Wie bereits erwähnt sind Kartoffeln und Bier die
Grundnahrungsmittel des Waldmenschen. In der jahrtausendlangen
Entwicklungsgeschichte des "Homo Waldienses" haben sich beinahe zehn
verschiedene, typische Speisen auf Basis dieser Zutaten entwickelt.
Hier eine kleine Auswahl.
Zutaten:
1 Liter Bier , 1 Eßlöffel Reismehl, Zucker, Zimt, Schale
einer Zitrone, 4 Eier, 1 Tasse Milch
Zubereitung:
Je nach Geschmack wird das Bier mit Zucker versüßt und
anschließend mit einem Stückchen Zimt und einer
Zitronenschale gekocht. Nun muß man das Reismehl mit dem Eigelb
und der Milch verquirlen und nach und nach in das kochende Bier
geben. Unter nochmaligem Aufkochen wird das zu Eischnee geschlagene
Eiweiß untergehoben.
Biersuppe mit Rosinen
Zutaten:
1 Flasche Bier, 1 Liter Wasser, 125 Gramm Rosinen, 1
Eßlöffel Mehl, Zucker, 2 Eidotter, einige
Weißbrotschnitten
Zubereitung:
Rosinen und Weißbrotschnitten werden in Wasser gekocht, bis die
Rosinen weich sind. Dann schüttet man die Flasche Bier
darüber, süßt mit Zucker, und gibt wenn die Suppe
kocht, das mit Wasser verrührte Mehl dazu. Dann wird die Suppe
mit zwei Eidottern abgerührt. Die Suppe darf weder zu dick noch
zu dünn sein.
Biersuppe mit Rum
Zutaten:
1-1,5 Liter Bier, 1 Eßlöffel Mehl, 30 Gramm Butter, 1
Eßlöffel Honig, 1 Messerspitze Thymian, 1 Glas
Weißwein, 1 Eßlöffel Rum, 3 Eigelb
Zubereitung:
In die zerlassene Butter rührt man das Mehl ein und löscht
mit Weißwein ab, gibt Thymian und den Honig dazu und kocht
alles mit dem Bier kurz auf. Nachdem die Suppe mit dem Eigelb
gebunden ist und der Rum hinzugeschüttet wurde, darf sie nicht
mehr kochen. Die in der Pfanne mit Butter goldbraun gerösteten
Weißbrotwürfelchen streut man in die Suppe, die am besten
schmeckt, wenn sie sofort aufgetragen wird.
ein Gebäck, das zum Beginn eines jeden Jahres von den
Waldmenschen zubereitet wird. Zutaten:
0,5 Kg Roggenmehl, 1Kg Weißmehl, ca. 80 Gramm Hefe, ca. 0,5 l
Milch, 2 Päckchen; ganzen Anis, 1-1,5 Päckchen; gemahlenen
Anis, 2 gestrichene Teelöffel gemahlene Nelken, etwas Muskat,
Pfeffer, Salz, eine halbe Tasse Öl, 250 Gramm Margarine oder 125
Gramm gute Butter
Zubereitung:
In den aus Roggenmehl, Hefe, Zucker und Milch angemengten dünnen
Teig wird das Salz nach Geschmack gegeben. In den gegangenen Teig
kommen der auf dem Herd getrocknete Anis, der zerbröselt wird,
der getrocknete Anis, Nelken, Muskat, Pfeffer, Zucker, Öl und
die zerlassene Butter. Den so entstandenen Teig anschließend
mit Mehl steifmachen, und in Rollen formen. Nun kleine Stücke
abschneiden und ausformen. Den Teig nun mit schwarzem Kaffee ohne
Zucker bestreichen und nochmals gehen lassen. Die Neujährchen
müssen im vorgeizten Backofen bei 250 Grad 25-30 Minuten backen,
wonach man sie wieder mit schwarzem Kaffee mit Zucker bestreicht, und
dann noch einmal einige Minuten backt.
oder
Eierkäse
Zutaten:
8-10 Eier, 0,5 l Milch, 1 Teelöffel Salz, 1 Eßlöffel
Zucker
Zubereitung:
Aus allen Zutaten wird mit dem Schneebesen kräftig ein Teig
geschlagen, der anschließend in einem kleinen Topf in ein
Wasserbad gestellt wird, und dort ca. eine Stunde gekocht wird, bis
die Masse fest ist (gestockt). Nun den Käse in eine
Eierkäseform (ersatzweise ein engmaschiges Küchensieb)
füllen. Nach ein paar Stunden, wenn das Wasser abgelaufen ist,
stürzt man ihn auf einen Teller, und anschließend
darüber her.
Abbansklüse (Dank Iris Groß (<gross@mv.uni-kl.de>), die mir dieses Rezept zuschickte!)
Zutaten und Zubereitung
Abbansklüsen bestehen im wesentlichen aus Abban (hochdeutsch:
Erdbirnen oder Grundbirnen, wie der Pfälzer zu sagen pflegt
(noch hochdeutscher: Kartoffeln (Anm. des Übersetzers))), und
zwar davon ungefähr ein Kilo roh durch die Maschine gedreht oder
von Hand gerieben (für Masochisten). Dann kippt man soviel
Knödelpulver dazu, bis das Zeug pampig wird, (Also 1-2
Päckchen Knödelpulver halb u. halb), Salz u. Pfeffer und 'n
Ei dazu, kneten, und so längliche Knödel formen
(müssen an eine gesunde Verdauung errinern, sonst ist das nix),
und kochen, wie man halt Knödel kocht. Dazu gibts ca. 8 Zwiebel,
in einem Pfund gewürfeltem Speck gebraten, mit Salz und Pfeffer.
Die Klöße haben hinterher eine dopsballartige Konsistenz
(im Westerwald sagt man glaube ich Flummi (woanders vielleicht
'Gummiball' (Anm. des Übersetzers))), aber wenn sie erst mal im
Magen liegen, dann liegen sie da schwer; deswegen tut man dazu neben
Bier einen Kümmel trinken.
E-Mail:
mightymueller@yahoo.de
last change: 18-09-99