Site hosted by Angelfire.com: Build your free website today!
 
    LANDSCHAFTSBIBLIOTHEK Aurich   
    NDS. STAATSARCHIV Aurich


    _______________________________________
     
         VORTRÄGE   im Lesesaal der Landschaftsbibliothek
    ____________________________________
9. Oktober 2000
Dr. Wolfram Setz (München):
Karl Heinrich Ulrichs - der erste Schwule der Weltgeschichte.
Ein Patriot und Weltbürger aus Aurich

Karl Heinrich Ulrichs, 1825 in Aurich geboren, ist vor allem bekannt als Vorkämpfer für die rechtliche Gleichstellung von - in moderner Terminologie gesprochen - Homosexuellen und Heterosexuellen. Was er (vergebens) angestrebt hat, ist erst in unserer Zeit wenigstens teilweise erreicht worden. Seine Gedanken zur staatlichen Entwicklung in Deutschland vor der Entstehung des Deutschen Reiches machen ihn nach heutigem Verständnis zu einem quasi-Europäer, und von Italien aus, wohin er aus Enttäuschung über seinen Mißerfolg und die politischen Verhältnisse ging, versuchte er Latein als völkerverbindende Sprache zu propagieren. Dabei trug er stets seine Heimat im Herzen, der er auch literarisch ein Denkmal setzte. 
 

6. November 2000
Dr. Sabine Heißler (Mannheim):
Schöne, neue, weibliche Welt - die Privatbibliothek der Fürstin Christine Charlotte (1645-1699)

In der Geschichte Ostfrieslands ist die Fürstin Christine Charlotte in erster Linie durch ihre Bemühungen bekannt, auf Kosten der alten ständischen Freiheiten des Landes eine strikt absolutistische Regierung einzuführen. Schon zu ihren Lebzeiten galt sie in ihrer politischen Rolle als herrschüchtig, unnachgiebig, uneinsichtig und verschwenderisch. Ein bislang wenig beachtetes Verzeichnis der Bücher, die Christine Charlotte besaß, zeigt jedoch eine andere Seite dieser Fürstin. Sie war eine gebildete Frau, mehrsprachig, historisch und literarisch interessiert. Angezogen wurde sie vor allem vom französischen Roman, der zahlenmäßig einen Schwerpunkt ihrer Privatbibliothek bildet. Lange als trivial verpönt, gelten diese Bücher heute als das modernstge Genre jener Zeit, mit dem auch das modernste Thema diskutiert wurde: die neue Rolle der Frau in der Gesellschaft des ausgehenden 17. Jahrhunderts. 
 

4. Dezember 2000
Dr. Menno Smid (Emden):
Die Quäker und die Gewissensfreiheit 1669 - 1686

Am 25. Februar 1669 verteilte in Ostfriesland eine aus England  zugezogene Frau Quäkerliteratur, wovon drei Bücher noch im Staatsarchiv erhalten sind. Die Quäker wurden umgehend aus Leer und Emden vertrieben. William Penn, der Begründer der letzten Eigentümerkolonie in den USA - Penssylvanien, 1682 - kam 1671 nach Emden, ein weiteres Mal 1677  und gewann den Mennoniten Dr. med. Johann Wilhelm Haesbaert als seinen Anhänger. Dem folgten ein gutes Dutzend Familien, zumeist wohl Mennoniten. Die Hartnäckigkeit, mit der diese Quäker ihre Sonderlehren behaupteten, ist unvergleichlich. Erst 1686 erschien das Duldungsedikt für die Quäker. Doch es kam zu spät. Nur vier oder fünf Quäkerfamilien blieben in Emden. 
 

15. Januar 2001
Dr. Sibylle Brüggemann (Norden):
Friedrich I. (III.), König in Preußen, Kurfürst von Brandenburg, Anwärter auf die Grafschaft Ostfriesland

Am 18. Januar 2001 jährt sich zum 300. Male die Krönung des ersten preußischen Königs. Aus Anlaß dieses Jubiläums soll der in der Geschichtsschreibung vergleichsweise wenig beachtete Herrscher vorgestellt werden. Dabei soll seine Politik schwerpunktmäßig aus ostfriesischer Perspektive betrachtet werden.
 

Zurück



Stand:  19.09.2000 - Verantwortlich:  Dr. Tielke