Mesopotamien
(griechisch:
he mese ton potamon chora, "Mittelland der Ströme",
"Zwischenstromland")
historische
Region in Vorderasien, gehört heute politisch größtenteils
zum Irak;
im engeren Sinne die Ebene zwischen Mittel-Euphrat und Mittel-Tigris,
im weiteren Sinne ("Zweistromland") das ganze Euphrat- und
Tigrisgebiet (ohne den Stromoberlauf im armenischen Gebirge) als Völker-,
Staaten- und Kulturraum, etwa 350 000 km² umfassend, meist waldloses
Steppenland mit Steppen- und Sandwüsten und natürlichen oder künstlich
geschaffenen Oasen, Kerngebiet Vorderasiens; Umgrenzung: im Osten
Gebirgsmauern des Iran, im Süden persischer Golf und nordarabische Wüste,
im Westen Syrien, Kleinasien, im Norden mesopotamische Wüste und
armenisches Gebirge; neben dem Nil- und Industal früheste Stätte des
Aufstiegs der Menschheit zur Höhe
geschichtlicher Zivilisation.
Der Nordwesten
Ober-Mesopotamiens wurde erst seit etwa 2000 v.Chr. von einem
historisch deutlicher hervortretenden Volk besiedelt, den aus
Aserbeidschan (Churrum) einbrechenden Churritern, die einen großräumigen
Staat im Norden gründeten und ihre Sprache, das Churritische, in
Keilschrifttexten verewigten; 1450-1350 v.Chr. bestand hier das Reich
der Mitanni, das im Neupersischen Reich aufging; Hauptschauplatz der
mesopotamischen Geschichte war jedoch Babylonien.
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