Tja, Berlin, die Stadt
der unbegrenzten Möglichkeiten *s*. Aber mal langsam und umfangreich:
Nachdem ich mich 13
Jahre durch die Schule gequält hatte - natürlich nicht, ohne
meine Lehrer dafür auch leiden zu lassen :o) - wurde das Durchhaltevermögen
mit dem Abitur belohnt.
Und es war die große
Frage, was tun damit?!? Gleich studieren? Und wenn ja, was? Und wo? Und
was ist, wenn es mir keinen Spaß macht oder zu schwer ist oder die
Uni überfüllt ist?!
Also auf den Rat meines
Vaters gehört, und erstmal (anders als er damals) was "Richtiges"
lernen. Aber was? Okay, was Kaufmännisches. Banker. Banker ist immer
gut, angeblich krisenfest, universell und seriös. Gesagt, getan. Als
ich nach erstaunlich wenigen Tests meinen Ausbildungsvertrag mit der (inzwischen
nicht mehr existenten) Hypobank hatte, rief Vater Staat (zur Bundeswehr).
Was soll man(n) da anders machen, als hingehen? Das war mein Ausbildungsvertrag
(da die Hypo ihn mir nicht für das nächste Jahr garantieren wollte
- ihr Pech, mein Glück). Also nochmals beworben, diesmal auch bei
den größeren, und die Dresdner nahm mich auf.
Nach nur zwei Jahren
war ich fertig, und es winkte ein Leben am Schalter, 39h pro Woche, mit
TG5. DAS KONNTE ES DOCH NUN WIRKLICH NOCH NICHT GEWESEN SEIN, ODER?! DAFÜR
HATTE ICH DOCH NICHT ABITUR GEMACHT!!!
Da mein Abschluß
recht (sehr) gut war, ließ man mir alle Wege offen.
Studium an der Uni
mit Studentenvertrag, 8 h pro Woche, 5 Jahre ohne Einkommen, mit Hilfsarbeiten
in der Bank, und dann nach 5,6 Jahren wieder von vorn anfangen? Und die
Unis in Berlin, in BWL total überlaufen? Und noch 6 Jahre bei meinen
Eltern wohnen? Das ging nun wirklich nicht!
Oder Vollzeit arbeiten,
und Abendschule an der Bankakademie, einer privaten Fachhochschule? 4 Jahre
fast jeden Tag lange in der Bank bzw. in der Akademie? 4 Jahre bis zum
Diplom, was nur seeehr bankspezifisch und dann noch nicht mal in allen
Bundesländern anerkannt ist, eine Schweinemenge Geld kostet und was
überhaupt so gut wie jeder macht? Nein!
Und da kam dann das
Angebot der FHTW. Ein Spezialstudium, nur für gelernte Banker, die
mit einer Bank einen (mind.) 50 % Teilzeitvertrag haben, und von der Bank
ausgewählt sind. Damit lösten sich (fast) alle Probleme: 1.)
ich bleibe in der Bank, und zwar "richtig", d.h. ich kann mich auch in
der Praxis
weiterentwickelt,
und werde sogar noch gefördert. 2.) Ich bekomme noch genug Geld, um
meine Wohnung, die ich inzwischen habe, zu zahlen, 3.) ich muß noch
nicht 5 Tage die Woche arbeiten, sondern kann (zumindest teilweise) doch
noch ein wenig das Studentenleben geniessen., 4.) ich habe nach 3 1/2 Jahren
ein "normales" Diplom, überall anerkannt und nicht nur für Bankjobs
brauchbar, 5.) die Vorlesungen sind nicht überfüllt, sondern
nette maximal 40 Leute, die Du alle kennst.
Allerdings habe ich
(außer in den viel zu kurzen Semesterferien) dafür auch eine
5-6 Tage-Woche.
Mo, Fr und 14tägig
Sa in der Uni, Di-Do in der Bank, z.Zt. als Wertpapierberater.
SO GEZ! *s* Mal Rentierpullover,
mal Nadelstreifen :o) .