on Douglas Adams
Es ist schon sehr erstaunlich, dass Douglas Adams gestorben ist, ohne dass ich die Chance
hatte, ihm mitzuteilen, dass ich nun ein Fan von ihm geworden bin!
Vielleicht ist er ja 2001 gegangen, für mich klammheimlich, um es nicht mehr zu
erleben? Hat sich meiner Begeisterung sozusagen entzogen? Vielleicht, wenn man "Lachs im Zweifel" glauben mag, könnte er auch einfach beschlossen
haben, den nächsten Abgabe-Terminen sehr effektiv aus dem Wege zu gehen, indem er sich auf eine längere Forschungsreise
begibt....interstellar eben - und sicher weniger anstrengend als im Rhino -
Kostüm.
Ford Perfekt mag ihn abgeholt haben. Oder?
Ich hätte ihm sicherlich etwas über Glauben präsentiert, über Überzeugungen,
und mit ihm verabredet, dass er, wenn er sich mal durch die Tür in ein mögliches
anderes, neues Leben begibt, doch bitte Bescheid sagen möge, ob nun seine oder meine Überzeugung erschüttert
wird. Vielleicht hätten wir dann, sozusagen über-lebend, auch darüber schmunzeln können??
Ich glaube eher an ein Leben nach dem Leben, als daran, dass mir ein Autor antwortet, aber :die Abwesenheit von Beweis ist nicht der Beweis von
Abwesenheit. Darüber ließen sich viele Hirn-Joggings veranstalten.
Seit meiner Kindheit und der Entdeckung des geschriebenen Wortes in größeren
Mengen (das ist dann ein Buch), und geschrieben, weil man dann noch mal nachgucken
kann, WAS man gesagt, oder gelesen hatte, weil es ja sonst eben weg sein könnte, - hab ich nach Texten
gesucht, die mir Freude bereiten könnten; nach genussvoll formulierten Texten,
die ich mir im Kopf zergehen lassen könnte, wie an einem wunderschön gedeckten Tisch ein alle Sinne anregendes opulentes Mahl...
Ich suchte etwas, oder jemanden, der die Lust am Hirn-Jogging kennt, versteht, und sogar
praktiziert. Kaum finde ich ihn, hat er sich schon entfernt. Sollte ich nun wohl dem
Fanclub beitreten, obwohl ich immer dachte, Vereine seien eher un-britisch? Nun ja, das bin ich ja auch,
eigentlich... und eher nur eben anglophil. Dorothy L. Sayers nannte mal das Wort
polyglott als Merkmal für den englischen Süden und die durch immer wieder neue Besiedlung oder Besetzung vermischten
Sprachen/Dialekte. Ich finde es eher als Geisteshaltung (hey, wie hält man eigentlich einen Geist??) verführerisch, so im Sinne von "das Beste von wo immer auch" in
sein
Gedankengut (DAS Wort mag ich, es beschreibt das sicherste "Haben" überhaupt) zu einer eher weiten Sicht der Dinge zu integrieren.
Ende Zwanzig, kurz britisch verheiratet (und auch im wahrsten Sinne "besetzt"),
sah ich die Serie "Per Anhalter durch die Galaxis" im britischen
Soldatenfernsehen, war fasziniert, aber eben nur das.
Nun, nachdem ich "Lachs im Zweifel" in kleinen Portionen genüsslich lese, wieder
lese, und es auch besitzen möchte - dies Leseexemplar gehört der Stadtbibliothek - eröffnet sich mir eine ganz andere
Welt... ein wieder neues Universum.
Endlich!
Bevor meine sehr vielseitige, weitgereiste Lieblingstante sich auf den Weg aus diesem Leben machte, hatten wir oft über
die Möglichkeit vom "Leben nach dem Leben"
diskutiert. Jede von uns hing an ihrer Überzeugung: sie wollte nicht daran
glauben, weil die Erde ihr so ein jämmerliches Jammertal schien - und ich sagte dann, sie möge doch, falls ich Recht
habe, und eben nicht alles zuende sei, bei mir gespenstern kommen.
Als sie dann gestorben war, erbte ich von ihr unter anderem ihr Sofa. Nach einiger Zeit begann
dieses, sich absonderlich zu verhalten. So eine Erfahrung kann spannend sein - wie eben, wenn z.B. plötzlich ein Ford Perfekt
auftaucht, - aber auch ziemlich verwirrend. Etwas vorschlagen, und dann erleben, wie es tatsächlich
passiert... daran ist man als Durchschnittsmensch ja auch nicht täglich gewöhnt.
Das Sofa ist inzwischen entsorgt, aber eben gerade kommt mir die Idee, dass die seltsamen Verhaltensweisen meines
Computers, der auch zur Hälfte aus dem ererbten Geld gekauft wurde, so eine Art Langzeit-Nachricht sein könnten..
Materie ist ja nie so tot, wie wir es gern glauben möchten: alles fließt, kreist und bewegt sich.
Das sagen die Wissenschaftler, und, wenn ich das mal praktisch nehmen würde,
wäre dann z. B. die Festigkeit des Stuhls, auf dem ich gerade sitze, durchaus
eine relative, oder? Danke, lieber Herr Einstein ;)
Demnach wäre auch keiner unserer Von-uns-Gegangenen so
entfernt, dass er für immer ganz weg wäre.
Was für Möglichkeiten sich daraus ergäben....
Viele Möglichkeitsformen kann ich für mich nicht mehr in Anspruch nehmen.
Das würde nur gehen, wenn ich verlernte, was mir logisch erscheint, und nur eine Amnesie könnte das bewirken...
aber das wäre ein neues Thema.
Also, Douglas Adams, egal, wo Du jetzt bist, solltest Du bei mir gespenstern
wollen, um Deine oder meine Theorie vom "Glauben" zu beweisen: bitte tu es so, dass ich Dich auf Anhieb erkenne, und ohne mich zu erschrecken! Die letzte Besucherin von "drüben" hat mich das obige Sofa gekostet, bevor ich begriff, wer mir da was berichten wollte! Ich hab aber nicht noch ein Sofa übrig für solche Meldungen....