gekostet. Oben angelangt, wird der Bergwanderer vom prachtvollen Blick auf den Dachstein, das steirische Salzkammergut, das Tote Gebirge und im Süden die Niederen Tauern belohnt. An schönen Tagen reicht der Blick bis zum Großglockner und im Norden sogar bis zum Böhmerwald. Viele bekannte Orte reihen sich um den markanten Berg: Bad Mitterndorf mit seinen schon von den Römern genutzten Heilquellen, Tauplitz, Pürgg mit seiner Johanneskapelle und deren großartigen Fresken aus dem Jahr 1160 und St. Martin. Immer wieder suchten Dichter wie Hans Fraungruber und Friedrich Torberg, Musiker wie Wilhelm Kienzl und große Bergsteiger wie Paul Preuß und Leo Schlömmer, Erholung rund um den Grimming. Auch Kaiser Franz Josef und Erzherzog Johann wußten die reizvolle Landschaft zu schätzen. Viel Kultur und Brauchtum sind hier beheimatet: Die Faschingstage des Ausseerlandes, das weltbekannte Bad Mitterndorfer Nikolospiel und das Narzissenfest mit seinen fast 40.000 Besuchern, das heuer vom 2.Juni (Fronleichnam) bis 5. Juni stattfinden wird. Raiffeisenzeitung Nr.15 vom 14.04.1988 Alois Pürchner Bad Mitterndorf. Gipfelsprüche Liebe Freunde von der Formation Gipfelbuch Wie schon
gesagt freue ich mich immer über Eure
Unternehmungen und über die Berichte darüber.
Die Kassette mit dem Mitschnitt von Eurem
Jahrestreffen 1985 am Grimming habe ich mir oft
angehört; alles ist so herzerfrischend! Auch im
schriftlichen Bericht steht so viel Bewegendes,
dass ich ganz traurig bin, nicht mehr daraus
zitieren zu können. Besonders dankenswert ist
die Sammlung von Gipfelsprüchen unter dem Motto:
Die künstlerische Kraft schlummert im Menschen, nur die Natur kann sie wecken. Weisheiten, Humorvolles, Gipfelsprüche, Berggedichte Prosazeilen, geschrieben auf Bergeshöhen in Gipfelbüchern. Eine jahrzehntelange liebevolle Sammlung und eine erfüllende unvollendete Lebensaufgabe. Auch Euer Bemühen um das Werk des urtümlichen Volksdichters Karl Reiterer – vor allem die Herausgabe des Sonderheftes der Grimming Nachrichten ist lobenswert. Roseggergesellschaft: Des neuen Heimgärtners Tagebuch geführt von BertlPetrei † geschrieben 1985 Das
1. Gesicht Überschreitungsversuch
Am
Grimming sind Klettertouren immer Bergtouren.
Frühlingshafte Weihnachten. Dieter und ich
wollen die Überschreitung des Grimmingstockes
machen und wir trudeln per Anhalter in
Trautenfels ein, Nächtigung in der
Jugendherberge. Am nächsten Tag
Materialtransport zum Beginn des Südostgrates.
Bei diesen großen Routen ist immer das
Gleiche: Entweder man hat viel Gepäck, dann
ist man auch tagelangen Schlechtwetter
gewachsen, dafür aber schwerfällig im
Weiterkommen — oder aber man nimmt nur
das Notwendigste mit, dann ist man wesentlich
schneller, allerdings kann eine zwei Tage
lange Schlechtwetterperiode das Unternehmen
zum Scheitern verurteilen. Später entscheide
ich mich für die zweite Möglichkeit ein
Biwaksack, zwei Pullover, Anorak und warme
Unterwäsche tun's auch — was soll der
Luxus?, diesmal haben wir jedoch viel Gepäck.
Fast zuviel; aber ein Jahr vorher erst mußten
Bergsteiger in der Weihnachtszeit, nachdem sie
tagelang am Gipfel festgenagelt waren,
herunter geholt werden. Sie wurden nicht
gelobt!
Bei der Grimming Hütte beginnt der Schnee. Er wird bald überraschend tief und trägt nicht. Jeder Schritt, bis zu den Knien und noch weiter im weißen Element einsinkend, ist mühsam. Alle hundert Meter wechseln wir beim Spuren ab. Dieter hat wenigstens ordentliche Gamaschen, wogegen ich Wickelgamaschen aus der Zwischenkriegszeit — und aus Vaters Nachlaß — trage. Materialdepot am Beginn des Südostgrates. Für heute soll es genug sein. Wir steigen wieder nach Trautenfels ab und am nächsten Tag soll's ballastlos in der eigenen Spur hinauf gehen. Am nächsten Tag kündigt sich der früher oder später jedes Jahr kommende Wettersturz an diesmal kommt er zu früh! und wir latschen mit langen Gesichtern wieder hinauf, um das Material wieder talwärts zu fördern. Sicher ist sicher. Tagelanges Herumsitzen in Trautenfels, das Wetter wird auch nicht besser - und wenn auch: Nach dem Wettersturz haben wir da oben nichts mehr verloren. Heimfahrt. Später erfahren wir, dass die Grimming Überschreitung zwischen Ostern und Pfingsten - wenn der Grat Firn aufweist - mit Steigeisen der reinste Genuß sein soll. Peter 1985 Das Wochenende zum 1. Mai. Ich habe ein schönes Gesamtfoto der Grimming - Nordseite gesehen. Das muß doch eine schöne Wand mit nicht zu langen Zustiegen sein... Wie wär's damit? Ich bin allein und wieder geht's per Anhalter in's Ennstal. Das Gepäck ist klein sogar sehr klein. In Klachau steige ich mit vielen Dank und besten Wünschen für eine gute Weiterfahrt aus einem Auto und mache mich auf den Weg. Weit reicht der Schnee herunter. Das Schlechtwetter der vergangenen Woche präsentiert sich hier. Ich will den Nordwestgrat begehen. Im Wald: Schnee. Ein seelisch fast zerstörend langer, felsendurchsetzter Latschenrücken. Schnee. Entweder gibst du auf was ich nicht will oder du wühlst dich unverdrossen, von Geäst zu Geäst hangelnd, hinauf. Die Wickelgamaschen sind im Rucksack. Da oben im Fels ist's bestimmt aper und ich will keine Zeit mit dem Anlegen der Gamaschen verlieren. Später Nachmittag ist es - aber die Route ist ja nicht schwierig und ich komme bestimmt heute noch zur Biwak Schachtel am Gipfel. Der Felsteil. Leider ist's auch dort winterlich, aber jetzt brauche ich die Gamaschen auch nicht mehr — ich bin bis zur Hüfte hinauf völlig durchnäßt. Klettern. Langsam wird es finster. Von der Biwak Schachtel ist noch lange nicht zu sehen. Schlaftst halt im Gelände. Auf einer schrägen Plattenschichte richte ich mir ein Nachtlager ein. Zwei Mauerhaken werden zur Selbstsicherung geschlagen. Die nasse Hose und die Strümpfe werden ausgezogen und dafür die untere Körperhälfte mit den trockenen Wickelgamaschen versorgt, die Füße kommen in den trockenen Rucksack. Gegenüber die tief verschneite Nordwand der Schartenspitze. Herrlich. Eine Kleinigkeit essen, dann. Biwaksack überzogen und Gute Nacht! Man kann diese Nacht als wunderschön oder scheußlich bezeichnen. Das Scheußliche: Der Biwakplatz ist abschüssiger als ich gedacht habe und ich rutsche zweimal in die Selbstsicherung, zudem ist's fürchterlich kalt und bald ist die gesamte Innenseite des Biwaksackes mit Rauhreif überzogen, die Kleidung ist auch nicht die wärmste — Zähneklappern entspannt und geschlafen wird wieder einmal nur viertelstundenweise.Das Schöne und dieses überwiegt: Die nächtliche, tief verschneite Nordwand der Schartenspitze gegenüber, kein Laut zu hören. Im Tal sieht man einige Lichter von Häusern und fahrenden Autos; sie werden immer spärlicher - dann nur mehr der Sternenhimmel und die Landschaft aus Fels und Schnee. Langsam wird der Himmel grau - die Nacht hätte ich auch hinter mich gebracht — auf die wärmenden Sonnenstrahlen brauche ich jedoch gar nicht zu warten, da ich westseitig biwakiere. Also auf! Je schneller du zusammenpackst, desto früher kommst du in die Sonne! Von dauerndem Zähneklappern unterbrochene Umkleideszene in die steif gefrorenen Sachen. Je lockerer man die Zähne klappern läßt, desto mehr entspannt es — nur keine Zurückhaltung auferlegen! Steife Kletterbewegungen; es ist nur gut, dass das Gelände nicht zu schwierig ist. Auf der Gratschneide die ersten Sonnenstrahlen. Sie wärmen zwar nicht, geben aber die Illusion von Wärme. Bald bin ich am Gipfel. Die Biwak Schachtel finde ich erst nach einigen Suchen; sie ist im Innern nicht sehr einladend und ich gehe gleich weiter. Abstieg nach Nordwesten in's Schartenkar. Dort soll ein alter bezeichneter und versicherter Weg ins Tal führen. Im Wald endet dann irgendwo der Schnee. Ab nun trocknet der untere Körperteil wieder langsam, was ja auch schon deshalb wichtig ist, da ich heute noch per Anhalter nach Wien will. Peter 1985 Die Grimming Nordseite läßt mich nicht in Ruhe. Ihre Wandflucht ist über einen Kilometer breit; die Touren: Na ja - nach meinen bisherigen Augenschein - als Kletterei eher mittelschön - dafür aber eine großartige Landschaft mit wilden Schluchten zwischen den verschiedenen Gratrippen. Im Gebirgsfreund lese ich von der Erstbegehung der Multereck - Nordkante, die von den Erstbegehern mit Das Schwert bezeichnet wird. Diese ist, zum Alleingehen, für mich sicher zu schwierig — aber hinschauen kostet nichts. Wieder steige ich oberhalb Klachau aus einem Auto, das mich per Anhalter mitgenommen hat. Kurzer Weg über Schuttfelder zum Wandfuß. Hier beginnen die Felsen sofort, was ich im Vergleich zum Grimming - Nordwestgrat als angenehm finde. Die Nordkante vergesse ich allein lieber - links daneben geht eine Nordwandroute hinauf. Erstbegeher Damberger und Riegele. Sehr schwierig steht im Führer. Da ich mit den beiden Namen in jugendlichen Unwissen nicht verbinden kann, denke ich, es wird schon so ein Dreier sein... Eine leichte Schlucht, dann: Verblüfftes Schauen. Also wenn das Drei ist...! Fangst halt einmal zum Klettern an. Das Ganze riecht aber nach der oberen Vier, aber der Fels ist gut und das Klettern macht Spaß. In halber Wandhöhe hier besser Bergeshöhe: Ende der Kletterei. Es beginnt ein erbärmlicher Latschenritt, der nur mir Unverdrossenheit zu erledigen ist. Fazit. Auf der Grimming - Nordseite kannst du es dir aussuchen - entweder du hast unten die Latschen und oben den Fels oder unten den Fels und oben die Latschen. Irgendwo hat man sie zuverlässig. > 1985 Im Bergkamerad gibt es ein Kletterbild vom Südgrat, ein Freund hat ihn auch schon gemacht, über tausend Höhenmeter und noch mehr Kletterstrecke soll er aufweisen... Der Morgen ist heiß und ich bin an demselben gerade in's Gebiet gekommen. Nur ein Dummkopf klettert bei dieser Hitze südseitig. Schön Zeit lassen! — Wenn du nachmittags einsteigst, reicht es auch noch bis zur Biwak Schachtel. Aufstieg in brütender Hitze zum Kar der Jausengrube. Ein Steiglein mit uralten blauen Markierungen führt durch den Schutt. Der Mittag ist nun bereits längst vorbei - jedoch: Der untere Südgrat begeistert überhaupt nicht und ich beschließe, das Kar in Richtung Grimmingtor hinauf zu steigen. Beaugapfelung der Zinnoberwandrinne. Die könnte schön sein, aber eigentlich bin ich ja wegen des Südgrates hier... Ich mache nun eine etwa fünfhundert Meter lange Einstiegs Variante zum Südgrat und erreiche diesen vor dem Aufschwung des Liegerecks. Auch nicht Besonderes. Weiter. Monotone Kletterei ohne Höhepunkte - und langsam wird es recht abendlich. Zur Biwak Schachtel komme ich heute nicht mehr. Solche Grate sollte man doch nicht erst am Nachmittag beginnen. Der nächste Tag. Am Gipfel höre ich vom Tal herauf die Kirchenglocken läuten. Ich habe keine Uhr mit und vermute, dass es das sonntägliche Vormittagsgeläute ist. Abstieg über den gewöhnlichen Weg nach Trautenfels. Diese Wandstufe hat's doch damals im Winter überhaupt nicht gegeben ...., wahrscheinlich ist zuviel Schnee gelegen.... Trautenfels: Es ist 9 Uhr vormittags. Peter 1985 Hervorragende Genußkletterei ohne Leerläufe über 700 Meter Felshöhe. Das gibt es doch zwischen dem Damberger Weg in der Multereck Nordwand und der Nordostwand des Berges noch eine breite, unbegangene Wandfläche. Ja, ja — schon gut! Trotzdem mache ich mit der Familie eines Tages von der Triebental Hütte aus sie ist jedes Jahr für einige Wochen unser Familien - Sommerquartier mit dem Auto einen Ausflug rund um den Grimming. Ein Feldstecher leistet mir dann beim, aus verschiedenen Blickwinkeln, durchgeführten Wandstudium ausgezeichnete Dienste. Das Ergebnis des Studiums: Also links, am die Nordwand begrenzenden Pfeiler, gibt's zu viele Latschen: Der zentrale Wandteil sieht sehr schwer aus, aber etwas rechts davon sehe ich eine Möglichkeit, bis zum Ausstieg des Damberger Weges in selbständiger Routenführung empor zu steigen ... Einige Tage später stehe ich unter der von mir gefunden Möglichkeit. Gemischte Gefühle. Gar so leicht sieht das gar nicht aus - aber eigentlich wolltest du doch ... Also kletterte ich, jedoch nicht lange. Leicht ist es nicht und ich habe mir es anders vorgestellt. Nachdem ich den dritten Haken geschlagen habe, verzichte ich dankend und seile mich wieder ab. Ich sitze im Schutt und bin etwas verdrossen. Was soll ich jetzt machen? Zum Heimgehen ist's mir noch zu zeitig - und mich freut zur Zeit gar nichts. Also bummle ich unter dem Wandfuß entlang nach Osten. Jetzt stehe ich unter dem zentralen und so schwierig vermuteten Wandteil. Da geht's doch! Das ist doch kletterbar! Ein glatter Einstiegsriß, dann Klettern, Klettern, Klettern. Kein Schutt, nur eisenfester Fels - und das nicht zu schwierig. Nach ungefähr 200 Metern gibt's mir bildlich gesprochen einen Schlag in's Hirn: Das gibt's doch nicht, das ist ja die reinste Genußkletterei und nirgends besonders schwierig — und das in einer völlig abweisenden Wand! Hoffentlich geht's so weiter! Eine kleingriffige Verschneidung soll die Schlüsselstelle bilden, ungefähr 300 Meter ober dem Wandfuß gibt's den ersten kleinen Schuttfleck. Nach weiteren 200 Meter stehe ich in einer Scharte und betrachte das Gelände. Bis jetzt war alles ideal — soll jetzt das dicke und übliche Grimming Ende kommen? Es kommt nicht. Nach ungefähr achtzig Meter Latschenkampf setzt sich die Genußkletterei, wenn auch leichter, fort. Das Gelände ist jetzt dem am Kederbachweg in der Watzmann — Ostwand ähnlich. Der Ausstieg. Vor zweieinhalb Stunden bin ich in die Wand eingestiegen. Und jetzt? Der Abstieg über den Normalweg zurück zur Nordseite scheint mir zu zeitraubend und ich wähle deshalb den Dambergerweg in der Nordwand als Rückweg. Vor etwa 20 Jahren bin ich ihn hinauf und gar so schwer wird der ja nicht sein ... Wie die Erinnerung trügt. Bald stehe ich an einem glatten Riß und schlage einen Abseilhaken. Das Seil reicht gerade bis zum nächsten Absatz. Wo ich da damals herauf geklettert bin weiß ich nicht mehr - die Erinnerung läßt aus. Weiter. Wieder schlage ich einen Abseilhaken ... Also für den wahrscheinlich in Zukunft üblichen Begeher meiner neuen Route möchte ich den Dambergerweg nicht als Abstieg empfehlen. Nach zwei Stunden sitze ich am Wandfuß und trinke aus der Feldflasche. Ich bin glücklich und zufrieden. Schutt und zuletzt schwellender Waldboden bringen mich zum Auto. Österr. Alpenzeitung Mai / Juni 1985 von Peter Holl Herr Holl ist Verfasser vieler Führer, er wurde als Schirmherr bei der Wanderer Lesung 1995 in der Hochgolling Nordwand geehrt. Peter 1985
Ehe
Karl Resch ganz hinüberschlummert in eine
bessere Welt, muß er an seine alte Mutter
denken. Jetzt wo er sterben soll, jetzt
eilen seine Gedanken zu jenem Menschen, der
ihn einst unter Schmerzen sein Leben
schenkte, zu seiner lieben Mutter. Im Geiste
sieht er sie wieder wie einst: An der
Hand der Mutter geht er über blühende
Wiesen, er hört die liebe, traute Stimme,
wie sie ihm das Liebe zur Natur, zur Heimat
lehrte und spürt, wie sie, mit ihren
weichen, lieben Mutterhänden, ihn über das
von lauen Frühlingswinden zerzauste
Bubenhaar strich. Während ihm in
Wirklichkeit der Grimming Sturm Eiskristalle
ins Gesicht schlägt.
Er sieht die blühenden Bäume rund um`s Vaterhaus, er riecht den frühlingshaften Duft der heimatlichen Wälder und hört den abendlichen Sang einer Amsel vom Wipfel des blühenden Apfelbaumes. Immer leiser wird die Musik, sie klingt ihm jetzt wie das Säuseln eines lauen Abendwindes im Mai. Verschwommen nur sieht er jetzt noch das Bild seiner Mutter, es ist ihm als ob sie ihm zum Abschied noch einmal die Hand reichen würde und als ob Tränen, aus den unsagbar traurigen Augen glänzten. Langsam wechselt das Traumbild: Er sieht eine grüne Alm! Glockengeläute der zur Hütte ziehenden Kühe wird leise hörbar und in nie gesehener Pracht zaubert die scheidende Abendsonne auf die Felswände im Hintergrund, das zauberhafte schöne Alpenglühen. Wie blutübertüncht leuchten die Felsen, dann wie glühende Steine, die er einmal beim alten Kalkofen am Toplitzsee, aus dem Feuer leuchten sah. Ganz warm ist ihm jetzt! Vor einer Almhütte sitzen junge Menschen, Zitherklänge werden hörbar. Burgl, seine Frau eilt ihm entgegen, er greift nach ihr, will sie umarmen, da schwindet das Bild wieder langsam wie ein Nebelgebilde. Die Zitherklänge verstummen, das Alpenrot verblaßt, er schließt die Augen, ganz still und dunkel wird es rings um ihn. Der Bergführer Karl Resch schlummert hinüber und das Herz eines prachtvollen Menschen hört auf zu schlagen. Helden im Fels Albrecht Gaiswinkler Gipfelbuch Grimming Auszug Der
Kanzleidirektor in Ruhe August
Krainer, Initiator des Komitees für
die Errichtung des Karl
Reiterer Denkmales, hielt die
Begrüßungsansprache und konnte unter anderen
besonders die Enkelin von Karl Reiterer, Frau Gertrude Haisl aus
Graz, weiters Herrn Bruno
Mayer aus Wien, ein begeisterter
Anhänger von Karl Reiterer - und der die Anregung
zu dieser Feier gegeben hat, begrüßen. Als
Bergsteiger hat dieser im Jahre 1985 auf dem 2351
m hohen Grimming, mit Bergkameraden und der
Öblarner Bergmusik, eine Gipfelfeier mit einer
Karl Reiterer Lesung abgehalten. Am
Samstag, dem 17.August 1985 findet um 11:00 auf
dem 2351m hohen Grimming eine Gipfelfeier
statt. Bei der Gipfelbuchlesung
werden auch Worte des Dichters Karl Reiterer
zu hören sein. Ein Verehrer von Karl Reiterers
Werken, Bruno
Mayer aus Wien, schrieb kürzlich u. a.: Am
25 Dezember 1984 hatte ich Gelegenheit, meiner
großen Bewunderung für Karl Reiterer Ausdruck zu
verleihen. In seinem 50. Todesjahr konnte ich an
seinem, von dem Bildhauer Carl Hermann
geschaffenen, Denkmal in St.Peter im
Sulmtal, Latschenzweige vom Grimming hinterlegen. Weststeirische
Rundschau 1985 Wer
im Sommer oder an reinen Herbsttagen auf der
Straße von Trautenfels nach St. Martin fährt,
hat den Steinriesen Grimming rechts neben sich.
Goldiger Sonnenschein überstrahlt die hellgrauen
Wände. Die Grimmingtür, eine sagenhafte
Steinbildung, ist deutlich sichtbar. Es hieß im
Volksmunde: Wenn der letzte Moar im Steinkeller
gestorben ist, soll sich an einem
Fronleichnamstag, die Tür öffnen. Die
letzte Besitzerin des Hofes ist längst tot, die
Tür aber hat sich noch nicht geöffnet. Das
Talerfeld, die Talerhalt, das Schaffeld, die
Strahleiten, das Schopffeld, die Stockwiesen,
das Ochsenreich, liegen in ihrer alten
Lieblichkeit sonnenbestrahlt um das Gut. Am Waldsaum des Weg von Kulm auf die Stribing steht ein Marterl: Darauf ist ein Wilderer, der mit erhobenen Händen rücklings von dem Jäger erschossen wird, zu sehen. Dahinter steht der Kruzifixus in hoch auflodernden Flammen.
Nun
ist es gut 70 Jahre her seit er viel am Grimming
unterwegs war, sein Blick gleitet über sein
Steinrevier. Der Wilderer alias Windl Franz aus
dem Hinterbergischen, die Steige kannte er noch
ebenso wie die Einstände der Gams. Jäger und
Gendarmen hatten damals längst ein mißtrauisches
Auge auf ihn geworfen, waren aber dem schlauen
Burschen nicht auf die Schliche gekommen. Die
Gamsböcke hatten es ihm angetan - krachte irgendwo
am Grimming ein Schuß, so konnte es nur einer von
Windl sein. Es war später Vormittag, mit
weitausgreifenden Schritten lief der Windl vulgo
Burghauser seinem am Hang gelegenen Berghof zu.
Seine Frau werkte gerade mit einem Trankeimer
herum als er ankam: Machs schnell Mutter! Häng
drei weiße Leintücher auf, du weißt schon wegen
dem Franzl. anno
300 n. Chr. Römische Legionäre entdeckten das
heilkräftige Wasser in Grubegg bei Mitterndorf. Nachweis
Münzenfunde 1842 Bei Grabarbeiter an der
Quelle fand man den Römerstein mit 3
Quellennymphen. Das Original ist im Joanneum, ein
Abdruck befindet im Museum Strick, in Mitterndorf
1874 Der Wunderdokter Franz Vitzhum verfaßt eine
Schrift über die Heilerfolge der Therme. 1898
Thermen - Quellenneufassung Die Therme kommt aus
600 m Erdtiefe mit 26 Grad an die Oberfläche. Erkrankung
des
rheumatischen
Formenkreises, Polyarthritis, Gelenks und
Skelettabnützungen, Wirbelsäulenerkrankungen,
bestimmte Hauterkrankungen und Ekzeme,
Lähmungfolgen, Kreislaufschwächen,
Durchblutungsstörungen und Neuralgien. Das
Hinterbergtal ist eingebettet zwischen Dachstein,
Grimming und Totes Gebirge. Riffkalk und
Dachsteinkalk des Kammergebirges setzen sich über
die durch eine Querstörung in ihrer Anlage
begründete Erosionfurche der Salza in den Grimming
fort, massige Riffkalke im Steinfeld, gebankter
Dachsteinkalk im Hohen Grimming. Im Aufbau der
Schartenspitze deutet sich schon die Schichtung in
20 bis 30 Meter mächtigen Platten an, in der
Scharte ist der Riffkalk vom geschichteten
Dachsteinkalk flach überlagert, von der
Gipfelkuppe aber wölben sich die Platten des
Dachsteinkalkes immer steiler hinab, bis sie zum
Schluß im 60 Grad geneigten Tafeln zu den
Schutthalden abschießen.
Der Fund
eines Schleifers des Verfassers in der Schlüsselstelle
des Lärchkogel
sowie ein Saalfellner Überschreitungs
- Schi
befinden sich im Museum Strick. Das Heimatmuseum
der Familie Strick in Bad Mitterndorf Nr. 67,
wurde in idealistischer Kleinarbeit, von mehreren
Generationen zusammengetragen und ist liebevoll
gestaltet. Hier haftet nicht der Hauch der
amtlichen Kastellane und Kustos, wie es in
öffentlichen bürokratischen Anstalten oft der Fall
ist. Hier herrscht Eintracht in wohlig
behaglichen Atmosphäre, es hat fast den Anschein
als wären die vielen Exponate, im alten
verblichenen Glanz, neu belebt.
Eine Novität ist die Bücherei und das Archiv, dickleibige in Leder gebundene Folianten, wertvolle Bücher der Vergangenheit, Dokumentationen, heilige Schriften anno 1554 und 1558, ein Arzneibuch aus dem Jahre 1718 und vieles mehr. Auch am Grimming vom Verfasser gefundene Exponate befinden sich bei Herrn Strick: Ein in der Lärchkogel Schlüsselstelle gefundener Schleifer Wetzgerät zum schärfen von Messern und ein Schi von der ersten Grimming Winter Erstüberschreitung der Brüder Salfellner. Zuletzt! Nicht nur weil dann immer das Beste kommt! Sondern auch weil es hier die einzige Grimming Chronik gibt, ist dies besonders hervorzuheben. Auszüge aus dem Heimatbuch 1972 von Bad Mitterndorf. Eine Gabe des Hr. Strick. Franz Strick, der Großvater des heutigen Eigentümers, hat vor etwa 70 Jahren begonnen, Steine und Mineralien zu sammeln. Sein Sohn Franz Strick hat diese Sammeltätigkeit fortgesetzt und sie auf andere Gegenstände ausgeweitet. So ist eine Sammlung von Möbeln, bäuerlichem Hausrat, Münzen, Bildern und Büchern entstanden, die heute von dessen Sohn Franz Strick jun. betreut wird. Es entstand ein klassisches privates Heimatmuseum als Spiegel der kleinen Region am Eingang ins Salzkammergut. Um die Gegenstände präsentieren zu können wurde schon 1958 das Haus umgebaut. Im Erdgeschoß beherbergt heute ein Raum eine beachtliche historische Bibliothek. Der Raum im 1. Stock zeigt eine Fülle von Gegenständen: Knochen von Höhlenbären und Elchen aus dem Toten Gebirge und Dachsteinmassiv, Mineralien, Votivbilder und Devotionalien, Flaschen, eine Pfeifensammlung, Hausrat, Wanduhren, Wimpel und die Weltrekordsprungski des Peter Lesser von 1965. Im Dachgeschoß werden die Masken und Kostüme des Mitterndorfer Nikolospieles aufbewahrt. Die holzgeschnitzten Teufelsfratzen mit ihren Zottelfellen, der Priester und der Tod sowie die Håbergeiß können bewundert werden, wenn sie nicht gerade - einmal im Jahr - in Verwndung stehen. Im obersten Geschoß werden die rund 150 Figuren umfassende größte Mitterndorfer Privatkrippe, Fahnen, eine Werkzeug- und eine Schlössersammlung, Waagen, Militärkappen und Feuerwehrhelme ab dem Ersten Weltkrieg, eine Waffensammlung mit Hieb- und Stich- sowie Faustfeuerwaffen und Gewehren, Backmodeln, Aufputz vom Almabtrieb und ein Hochrad ausgestellt. Einmal in Jahr, zur Weihnachtszeit werden Teile des Hauses umgestaltet un eine große Krippenschau aufgebaut. Schwerpunkt der reichhaltigen Sammlung ist alles, was mit Mitterndorf und seinem Umkreis zu tun. Im Laufe der Jahrzehnte hat Franz Strick mittlerweile auch eine 27-bändige Ortschronik zusammengetragen, die durch 10 Fotobände vervollständigt wird. Ortsgeschichtlich Interessierte dürfen hier Einblick nehmen. Nur
wenige Berggestalten unserer Alpen prägen sich so
tief in die Erinnerung des Menschen ein wie der
Grimming. Mächtig erhebt er sich aus der Talsohle,
zuerst in sanften Matten hinauf zu einem breiten
Saum von Laub- und Nadelnwäldern, um dann jäh und
steil mit seinen Schutthalden und Felswänden
emporzustreben. Er steht allein, daher wirkt
er, von welcher Seite man aus ihn auch immer
betrachtet, als ungewöhnlich hoher Berg, ein
Eindruck, der in der mittelalterlichen Bezeichnung
Mons Styria altissimus seinen frühen Niederschlag
findet. Der Grimming wurde durch den Roman
von Paula Grogger, Das Grimmingtor,
in den dreißiger Jahren erschienen, ist
weit über die Grenzen der engeren Heimat hinaus
bekannt. Aus dem Buch "Rund
um den Grimming" Leykam 1967 Und
wieder sitze ich vor den grauen Wänden des
Grimming, der drei Jahre lang für mich geschwiegen
hat. Oder mir nur ganz selten über die Schulter
gesehen hat – im fernen Dunst der Höhe, in Amt und
Pflicht und Ruck und Pfiff meiner
Lebenskleinbahn. Und hat doch auch sein
Leben gelebt wie ich, nur unendlich größer,
freier, aus den Tiefen der Gewalten, die ihn vor
Urzeiten empor gepreßt, geschoben, zur Sonne
gereckt. Und ihm langsam Mantel und Glieder
füllten mit den ersten Keimen organischen Lebens,
mit Blühen, Fruchten und Welken durch
Jahrtausende. Und ist immer stumm geblieben
und gleichmütig, auch unterm wechselnden Kleid,
das ihm Schneestürme, Wetterschauer, Wind und
Hagel und die unendlichen Nebelschleier über die
nackten steinernen Schultern geworfen.
Den
alten Geographen geht es wie den Bergsteigern,
die die Meereshöhe eines Gipfels nur insoferne
beachten, wenn sie ihnen einen Zwei-, Drei- oder
Viertausender anzeigt, im übrigen aber den Berg
nur nach seiner Höhe über dem Tale einschätzten.
Ein Musterbeispiel eines Berges, der aus sich
etwas zu machen versteht, ist der Grimming im
Ennstal. Gut 1700 m erhebt er sich über dem Tal,
auf dessen moorige Wiesen er steil und
unvermittelt absetzt. Eine meilenbreite Ebene
erlaubt es, ihn ohne störende Verkürzungen zu
betrachten, so dass sich auch die oberen Lagen
gewaltig emporrecken und sich Berg über Berg
türmt. Die schneigigen Jäger Auszug: ÖAV Jahrbuch 1918 Mons Styria altissimus Fritz Benesch Zum
Schluß sei noch einiges über die von schneidigen
Jägern gemachten Aufstiege gesagt. Die
Besteigungen über das Eisentor auf das
Krautschwellereck und durch die Steinfeldrinne auf
das Steinfeld sind beide schwierig. Noch
schwieriger ist zweifellos der durch die
Schartenrinne, die von Jägern schon in beiden
Ästen durchstiegen worden sein soll. Dieser
Aufstieg auf den Kleinen Grimming dürfte, dem
durch die unbenannte Schlucht in der Südwand, an
Schwierigkeit nicht nachstehen. Die
Jausengrubenrinne wurde von Jägern öfters
durchklettert.
Sachte öffnete sich die Krümmung des Tales
und nun steigt sichtbar über den Bergen anwachsend
der gewaltige Grimming empor. Das ist er, den
unsere Vorfahren den Altvater nannten und für den
höchsten Berg der Erde hielten. Seine von allen
Seiten schroff aus dem Tale aufspringende
Kegelgestalt, mit dem 2351 Meter hohen Haupte,
berückt weit mehr als etwa anderswo der, aus
breitem Gebirgsstock sich im Hintergrund
unscheinbar erhebende, Dachstein oder
Großglockner. Der Tag ist gewitterschwer
und von der eben noch freien Spitze des Grimming`s
sehen wir Nebel ziehen, in wenigen Minuten das
ganze breite Haupt eingehüllt. Der
Grimming bildet den östlichen Eckpfeiler des
Dachsteinstockes. Er ist das steinerne Wahrzeichen
des oberen Ennstales und wurde einst als mons
altissimus styriae bezeichnet. Der Große Grimming
entragt, als östliche höchster Punkt des 5 ½
Kilometer langen Grimmingstockes, direkt dem
Talboden des Ennstales zunächst der Mündung des
Klachaubaches in die Enns. Bei
Trautenfels, an der Straße nach Radstadt, sieht
man an den kahlen Wänden des Grimming einen
seltsam geformten Felsen, den sie dort das
Steintor oder das Steinerne Tor nennen, weil er
von der Straße aus einem Tor gleichsieht.
Von diesem Felsen heißt es, dass er sich
alljährlich an einen bestimmten Tag öffne. Einmal
weidete ein Hirtenbub in der Nähe des Steinernen
Tores gerade an einem Tag an dem es offen
stand. Er ging neugierig hinein und sah im
Berg drinnen viel Zwerge. Einer nahm ihn an der
Hand, führte ihn herum und zeigte ihm die
aufgehäuften Schätze, aber ohne ein Wort zu
sprechen. Das
Wahrzeichen
des mittleren Ennstales bildet der den nördlichen
Kalkalpen angehörige Grimming, der bis ins 17.
Jahrhundert für den höchsten Berg der Steiermark
gehalten wurde. Er erweckt den Eindruck besonderer
Mächtigkeit, weil er unmittelbar aus dem Talboden
1700 Meter emporsteigt. Östlich von ihm hat sich
der Grimmingbach, nach Südosten der Enns
zustrebend, eingegraben, im Westen trennt den Berg
der Salzafluß durch eine tiefe Rinne vom
Gebirgsstock. Durch den Stein, wie der
Einschnitt heißt, führte hier von Mitterndorf im
Salzkammergut ein schmaler Fahrweg am linken
Ostufer heraus ins Ennstal, vor dessen Erreichung
der Fluß den schönsten Wasserfall der Steiermark
bildete. Auch
der
Grimming
Bergregent
1995
Karl
Reiterer
ist in dem 16 Seiten Heft abgedruckt: Wenn die
Leute, heißt es, wüßten was im Grimming für
Schätze sind, würde man ihn mit Moltern aus vollen
Holz muldenartig ausgehakte, flache Tröge
abtragen. Das Erlebnis des Dockbauern Franzl Im Inneren des
Grimmingberges finden sich viele wundersame Höhlen
vor, in denen die Bergmännlein hausen. Da gibt es
weite Hallen, funkelnd von Kristall und edlem
Gestein; da laufen kreuz und quer lange,
marmorverkleidete Gänge, die zu den überreich
ausgestatteten Schatzkammern führen; da gelangt
man in prächtige Säle mit weißgedeckten Tafeln und
herrlichen Gold- und Silbergeräten.
Harro Wödl (* 29. April 1927 in Perchtoldsdorf
bei Wien; † 5. Oktober 1977 am Grimming,
Steiermark) war ein österreichischer
Segelflieger und Inhaber mehrerer
Streckenrekorde, darunter der Weltmeistertitel
von 1968 in der Offenen Klasse.
Bemerkenswert ist der vielfache österreichische Staatsmeister nicht nur durch seine Leistungen im Spitzen-Segelsport und seine Teilnahme an sieben Weltmeisterschaften (1963-1976), sondern auch durch die Tatsache, dass einer seiner Arme seit seiner Jugend gelähmt ist. Wödl musste ihn immer, wenn er ins Cockpit stieg, mit der anderen Hand zurechtlegen. Harro (Harald) Wödl war seit 1955 bis knapp vor seinem tödlichen Unfall am Grimming Leiter der Segelflugschule im Ennstal. Diese im deutschen Sprachraum sehr bekannte Schule war zunächst am militärischen Fliegerhorst bei Aigen untergebracht, musste jedoch um die Jahre 1973/74 nach Niederöblarn - direkt am Fuße des Grimming - umsiedeln. Dieser gewaltige Zweitausender (2351 m), dessen steiler Kalkblock das obere Ennstal beherrscht, bot dem jungen Flieger eine ideale Schule des thermischen Segelns. An dem sehr exponierten Hausberg der Region, der sich 1700m über den Talboden der Enns erhebt, lernte Harro auch die kleinsten Anzeichen von Wetteränderungen anhand der Wolkenstrukturen zu beobachten. Diese Fähigkeit kam ihm schon bald bei den Junioren-Meisterschaften und bei späteren Wettbewerben zugute. Als Lehrer war Wödl wegen seiner Wortkargkeit und seines trockenen Humors eher gefürchtet. Wer am Flugplatz unverantwortliches Verhalten oder Egoismus zeigte, war bei ihm schnell „unten durch“ - und zog meist vor, den Fluglehrer zu wechseln. Für seine Mannschaft war er ein geschätzter Vorgesetzter. Sein Nachfolger als Schulleiter wurde Pit van Husen (bis ca. 1995). Seit 1955 dürfte die Segelschule an die 10.000 Segelflieger ausgebildet haben, von denen ein hoher Prozentsatz den Sport ernsthaft weiterbetrieb. Quelle Als kleiner Junge war Franz Zeiringer schon beeindruckt, wie die Stein- und Schneelawinen Richtung Tal herunter donnerten und so kam er auf die Idee "seinen" Grimming doch ein bisschen mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Nicht nur mit so an die 15 maligen Besuchen, sondern auch mit einer Art Ahnenforschung rund um Geschichten und Fakten zum Thema Grimming. Im Alter von 11 Jahren bezwang der Klachauer mit seinen Freunden zum ersten mal das Kalkmassiv. Seit damals sammelt Franz Zeiringer alles über den "Mons-Styriae Altissimus" den Berg der Steiermark, wie er auch genannt wurde und weiß einiges über ihn zu berichten. Der
höchste Berg der Alpen
"Aus dem Ennstal ragt
der Grimming mit einer 1600 Meter – Wand so
steil empor , dass man ihn im Mittelalter
für den größten Berg der Alpen hielt,
jährlich pilgern viele Bergsteiger auf den
Grimming. Leider gibt es dabei auch immer
wieder Tragödien", so erzählte Franz
Zeiringer. Zuletzt war im August 2001 ein
Amerikaner beim Freiklettern 100 Meter
abgestürzt.Die erste Besteigung erfolgte vermutlich im späten 17. Jahrhundert von der Klachauer – Seite. Es besteht die Vermutung, dass es Gamsjäger waren, die den Grimming von verschiedenen Seiten erstbestiegen haben. Im Zuge der Katastralvermessung erstieg im Jahre 1822 Oberleutnant Baron Simbschen den Grimming und errichtete eine hölzerne Pyramide als Vermessungszeichen, sowie eine kleine Unterstansdhütte aus Stein. Sie diente als Untzerkunftsstätte während seiner Vermessungsarbeit. Der Bergführer Paul Kesch soll am 29. Juni 1879 bereits das 100. mal am Grimming gestanden sein. Der Anstieg von Trautenfels durch die Schneegrube direkt zum Gipfel gelang Heinrich Hess im Sommer 1886. Es gibt’s unzählige Geschichten um den Grimming ich versuche sie alle auf meiner unterzubringen und hoffe auf noch mehr Informationen, so der 61 – jährige Grimming Franz. Quelle Ennstaler Woche 20040527 Rosch Vor Millionen von Jahren
wogte ein riesiges Urmeer und auf seinen
Grund lagerten sich unzälige Schalen von
Kleintieren ab. Und dann zog sich das Meer
zurück und die Ablagerungen wurden zu
Gestein. Als sich die Kontinente massiv
bewegten, wurden die Gesteinsschichten
übereinander geschoben und weit in die Höhe
gepresst. So entstand der Grimming
Mons-Styriae der Berg der Steiermark Mons
Styriae altissimus der Größte. Der Grimming
235m ein massiver Gebirgsstock östlich
des Dachsteingebirges in der Obersteiermark.
Aus dem Ennstal ragt seine 1600m -
Wand so steil empor, dass man ihn im
Mittelalter für den größten Berg der Alpen
hielt.
Geologisch gesehen zählt er als Inselberg zu
den nördlichen Kalkalpen, bzw. als östlicher
Eckpfeiler zum Dachsteingebirge. Der als
Dachsteinkalk wuchtig gebaute Fels, markant
strukturiert, scheidet er an der
Nordweststrecke der Steiermark das Ennstal
von der Region Salzkammergut - Ausseerland.
Eine Broscchüre im Eigenverlag des Verfassers Franz Zeiringer, Ausgabe 12/2002 20 Seiten Din A4 mit 36 grösstenteils Farbbildern - einige Auszüge stammen aus meinem Grimmingbuch. Der Grimming Franz hat hier einen Teil seiner HP Bausteine zu einer lesenswerten historischen Schrift, die den Grimming Freunden gewidmet ist, zusammengefasst und er hat auch die DOKU Lärchkogelanstieg fotografiert. Am
Samstag in der Früh erfuhr ich von der
Spitaleinlieferung des EVG
Wanderfreundes Franz Graner, dies
war auch die Ursache der Absage seiner
Wanderveranstaltung in Admont.
Es ergab sich für mich ein
unerhoffter Freiraum für den Grimming,
mit dem Grimmingfranz und seinen Gästen
aus Wien: Vater Josef mit Sohn Pepi
beabsichtigten wir uns mit der
Wegkennzeichnung des Multereck
Lärchkogelanstieges zu
beschäftigen. Durch die
Klimaerwaermung treten
stärkere Latschenwucherungen auf - als
jemals zuvor, deshalb hatte
der Krummholzritt
bergaufwärts seine ganz besonderen
Reize. Der Lärchkogelanstieg wäre
sonst der felsenloseste Leichtanstieg
des Grimmings, allerdings war ich
in den letzten zehn Jahren, laut meinem
Wandsteigbuch an der Schlüsselstelle,
der Einzige der diesen Weg beschritten
hat.
Unser Intermezzo begann, durch einen Irrtum von mir mit einem falschen Wandeinstieg und einem depremierenden Rückzug, trotzdem liessen mich meine Kameraden nicht im Stich, ganz im Gegenteil im oberen Bereich waren Sie sogar weit voraus. Am Multereck entschlossen wir uns, statt der Weiterwanderung zur Biwakschachtel am Grimminggipfel, für den Abstieg am Normalweg zur Grimminghütte. Etwa auf halber Höhe biwakierten wir, es war allerding eher ein Ruhen als ein Schlafen, plötzlich witterte Franz den aufkommenden Regen, ich hatte allerdings nichts wahrgenommen, wir zogen es vor noch im trockenen aus der Wand heraus zu kommen. Als ausgesprocher Ausrüstungsmensch gab es für mich ein Erfolgserlebnis, ich hatte mein Seil nicht umsonst mitgenommen - und überhaupt ist die Sicherheitausrüstung, auch wenn sie nicht benötigt wird, in den Bergen niemals umsonst. Den letzten Wandausstieg hätten wir vier Mann, mit einer Kleintaschenlampe als Beleuchtung in dunkler Nacht ohne Seilsicherung nie riskieren können. Der Grimming entliess uns gnädig, wäre das Wetter uns nicht gut gesinnt gewesen - so hätte aus unserer besinnlichen Wanderung leicht ein Himmelfahrtskomando werden können. Bei der Grimminghütte legten wir wieder eine Biwakpause ein, jeder versuchte sich auf seine Weise von den erlittenen Strapazen zu erholen, ich schlief regengeschützt unter dem Tisch vor der Hütte. Der Niederschlag hörte nicht auf - er wurde sogar immer stärker und er hat letzten Endes dann auch zu dem verheerenden Hochwasser geführt. Dass sich Jäger, Förster und Wanderer auch verstehen ergab die Geselligkeit im Nachbarhaus des Grimmingfranzes. Der aus dem salzburgerischen gebürtige Förster Herbert steht mit der Jägerin Karin aus dem Ennstal, die auch ausserhalbe des Revieres einen schönen Anblick bietet, in ehelicher Zweisamkeit. Später kam dann noch der Grimming Quellenmeister dazu, ich erfuhr auch einiges über die Wichtigkeit der Grimmingquellen für die Trinkwasserversorgung. In letzter Zeit kommt es wegen der unregelmässigen Jahreszeiten vermehrt zu Quellentrübungen. Irgendwann forderte die durchwanderte Nacht im Zusammenwirkung mit dem Schnaps ihren Tribut, und so endete eine vom Anfang bis zum Ende gelungene Grimmingbergfahrt im Reich der Träume. Sa.20020810
Sonne
auf
Multereck
11.08.02
beginnender
Dauerregen
Nachtabstieg
mit Biwakpausen Normalweg
Grimminghütte Untergrimming zum
Ausgangspunkt mit Josef, Pepi u. Franz
<6>
1.Jaga (auch Schürzenjager) u. Pensionistentreffen im Klachauer Grimmingstüberl 20070224 Liebe Armanda und Franz, nochmals
herzlichen Dank für Speise
Quartier und Trank. Ich komme eben vom
Grimming zurück, allerdings war
ich nur etwas über dem Nordwandfuß
und als Abschluss am Kulm. Die
Ursache der Reise war das 1.
Franz Zeiringer Treffen im
Klachauer Grimmingstüberl. Das
Ergebnis ist eine permanente
jährlich, jeweils am Samstag vor
dem Maria Himmelfahrtstag,
stattfindende Toni Adam
Gedenkwanderung Grimming
Lärchkogel diesmal am 11.August
07:00 von der Pürgger Abzweigung.
Grimmingstuben Wandsprüche CHRONIK
20081102 Alpinist Gernot Grogger am Grimming von Stein getroffen - tot (SO-Grat Grosse Schneegrube) 20070806 Wienerin tödlich abgestürzt (Nordanstieg) 2003 Jahr der Grimmingkreuze (ab 1903) 100 J. Kaiserkreuz 15 J. Kaiser-Lenaukreuz am Krippelberg in Burgenland. 50 J. ÖAV Grimmingkreuz 20030812 Brand am Grimming Südgrat, Wiederentzündung nach 10 Tagen. Die Brandaufnahme zeigt auch den gespaltenen S-Gratturm. 20030529 Lebendbergung: Die 22 jährige Sonja F.aus Wien wurde mit Verletzungen am Brustkorb und an der Wirbelsäule geborgen. 20010811 Ein 23 jähriger Amerikaner stürzte beim Freiklettern etwa 100m ab. 20000909 Der 76 jährige Bergliebhaber Dr. Günther Kirschbaumer aus Deutschland kehrte von seiner Tour am Grimming nicht zurück und stürzte nordwestlich des Gipfels im felsigen Gelände mehr als 100 Meter ab. 19990224 Lawinenabgang am NO Hang des Grimmings, um 3:15 Uhr im Gebiet des Multerecks mit grossen Forstschäden beiderseits der Salzkammergut Bundesstrasse B145. Die Abbruchzone war in einer Höhe von ca. 2100m, die Anrissmächtigkeit betrug 2 - 3 m. Geringe Schneemengen verlegten die B145. 1994 40 Jahre ÖAV Gipfelkreuz Grimminggipfelmesse Bergpredigt des Militärdekan Magister Auer 1993 Bau der Lawinengalerie an der Salzkammergut - Bundesstraße. 19920920 Einweihung der neuen Toni Adam - Dr. Obersteiner Biwakschachtel . 1990 Stürzte der Wiener Pilot Hr. Bliner, mit dem Segelflugzeug OE-5068 tödlich ab. Das Wrack liegt in der tiefsten nördlichen Grube westlich vom Multereck. 19880821-23 Bergung des alten Kaisergipfelkreuz durch . 1988 Grimming Kaiser Lenaukreuz Weihe Krippelberg 19880312 Die Salzkammergut - Bundesstraße wurde 200m lang und etwa 3m hoch verschüttet. Dabei wurde auch ein PKW erfasst. Der Lenker blieb nahezu unverletzt. 19880720 Univ.- Prof. StefanSchuy stürzte am nördlichen Gipfelaufbau ab. 1985 August Der Kindberger FranzEbner stürzte in der Kleinen Schneegrube ab, wegen einem Traggestell erlit er einen Genickbruch. 19840805 An der Nordseite des Grimmings, löste sich eine gewaltige Riesensteinlawine2 Das Schnitzerhaus in Klachau Nr. 1 hielt stand. 19821104 Harald Mayer, 22 jähriger Sohn des bekannten Wirtshauses Mayer in St. Martin am Grimming, verunglückte bei einer Bergtour tödlich. 19771005 Der Segelflugmeister und Leiter der Segelflugschule Niederöblarn Harald Wödl verunglückt mit einem Segelflugzeug tödlich am Grimming. 19650918 Nach einer Gipfelkreuzaufstellung auf der Schartenspitze, stürzte JürgenEwers bei der Überschreitung zum Grimming, seine Braut Trude Umshaus erfror beim Hilfe holen in Biwakschachtelnähe. 19580829 Den beiden Bergrettungsmännern Poldl Steiner und Josef Trinkl gelang eine Erstbegehung einer neuen Route durch die Schartenspitz Nordwand am Grimming Höhenzug zu finden. 1957 - 1961 Bau des Lawinenspaltkeiles unterhalb des Multereckes 1957 Der Grimming machte Schlagzeilen in der Weltpresse. Bei geologischen Untersuchungen in der Nähe der Ortschaft Krungl, am Fuße des Grimmings, zeigten sich, die bisher mit Geigerzählern gemessenen, Höchstwerte in Österreich. Es wurde die uranhaltige Pechblende vermutet - und der Grimming als riesiges Uranlager bezeichnet. 19561217 Erste Winter Längsüberschreitung des Grimmings durch das Mitterndorfer Brüderpaar Franz u. HansSalfellner. 19580829 Den beiden Bergrettungsmännern Poldl Steiner und Josef Trinkl gelang eine Erstbegehung einer Route durch die Schartenspitz Nordwand am Grimming Höhenzug zu finden. 19540905 250 Personen, darunter auch viele Mitterndorfer, nahmen an der Aufstellung des neuen Stainacher ÖAV Gipfelkreuzes auf dem Grimming teil. Almvater Dir. Franz Zehentleitner aus Stainach sprach zu den Bergsteigern, Pfarrer Otto Rabl, ebenfalls aus Stainach, zelebrierte eine Gipfelmesse und segnete das allen Alpinisten gewidmete christliche Symbol. 19530815 18 Mitglieder des Mitterndorfer ÖBRD und die ÖAV Jungmannschaft sorgten für ein einzigartiges Schauspiel. - Auf der 3,6 km langen Gratstrecke vom Zwölferkogel über Schartenspitze und Grimming zum Multereck entzündeten sie 325 Höhenfeuer, zur Erinnerung an das 50 Jahre Jubiläum der Aufstellung des Grimming - Kaiser - Gipfelkreuzes. 1949 Eröffnung des Salzakraftwerkes. 1949 In Folge der dramatischen Ereignisse von 1948 wurde die Dr. Obersteiner Biwakschachtel ein Notunterstand für Bergwanderer in Gipfelnähe errichtet und eingeweiht. Ansprache Quelle: 19480620 Die beiden Ausseer Franz Maier und Karl Resch starben beim Versuch einen Wanderer zu retten. Der GeierSepp fand der Verstiegenen in der Nordwand, bei dem Bergrettereinsatz erlitten Maier und Resch den Tod. 1944 Absturz eines amerikanischen B25 - Bombers, die Besatzung konnte sich retten. Laut Familie Rundhammer liegen heute noch ein paar Trümmer oben. 1944 Oktober Hannerl Kren, Tochter der Wirtsleute vom Gasthaus Kren in Pürgg, erstieg noch einmal kurz vor der Einberufung als Lufftwaffenhelferin den Grimming und kehrte nicht mehr zurück. Bis heute ist kein Hinweis auf ihr Verbleiben gefunden worden. Ihr letztes Lebenszeichen war Ihre Eintragung im Gipfelbuch und Spuren im Schnee. 1936041-3 Erfolgreiche Rettung zweier Wanderer 1924027-8 Im Gipfelbereich des Multerecks löste sich eine gewaltige Schneelawine die fast den gesamten Wald im Bereich Untergrimming bis zur Pürgger Brücke umlegte. Es wurden vier Personen bei dem Versuch die beschädigten Telegrafenleitungen wieder herzustellen von einer weiteren Lawine erfasst und getötet 1904 Ein riesiger Felsbrocken stürzte auf die damalige Reichsstraße in der Untergrimminger Schütt, kurz nachdem der Trauerzug von Josef Reichsgrafen von Lamberg3 diese Stelle passierte. 19030908 Errichtung des Kaiser Gipfelkreuzes anläßlich des 55 - jährige n Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Josef. 19030908 Errichtung Grimming Kaiserkreuz Träger und Stifter Quelle: FranzZeiringer 1898 Thermen - Quellenneufassung. Die Therme kommt aus 600 m Erdtiefe mit 26 Grad an die Oberfläche. 18880208 Eine gewaltige Nassschneelawine verschüttete auf 300m die Bahnlinie bei Niederstuttern 6m hoch. 18790629 Der Bergführer Paul Petsch aus Kulm soll bereits das 100 mal am Grimminggipfel gestanden sein. 1874 Der Wunderdokter Franz Vitzhum verfaßt eine Schrift über die Heilerfolge der Therme. 1842 Bei Grabarbeiter an der Quelle fand man den Römerstein mit 3 Quellennymphen. Das Original ist im Joanneum, ein Abdruck befindet im Museum Strick, in Mitterndorf. 1822 Angebliches erstes Gipfelzeichen am Grimminggipfel laut ÖAV Ausstellung 2004 Trautenfels. Während einer Katastralvermessung erstieg im Jahre 1822 Oberleutnant Baron Simbschen den Grimming und errichtete eine hölzerne Pyramide mit Steinsockel. 1700 Die erste Besteigung von Einheimischen von der Klachauer Seite. 300 JH n. Chr. Römische Legionäre entdeckten das heilkräftige Wasser in Grubegg bei Mitterndorf. Nachweis Münzenfunde
Erstes Sonnwendfeuer Grimming 1934
Das herrliche Schauspiel des
Sonnenuntergang´s lohnte unsere
Mühe. Als der rote Feuerball am
Horizont versank, schien es als
ständen alle Berggipfel in Flammen.
Nach dreiviertel Stunden erreichten
wir den Hauptgipfel und noch vor
9:00 flammte, nach altem deutschen
Brauch, unser Feuer auf; das erste,
das je am Grimminggipfel war. Toni146
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