Smirnowka
Das ist das Dorfgemeinschaftshaus. Es war der zentrale Ort für Feste; hier traf man sich und schaute Filme.
Jetzt ist das Fest vorbei. Die Türen stehen weit offen, aber keiner geht hinein. In so einem geschlossenen Raum einem Wildschwein zu begegnen, wäre gefährlich.
Auf dem Dorf sagt man: Wenn du dich nicht um dein Haus kümmerst, fällt es auseinander. Das ist offenbar korrekt.
An vielen Orten zeugt nur noch flüchtiges Gekritzel auf Holzkreuzen von dem blühenden Leben, das einmal hier war. Viele der Angehörigen, die für sie gebetet haben, liegen jetzt wahrscheinlich auch hier.
Ich habe dieses Dorf vor ein paar Jahren entdeckt; auf der Karte konnte ich es nicht finden, aber der Dorffriedhof berichtet, daß seit etwa 1800 bis 1986 alle Leute, die hier gelebt haben, Smirnow hießen.
Es muß eine Art religiöse Gemeinschaft gewesen sein, wo Brüder und Schwestern heiraten und alle denselben Familiennamen tragen.
Ich zeichnete das Dorf auf meiner Karte ein und nannte es Smirnowka. So ähnlich heißt ein berühmter Wodka. Wer weiß, ob es eine Verbindung gab zwischen den Leuten aus diesem Dorf und den Herstellern von Smirnoff-Wodka?
Ich werde es nicht erfahren; hier gibt es niemanden, der mir die Frage beantworten könnte.
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