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Die Insel von Athol Fugard

Inhalt

Uraufführung: 02. Juli 1973


Zum Stück:

"Die Insel" wurde zu Zeiten der Apartheid und Rassenunruhen in Südafrika geschrieben, beschreibt also ein System, welches nicht mehr existiert. Man könnte demnach annehmen, es habe durch die politischen Umbrüche in seinem Herkunftsland seine Aussagekraft verloren. Doch ist dies nicht der Fall. Noch heute sitzen Menschen unter menschenunwürdigen Bedingungen in Gefängnissen auf der ganzen Welt ein. Noch immer gibt es totalitäre Systeme, die das Volk durch Strafmaßnahmen zum Schweigen bringen wollen. Der Schrei nach Freiheit, in Zeiten der Gewalt und totalitären Umgebung nur allzu oft ein stummer, ist notwendig, um sich von den Fesseln zu lösen.
Es ist eine intensive, ausleuchtende Erzählung über zwei Männer, die durch den Zufall aneinander gekettet und aufeinander angewiesen sind.



Zur Geschichte

In einer Zelle eines Inselgefängnisses für politische Straftäter sitzen John und Winston seit drei Jahren zusammen ein. Ihr Tagesablauf wird bestimmt von Zwangsarbeit und den Launen des Aufsehers Hodoshe, der sich oft genug einen Spaß daraus macht, sie mit sinnlosen, qualvollen Arbeiten zu bestrafen. Abends, in den wenigen Stunden vor dem Zapfenstreich versuchen sie ihr Leben einigermaßen menschenwürdig zu gestalteten. An einem Unterhaltungsabend für die gesamte Gefangenen will John das Stück "Antigone" von Sophokles aufführen. Winston soll die Hauptfigur, Antigone, spielen. Dieser weigert sich aber, da er keine Frau spielen will, schon gar nicht im Gefängnis, welches er niemals verlassen wird. John drängt, bittet, zwingt ihn aber immer wieder dazu, da diese Aufführung für seine einzige Möglichkeit ist, sich gegen die Obrigkeit aufzulehnen. Während der Probezeit, kurz vor der Aufführung, erfährt John, daß er begnadigt wurde. Für Winston bricht in diesem Augenblick die Welt zusammen, die er sich mühselig aufgebaut und vor dem Zusammenbruch bewahrt hatte. Er greift John an, macht ihn seine Freiheit zum Vorwurf. Dabei erkennt Winston, daß das Stück die einzige Möglichkeit der Auflehnung, die er immer versucht, ist. Sie führen ihre bearbeitete Fassung des Verhörs und der Verurteilung der Antigone auf. Es kommt zum Tumult.
Das Ende der "Insel" ist offen gehalten. Dem Zuschauer ist seine eigene Interpretation des Ausganges freigestellt.

Zur Aufführung:

"Die Insel" kann unterschiedlich aufgeführt werden.

Auf einer Mittelbühne mit den Zuschauern auf vier Seiten, auf einer Standardbühne mit den Zuschauer auf einer oder zwei Seiten. Für den vierten Akt, die Aufführung der "Antigone" gibt es die Möglichkeiten der Darstellung auf der Bühne (bei Standardbühne), sowie auf zwei separaten Podesten (zwei mal zwei Meter) und im Publikum.

Grundsätzlich gilt, daß die Aufführung an den Raum angepaßt wird.

Bedingung ist eine Grundgröße der Bühne von vier mal vier Metern. Wände müssen nicht vorhanden sein.

Die Aufführung dauert ca. 2 Stunden inklusive einer Pause von fünfzehn Minuten nach dem zweiten Akt. In Ausnahmefälle kann diese allerdings wegfallen.


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