Zum Silbernen Drachen
Die Apotheke zum Silbernen Drachen ist
nur mehr ein Haufen Schutt. Balken ragen wie anklagend
erhobene Finger aus den Stein- und Ziegeltrümmern. Schon
beginnen Taglöhner auch diese Reste im Schweiße ihres
Angesichts davon zu schleppen.
Der Wind trägt den Mörtelstaub in feinen Fahnen davon, so
als begänne er schon die Tafeln der Erinnerung langsam
und doch endgültig zu löschen.
Schon bald wird die Stadtwache hier einen Posten errichten.
Derselben Wache, auf deren Befehl der Silberne Drache nun in
Trümmern liegt. Gerechtigkeit? Wer vermag das schon zu sagen!
Ein paar farbige Glasscherben blitzen noch aus dem Schutt,
so als wärs das Leuchten von Blüten auf einem frisch
aufgeworfenen Grabhügel, das letzte Winken nach dem
Abschied, bevor das Vergessen ihren Mantel über das Gewesene
breitet.