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FAQ |
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Häufig gestellte Fragen (FAQ): |
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Im Teil 1 der FAQ auf der ersten Seite habe ich Fragen
zur Einzel-, Gruppenpsychotherapie und anderen Therapieformen beantwortet.
Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Weiter- und
Fortbildung und Unternehmensberatung (FAQ, Teil 2): |
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Weiterbildung, Ausbildung,
Fortbildung: |
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Supervision: Die inhaltlichen
Voraussetzungen der Weiterbildung werden dem Weiterbildungsteilnehmer in
ihren theoretischen Teilen in der Klinik und im Institut vermittelt, hinzukommt
die Erfahrung mit eigenen Fällen in Supervision. - Der Rahmen der
Supervision ist festgelegt durch die regelmäßigen Termine (die
Behandlungen werden im Abstand von 4 Stunden in einer Supervisionsstunde
supervidiert), die Funktion des Supervisors (dabei ist der Supervisor nicht
identisch mit dem Lehranalytiker) und die Honorierung der Fallbehandlungen
(diese werden in der Ausbildung über die Institutsambulanz mit der
jeweiligen Krankenversicherung abgerechnet). Der Patient ist dem Ambulanzleiter
bekannt, aber in der Regel dem Supervisor nicht. So bildet sich in der Stunde
ein Bild vom Patienten ausschließlich durch den Bericht des Supervisanten,
wie er die Störungen einschätzt, welche emotionale Beziehung der
Patient und wie mit ihm gestaltet. - Die Tätigkeit als Supervisor beinhaltet
eine Anleitungsfunktion, eine Beurteilungsfunktion, Unterstützung und
auch die Aufgabe einer Vermittlung von Standards. Im Zentrum der Supervision
steht dabei die Reflexion über die Behandlung, sie bekommt eine doppelte
Bedeutung: sie ist eine Reflexion über 1. das therapeutische Vorgehen
und 2. eine Reflexion über den Weg, den der Supervisant unbewußt
beschritten hat, mit der Arbeitsweise des "Zuhörens dem Zuhören"
(listening to listening), um die verschiedenen impliziten, grundlegenden
Annahmen zu erkennen. Bei der Umsetzung der Reflexion der psychoanalytischen
Methode ist der Supervisor aufmerksamer Zuhörer und weniger Fragensteller,
als vielmehr Kommentator. Wie für den Supervisant in seiner Therapie
ist auch für den Supervisor in der Supervision das Prinzip der affektiven
Begleitung, des szenischen Verstehens und des aktiven Zuhörens wichtig.
Hinzu kommt das Beobachten von außen, die "Außensicht" des
Supervisors, er tritt dem Patienten nicht handelnd entgegen, hat damit eine
wesentlich unabhängigere Position. Er hat eine triangulierende Funktion,
schafft etwas "Drittes", was das "Dyadische" in der Patient-Supervisant-Beziehung
verändert. |
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(1) Supervisionsgruppen: Eine
Zugehörigkeit zu Organisationen ist ubiquitär. Andererseits
können sich Personen in der modernen Gesellschaft Gruppenprozessen
entziehen. Deshalb sind dann Erfahrungen für Teilnehmer in der
Gruppenpsychotherapie und Gruppensupervision dank des
Zusammengehörigkeitsgefühles und der Vielfältigkeit der
Beziehungen so überraschend. Dabei kommen gruppendynamische Elemente
in der Spiegelung der Thematik in der Gruppe zum Ausdruck, in den Emotionen,
in den Reaktionen der Gruppe auf den Fallbericht und dem damit verbundenen
Beziehungsaspekt zum vorgestellten Patienten. Dies erleichtert es für
den Supervisor, aus der Gruppenatmosphäre etwas für den Supervisanten
Wichtiges für seine Therapie aufzugreifen. Im Interaktionellen in der
Gruppe werden im Vergleich zur Einzelsupervision die Übertragungsaspekte
im Bericht des Supervisanten besser sichtbar. Auch Ausbildungsrelevantes,
-informatorisches wird unter den Teilnehmern ausgetauscht. - Andererseits
ermöglicht die Einzelsupervision manchmal mehr Offenheit bei
schambesetzten oder schuldgefühlshaften Themen oder bei
Ausbildungs-kritischem, bei Konflikten in der jeweiligen Institutionsstruktur.
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(2) Bei der Balintgruppe (benannt
nach M. Balint) sind die Teilnehmer praktische Ärzte oder Angehörige
verwandter Berufsgruppen. Die Balintgruppe ist dabei insofern ein Sonderfall
bei den Fallbesprechnungsgruppen, als die Arzt-Patient-Beziehung des praktischen
Arztes in seinen Kurzkontakten in seiner Praxis Inhalt des Fallvortrages
ist, und nicht ein Fallvortrag über ein ausführliches Interview
mit dem Patienten oder eine langdauernde Psychotherapie. Nach seinem Bericht
schweigt der Fallvortragende möglichst während der Bearbeitung
seines Falles in der Gruppe, damit sich die Diskussion ohne sein Zutun
weiterentfalten kann, er neue Aspekte entdecken und zu wirklichem Zugewinn
kommen kann. Bei länger bestehenden Balintgruppen wird in der
Fallbearbeitung auch auf den Fallvortragenden und die Beziehung zwischen
ihm und dem Patienten Bezug genommen, was beim ursprünglichen Balint-Konzept
aber nicht intendiert ist. Geht die Gruppenarbeit über die Zielvorstellung
einer besseren Effizienz in der Behandlung und besserer Compliance der Patienten
hinaus, werden auch Selbsterfahrungsanteile der Gruppenteilnehmer ins Blickfeld
gerückt. Auch dies ist im ursprünglichen Balint-Konzept nicht
intendiert, ist in den Supervisionsgruppen wiederum häufiger. Die Erfahrung
als Balintgruppenteilnehmer ist Bestandteil vieler Facharztweiterbildungen.
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(3)Themenzentrierte Interaktion (TZI
nach R. Cohn) ist aus der Psychoanalyse, der Gruppentherapie und der
Humanistischen Psychologie hervorgegangen und berücksichtigt Erfahrungen
aus der Gestalttherapie und der Gruppendynamik. Sie eignet sich gut für
Besprechungsgruppen, Stationsgruppen und Qualitätssicherungsgruppen.
Einer der wichtigsten Postulate ist: Störungen haben Vorrang (im Sinne
von "nehmen sich Vorrang") Ein weiteres Postulat ist: Jedes Grupenmitglied
ist seine eigene Chairperson. Und schließlich das Postulat: Jedes
Gruppenmitglied verantwortet sein Tun und Lassen - persönlich und
gesellschaftlich! Im Einzelnen bedeutet dies: (1) Das Gruppenmitglied soll
sich selbst in seinen Aussagen nennen (Ich und nicht per Wir oder per Man).
(2) Authentische Informationsfragen werden durch die Gründe für
die Informationswünsche persönlicher und klarer. (3) Kommunikationen
sollen authentisch und selektiv sein. (4) Zurückhaltung gilt mit
Interpretationen von anderen (stattdessen besser persönlichen Reaktionen
benennen) (5) Zurückhaltung mit Verallgemeinerungen.(6)
Seitengespräche haben Vorrang. Sie stören und sind meist wichtig.
(7) Nur ein Sprecher spricht zur selben Zeit. (8) Wenn mehr als einer zur
selben Zeit sprechen will, verständigen sich die Gruppe in Stichworten,
worüber zu sprechen beabsichtigt ist. (9) Körpersignale beachten.
- Der Leiter hilft der Gruppe, die Leitungsaufgabe selbst zu übernehmen.
Die Gruppe soll das wesentliche Thema selbst erkennen, die Balance selber
halten, den Gruppenprozess selber steuern und gemeinsam umsetzbare Ergebnisse
erzielen. - Über die Vorgehensweise von Fokalgruppen (Fallkonferenz
der Therapeuten im stationären Setting bei Fokaltherapie und Festlegung
des Fokus für einen Patienten) Weiteres in der
Druckversion. |
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(4) Bei Intervisionsgruppen (Teilnehmer
sind Psychotherapeuten) werden Therapieverläufe besprochen. Es gibt
keinen Gruppenleiter, und es bestehen fließende Übergänge
zu Freundschaftsgruppen. Dies ist wiederum in der Gruppenpsychotherapie nicht
intendiert. Methodisch werden Elemente der Supervisionsgruppe, der Balintgruppe
und der TZI verwandt. |
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(5) Üblicherweise findet eine
Großgruppe (Teilnehmer 100 Personen und mehr) in der therapeutischen
Gemeinschaft in einer Klinik statt mit der gesamten Patientenschaft. Hier
geht es um Beziehungsklärungen, dem Vorbringen von Anliegen und
Mitteilungen. Hier erlebt sich der Patient als Teil einer größeren
Öffentlichkeit, in seiner Bezogenheit auf die soziale Wirklichkeit mit
der Verantwortung für das gemeinsame Miteinander. - Etwas anders zu
verstehen ist die analytische Großgruppe im Zusammenhang mit der
Selbsterfahrung im engeren Sinn. Hier treten durch tiefgreifendere Regression
als in der Kleingruppe stärkere Effekten der Übertragung und Spaltungen
auf, stärkere Wünsche nach Verschmelzungen und
Größenphantasien. Die Phänomene können nach den
verschiedenen psychoanalytischen Schulen und Theorien bearbeitet werden:
im Hinblick auf massenpsychologische Phänomene nach Freud
(Urhordenmythologie), Phasenmodell, Strukturmodell oder im Hinblick auf die
Entwicklungstheorie nach Mahler von Symbiose zu Individuation und Objektkonstanz
oder im Hinblick auf die Objektbeziehungstheorie mit Positionen nach Klein
mit projektiver Identifikation in der schizoid-paranoiden Phase zur Phase
mit Symbolisierung und Mythologie oder im Hinblick auf das Konzept der
Selbstpsychologie nach Kohut mit Spiegelungen und Idealisierungen zu
verschiedenen Formen der Spiegelübertragungen, oder im Hinblick der
Grundannahmen von Bion von Abhängigkeit über Kampf zu Paarbildungen.
Die Sitzanordnung ist mehrreihig circulär. Der Gruppenleiter fördert
die Kommunikation in der Gruppe und verbessert die Verständigung der
Gruppenmitglieder untereinander, seine Übertragungsdeutungen nehmen
Bezug auf die Bild- und Symbolsprache der Gruppe, und die Teilnehmer dringen
in tiefere Schichten des Unbewußten vor. Großgruppenerfahrung
ist eine sinnvolle Ergänzung zur Kleingruppenerfahrung während
der gruppenanalytischen Ausbildung. |
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(6) Die psychoanalytische Selbsterfahrung
ist wichtiger Bestandteil der Weiterbildung zum Psychoanalytiker. Die
Lehranalyse wird wie eine therapeutische Psychoanalyse durchgeführt
und begleitet die Weiterbildung. Sie vermittelt praktische Erfahrungen aus
der Patientenperspektive, sie führt zur Lösung eigener Probleme,
führt zu größerer Erlebnisfähigkeit, Reflexions- und
Einsichtsfähigkeit und vertieft den Zugang zum eigenen Unbewußten.
Auch analytische Kinder-Jugendlichen-Psychotherapeuten machen in ihrer
Weiterbildung eine Lehranalyse. Für die tiefenpsychologisch-fundierte
Psychotherapie-Weiterbildung kann die Selbsterfahrung auch als Lehrtherapie,
d.h. im Sitzen durchgeführt werden. In der Weiterbildung zur Gruppenanalyse
findet die Selbsterfahrung als Gruppenselbsterfahrung statt, d.h. es werden
Erfahrungen im selben Verfahren gemacht wie in der späteren Therapiemethode.
- An dieser Stelle sei Folgendes zur Ausbildungsplanung angemerkt: Die
Selbsterfahrung verursacht Kosten während der Weiterbildung. Diesen
stehen aber Einnahmen durch Fallbehandlungen während der Ausbildungszeit
gegenüber, sodass die Ausbildung insgesamt kostenneutral ist. |
FAQ
Organisationsber. |
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Organisationsberatung: |
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Analytische
Organisationsberatung: In der modernen Gesellschaft haben
Organisationen - wie Unternehmen und Verwaltungen - bei der Strukturierung
der Gesellschaft mehr Bedeutung als Gruppen. Bestimmte Zugehörigkeiten
zu Organisationen werden in der Gesellschaft erwartet, die sich daraus ergebenden
Konflikte sind allgegenwärtig. Dies ist der Grund, warum ich mich
als Gruppenanalytiker der Organisationsberatung zugewandt habe. - Organisationen
unterscheiden sich von Gruppen: Während Gruppen Raum für
vielfältige Selbstdarstellungen ihrer Teilnehmer bieten, werden in
Organisationen spezifische Rollenerwartungen an die Mitglieder gestellt.
Und während in Gruppen Normen nur in Ausnahmefällen explizit
angesprochen werden und eher unauffällig verändert werden, stehen
sie in Organisationen im Vordergrund. Es ist deshalb begründungspflichtig,
wenn man sich einmal nicht daran halten möchte oder eine andere Rolle
übernehmen möchte. - Themen in der psychoanalytischen
Organisationsberatung sind Management Consulting (Organisationsentwicklung
als ein Prozess mit Vernetzungen und Wechselwirkungen), personale Entfaltung,
Beziehungs- und Arbeitsgestaltung, strukturelle Entfaltung, Konfliktmanagement
(z.B. Unternehmensnachfolge in Familien), Riskmanagement (z.B. Tätigkeiten
in hoher Gefahrenklasse), Ausgliederungsproblematik (z.B. Burn-out- und
Mobbing-Prophylaxe, Outplacement). - Die Supervision im Rahmen von Beratungen
im unternehmerischen Bereich (Coaching von Gruppen oder gruppendynamische
Trainings) hat mit der Supervision im therapeutischen Bereich gemeinsam,
dass - im Unterschied zur Gruppenpsychotherapie - ein Ziel ausdrücklich
formuliert wird (Bei therapeutischen Supervisionsgruppen ergibt sich das
Ziel aus der Fallvorstellung). Während die bewußten Ziele in der
Supervision meist rasch eruierbar sind, bedarf es Zeit für die Bearbeitung
unbewußter Konflikte und Zusammenhänge. - Bei der Einzelsupervision
oder Coaching steht manchmal die Vorbereitung auf die Beurteilung im
Assessmentcenter im Zentrum. In der Druckversion habe ich die dortigen
Prüfungen anhand der verschiedenen Aufgaben und Beurteilungskategorien
erläutert. Es empfiehlt sich manchmal für die Teilnehmer, einen
Vorbereitungskurs zu absolvieren und die Ergebnisse, die dort gefunden werden,
mit mir von psychoanalytischer Seite durchzugehen. - Zum Konzept Beratung
siehe Weiteres ebenfalls in der
Druckversion. |
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Flyer |
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Druckversion |
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