Dies ist das erste Buch über den Schweizer Dichter & Filmemacher MATTHIAS
ZSCHOKKE.
Das Libell will eine Hinführung, Einführung & Verführung zu Zschokke sein.
Nicht mehr - nicht weniger.
Die umfangreiche Bibliographie weist Materialien für weitere Studien über
Zschokke nach, mag eine Basis für den akademischen Diskurs bilden.
Eine biographische Zeittafel rundet das Libell ab.
"Nein, zur Herde der Augenblicks - Schriftsteller gehört dieser Matthias
Zschokke nicht... Bereits im ersten Buch hat er unverwechselbar seinen Stil
gefunden, und sein ureigener literarischer Ton macht Zschokke unter den Autoren
seiner Generation zu einem Exponenten der neuen deutschsprachigen Belletristik
in den achtziger und neunziger Jahren."
(Niels Höpfner)
Über Matthias Zschokke
*1954 in Bern
Prosa:
Max (1982)
Prinz Hans (1984)
ErSieEs (1986)
Piraten (1991)
Der dicke Dichter (1995)
Das lose Glück (1999)
Theater:
Elefanten können nicht in die Luft springen, weil sie zu dick sind -oder wollen
sie nicht- (1983)
Brut (1986)
Die Alphabeten (199o)
Der reiche Freund (1994)
Die Exzentrischen (1997)
Die Einladung (2ooo)
Die singende Kommissarin (2oo1)
Film:
Edvige Scimitt (1985)
Der wilde Mann (1988)
Erhöhte Waldbrandgefahr (1996)
Über den Verfasser
Niels Höpfner lebt als freier Autor in Köln und anderswo. Buchveröffentlichung:
Die Hintertreppe der Südsee, Köln: Braun 1979 (Theaterstücke, Hörspiele,
Aufsätze)
Für Otto E. Mezzo-
"auf den Knien meines Herzens"
© 1996/99 by the Author
Cologne/ Germany
Contact: Phone & Fax +49 221 526o56
E-Mail:
niels.hoepfner@bigfoot.com
Foto: © 1985 Niels Höpfner
First Day of Publishing:
1996, 29th Oct
Last Update: 2oo1, 1st December
ALL RIGHTS RESERVED
Max
Prinz Hans
Elefanten können nicht in die Luft springen,
weil sie zu dick sind -oder wollen sie nicht-
ErSieEs
Edvige Scimitt
Brut
Der wilde Mann
Die Alphabeten
Piraten
Der reiche Freund
Der dicke Dichter
Erhöhte Waldbrandgefahr
Die Exzentrischen
Das lose Glück
Die Einladung
Die singende Kommissarin
Matthias-Zschokke-Bibliographie
Zeittafel
...wir zerschellen an uns, zerbersten, zersplittern am Traum, halten uns
nieder im Wunsch, sehnen, sehnen, sehnen, und kein Leben.
MATTHIAS ZSCHOKKE, BRUT
Mit einem Paukenschlag betrat er die literarische Szene- der (am 29.
Oktober) 1954 in Bern geborene Autor Matthias Zschokke: nach einer Lesung im
Frühjahr bei den "Solothurner Literaturtagen" wurde ihm am 22.
November 1981 für seinen erst im folgenden Jahr (!) erschienenen Roman Max
der mit 2o ooo Schweizer Franken dotierte Robert-Walser-Preis der Stadt Biel
und des Kantons Bern verliehen. Matthias Zschokke ist ein Nachfahre des
eidgenössischen Schriftstellers Heinrich Zschokke (1771-1848), der ein
zigbändiges OEuvre verfaßte (ein noch heute bekannter Titel: Hans Dampf in
allen Gassen) und Kleists Zerbrochnen Krug initiierte, der außerdem
ein großer liberaler Demokrat war.
Max
Lesern mit konventionellen Lektüre-Gewohnheiten dürfte Max wie ein
epischer Trümmerhaufen vorkommen. In Wirklichkeit jedoch handelt es sich bei
dem Buch um eine höchst kunstvolle Zertrümmerung des literarischen Phänotyps
"Roman". Adorno hat, Hegel vom Kopf auf die Füße stellend, in
Zusammenhang mit Literatur einmal geschrieben: "Das Ganze ist das
Unwahre."
Ein changierendes Vexierbild: um sich an ihre vielfältige Eigentlichkeit
vorsichtig heranzutasten, hat der Autor seine Figur Max episch atomisiert, dem
Leser wird es überlassen, sie sich selbst wieder zu synthetisieren. Vor aller
Augen knetet Zschokke aus dem Werkstoff Sprache sich einen Max zurecht, lesend
nimmt man teil am Aufbau dieser Person, an dem Prozeß ihrer Kreation, und nie
ist oder wird Max eine fix und fertige Romanfigur, der Autor hat sich als Ziel
gesetzt, allenfalls eine größtmögliche Annäherung an sie zu erreichen, weil er
davon überzeugt ist, daß Menschen nicht bis zum letzten Grund auslotbar sind
(und bestimmt nicht zwischen zwei Buchdeckeln). Das Problem der
"Identität". Max oder: ein Enkel von Gantenbein.
Max. Wer ist dieser Max? Ohne Zirkelschluß umkreist ihn der Autor in immer
wieder neuen Anläufen: Max "schläft den ruhigen Bürgerschlaf, den bei
gleichmäßigem Regen". ..."Max ist nicht männlich-schön, Max ist
bürgerlich-schön, unauffällig, mehr rein, mehr sauber als schön. Er denkt viel
über sich nach, wie gesagt, und er möchte gern anders sein. Wie alle."
..."Max kann tun und lassen, was er will, er wirkt immer so wie Öl auf
Wasser. Er breitet eine geordnete, überschaubare Atmosphäre um sich aus/ wenn
er die Bar betritt, sind die Rocker schon weg/ wenn er zur Hure geht, hat sie
keine Syphilis/ wenn er beim Griechen ißt, ist das Fleisch frisch/ wenn er
vergewaltigt wird, ist der Vergewaltiger liebenswert..."
..."Waschlappen nannte man so einen früher, und Max war auch wirklich wie
ein nasses Tuch, nur tropfte er nicht und war auch angenehmer anzufassen."
Max ist eine "Zeit-Erscheinung" und dreiundzwanzig Jahre alt. Er hat
bereits eine Zukunft als Schauspieler hinter sich. Vom Theater ist er
abgegangen, weil er nicht glaubte, "Menschen seien durchschaubar,
auffächerbar, zerlegbar, auffädelbar". Die Bühne mit ihrem verstaubten
schönen Schein, mit ihren aufs Stichwort dressierten Akteuren kam ihm vor wie
ein Exerzierplatz der Lüge: "Das Theater ist eine böse Institution, weil
das Theater das Chaos nie zugeben wird, weil das Theater immer gegen Anarchie
sein wird."
Ja, so eine Prise Anarchie und Chaos vermißt Max schmerzlich, in dieser
verordneten Ordnungswelt mit all ihren Ordentlichkeiten. Er rafft sich auf zu
kleineren Protesthandlungen: klebt Fahrkartenautomaten mit Leim zu, zeigt einem
Kontrolleur nicht sein Billett vor, läuft bei Rot über die Straße, klaut im
Warenhaus Streichhölzer, verbrennt seinen Paß, trägt "den Kopf nicht mehr
auf Verbotshöhe". Aber: "Er ist kein Held geworden."
Bisweilen träumt dieser Max mit dem so komplizierten Innenleben sogar davon, in
die Niederungen des Gewöhnlichen hinabsteigen zu können: "Ich müßte nicht
individuell sein, ich müßte nicht originell sein, ich müßte nicht mehr darüber
nachdenken, wie ich mich wohl von der Masse absetzen könnte, ich dürfte Masse
sein, ich dürfte einfach so vor mich hinleben... Ich hätte nie mehr das Gefühl,
daß ich mit Leuten zusammensitze, die alle viel klüger und viel sensibler und
viel menschlicher sind als ich..." Gegen Ende ist Max "nur noch ein
Zustand. ...Man spürt ihn kaum noch. Riecht ihn nicht. Er hüllt seinen Geruch
in einen langen Mantel". Trotzdem gibt Max sich nicht auf: "Max kennt
einen, dem es schlechter geht. Mit vollem Namen. Max ist zuversichtlich."
Die Schlußpassagen des Romans sind achtmal überschrieben: "Letztes Kapitel"-
den Geist Max, den er rief, wie wird er ihn bloß wieder los, sein Autor?
Eulenspiegel Zschokke läßt Max einen "großen, beliebten"
Volksschauspieler in Neu Delhi werden, läßt ihn von einem Auto überfahren
werden, läßt ihn von der Lava des Vesuvs zugeschüttet werden, damit er als
freudloses Exemplar des heutigen Homo sapiens der Nachwelt erhalten bleibe,
läßt ihn sich ein Bein amputieren ("Durch Verkürzung der Extremitäten
hoffte er, einen reibungslosen und dynamischeren Blutkreislauf zu erreichen..."),
läßt ihn schlicht verhungern, erschießt ihn schließlich, steckt ihn in
Abfallsäcke und wirft ihn in einen Container zum Müll.
Wie eine Marionette zappelt die Romanfigur Max an den Fäden ihres Herrn und
Meisters. Spielerisch-graziös behandelt der Autor auch seine Leserschaft, die,
wie bei Jean Paul oder Laurence Sterne etwa, von ihm oftmals direkt
angesprochen wird: "Ich bitte Sie höflich, nicht immer zu lachen. Ich tue
meine Arbeit und Sie tun Ihre, und es gibt nichts zu lachen." Oder eine
andere Fopperei: "An dieser Stelle hat sich mancher Leser erhoben und will
wissen: ,Was ist jetzt?' ,Was ist mit Max, was tut er, was soll er?' Solchen
Wissensdurst werde ich nicht löschen. Ein gelöschter Durst ist kein
Durst." Prompt folgt ein eleganter Exkurs zum Thema "Wissensdurst",
der von den "staatliche(n) Wissensdurstentzugsanstalten wie Schulen und
Universitäten" handelt- aus nicht weiter Ferne lacht Karl Valentin
herüber.
Zschokke hat erhebliche Vorbehalte gegenüber der epischen Erzählbarkeit:
"Ich darf nicht einfach Geschichten erzählen. Lest den Grünen Heinrich...
durch Eingriffe von außen, vom Staat, nein, von der Wirtschaft, wird jede
Geschichte so geschüttelt und zerfetzt, daß es gelogen ist, diese in einem Buch
" Wie so oft bricht der Autor mitten im Satz ab, bekennt sich auf diese
Weise ausdrücklich zu einer Kunst des Fragmentarischen (Thomas Bernhard in Alte
Meister : "Die höchste Lust haben wir ja an den Fragmenten, wie wir am
Leben ja auch dann die höchste Lust empfinden, wenn wir es als Fragment
betrachten, und wie grauenhaft ist uns das Ganze und ist uns im Grunde das
fertige Vollkommene."), die ja überhaupt bezeichnend ist für seine
chaotisch-anarchische Schreibmethode, die denselben Ursprung hat wie Maxens
Theater-Ekel, aber -paradox genug- trotz aller epischen Zersplitterung (oder
gerade i h r e twegen) gewinnt der sogenannte Roman eine große Komplexität.
Zschokke: ein Dekonstruktivist, ein "Zerneuerer". Sein
Schreibprinzip: "Verweigerung als Stil" (Heinz F. Schafroth).
Max ist also auch ein Traktat über die Kunstform "Roman", ist
ein Roman-Roman. Zschokkes Wahrheitsanspruch erzwingt die Zerstörung
künstlerischer Geschlossenheit, da der Autor kein pseudoharmonisiertes
Weltganzes vorlügen will. Was anfangs vielleicht aussah wie eine gezielte Vernichtung
von Literatur, entpuppt sich schließlich als ihre radikalste Rettung: in einer
kaputten Welt kann ein moderner Schriftsteller (heute und futurisch) eigentlich
nur noch Scherbensammler sein. Darum ist für Zschokke "Welt" auch
nicht griffig-greifbar (und erst recht nicht mit Wörtern und Worten), ihn plagt
ein fundamentaler Weltzweifel, aber als Humorist, der er ist, rettet ihn sein
Witz vor Weltverzweiflung.
"Zschokke ist ein durchtriebener Kannitverstan, der jeden bei Blindheit
und Gedankenlosigkeit ertappt", schrieb Hartmut Schulze im
"Spiegel". Zahllose hintersinnig-vertrackte Sätze in dem
"Anti"-Roman Max bestätigen diese Feststellung: "Wir
haben lesen gelernt, um lesen zu können, nicht um zu lesen. ...Meistens
versucht Max, Judith zu zeigen, daß er sie liebe, anstatt sie zu lieben. ...Ich
will jemand sein. Jeder muß jemand oder zum mindesten wie jemand sein, sonst
liebt ihn keiner. ...Jeder macht sein Gesicht, Gesichter sind nicht. ...Man
darf gewisse Dinge nicht denken, sonst fällt die ganze Welt zusammen, und wir,
die wir die Dinge gedacht haben, wir stehen zuunterst, und auf uns fällt die
ganze Welt. Die zuoberst zu liegen kommen, die kommen mit dem Schrecken davon,
lauter verdatterte Akademiker und Hauptmänner, aber wir, wir werden zerdrückt
werden, und das muß so sein." Solche gespielt-naiven Sätze, die im
Erstaunen über den Zustand dieser Welt gründen, im philosophischen T h a u m á
z e i n, könnten auch bei Robert Walser stehen. Von diesem unterscheidet sich
Matthias Zschokke jedoch wesentlich durch die rigide Auflösung der epischen
Struktur in seiner Prosa.
Zschokkes Max erlebte einen Hymnenhagel der Kritiker. In der
"Frankfurter Allgemeinen Zeitung" allerdings unternahm der Rezensent
einen literarischen Totschlagversuch, auf den der Kritiker Wolfram Schütte in
der "Frankfurter Rundschau" süffisant replizierte: "Ein Buch, an
dem sich schon mancher, wie ich lese, die Zähne ausgebissen hat; oft schüttelt
Unverständnis den Kopf. Wer schulmeisterlich den erhobenen Zeigefinger aus der
Vertikalen in die Horizontale herunterzirkelt und dieses Romandebüt abweisend
von sich weghält, dem dreht es Nasen, dem schneidet es Fratzen, dem antwortet
es mit Faxen."
In seiner dreispaltigen Eloge zieht Wolfram Schütte eine interessante
formgeschichtliche Parallele mit seinem Hinweis auf "romantische
,Verwilderung (Brentanos Godwi)". Und tatsächlich: so mancher
Theorieaspekt in Friedrich Schlegels poetologischen Schriften könnte ebenso für
Zschokkes Prosa gelten, was nicht weiter verwundern muß, denn auch schon die
Dichter der Romantik waren "Junge Wilde", Opponenten gegen eine
versteinerte Klassik.
In Zusammenhang mit Max bleiben noch zwei Merkwürdigkeiten zu erwähnen:
Die konservative Berner Tageszeitung "Der Bund" druckte Zschokkes
Erstling in Fortsetzungen- ein bei experimenteller Literatur sehr
ungewöhnlicher Vorgang. Zudem ging von Max mutmaßlich eine unmittelbare
literarische Wirkung aus. Der Schriftsteller Rainald Goetz besprach das Buch
enthusiastisch, seinen avantgardistischen Charakter betonend: Es "ist ein
Schritt heraus aus den... etwas abgetrampelten Wegen, in Richtung auf eine
diesen Jahren adäquate Literatur" ("Deutschlandfunk", 22. August
1982). Die Rezension endete mit dem Satz: "Ich jedenfalls habe den Roman
von Matthias Zschokke mit dem größten Gewinn gelesen." Dieses
Eingeständnis findet seine Bestätigung in dem Goetz-Roman Irre
(erschienen 1983), dessen dritter Teil ohne vorherige Lektüre von Max
kaum geschrieben worden sein könnte.
Prinz Hans
1984 veröffentlichte Matthias Zschokke, gefördert vom Deutschen Literaturfonds,
sein zweites Buch Prinz Hans. Im ersten Teil liest es sich wie eine
Fortsetzung von Max. Die Titelfigur ist zweifellos ein Bruder von Max,
wenn nicht gar sein Zwilling- auch er ein Flaneur, der mit Kinderaugen durch
die Welt spaziert: verwundert... erschreckt... verwundet.
Von seinem sozialen Status aus gesehen, kein imposanter Mensch, dieser Hans:
"Er ist Angestellter eines Tabak-, Zeitungs- und Spirituosenhandels, wo er
viermal die Woche um halb sechs die Tore, das heißt die Tür öffnen muß, um
danach zehn Stunden ohne Unterbrechung im Verkauf tätig zu sein. Das trägt
seinen bescheidenen Unterhalt. Auf Grund seines Dienstplans hat er oft zu den
Zeiten der Arbeitslosen frei und sieht viele davon."
Trotzdem (und eben darum) adelt der Autor seinen Hans ironisch zum Prinzen
hoch, denn "nur Prinzen und Könige können die Welt so hochnäsig
negligieren, weil sie ihnen gehört. Was einem gehört, das bemerkt man nicht.
Ihm steht eben auch die Welt zu und deren Liebe, drum vergißt er sie".
Nun, so ganz schnell vergißt Hans die Welt denn doch nicht, aber zwischen ihr
und ihm scheint sich eine dicke Panzerglasscheibe zu befinden. Für Hans, den
"Rotzbub mit einem Kassandrawissen" (Zschokke), könnte auch gelten,
was Claudio in Hofmannsthals Der Tor und der Tod übers Leben sagt:
"Bin freilich scheinbar drin gestanden,/ Aber ich hab es höchstens
verstanden,/ Konnte mich nie darein verweben./ Hab mich niemals dran
verloren."
Auch in Zschokkes zweitem Buch Prinz Hans finden sich wiederum unzählige
köstliche Beobachtungen und Reflexionen von melancholischem Witz. Etwa:
"Wenn einer aus dem fahrenden Zug springt, gibt das eine ein- bis
zweistündige Unterbrechung; deswegen läßt man ungern jemand springen. Man hält
einander an der Jacke fest. Wenn einer v o r den einfahrenden Zug springt, geht
man wieder hoch und kann einen Bus nehmen, der schnell von übergeordneter
Stelle zur Entlastung hindirigiert wird. Darum macht das nicht soviel aus.
Sehen möchte man es nicht. Man erschrickt." Oder: "Jeder hat die
Möglichkeit, auf die Höhe der Zeit zu gelangen, er soll sich bloß nicht
anstellen. Der Zeitgeist wartet nicht. Der schreitet voran. Springen Sie auf,
oder versteinern Sie in den Regalen für Zurückgebliebene!"
Ein (glückliches) Max-Déjà-vu-Erlebnis stellen ebenfalls die
Selbstkommentare des Autors dar, die sein Schreiben begleiten: "Weigert
sich noch jemand, bunte Geschichten zum besten zu geben? Dieses
Erzählungsgefährt wird dann schon wieder in Fahrt gebracht, das wird
versprochen." Oder: "Die hintere Neonröhre links muß flackern, weil
sie erwähnt werden will." Aber Prinz Charme treibt den Flirt mit seinen
Lesern noch weiter, liebenswert-dreist, indem er eine Max-Repetition
unverhohlen eingesteht: "Jetzt staunen Sie, wie ich mich frech wiederhole,
über die unverschämte Tatsache, daß türkische Musik in den Hans wie in den Max
hineinließt, das Gewaltige der Wiederholung..."
In Max hatte Zschokke ein diskontinuierliches Erzählen auf die Spitze
getrieben, indem er epische Trümmerstücke ziemlich aleatorisch montierte (so
erschien es zumindest), in Prinz Hans reiht er längere Episoden
aneinander, um einen größeren epischen Bogen zu erreichen.
Ab Seite 134 von Prinz Hans setzt sich die Prosa fort mit einem
Theaterstück, das sich als eine feine Kostbarkeit herausstellt. Unter dem
Mammut-Titel Elefanten
können nicht in die Luft springen, weil sie zu dick sind- oder wollen sie
nicht-
hat am 1o. Mai 1986 im "Theater zum westlichen Stadthirschen", einem
Berliner Off-Theater, die Uraufführung stattgefunden. Der Kritiker Heinz Ritter
urteilte: "Ein vielschichtiges, bizarr versponnenes Stück von hohem
intellektuellen Reiz und subversiver Komik."
Das Stück spielt in einem sogenannten Loft, in einer ausgedienten und nicht
gerade sehr komfortablen Fabrikhalle. Hier versammelt sich außer Hans, der nun
graubündnerisch-poetisch Gionandris heißt, ein Rest der Jeunesse, die
schemenhaft bereits in der vorangegangenen Prosa auftauchte: zum pirandellesken
Rollenspiel finden sich ein die beiden jungen Frauen Leta und Zaira, gemeinsam
mit einem Mann ihres Alters, der fortan die Hauptperson darstellt, namens Seume.
Letzterer ist biographisch nicht identisch mit dem Dichter Johann Gottfried
Seume (1763-181o), der den Spaziergang nach Syrakus im Jahre 18o2
schrieb, aber sicher ist die Namengebung eine Hommage für einen
außenseiterischen Lieblingsdichter Zschokkes.
Das Fabrikhallen-Quartett inszeniert sich in seiner öden Behausung eine neue
und buntere Welt, denn die, die existiert, läßt sich nicht ertragen, muß
überspielt werden. Bei "bitterlicher Kälte" träumt man sich fort ins
Indische, ins wahrhaft "Prinzliche", hinüber zu Licht und Glanz-
allen Störungen zum Trotz: obwohl "ein höflicher Mensch" Flugblätter
verteilt und zu absurden Polit-Demonstrationen einlädt, obwohl ein Nachbar, der
"Herr Riemer" (das wandelnde Prinzip Banalität), blödeste Außenwelt
hereinzuschleppen versucht und obwohl sogar Gevatter Tod (als elegant-blasierte
Allegorie) ein- und ausgeht (und sein Theater-Comeback feiert), ganz zu
schweigen von einer Figur, die im Personenzettel des Bühnentextes "Jemand
Bläuliches" heißt und (für die Akteure unsichtbar) destruktiv sich
gebärdend, eine Art Assistent des Sensenmannes ist.
Beim Spiel des Quartetts geht es wirklich um alles: ums Leben. In der Tat
findet ein Überlebens-Spiel statt, ganz im Gegensatz zu den Mätzchen, die ein
ungebetener Gast-Clown darbietet: was der vorführt, ist lediglich L'art pour
l'art, das sind nur mit viel Schweiß eingeübte und im Grunde dämliche
Kunst-Stückchen.
Wie bewundernswert dagegen die Imaginationskraft der existentiellen
Traumspieler! Sie schaffen es sogar, daß sich der ursprüngliche
Beckett-Endspiel-Raum in ein paradiesisches Grün verwandelt. Und wenn dennoch
am Schluß der Tod, zusammen mit seinen Schergen, abernten will, hat er damit
doch erhebliche Schwierigkeiten: "Die bläuliche Person klappert
nachdenklich mit den Zähnen, der Tod probiert verblüfft noch einmal sein
Tänzlein." Zwar hat er Zaira bereits kassiert (sie wurde -in konkretem
Wortsinn- von einem Geldsack erschlagen), aber das verbleibende Trio singt ihn
(höchstwahrscheinlich und hoffentlich) t o t, "zu einer jämmerlichen
Cellobegleitung" von Gionandris, dem "Prinzen" Hans.
Der Reichtum des rätselhaft-luziden Zschokke-Stückes läßt sich nicht in wenige
Worte fassen: seine Heiterkeit, seine Trauer, sein Witz, seine Skurrilität,
seine Naivität, seine Klugheit, ja, seine Weisheit. Ein riskanter Vergleich
soll gewagt werden: Matthias Zschokkes Theaterstück hat eine ähnliche
literarische Qualität wie Georg Büchners vor ungefähr 15o Jahren entstandenes
Bühnenwerk Leonce und Lena.
ErSieEs
1986 erschien Zschokkes drittes Buch ErSieEs, und damit wäre eine
eigentlich nie beabsichtigte Berliner Trilogie komplett, denn Berlin, wo der
Autor seit 198o lebt, bildet in allen drei Bänden die Kulisse.
Die formale Demontage der Literatur hält sich bei Zschokkes Buch ErSieEs
in Grenzen. Seine Erzählstruktur wirkt weniger struppig als in den
vorausgegangenen Veröffentlichungen, aber es bleibt noch genug Widerborstiges
übrig, um die Lust an labyrinthischer Lektüre zu befriedigen.
Der Buchtitel bezeichnet die wundersame Eigenschaft einer der Hauptpersonen,
ist abgeleitet von ihrem Namen, der Ersiës de Glych lautet. Das klingt
geheimnisvoll türkisch-flandrisch, meint jedoch nichts anderes als ErSieEs, der
Gleiche. Wieso ErSieEs? Warum der Gleiche? Mit Ersiës hat es eine besondere
Bewandtnis: diese Person kann maskulin u n d feminin sein, ist ein Weib-Mann:
"Oft ist sie eine Frau. Das Männliche, was hin und wieder durchglitzert,
ist das übliche."
Es handelt sich keineswegs um einen transvestitischen Roman, auch nicht um
einen transsexuellen wie etwa bei Virginia Woolfs Orlando, wo ein junger
Mann innerhalb einer Zeitspanne von drei Jahrhunderten, selbst jedoch nur um
zwanzig Jahre gealtert, sich schließlich in eine Frau verwandelt. Zschokkes
Ersiës besitzt die faszinöse Fähigkeit, permanent zwischen den sexuellen Polen
zu oszillieren, wird also auch vom Autor konsequent -wie Goethes Mignon- einmal
als "sie" apostrophiert und dann wieder als "er". Aber
Ersiës ist realiter kein Zwitter, sondern allenfalls zerebral: Metamorphose des
Geschlechts ad libitum (und sei es nur die Projektion der anderen), denn Ersiës
ist eine K u n s t f i g u r .
Schon als Es war Ersiës ein höchst merkwürdiges Balg: "Als Kind hatte sie
Turnschuhe und dünne Beine, -vielleicht HAGERE?-, mehr zur Täuschung, denn
bewegt hat sie sich nicht besonders sportlich, nie und heute muß sich Ersiës
eben einiges gefallen lassen, weil sie ungehörig wenig weiß von dem, was zur
Zeit wahr ist. Sie hat sich einmal ein Lexikon gekauft von 19o4, jetzt weiß sie
meistens das Verkehrte oder das Halbe oder gar nichts."
Und wer ist diese/r Ersiës als erwachsene Person? Zumindest ist sie ziemlich
dubios. Das fängt schon an bei den genannten Geburtsdaten, die alle verschieden
sind. Und Ihr Beruf, meine Dame, mein Herr? Einer aus dem Bekanntenkreis meint:
"Er wisse es auch nicht genau, aber er glaube, sie sei Lehrerin für
ausgestorbene Sprachen. ...Manchmal schreibe sie Zeichen auf ein Papier, die
niemand entziffern könne. Die nenne sie altphilologisch... Zu Korinth sagt sie
Düsseldorf. ...Dann wieder sagt sie am Ufer eines der kleinen Dreckseen: ,Das
ist mein tyrrhenisches Meer', oder so ähnlich, nur weil grade auch ein Mond
drüber steht. All das mit der größten Selbstverständlichkeit,
unverblümt..."
Vielleicht ist Ersiës auch ein/e leidenschaftslose/r Tabakwarenverkäufer/in-
dieser Tätigkeit ging ja bereits "Prinz" Hans nach: "Ersiës
verläßt die Leidenschaft schnell, das stimmt. Tabak mochte er nur drei Wochen
lang leidenschaftlich gern verkaufen. Danach verkaufte er ihn mit kühler
Distanz, und zuletzt gar nicht mehr. Deswegen trifft man selten Tabakverkäufer
in Sechszimmerwohnungen an. Tabakverkäufer sind zu wenig
leidenschaftlich."
Ersiës verdient den Lebensunterhalt als Versuchskarnickel der Pharma-Industrie.
Scheinbar harmlos-naiv (und also mit unglaublicher Schärfe) berichtet Zschokke
von zynisch-menschenverachtenden Experimenten- ohne die Sozialschnulze zu
dudeln.
Ersiës wird von einem Literaturbetriebsmenschen geliebt, der seinerseits
"eine Art Brieffreund" eines von ihm sehr geschätzten
"Baufachmanns" ist, mit dem er viel und gern korrespondiert. Dabei
geht es um tiefe literarische Sachen, etwa um eine Tagung zum Thema "Der
Librettist und die Schaffensfrage", zu welcher der Literaturbetriebler
"von dem sogenannten Professor, der... in Tübingen das Schriftdeutsche
verwest", eingeladen worden ist. Oder um ein anderes (in reizvoller
landschaftlicher Umgebung stattfindendes) Symposium zum Problem "Die
Präsenz des Rezensenten in seiner Rezension". Mit kühlem Techniker-Kopf
reagiert der Baufachmann in seinen Briefen (die in Versalien gesetzt sind) auf
den kulturellen Schrott und Müll. Die epistolarische Pseudodebatte über
brennendste Kunstfragen ist ein satirisches Glanzstück in Zschokkes Buch.
Zur epischen Menage à trois gesellt sich außerdem Mario Massa. In den wiederum
ist Ersiës verliebt, schnöde den Literaturbetriebler zurückweisend, obwohl er
auch an Ersiës köstliche Briefe schreibt, mit literarischen Beigaben sogar,
etwa der in einer Anthologie aufgespürten Kurzgeschichte "Claudius
Simonitsch und die Deutsche Bundespost" oder dem in der Zeitschrift
"SCHAUSPIEL" gefundenen theatralischen Manifest "Berlinische
Dramaturgie".
Aber vergeblich das Werben, Ersiës liebt Mario Massa, den
"Meteorologischen Sänger"- wen bitte? Mario Massa singt morgens im
Radio den Wetterbericht (bei seinen raren Lesungen gibt Zschokke
selbstverständlich eine Probe der eigenen Sangeskunst). Im Monat September, zum
Beispiel, singt Mario Massa:
"Ostatlantischer Tiefdruckwirbel
führt Meereskaltluft heran.
Guten Morgen, Madame, schneller
ging der Sommer, schon
Herbst schon Winter,
örtliche Frühnebelfelder,
Nieselregen.
Kalt altern
Nasenspitzen, Zehen.
Ihre Brustwarzen
hart, schon welk.
Schnaufen Sie,
nicht vergessen.
Herbstmode Tarnanzug
oder Gefieder.
Vorbei, vorbei,
Leintücher,
warm noch,
Leichentücher.
Nur mit der Ruhe,
Madame,
erst frühstücken.
Die Niederschläge kommen
im Erzgebirge auf."
ErSieEs - Zschokkes shakespearisch angezetteltes
Geschlechterverwirrspiel endet nicht harmonisch-heiter-hormonisch: Die
Liebenden kommen nicht zusammen; dem "Meteorologischen Sänger" wird
beim Rundfunk gekündigt; nachdem der Literaturbetriebler Ersiës aus den Augen
verloren hat, wird er wohl Berlin verlassen ("...es stinkt in der ganzen
Stadt - die Gesichter sind grau geworden - bleich und grau - in den U-Bahnen
nur noch bleiche, graue Gesichter, schuppige Hände - fröstelnd, gefesselt
starren wir vor uns hin, zitternd").
Und was geschieht mit Ersiës? Nach einem im Wald mißglückten Rendezvous mit dem
Tod endet Ersiës als an die Wand gehängtes Exponat bei einer Leistungsschau des
Pharmakonzerns. Ersiës ist zum Objekt geworden, von ihm oder ihr ist nur noch
ein vages Es übriggeblieben. Zwei Rentnerinnen wollen an dem
Ausstellungsgegenstand Flügel entdecken, aber "ein junger Assistent in
weißem Kittel" klärt die Besucher auf: ",...das sind Ablagerungen von
Fluocortinbutyl nach rektaler und intravenöser Abgabe im crossover Vergleich.
Sie sind absolut unbrauchbar, unbeweglich. Eine Art Höcker eher. Sehen Sie, Sie
können sie anfassen. Schlecht durchblutet...'"
Im Vorwort verrät Matthias Zschokke ironisch: "Im Grunde genommen würde
ich mich auf den Barrikaden besonders wohl fühlen." Und auch das
Wohlgefühl des Autors auf den W o r t - Barrikaden ist offenkundig: "Wie
bin ich froh um krummgehauene Sätze. Oder rostige Sätze. Und wie schäm ich mich
in der Öffentlichkeit für sie! ,Du Hundssatz! Willst mich der Lächerlichkeit
preisgeben, vor allen Leuten!' zieh ich über ihn her- aber zu Hause, wenn ich
allein bin, umarme ich den Satz und gebe ihm einen Kuß."
Und wieder wird in Jean-Paul-Karl-Valentin-Manier ein prächtiges
Pointen-Feuerwerk gezündet. Daraus eine Rakete: "Eine heute besonders
bewunderte Art, sich zu bewegen, ist das Grenzenüberschreiten.... Wer jemanden
treffen möchte, begibt sich an die Grenzen; dort vertreibt sich die Zeit, was
Rang und Namen hat. Vor dem Zollhaus herrscht ein buntes Treiben. Bei schönem
Wetter finden sich Tausende hier ein, um der Grenzüberschreitung eines
Tollkühnen beizuwohnen, welcher grade dabei ist, ein Paillettenkleid über
seinen durchtrainierten, wohlgenährten Körper zu streifen. Ist alles
vorbereitet, stellt er sich an die Grenze, konzentriert sich, ruft: ,Ich wage
nun das Chaos', oder ,Ich überschreite nun meine Grenzen'..."
Und noch ein schneller Kracher: "...wer das Wahre sagt, wird geliebt. Das
Bekannte ist das Wahre. Eine friedliche Herde, die sich gegenseitig hütet... es
ist schwer, der Zeit zu entkommen, wenn einer nicht schön ist wie ein Sigurd
und beredt wie ein begüterter Sohn."
Nein, zur Herde der Augenblicks - Schriftsteller gehört dieser Matthias
Zschokke nicht. Und von besonders witziger Delikatesse sind erneut seine das
eigene Schreiben umrankenden Reflexionen, denn die auktoriale Handschrift
verhehlt er nie: "Hier folgt eine Naturbeschreibung, um dem Ganzen epische
Breite zu geben: es windet. Die Blätter hallten fest an den Bäumen, wird wohl
nicht Herbst sein. Und vielleicht kommt Regen. Oder sogar die Sonne. Je nachdem,
was der Bauer sich wünscht."
Zschokke schreibt Literatur-Literatur. Bereits im ersten Buch hat er
unverwechselbar seinen Stil gefunden (Le style, c'est le poète- was sonst? Aber
anscheinend ist dies in Vergessenheit geraten...), und sein ureigener literarischer
Ton macht Zschokke unter den Autoren seiner Generation zu einem Exponenten der
neuen deutschsprachigen Belletristik in den achtziger und neunziger Jahren. Und
ganz en passant wurde er einer der Begründer der literarischen Postmoderne
(vgl. zur Begriffsdefinition: Ihab Hassan, Postmoderne heute. In: Wolfgang
Welsch (Hg.), Wege aus der Moderne. Weinheim: VCH, Acta Humaniora, 1988)
hierzulande, unter dem fröhlichen Banner ANYTHING GOES.
Edvige Scimitt
Mit einem Budget von nur 8oo ooo DM drehte Matthias Zschokke 1985 seinen ersten
Spielfilm Edvige Scimitt. Er wurde bei den "Hofer Filmtagen"
im Herbst selben Jahres uraufgeführt, das "Zweite Deutsche Fernsehen"
zeigte ihn am 15. Mai 1986 in seinem "Kleinen Fernsehspiel". Helmut
Schödel schrieb in der "Zeit": "Oben auf einer Wolke schwebte
ein Film. ...Was die Wolke, auf der sich dieser Film ereignet, zum Schweben
bringt: Ironie."
Eigentlich hieß sie Hedwig Schmitt. Als die Schweizerin in Palermo lebte,
verballhornte die italienische Post ihren Namen in "Edvige Scimitt".
Basierend auf Hedwigs Tagebüchern, erzählt Zschokkes Film einige Stationen aus
ihrem Leben: Sie arbeitete -zu Beginn dieses Jahrhunderts- in London als
Parlourmaid, in Mailand als "Saaltochter", in Palermo als
Theatergarderobiere, in Zandvoort als Etagenkellnerin und in New York als
Badraummädchen. Dabei erlebte sie "Ungeheuerlichkeiten auf absolut
eigenwillige Art". (Zschokke)
Immer sind Männer hinter ihr her. Einige benutzen sie. Einer macht dem kunstseidenen
Mädchen ein Kind. Edvige oder die Unschuld des Herzens. Kein soziales
Drama, sondern viel Hintertreppe.
Der Film lebt von einer aberwitzigen Dialog- und Situationskomik. Und der
gelernte Schauspieler Matthias Zschokke hat ein farbenfrohes Leinwandspektakel
inszeniert- in theaterhaft künstlichen Dekors agieren die Darsteller
entsprechend artifiziell-stilisiert. Als Bewunderer von Fellinis
Plastiksonnemond blessiert Zschokke das realistische Medium Film.
In Kritiken las man zu Edvige Scimitt: "Der Leidensweg der
literarischen Stereotype wäre auch als Film eine schwer verdauliche
Küchenlied-Schmonzette, wenn Zschokke ihn nicht in einer phantastischen
Bühnen-Kunstwelt mit kräftiger Ironie, fast wie ein knalliger Comic-Strip,
abspulen würde. Dabei gelingt es ihm mit dem betont theatermäßigen Gestus der
Schauspieler und einer gar nicht theatersteifen Kamera, die Komik des
begnadeten Verführers ebenso wie die der tragisch verführten Unschuld hinter der
Kitschfassade hervorzulocken." (Wolfgang Brenner)
Oder: "Zschokke handhabt die Mittel der Verfremdung nicht im Brechtschen
Sinn, um den Zuschauer von der Emotion zum Nachdenken zu führen, sondern gerade
umgekehrt: Indem er ihn zum Lachen bringt, spricht der Filmemacher die
emotionale Ebene im Zuschauer an. Teils amüsiert, teils betroffen erlebt man
ein Schicksal, das einem Stück Frank Wedekinds oder Ödön von Horváths
entstammen könnte und doch gelebtes Leben bleibt..." (Gerhart Waeger)
Der Drehbuchautor und Regisseur selbst äußerte zu seinem Werk: "Edvige ist
ein Film für Schauspieler, gegen den Trend zur Sprachlosigkeit, gegen den Film
von nebenan, gegen den Film, den das Leben schrieb. Ein Film, in dem und über
den ich lange nachdenken muß, eh ich ihn gut finde. Vielleicht ein Requiem,
vielleicht ein ,Anderer Film', mindestens so bunt wie ein Film."
Matthias Zschokke erhielt für Edvige Scimitt als besten Spielfilm 1985
ein Jahr später auf der Berlinale den Preis der deutschen Filmkritik. In der
Begründung zur Preisverleihung hieß es: "Die Jury würdigt damit ein Debüt,
das sich durch eine ungewöhnliche Verknüpfung theatralischer und filmischer
Mittel sowie durch eine hervorragende Behandlung von Licht, Farbe und
Darstellung als souveränes Spiel zwischen Dokument und Fiktion
auszeichnet."
Brut
Auf Grund seines zweiten Theaterstücks Brut wählten Kritiker der
Zeitschrift "Theater heute" Matthias Zschokke in der Autoren-Sparte
zum besten Nachwuchskünstler 1989.
Im Programmheft zur Uraufführung von Brut (Bonn, 18. November 1988)
schreibt Zschokke: "Ich hätte etwas Filigranes bezüglich Seeräuberei zu
berichten, etwas Kostbares unter dem Namen Brut; von sehnsüchtigen
Menschen, die als Kinder unter aufgeschlagenen Knien litten, wie wir; deren
Münder klebrig waren, wie unsre. Sie wünschten für sich kühne Größe mit einem
Hauch Aristokratie, wie wir. Viele ließen sich überreden und traten in den
Dienst der Rhätischen Bahnen, als Schrankenwärter oder Billeteure. Andere
wagten einen Sprung und wurden Schlachter. Die wenigsten blieben rastlos. Sie
konnten das Fernweh nicht hinauskomplimentieren aus sich auch nicht mit Hilfe
einer Reise nach Abbado-, sie wurden Kapellmeister, waren unzufrieden, wurden
Kammerjäger (oder -zofen), blieben unzufrieden, wurden Nationalökonome
(oder-rätinnen), blieben unzufrieden-, und eines Tages sagten sie sich von
allem los und entfernten sich: Sie wurden Piraten- nicht wie wir. Glauben Sie
nicht, daß sie nun zufrieden seien. Im Gegenteil: Die Unzufriedenheit, die
Unruhe, die Sehnsucht, das sind gerade die Motore, gleichsam die
Galeerensklaven oder Schiffsschraubenantriebe, der Wind in den Segeln von Brut."
Ein irreal glitzerndes Märchen, eine Seeräuberpistole: Im Brutofen der
"karibischen Sümpfe" dümpelt ein Piratenschiff. Die Besatzung an
Bord: Kapitänin Tristana Nunez, die "Blutige"; Selkirk, ein
androgyner Matrose, schön wie Melvilles Billy Budd und wohl entfernt
verwandt mit Defoes Ur-Robinson; Azor, der Steuermann; Arud Caflisch,
Koch; der Navigator Hornigold Glaser; Hallwax, ein opportunistischer Offizier;
Kogge, ein tumber Schiffsjunge; außerdem ein unfreiwilliger Gast: eingesperrt
im Mastkorb der grüngesichtige Dichter Julio Sloop, für den ein horrendes
Lösegeld erpreßt werden soll.
Die Filibuster sind die Brut unerfüllter, verdrängter Sehnsüchte. "Von der
Sehnsucht nach dem Absoluten sind sie aufs Weltmeer getrieben worden, und nun
verzweifeln sie an der Sinnlosigkeit ihres Daseins", hat ein Kritiker geschrieben.
Auf dem Schiff herrscht Chaos, das sanft beginnt: die Band mag nicht mehr zur
blauen Stunde musizieren, des Kochs Künste werden verschmäht. Schließlich drei
Leichen: die Kapitänin (ein travestierter Tristan) ermordet, verliebt in
Selkirk, ihre Nebenbuhlerin, die Fürstin Lastadie Etmal (die gewissermaßen ein
weiblicher Fliegender Holländer ist), nachdem sie vorher bereits den
Dichter umgebracht hat, der mit Selkirk tändelte. Denn dieser ist eine als Mann
verkleidete Frau, wie offenbar wird, als Selkirk sich erhängt hat: ein Opfer
ihres Ennui ("Alle erleben, nur ich nicht!"). Hallwax nutzt die Gunst
der Stunde und zettelt eine (halbherzige) Meuterei an, die nun die
"führungsschwache" Kapitänin in den Mastkorb bringt. Und das piratische
Narrenschiff zieht weiter seine Runden: obwohl Hornigold Glaser sein
Navigationshandwerk beherrscht, fährt es immerzu im Kreis (Nietzsches
"ewige Wiederkehr des Gleichen"), denn Azor, der Steuermann, ist-
blind. Wie der blinde Seher in der antiken Tragödie raunt er: "...man kann
sie nicht bezwingen, die Schöpfung." Ernüchterung, Enttäuschung steht am
Ende aller Sehnsucht, nur "unlustig, zerstreut, mechanisch", wie es
in Zschokkes letzter Regieanweisung heißt, geht die Seeräuberei weiter.
Der Kritiker Andreas Roßmann resümierte in der "Frankfurter Allgemeinen
Zeitung" seine Eindrücke von Brut so: "Die Bricollage der
Déjà-vus und Reprisen, Opern- und Trivialkunstzitate ist ebenso konstruiert wie
ironisch: eine theatralische Abglanzverwertung. Im bunten Kostümstück steckt ein
bizarres Konversationsstück. Seine vertrackte Eloquenz läßt die Piraten
zwischen Kreuzberger Wohngemeinschaft und philosophischem Proseminar,
Beziehungskiste und Selbstfindungskreis schaukeln. Das markierte Porträt einer
Generation. Das Theater aber ist der Ort, an dem alle Metaphern in die Parabel
münden: Satt und selbstzufrieden ist es geworden, und wenn es doch einmal auf
Kurs geht, bewegt es sich bestimmt im Kreis. Weniger tiefsinnig als kokett, ist
Brut vor allem ein Insider-Stück: Kritik am Theater und Liebeserklärung
an das Theater zugleich."
Wie richtig diese Analyse auch sein mag, greift sie trotzdem zu kurz. Aber
immerhin mißbraucht sie den Autor nicht ideologisch wie der Bonner
"General-Anzeiger", der Zschokke eine Attacke auf "die
abgetakelte 68er-Generation" unterstellte und ihn ans reaktionäre Ufer zu
ziehen versuchte: "Zschokke will nicht nur unsere groteske Wirklichkeit in
einer grotesken, und vielfach gebrochenen Piratenstory spiegeln. Er will vor
allem vorführen, daß die großen Aufbrüche derer, die nach Wesentlicherem
streben, nach gesellschaftlicher Veränderung etwa, scheitern müssen. Scheitern
müssen aus zwei Gründen: Einmal, weil die Sinnfrage nach dem menschlichen Sein
nicht zu lösen ist (und damit alles Tun am Ende fragwürdig wird) und zum
anderen, weil die, die mit Macht zu neuen Ufern aufbrechen, den Keim des
Scheiterns schon in sich tragen. Ihre Macken und Egoismen, Lüste und Begierden,
kurz, ihre seelischen Beschädigungen, die sie bei Antritt der großen Reise mit
an Bord nehmen, sorgen dafür, daß ihr Schiff am Ende in einer stinkigen,
verseuchten, weit ab vom Schuß gelegenen Gegend immer im Kreise
herumfährt." Dieses Stück hat Matthias Zschokke mit Brut n i c h t
geschrieben.
Treffender dürfte die "Neue Zürcher Zeitung" Zschokkes Brut-Intentionen
charakterisiert haben: Das Stück ist "ein Diskurs über Tatenlosigkeit und
Sehnsucht nach dem Abenteuer, über das Nicht-Handeln-Können und das
Nicht-mehr-Handeln-Wollen, ein Diskurs aber auch über die ganz banale,
alltägliche Not mit den Gefühlen. Figuren, die einmal mit grossen Träumen
aufgebrochen sind, werden im Käfig eines endlosen Sichdrehens am Ort der
Sinnlosigkeit ihrer Anstrengung, der Überflüssigkeit ihrer Existenz inne. Ein
Ausbruch aus dem magischen Kreis scheint nicht möglich".
Und Zschokke selbst zu seinem Stück: "Aber vor allem hocken Zikaden im
Mast, vor der Bühne, hinter den Scheinwerfern, überall; es surrt und lispelt;
Geier sitzen auf den Rängen und dösen; aus der Ferne klingt eine Arie. Das ist Brut..."
Der wilde Mann
Laut Lexikon sind Wilde Männer "tierhaft behaarte Waldmenschen, Schrate,
Vegetationsdämonen"; seit dem Mittelalter findet man sie dargestellt auf
Bildteppichen, in der Buchmalerei, auf Wappen und Münzen. Bis heute nennen
ländliche Gasthöfe sich gern "Zum wilden Mann".
In eben einem solchen steigt in der Schweiz ein distinguierter, graumelierter
Herr ab- Herr von Salzgitter aus Peine (eine Lesung verschlug Zschokke in die Kleinstadt
bei Braunschweig; der Name blieb ihm unvergeßlich und erschien ihm
verewigenswert): "Für die Moosbewohner war es eine Nacht wie jede; düster,
dumpf und grauenvoll- wo das Grauen Morgengrauen ist. Der Wind riss die Ziegel
von den Dächern und erschlug damit die Katzen und die Knechte. Die Gäste
betrachteten stumpf das Sterben in Abessinien -hin und wieder fiel eine
Bemerkung über das Wetter-, der Grund für die Leichen war das Ausland. Da ging
die Tür auf, der Herr von Salzgitter trat ein, zog den Mantel aus- und stand
damit ratlos im Raum; er war Diener gewohnt." (Zschokke)
Herr von Salzgitter hat schon einmal bessere Tage gesehen: "Einer, der
sich Deutschland nicht mehr leisten konnte; den es niedergezwungen hatte in den
Schmutz, wo er nun kroch, mit Marmor im Kopf. Zu Fall gebracht von einem
schlechtparfümierten Gegner; einem mitteldeutschen Kastraten, von dem es sich
nicht lohnt, besondere Merkmale zu erwähnen; vom Schicksal." (Zschokke)
Herr von Salzgitter ist "Galanteriewarenhändler"-Vertreter für
Kondomautomaten und Zubehör. Der Gast im "Wilden Mann" erlebt eine
furchtbare Alptraumnacht. Er findet keinen Schlaf in dieser Nacht ("...wie
da ein Deutscher in der Schweiz eine Nacht lang nicht schlafen kann- ein
Hochgenuss! [Wir können andere nicht leiden; sie erinnern uns so fatal an uns
selbst.]" [Zschokke]): immerzu dringen Leute in sein Zimmer ein, die
Serviererin wirft sich ihm an den Hals, unten probt die dörfliche Blaskapelle,
und ein schöner Jüngling sorgt für eine Verwirrung der Gefühle. Er ist
"Projektionist", Filmvorführer, denn in der Herberge gibt es ein
"Cino", in dem bedeutungsschwere und erbarmungslos dilettantische
Filme, auf dem Dachboden selbstgedreht, gezeigt werden (eine authentische
Erfahrung Zschokkes in seinem Heimatdorf Ins [das -nebenbei- übrigens Modell
war für Dürrenmatts Güllen im Besuch der alten Dame]).
Herr von Salzgitter warnt den Jungen, er möge sich in acht nehmen: "Sonst
überwältigt Sie mal der Abendwind, so wie Sie ausschauen. Der Abendwind liebt
schöne Jünglinge. Wissen Sie das nicht?" Die stupide Antwort lautet:
"So einen Wind gibt's nicht bei uns." Am Morgen ist der Fremde tot,
auch wenn Venedig nicht in der Schweiz liegt. Die Bauern rufen zum Viehmarkt.
Im Bild: Kühe, Kühe, Kühe.
Kritiker nannten den Wilden Mann (Berner Filmpreis 1989) des öfteren ein
"Kinojuwel", rühmten seinen "hintergründigen Humor" und die
literarisch ziselierten Dialoge, die oft ins Surreale hinüberspielen, lobten
immer wieder die große schauspielerische Leistung von Dieter Laser, in der
Rolle des Protagonisten. Zschokke selbst bezeichnete sein Lichtspiel als
"eidgenössischen Aufklärungsfilm" und als "helvetischen Grusel-
und Liebesfilm".
Und er fügte noch hinzu: " Der wilde Mann ist eine Torte. ...Die
vorliegende Torte ist selbstverständlich eine ohne Boden. Tortenböden sind
-mindestens in Nordostdeutschland- etwas vom Niederträchtigsten, was die
Bäckerzunft hervorzubringen wagt: schaumstoffartig, saugfähig, nur dazu da, die
Bissfestigkeit und saubere Finger zu gewährleisten. Der wilde Mann ist nichts
als beste Füllung: feingeschabte, traurig-schöne Schauspieler (-innen)
schlendern durch warmes, gebranntes Licht, erzählen auf sämigem Ton
Merkwürdigkeiten aneinander vorbei und umschleichen sich dazu in knusprigen,
exotischen Geräuschen..."
"Die Torte" wurde im "Kleinen Fernsehspiel/ Zweites Deutsches
Fernsehen" am 17. Januar 1989 als Ursendung serviert.
Von April bis Juli 1996 arbeitete Zschokke an seinem dritten Spielfilm, der den
merkwürdigen (Un-)Titel Erhöhte Waldbrandgefahr trägt; die Uraufführung
fand am 12. August 1996 beim Filmfestival von Locarno statt. Das Drehbuch zu
einem weiteren Film (Arbeitstitel: Die 3 schönen Müller) konnte aus
finanziellen Gründen bislang nicht realisiert werden.
Die Alphabeten
Matthias Zschokkes drittes Theaterstück trägt den ingeniösen Titel Die
Alphabeten (Uraufführung: 25. September 1994 in Bern - Deutsche
Erstaufführung: 1. Oktober 1994 am "Deutschen Theater"/ Berlin). Auch
diesmal bleibt der Autor, der für dieses Stück mit dem Gerhart-Hauptmann-Preis
1992 ausgezeichnet wurde, seinem General- & Lieblingsthema treu, und das
lautet: die bleierne Schwerkraft der Verhältnisse. Aber, auf dem Theater
zumindest, bringt er sie zum Tanzen, mit Phantasie & Komik.
Eine Literaturpreisverleihungsfeier. Die Szene ist eine zum "Kulturzentrum
umfunktionierte GOTISCHE KIRCHE". Ein Literaturverweser namens Dr. Samuel
Seet präsentiert die gekürte Jungautorin Susanna Serval. Das edle Raubtier gibt
sich widerborstig in der Dankesrede: ein Mädel aus der Vorstadt, hochgespült
vom Literaturbetrieb.
Nachdem die kulturelle Notdurft befriedigt ist, verlangt die leibliche ihr
Recht: vor den Klos kommt es zu einem Stau. Mit vulgärer Eleganz inszeniert
Zschokke einen Toiletten-Slapstick. Kultur-Groupies,
Kunst-Dunstkreis-Existenzen treibt es vom kalten Buffet zum Abort, die
preisgekrönte Autorin kriegt Ohrfeigen vom Establishment. Wen feiern
Preisverleiher eigentlich: die oder den Ausgezeichnete/n- oder sich selbst?
Immerhin sind bei der repräsentativen Kulturveranstaltung auch noch zwei
Menschen anwesend, die in direkter Verbindung mit dem gemeinen Leben stehen:
ein JUNGER MANN (22), der Martin heißt (und ein Schlawiner & Filou ist)
sowie eine veritable (Kriminal-)KOMMISSARIN, mit dem eventuellen (unvergeßlich
schönen) Namen Baltensberger. Beide sorgen für eine gewisse "normale"
Ausgewogenheit unter Zschokkes Bühnenpersonal.
Die Preisverleihungsfeier dauert ein Viertel des Stücks. Dann schwebt erst
einmal am Bühnenhimmel eine barocke Deus-ex-machina-Wolke vorbei, auf welcher
FRITZ-DER-VERBRECHER sitzt. Er ist ein Bruder der spannenden Kommissarin und
berichtet von noch spannenderen Verbrechen, die er beging, ehe er sich nach
Südamerika absetzte. Eine Wolke später sitzt er hinter Gittern. Später räkeln
sich dann noch Martin und Dr. Seet auf Wolken. Mehr oder weniger komfortable
Wolkenkuckucksheime: Imaginationen der Susanna Serval.
Und wie nun fort zu Lande, auf dem Boden der schwankenden Realitäten? Im Zeitraffer:
Fräulein Serval darbt in ihrer dunkel-feuchten Souterrainwohnung. Martin
bandelt mit der Jungpoetin an, lockt sie ins Freie. Fräulein Serval findet
Einlaß in Dr. Seets saturierte Privatsphäre ("Beletage, Parkett,
Bücherwände"), sogenannte tiefe Konversationen, bei denen aus der Tiefe
auch immer wieder die Kommissarin auftaucht.
Fräulein Serval und ihr Meister in einem "Tanzpalast". Fräulein
Serval auf dem Rummelplatz als Horváth-Schießbudenfigur, mit der klassischen
Nummer Susanna im Bade, frei nach Bibel und Rembrandt, angezettelt von Martin-
aus Übermut und für ein paar Mark. Und Dr. Seet, er echauffiert sich darüber
maßlos: die erlebte Geschmacklosigkeit verschlägt ihm den Appetit. Muß ins
Krankenhaus, der so arg gebeutelte Kultursuppenkasper. Aber selbst im
"Barocksaal" des Hospitals verweigert er die Nahrungsaufnahme, selbst
im gewohnten kulturträchtigen Ambiente mundet das "Kalbsbries mit
zerlassener Salbeibutter und Mangoldschaum" nicht mehr.
Danach folgt noch eine Satyrspiel-Szene: Auf einer
"PREISVERLEIHUNGSWOLKE" kann nun auch der nichtsnutzige Martin nicht
mehr den kulturellen Fallenstellern entkommen. Prompt sind ebenfalls die alten
Literatur-Groupies zur Stelle. Alle sehen inzwischen ein bißchen tot aus. Aber
das Kulturtitanicorchester schrammelt stoisch weiter. Bis in alle Ewigkeit.
"Die satirisch-kabarettistische Oberfläche täuscht, denn hier liegt eine
ganz und gar schwarze Komödie vor, mit viel Scherz, Satire und
schreckensstarrer Melancholie. Ein Jux mit Gänsehaut, in dem die Fröhlichkeit
des Aschermittwochs herrscht", schrieb der Theaterwissenschaftler Klaus
Völker über das Stück, dem er eine mit Franz Molnárs Liliom vergleichbare
"Leichtgewichtigkeit" attestierte.
Die Alphabeten- auch eine Groteske. Eine Literatur-Farce. Gewiß. Und
doch wesentlich mehr. Mühelos transzendiert Zschokke das Thema seines Stückes-
der L i t e r a t u r b e t r i e b
a l s M e t a p h e r . Ähnlich verfuhr Alexander Kluge in seinem Film Die
Artisten in der Zirkuskuppel: ratlos (wo es ja auch nur eher beiläufig um
Zirzensisches geht).
Das Sesam-öffne-dich!-Zauberwort zum Verständnis von Zschokkes Theaterstück
heißt: DAS LEBEN. Ob sie die (mittlerweile zur Phrase heruntergekommene)
Altfrankfurter Maxime, es gebe kein richtiges Leben im falschen, nur ahnen oder
auch kennen, so umkreisen Zschokkes Theaterfiguren unablässig vitale Probleme.
Mühsam buchstabieren sie herum im Alphabet des Lebens und versuchen, die
Hieroglyphen des Lebens zu entziffern. Verzweifelte Lebensleser, diese Alphabeten.
Die ,Kulturenthusiasten' haben durch ihre Idolatrie a priori eine originäre
Identität verspielt; die Jungschriftstellerin ringt noch um ihren
existentiellen Status: "...kein Leben überhaupt, sondern
Lebensdarstellung?! Und ich kann die Rollen nicht! ...und gönnte dem Leben
nicht den Triumph, an ihm zu zerbrechen..."; Fritz-der-Verbrecher hat das
,total andere Leben' gewagt, das kriminelle, muß also zwangsläufig bestraft
werden; Martin ist das, was man so leichtfertig einen ,Lebenskünstler' nennt,
er ,schlägt sich durchs Leben' als Claqueur & Statist- irgendwie hat er als
parasitäre, kunstlose Existenz ,das Leben begriffen'; Dr. Seet ist völlig
,lebens f r e m d', befindet sich "auf den Fersen des Lebens", wie
die Kommissarin einmal mutmaßt. Und Seet selbst: "Ich... lebe davon, daß
ich Nachwuchs ranziehe... Was ich tue, tue ich schlecht im Leben ...die Serval
...Sie wird's nicht aushalten, das Leben! ...Ein Freund der Bücher, der sein
Leben nichts anderes getan hat, als Bücher zu vernichten und zu
verhindern!..."
Und die Kommissarin? Sie jagt gesellschaftlich ganz konkret verfehlte
Lebensexistenzen, um sie der Strafinstanz zuzuführen (so paßt die anfangs
Fremde doch noch sehr exakt ins Stückkonzept), und auch privat hat sie ihre
Malaisen ,mit dem Leben': "Manchmal fürchte ich, wir benehmen uns alle wie
außen vor! - Leben nicht, sondern spielen lebendig, nach alten Regeln, unsinnig
gewordenen?... Leben das Leben, als hätten wir es gelernt, so wie man lernt,
mit Messer und Gabel zu essen? So routiniert, als hätten wir es schon ,zigmal
getan? Reihen Gesten und Wörter aneinander, ohne Inhalt? - Hinkende
Ruinen!"; und dann, ganz profan, nach Urlaubsphantasien: "Irgendwie
bin ich danach ein ganzes Jahr wieder zu gebrauchen für dieses Leben
hier..."
Wie Hofmannsthals Komödie Der Schwierige, in der sich alles ums Reden
oder Schweigen dreht, sind auch Zschokkes Die Alphabeten thematisch
stringent durchkomponiert. Und obwohl es in dem Stück um eine so ernsthafte
(und entsetzliche) Angelegenheit geht wie ,das Leben', dürfte/ sollte/ müßte
man viel gelacht haben, wenn die Aufführung vorbei ist (allein schon im Text
sind zahllose Lacher versteckt, von nestroyscher Qualität). Es darf aber auch
geweint werden. Zschokke zeigt nämlich auf der Bühne lächerliche Menschen: mit
charmanter Brutalität zeigt er u n s.
Die Kritikerin Sigrid Löffler merkte zu den Alphabeten an:
"Richtige Dichter. Echte Kommissare. Ganze Kerle. Wahre Kunst. Große
Worte. Tolle Typen. Das pralle Leben. Geht das überhaupt noch auf der Bühne?
Heutzutage? Natürlich geht es nicht. Natürlich ist es nie gegangen. Die Zeiten
sind nicht danach. Wo jeder nur noch den Abklatsch seiner selbst simuliert und
die Realität sich nur noch imitierend an ihren eigenen Abziehbildern orientiert,
kann auch die Schaubühne höchstens Zitate herbeizitieren und Menschendarsteller
darstellen. Vorgetäuscht wird, was ohnehin austauschbar ist. Unfertige
Gestalten. Halbe Portionen. Windige Typen. Knallige Kopien.
Individualitäts-Schwindler. Redefiguren. Worthülsen. Leere Ausgänge. Ein Leben
in Gänsefüßchen."
Bei den 2o. Mülheimer Theatertagen erhielt Zschokke für seine Alphabeten
den Übersetzungsförderpreis des Goethe-Instituts, so daß sein Stück seit 1996
auch auf englisch, französisch und spanisch vorliegt. Paradoxerweise blieb es
auf deutsch ungedruckt und ist nur als Bühnenmanuskript zugänglich.
Piraten
Zu Zschokkes Roman Piraten, der im März 1991 nach einem Wechsel vom
Münchener Paul List Verlag zum Hamburger Luchterhand Literaturverlag (vormals
Frankfurt am Main) erschien, in Auszügen das Protokoll eines
Rundfunkinterviews, das am 3o. Januar 1991 in Berlin stattfand:
In Ihrem Roman Piraten begegnet man denselben Figuren wie in Ihrem
Theaterstück Brut. Das Buch zum Film ist ja längst gang und gäbe; nun also auch
d a s B u c h z u m S t ü c k ?
Es ist selbstverständlich nicht das "Buch zum Stück", sondern es ist
ein Buch, in dem Figuren auftauchen, die ich aus einem Stück entnommen habe.
Das Stück existiert in dem Buch als Begriff, wird aber weiter nicht verwendet.
Der Brut-Theatertext erscheint parallel zu Ihrem Roman ebenfalls als
Buch. Die beiden Texte ergänzen sich zwar, verweisen aufeinander, aber trotzdem
ist jeder Text auch allein verständlich?
Ich finde es ganz wesentlich, daß dies zwei absolut selbständige Dinge sind.
Warum ich das überhaupt gemacht habe, hat folgenden Grund: Ich liebe sehr die
Romantiker. Die haben ganz krause Vorstellungen gehabt und ganz merkwürdige
Versuche angestellt mit Verbindungen von verschiedenen Literaturgattungen. Und
ich habe hier etwas, in Anlehnung an diese Versuche, einfach weitergetrieben
und neu probiert, nämlich daß ich Figuren auftauchen lasse aus irgendeinem
anderen Zusammenhang, den niemand kennen m u ß. Wenn man ihn kennt, gut. Bei
den Romantikern, da passiert es, zum Beispiel, daß Leute zusammen ins Theater
gehen, und dann wird beschrieben, was sie für ein Stück sehen, und ab der
nächsten Seite folgt dann ein komplettes Theaterstück. Das habe ich versucht im
Prinz Hans und habe das Gefühl, daß ich damit eigentlich den Leser eher
betrüge, weil ich ihm ein Theaterstück aufdränge, das er vielleicht gar nicht
lesen mag, weil Leser offenbar Mühe haben, Theaterstücke zu lesen, was ich zwar
nicht verstehe, aber gut. In diesem Roman wollte ich den Leser nicht bedrängen.
Wenn er das Theaterstück lesen will, dann kann er es sich besorgen. Wenn er
will, kann er es lesen und hat vielleicht Vergnügen daran, weil es immer wieder
kleine versteckte Hinweise gibt und Querverbindungen. Aber beides läßt sich
auch jeweils allein verstehen.
Was fasziniert Sie so an dem Piratenmotiv, daß Sie es gleich zweimal
bearbeitet haben?
Es sind die Figuren, die mir wichtig sind. Sie repräsentieren eine piratische
oder freibeuterische oder anarchische Haltung, freilich in einem weniger
spektakulären Sinn, als das normalerweise verstanden wird. Aber ich meine, sie
sind viel grundsätzlicher in ihrer Verweigerung und ihrem Freibeutertum. Das
Wort "Piraten" löst etwas anderes aus, das ist mir bewußt, aber meine
Piraten sind, wie ich denke, viel tiefgreifender piratisch als dieses Klischee,
das wir aus Filmen kennen. Ich will mit Piraten nicht eine
"Piratengeschichte" erzählen, sondern ich meine mit Piraten einzelne
Personen, die in dem Buch vorkommen und beschrieben werden, und diese Personen
sind mir grundwichtig und grundnah. Das sind meine Nächsten, meine Liebsten,
wegen ihrer piratischen Haltung, ihrer gesellschaftlichen Unbrauchbarkeit also.
Zwischen den Piraten in Ihrem Theaterstück und den Piraten in Ihrem Roman
gibt es einen entscheidenden Unterschied: Wie in Woody Allens Film The
Purple Rose of Cairo der Held aus der Leinwand in die Niederungen des
gewöhnlichen Lebens hinabsteigt, so haben ja auch Ihre Filibuster die
"Vierte Wand" des Theaters durchbrochen und sich als Schauspieltruppe
selbständig gemacht, sozusagen ein Gen-Unfall im Theaterlabor. In Ihrem Roman
heißt es: "Die Figuren haben sich rechtzeitig aus dem Original davongemacht.
Sie ziehen heute drittklassig kostümiert durch Fußgängerzonen und werden
ausgelacht, sobald sie sich im Suff dazu hinreißen lassen, von Brut zu
erzählen... Schmierenkomödianten..." Also eine verschärfte, noch größere
Verelendung als vorher?
Nur vordergründig. Ich habe das Gefühl, das ist eine Freiheit, was ich da
beschreibe. Ich empfinde sie als befreit, diese Figuren.
Dieser verlorene Piraten-Schauspieler-Haufe erinnert etwas an
Thomas-Bernhard-Figuren: an die erfolglosen Fünf etwa, die in der Macht der
Gewohnheit das Forellenquintett proben, auch an Bernhards Der
Theatermacher. Haben Sie einen Theater-Roman geschrieben oder mehr einen
Lebenstheater-Roman?
Einen Lebensroman. Nur. Ich glaube, es ist ein Zeitroman. Ganz präzise, hoffe
ich, an mir dran, an meiner Zeit, an meinem Umfeld. Ein Zeitroman, der über
unser Leben, hier und heute, etwas erzählt.
Mehr als jemals zuvor erscheint Ihr Roman Piraten melancholisch
grundiert, und im Schlußkapitel wird's dann stockfinster-traurig, wenn die
Resttruppe depressiv über ihren Alkoholtöpfen hängt. Die wilden Jahre sind dann
endgültig vorbei. Ein Selbstporträt? Resignieren Sie selbst inzwischen auch?
Das ist nicht tiefschwarz, dieses Ende. Ich lache da herzlich, das ist für mich
die schönste Szene, die herrlichste Szene. Das sind wunderbare Figuren.
Figuren, die sich von unglaublich vielen Zwängen gelöst haben. Sie sind von
einer Offenheit und Klarheit und Wahrheit, daß ich mich danach sehne, bei ihnen
am Tisch zu sitzen. Das ist für mich fast eine Utopie, dieser Tisch. Sie sind
Befreite, und zwar nicht in dem kitschigen Sinn, das sind Asoziale oder in der
Armut ist das Glück, sondern ich meine den Umgang zwischen diesen vier Leuten,
der ist von einer Ehrlichkeit und absoluten Schutzlosigkeit, daß ich tief
gerührt bin. Ich möchte da wirklich dazugehören. Deswegen würde ich mich
keineswegs als resignativ bezeichnen. Ich glaube, das ist eine große Haltung,
die da am Schluß beschrieben ist. Oder ich empfinde sie mindestens so. Das sind
für mich große, ganz große Menschen, die da am Schluß sitzen und nur noch
zusammen schweigen, entspannt und unverkrampft, trotz ihrer desolaten
Situation. Sie haben eine Qualität von "Sensibilität" erreicht in
sich selbst, eine Qualität von Rücksichtnahme aufeinander, wie ich sie anstrebe.
Es könnte nun vielleicht der völlig falsche Eindruck entstehen, bei Ihrem
Roman Piraten handele es sich um eine sauertöpfisch-griesgrämige
Angelegenheit... Zschokke- selbst ein Opfer "der Verhältnisse"...
Nein, dieser Eindruck könnte nicht entstehen!
...aber genau das Gegenteil ist der Fall. Sie erzählen locker und mit viel
Witz. Und Sie haben in der Zwischenzeit auch nicht Ihre Lust am experimentellen
Spiel mit der literarischen Form verloren, haben Ihr Repertoire vielmehr noch
erweitert: Ihr Roman ist mit pseudowissenschaftlichen Fußnoten versehen, und
ebenfalls fehlt ein Glossar nicht, das absurde Begriffserklärungen leistet...
Sie wollen jetzt hören, daß diese Fußnoten und dieses Glossar
selbstverständlich Grund und Anlaß zur Heiterkeit geben können und sollen. Ich
hoffe, daß man sogar darüber lachen kann, denn ich habe furchtbar viel verpackt
darin und halte das Ganze für lustig. Trotzdem ist es ein ernsthafter Roman,
und die Ernsthaftigkeit im gesamten beginnt schon beim Erscheinungsbild des
Buches, das sehr klassisch ist und schön. Das ist mir sehr wichtig gewesen bei
dem Buch, weil ich glaube, daß es leichter zu lesen ist, wenn es in sich erst
einmal den Eindruck von einem geordneten, klassischen Roman erweckt, weil ich
fürchte, daß die Leser durch kleine Schlenker, wie ich sie in Max gemacht habe,
irregeführt werden und von vornherein glauben, das sei ein lustiges,
verspieltes Buch. Jetzt habe ich hier eine ganz ernste und strenge Form
gewählt, damit man es erst einmal als strenges Buch liest und bei genauer
Lektüre dann plötzlich ein doppeltes und dreifaches Vergnügen hat, weil man
anfängt, die Schnörkel und die Klippen und die Hürden und die Fehler und die
Tücken wirklich auch selber zu entdecken und zu genießen.
Es gibt als Zugabe sogar ein paar Abbildungen, etwa den exakten Grundriß des
Hotelspeisesaals, in dem der Erzähler die reisende Schauspielerbande
kennenlernt, mit akkurater Anordnung der Tische, und es gibt auch ein Foto aus
der piratischen Glanzzeit mit dem Oberpiraten Burt Lancaster. Und besonders
hübsch sind die Seiten 186 und 187, auf denen ein Briefentwurf mitgeteilt wird,
wobei die Korrekturen im Druck typographisch ihre Entsprechung finden. Also
viel formaler Schabernack...
Ich habe Freude an solchen Sachen, das stimmt. Aber ich glaube, das ist mehr
eine kulinarische Geschichte innerhalb eines Romans, bei mir jedenfalls.
Wirklich wichtig sind mir die Piraten, diese neun Figuren, ob ich sie getroffen
habe, wie genau ich sie gezeichnet habe.
Ihre Piraten sind ja höchst artifizielle Geschöpfe. Besteht dabei nicht die
Gefahr, daß ihnen die epische Höhenluft zum Atmen etwas zu dünn wird- hat der
Leser ausreichend Identifikationsmöglichkeiten mit ihnen? Leser sind meistens
ja sehr erpicht darauf...
Das Problem kann höchstens entstehen, wenn man Schauspieler nicht für
identifikationswürdig hält, daß man sagt, Schauspieler sind schon an sich eine
fremde Welt, damit habe ich nichts zu tun. Aber ich meine, daß man sich mit den
Figuren sehr gut identifizieren kann. Deren Biographien sind heutig und mit
unseren vergleichbar, und ihre Äußerungen und Verhaltensweisen entsprechen
unserer Zeit, sie sind auf keinen Fall Kopfgeburten, wie Sie das andeuten,
sondern Menschen aus Fleisch und Blut.
Aber der Erzähler erscheint wesentlich "bodenständiger" und hat
eine zentrale Position in Ihrem Roman...
Da haben Sie aber nicht genau gelesen. Sie können mir nicht sagen, wer der
Erzähler ist. Der Erzähler ist eine ganz schillernde Figur, vielleicht ist es
Herr Nettelbeck, der uns erzählt (eine Figur, die einmal eingeführt wird am
Anfang im Buch und die ursprünglich anfängt zu erzählen: mir), plötzlich dann
erzähle i c h die Geschichte. Die Erzählfigur ist eine Figur, die sich
entzieht, und am Schluß ist sie überhaupt nicht mehr vorhanden, sondern es bin
eigentlich nur noch ich, der erzählt. Im Vergleich zu den anderen Büchern ist
das eher entschlackt; in den vorherigen Romanen war klar, da spielt jemand mit
der Erzählhaltung, das konnte man herauslesen, schnell und leicht, das war
nicht versteckt, und in dem hier ist es jetzt viel weniger vordergründig.
Ihr neuer Roman ist, abgesehen von einem münchhausischen Ausflug nach
Australien, sehr linear erzählt, ohne kompliziert verschachtelte Erzählebenen-
ist das eine Konzession an die Lesbarkeit? Oder ein Rückzug aus der Avantgarde?
Streben Sie zu klassischen Gipfeln?
Ich habe von Anfang an den "klassischen Gipfel" erstrebt und hoffe,
daß ich auch von Anfang an da oben mich getummelt habe und nicht irgendwo in
der Avantgarde. Ich glaube nicht, daß der Begriff Avantgarde für mich zutrifft.
Meine vorigen Romane, im besten Fall sind das freche Bücher gewesen, weil sie
die Form nicht eingehalten haben, aber nicht aus bewußtem Kalkül, sondern zum
Teil aus Unbekümmertheit oder...
..oder jugendlichem Übermut...
...gut, das darf man sagen, das ärgert mich nicht. Ich werde selbstverständlich
älter: von Jahr zu Jahr ein Jahr mehr. Und ich arbeite immer wieder daran, wie
könnt' ich's genauer sagen, wie kann ich's vielleicht so sagen, daß mich mehr
Leute verstehen; das ist eine Konzession an den Leser. Ich leide
selbstverständlich darunter, wenn nur wenig Leute mich lesen. Ich möchte gern,
daß vielleicht mal hundert Leute mehr mich lesen, denn ich glaube, daß ich
durchaus verständlich bin auch für mehr Leser, und nur mit großem Erstaunen
stelle ich immer wieder fest, daß ich offenbar irgendwo in einem Gebiet mich
äußere, wo nur wenig Leute mir folgen mögen, wo nur wenig Leute mich begleiten
wollen.
Wie sähe Ihr Idealleser aus?
Leser sind schon an sich ideal. Die gibt's ja überhaupt nicht mehr.
Peilen Sie irgend eine Zielgruppe an?
Mehr. Mehr als vorher. Das ist die Zielgruppe. Ich finde, Leser gibt's zu
wenig, grundsätzlich. Und jeder Leser ist für mich schon mal eine wohltuende
Erscheinung. Selbstverständlich hoffe ich und träume ich davon, daß sie
zunehmend wildere und spannendere Bücher lesen, die Leser. Aber schon
überhaupt, d a ß sie lesen, freut mich, und ich würde mich natürlich noch mehr
freuen, wenn sie
m i c h läsen und nicht von vornherein sagten: Das ist Avantgarde! Ich mag
nicht die Avantgarde-Leser. Das ist für mich eine komische Absonderung, ein
Clubdenken, ein Logendenken. Ich mag ganz einfach L e s e r.
Sie sind ja nun kein Autor, der in psychologischem Realismus badet. Ihr
Metier ist eine phantasievolle Fabulierkunst. Würde es Sie stören, wenn man Sie
-ganz altmodisch- als DICHTER bezeichnete?
Nein. So bezeichne ich mich selbst immer.
Wenn Sie sich in der deutschsprachigen zeitgenössischen Literatur umschauen,
was mißfällt Ihnen dort am meisten, was vermissen Sie am meisten? In Ihrem
Roman spotten Sie: "Übrigens: Deutschland hat seine Dichter
verdient."
Ich vermisse die Dichtung in der Literatur. Ich habe das Gefühl, daß Dichtung
eine eigensinnige, verstockte, verquere Angelegenheit ist, immer unbotmäßig in
ihrer Zeit...
...aber auch ein Träumen...
...Träumen gehört dazu. Daß man sich leistet zu träumen, ist darin
inbegriffen... ja, eine unbrauchbare Haltung, die sich jemand leistet. Und mich
ärgert maßlos... und ich ertrage sie nicht... diese
b r a u c h b a r e Dichtung, die heute... nicht nur heute, die wird ja immer
geschrieben...
...Literatur als Lebensanleitung... Gebrauchsliteratur...
...ich brauche Literatur zum Leben, aber das ist eine ganz andere Art von
Brauchen. Es gibt eine Brauchbarkeit, wo man glaubt, Literatur müsse ins Leben
hineinspielen. Das hat sie überhaupt nicht zu leisten, sondern das Leben soll
sich nach der Literatur richten. Und die Literatur: je weiter weg vom Leben,
desto besser... in einem Freiraum, da möchte ich die Dichtung haben. Und ich
bin immer wieder furchtbar enttäuscht, wenn ich Bücher lese, die so
vergeblich... so g u t g e m e i n t sind, die uns helfen wollen, unser Leben
zu gestalten oder zu denken in irgend eine Richtung. Rundfunk oder Fernsehen
sollen helfen, wie man mit den Problemen des Alltags umgeht. Ich mag nicht
diese Alltagsliteratur.
Sie gehören jetzt -1991- zehn Jahre zur schreibenden Zunft. Wenn Sie eine
persönliche Bilanz ziehen, wie fiele die aus?
Daß ich immer noch nicht dazugehöre, leider. Oder um Günter Eichs Gedicht
"Zuversicht" zu zitieren:
"In Saloniki
weiß ich einen, der mich liest,
und in Bad Nauheim.
Das sind schon zwei."
Der reiche Freund
Es gibt im Werk eines jeden Künstlers (auch der besten) mindestens ein Opus,
das artifiziellen Ansprüchen nur unzureichend genügt. Bei Zschokke dürfte dies
wohl seine Komödie Der reiche Freund sein. Es wäre unredlich, sie durch
Verschweigen auszuklammern (zumal sie Zschokkes bisherige Kunst-Leistung in
toto nicht im geringsten beschädigt), aber sie soll hier nur kurz gestreift
werden.
Ein erfolg- und mittelloser Architekt erhofft sich einen "Direktorenposten
in Caracas" oder wenigstens finanzielle Unterstützung von einem "reichen
Freund", der in einem Schloß residiert, mit dem fast stummen Diener
Herrmann (die Figur evoziert Erinnerungen an den Filmschauspieler Erich von
Stroheim in Sunset Boulevard) und der Dichterin Emilie (einer ältlichen
Verwandten der Susanna Serval?), die er sich zur Unterhaltung und als
Bewußtseins-Stimulans hält. Der reiche Freund, der feinsinnig Catull und
Alkaios liest, ist eine kapitalistische "Charaktermaske", die
naturgemäß jede Hilfe verweigert. Trotzdem ist Zschokke das Kunststück gelungen,
den "reichen Freund" nicht eindimensonal-blöde gezeichnet zu haben,
sondern sehr differenziert in seinen Idiosynkrasien und Defiziten: auch
"Kapitalisten" sind Menschen und keine Pappkameraden.
Zuerst flüchtet Rosa, die Gefährtin des Architekten, eine köstlich Naive, aus
dem goldenen Käfig, später auch der Bittsteller. Die dramatisierte Zeit des
Stückes erstreckt sich über ein ganzes Jahr: es beginnt und endet in einer
Silvesternacht. Am Schluß herrscht wieder der Status quo.
Zschokkes Stück wurde von der Kritik fast unisono abgelehnt. In erster Linie
krankt es wohl an der mangelhaften Dramaturgie: es ist ein örtlich zerfaserter
Pseudo-Fünfakter ohne aristotelische Stringenz (und somit eigentlich ein
verkappter szenischer Bilderbogen). Die Figuren erleben keine Entwicklung, sie
bleiben unbeeindruckt von dem, was sie miteinander erlebt haben. Und die
episch-monologische Textstruktur verhindert dramatische Impulse, torpediert
fast alles Theatralische (das -in seinem Wesen- niemals statisch ist; Beckett
bildet singulär eine geglückte Ausnahme). Sicher ein ehrenwertes Experiment-
auch wenn es anscheinend mißlungen ist.
Anstatt das hinkende Stück mit Energie aufzuladen, inszenierte der Regisseur
der Uraufführung (Staatstheater Hannover, 18. März 1995) durch modernistische
Mätzchen Zschokkes Reichen Freund in Grund & Boden. Aber vielleicht
wird ja doch noch eine künftige Aufführung alle Kritiker beschämen und das
Urteil eines versprengten Rezensenten bestätigen: "Ein hübsches,
charmantes Lustspiel voll Witz und funkelnder Sprache, heiter und melancholisch
zugleich, elegisch und beherzt."
Der dicke Dichter
In drei Prosabänden war Matthias Zschokke mit dem Kopf über den Wolken und verwöhnte
seine Leser durch humoresken Charme und formal-kühne Schreibraffinessen. Mit
seinem vierten Roman Piraten begann ein melancholischer Sog, in dessen
Strudel auch sein Fünftling Der dicke Dichter geriet, der im Mai 1995
erschien.
Ein depressiver Sturzflug des Autors und eine literarische Punktlandung: Mit
diesem Werk, kaschiert unter alliterierendem Kinderbuchtitel, hat sich Zschokke
schreibend erlaubt, "erwachsen" geworden zu sein; und seinen
"Urstil" aufgegeben, den kecken, frechen, obwohl er in seinen
Kunstmitteln auch weiterhin subversiv bleibt, sie nun jedoch subtiler einsetzt.
Man mag den Verlust originärer Unschuld beklagen, begreiflich ist es schon,
wenn einer, der schreibt, wahrgenommen wissen möchte, daß bei ihm hinter einer
witzigen Fassade gleich der Abgrund beginnt.
Abgrund diesmal schon auf dem Cover: ein fetter Mann (mit roter Badekappe und
riesiger Badehose) steht hoch oben auf dem Sprungbrett eines Schwimmbads-
gleich wird er sich ins schwarze Cover-Nichts stürzen. Und stürzen wird auch
er, aber ins reale Nichts, der "dicke Dichter".
Alden heißt er, wie Zschokke gegen Ende raunt, oder Ingold, er kommt schon bald
zu Tode, ganz profan, bricht einfach zusammen in einem Bahnhofsrestaurant:
"So erreichte er, daß zuletzt, als er starb, tatsächlich niemand sein
Fehlen bemerkte." Keine erschütterte Nachwelt.
Der Rest der Biographie ist eine Rekonstruktion aus dem Nachlaß. Eine große
Literaturleuchte war dieser dicke Dichter anscheinend nicht, erbärmlich-grausam
knirscht der Reim: "Schon wieder ist ein Jahr vorbei, diesmal ist kein
Vers dabei."
Zschokkes Romane sind von Anfang an immer Roman-Simulationen gewesen,
Roman-Romane, die das Genre glänzend-perfide konterkarieren- auch beim Dicken
Dichter dürfen sich die Gralshüter der reinen Form die Haare raufen (falls
noch vorhanden). Der dicke Dichter spricht über sich und charakterisiert
zugleich treffend Zschokkes Opus: "Ich schreibe zur Zeit an einem Buch.
Darin soll nichts geschehen, die Zeiten sind Zeiten, mehr nicht, die
Geschichten folgen brav eine hinter der anderen, manchmal geht ihnen die Luft
aus, kleine Geschehnisse, Anekdoten, Zeug, von einem Dichter aufgeschrieben,
der sich des schönen Titels wegen als dick bezeichnet. Manchmal gerät der
Schreibende selbst ins Zentrum, ins Visier des Lesers, deckt sich mit dem
Buchhelden, der ich bin, der jeder ist, erbarmungslos." Mit diesem Credo
entpuppt sich der dicke Dichter als Zschokkes Strohmann. Und ist unser aller
Sensenmann.
Traum eines jeden wahren Dichters dürfte wohl sein, ohne Haupt- und Staatsaktion
auszukommen und ein Buch über "NICHTS" zu schreiben (das, freilich,
geheckt -nolens volens- wieder zu einem Etwas wird, werden muß): Stifter,
Handke & Co. haben sich diesen Traum erfüllt, und Zschokke hat es im Dicken
Dichter auch getan, denn es "steht längst alles geschrieben, die
schönsten, wahrsten Seiten liegen herum auf den Wegen zwischen den Mauern,
wobei wir wissen, daß auch sie letztendlich aus lauter Irrtümern bestehen,
diese schönsten, wahrsten Seiten, daß sie uns ablenken, uns irremachen, daß sie
die Mauern sind und daß wir uns hüten sollten davor, immer neue Seiten
draufstapeln zu wollen, Schicht auf Schicht, Geschichten, und tun es doch,
verzweifelt, lenken ab, bringen die liebenswürdigsten Romanhelden erbarmungslos
immer wieder um, murksen zarte Fräuleins ab..., nur um der Stille zu entrinnen,
und tritt sie trotz aller Vorkehrungen ein, die Stille, so starren wir uns
entsetzt in die Gesichter, in die Augen, die weit offen stehen, und sehen
darin, daß auch das Gegenüber weiß, wie verkehrt alles ist, wie falsch, das
Denken, die Richtung des Denkens, das Aufstehen, das Ins-Bett-Gehen, das Bett
an sich, die Hosen, die Schuhe, die Haarschnitte, die Wissenschaften, die
Religion, die Philosophie..."
Der Satz geht kaskadisch noch eine Seite weiter (und es gibt viele andere
Kaskaden), schreit existentielle Verzweiflung heraus, die leitmotivisch -
brutal Zschokkes Dicken Dichter ins Düstere färbt: "Es ist die
Hölle, nichts zu tun zu haben und erbärmlich ist es, etwas zu tun. Wenn wir
innehalten im Tun, dann schweifen unsere Blicke ab, werden stumpf und leer, wir
erschrecken, erblassen vor dem Nichts, in das sie gleiten, also halten wir uns
fest an den winzigen Hälmchen des Alltags, am Fensterputzen und Einkaufen, am
Briefeschreiben und Haarewaschen, wie entsetzlich die Leere... der
erschreckende Stumpfsinn des Alltäglichen; wo man gut daran tut, sich -solange
man noch gelenkig genug ist- hinten auf die Karren der Besserwisserei zu
schwingen, die ab und zu hochrädrig vorüberrollen, schnell und leicht, zu den
Höhen der Herrschaft. Abends ist es besser. Es sollte immer Abend sein."
So klingt die Melodie, die Zschokkes gesamten Roman dominiert. Und Berlin, der
Hauptschauplatz, ist längst Moder und Verfall, ohne Zukunft. Zschokke hat sich
vom Autor als "lustiger Person" verabschiedet- auch wenn sein alter
Schalk immer wieder noch einmal aufblitzt, etwa in den hemmungslos geflunkerten
Geschichten, die der dicke Dichter seinem unterhaltungssüchtigen geliebten
Severinchen erzählt: Gute Nacht, Welt!
Matthias Zschokkes morbides Werk Der dicke Dichter ist der erste
Fin-de-siècle-Roman der Jetztzeit- etliche Bücher anderer werden wohl noch
folgen zur nahenden Jahrhundert- und Jahrtausendwende.
Der dicke Dichter wurde in Deutschland von der maßgeblichen Kritik fast
völlig ignoriert, in der Schweiz jedoch hymnisch rezensiert. "Ein
Wunderding, dieses kapriziöse Buch", war in der "Neuen Zürcher
Zeitung" zu lesen. Und der Schriftsteller Urs Allemann schrieb in der
"Basler Zeitung": "Ein Buch, das unsere Ratlosigkeit um nichts
verringert- und warum sollte es, bitte? Ein zauberhaft ratloses, mutloses,
mattes Buch über <<uns>> (wer immer das sein mag: <<Dieses
Wir immer, das tröstliche Wir, das nicht existiert...>>, über unsere
Ratlosigkeit, Mutlosigkeit, Mattigkeit: <<...wir alle wissen alles, das
lähmt, verstehst du...>> Ein Buch über <<die Menschen mittleren
Alters>>, die endlich gelernt haben, sich auszudrücken, <<und schon
geht ihnen auf, dass das nichts hilft>>. Ein gelassen schwarzgalliges
Buch. Ein Buch, in dem Tod, Staub, Leere, Verwahrlosung allgegenwärtig sind.
Ein Buch, das einen Zustand anpeilt, <<wo jede Spitzfindigkeit schal und
trüb wird, wo mit unverblümter Offenheit hinter allem die Banalität
hervorgrinst>>. Ein Buch über das schäbige Geschäft des Schreibens, über
das abgekartete Spiel mit Figuren- und über <<diese unendliche Angst, die
uns treibt zu schreiben und zu schreiben>>. Ein Buch, das es
<<Nichtigkeiten>> (einer rennenden Maus in der Tordurchfahrt, einer
ziehenden Wolke) zutraut, <<von einem Moment auf den andern Glück
auszulösen>>. Ein Buch, das uns poetisch streunend, <<ins fahle
Licht der Wahrheit>> zerrt- und wir und es und einfach alles fällt darin,
wie Hefeklösse, zusammen."
Erhöhte Waldbrandgefahr
Am liebsten würde ich Filme grundsätzlich in Studios drehen. Bücher werden
schliesslich auch im Studio, im Kopf hergestellt. Das sogenannte Leben stört
jede Kunst. Matthias Zschokke
Zschokke über die Filmhandlung: „ Der Film handelt von Beziehungen, von Liebe
vor allem. Wobei die Leute den Weg zueinander immer gerade verpassen. Eine
asynchrone Liebesgeschichte. Ich hoffe, dass damit von unserer Zeit und unserer
Gefühlslage erzählt wird, von unserer -ich weiss, das ist ein Modewort-
sogenannten Vereinsamung, die in unseren Räumen und grossen Städten wächst.
[...] Der Film spielt in einer sehr grossen Stadt, die sich vom Mittelmeer -San
Remo- bis etwa Moskau und Sankt Petersburg erstreckt. Wenn ich diese Geschichte
real -eins zu eins- hätte drehen wollen, wäre das unheimlich zeitaufwendig und
teuer geworden und hätte beispielsweise enorme Reisekosten nach sich gezogen.
So habe ich mir überlegt, das Ganze zu bündeln. Der Film spielt vor allem in
Innenräumen. Da kann man vieles behaupten. [...] Als Meer fungiert der
Brienzersee. Der hat sich gut gehalten, in jeder Wetterlage. Wir haben ihn von
November bis Hochsommer je einmal ertappt. Erstens hat er eine wunderschöne
Farbe an sich, eine ganz erstaunliche Türkisfarbe, im Stil Côte d’Azur. Man
muss im Bild -für den See als Meer- halt ein bisschen mogeln, aber das geht
gut."
Zschokke über die Produktionsbedingungen: „Ursprünglich sollte das Projekt
richtig ausfinanziert werden. Wir haben Produzenten gesucht. So etwas dauert
Jahre. [...] So habe ich die Produktion selbst übernommen. Es wäre auch keinem
Produzenten zumutbar gewesen, mit den Leuten umzugehen wie ich, also zum
Beispiel die Schauspieler zu fragen, ob sie ohne Gage oder zu einer geringen
Gage mitspielen würden, einfach aus Interesse an der Sache. [...] Aber ich
glaube auch, dass ich das nicht beliebig wiederholen kann. Das kann den Leuten
jetzt einmal zugemutet werden. Und auch mir selbst. [...] Ich habe vor allem
einen grossen Kompromiss gemacht: die extrem kurze Drehzeit. Viele Kollegen
sagten, dass das gar nicht gehen würde, in nur fünfzehn Tagen einen ganzen
Spielfilm zu drehen. Es ist ein Versuch, den ich wirklich nicht wiederholen
möchte. Die Techniker sind unterbezahlt, die könnten nicht ewig so
weiterarbeiten, die Schauspieler auch nicht. Es geht eigentlich nur, weil
jeder, der mitmacht, irgendwelche Träume hat und Ideale und denkt, es müsste
doch noch etwas anderes geben, als immer nur Geld zu verdienen. Aber auf diesen
Träumen kann man nicht ewig herumreiten, das geht einmal, das ist ein
Geschenk."
(Aus dem Interview Mit wenig Licht kann man viel verstecken von Hans M.
Eichenlaub)
(Judith Waldner)
(Mathias Heybrock)
(Hanspeter Rederlechner)
(Matthias Zschokke)
Die Exzentrischen
Der Spielort ist ein Bahnhofsrestaurant erster Klasse- irgendwo, in einer
Kleinstadt. Erste Szene: „Abendsonne scheint herein."; zweite Szene:
„Später. Die Sonne geht unter."; dritte Szene: „Draußen ist Nacht. Der
Mond geht auf."; vierte Szene: „Der Mond ist weg."
Sechs Personen suchen einen Autor und finden ihn in Matthias Zschokke.
Ihre Rollennamen: Baronne - Frieda Graf - Förster - Herzog - Richter - Kellner.
Eine distinguierte Gesellschaft, deren Heimat ein besserer Stammtisch ist. Die
sich hier immer wieder versammeln -einige von ihnen vermutlich bereits seit
Jahrzehnten-, nennt Zschokke im Titel Die Exzentrischen. Sie existieren
„ex centro", außerhalb eines Lebens-Zentrums, sind Randständige,
Unbehauste- im Grunde ziemlich „normale" Zeitgenossen, die sich nur
bedingt im herkömmlichen Wortsinn als „exzentrisch" bezeichnen lassen.
Klaus Völker schrieb in diesem Zusammenhang: „Matthias Zschokke hält es
mit den ‘Piraten’, den Freibeutern des Lebens, menschenfreundlichen Käuzen und
Sonderlingen, mit den Phantasieerfüllten, den nicht fanatisch auf Rentabilität
Bedachten. Exzentriks sind akrobatisch geschickte Komiker, mit Übertreibungen
arbeitende Varieté-Künstler. Die Exzentrischen, die Menschen, die er in seinem
Stück in einem Bahnhofsrestaurant eines abgelegenen Orts zusammenkommen läßt,
sind ganz unauffällige Leute, allenfalls leicht absonderlich, verstiegen und
überspannt, Melancholiker, Unvernünftige, vom Leben Enttäuschte, mit etwas
verschobenem Mittelpunkt. Alle haben ihre Hypochondrien, misanthropischen
Zustände, Herzensängste, Sehnsüchte und Schwächen. Der Irrsinn der
Freundlichkeiten, Bosheiten, der Scherze und Sticheleien breitet sich aus, aber
es ist dieser von der Abendsonne milde beschienene Alltag, der das Leben
ausmacht und das Glück enthält, von dem alle doch träumen."
Der „von der Abendsonne milde beschienene Alltag" dürfte dann doch wohl
eine Zwangsharmonie-Phantasie sein. Zschokkes Die Exzentrischen sind ein
schwarzes Endspiel mit komischen Tupfen. Ohne Becketts plumpe Mülltonnen
mit dem Aha-Effekt für die ungebildeten Stände.
Ein existentielles Konversationsstück. Ein Redestück mit wunderbarer Rhetorik-
manchmal seitenlange Monologe: und sie ermüden nicht, denn sie besitzen eine
enorme innere Spannung. Innere Spannung durchs W o r t. Innere Spannung durch
Emotionen. Äußerlich ereignet sich kaum etwas. Ein No-Action-Play. Vielmehr: ein
modernes Seelendrama- von einem heutigen Arthur Schnitzler. Den Part der
heftigen (und trotzdem zarten) ältlichen Baronne könnte man sich durchaus
besetzt denken mit einer Adele Sandrock, und die Herren allesamt als todmüde
Wiener Dekadenzlinge, und Frieda als das einst so „süße Mädel",
mittlerweile etwas entstellt durch Frustrationen, die sie sich schauspielernd
eingehandelt hat, und Hans Moser als kellnerndes Faktotum. Berlin grüßt Wien.
Am Schluß sagt Frieda, sie sei „restlos glücklich", und das meint
natürlich: restlos unglücklich. Und das sind sie alle in Zschokkes Stück:
einsame Menschen, restlos unglücklich.
Matthias Zschokke äußerte selbst zu seinem Stück, den harmlosen Naiven spielend
(wie so gern und so oft): „Die Exzentrischen sind Menschen, die versuchen,
miteinander einen Abend zu verbringen. Sie sitzen in einem Restaurant. Entfernt
steht ein Kellner. Sie sind entsetzlich müde. Am liebsten würden sie sich auf
der Stelle hinlegen und schlafen- dagegen reden sie an; das ist Würde. Viele
Moden sind schon über sie hinweggefegt und haben sie übel zugerichtet. Was für
Narben. Was für Flecken. Was für wunde Stellen. Trotzdem halten sie immer
weiter an sich fest. Stolze Komiker, die sich weigern, Grimassen zu schneiden;
die wissen, daß Lüge und Verrat nur fürs kleine, tägliche Leben taugen, nicht
für sie. Am Ende ist es spät geworden, und sie gehen nach Hause."
Im Theaterverlagskatalog findet sich zu den Exzentrischen lakonisch die
dramaturgisch-technische Anmerkung : 2 D[amen] - 4 H[erren] - 1 Dek[oration].
Anscheinend also müßte sich das Stück mit minimalem Aufwand auf der Bühne
realisieren lassen. Aber dieser Eindruck täuscht. Zschokkes Drama Die
Exzentrischen ist einer der am schwierigsten zu inszenierenden Theatertexte
der Gegenwart und blieb darum bislang auch unaufgeführt: nur Altmeistern wie
Peter Stein, Luc Bondy oder Klaus Michael Grüber könnte dieses Kunst-Stück
gelingen- und nur mit einem hochkarätigen Schauspielerensemble, das für diese
Regisseure obligat ist.
Eine mittelmäßige Inszenierung eines mittelmäßigen Regisseurs mit mittelmäßigen
„Darstellern" in der sogenannten „Provinz" würde Zschokkes Stück für
immer vernichten, wie es sich bereits in einer Hörspielfassung des
„Saarländischen Rundfunks" andeutete: Schauspieler, die für eine schnelle
Mark ihren Text bloß aufsagten, mehr oder weniger „kunstfertig"
rezitierten, weil sie ihn nicht begriffen hatten, hineingestellt in einen
schalltoten Raum- und kein Intercity raste vorbei im Ohrenkino.
Was ist denn die so große Crux bei dem Zschokke-Stück? Es erfordert von den
Schauspielern absolute Stanislawskij-Fähigkeiten, ein Vergessen von Rolle &
Bühne, totale Identifikation, nicht das geringste stilisierende Mogeln mehr, um
die Zuschauer gnadenlos in eine peinsame Voyeur-Situation zu zwingen, die von
den lustvoll-quälenden Wortorgasmen der Figuren evoziert wird.
Naturgemäß können das durchschnittliche (Stadttheater-) Schauspieler
nicht leisten, die Frieda Graf so charakterisiert: „Ekelhaft, meine Kollegen.
Prall gefüllt, zum Zerplatzen, entsetzlich. Man braucht bloß aus Versehen an
sie zu stoßen, in der Kantine, und schon ergießt sich ihr ganzer Erlebnisbrei
über einen. Kommen mir vor wie der Unhold neulich in der Zeitung, habt ihr
gelesen?, der in Parterrewohnungen zu älteren Damen einsteigt und sich dort
entblößt, wobei das schmächtige Männchen -als solcher war er beschrieben- eine
noch nie gesehene Erregung vorweise, so drückte sich eine der belästigten
Frauen aus, eine für sie unvorstellbare Erregung, nämlich ein Glied von der
Größe einer Weinflasche - so kommen mir meine Kollegen manchmal vor, wie prall
gefüllte Erzählpimmel, die steil in die Luft ragen und nur darauf brennen, daß
einer sie streift, um losspritzen zu können, schäumend, zuckend, pulsierend,
und alles zu überschwemmen mit ihrer Vergangenheit, mit Reisen, mit fremden
Speisen, mit erotischen Verirrungen, in einer Weise, daß sie auch den
trockensten Zeitgenossen mit sich reißen, in ihrem Erzählstrom, wir hängen an
ihren Lippen, aus denen es brodelt und dampft, und wir möchten uns ebenfalls an
den Spanierinnen reiben, in die französischen Poulets hineinbeißen, den
italienischen Wein trinken, in die heißen, isländischen Quellen
springen..."
Vielleicht sollte der Stammtisch der Exzentrischen im Bahnhofsrestaurant
erster Klasse auf einer Drehbühne stehen, die sich im
Robert-Wilson-Zeitlupentempo während der Aufführung einmal um 360° dreht...
erbarmungslosester Weltstillstand im Schneckenkreis: täglich, immer wieder- und
also das Grauen pur, das bereits im Hals das Lachen erstickt.
Das lose Glück
Von HANNES SCHMID
Dissonante Sprachsymphonie
Matthias Zschokke und sein neuestes Werk "Das lose Glück"
Auch wenn es nicht von A nach B geht, kann Literatur spannend sein. Ein paar
Menschen im Boot. Stille See. Langeweile. Aber gewaltige Satzeskapaden treiben
wie gigantische Wogen an die Bootswand. Das ist Zschokke, einer, der die Worte
als Atem zum Leben braucht.
Als er im November 1996 den Aargauer Literaturpreis erhielt, ehrte die Jury
diesen Berner und Berliner mit Aarauer und Gontenschwiler Heimatbrief für ein
vielseitiges Werk, das geprägt sei von "unverwechselbarem Klang", ein
Werk, das von einer spielerischen Heiterkeit zeuge, die nie darüber hinweg
täusche, dass am Abgrund unserer Gegenwart getanzt werde. Getanzt mit Worten wird
in Zschokkes Werk noch immer. Und thematisch schäkert er im schönsten Dialog
und Erzählton mit seinen Figuren und mit seinem Publikum. Er bittet zum
Wörtertanz und verschweigt auch nicht, dass er den Totentanz meint. "Das
lose Glück" treibt hier bei leichtem Wellengang wie ein Papierschiffchen
im Wasser. Strandgut, das niemand beachtet, das mal hier, mal dort am Ufer
anlegt und Worte und Gedanken fallen lässt, zurück lässt.
Das Buch aus dem Ammann-Verlag ist der Reihe "Meridiane" zugeordnet.
Der Meridian, das ist der Kreis der Himmelskugel. Zschokkes Meridiane kreisen
ums Leben, das seine Buchgestalten scheinbar federleicht wegzugeben bereit
sind. Oder, um näher an die Sache zu kommen: seine Menschen auf dem Schiff
haben eigentlich alle nichts mehr zu verlieren am Leben. Feierabend ist ihr
hübschestes Geräusch. "Wir sitzen auf diesem Schiff aus einem einzigen
Grund: wir wollen in Ruhe gelassen werden, schweigen."
Vier Freunde sind es also, die das Wochenende regelmässig auf der Yacht einer
skurrilen, mit Altersdepressionen beladenen Frau namens Tana verbringen. Dann,
an einem Wochenende, an dem die Freunde wie an allen Wochenenden zusammen sind
und auf Godot oder sonst ein Wunder warten, taucht aus der einbrechenden
Dunkelheit eine Schwimmerin auf, die, schon etwas unterkühlt, um Aufnahme
bittet. Die Freunde ziehen die nackte Frau aus dem Wasser, bergen das Opfer,
das nun als therapiertes Wesen zum Märtyrium der andern seine nicht enden
wollende, aber von wohliger Langeweile strotzende Lebensgeschichte ausbreitet.
Aber die Rettung aufs Boot entwickelt sich auch für Ella, die Schwimmerin, zu
einer Art Dürrenmatt'scher Panne. Ihr äusserliches Nacktsein ist eins, nun aber
wird sie von den Freunden auch noch innerlich ganz und gar entblösst. Dass sich
dann im Laufe der Schiffsfahrt aus einer Pistole ein Schuss löst, dass jemand
wirklich sein Leben lassen muss, ist dramaturgisch gesehen ein einsamer
Höhepunkt im Geflecht dieser die Schreibe umrankenden Reflexionen. Sonst
lächelt die See. Schuberts "Fremd bin ich eingezogen, fremd zieh ich
wieder aus" liegt gespenstisch über der Stille des dahintreibenden Bootes.
Menschen, Freunde, Phantasten. "Gerupfte Hühner, die nicht wissen, dass
sie sterben, die ganz und gar damit beschäftigt sind, Hühner zu sein, sich in
den Sand zu hocken, wieder aufzustehen, das Gleichgewicht zu halten,
ausgelastet mit den Schwierigkeiten pickend über einen Hof zu schreiten,
vogelfrei, im losen Glück." Zschokkes Protagonisten sind Sonderlinge, das
ohne Zweifel. Aber sie tragen die Schuhe, die wir auch tragen, und sie spielen
mit den Gedanken, die auch in uns wohnen. Sie morden hier, lachen dort. Leiden
an allem und lieben, wo es nach Liebe ausschaut. Sie wissen um das aktive
Leben, das von den treibenden Kräften einer Gesellschaft geschätzt und propagiert
wird.
Tana, die Besitzerin des Bootes, ist vermögend, was ihr Leiden am Altern
keineswegs mindert. Samuel ist ein renommierter Anwalt mit hoher Klientschaft,
der phlegmatisch Unlust und Trägheit verströmend das Geschwätz im Dämmerschlaf
miterlebt. Portmann ist Forstingenieur und Linus hat eigentlich als Mädchen
angefangen, als Lina. Lina wollte Sängerin werden. Und hier nun begegnen wir
wieder, wie auf so manchen Schauplätzen dieses fast 300 Seiten zählenden
Werkes, diesem komödiantischen Reiz, dieser Heiterkeit, die den Autor als
hochbegabten Situationskomiker auszeichnet, als Schauspieler eben. So könnte
etwa die Schilderung von Linas Gesangsstunden als eine herrliche Groteske auf
dem Theater begeistern. Komisches fliesst in Tragikomisches. Sätze, die
herausfordern, weil wir Leser verunsichert sind, ob hier einer mit uns oder mit
seinen Figuren Schabernack treibt, oder ob Zuhören tatsächlich im gleichen
Augenblick so schön wie mühsam sein kann. Worte um nichts. Worte in den Seewind
geschrieben. Aber keines soll untergehen, keines soll unnütz verklingen.
So hielt es auch Beckett. Zschokkes neues Buch ist kein Roman, ist keine
Erzählung, wird aber in anderer Form ohne Zweifel früher oder später als
Theaterstück auf die Bühne kommen. Gedankensplitter, chaotisches, sprunghaftes
Erzählen und Parlieren, ein sprachlicher Marathonlauf, den nur bestehen kann,
wer Literatur pur liebt, wer dem Plaudern eines neurotischen Beobachters folgen
mag. Mehr will dieses Buch nicht. Provokation ist beigemischt, sehr viel Humor
bläht die Segel, und mit seiner aberwitzigen Dialog- und Situationskomik
bereichert, erinnert das alles an Zschokkes frühere Werke, an "Der dicke
Dichter" oder an "Max", den Erstling, für den er schon 1981 den
Robert-Walser-Preis bekam. Manches will auch zu jenem andern Schreiber passen,
den Matthias Zschokke verwandtschaftlich bedingt in seinem Gepäck mitschleppt,
zu Heinrich Zschokke, dem Schriftsteller und Staatsmann, der an der Blumenhalde
in Aarau wohnte und als "Schweizer Bote" und "Hansdampf in allen
Gassen" einstmals eine grosse Leserschaft hatte.
Matthias Zschokke scheut sich auch keineswegs, mundartliche Floskeln
einzubringen, was es schwer macht, das Erzählte geografisch zu orten. Die
Zertrümmerung des Phänotyps "Roman" lässt ihn kalt, dafür strömt
übers ganze Buch weg eine feine Walser'sche Sprachmelodie. Wie die Kleinbürger
bei jenem - offensichtlich grossen Vorbild des Autors - permanent
Selbstbewusstsein erkämpfen, schafft Zschokke mit seinen Bootsfreunden bewusst
keine ironischen Helden.
Da gibt es im Buch Stellen, wo man tatsächlich meint, sich plötzlich in Simon
Tanners Welt zu finden. Man hat Walser einen Chronisten des Alltags genannt,
und was finden wir hier? Ist es nicht die Stimme von Simon Tanner, die hier in
Zschokkes Werk spricht: "Jeden Tag um fünf Uhr gehen Frauen draussen im
Treppenhaus an meiner Bürotür vorüber und freuen sich auf den Feierabend. Das
ist ein hübsches Geräusch. - Ist es euch auch schon aufgefallen, wie miserabel
man zur Zeit in unseren Gaststätten kocht? Mir ist jede Lust vergangen, mich
mit meinen Klienten zum Essen zu verabreden. Das sage ich nur, weil ihr mir
immer vorwerft, ich würde mich an der Unterhaltung nicht beteiligen. Wahr ist,
dass ich oft erschöpft bin und in Gedanken versinke, während ich weich
geschaukelt werde von deiner Yacht, Tana. Das leise Klatschen der Wellen lullt
mich ein. Was für ein schöner Sommerabend heute . . ."
Zschokke kehrt immer wieder fast besessen zum Thema der Niederlage zurück. Die
Altersfreundschaft ist angesprochen und mit ihr die Einsamkeit. Resignation ist
spürbar, treibt auf sachten Wellen dahin. Was für eine Wahrheit, die Zschokke
hier zwischen den Zeilen mitführt. Wörter treiben wie Schaumkronen in eine
Dimension der Zeitlosigkeit, beleben diese Sprache, mit der ausufernd
deklamiert und argumentiert wird. Und wenn der Autor auch bewusst die gängige
epische Struktur in seiner Prosa auflöst, so beherrscht er seinen Stil
meisterhaft. Diese Menschen, die er uns vorführt, und deren Glück wahrlich nur
noch ein loses ist, scheinen fest entschlossen, "normales" Reagieren
auf das, was wir moralisches Verhalten oder gesundes Denken nennen könnten,
über Bord zu werfen. Denn im Grunde genommen ist Zschokkes Gesellschaft eine
ziemlich dekadente, und seine Figuren sind auch Theaterfiguren, das ist halt
durchs Band weg spürbar.
Und doch: Diese Prosa ist wirr und verwirrend und ohne Ziel - aber sie packt,
nur literarische Nichtschwimmer werden darin den Boden verlieren.
("Aargauer Zeitung", 25.8.1999)
Matthias Zschokke und «Das lose Glück»
Von Beatrice von Matt
Da schreibt einer, klammheimlich in seinem Berliner Versteck, ein grosses
lockeres Buch, das nichts als Vergnügen bereitet, eine intellektuelle
Herausforderung zwar, aber doch ein lockeres grosses Leseglück. Das Buch
heisst: «Das lose Glück». Das Lose ist das Thema. Auf der ganzen Linie und aus
verschiedenen Blickwinkeln.
Das Lockere, das Entknotete, Aufgeweichte, Entkrampfte, Entbundene, das
Mutwillige: das wären so Namen für dieses Lose, das sich dem Leser unmittelbar
mitteilt, körperlich. Das Buch tut diese Wirkung dank der fliessenden, fast
magischen Durchsichtigkeit seiner Komposition, dank der Schmiegsamkeit der
Sätze, der melancholischen Leichtfüssigkeit der Figuren, dem Hintersinn ihrer
Monologe, ihrer schwebenden kauzigen Reden ans Dasein.
Matthias Zschokke ist ein Philosoph und als solcher ein hinreissender Erzähler.
Wir hätten keine Zeit vor dem Tod, die Spatzen zirpen's von den Dächern. Wie
aber gewinnen wir Zeit vor dem Tod, fragt der Autor mit jedem Wort und mit
jeder Gestalt. Weder mit dem besonderen Ereignis, den Reisen und Abenteuern,
noch mit dem interessanten Job, wohl aber mit dem Wahrnehmen des Moments. Das
schafft Zeit.
Sechs Personen suchen sie, diese Zeit. Der Autor setzt ihrer vier in ein
Abendboot mitten auf einen See, den man als Bielersee erkennt. Zwei weitere,
die Sozialbeamtin Ellen und Roman, freischaffender Denker und Schreiber,
«Hofberichterstatter», wie er selber sagt, treffen sich nach der Arbeit regelmässig
im «Hofgarten», einer Berliner Gaststätte. Jede der Personen redet von ihren
Kümmernissen, Anwandlungen, Eindrücken, von ihrer Befindlichkeit, ihrer Zeit
also, und alle reden sie so kurzweilig und gescheit, dass man beim Lesen die
Zeit vergisst. Sie sprechen mit Geschichten und Geschichtenanfängen oder mit
Geschichten, deren Anfänge sie vergessen haben, sie reihen Erinnerungen,
Beobachtungen aneinander, absichtslos, wie es scheint. Ihre Sprache schafft
erst ihre Erfahrungen. Dann und wann entwickeln sie auch eine kleine
Erzähltheorie. Manchmal schweigen sie, sind schlechter Laune. Nichts ist den
Zeitsuchern verboten. Solange sie offen bleiben für die Gestimmtheit des
Augenblicks, solange sie nicht in Höflichkeitsmasken erstarren voreinander, mit
Floskeln die wahren Verhältnisse vertuschen.
Fliessende Zeit
Allesamt sind sie nicht mehr jung, die Helden, Mitte Vierzig vielleicht, und
sie gewahren die Zeit am eigenen Körper, an erschlaffenden Armen und Bäuchen.
«Reale Körper sind meist nicht schön, sie waren es bloss», bemerkt Ellen, und
sie kann sich nicht genugtun mit der Beschreibung ruinöser Körperlandschaften:
«Die Haut ist in Wirklichkeit immer uneben. Kalte Stellen wechseln mit
heissfeuchten ab. Haare wachsen heraus, wo sie nicht sollten. Rauhe, karstige
Flecken gehen über in weiche, moosige Ebenen. Knochen ragen hervor. Kühle
Fetthügel verlieren sich in runzlighaarigem Gestrüpp.»
Man hat nicht nur einen Körper, sondern auch einen Beruf. Der aber ist nicht
weiter von Belang. Berufe lenken ab von der Existenz. «Das Sein ist als Last
offenbar geworden», könnten die vier im Boot mit Heideggers «Sein und Zeit»
sagen, sie, die zusammen Kinder waren, die Komparatistikprofessorin Tana, der
Staranwalt Samuel, der weltweit tätige Ökologe Portman und Linus, der einst
eine Lina war, erst Sängerin werden wollte und dann Sänger und der jetzt
zweimal in der Woche im Städtischen Museum Wache steht.
Fahle Ungestimmtheit
Diese Zuhausegebliebenen oder Zurückgekehrten machen sich nichts vor, nicht
einmal Sympathie. Darum schminken sie ihre Reden nicht um. Linus'
Geschlechtsumwandlung beispielsweise ist kein Thema; das Aussergewöhnliche ist
nichts Besonderes. Ihr hauptsächlicher Seelenzustand ist jene «fahle
Ungestimmtheit», die - nochmals gemäss Heidegger - mit Verstimmung nicht
verwechselt werden darf und die nicht nichts ist, sondern das «Da» jäh und
nackt ins Bewusstsein bringt. Jede Erzählstrategie, eine mit
Spannungserzeugung, mit Anfang, Höhepunkt, Ende, würde ein falsches
Weltverständnis vorspiegeln und das Gleichmass der vergehenden Zeit
überspielen.
Matthias Zschokke greift auf den Novellenzyklus, den Novellenkranz als ein
altes literarisches Muster zurück, um es gleichzeitig zu unterlaufen, zu
minimisieren gewissermassen. Die Jacht, die der begüterten Tana gehört und die
von ihr und den drei Freunden regelmässig aufgesucht wird, gibt den Rahmen ab
für die Selbstergründungen und die fragmentarischen Binnengeschichten. Auf
diesem Schiff erzählt jeder - so spontan wie möglich - ums Leben, um die Zeit
wie Scheherezade in «Tausendundeiner Nacht» oder die Damen und Herren in
Boccaccios «Decamerone». Was bei Boccaccio die Pest, ist bei Zschokke die
Krankheit der Gesellschaft, sich mit allen Mitteln der Selbsttäuschung
kollektiv über Schwermut und Einsamkeit hinwegzutrösten und sich so um die
wahre Gegenwart zu bringen.
Es geschieht naturgemäss wenig, ausser etwa der unverhofften Verknüpfung der
beiden Schauplätze: Ellen, die Berlinerin, ist wieder mal abgehauen aus dem
Höllenradau ihrer Stadt, sie geht weg, um sich nach ihr zurücksehnen zu können,
und logiert im Hotel «Seegurke» just an dem See, auf dem die andern vier
jeweils zusammenkommen. Schwimmend taucht sie nachts am Bootsrand auf, wird,
wie zu erwarten, als Störung empfunden. Sie berichtet dann aber so kraus, so
recht widersinnig vom Abendessen im Hotel, dass sie alle für sich einnimmt.
«Der Kellner sah aus wie ein Mann ohne Oberleib. Der einzige Gast an einem
entfernten Tisch wirkte geköpft. Ich ass ein Schnitzel. Ich weiss nicht, warum
es Schnitzel heisst, fiel mir auf, während ich die Speisekarte durchlas, also
bestellte ich eins. Ein Schnitzelchen mit Salat, sagte der Kellner, während er
es vor mich hinstellte, und genau so hat es denn auch geschmeckt.»
«Sie können bleiben», sagt Tana darauf, warnt aber doch noch: «. . . erwarten
Sie nichts von uns. Vor allem versuchen Sie nicht uns auf irgendeine Weise zu
gefallen . . . Wir sitzen auf diesem Schiff aus einem einzigen Grund: Wir
wollen in Ruhe gelassen werden . . . Manchmal, wenn's einem zuviel wird, versucht
er sich an einem Zipfelchen von Erlebtem zu erwärmen und erzählt etwas. Doch
wehe ihm, wenn er abgekartetes Zeug vorträgt! Ich halte das nicht aus . . . Ich
ertrage nur Losgelassenes, Befreites, Pures, Fürsichselbststehendes. All die
gezüchtigten, domestizierten Existenzen, die es sich zur Aufgabe machen, den
andern die Zeit zu vertreiben, diese dressierten Wesen, die im Kreis gehen,
übereinander hüpfen, Purzelbäume schlagen und Heiterkeit vorgeben, um mich
damit von mir selbst abzulenken, sind mir verhasst . . . Erzählen Sie nicht
uns, erzählen Sie sich selbst . . .»
Auf jeder Seite wird vom Erzählen selber gehandelt. Jeglicher
Herrschaftsanspruch und jegliche Konvention, alles Fertige und Verfertigte soll
getilgt werden. So hat Zschokke mit diesem Buch gleich auch seine Poetik
geschrieben. Wie er überhaupt dringlicher als sonst über die Möglichkeiten der
Literatur nachdenkt, auch über ältere Literatur, über die rätselvollen
Einzelverse des späten Hölderlin etwa, über Kleist, Melville oder auch C. F.
Meyers Novelle «Der Schuss von der Kanzel», deren Hauptmotiv, die losgehende
Pistole in der Hosentasche, das einzige jähe Handlungsmoment im «Losen Glück»
abgibt. Das Opfer verblutet, wird beerdigt, dann ist wieder alles wie sonst.
Das Kapitel «Eine Detonation» hat nur kurz den Fluss der Zeit unterbrochen.
Angesichts des dunklen Ozeans, der alles umgibt, bleibt das Unglück ein Zufall.
Andere Grossthemen wie Politik, Berlin und die Weltgeschichte, Biel und die
Wirtschaftskrise drängen gelegentlich heran, sehen sich gleich wieder verbannt.
Dass aber trotz der Poetik des gelassenen Gleichmasses, der «fahlen
Ungestimmtheit» dann doch eine Fülle unterhaltsamer Geschichten
hineingeschmuggelt werden, gehört zur Selbstironie in diesem Werk. Es ist
vornehmlich der Schriftsteller Roman, der «Hofberichterstatter», der vor Ellen
das Rad schlägt und ihr wundersame Erfindungen auftischt: die Geschichte von
der jungen Frau, die sich plötzlich in den Tod verwandelt und als
allgegenwärtige Gefahr herumgeistert, oder die Geschichte vom hochstaplerischen
Baron und dem Tigerbalsam, der skurrile Bericht über die Nacht mit dem
Transvestiten . . .
Der solches zum besten gibt, ist derselbe, der sein Schreiben sonst als ein
Warten versteht. Nach ein, zwei Stunden Dasitzen im heruntergekommenen Atelier
könne es geschehen, dass «ein Wort vorsichtig den Kopf aus seinem Loch schiebt,
witternd, mit zitternden Barthärchen. Irgendeins, Erdbeere vielleicht, Blut,
Holzfällerchen. Dazu kichert es, ohne mir den Grund für seine Heiterkeit zu
nennen . . .» In Zschokkes letztem Roman, «Der dicke Dichter», hatte dieses
listige Wörtchen einen Namen und hiess Severinchen. Es war ein übermütiges
Mädchen oder Bübchen - dem man nicht über den Weg trauen konnte. Bei diesem
Autor flackert's zwischen den Zeilen.
Matthias Zschokke nimmt sich viel zärtliche Geduld für seine traurige Komödie
vom Suchen nach der Zeit, und seine redseligen Zaubergestalten haben ältere
Verwandte, die Clov und Hamm heissen, Vladimir und Estragon.
("Neue Zürcher Zeitung", 26.8.1999)
Von BEAT MAZENAUER
Vor acht Jahren zähmten die «Piraten» ihre Lebensgier, indem sie Lethargie
über die romantischen Vorstellungen ihrer Passion wuchern liessen. Und vor vier
Jahren verlor sich «Der dicke Dichter» still und heimlich im Berliner
Grossstadtgewirr, gescheitert am Widerstand der verlogenen Worte. Allesamt
hatten sie es nicht geschafft, im richtigen Leben anzukommen.
Dieses titanische Unterfangen misslingt den Personen auch in Zschokkes jüngstem
Roman. Tana, Portman, Samuel, Linus, Ellen und Roman erfüllen sich ein loses
Glück, indem sie sich ganz ihrer Trägheit ergeben.
Das Leben hat sie gezeichnet, ermüdet und einsam werden lassen, ihre «Schwermut
ist riesengross geworden mit den Jahren, hat allen Saft für sich abgezweigt,
während Freude, Lust, Vergnügen und Heiterkeit klein und runzlig geblieben und
nacheinander abgefallen sind.»
Während Roman in Berlin das Leben in seinem Hinterhof akribisch festhält (und
an diesem Roman schreibt?), entflieht seine Freundin Ellen aus der Metropole in
eine schweizerische Kleinstadt am See, wo sie aus Tana und ihre drei Bootsgäste
trifft. Regelmässig kommen diese Gäste zu einer abendlichen Ausfahrt auf dem
Wasser zusammen.
Freunde sind sie nicht, erklärtermassen, und gerade deshalb einander eine gute
Gesellschaft. Sie wollen nichts voneinander als sich ehrlich beschweigen, den
Zeitenlauf beklagen und banale Geschichten in die Runde werfen, doch ohne
Aufmerksamkeit dafür zu heischen. Das rituelle Gleichmass ihres Beisammenseins
genügt, um für Augenblicke der bürgerlichen Zelle zu entkommen.
Das ist alles. «Überall vergeht die Zeit und es geschehen grossartige Dinge.
Hier nicht.» Die vier und dazukommend Ellen lagern lethargisch auf dem dümpelnden
Boot, schweigend und erzählend, kaum miteinander plaudernd. Über ihren Köpfen
kreist ruhig der grosse schwarze Vogel Schwermut.
«Das lose Glück» ist ein eigenartiges Buch. Ereignislos wie das schale Leben
und mitreissend wie die Versuche, sich gegen diese Ereignislosigkeit zu wehren.
Die Fünf auf dem Boot sind aus der Zeit herausgefallen. Manchmal mit spiessiger
Kleinlichkeit, dann wieder mit luzider Abgeklärtheit lassen sie ihre
gescheiterte Anstrengung, das «Gleichgewicht des Schreckens in meinem Innern»,
zu Sprache werden.
Trägheit, Bescheidenheit, Feigheit demaskieren die falschen Hoffnungen von
einst. Es ist nichts mehr davon übriggeblieben als eine nüchterne Trauer, als
Ergebenheit in der Melancholie. «Wir sind nicht begabt, glücklich zu sein.»
Einzig in dieser Einsicht liegt etwas Trost.
Diese Lethargie wandelt Matthias Zschokke mit erstaunlichen Zwischentönen ab.
Er tut dies weniger experimentell ambitioniert als früher. Kunstvoll
monologisierend lässt er seine Figuren Abschied nehmen vom Lebensglück.
Allein ihr hoher rhetorischer Aufwand ist verräterisch und kaschiert nur
unzureichend die gebannte Lebenslust. Der ekstatische Sog hinab in die
illusionsfreie Apathie lässt eine nur schwer gebändigte Wut erahnen.
Der Autor scheint diese melancholische Stimmung gut zu kennen. Abgesehen von
ein paar Spannungsabfällen hält seine Prosa erstaunlicherweise über die beinahe
300 Seiten hinweg dicht. Allerdings birgt die Stärke dieser erzählerischen
Konsequenz zugleich deren Schwäche. Es gilt sich einzulassen auf die
unendliche, gleichtönige Schwermut ihrer trägen Figuren.
("Solothurner Zeitung", 31.8.1999)
Die Litanei vom schäbigen Alltag
Ein Schriftsteller in Berlin, vier Jugendfreunde auf einer Jacht und eine Frau, die den Kontakt zwischen den Schauplätzen herstellt: Matthias Zschokkes neues Buch «Das lose Glück».
Das Buch führt keine Gattungsbezeichnung im Untertitel, vermeidet also die
Behauptung, es handle sich um einen Roman. Und doch kommt der Autor nicht ganz
darum herum, sich mit dem Wort zu beschäftigen: er entwirft einmal eine
witzig-hintergründige Romantheorie und gibt dem ihm nah verwandten Berliner
Schriftsteller den Namen Roman. Als gehe ihm die stereotype Sehnsucht vieler
Kritiker nach einem möglichst figuren- und handlungsreichen Roman dennoch nicht
ganz aus dem Kopf. Doch tut er alles, diese Erwartungen nicht zu bedienen.
Schwermütiges Palaver
Als eine beliebige Sammlung von Geschichten und Gedanken sollte «Das lose
Glück» dennoch nicht gelesen werden. Dann schon eher als eine Sprechkantate für
sechs Stimmen, für zwei Frauen-, vier Männerstimmen. Oder als ein Palaver, ein
dauerndes Gerede, bei dem man schliesslich nicht mehr ausmachen kann, welche
der Figuren redet. Als eine Sequenz von Monologen, die sich zu einem grossen
Monolog verbinden, zu einer Elegie auf alles, was uns im Verlauf des Lebens und
der menschlichen Entwicklung abhanden gekommen ist.
Das Älterwerden, die Erfahrung der Vergeblichkeit und Vergänglichkeit, das sind
die grossen Themen, mit denen sich vor allem die vier Jugendfreunde - sie
heissen Tana, Samuel, Portmann, Linus - in ihren nächtlichen Gesprächen auf dem
See beschäftigen. Und weder die komfortable Jacht noch ihr materiell ziemlich
sorgenfreies Leben können sie trösten; auch die Freundschaft, welche die Gruppe
auf eine zuverlässig-oberflächliche Art verbindet, kann es nicht. Und dem
Schriftsteller Roman und der mit ihm befreundeten Ellen, die beide mehr
zufällig nach Berlin gekommen und dort geblieben sind, geht es nicht anders.
Schwermut prägt das Buch. «Sie ist riesengross geworden in den Jahren, hat
allen Saft für sich abgezweigt», so, rückhaltlos, sagt es Tana, wohlhabende
Jachtbesitzerin und unbedeutende Professorin für Komparatistik, die
Wortführerin in dieser durch Einfälle und Geschichten nur wenig verhüllten
Schwermutslitanei.
Jugend-Charme verloren
Die Figuren des neuen Buches sind, versteht sich, späte Nachkommen jener
ausnahmslos jungen Protagonisten, mit denen Zschokke in seinen ersten Büchern
erfolgreich debütierte. Nur sind sie - diese frühreif-altklugen «Max» und
«Prinz Hans» - zusammen mit dem Autor älter geworden; sie haben den Charme und
die unsicheren Hoffnungen ihrer Jugend verloren - und können nicht recht
erwachsen und noch weniger älter werden. Das ist das Problem, das vor allem die
vier gleichaltrigen Jugendfreunde auf dem Bielersee beschäftigt.
Immer wieder wird im Reden und Erzählen die Frage nach dem Sinn und einem
möglichen Glück in diesem Leben laut, danach, was eigentlich wünschenswert,
erwähnenswert, lebenswert wäre. Die Erinnerung an früher gibt den Ratlosen
keinen Halt. Denn die Bücher Zschokkes sind an die Gegenwart gebunden, an
diesen einen, unwiederholbaren, deshalb so wertvollen, deshalb so fragilen Augenblick.
Aber noch weniger Gewicht wird der Zukunft beigemessen, schon gar nicht jener
Version von Zukunft, die dem Schriftsteller Roman quasi vor seine Berliner
Türschwelle gelegt wird. Die neue Ära, die neue Rolle der Stadt als Zentrum
Deutschlands, das «Jahrtausendgezeter und das Gewinsel über historische
Entwicklungen», das alles hat für diesen Autor, der in der Provinz aufgewachsen
ist und seit vielen Jahren in der Metropole lebt, kein Gewicht. Was ihn
interessiert, immer und überall, ist das Kleine und Unscheinbare, ja Schäbige,
das, was sich in Hinterhöfen und Nebenstrassen findet.
Fasziniert vom Wertlosen
Mit Bewunderung, ja mit Neid beobachtet Roman einmal, gegen Schluss des
Buches, ein Kind, das selbstvergessen alles untersucht, was sich am Strassenrand
findet, alles Weggeworfene und Wertlose. Zwar weiss Roman, und mit ihm weiss es
der Autor, dass er das Kind nicht nachahmen kann; dessen vorurteilsfreie
Aufmerksamkeit ist für den Erwachsenen ein verlorenes Paradies, ist Inbegriff
dessen, was im Titel das «lose» (das fragile, weil unbeständige) Glück genannt
wird. Und dennoch hat das Schreiben, das Zschokke hier praktiziert, etwas mit
der Beobachtung des Kindes zu tun.
Und dies ist es, was einen im Lesen immer wieder für diesen Autor einnimmt:
Dass er unbeirrt durch die gerade geltenden Erwartungen und Vorstellungen
seinen Weg geht und ein Aufheben macht von Dingen, denen andere keinen Blick
gönnen.
"Berner Zeitung", 1o.9.1999
Von HEINZ SCHAFROTH
Alles beginnt auf einem See im schweizerischen Mittelland, an einem warmen
Sommerabend. Und dauert bis in die Nacht hinein. So lange nämlich sitzen vier
Personen aus der am See gelegenen Kleinstadt auf einer bequemen (wenn nicht
luxuriösen) Jacht und trinken Wein. Sie bekommen in den paar Stunden ihres
Zusammenseins alle (vom Autor) ihre Lebensgeschichte oder erzählen sie
einander, mitsamt den vielen sonstigen Geschichten, von denen das eigene Leben
durchzogen zu sein pflegt. Die Voraussetzungen für so etwas wie Glück sind also
gegeben: ein Glück wenigstens für die Dauer eines Sommerabends auf dem See, das
nicht mehr ganz wetterfeste, beständige Glück, «das lose» eben, wie der Titel
des Buchs es verheisst. Doch «das lose Glück» ist darin für die Hühner vorgesehen:
«Zerrupfte Hühner, die nicht wissen, dass sie sterben, die ganz und gar damit
beschäftigt sind, Hühner zu sein, sich in den Sand zu hocken, wieder
aufzustehen, das Gleichgewicht zu halten, ausgelastet mit den Schwierigkeiten,
pickend über den Hof zu schreiten, vogelfrei im losen Glück.»
Das Erzählen und der Sarkasmus
Die Menschen bei Zschokke, das ist der ganze Unterschied zu den Hühnern,
wissen, dass sie, täglich und stündlich, sterben. Und am besten meinen es die
vier auf dem See zu wissen. Sie trauern der Zeit nach, «als noch nicht alles
ein einziger Abstieg war», und erkennen staunend und schaudernd, wie schnell
sie vergangen ist und weiter vergeht, während sie reden und klagen darüber,
irgendwann anfangen damit und dann weiterreden und -klagen, in endlosen
Monologen, die zeitweise nicht einmal mehr einer bestimmten Person zugeordnet
sind. Weil das Reden aller nur der vergebliche Versuch ist, (sich) die Zeit zu
vertreiben oder, noch besser (und noch wörtlicher!), sie totzuschlagen; denn im
Schweigen könnte ihr Vergehen noch ungedämpfter hörbar werden. Die endlosen
Monologe sind die schöne Zumutung von Zschokkes Prosa. Nicht erst im Roman «Das
lose Glück». Aber so knapp wie hier hat dieser Autor noch nie den Punkt
verfehlt, wo sein Erzählen suggeriert, nichts anderes als dieses Kontinuum des
Monologisierens im Sinn zu haben. Oder jedenfalls überhaupt nicht davor
zurückzuschrecken. (Dieselbe Neigung kennzeichnet auch Zschokkes neuste
Theaterstücke. Aber sie werden gespielt. Zur Zeit gerade «L'ami riche», noch
vom verstorbenen Gilbert Musy übersetzt, in einer erfolgreichen Lausanner
Produktion.) Im literarischen Trend (was immer der gerade sei, mit Zschokkes
Prosa und Theater will er zweifelsfrei nichts zu schaffen haben!) liegt der
Autor damit nicht. Aber das stört ihn nicht nur nicht, das muss vielmehr so
sein, wie aus den völlig unangestrengt in den monologischen Erzählfluss
integrierten Passagen über die Literatur oder über Literaturtheorien
hervorgeht. Eine von ihnen beschäftigt sich sarkastisch mit dem Einschläfernden
eines Erzählens, das um seines Unterhaltungswerts willen auf Anfang, Mitte und
Ende bestehen zu müssen glaubt. Zschokke hegt und pflegt den Sarkasmus solcher
Passagen auch, um nicht selber der Versuchung zu abgerundeten Geschichten zu
erliegen. Diejenigen seines Romans (in dem es eine Fülle von unvergesslichen
Liebes- und Reisegeschichten gibt) sind meist ohne erkennbaren Anlass begonnen,
sie interessieren nur die wirklich, die sie erzählen, und auch denen ist
irgendwann das Ende entfallen, sofern es ihnen nicht der Tod abgenommen hat.
Der Weltschmerz und die Komik
Doch auch ohne dessen Eingreifen wissen diese Binnengeschichten (wie die
Lebensgeschichten) wenig oder nichts vom Glück. Und umso mehr von der
Resignation. Sie sei «keine schöne Gegend», hat Gottfried Keller auf ein
Löschblatt notiert. Für die ZschokkePersonen ist sie es auch nicht und kommt
nie aus der Gelassenheit, die sich abzufinden weiss mit dem Naturgesetz der
Vergänglichkeit, der eigenen und der der Welt. Es ist nicht verboten, bei
Zschokke vor allem den althergebrachten Weltschmerz am Werk zu vermuten. Dem
Autor und seinem literarischen Personal dürfte an einer besseren Herkunft des
nostalgischen, elegischen Redeflusses wenig gelegen sein. Aber sie sind sich
(in einer selbstironischen Solidarität) auch völlig im Klaren darüber, dass der
Weltschmerz heute nicht mehr ausreicht für die Tragödie. Sondern bestenfalls
und gelegentlich für die Tragikomödie. Und in ihr (wie ein paar Buchseiten über
Kleists «Amphitryon» bestechend nachweisen) steht das Komische seit jeher auf
wackligen Füssen.
Der Tod und das Tränenlachen
Bei Zschokke auch da, wo es sich weit in die Sätze hervorwagt. Wenn diese,
z.B., von einer Demonstration erzählen, deren Teilnehmer (einschliesslich der
beiden Polizisten an der Spitze des kläglichen Zugs) auf einer leicht
abschüssigen, plötzlich vereisten Strasse nur noch ein (und sicher nicht ihr
ursprüngliches) Anliegen haben: gemeinsam mit der Tücke der Verhältnisse fertig
zu werden. Die Tragikomödie minus das Komische ergibt so noch lange nicht das
Tragische. Sie ruft nur in Erinnerung, dass das Leben manchmal buchstäblich zum
Tränenlachen sein kann. Sogar auf Kosten eines toten Kindes. Die beiden
Angestellten einer Bestattungsfirma tragen es auf einer Bahre zum
Kleintransporter vor einem Berliner Mietshaus. Sie stellen sich dabei so
ungeschickt an, dass der Vorgang zur Slapstick-Szene ausartet, die im Satz
gipfelt: «Die kleine Leiche federt, als gings im Frühtau zu Berge.» Ein genial
pietätloser Satz. Aber noch in der Pietätlosigkeit ist er (wie die ganze, in
den Bewegungsabläufen akribisch genau beobachtete Szene) nichts als die
Wahrheit und als solche eine nachhaltige Attacke auf das verlogene, kurzlebige
Mitgefühl, mit dem ein totes Kind in der Literatur wie im Leben nicht nur
rechnen kann, sondern muss.
Der Róman und der Román
Aber die Rezension will zurück, in die weite, zwar auch längst winterliche
Seelen-Landschaft der vier auf der Jacht. Sie haben unterdessen Gesellschaft
bekommen. Ellen, Sozialarbeiterin aus Berlin, ist aus der Schwärze der Nacht
aufgetaucht und an Bord genommen worden. Die Wege, auf denen sie ausgerechnet
hierher gelangte, sind erzählerisch verschlungene. Aber der Autor Zschokke ist
auch auf ihnen ein begeisternder Guide. Was er Ellen auf der Jacht von ihrem
Leben in Berlin und von der Reise an die Ufer des Sees erzählen lässt, setzt
sich nicht durch und verändert die vier, die ihr zuhören, nicht. Dafür ist
Ellen zu scheu und eine zu höfliche Zuhörerin. Aber vereinnahmen lässt sie sich
von der melancholischen Suada der Gastgeber nicht. Und am Ende des Buches (nach
dem lautesten Schuss, der je seit dem von der Kanzel gefallen ist!) reist sie,
trotz der Bitte zu bleiben, weiter. Nicht zurück. Sondern weiter auf der Suche
nach Freunden, die anders sind als der einzige, den sie in Berlin hatte, und
von dessen zunehmender Depressivität sie sich beurlauben wollte und dabei vom
Regen in die Traufe geraten ist.
Der Bentley und der Eisenbieger
Dieser Freund, namens Roman (von Zeit zu Zeit sollte der Name auch auf der
zweiten Silbe betont werden!), ist Dichter. Von seiner psychischen Verfassung
her und in seiner Oblomow-Müdigkeit würde er bestens zu denen auf der Jacht
passen. Aber die Glanzlosigkeit und Dürftigkeit seiner Berliner Existenz sind
per se ein Gegenprogramm zum luxuriösen Glanz der Lethargie auf dem See. Dazu
kommt, dass der Román den Róman zur «Hofberichterstattung» anstiftet und «Auf
Patrouille» schickt. Roman nimmt, in den jeweils so angekündigten Passagen, in
Augenschein, was auf dem Hof unten und auf seinen Gängen durch die Stadt
tagtäglich sich ereignet und verändert. Ach nein, zum grossen Berlin-Roman und
-Fresko setzen die kleinen und unauffälligen Geschichten und Bilder, die dabei
herausschauen, sich nicht zusammen. «So ganz ohne Zentrum. So ganz ohne Welt»
wie sie sind, muss ein solches Pensum ihnen nur lächerlich vorkommen. Und
Literatur darf bekanntlich sogar den grossen historischen Augenblick verpassen.
Oder ihn nur in maliziösen Andeutungen zur Sprache bringen. Um sich dann dem
zuzuwenden, was die Historie in ihrem Präpotenzgehabe immer missachtet. Das
kann die Lebensmüdigkeit von vier Menschen auf einem unwirklich schönen See
sein. Oder der arbeitsame Eisenbieger Mewes, der im Hof drunten seinen Bentley
wäscht. Wenn das Auto denn wirklich ein Bentley ist und Herr Mewes wirklich ein
Eisenbieger.
("Basler Zeitung", 9.11.1999)
Matthias Zschokkes neuer Roman «Das lose Glück»
Von CHARLES CORNU
Tana, die Besitzerin der Jacht, sagt zu ihren drei Freunden und zeigt dabei
eine Pistole, sie werde jetzt ins Wasser steigen, sich in den Kopf schiessen
und versinken. Regt sich ob dieser makabren Ankündigung einer der drei -
Samuel, Linus, Portmann - auf? Nicht die Spur. Sie verharren in träger
Melancholie, in einer Art schmerzfreier und halbwegs glücklicher Ermattung.
Immerhin nimmt Portmann Tana die Waffe weg und versorgt sie in seiner Tasche.
Das allerdings hätte er gescheiter unterlassen, denn Stunden später und rund
zweihundertsiebzig Seiten weiter hinten im Buch wird er sich versehentlich ins
Bein schiessen, verbluten und sterben. Doch nach einem Moment hysterischer
Aktivität der Leute auf der Jacht ändert auch das nicht viel an der
lethargischen Stimmung. Der Nebel der Ereignislosigkeit schliesst sich wieder
über den Zurückgebliebenen. Zu diesen ist übrigens vorher noch eine wildfremde
Schwimmerin gestossen, eine Frau aus Berlin, wie sich zeigt, die ferienhalber
in die Gegend und an den See geraten ist, auf dem die Jacht dümpelt und der der
Bieler- oder der Neuenburgersee sein könnte, jedenfalls ein schweizerisches
Binnengewässer aus jener Region, in der Matthias Zschokke, der jetzt in Berlin
lebende, 45-jährige Schauspieler, Schriftsteller, Dramatiker und Filmemacher,
seine Jugendzeit verbracht hat. Und mit Ellen, der Schwimmerin, die mit
widerwilliger Gastlichkeit auf die Jacht und in den Kreis der dort Weilenden
aufgenommen worden ist, kommt noch deren Berliner Gefährte, Roman, irgendwie
mit ins Spiel; also haben wir es jetzt insgesamt mit sechs Leuten zu tun. Diese
Leute, was treiben sie überhaupt, was treibt sie an und um? Tja, das sind im
Grunde schon fast allzu dramatische Fragen in Bezug auf die paar Personen, die
offensichtlich ihre Jugendlichkeit und damit auch ihre Jugendträume längstens
schon abgestreift und sich danach eingerichtet haben in dem, was im Buch einmal
«das würgende Elend des Gemütlichen» oder auch «die Monstrosität des
Gemässigtseins» genannt wird. Zschokke ist schon anlässlich seiner ersten
Veröffentlichungen immer etwa mit seinem Landsmann Robert Walser verglichen
worden. So wie sich in seinem neuen Buch Komik und Melancholie die Hand
reichen, Poetisches mit Spöttischem, Träumerei mit Witz sich verschwistert,
fühlt man sich in der Tat dann und wann wieder in Walsers kleinen Kosmos
versetzt; da wie dort hat man es (ein Ausdruck Zschokkes) mit der «Tapferkeit
des Allerweltlebens» zu tun. Wie endet Zschokkes Buch? So: Roman sagt zur
Verkäuferin in der Berliner Konditorei, die er zu frequentieren pflegt: «Ich
freue mich unbändig auf übermorgen, auf Sie im neuen Jahr, auf Ihre Kuchen,
vielleicht gelingt es uns» - und Schluss ist ohne Punkt. Das Leben oder
vielmehr die Attitüde des Lebendigseins könnte weitergehen wie bisher. Der
Ausdruck «unbändig» ist an dieser Stelle ohnehin eine ungeheure, eine sozusagen
walsersche Übertreibung. Gerade Unbändiges kommt nicht vor in Zschokkes Buch,
vielmehr ists die sanfte Melodie des alltäglichen Mittelmasses, das halbe Glück
der Resignation, das mild Elegische herbstlicher Existenzen, die es ausfüllen.
Die sechs Leute übrigens reden nicht eigentlich miteinander, sondern sie
monologisieren mehr oder weniger träge vor sich hin, jede und jeder ist vor
allem mit sich selbst beschäftigt. Aber auf diese Weise lernen wir Leser nach
und nach ihre Herkünfte, ihre Entwicklungen (Schicksale wäre schon ein zu
dramatisches Wort), ihre unterschiedlichen Charaktere kennen, und mit ihnen und
durch sie werden wir in mancherlei Szenerien und Lebensstimmungen gezogen.
Diese spielen sich ab und dehnen sich aus hier herum und in Berlin, auf
Feldwegen wie auf städtischem Asphalt, in trübseligen Gaststätten und in hell
erleuchteten Theaterpalästen, in staubiger Banalität, aber auch, selten
einmal,in der klaren Luft grosser Dichtung, die erinnert und zitiert wird. Und
das ergäbe den Stoff für ein Buch von nahezu dreihundert Seiten? Ja, gewiss.
Zschokke komponiert und garniert nämlich die scheinbare Gleichförmigkeit und
Ereignisarmut so abwechslungsreich, so kunstvoll, so gesättigt mit
eigenwilligen und einprägsamen Bildern, und er entwickelt mit Sprachlust und
-witz viele Geschichten oder Anfänge von Geschichten aus der einen grossen
Geschichte (wobei er die meisten Erwartungen der Leser raffiniert unterläuft),
dass man - obgleich es sich ja insgesamt um Figuren in den allermässigsten
Lebenszonen handelt - von einer skurrilen Überraschung zur andern, von
Entdeckung zu Entdeckung gelockt wird. Am Ende, das ja kein Ende sein will,
hätte man es ganz gerne, dass eine oder einer der Beteiligten an diesem ebenso
bunten wie zartfarbenen Gewebe weiterwirken würde.
("Der Bund", Bern, 27.11.1999)
Von URS BUGMANN
«Wir alle haben nichts erlebt, und wir alle können nichts erzählen. Das ist
eine Seuche, die uns befallen hat. Alles, was wir tun und denken, zerfällt
immerzu. Es formt sich nichts Erlebtes daraus, bei niemandem. Wir haben einen
Virus in uns, der alles zersetzt und auflöst. Es entsteht kein ruhig gelebtes
Leben mehr.»
Das sagt Portman, einer von vier Freunden, die auf einer Jacht die Nacht
verbringen erzählend, dösend, im Gespräch. Sie sind nicht wirklich Freunde,
mehr Gefährten, die aneinander gewöhnt sind, die sich diese Zuflucht ausserhalb
des Jetzt und Hier, eine Art Schonraum des Belanglosen und Unverbindlichen
erwählt haben.
Portman, Tana, die reiche Bootsbesitzerin, die sich lieber auf dem Wasser
aufhält als in ihrem Herrschaftssitz, Linus, der als Lina begonnen hat, und
Samuel: gewöhnliche Menschen. Samuel «hat fünf Kinder und eine zarte,
krankheitsanfällig Frau», ist Anwalt und führt eine eigene Kanzlei. Portman
beurteilt Landschaften, kennt sich aus im ökologischen Gleichgewicht, doch
nicht in der Ökologie der Beziehungen; er hat eine Geliebte. Die vier wuchsen
im Ort auf, trafen sich mit andern Schülern damals im Café Central, sind hier
und aneinander hängen geblieben, treffen sich, ohne dass sie viel verbindet.
«Sie kennen einander zu gut und sind sich dabei entglitten.»
Bis zu jener Nacht, in der eine Schwimmerin auftaucht, an Bord genommen wird.
Aus ihrer Gegenwart entstehen Verbindlichkeiten, die vier haben eine Zuhörerin,
eine Fremde erweitert den Kreis der Vertrauten, ihr Zuhören verändert das
Erzählen. Nichts anderes wird erzählt, aber es hallt anders nach, und jetzt
erzählt auch jemand anderer. Ellen, die Schwimmerin, die die Koffer gepackt und
sich aufgemacht hatte, Freunde zu suchen, erzählt nicht von Ereignissen, nicht
von «Jetztzeitigkeit, Aktualität», sie ist auf ihre Weise genauso weltentrückt,
herausgehoben aus dem Alltag wie die vier auf ihrer Jacht.
Ellens Geschichte spielt an einem andern Ort, in Berlin, wo sie sich
regelmässig mit Roman trifft, um mit ihm im Restaurant Hofgarten zu essen. Aus
Zufall haben sie sich kennen gelernt, auch sie sind sich nicht wirklich nahe
gekommen, haben sich nur an die Regelmässigkeit von Begegnungen gewöhnt,
erleben eine Geschichte miteinander, die keine ist und sich doch zum
Aufschreiben eignet: Roman macht am Ende des Buches Kopien, steckt sie in einen
Umschlag, schickt sie weg.
Es steht zu vermuten, dass aus den Kopien dieses Buch wurde, Matthias Zschokkes
neuer Roman «Das lose Glück». Es ist ein fragiles, schwebendes Kunststück über
lauter Ereignislosigkeit, über eine Zeit und Gesellschaft, in der «die
Vorstellungen spriessen, die Möglichkeiten welken», in der es nicht mehr
gelingt, vom Glück zu reden: «In einfachen Kulturen wie der unseren gibt es
keine Ausdrucksform für das Glück. Da wirkt alles schal, was nicht leidet und
sich quält.» Und keiner weiss hier zu sagen, «ob es tatsächlich sinnvoll ist,
immer neu und immer schöner zu sagen, was wir alle längst wissen».
«Was wir alle längst wissen» schlägt sich nieder in immer neuen Geschichten, in
Ereignisketten, Beziehungsgeflechten, die Roman in seiner
«Hofberichterstattung» festhält, wie er mit ironischem Unterton seine
Beobachtungen in den Berliner Höfen und Hinterhöfen überschreibt. Es gerinnt in
den beiläufigen Berichten der vier Freunde auf ihrer Jacht, die über all das
Bedeutungslose monologisieren, das ihnen widerfahren ist, das sie als Akteure
in einem spielerischen Leben das Schicksal zu nennen bei weitem zu pathetisch
wäre zu Wege bringen.
Am Ende holt ein Ereignis sie aus ihrem dämmernden, traumverlorenen Zustand:
Portman hat sich mit einer Pistole versehentlich ins Bein geschossen, er
verblutet an der Wunde. Die Waffe hatte er Tana abgenommen, die damit ins
Wasser steigen und sich erschiessen wollte. Sein Tod, der jetzt an die Stelle
von Tanas verhindertem Selbstmord getreten ist, macht alles Erzählen von diesem
Ende her zu einer letzten Gelegenheit, jetzt erhält es Belang und Bedeutung.
So verhalten melancholisch Matthias Zschokke in diesem Roman eine Welt am Ende
des Ereignishaften erzählen lässt, so poetisch verbrämt diese Endzeitsicht sich
aus vielerlei Facetten von Lebensläufen und -entwürfen zusammenfügt: Es ist ein
präziser Spiegel der Gegenwart, einer auseinander driftenden Zeit und
Gesellschaft. Und Berlin, dieser Hauptort, der zu einem Nebenschauplatz wird,
gerät zum Katalysator einer Geschichte, die bei aller Negation des Glücksvermögens
und der Liebesfähigkeit von beidem spricht, vom Glück wie von der Liebe. Nicht
immer im direkten Bild, zuallermeist im Gegenbild, im Widerschein des
Scheiterns, in der Sehnsucht nach dem Ungeschehenen. Auf jenem nächtlichen See
taucht ein Engel aus Berlin auf.
Das ist ein zauberhaft leichter Roman, der alle Weltenschwere aufhebt und sich
doch nicht weltverloren ins Idyllische flüchtet. Eine Feier des Erzählens als
jenes schöpferischen Werden, aus dem die Welt erst ihren Sinn erhält. «Das lose
Glück» meint hier beides: das Gelöstsein von allem Glück im Glücklosen, von dem
in diesem Buch erzählt wird und gerade darin scheint ein leichtes, gelöstes
Glücklichsein auf, das jedem zukommt, der erzählen kann.
("Neue Luzerner Zeitung", 9.12.1999)
Ein Buch, das kein Roman sein will: „Das lose Glück“ von Matthias Zschokke
Von KATHRIN HILLGRUBER
Es geht um viel Statik in diesem Buch, das kein Roman sein will. Was zählt, ist
die richtige Balance, das Halten und Verlieren des Gleichgewichts. „Gesellige
Schonung“ hatte sich in Goethes Novellenkranz Unterhaltungen deutscher
Ausgewanderten eine Adelsgesellschaft erbeten, die vor der Französischen
Revolution geflüchtet war. Diese Einstellung, die „alle Unterhaltung über das
Interesse des Tages“ ausschloss, wurde zum Prinzip des abwechselnden Erzählens,
mit dem sich die Herrschaften die Zeit vertrieben. Die Figuren im Losen Glück
fliehen eigentlich nur vor sich selbst, und das ist bekanntlich am schwersten.
Es handelt sich um ein bürgerliches Quartett jenseits der vierzig: Tana,
Alleinerbin und Dozentin für Komparatistik, der erfolgreiche Anwalt Samuel, der
mit Realitätssinn begabte Forstingenieur Portman sowie der Transsexuelle Linus,
der als Lina angefangen und sich selbst und seine Sängerkarriere irgendwann
vergessen hat. Nun will er nichts mehr werden, „nur noch sein“. Das Statische
wird zum Programm: „Überall vergeht die Zeit, und es geschehen großartige
Dinge. Hier nicht.“ Die vier Jugendfreunde, offenbar verkappte Epikureer,
flüchten regelmäßig vor den Zumutungen und Verbindlichkeiten auf schwankenden
Boden: Sie treffen sich an Bord von Tanas Jacht auf einem See im Schweizer
Mittelland, der sich als Bielersee deuten lässt.
Matthias Zschokke, Schöpfer luftig verschmitzter Helden wie „Prinz Hans“ oder
zuletzt „Der dicke Dichter“ (1995), orchestriert einen mehrstimmigen
Schwanengesang auf die dahingehenden und vor allem dahingegangenen Jahre, eine
Elegie des Verfalls. Man möchte von einem typischen, etwas anämischen Fin-de-siècle-Buch
sprechen, in dem sich der Ennui in wunderschöne Episoden und Metaphern kleidet
– aber es bleibt eben doch der im Grunde immer gleiche, um sich selbst
kreisende Ennui, das taedium vitae, das mit dem Altern seinen sichtbaren
Ausdruck findet: Fettwülste, Tränensäcke, länger werdende Zähne, matte Haare,
alles wird wort- und variationsreich beklagt. Hier ist niemand ins Gelingen
verliebt, sondern jedermann ins Scheitern. Trostlosigkeit kann ja so schön
sein, besonders wenn man es sich im Leben kommod eingerichtet hat wie Tana: „In
englischen Gesellschaftsromanen tauchen manchmal solche Erbinnen auf, fahren im
Jaguar durch grüne Landschaften und erinnern sich an feuchte Internatstage.“
Die vorgeführte ideale Erzählgesellschaft, deren äußere Koordination wie im
aristotelischen Theater örtlich (die Jacht) und zeitlich (ein Abend) eine
Einheit bilden, erfährt eine Störung und gleichzeitig geistige Befruchtung von
außen, direkt aus dem Wasser: Eine Schwimmerin bittet, von der langen Strecke
ermattet, an Bord kommen zu dürfen: Das Standlicht des Schiffes habe sie
angezogen. Sie stellt sich als Ellen aus Berlin vor, Sozialarbeiterin im
Urlaub, abgestiegen im Hotel „Seegurke“. Im bewährten Gefüge der vier kommt
ihr, dem Eindringling, bald die zentrale Rolle: als Unterhalterin zu – denn sie
erzählt absichtslos, ohne „es gutmachen zu wollen“, so wie die Gastgeberin Tana
es erwartet, ja anordnet – „lassen Sie es fließen“.
In die Monologe über mehrere Seiten, die mit einem schlichten „sagt:“ nach Art
von Drehbüchern eingeleitet werden, sind Binnenerzählungen als Berichte von
hochdifferenzierten Alltagsbeobachtungen und menschlichen Bemühungen
eingebettet. Zschokkes Charaktere sind Wahrnehmungskünstler. Ihr geschärftes
Erkenntnis-Instrumentarium trifft zwangsläufig auf dumpfe Zustände, denen
gegenüber es machtlos ist. Sensible Gemüter treibt das in die Resignation;
„denk der Vergeblichen!“ möchte man mit Gottfried Benn ausrufen.
Doch schließlich wirkt auch die ästhetisch erlesen verpackte Absichtslosigkeit
auf Dauer penetrant. Ob es tiefgefrorene Erbsen sind, die im Karton rasseln,
lästige Fruchtfliegen oder ein Staubfaden in der Sonne – nichts ist vor
ausführlichster Beschreibung sicher. Der Autor macht programmatisch das Kleine
zum Großen, was er durch die Figuren Ellen und Roman (Ellens in Berlin
gebliebener Freund) aus dem fernen, lärmenden Berlin zu berichten hat, das
schrumpft er auf ein anthropologisch annehmbares Maß zusammen: „Es dauert von
Tag zu Tag länger, von einem Ort an den anderen zu gelangen. Nicht, dass ich
langsamer geworden wäre. Ich bemerke bloß mehr und mehr Kleinigkeiten, die mich
aufhalten; Nebensächlichkeiten, die mich an andere Nebensächlichkeiten
erinnern.“
Das eigene Leben wird ihnen allen immer unbegreiflicher, die zivilisatorischen
Übereinkünfte sind für sie ausgehöhlt. Die Frage nach dem Glück muss als
Zumutung erscheinen, wo der Schlaf schon als erstrebenswerter, seliger Zustand
gilt. „Vogelfrei, im losen Glück“ sind einzig und allein „zerrupfte Hühner, die
nicht wissen, dass sie sterben, die ganz und gar damit beschäftigt sind, Hühner
zu sein“. Dem Menschen, vom Bewusstsein seines Todes beschwert, bleibt
demzufolge nur die Einübung in den Gleichmut – das ist Epikur pur. Dass es am
Ende gar noch einen Toten gibt – einer der Freunde schießt sich mit Tanas
Pistole aus Versehen in den Oberschenkel –, auch dieser Höhepunkt an äußerer
Handlung wird bald von den unaufhörlichen Wellen des Gesprächs überspült.
Der Schweizer Matthias Zschokke, seit 1980 in Berlin lebend, hat ein haltloses,
bodenloses Buch geschrieben. Die langen Monologe voller filmischer
Slapstick-Episoden spannen sich über einen Untergrund tiefster Melancholie, in
dem die Jacht der Erzählgesellschaft geankert hat. Die Unruhe, mit der die
Verzweiflung, der Skandal des Alltags und des Älterwerdens ertragen, ja sogar
mit fatalistischer Zustimmung begrüßt werden, stellt die eigentliche
Provokation des Losen Glücks dar: die Provokation als Plauderei auf der Jacht
oder im Salon, die Katastrophe als behagliche Kontemplation. Fin de siècle am Bielersee.
("Süddeutsche Zeitung", 9.12.1999)
Die Einladung
Hinter dem harmlosen Titel Die Einladung verbirgt sich schierer
Lebens-Wahnsinn. Dabei ist die Fabel des Stückes, das an Zschokkes Der
reiche Freund anknüpft, relativ einfach zu skizzieren: Der reiche Freund
Ermenegildo Fürst aus der Weltmetropole Saarbrücken hat seinen Besuch in Berlin
angesagt bei dem Architekten Friedrich und seiner Frau Friederike, was beide in
hellste Aufregung versetzt- wie den hohen Gast empfangen, wie ihn standesgemäß
bewirten, wie ihm angemessene Unterhaltung bieten? Zumal der Architekt ihn als
Investor gewinnen will (“FRIEDRICH: [...} Glaub mir, diesmal ist es keine
Hoffnung, die ich hege und schüre, diesmal ist es der nackte Wille zum Erfolg.
Fürst wird kommen, ich werde ihn überzeugen, unsere Finanzen werden aufblühen
[...} Wir haben keinen Hintergrund und sind deswegen darauf angewiesen, geliebt
zu werden. [...] Wer aus dem Nichts kommt, muß sich polieren, wenn er
wahrgenommen werden will. Wie in der Malerei: entweder hebt dich der
Hintergrund hervor, oder du mußt selbst leuchten. Wir gehören zu der zweiten
Sorte, wir müssen leuchten.”)...
In Ermangelung illustrer Gäste werden zur Tischgesellschaft der grobschlächtige
Schönheitschirurg Dr. Kurz und der Schauspieler Harald, der zur Hebung des
gesellschaftlichen Niveaus einen Literaturgeschichtsprofessor spielt
(Paraderolle für einen Komiker), gebeten. Aber aller Aufwand ist vergebens:
Fürst denkt nicht daran, in das Wohnbaumodell des Architekten, das überdies bei
der Präsentation in Flammen aufgeht, auch nur einen Pfennig zu stecken.
Parallel zur Haupthandlung läuft eine Nebenhandlung voller Leidenschaft und Dramatik
ab: die Nachbarin des Architektenpaars, Frau Dr. Karnay, eine höchst
erfolgreiche Wirtschaftsanwältin, ist einem göttlich schönen Gigolo namens
Calvin verfallen (eine -nicht nur platonische- Sehnsucht nach Schönheit, nach
Wahrheit: als Gegengift zum schnöden Mammon). Zufällig - wie es Theatergötter
sich eben erlauben können- kommt Calvin ebenfalls aus der Weltmetropole
Saarbrücken, wo er seine Liebesdienste auch Kathi, Fürsts Haushälterin,
erweist. Als er diese zurückstößt mit einer eifernden Rede, die seinem
Namenspatron alle Ehre machte (“CALVIN: [Er redet auf Kathi ein.] Erstick an
deiner jämmerlichen kleinen Zuneigung, die das Wort Liebe nicht wert ist, an
dieser plumpen Lust, dich anzulehnen, egal wo, dich niederzulassen, egal auf
was, weil ich gerade da bin auf mir, Staub, der sich auf alles setzt, was tot
ist. Ich bin nicht tot! Ich verachte jede Zutraulichkeit, dieses Bedürfnis von
Allesfressern, von Säuen nach Nähe. Fordere mehr von dir und von mir. Wir
müssen besser werden, alle. Schau mich nicht an mit diesem dummen kalbsäugigen
Ausdruck. Du meinst nicht mich, du meinst das schäbige Bißchen, wofür ich in
deiner Vorstellung stehe, diesen Schlauch voll warmer Grütze. Du nimmst mich
und stülpst deine schalen Träume darüber. Keine schaut wirklich hin. Ihr seid
alle besoffen. Euer Blick ist vernebelt. Da ist keine Klarheit drin, keine
Wahrheit. Ihr laßt euch belügen- diese Manie, alles in die Mehrzahl zu setzen!
Wie ich das hasse! Du hast keinen Stolz, kein Verlangen nach Einmaligkeit, du
gibst dich zufrieden mit dem erstbesten Ersatz, irgendeinem ungefähren Glück.
Aber ich bin mehr, als was ihr denkt, daß ich sei. Ich traue euch nicht, kann
mich nicht auf euch verlassen. Ihr sagt ich leuchte, wenn ich funsle, ihr sagt
ich strahle, wenn ich matt bin, ihr verderbt mich mit eurer Anspruchslosigkeit.
Wir könnten wachsen, alle- was für eine Idiotie, alles in die Mehrzahl zu
setzen! Jeder kann ein Riese werden, jeder kann verglühen, wenn er sich schürt,
wenn er sich antreibt. Ihr schläfert mich aber ein, ihr verratet alles mit
eurer Ungenauigkeit. Das ist keine Liebe, was du empfindest, das ist Faulheit,
Bequemlichkeit, ein armseliges Verlangen nach ein wenig körperlicher Wärme und
Nähe. Geht in den Stall, dort ist es warm. Fällt dir die Leere nicht auf, wenn
wir uns aneinander pressen, die Lächerlichkeit nicht, wenn wir uns aneinander
reiben? Spürst du nicht, wie stumpf ich mich anfühle, wie zäh die Zeit sich
hinschleppt, wie alle Träume zerstieben, wenn wir zusammen sind. Wie bleich die
Welt wird, wenn wir darin stehen. Wie alles in uns ertrinkt, was wir sein
könnten. Was für eine gähnende Abwesenheit wir um uns schaffen, wie wir uns
gegenseitig auslöschen, alle, aufsaugen. Laß dich nicht so leicht abspeisen.
Weg mit der Bescheidenheit. Wie die Kakerlaken fressen wir Reste, Abfall. Du
hast ein Anrecht auf mehr. Wir alle, wir haben die Kraft und die Möglichkeit,
wir haben die Pflicht, groß zu werden, immer größer, über uns hinauszuwachsen,
doch rundherum nichts als dieses kümmerliche, winzige, geduckte, verlogene
Dahinvegetieren. Das lügt und betrügt und grimassiert weiter in alle Ewigkeit.
Nicht einer, für den sich die Tausende von Jahren gelohnt hätten, nicht einer,
der es verdient, Mensch genannt zu werden, nicht einer, von dem wir lernen
könnten zu leben. Da winselst du vor meiner Tür, um deine unwürdigen, nutzlosen
Stunden mit mir zusammen in dieser trüben Alltagsbrühe verplanschen zu können.
Fordere mehr von dir, von mir, verlang, daß ich uns herausziehe, ich kann das,
du nasser, sinkender Sack, du erstickende Blase voll Schleim, wozu lebst du,
wenn du leben willst...”), erschießt sie ihn und sich: ersteres führt zu tiefer
Trauer bei Frau Karnay und letzteres zu Fürsts überstürzter Abreise. Einziger
Rettungsstrohhalm: Friedrich wird nun versuchen, Frau Karnay für seine
Wohnbauprojekte zu gewinnen.
Die schrille Komik des Stückes resultiert aus den teils skurrilen, teils tiefen
Ideen der schrägen Personen (“HARALD: Wie ich da im Bad so mein zerschmettertes
Knie betrachtet habe, dachte ich: Kommen wir nicht alle aus dem Nichts, aus
Schutt, sind aus Resten zusammengeflickt, notdürftig geklebt, mit Strohhaar,
stromern über unsere versteppten Areale, auf denen man eigentlich Schafe weiden
sollte, mit Märchen in unseren Köpfen, finsteren Märchen von Krieg, von Schlächtern,
von blinder Gefolgschaft, von Kadavergehoram und blutig zerfetzten Rümpfen,
Märchen von Hunger und Tod und Geilheit, vom großen Zusammenbruch, in dem alles
zerplatzte, zerstob? Aus diesen rauchenden Trümmern zuckte und ringelte ein
Gewürm, schiefe, bleiche, erinnerungslose Wesen erhoben sich, das sind wir, die
jüngste Rasse; die alten Tugenden fanden nicht mehr zurück in uns, sie
verflüchtigten sich, und wir leeren Hülsen geistern nun blicklos durch die
Ruinen, die Sonne brennt, in den Ritzen zittern vertrocknete Grashalme-
manchmal tauchen Fremde auf, aus fernen Ländern, die nach dem großen, alten
Abendland suchen, von dem sie gelesen haben, mit neugierigen Augen streunen sie
über das monumentale Leichenfeld, schauen in unsere hohlen Gesichter, stehen
vor altem, ausgebranntem Gemäuer und staunen, hier ging also Heine, dort
Hölderlin, da Schubert, wir schauen ihnen verkniffen zu... - FRIEDRICH: [Er
macht Zeichen und flüstert:] Schlanker, schlanker... - Dr. KURZ: Lassen Sie
ihn, bitte! Die Zeit verstreicht dabei sehr schön. - FRIEDRICH: In richtig
feiner Gesellschaft, dachte ich, wird eher diskutiert als deklamiert?”) und den
gedrechselten, artifiziell hochgeschraubten Dialogen.
Die Einladung ist Zschokkes bislang gedankenschwerstes und wortgewaltigstes
Theaterstück. Ist es überhaupt eine Komödie? Wenn ja, dann eine sehr
moralische, und also: verzweifelte.
Welches Theater wird die Uraufführung wagen?
Die singende Kommissarin
Früher, etwa in den späten Siebzigern, hatte sie als "Die singende
Kommissarin mit ihren swingenden Vopos" Kultstatus und feierte
Riesenerfolge. Die Band jedoch löste sich auf -aus welchen Gründen auch immer-
und verschwand aus der Berliner Clubszene. Was blieb, sind Erinnerungen.
Silvesterabend. Die ehemalige singende Kommissarin Bergfeld hat Stallwache im
Berliner Polzeirevier/ Abschnitt 32. Ein lokaler Rundfunksender strahlt heute
von hier seine Live-Sendung "Ohr vor Ort" aus. Der unsichtbare
Radiomoderator animiert die Kommissarin, zu singen und zu erzählen. Dafür ist
der Raum reichlich mit Mikrophonen ausgestattet worden, was die Protagonistin
anfangs ziemlich irritiert: "Erzählen?... Was soll ich Ihnen sagen? Da ist
nichts. Um diese Zeit. Da ist es immer eher ruhig, ganz besonders ruhig."
Und es bleibt den ganzen Abend ruhig, bis auf zwei kleinere Störungen durch den
"Abschnittsgeschäftsführer", der Probleme mit den
"Gleitzeiterfassungsbögen" hat, und einen Betrunkenen. Viel Zeit für die
Kommissarin zum Nachdenken über sich, übers Leben. Allmählich geht die Realität
über in einen (Alp-)Traum, ihre Lieder von damals tauchen auf... Eher
monologisierend beginnt die Kommissarin zu erzählen, auch seltsame Schnurren,
mit denen sie wohl kaum die Erwartungen des Radiopublikums erfüllt:
"Was will ich auf dem Land?! Das habe ich mich während der ganzen
Rückreise gefragt. Ich liebe das Berliner Abwassersystem, wie ich das Berliner
Trinkwassersystem liebe. Ich liebe die Bäume hier, die mir vom Leib bleiben,
schön und einsam und hochgewachsen, jeder einzelne mit Namen, hier eine
Platane, dort eine Linde, da eine Kastanie, nein, sicher, es war zauberhaft,
traumhaft, der See so klar und jugendschön, das Ufer, an das kichernd die
Wellen schlugen, herrlich in der Erinnerung, aber entsetzlich, wenn ich daran
denke, dorthin zurück zu müssen. Schön, eine Sehnsucht zu haben, aber ich
bleibe wirklich lieber hier. Ich liebe die Busse und die Bahnen, die hier
verkehren, ich verstehe hier die Sprache des Alltags, manchmal scheint sogar
die Sonne, die Straßen sind breit und die Bürgersteige verläßlich, der Mond
leuchtet durch die Nächte wie anderswo, die Straßenlaternen sind hell, wir
haben elektrischen Strom und Gas, die Krematorien verbrennen rückstandsfrei, die
Konditoren backen bißfest - was will ich auf dem Land?!Ich brauche die Stadt,
hier ist mir wohl, hier weiß ich, wie ich über die Straßen komme, hier habe ich
Bekannte, mit denen ich mich treffe einmal wöchentlich bei unserem Italiener,
Franco, dann sitzen wir da, über dem Tisch der Luftabzug für die Küche, es
stinkt nach altem Öl, manchmal wird einem von uns schlecht, draußen am Fenster
ziehen die Einwanderer vorbei, müde, aber noch ganz... Wir reden über Politik,
übers Leben, über Liebe, über Geld, über den Grund aller Dinge, wobei es
regelmäßig demjenigen, der das Wort ergreift, mitten im Satz die Rede
verschlägt; dann winkt er ab, voller Verachtung, weil er den Gedanken, den er
eben noch im Kopf hatte, nicht mehr in Worte fassen kann; wir trinken Wein,
Soave oder Valpolicella, sauer und bitter, wunderbar. Manfred ist beim
Finanzamt. Er sinkt Abend für Abend in sich zusammen am Tisch, sitzt tief nach
vorne gebeugt über dem Teller, wird fahl im Gesicht, die Bartstoppeln über der
Lippe glitzern, wunderschön. Er ist dick geworden in letzter Zeit. Wir umarmen
uns jeden Abend zur Begrüßung und zum Abschied. Dazu fassen wir uns um die
Hüften. Darum weiß ich, wie dick er ist. Ich fasse ihn gern dort an, die Wülste
lösen in mir das warme Gefühl von Geborgenheit aus, und er faßt mich auch dort
an, und ich erstarre. Es geht das Gerücht, wir seien Versager. Ich hoffe, das
ist nichts Schlimmes. Wir sitzen einfach da, halten die entblößten, faltigen
Hälse ins Neonlicht und warten darauf, daß sie aufgebissen werden. Franco kennt
uns. Er bringt unaufgefordert das Übliche. Ein abscheulicher Ort: kleine
Mückchen fliegen das ganze Jahr über um den Wein - im Sommer kommen Wespen
hinzu. Die Küche ist schändlich. Wenn's geht, esse ich Rührei - das müssen sie
frisch machen - aber immer Rührei, das ist widerwärtig. Einige Male machten wir
den Versuch, das Lokal zu wechseln - nichts als infame Umstände. Wir kamen
immer zurück. Es liegt günstig für uns, und das Publikum, das dort verkehrt,
stößt sich nicht daran, wenn wir nachlässig gekleidet sind. Wir haben uns in
der Garderobenfrage für die Bequemlichkeit entschieden - das steht nicht jedem.
Wir sitzen einfach da, einmal die Woche, trinken und essen - man muß Kontakte
pflegen - unbedingt -, manchmal erzählt einer etwas, wir Versuchen zuzuhören
oder doch so zu wirken; wir gucken so interessiert wir können, was uns
anstrengt; wenn uns die Pausen lang vorkommen, rufen wir: Nein! Sowas! und wir
vermeiden es, uns gegenseitig zu lang in die Augen zu schauen. Irmchen ist
Schauspielerin. Die mit der Computergeschichte. Letztes Jahr hat sie eine Rolle
in Karlsruhe gespielt. Es muß fürchterlich gewesen sein für sie. Lange hat sie
überhaupt nicht davon gesprochen. Nur in Andeutungen. Nie mehr Körperkontakt
mit Kollegen! sagte sie, oder: Am besten überhaupt keinen Kontakt mit
Theaterleuten, keine Proben, nichts! Offenbar hatte man sie gezwungen, sich ein
Haarteil zwischen die Augenbrauen zu kleben, damit es so aussah, als seien sie
zusammengewachsen, ohne Erklärung, nur weil es dem Direktor so gefiel. Außerdem
scheint ihr Partner entsetzlich gestunken zu haben. Angstschweiß, sagten wir.
Sie beharrte darauf, er sei ungewaschen gewesen. Und darum in den Vertrag:
Maximalnähe zum Partner neunzig Zentimeter! Bühnenkleidung aus dem
Privatbesitz! Darauf bestehen! Dieses modrige, ungewaschene Schmuddelzeug -
Kostüme, wie sie es nennen - verweigern! Vor jedem Auftritt einen Knaben mit
Parfümzerstäuber über die Bühne jagen! In den Vertrag! Parfümmarke festlegen -
sie haben keinen Geschmack -, Kostenübernahme durchs Theater! Rein in den
Vertrag! Unglaublich, wie das stinkt! Ihr macht euch keine Vorstellung:
Schauspielerschweiß aus dritter und vierter Generation in den Schmierlumpen!
Sogenannter Bühnengeruch, von verstorbenen Kollegen! Todesschweiß! Leichengeruch!
Und sie strengen sich so furchtbar an, sie pressen so, ihr macht euch keine
Vorstellung, wie das heute zugeht auf Bühnen! Fratzenreißer! Krampfzustände!
Wenn sie sich ruckartig bewegen, werdet ihr vollgespritzt von Schweiß! Sie
triefen! Abstand in die Verträge! Bei Proben noch schlimmer, unbeschreiblich!
Da kennen sie überhaupt keine Hemmungen mehr, die Kollegen, fallen über dich
her, ziehen und zerren an dir rum, spucken und lecken! Ausprobieren nennen sie
das! Methode! Alle Scheu abwerfen voreinander! Angstfrei ausloten! Mal sehen,
was sich ergibt! Nichts ergibt sich, nichts! Wie im Leben, nichts! Wenn man
sich an einen wildfremden Menschen ranschmeißt, ergibt sich nichts, eins aufs
Maul ergibt sich. Widerwärtige Schamlosigkeit, als Freiheit deklariert! -
Abstand, Ruhe, Freiraum in den Vertrag! Einsamkeit, Unbehelligtsein! Schutz vor
den schmierigen Frotteuren, die sich an ihren Kollegen reiben, wenn keiner
hinguckt! Überhaupt: Nie mehr Bühne! Es ist unwürdig! Mit zusammengeklebten
Augenbrauen! Ich bitte euch! Was sind das für Menschen, die das veranstalten!
Sogenannte Intendanten! Verpflichten ein paar Hungerleider, ihnen die Zeit zu
vertreiben. Fühlen sich einsam und leisten sich darum persönliche Unterhalter,
vom Staat bezahlt! Rein in den Vertrag: Regieanweisungen schriftlich, per
Kurier zugestellt! Ausweichen den Schwätzern! Probezeit nur noch für technische
Abläufe!... Sie war ganz schmal geworden, eindeutig, und wenn nur das Wort
Karlsruhe fällt, kriegt sie heute noch weiße Flecken im Gesicht und Gänsehaut.
Es muß grauenvoll gewesen sein für sie, das Inferno..."
Assoziativ & mäandernd
fließt der stream of consciousness. Nicht selten gefrieren die
Erzählungen der Kommissarin zu einer existentiellen Beichte der eigenen
erschreckenden Durchschnittlichkeit und des eigenen grausamen Mittelmaßes, was
sich durchaus ins Allgemeine verlängern läßt. Und trotzdem schwebt eine
seltsame Heiterkeit über allem Elend. Dieses Kunststück gelingt dank der
artifiziellen Diskrepanz zwischen einer ungewöhnlich hohen Sprachkultur und der
Banalität von Alltäglichkeiten, in deren Dienst sie steht und die sie auf
höchst poetische Weise zum Leuchten bringt.
Um Mitternacht dann draußen Feuerwerk & Glockenläuten. Am Fenster schiebt
sich, aufgespießt auf einer Stange, ein abgeschlagener Frauenkopf empor, der
dem der Kommissarin verblüffend ähnelt: ein rüder Scherz der Kollegen.
Zschokke macht kein Hehl daraus, daß er in seinem (Fast-) Monolog (an dem er,
mit Unterbrechungen, seit 1998 arbeitete) ausgesuchte Motive & Textpassagen
aus eigener Prosa (vor allem aus seinem Roman Der dicke Dichter) in
einer eigenwilligen Tour d'horizon neu montiert hat. Obendrein grüßt die
singende Kommissarin einen englischen Vetter:The Singing Detective- so
wird der Titelheld genannt in einer britischen TV-Serie (die auch im deutschen
Fernsehen lief).
Kann ein solches Mixtum compositum gelingen, kann diese postmoderne Collage
einen eigenen künstlerischen Mehrwert gewinnen- eine neue Qualität? Aber ja
doch! Denn der Plot ist originär & äußerst originell und bietet eine
Bombenrolle für die aussterbende Spezies großer Theaterdiven.
*
Matthias Zschokke, Schweizer Dichter & Filmemacher, der inzwischen in der
Mitte seines fünften Lebensjahrzehnts steht, hat in den letzten 17 Jahren sechs
Prosabände, sieben Theaterstücke und drei Spielfilme vorgelegt. Er ist vielfach
mit Preisen ausgezeichnet worden, und die jüngste Brockhaus-Enzyklopädie nennt
seinen Namen. Zwar gab es zahlreiche (und bei weitem überwiegend positiv
wertende) tagespublizistische Bemühungen um sein Werk (die in der Bibliographie
verzeichnet sind), jedoch blieb ihm "breite" Anerkennung bislang
versagt. Wie für manch anderen Großen der Literatur in der Vergangenheit gilt
immer noch -leider- auch für Zschokke, den Eigenbrötler, den Einzelgänger, den
durch nichts und niemanden Vereinnahmbaren, den im heutigen Literaturbetrieb
Unzeitgemäßen, den wundersam wunderbaren Fremdling, Ariosts Wort: "Es gibt
in unserer Mitte Zauberer..., aber niemand weiß sie."
Max. Roman. München: List 1982; 2. Auflage 1982; Frankfurt/M.-Berlin-
Wien: Ullstein 1984 (Taschenbuch Nr. 261o4); Genève: Zoé 1988; Nimes: Chambon
1989 (Übersetzung: Gilbert Musy; Nachwort: Heinz F. Schafroth)
Prinz Hans. München: List 1984; Frankfurt/M.-Berlin-Wien: Ullstein 1986
(Taschenbuch Nr. 2o797)
ErSieEs. München: List 1986; Hamburg-Zürich: Luchterhand 1992 (SL 1o28)
[Überarbeitete Ausgabe]
Piraten. Roman. Frankfurt am Main: Luchterhand 1991
Der dicke Dichter. Roman. Köln-Basel: Bruckner & Thünker 1995; 2. Auflage
1995
Das lose Glück. Ammann: Zürich 1999; 2. Auflage 2ooo [Broschur]
Elefanten können nicht in die Luft springen, weil sie zu dick sind -oder wollen
sie nicht-. Berlin: Kiepenheuer 1983
[Bühnenmanuskript]; [ohne Titel] gedruckt in: Prinz Hans. A.a.O.; Les élephants
ne peuvent pas faire de cabrioles, parce qu'ils sont trop gros- ou n'on
auraient ils pas envie? Lausanne: SSA [Société Suisse des Auteurs] 1999
[Bühnenmanuskript. Französische Übersetzung: Gilbert Musy]
Brut. Schauspiel mit Musik. Berlin: Kiepenheuer 1986 [Bühnenmanuskript];
Frankfurt am Main: Luchterhand 1991; L'Heure bleue ou la nuit des pirates.
Carouge-Genève: Zoé 1993 [Französische Buchausgabe; Übersetzung: Gilbert Musy]
Die Alphabeten. Berlin: Kiepenheuer 199o [Bühnenmanuskript]; Literate People
[Englische Übersetzung: Tony Meech]; Les Alphabètes [Französische Übersetzung:
Gilbert Musy]; Los Alfabetos [Spanische Übersetzung: Victor-L.
Oller];Pismennyja [Belarussische Übersetzung für eine Aufführung in Witebsk:
Halina Skakun], München: Goethe-Institut 1996/ Berlin: Kiepenheuer 1996
Der reiche Freund. Berlin: Kiepenheuer 1994 [Bühnenmanuskript]; gedruckt in:
Niedersächsische Staatstheater Hannover GmbH/ SCHAUSPIEL Hannover (Hg.),
Programmheft Nr.25, Spielzeit 1994/95; auf deutsch und französisch [L'Ami
riche; Übersetzung: Gilbert Musy] in: MIMOS, Basel, 49.Jg., Nr.3/ 1997
Die Exzentrischen. Berlin: Kiepenheuer 1997 [Bühnenmanuskript]
Tempi-Bar [Mini-Drama]. "Passagen/ Passages", Zürich, Nr.27/ 1999
Die Einladung. Berlin: Kiepenheuer 2ooo [Bühnenmanuskript]
Der Geburtstag des Sängers [Mini-Drama]. In: Stefan Koslowski, Andreas Kotte
und Reto Sorg(Hg.), Berner Almanach, Bd.3/ Theater. Bern: Stämpfli 2ooo
Die singende Kommissarin. Berlin: Kiepenheuer 2oo1 [Bühnenmanuskript]
Edvige Scimitt. München: Titania Film 1985
Der wilde Mann. Zürich: LOOK NOW! 1988
Erhöhte Waldbrandgefahr. Zürich: Lang AG 1996
Ein Schiff zum Übersetzen. [Kurzfilm-Porträt von Gilbert Musy für das Schweizer
Fernsehen] Zürich: SRG 1999
Brut.[Fremdadaption] "Rias", Berlin, 17.1.199o
Die Exzentrischen. [Fremdadaption] "Saarländischer Rundfunk",
Saarbrücken, 22.3.1998; dass.: "DeutschlandRadio", Köln;
"Deutschlandfunk", Berlin, 15.12.1998
L'Ami riche. "RSR" ["Radio Suisse Romande"], Lausanne,
19.4.1998
Max auf der Suche nach sich selbst. "Bieler Tagblatt/ Seeländer
Bote", 14.11.1981 [Auszug aus "Max"]
Max. "Der Bund", Bern, Nr.297/ 19.12.1981 - Nr.13/ 18.1.1982 [Abdruck
in Fortsetzungen]
Ansprache Matthias Zschokkes anlässlich der Preisübergabe. In: "Neues
Bieler Jahrbuch 1981", Biel 1982
In: Gabi Kohwagner (Hg.), Kopfstand. Haunshofen: Semikolon 1982 [Auszug aus
"Prinz Hans"]
Prinz Hans. In: Beatrice Steiner und E.Y. Meyer (Hg.), Geräusche. Karlsruhe:
Literarische Gesellschaft 1982 [Auszug aus "Prinz Hans"]
Halle. In: Bodo Morshäuser
(Hg.), Thank You Good Night. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1985 (edition suhrkamp
Nr.1227)
Edvige Scimitt. "Filmpodium-Programm", Zürich, April 1986
XI Matthias Zschokke. "Basler Zeitung", 15.5.1986 [Antwort auf
die Umfrage: Max Frisch wird 75: Was bedeutet er jungen Autoren?]
Die Erdbeertorte. In: Texte aus dem Aargau. Aarau: Argauische Kantonalbank 1987
75o Jahre Theatertreffen Berlin. In: Peter von Becker, Michael Merschmeier und
Henning Rischbieter (Hg.), Theater 1987 [Jahrbuch der Zeitschrift "Theater
heute"]. Zürich: Orell Füssli + Friedrich 1987
In: Stefan Hösl, Bonndorf/ Schwarzw.: Landkreis Waldshut 1987 [Vorwort zum
Katalog]
Amateure Autodidakten Dilettanten Ich. In: Herzblut. Zürich: Museum für
Gestaltung 1987 [Vorwort zum Katalog]; Auszug u.d.T.: Der Dichter. Programmheft
zur Uraufführung von "Brut", Bonn 1988
Vorsatz zu Brut. "Magazin zum Berliner Theatertreffen 1987", Berlin
1987; dass. im Programmheft zu "Brut"
Der wilde Mann. Xanadu Film: Zürich 1988 [Produktions-Prospekt]; dass. in
"Spiel im ZDF", Mainz, Heft 1/ Januar 1989; dass. u. d. T.: Wie ein
Deutscher in der Schweiz eine Nacht lang nicht schlafen konnte.
"Filmpodium", Zürich, Januar 199o
Die Wahrheit über Herrn Nettelbeck. "Basler Zeitung", 28.1o.1989
[Auszug aus "Piraten"]
Von Kondomen und Dämonen. "Filmpodium", a.a.O.
Einiges aus dem Leben der Dichter. "Basler Zeitung", 6.1.199o
Die unergründbare Elektrik. In: Christoph Siegrist (Hg.), Schweizer
Erzählungen, Bd. 2. Frankfurt am Main: Suhrkamp 199o
Zusammenklang nach den dubiosen Regeln der Empfindungswelt. "Basler
Zeitung", 12.4.1991 [Drei Briefe an Pia Reinacher zu "Piraten"]
La différence entre 1291 et 4711. "Écriture", Lausanne, Nr.37/ 1991
Arbeitsnotiz zur Programmheftgestaltung. Programmheft zu "Brut", hg.
vom Deutschen Schauspielhaus, Hamburg 1991
Neues Deutschland. "Neue
Rundschau", Frankfurt am Main, 1o2.Jg./1991, Heft 3
Vous nous racontez des histoires?/ Une histoire. "La Licorne"
[Écrivains présents], Poitiers 1991
Reichstag, Berlin. "NZZ- Folio", Zürich, Nr.12/ 1991
Vom Glück des Mitlaufens. "NZZ-Folio", Zürich, Nr.7/ 1992
Rede bei der Verleihung des Gerhart-Hauptmann-Preises. Freie Volksbühne/
Berlin, 8.11.1992 [Typoskript]
Der weinende Sänger. "Neue Zürcher Zeitung", 5./6.12.1992
Sommer. "Berner Zeitung", 24.9.1994
In Programmheft: Journées Littéraires de Soleure - Solothurner Literaturtage -
Giornate Letterarie di Soletta- Sentupada Litterara a Soloturn 26.-28.Mai 1995
Am Meer. "ausdruck". Eine Verlags-Rundschau. [Ohne Ort] 1.Jg./ Nr.2,
Juni 1995
Leg dich hin. "drehpunkt", 27.Jg., Nr.93/ November 1995
Der Besuch. "Neue Zürcher Zeitung", 16.4.1996
Höhepunkt im Leben eines Dramatikers. "Magazin zum Berliner Theatertreffen
1996", Berlin 1996
Sich einen Namen machen [Rede bei der Verleihung des Aargauer Literaturpreises.
Aarau, 9.11.1996; Typoskript]
Balz. In: Texte aus dem Aargau 7. Aarau: Aargauische Kantonalbank 1997
Hier und jetzt ist alles möglich; Schlusswort "Aargauer Zukunftsrat",
8. August 1998. Lenzburg: Stapferhaus 1998 [Stapferhaus-Texte, Ausgabe 9]
Warum ich in Berlin lebe. In: Beatrice von Matt und Michael Wirth (Hrsg.),
>ABENDS UM ACHT<. Zürich-Hamburg: Arche 1998, S. 175ff.
Roman und Ramona, der unsichtbare Film. In: Adrian Mettauer, Wolfgang Pross und
Reto Sorg (Hg.), Berner Almanach, Bd.2/ Literatur. Bern: Stämpfli 1998
Nichts Erreichtes, etwas Ersehntes. [Reisebericht über Weimar]
"Tages-Anzeiger", Zürich, 18.3.1999
Matthias Zschokke. "Le Culturactif Suisse"
[ http://www.culturactif.ch/ecrivains/zschokke.htm], Lausanne, 9.5.1999
[Interview mit Patricia Zurcher]
Schau die Sternschn...schon vorbei. [Berlin-Tips] "Tages-Anzeiger",
Zürich, 9.9.1999
Raum und Ruhe in Baden-Baden. "Tages-Anzeiger", Zürich, 3.2.2ooo
Das Cello. "Frankfurter Allgemeine Zeitung", 4.3.2ooo
[Berlin-Ausgabe]
Lettre aux Lémaniques. "Le Passe-Muraille", Lausanne, Nr.47-48,
Juillet 2ooo
Baeckeoffe, Wunderfitzel und Knepflas. "Tages-Anzeiger", Zürich,
28.9.2ooo
Die Ewige Vorstadt/ The Eternal Suburb. In: Kathrin Becker, Urs Stahel
[Fotomuseum Winterthur] (Hrsg.), "Remake Berlin". Göttingen: Steidl
2ooo
"Ich werde als schwieriger Fall behandelt". "Berner
Zeitung", 7.12.2ooo [Interview mit Michael Angele]
"Gegen alle Vernunft sterben die Walsers ja nicht aus...". "Der
Bund", Bern, 7.12.2ooo [Interview mit Charles Linsmayer] ; Der Anzug,
a.a.O.
Entwaffnende Sätze oder Von der Geduld, auf sie zu warten. "Basler
Zeitung", 29.1.2oo1 [Briefwechsel mit Heinz Schafroth über Robert Walser]
Zwei Hauptstädte - zwei Kulturen.
"Tages-Anzeiger", Zürich, 24.3.2oo1
Selbstauskunft. "Programmheft Theater St. Gallen" zu "Der reiche
Freund", Spielzeit 2ooo/2oo1, Mai 2oo1
Der Professor. "Aargauer Zeitung", Aarau, 2o.1o.2oo1
Achermann, Erika: Die Weite von Berlin. "züri-tip", Zürich,
22.12.1989
Beutler, Maja: Kleine Wörter - grosse Piraten [Laudatio zur Verleihung des
Aargauer Literaturpreises; Typoskript]
Busch, Frank: Z- wie Zauberer. "Die Zeit", Hamburg, 44.Jg./ Nr.48,
24.11.1989
Dubois, Ursula: Mit Phantasie der Wirklichkeit trotzen. "Berner
Zeitung", 2o.6.1986
Eichenlaub, Hans M.: "Ich möchte, dass das, was ich mache, verstanden
wird". "Der Bund", Bern, 9.1.199o; dass. u.verschied. T. in:
"Aargauer Tagblatt", Aarau, 6.1.199o; "Bündner Zeitung",
Chur, 8.1.199o; "Der Landbote", Winterthur, 6.1.199o; "Luzerner
Tagblatt", 8.1.199o
Fabbri, Sandrine: Matthias Zschokke - "Je suis parti à Berlin dans l'idée
de jouer". "Le Temps", Genève, 23.1o.1999
Guglielmetti, Thomas: Dramaturgie des Stillstands. Universität Basel, April
1996 [Typoskript]
Habicht, Werner u.a. (Hg.): Zschokke, Matthias. In: Der Literatur-Brockhaus,
Bd.3. Mannheim: Brockhaus 1988 [Falscher Geburtstag]
Hadorn, Werner: Matthias Zschokke. "Biel-Bienne", 12.11.1981
Höpfner, Niels: Ein sanfter Rebell der Literatur. "Radio DRS", Basel,
28.5.1986; 28.7.1987; ders.: Der schüchterne Rebell Matthias Zschokke.
"DeutschlandRadio Berlin", 17.2.1995
Hubler, Rolf: Verweigerung als Stil. Lizentiatsarbeit an der
Philosophisch-Historischen Fakultät der Universität Bern/ Deutsches Seminar.
Bern 1987 [Typoskript]
Käser, Rudolf: Zschokke, Matthias. In: Walther Killy (Hg.), LiteraturLexikon,
Bd.12. Gütersloh/ München: Bertelsmann 1992
Kraft, Thomas: Zschokke, Matthias. In: Dietz-Rüdiger Moser (Hg.), Neues
Handbuch der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur seit 1945. München:
Nymphenberger 199o; dtv 1993
Matt, Beatrice von: Das Schöne und das Schäbige. Matthias Zschokkes Blick auf
Berlin."Neue Zürcher Zeitung", 9./10.11.1996
Moser, Samuel: Matthias Zschokke. In: Heinz Ludwig Arnold (Hg.), Kritisches
Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur [KLG]. München: edition text
+ kritik 1992
Moser, Samuel: "Ich mag keine Knatterwinde". "Bieler Tagblatt/
Seeländer Bote", 2o.9.1997 [Interview]
Munzinger-Archiv: MATTHIAS ZSCHOKKE. Biograph. Archiv 6/9o. K o1931o-1 Z-WE 1. Ravensburg: Munzinger 199o
Musy, Gilbert u.a.: Matthias Zschokke ou l'ami berlinois: A propos de l'oeuvre
littéraire, dramaturgique et cinématographique d'un jeune talent. "RSR",
Lausanne, 19.4.1998
Neidhardt, Christoph: Elefanten und ein Clown, der rot wird. "Die
Weltwoche", Zürich, 54.Jg./ Nr.21, 22.5.1986
Overhoff, Carolin: Dichter oder Schwätzer? Über die Künstler-Figuren in
Matthias Zschokkes Theaterstücken. Programmheft zu "Der reiche
Freund", Hannover, a.a.O.
Poschmann, Gerda: Matthias Zschokke: Brut. In: Der nicht mehr
dramatische Theatertext. Tübingen: Max Niemeyer 1997
Renoldner, Klemens: Einsame Menschen, hoch überm See. "Mimos", Basel,
49.Jg./1997, Nr.3
Schanda, Susanne: Als Erzähler immer auch Spieler und Dramatiker. "Berner
Zeitung", 24.8.1994
Schmid, Heinz: Nach Laune Buch, Film, Theater. "SonntagsBlick",
Zürich, 31.12.1989
Sucher, C. Bernd (Hg.): Zschokke, Matthias. In: Theaterlexikon, München: dtv
1995
Völker, Klaus: Ein Abenteuer gegen die Ödnis des Lebens. "Der
Tagesspiegel", Berlin, 28.9.1991; ders.: Scherz, Satire, Melancholie.
"Berliner Theater", Heft 1o, Dezember 1992 [Auszüge aus der Laudatio
zur Verleihung des Gerhart-Hauptmann-Preises]
[an.]: AUTORENPORTRÄT Matthias Zschokke. "Theater-Rundschau", Bonn,
Juni 1991
[an.] Zschokke [...] 3) Matthias. In: Brockhaus Enzyklopädie, Bd.24. Mannheim
1994 [Falscher Geburtstag]
a) Deutsche Ausgabe
Barth, Achim: Wie Heinrich Zschokkes Nachfahre Deutschland heute sieht.
"Münchner Merkur", 2o./21.2.1982
Beck, Kurt: Lieber auf die Barrikaden. "Die Woche", Zürich,
2o.11.1981
Becker, Michael: Ein Balanceakt im Packeis. "Nürnberger Nachrichten",
2o.8.1982
Brender, Irmela im "Süddeutschen Rundfunk", Stuttgart, 18.4.1982
Burri, Peter: Ein Max zum Mögen. "Basler Zeitung", 13.3.1982
Deckstein, Dagmar in "Hessische Allgemeine Zeitung", Kassel, 6.11.1982
Eckerle, Ejo: Die gewohnte Sicht der Dinge aufbrechen. "Münchner
Buch-Magazin", Nr.14, August 1982
Goetz, Rainald im "Deutschlandfunk", Köln, 22.8.1982
Grebe, Ellen: Max- wie ein Chamäleon. "tz", München, 26.2.1982
Hippler, Christiane: Der widerwillige Schweizer. "Acher- und Bühler
Bote", Bühl, 7.1o.1982
Höchli, Stefan: Matthias Zschokke: Max. "Aargauer Volksblatt", Aarau,
24.4.1982
Höpfner, Niels im "Norddeutschen Rundfunk", Hannover, 22.7.1982;
Teilabdruck (Matthias Zschokke- ein sanfter Rebell): "Deutsches
Ärzteblatt", Köln, 83.Jg./ Heft 2o, 14.5.1986
Hrabe, B.: Auf der Suche nach Max. "Salzburger Nachrichten",
1o./11.7.1982
Krüger, Michael: Max bleibt. Die Welt muß sich ändern. "Die Zeit",
Hamburg, 37.Jg./Nr.14, 2.4.1982. Auch in: Volker Hage (Hg., in Zusammenarbeit
mit Adolf Fink), Deutsche Literatur 1982. Ein Jahresüberblick, Stuttgart:
Reclam 1983 (Universal-Bibliothek Nr. 7915); ders. im "ZDF"
("aspekte"), Mainz, 7.5.1982
Kuhn, Christoph: "Ich nenne ihn Max. Aber wer ist schon Max?"
"Tages-Anzeiger", Zürich, 1o.3.1982
Lettau, Annette: "Wir sind gerne etwas speziell". "Westermanns
Monatshefte", Braunschweig", Nr.9/ 1982
Marckwald, Ernst: Mit Originalität auf der Suche nach innen. "Der neue
Tag", Weiden, 22.9.1982
Melchinger, Christa im "Südwestfunk", Baden-Baden, 16.9.1982
Meucelin, Marianne: Sich selber suchen. "St. Galler Tagblatt",
2.4.1982; dies.: Ein Individualist wider Willen. "Der Landbote",
Winterthur, 31.7.1982; dies.: Max als Selbstportrait. "Aargauer
Tagblatt", Aarau, 11.9.1982
Michaelis, Tatjana im "Bayerischen Rundfunk", München, 8.9.1982
Minwegen: Ein junger Mann geht aus der Schweiz fort, um in Berlin als
Schauspieler zu leben. "Das neue Buch- Buchprofile für Katholische
Büchereiarbeit", Bonn, 27.Jg./Nr.5, 1982
Moser, Samuel: Max oder das Holzapfelverlangen. "Süddeutsche
Zeitung", München, 1.4.1982; ders. in "Radio DRS", Zürich,
25.8.1982
Nawe, Günter: Mann ohne Eigenschaften. "Kölnische Rundschau",
3o.9.1983
Pulver, Elsbeth: Max. "Bücherpick", Urtenen, Nr.1/ 1982
Renz, Peter im "Hessischen Rundfunk", Frankfurt, 22.4.1982; dass.
u.d.T.: Die Verweigerung von Geschichte. In: "Neues Bieler Jahrbuch
1981", Biel 1982
Schachtsiek-Freitag, Norbert: Traurige Wahrheiten. "Deutsches Allgemeines
Sonntagsblatt", Hamburg, 22.8.1982
Schafroth, Heinz F.: Von der Schwierigkeit sich sich vom Leib zu halten. In:
"Neues Bieler Jahrbuch 1981", a.a.O. [Laudatio zur Verleihung des
Robert-Walser-Preises]; ders.: Widerpart und Kompagnon. "Evangelische
Kommentare", Stuttgart, Nr.12/1982; ders.: Von Ioioio zu Oioioi. Ohne Ort
und Datum [Typoskript]; ders.: Verweigerung als "Stil". In:
"Aspekte der Verweigerung in der neueren Literatur aus der Schweiz"
(Sigriswiler Kolloquium der Schweizerischen Akademie der
Geisteswissenschaften). Zürich: Ammann 1988
Schmitz, Klaus in der "Deutschen Welle", Köln, 12.7.1982
Schnitzler, Alexander: Rückblick auf 23 Jahre "Max".
"Generalanzeiger für Bonn", 15.7.1982
Schulze, Hartmut: Ein Schweizer Prinz in West-Berlin. "Der Spiegel",
Hamburg, 38.Jg., Nr.34/1984
Schütte, Wolfram: Mann Max mit & ohne Eigenschaften. "Frankfurter
Rundschau", 22.5.1982
Stänner, Paul im "Sender Freies Berlin", 12.5.1982; ders.: Nicht
zuständig. "Der Tagesspiegel", Berlin, 13.6.1982; dass.in: Volker
Hage, a.a.O.
Stenger, Michael: Eine vergebliche Suche. "Westdeutsche Allgemeine
Zeitung", Essen, 3o.3.1982
Stierli, Heinz: Matthias Zschokkes erster Roman "Max".
"Vaterland", Luzern, 14.4.1982
Stumm, Reinhardt: Preise kannte er nur vom Gemüsemarkt.
"Tages-Anzeiger", Zürich, 25.11.1981; dass. in: "Neues Bieler
Jahrbuch 1981", a.a.O.
Ueding, Gert: Zwang zur Belanglosigkeit. "Frankfurter Allgemeine
Zeitung", 2o.4.1982
Weiss, Christina im "Saarländischen Rundfunk", Saarbrücken, 8.8.1982
Winkels, Hubert: Der wackelnde Charakterkopf. "Überblick",
Düsseldorf, Nr.42/Mai 1985
Wolff, Uwe: Schwanengesang auf den Zeitgeist. "Rheinischer Merkur"/
Christ und Welt", Bonn, 2.4.1982
Zacharias, Carna: Sehen, wie Sätze entstehen. "Abendzeitung",
München, 15./16.5.1982
[an.]: Interview mit Matthias Zschokke. Voller Leidenschaft. "Bieler
Tagblatt", 14.11.1981
[an.]: Preisgekröntes Erstlingswerk. "Femina", Zürich, Nr.8,
14.4.1982
[an.] in "Wirtschaftswoche", Düsseldorf, Nr.19, 7.5.1982
[an.]: Gegen die Sprachlosigkeit. "Zofinger Tagblatt", 29.5.1982
[an.]: Freiheit als Zwang. "Badisches Tagblatt", Baden-Baden,
3.9.1982
[an.]: Bücherkiste. Matthias Zschokke- Max. "Der Schweizerische
Beobachter", Glattbrugg, Nr.18, 3o.9.1982
[an.]: Die Romanernte. "Arbeiter-Zeitung", Wien, 21.1.1983
[C.C.] (=Cornu,Charles): Traumtänzer und Eulenspiegel. "Der Bund",
Bern, 3.4.1982
[duf.]: Max von Matthias Zschokke. "Thuner Tagblatt", 2.4.1982
[eka]: Max mag nur Max und sonst nichts. "Welt am Sonntag", Hamburg,
14.3.1982
[EvS] (=van Stein, Emmanuel): Zschokke las aus "Max". "Kölner
Stadt-Anzeiger", 16.9.1983
[GRS.]: Enttäuschender Erstling. "Solothurner Zeitung", 4.5.1982
[gwk]: Das Buch von Max. "Reutlinger General-Anzeiger", 29.9.1982
[JW]: Person und Erzähler. "Wiesbadener Kurier", 26.3.1983
[K.B.]: Sprachbällchen. "Esslinger Zeitung", 7.3.1983
[m.v.] (=Zelger-Vogt, Marianne): Vexierspiel mit einer Romanfigur. "Neue
Zürcher Zeitung", 2o./21.3.1982
[Phi.]: Matthias Zschokke, Schriftsteller, Berlin. "Der Bund", Bern,
14.11.1981; dass. in.: "Neues Bieler Jahrbuch 1981", a.a.O.
b) Französische Ausgaben
Faure, Gabrielle: Deux images du 2oe siècle: 1919: DEMIAN, de Hermann Hesse
-1982: MAX, de Matthias Zschokke. "Service de Presse Suisse", ohne
Ort und Datum [Typoskript]
Giauque-Gagnebin, Dominique: Max. "La
Vie Protestante", Genève, 3.3.1989
Lucas, Gérald: Max. "GHI- Genève Home Informations", 5.1.1989
Prat, Y.: "Max". "Calades", November 1989
Rüf, Isabelle: Matthias Zschokke, génie familier. "L'Hebdo",
Lausanne, 22.12.1988
Schiltknecht, Wilfred: Max? Un stratège de l'imaginaire. "Journal de
Genève", 1o.12.1988
[an.]: Aimez-vous Max? "Gazette de Lausanne", 3.9.1988
[an.]: Max. "L'Est Vaudois", Montreux, 7.3.1989
[an.]: La Suisse en livres. "Construire (MIGROS)", Zürich, 19.4.1989
[Sammelartikel]
[an.]: Vient de Paraitre. "Libération", Paris, 26.1o.1989
[an.]: MATTHIAS ZSCHOKKE, ECRIVAIN ET CINEASTE. "Lyon Figaro",
9.5.199o
[B.,Bernadette]: <<Max>> ou les états d'âme d'un auteur
suisse-allemand de Berlin-Ouest. "Le Monde", Paris, 9.5.199o
[F.K.]: Max. "Journal du Jura", Bienne, 21.12.1988
[J.P.M.]: <<Max>> ou le comédien du paradoxe. "Le
Progrès", Lyon, 11.5.199o
[M.S.]: <<Max>> de Matthias Zschokke - Esquisse pour un
non-conformiste. "Journal et Feuille d'Avis de Vevey Riviera",
23.12.1988
[Qg-T]: Max et son double. "Libération", Paris, 11.5.199o
[S.Pr]: Ecrivains de Berlin. "24 Heures", Lausanne, 18.5.1989
[V.E.]: Max. "Fémina", Lausanne, 3.2.1989
[Y.-M.R.]: <<Max>>> de Matthias Zschokke. "Dossiers
Publics", Genève, Nr.64/ März 1989
Barth, Achim: Prinz Hans gegen den Rest der zubetonierten Welt. "Münchner
Merkur", 1o./ 11.3.1984
Becker, Michael: Ein schöner Jux. "Nürnberger Nachrichten", 3.9.1984
Bugmann, Urs: Erzählen wird Selbstzweck. "Luzerner Neuste
Nachrichten", 25.7.1984
Burri, Peter: Aus Max wurde jetzt Hans. "Berner Zeitung", 4.6.1984
Giesler: Parabel städtischer Existenz. "Das neue Buch-Buchprofile für
Katholische Büchereiarbeit", Bonn, 29.Jg./ Nr.5, 1984
Hahn, Friedrich: Die Welt des Erzählers ist in ihre Einzelteile zersprungen.
"Kurier/ Freizeitwoche", Wien, 16.-22.6.1984
Höpfner, Niels: Spiel ums Leben. "Frankfurter Rundschau", 5.5.1984;
gekürzter Nachdruck (Matthias Zschokke- ein sanfter Rebell): "Deutsches
Ärzteblatt", a.a.O.
Huber, Rupert: Die Abenteuer eines Antihelden. "Augsburger
Allgemeine", 8./9.9.1984
Krättli, Arnold: Werden und Wollen. "Schweizer Monatshefte", Zürich,
Nr.9/ September 1984 [Sammelartikel]
Kuhn, Christoph: Dem Hans steht der Max vor der Sonne.
"Tages-Anzeiger", Zürich, 2.6.1984
Marthaler, Peter: Im Banne Robert Walsers. "Solothurner Zeitung",
3o.5.1984
Mings, Ute im "Bayerischen Rundfunk", München, 5.9.1984
Moser, Samuel: Einer, dem die Welt nicht gehört. "Süddeutsche
Zeitung", München, 12.4.1984
Neunzig, Hans A.: Rotzbub mit Kassandrawissen. "Sender Freies
Berlin", 19.4.1985
Quack, Josef: Von Witzworten spärlich erleuchtet. "Frankfurter Allgemeine
Zeitung", 19.4.1984
Sachße, Tilman im "Norddeutschen Rundfunk", Hannover, 19.7.1984
Schafroth, Heinz F.: Matthias Zschokke: Prinz Hans."Aargauer
Tagblatt", Aarau, 8.12.1984
Scheuzger, Jürg: O wie gut, dass niemand weiss... . "Neue Zürcher
Zeitung", 16./17.9.1984
Schlodder, Holger: Prinz Hans- doppelt. "Wiesbadener Kurier",
16.6.1984; dass. u.d.T.: Wundersame Geschichten um Prinz Hans. "Mannheimer
Morgen", 4.9.1984; dass. u.d.T.: Wiederholung eines Geniestreiches.
"Darmstädter Echo", 6.1o.1984
Schneider, Helmut: Reizvolle Erzählanläufe. "Salzburger Nachrichten",
25./26.8.1984
Schulze, Hartmut: Ein Schweizer Prinz in West-Berlin. A.a.O.
Stierli, Heinz: Lauter Scherben, die kein Bild ergeben. "Der
Landbote", Winterthur, 3o.6.1984; ders.: Scherben, die kein Bild ergeben.
"Vaterland", Luzern, 21.8.1984
Thomas, Arnfried: Prinz Hans. "Deutsche Tagespost", Würzburg,
27./28.7.1984
Thurnher, Harald: "Der strukturierte Märchenprinz".
"Vorarlberger Nachrichten", Bregenz, 31.3.1984
Vogler, Heini in "Radio DRS", Basel, 3o.5.1984
Winkels, Hubert: Der wackelnde Charakterkopf. A.a.O.
Witte, Axel: Wie alle- und wie viele den Wunsch, ganz anders zu sein.
"Volksblatt Berlin", 7.7.1984
[C.C.] (=Cornu, Charles): Eulenspiegel in der Großstadt. "Der Bund",
Bern, 26.5.1986
[ig]: Die Welt als Puppenspiel. "Kreiszeitung für die Landkreise Diepholz
und Nienburg/ Hoyaer Wochenblatt", 2.3.1985
[lg]: Matthias Zschokke: Prinz Hans. "Donau-Kurier", Ingolstadt,
8.6.1984
[W.P.]: Amüsante Prosa über blasierten Kioskverkäufer. "Berliner
Morgenpost", 4.1o.1984
Bielefeld, Claus-Ulrich: Azoren in allen Poren. "Frankfurter Allgemeine
Zeitung", 9.5.1986
Burri, Peter: Matthias Zschokke oder <<Ersiës>> de Glych>>.
"St. Galler Tagblatt", 24.6.1986
Chiquet, Pierre: Von einer frappanten Nichtigkeit. "Nordschweiz-Basler
Volksblatt", 1o.6.1986
Falcke, Eberhard: Poesie und Pose. "Süddeutsche Zeitung", München,
28./29.6.1986
Fleck im "ORF", Wien, 17.8.1986
Heering, Andreas: Krummgehaune Sätze. "Stuttgarter Zeitung",
13.9.1986
Höpfner, Niels: Froh um krummgehauene Sätze. "Der Spiegel", Hamburg,
4o.Jg., Nr.2o/1986
Isermann, Ingrid: Surrealismus des Bewußtseins. "Neue Zürcher
Nachrichten", 16.4.1986
Krauber, Helmut: Mythisches. "Stadtzeitung", München, 3o.5.1986
Krause, Werner: Der zarteste und letzte von allen. "Kleine Zeitung/
TV-Illustrierte", Graz, 3.5.1986
Meier, Peter: Ein Schatzkästlein des Zeitgeists. "Tages-Anzeiger",
Zürich, 27.5.1986
Pulver, Elsbeth: Mit Freundlichkeit der eigenen Erstarrung beiwohnen.
"Neue Zürcher Zeitung", 9.5.1986
Schafroth, Heinz F.: Ersies, der in der Abendsonne Sitzende. "Basler
Zeitung", 9.11.1985; ders.: Der Einfalt und die Wolfshunde. "Basler
Zeitung", 12.6.1986
Schaub, Hanns: Für immer ausruhen von allem Bösen. "Die Welt",
Hamburg, 5./6.1986
Schulze-Reimpell, Werner im "Norddeutschen Rundfunk", Hannover,
18.7.1986; ders.: Beifall für ein Plaudergenie. "Der Tagesspiegel",
Berlin,
17.8.1986; ders.: Plaudergenie auf dem Kanapee. "Rheinischer Merkur/
Christ und Welt", Bonn, 22.8.1986
Wilmes, Hartmut in der "Deutschen Welle", Köln, 22.9.1986
Winkels, Hubert im "Südwestfunk", Baden-Baden, 28.5.1986
[C.C.] (=Cornu, Charles): Von Kanapees aus die Welt betrachtend. "Der
Bund", Bern, 26.4.1986
[-jek-]: Urlaubszeit-Bücherzeit. "Kurzeitung des Nordseeheil- und
Schwefelbades St. Peter-Ording", 1.8.1986
Brenner, Wolfgang: Von Elefanten und Hirschen. "tip", Berlin,
Nr.1o/1986
Burri, Peter: Stadtneurotiker werden Stadthirschen. "Frankfurter
Allgemeine Zeitung", 5.7.1986
Eberhard, Erika: Die schönen Königskinder. "Magma", Zürich, Juni 1986
Frederiksen, Jens: Von Theatermachern, Imkern und antiken Helden am Reck.
"Allgemeine Zeitung", Mainz, 17.5.1986 [Sammelartikel]
Ganz, Rudolph im "Sender Freies Berlin", 12.5.1986; ders.:
Spaziergang in den Orient. "tip", Berlin, Nr.12/1986
Gerber, Werner und Sudars, Dieter: Gespräch mit Matthias Zschokke. Programmheft
zur Aufführung Elefanten..., hg. vom "Theater zum westlichen
Stadthirschen", Berlin 1986; dass. in: "Zeitmitschrift. Journal für
Ästhetik", Düsseldorf, Nr.2/1986
Höpfner, Niels: Siehe Prinz Hans
Jenke, Eva: So einfach ist das also (doch nicht). "Volksblatt
Berlin", 13.5.1986
Keck, Thomas in "Siegessäule", Berlin, Nr.6/1986
Qpferdach: Elefantitis. "die tageszeitung", Berlin, 21.5.1986
Rhode, Carla im "Sender Freies Berlin", 11.5.1986
Ritter, Heinz im "Deutschlandfunk", Köln, 12.5.1986; dass. u.d.T.:
Leonce in der Fabrik. "Saarbrücker Zeitung", 22.5.1986
Roßmann, Andreas: Seume in Kreuzberg. "Der Tagesspiegel", Berlin,
14.5.1986
Rutkowski, Sabine: Orient now. "zitty", Berlin, Nr.11/1986
Sudars, Dieter: Siehe Gerber, Werner
Teuwsen, Isabell: Mit zügelloser Phantasie gegen Mäusefürze.
"Tages-Anzeiger", Zürich, 27.6.1986
Völker, Klaus: Stücke-Markt. "Berliner Festspiele Magazin 1/86", Mai
1986 [Sammelartikel]
Wiegenstein, Roland H.: Es war einmal. "Frankfurter Rundschau",
23.5.1986 [Sammelartikel]
[an.]: Theater zum westlichen Stadthirschen (Berlin)/ Elefanten können nicht in
die Luft springen, weil sie zu dick sind- oder wollen sie nicht? von Matthias
Zschokke. "Sonderheft zum ,3. Heidelberger Stückemarkt'", Mai 1986
[an.]: Orientalischer Traum. "Südost-Express", Berlin, 9.Jg./Nr.6,
Juni 1986
[A.R.] (=Roßmann, Andreas): Hirsch-Sprung. "Deutsches Allgemeines
Sonntagsblatt", Hamburg, Nr.22, 1.6.1986
[Krys]: Elefanten zu Gast im Stadthirschen. "Berliner Morgenpost",
14.5.1986
[nyb]: Stadthirsch kommt mit dem Stück von den Elefanten. "BZ", Berlin, 12.5.1986
[pl]: Café Oriental. "Rhein-Neckar-Zeitung", Heidelberg,
24.5.1986
[veg.] (=Egli, Viviane): Orientalisches Klagelied. "Neue Zürcher
Zeitung", 1.7.1986
Boebers, Jürgen: Suche nach Geborgenheit. "Westdeutsche Allgemeine
Zeitung", Essen, 18.1.1986
Brenner, Wolfgang: KNALLIG."Edvige Scimitt" von Matthias Zschokke.
"tip", Berlin, Nr.8/1986
Brüne, Klaus (Red.): Lexikon des Internationalen Films, Bd.2. Reinbek b.
Hamburg: Rowohlt 1987
Chiquet, Pierre: Ein irrwitzig gewöhnliches Leben."Nordschweiz-Basler
Volksblatt", 9.5.1986
Eichenlaub, Hans M.: Matthias Zschokkes erstaunlicher Erstling. "Bündner
Zeitung", Chur, 22.4.1986
Geldner, Wilfried: Weit entfernt. "Süddeutsche Zeitung", München,
17.5.1986
Höpfner, Niels: Wie ein Jungfilmer entsteht. "Deutschlandfunk", Köln,
12.8.1985; Kurzfassung: "Sender Freies Berlin", 8.9.1985; Teilabdruck
(Jungfilmer Zschokke in Hof: Leben filmen): "Basler Zeitung",
3o.1o.1985 und "Spiel im ZDF", Mainz, Heft 5/ Mai 1986
Jacobsen, Wolfgang: Edvige Scimitt. "epd-Film", Frankfurt, Nr.4/1986
Jansen, Peter W. im "ZDF" ("aspekte"), Mainz, 1o.1.1986
Just, Lothar R. (Hg.): FILM-Jahrbuch 1987. München: Heyne 1987 (Nr.32/1o5)
Kaps, Angelika: Edvige Scimitt. "Der Tagesspiegel", Berlin, 9.4.1986
Kilb, Andreas: Verhuschte Frau. "Frankfurter Allgemeine Zeitung",
17.5.1986
Lampert, Thomas: Lebenschronik eines Dienstmädchens. "Der
Rheintaler", Heerbrugg, 17.5.1986
Lange, Hellmuth A.: Edvige Scimitt (ZDF). "Wiesbadener Kurier",
17.5.1986
Langholz, Rainer: Keine Moral. "Kieler Nachrichten", 17.5.1986
Leuthold, Beatrice: Kino der Emotion: Die eigene Haut zu Markte tragen, braucht
Mut. "Tages-Anzeiger", Zürich, 21.1.1986 [Sammelartikel]
Loher, Bruno: Phantasie und Realität im Leben. "Neue Zürcher
Nachrichten", 1o.4.1986
Meier, Peter: Multimedial aktiv- und das mit viel Erfolg.
"Tages-Anzeiger", Zürich, 12.4.1986
Schäfer, Horst: Siehe Schobert, Walter
Schneider, Hape: Edvige war ein Frauenzimmer. "Züri-Woche",
Glattbrugg, 1o.4.1986
Schobert, Walter und Schäfer, Horst (Hg.): Fischer Film Almanach 1987.
Frankfurt a. Main: Fischer Taschenbuch 1987 (Nr.447o)
Schödel, Helmut: Schrottintensive Zeiten. "Die Zeit", Hamburg,
4o.Jg./Nr.46, 8.11.1985 [Sammelartikel]; ders.: Filmwolke. A.a.O.,
41.Jg./Nr.22, 23.5.1986
Waeger, Gerhart: Edvige Scimitt- Ein Leben zwischen Liebe und Wahnsinn.
"zoom", Bern, Nr.3/1986
Wehrli, Peter K. in "DRS", Zürich, Frühjahr 1986 [TV-Interview]
Zimmermann, Verena: Stadtkino: "Edvige Scimitt". "Basler
Zeitung", 9.5.1986
[amü.] (=Müller, Adrian): Von Mythen und dramatischer Software. "Neue
Zürcher Zeitung", 9.5.1989 [Sammelartikel]
[an.]: Film-Cocktail "Egg seul" hatte Premiere. "Nordbayerische
Nachrichten", Forchheim, 28.1o.1985
[an.]: Edvige Scimitt. "Cinema", Zürich, Nr.12/ 1985
[bel.]: Requiem auf eine Dienstbotin. "Züritip", Zürich, 11.4.1986
[bel.]: "Edvige Scimitt", Saaltochter. "Tages-Anzeiger",
Zürich, 15.5.1986
[B.Z.]: Edvige Scimitt. "Stuttgarter Zeitung", 17.5.1986
[dlw] (=Weber, Daniel): Ein tragikomisches Stationendrama. "Neue Zürcher
Zeitung", 1o.4.1986
[Holl.] (=Holloway, Ronald):
Edvige Scimitt. "Variety", New York, 13.11.1985
[K.W.]: Weg in den Wahnsinn. "Frankfurter Rundschau", 15.5.1986;
dass. u.d.T.: Weg aus der Provinz. "Kölner Stadt-Anzeiger", 15.5.1986
[ml]: 22.o5, ZDF: "Edvige Scimitt". "Der Bund", Bern,
15.5.1986
[Sd]: Edvige Scimitt. "Frankfurter Neue Presse", 17.5.1986
[St.R]: Journal surréaliste. "Le Matin", Lausanne, 19.1.1986
[wg]: Leben im Hotel. "TR
7", Basel, Mai 1986
a) Bonner Uraufführung
Bruck, Werner im "Westdeutschen Rundfunk", Köln, 21.11.1988
Busch, Frank: Meuterei auf dem Unterhaltungsdampfer. "Süddeutsche
Zeitung", München, 6.12.1988; ders.: Düsseldorf/ Bonn: Piranhas und
Piratinnen. "Theater heute", Zürich, Nr.2/ 1989
Draeger, Wolfhart: Wenn die Schiffskapelle nicht mehr üben will. "Die
Welt", Hamburg, 23.11.1988
Edinger, Elisabeth E.: Piraten segeln im Kreis. "Express", Köln,
21.11.1988
Gerber, Dieter: Von Einer, die mehr will als "nur" leben.
"Generalanzeiger für die Bundeshauptstadt Bonn", 21.11.1988
Hennecke, Günther: Phantastik am Rhein. "Neue Zürcher Zeitung",
24.11.1988; ders.: Piraten-Ironie auf den Mast getrieben. "Passauer Neue
Presse", 22.11.1988
Kanthak, Dietmar: Sinn über Bord. "Hannoversche Allgemeine Zeitung",
7.12.1988
Kill, Reinhard: Im Seichten dümpeln. "Rheinische Post", Düsseldorf,
26.11.1988
Lackmann, Thomas: Die Piraten fahren im Kreis. "Westdeutsche Allgemeine
Zeitung", Essen, 26.11.1988
Oehlen, Martin: Es konnte noch nie so weitergehen. "Kölner
Stadt-Anzeiger", 21.11.1988
Pfister, Eva: Piraten, die am Leben leiden. "Mannheimer Morgen",
25.11.1988; dies.: Sehnsüchtige Weise vom Freibeutertum.
"Tages-Anzeiger", Zürich, 29.11.1988
Pörtner, Rudolf: Die Welt als Irrenhaus. "Neue Westfälische",
Bielefeld, 5.12.1988
Roßmann, Andreas: Seeräuberpistole. "Frankfurter Allgemeine Zeitung",
22.12.1988; ders.: Brut. In: Klaus Völker (Hg.), Bertelsmann SCHAUSPIELFührer.
Gütersloh/ München: Bertelsmann 1992
Ruf, W.: Matthias Zschokke: Brut. "Die Deutsche Bühne", Zürich,
Nr.2/1995
Schader, Ingeborg: Die Schöne und die See. "Rhein-Zeitung", Koblenz,
22.11.1988
Schmidt, Hannes: Von Literaten und Piraten. "NRZ" ("Neue Ruhr
Zeitung/ Neue Rhein Zeitung"), Essen, 23.11.1988
Schödel, Helmut: Mein Pferd für eine Hose. "Die Zeit", Hamburg,
43.Jg./Nr.48, 25.11.1988
Schulze-Reimpell, Werner: Grüße vom Klabautermann. "Rheinischer Merkur/
Christ und Welt", Bonn, 25.11.1988; ders.: Der geheimnisvolle Matrose.
"Der Tagesspiegel", Berlin, 25.11.1988
Stilett, Hans: Piratenschiff auf sinnloser Beutefahrt. "Gießener
Anzeiger", 22.11.1988; ders.: Wort-Witz und Piraten-Logik.
"Saarbrücker Zeitung", 25.11.1988
Stumm, Reinhardt: Tod im Traumboot der Sehnsucht. "Basler Zeitung",
25.11.1988
Terschüren, H.D.: Gestrandete Seeräuber. "Bonner Rundschau", Köln,
21.11.1988
Thiemer, Horst im "Deutschlandfunk", Köln, 19.11.1988
[an.]: V. 37 Kritiker nennen Höhepunkte der Spielzeit 1988/89. In: Peter von
Becker, Michael Merschmeier und Henning Rischbieter (Hg.), Theater 1989
[Jahrbuch der Zeitschrift "Theater heute"]. Zürich: Orell Füssli +
Friedrich 1989 [Wahl zum besten Nachwuchskünstler 1989 als Autor]
[aro] (=Roßmann, Andreas) im "Frankfurter Allgemeine Magazin",
Nr.455, 18.11.1988
[epf.]: "Filigranes" über Seeräuberei. "Der Bund", Bern,
23.11.1988
[lnw]: Die Schöne bei den Seeräubern. "WZ -Westdeutsche Zeitung/ Düsseldorfer
Nachrichten", 22.11.1988
[T.]: "Brut". "Theater-Rundschau", Bonn, Dezember 1988
[U.Sch.] (=Schreiber, Ulrich) in "Frankfurter Rundschau", 23.11.1988
b) Göttinger Aufführung
Griebler, Annelis: Vergebliches Träumen. "Kölner Stadt-Anzeiger", 22./23.11.1989
Sattler, Juliane: Das sirrende Sehnen. "Hessische Allgemeine",
Kassel, 4.1o.1989
Winters, Hans-Christian: Schlaglichter, Blackouts... "Göttinger
Tageblatt", 2.1o.1989
Zerull, Ludwig: Göttingen: Kein Abenteuer mit den Piraten. "Theater
heute", Zürich, Nr.11/ 1989
[an.]: JT: Wieder mal gegen den Wind. "Blick", Göttingen, 27.9.1989
[an.]: ...auf Reisen gegangen, Neues zu (er)finden. "Extra Tip",
Göttingen, 27.9.1989
[an.]: JT: Prima "Brut"- jetzt kommt Else. "Blick",
Göttingen, 4.1o.1989
[lni]: Junges Theater zeitnah mit "Brut". "Bergische
Landeszeitung", Bergisch Gladbach, 3.1o.1989; ders.: Zeitnah mit
"Brut". "Oldenburgische Volkszeitung", Vechta, 3.1o.1989
[ters] (=Winters, Hans-Christian): Aufbruch unterm Totenkopf. "Göttinger
Tageblatt", 3o.9.1989
[-tina-] (=Fibinger, Tina): Brut- Ein Piratenstück. "Hier und Jetzt",
Duderstadt, Nr.1o/ 1989; dies.: Brut. A.a.O., Nr.11/ 1989
[V.K.]: BRUT. "charakter", Göttingen, Nr.5/ 1989
[WL]: Spielzeitauftakt mit >>Brut<< des jungen Autors Zschokke.
"Freizeitmagazin", Göttingen, 28.9.1989
c) Zürcher Aufführung
Achermann, Erika: Piratenleben, wie es scheint. "Tages-Anzeiger",
Zürich, 3.1.199o
Augustin, Sonja: Buntes Seemannsgarn mit wenig Tiefgang. "Neue Zürcher
Nachrichten", 6.1.199o
Bischof, Hugo: <<Ach, wir zerschellen an uns >>. "Luzerner
Tagblatt", 6.1.199o
Caduff, Corina: Eine harmlose Piraten-Metapher. "Der Zürcher
Oberländer", Wetzikon, 3.1.199o
Fässler, Günther:Ein einziger hat das Zeug zur Piraterie. "Luzerner Neuste
Nachrichten", 3.1.199o; ders.: Im Schwamm über ein Meer von Sehnsucht.
"Oberländer Tagblatt", Sargans, 3.1.199o
Grieder, Walter: Wenn Träume und Illusionen bersten. "Zürcher
Unterländer", Bülach, 4.1.199o
Kraft, Martin: Eine absurde Seeräuber-Geschichte. "Der Landbote",
Winterthur, 3.1.199o; ders.: Welträtsel im karibischen Sumpf.
"Zürichsee-Zeitung", Stäfa, 3.1.199o
Lang, Guy: Piraten dümpeln vor sich hin. "Tagblatt der Stadt Zürich",
6.1.199o
Loepfe, Koni: Vor allem ein Augenschmaus. "Volksrecht", Zürich,
3.1.199o
Mattenberger, Urs: Märchenhafte Abenteuer ohne Perspektive. "Badener
Tagblatt", 3.1.199o
Peter, Charlotte: Die Morde kommen leichtfüßig einher. "Züri-Woche",
Glattbrugg, 4.1.199o
Plessing, Irene von: Konturenlose Figuren in <<Brut>> am
Neumarkt-Theater. "Aargauer Volksblatt", Aarau, 5.1.199o
Stierli, Heinz: Per Schiff voller Sehnsucht Richtung Sehnsucht. "Basler
Volksblatt", 3.1.199o; "Vaterland", Luzern, 3.1.199o
Terry, Thomas: Auf den Flügeln der Phantasie. "St. Galler Tagblatt",
9.1.199o
Tresch, Christine: Absurd? Absurd! "Die Wochenzeitung", Zürich,
26.1.199o
Weber, Lilo: Zahme Piraten, weich gepolstert. "Berner Zeitung",
6.1.199o
Willmann, Birgitta: <<Brut>>- Piraten zwischen Leere und
Langeweile. "Sonntagszeitung", Zürich, 31.12.1989
[amü.] (=Müller, Adrian): Nachdenkliche Piraten. "Neue Zürcher
Zeitung", 3.1.199o
[rst] (=Stumm, Reinhardt): Leuchtendes Meer und Piratenliebe: Zschokkes
"Brut" in Zürich. "Basler Zeitung", 2.1.199o
d) Hamburg-Berliner Aufführung
Barz, Paul: Ein Autor als Regisseur. "Welt am Sonntag", Hamburg,
21./22.9.1991; ders.: Piratenbrut und Heidentänze. "Trierischer
Volksfreund", 8.1o.1991
Bohn, Ulla: Piratenschiff voller Neurosen. "BZ", Berlin, 1o.1o.1991
Bombeck, Nataly: Piratenstück mit viel Poesie. "Bild"
[Hamburg-Ausgabe], Hamburg, 3o.9.1991
Burkhardt, Werner: Von Inseln und Meeren. "Süddeutsche Zeitung",
München, 1.1o.1991
Goldberg, Henryk: Dümpeln im Flachwasser, und alle grübeln mit. "Spandauer
Volksblatt", Berlin, 1o.1o.1991
Hablützel, Niklaus: Ein Autor ohne Regisseur. "die tageszeitung",
Berlin, 3o.9.1991
Hofmann, Isabelle: Bizarres Werk aus Witz und Wahn. "Hamburger
Morgenpost", 3o.9.1991
Kleinert, Lore: Was Frauen alles erleben dürfen. "die tageszeitung",
Berlin, 2.1o.1991
Kohls, Mareile: Piraten-Brut. "Prinz" [Hamburg-Ausgabe], Hamburg, Nr.
1o/ Oktober 1991
Laages, Michael: Etwas Filigranes über Seeräuberei. "Hamburger
Rundschau", 19.9.1991; ders.: Das wilde ferne Bild im Kopf. A.a.O.,
2./3.1o.1991
Lange, Mechthild: Poetische Ansprüche- uneingelöst. "Frankfurter
Rundschau", 2./3. 1o.1991
Michaelis, Rolf: Grübelnde Piraten, lebende Iren. "Theater heute",
Zürich, Nr.11/ 1991
Nellissen, Monika: Ein Pirat steckt doch in jedem von uns. "Die Welt"
[Hamburg-Ausgabe], Hamburg, 25.9.1991
Oehmsen, Susanne: "Brut"- ein zu langatmiges Piraten-Stück auf Kampnagel.
"Elmshorner Nachrichten", 3o.9.1991
Pees, Matthias: Philosophenkahn statt Piratenboot. "Neue Osnabrücker
Zeitung", 2.1o.1991; dass. u.d.T.: Piraten sind Dünnhäuter.
"Mecklenburger Aufbruch", Schwerin, 16.1o.1991
Penzlin, Dagmar: Wenn Piraten Liebe fehlt. "Winsener Anzeiger",
5.1o.1991
Rehder, Mathes: Scheherazades kleiner Bruder. "Hamburger Abendblatt",
29.8.1991; ders.: Sehnen, sehnen- und kein Ausweg. A.a.O., 3o.9.1991
Reich, York: Erst spritzig, dann trocken. "die tageszeitung", Berlin,
11.1o.1991
Schmidt-Missner, Jürgen: Mit Piraten im Kreisverkehr. "Nürnberger
Nachrichten", 1.1o.1991
Tomerius, Lorenz: Hebbel-Theater: Wieder einmal ist ein Fliegender Holländer
gestrandet. "Berliner Morgenpost", 1o.1o.1991
Warnecke, Kläre: Piraten auf einer Hühnerleiter. "Die Welt", Hamburg,
3o.9.1991
Wirsing, Sibylle: Piraterie zwischen Sein und Nichtsein. "Der
Tagesspiegel", Berlin, 1o.1o.1991
Witzeling, Klaus: "Ich will das Brenzlige". "Hamburger
Morgenpost", 26.9.1991
[aro] (=Roßmann, Andreas) im "Frankfurter Allgemeine Magazin",
Nr.6o4, 27.9.1991
[m.v.] in "Frankfurter Allgemeine Zeitung", 8.1o.1991
e) Genfer Aufführung
Collet, Francine: Des pirates désenchantés partent à l'abordage avec beaucoup
de souffle. "Le Courrier",
Genf, 2o.1.1993
Fabbri, Sandrine: Quand les pirates noient le poisson. "Journal de Genève
et Gazette de Lausanne", 18.1.1993
Fabrycy, Isabelle: Les naufragés du plaisir. "Le Matin", Lausanne,
13.1.1993
Musy, Gilbert: Matthias Zschokke/ Le spécialiste des <<délicatesses
rares>>. "Journal de Genève et Gazette de Lausanne",
16./17.1.1993
Olivier, Jean-Michel: Le Poche prend le large. "La Suisse", Genf,
19.1.1993
Pralong, Michèle: Un théâtre grave et comique. "Journal de Genève et
Gazette de Lausanne", 16./17.1.1993
Savioz, Chantal: Un écrivain suisse aborde les pirates des mers du sud. "Tribune
de Genève", 15.1.1993; dies.: Le Théâtre de Poche rêve de grande aventure
et de piraterie. "Tribune de Genève", 18.1.1993; Le Théâtre de Poche
donne dans la grande aventure et la piraterie. "24 Heures", Lausanne,
18.1.1993
[an.]: Ein Deutschschweizer in Genf. "Stehplatz", Bern, Nr.9/ Februar 1993
[F.CT] (= Collet, Francine): Dans le sillage des pirates. "Le
Courrier", Genf, 15.1.1993
f) Dortmunder Aufführung
Berke, Bernd: Piraten bei Windstille. "Westfälische Rundschau",
Dortmund, 15.4.1996
Heitmann, Christoph in "Radio 91,2", Dortmund, 15.4.1996
Keim, Stefan: Piratenbrut bei flauer Brise. "Westfalenpost", Hagen,
15.4.1996
Kentrup, Roland: Brut. "Theater-Magazin", Dortmund, April 1996
Link, Günter: Zur Theaterkritik von "Brut" im Schauspielhaus -Ohne
Herztropfen und Magentabletten! "Stadtanzeiger", Dortmund, 15. Mai
1996
Peiseler, Christian: DORTMUND: Alle begehren Pippi Langstrumpf. "Theater
heute", Seelze, Nr.6/1996
Schnettler, Silke: Leben in der Konservendose. "theater pur", Essen,
Nr.5/ Mai 1996
Schrahn, Martin: "Brut"-Piraten im Redestreß.
"Ruhr-Nachrichten", Dortmund, 15.4.1996
Stiftel, Ralf: Die Piraten sind müde. "Westfälischer Anzeiger", Hamm,
16.4.1996
Widow, Anke: Piraten ohne Zukunft schippern im Kreis.
"Stadtanzeiger", Dortmund, 17.4. 1996
Wiegers, Annegret: Wunschträume auf hoher See. "Westdeutsche Allgemeine
Zeitung", Essen, 16.4.1996
[an.]: Meuterei im Schauspielhaus. "Theater-Zeitung", Dortmund,
Nr.4/1996
[an.]: "Brut" erzählt von zerronnenen Träumen.
"Ruhr-Nachrichten", Dortmund, 1o.4.1996
[JG]: Piraten erobern Schauspielhaus. "Westfälische Rundschau",
Dortmund, 1.4.1996
[sk] (=Keim, Stefan): Das triste Alltagsleben der Piratinnen.
"Westfalenpost", Hagen, 11.4.1996
[wi] (= Wiegers, Annegret): Vom langweiligen Piratenalltag. "Westdeutsche
Allgemeine Zeitung", Essen, 11.4.1996
Acklin, Claudia: Kleine Leute, kühl und distanziert beobachtet.
"Tages-Anzeiger", Zürich, 2o.1.1989 [Sammelartikel]; dies. und
Furler, Andreas: <<Die Darstellungskunst ist eine schwebende
Angelegenheit>>. A.a.O.,
9.8.1989 [Sammelartikel]
Badan, Marco: La tournée del cinema svizzero. "Quotidiano",
Bioggio, 8.2.1989 [Sammelartikel]
Blöchinger, Brigitte: Schlafmangel mit Stilüberfluß. "Der Zürcher Oberländer",
Wetzikon, 9.1.199o
Charlot: Zürcher Filmstenogramm - Der wilde Mann.
"Zürichsee-Zeitung", Stäfa, 12.1.199o
Dättwyler, Tommy: Rückblick auf die 24. Solothurner Filmtage. "Aargauer
Volksblatt", Aarau, 27.1.1989 [Sammelartikel]
Dusek, Barbara: Wahnsinn und Normalität. "Ostschweizer AZ", St.
Gallen; "Schaffhauser AZ"; "Volksrecht", Zürich;
"Winterthurer AZ", 4.1.199o
Eichenlaub, Hans M.: Gute Filme und aufdringliche, fragwürdige
Sponsorenpolitik. "Aargauer Tagblatt", Aarau; "Brugger
Tagblatt"; "Freiämter Tagblatt", Wohlen, 2o.8.1988
[Sammelartikel]; ders.: Eine Torte mit doppeltem Boden. "Bündner
Zeitung", Chur, 8.1.199o
Gächter, Christoph: Keine Krise beim Dokumentarfilm. "Vorwärts",
Basel, 2.2.1989 [Sammelartikel]
Glur, Beat: Die Zukunft des Schweizer Spielfilms hat begonnen. "Berner Zeitung", 19.1.199o
[Sammelartikel]
Guardo, Alfio di: Place au cinéma suisse. "La Liberté",
Fribourg; "Le Courrier", Genève, 27.4.1989 [Sammelartikel]
Hermann, Ludwig: Der wilde Mann. "Biel-Bienne", 16.11.1989
Hickethier, Knut: Schweizer Realismus. "epd/ Kirche und Rundfunk",
Frankfurt/ Main, Nr.6/ 25.1.1989
Horstmann, Ulrich: Kopf einziehen. "Kölner Stadt-Anzeiger", 19.1.1989
Isler, Thomas: Zeitgeist- vielzitierter Gast in Solothurn. "Badener
Tagblatt", 28.1.1989 [Sammelartikel]
Kalberer, Guido: Einbruch der Dunkelheit. "Limmat Zeitung",
Dietlikon, 26.1.1989 [Sammelartikel]; ders.: Der unheimlich Ungeborgene.
A.a.O., 4.1.199o
Katz, Anne-Rose: Älper-Alptraum. "Süddeutsche Zeitung", München,
19.1.1989
Kessler, Mark: Der Mensch braucht eine Notwendigkeit. "Freiburger
Nachrichten", Freiburg/ Schweiz, 2o.8.1988 [Sammelartikel]
Koll, Hans Peter (Hg.): Lexikon des Internationalen Films 1989/9o. Reinbek b.
Hamburg: Rowohlt 1991
Kopka, Christiane: Das grauenvolle Dorf. "Westfälische Rundschau",
Dortmund, 19.1.1989
Kradolfer, Edi: Vorsichtiges Aufspüren von Wirklichkeit. "zoom",
Bern, 17/1988 [Sammelartikel]
Malach, Viera: Ein [!] Hommage an den <<Wilden Mann>> ins [!] Ins. "Bieler Tagblatt",
25.11.1989
Morace, Mariano: Il cinema svizzero alle Giornate cinematografiche di Soletta. "Azione",
Lugano, 26.1.1989 [Sammelartikel]
Münzel, Guido: Von Gewohnheiten und Galanteriewaren. "Berner
Zeitung", 1.3.1989; ders., Dramatisch-schelmisches Lustspiel, ebd.; ders.:
Im Schweizer Film gibt es wieder Inhalte. A.a.O., ?.1.1989 [Sammelartikel]
Oberholzer, Niklaus: Ein altes Häuschen in Emmenbrücke. "Vaterland",
Luzern, 2o.1.1989 [Sammelartikel]
Perret, Jean: Dernière nuit à l'auberge. "Journal de Genève";
"Gazette de Lausanne",28.1.1989
Prisi, Elsbeth: Der wilde Mann. "zoom", Bern, Nr.6/1989
Ramer, Angelika: Nur ein Schweizer Regisseur erhielt eine Auszeichnung.
"Ostschweizer AZ", St.Gallen; "Schaffhauser AZ";
"Volksrecht", Zürich; "Winterthurer AZ", 16.8.1988
[Sammelartikell
Rauber, Reto: Vom Theaterbesucher zum Filmstar. "Zofinger Tagblatt",
14.1.1989
Rederlechner, Hp.: Kleine Fluchten und grosse Reisen. "Grenchner
Tagblatt", 16.8.1988 [Sammelartikel]
Richter, Robert: Auf Distanz zur Schweiz? "Tele", Zürich, 3o.1.1989
[Sammelartikel]; ders.: Verspielte, skurrile und spannende Spielfilme.
"Bieler Tagblatt", ?.1.1989 [Sammelartikel]
Rohrbach, Stefan: Sonderbares geschieht in Ins. "Bieler Tagblatt",
18.11.1989
Schelbert, Corinne: Eine <<Erfolgsgeschichte>> mit einigen Knicks.
"Tages-Anzeiger", Zürich, 15.8.1988 [Sammelartikel]
Schertenleib, Christof: Wo Schmetterlinge zu Leoparden werden. "Die
Presse", Wien, 2o./ 21.8.1988 [Sammelartikel]
Schödel, Helmut: Schön war die Zeit. "Die Zeit", Hamburg,
43.Jg./Nr.45, 4.11.1988 [Sammelartikel]; ders.: Mann im Moos. A.a.O.,
44.Jg./Nr.3, 13.1.1989
Simon-Zülch, Sybille: Absurde Wirklichkeit. "die tageszeitung",
Berlin, 19.1.1989
Volonterio, Guglielmo: <<Grand Hotel>> svizzero-tedesco.
"Corriere del Ticino", Lugano, 2o.1.1989
Wiegand, Wilfried: Das Ende einer Dienstreise. "Frankfurter Allgemeine
Zeitung", 19.1.1989
Zaugg, Fred: Bedenkliches und Heiteres. "Der Bund", Bern, 2o.1.1989
[Sammelartikel]
[ar.] (=Ramer, Angelika): Man erlebt fast absurdes Theater. "Schaffhauser
AZ", 7.12.1988
[Boe.] (=Boesiger, Johannes): Die Zeit der Konsolidierung. "Neue Zürcher
Zeitung", 19.8.1988 [Sammelartikel]
[bre.] (=Brehm, Walter): <<Till>> (k)ein Baby-Film und der
<<Wilde Mann>> ist (nur) ein Hotel. "Thurgauer Zeitung",
Frauenfeld; "Bischofszeller Zeitung", 17.8.1988 [Sammelartikel]
[dlw.] (=Weber, Daniel): Die wilde Nacht im <<Wilden Mann>>.
"Neue Zürcher Zeitung", 21.1.1989; ders.: <<Der Wilde
Mann>> im Zürcher Filmpodium. A.a.O., 5.1.199o
[Edna.]: Der Wilde Mann. "Variety", New York, 31.8.1988
[gim.]: <<Der wilde Mann>> - Eigenwillig. "züri-tip",
Zürich, 5.1.199o
[lr]: <<Der Wilde Mann>>. "Zürcher Student", 8.1.199o
[ml]: Preise für Berner Filmschaffende. "Der Bund", Bern, 23.1o.1989
[mü.]: Matthias Zschokke - Meister der Ironie. "Basellandschaftliche
Zeitung", Liestal, 12.1.199o
[mün]: Schelmische Parodie menschlichen Verhaltens. "Berner Zeitung",
15.11.1989
[nic.]: Ein eher kompliziertes Landleben. "Zofinger Tagblatt",
21.1.1989
[pm]: Telekritik - Der wilde Mann. "Badisches Tagblatt", 19.1.1989
Fässler, Günther: Brut über einem Eulenspiegelei im Piratennest. "Der
Landbote", Winterthur, 23.3.1991; dass. u. d. T.: Ein Kuckucksei im
Piratennest. "Bündner Zeitung", Chur, 1.5.1991
Geisel, Sieglinde: Windstille Prosa. "Die Wochenzeitung", Zürich,
12.7.1991
Grunder, Hans-Ulrich: Der lustvolle Drang in die Ferne", "Bieler
Tagblatt", 13.4.1991 [Sammelartikel]
Helbig, Carmen: Matthias Zschokke/ Piraten. "Journal Frankfurt",
25.1o.1991
Höpfner, Niels im "Deutschlandfunk", Köln, 1.4.1991 [Interview];
Teilabdruck (Der melancholische Pirat): "tip", Berlin, Nr.15/ 1991;
ders.: Am Abend vorgestellt: Matthias Zschokke- Piraten. "Westdeutscher
Rundfunk", Köln, 9.9.1991
Huber, Christine: So lustig und spannend war Literatur noch selten.
"Berner Zeitung", 17.4.1991
Jokostra, Peter im "Rias", Berlin, 3o.4.1991
Kalberer, Guido: Alles findet auf der Bühne statt. "Tages-Anzeiger",
Zürich, 7.8.1991
Kraft, Martin: Erinnerungen an ein Theaterstück. "Schweizer
Feuilletondienst", Zürich, 28.5.1991 [Typoskript]; "Rheintalische
Volkszeitung", Altstetten, 26.6.1991
Mack, Gerhard: In der Werkelwelt. "Stuttgarter Zeitung", 3.5.1991
Mazenauer, Beat: Lethargische Piraten dümpeln über Pappmeere. "Nidwaldner
Volksblatt", 2o.6.1991; ders.: Kaperfahrten auf den grossen Gefühlen.
"Zürichsee-Zeitung", Stäfa, 2.1.1992
Mittag, Susanne: Lese-Abenteuer. "BuchJournal", Frankfurt/ Main, Nr.
1/1991
Mohr, Peter: Lächerliches vom Kulturbetrieb. "Spandauer Volksblatt",
Berlin, 16.6.1991
Pulver, Elsbeth: Ernsthafter Unernst. "Neue Zürcher Zeitung",
13.6.1991
Quirchmayr, Erwin: Chaos aus Prinzip. "AZ- Unabhängige Tageszeitung",
Wien, 21./22.9.1991
Reinacher, Pia/ Vogler, Heini in "Radio DRS", Basel, 13.3.1991;
dies./ Zschokke, Matthias: Zusammenklang nach den dubiosen Regeln der
Empfindungswelt [Briefwechsel mit Autoren III: Über Matthias Zschokkes
<<Piraten>>]. "Basler Zeitung", 12.4.1991
Ruhnau, Uwe-Jens: Ein Piratenstück. "Westdeutsche Zeitung",
Düsseldorf, September 1991 [Beilage: Literatur-Zeitung]
Schafroth, Heinz F.: Dass einem ganz metaphorisch zumute wird... . "Basler
Zeitung", 28.1o.1989
Schattenhofer, Monika: Ein stilles Durcheinander. "Frankfurter
Rundschau", 3o.3.1991
Schlodder, Holger: Auf trüben Gewässern dahingedümpelt. "Hannoversche
Allgemeine Zeitung", 25.5.1991
Schödel, Helmut: Gestern Pirat, heute privat- Zschokke über das Ende der
Abenteuer. "Die Presse", Wien, 16./17.3.1991; ders. im
"Norddeutschen Rundfunk", Hannover, 5.5.1991
Schulze, Karin: Die Räuberpistole geht nach hinten los. "Deutsches
Allgemeines Sonntagsblatt", Hamburg, 9.8.1991
Schulze-Reimpell, Werner: Witz und Witzchen. "Nürnberger
Nachrichten", 18.4.1991
Staudacher, Cornelia: Berliner Blau im wilden Norden. "Der
Tagesspiegel", Berlin, 17.3.1991
Ueding, Gert: Schrott am Plötzensee oder Wie komme ich auf den Ararat?
"Die Welt" Hamburg, 24.4.1991 [Sammelartikel]
Vogler, Heini: Siehe Reinacher, Pia
Wahlster, Barbara im "Süddeutschen Rundfunk", Stuttgart, 25.7.1991
[Interview]
Wiesner, Herbert: Lebensläufe kapern. "Süddeutsche Zeitung", München,
11./12.5.1991
Winkels, Hubert: Piraten und Seifenblasen. "Die Zeit", Hamburg,
46.Jg./Nr.18, 26.4.1991
Wördemann, Raimund in der "Deutschen Welle", Köln, 19.11.1991
Zulauf, Jochen im "Sender Freies Berlin", 24.4.1991
[an.]: Katz- und Maus-Spiel mit der Leseerwartung. "Berner Tagwacht",
6.4.1991; dass. [gl]: "Bündner Tagblatt", Chur, 13.5.1991
[an.]: Die rosaroten Korsaren. "Sibylle", Leipzig, Nr.6/1991
[C.C.] (=Cornu, Charles): Das Leben schreibt nicht, es wetzt ab. "Der
Bund", Bern, 16.3.1991
[np]: "Hochgespülte Sonderlinge". "Der Schweizer
Beobachter", Glattbrugg, 27.9.1991
a) Berner Uraufführung
Achermann, Erika: <<Lieber falsch leben als richtig sterben>>,
"Tages-Anzeiger", Zürich, 27.9.1994
Bergen, Stefan von: Die <<Alphabeten>> finden vor lauter Gerede
keine Worte. "Berner Zeitung", 22.9.1994; ders.: Verspielte Vertonung
einer Wortpartitur. A.a.O., 27.9.1994
Dubois, Ursula: Macher und Gemachte. "Stehplatz", Bern, September
1994
Eichmann-Leutenegger, Beatrice: Gefährdung des Künstlers. "Luzerner
Zeitung", 27.9.1994
Fässler, Günther: Verschwindende Pfütze im Wörtermeer. "Bündner
Zeitung", Chur, 28.9.1994; ders.: Die Pfütze im Wörtermeer. "Luzerner
Neuste Nachrichten", 27.9.1994
Fellenberg, Walo von: Eine Frau wehrt sich! "Blick", Zürich,
27.9.1994
Genre, Heide in "next/ SRG", Zürich, 25.9.1994 [TV-Bericht]
Halter, Martin: Ohne Preis keine Kunst. "Frankfurter Allgemeine
Zeitung", 28.9.1994
Höpfner, Niels: Aus dem Buch des (Kultur-) Lebens. "Theater der
Zeit", Berlin, 49. Jg./Nr.6, November/ Dezember 1994
Inan, Cihan: Bewundernswerte Allerweltsweisheiten. "Berner Tagwacht",
29.9.1994
Linsmayer, Charles: Das Theater als Riesenspielzeug. "Der Bund",
Bern, 24.9.1994 [Interview mit Matthias Zschokke]; ders.: <<Wir leben
nicht, wir spielen lebendig>>. A.a.O., 27.9.1994
Maurer, Roland: Alles komisch, alles tragisch, alles egal. "Berner
Woche" Nr.221/ 1994 [Beilage des "Bund"]; ders.: Ein
skurril-hintergründiges Stück. "Solothurner Zeitung"; "Grenchner
Tagblatt"; "Langenthaler Tagblatt"; "Berner Rundschau",
Langenthal; "Der Zürcher Oberländer", Wetzikon, 27.9.1994
Mack, Gerhard: Aufbruch und Erstarrung. Neue Schweizer Dramatik. "Die
Deutsche Bühne", Zürich, 63. Jg., Nr.1/1992 [Sammelartikel]
May, Nicola in Programmheft Heft 51 Die Alphabeten. "StadtTheater
Bern" 1994/95
Moser, Samuel: Preisverleihung im Himmel: Ein Schurke- herrlich!
"Süddeutsche Zeitung", München, 29.9.1984
Peternell, Svend: Ohne traumwandlerische Sicherheit. "Berner
Oberländer", 27.9.1994
Reich, Richard: Das Ich in der Flasche. "Neue Zürcher Zeitung",
28.9.1994
Richard, Christine: Der Dichter als Ausdenker. "Theater heute",
Velber, Nr.1/ 1995
Schanda, Susanne: <<Ich denke beim Schreiben an Bühnenrealität>>.
"Berner Zeitung", 22.9.1994 [Interview mit Matthias Zschokke]
Stebler, Beatrice in "1o vor 1o/ SRG", Zürich, 23.9.1994 [TV-Interview]
Stumm, Reinhardt: Nur Darstellung, Lebensdarstellung. "Basler
Zeitung", 27.9.1994
Tresch, Christine: Gefallene Engel. "Die Wochenzeitung", Zürich,
3o.9.1994
Wenner, Hildegard im "DeutschlandRadio", Köln, 26.9.1994
Zimmermann, Marie-Louise: Kultur ist kein Zuckerschlecken. "Cash",
Zürich, Nr.39/3o.9.1994
[an.]: Die Alphabeten. "Prolog", Bern, Nr.1/ September 1994
[an.]: <<Die Alphabeten>> von Matthias Zschokke. "Berner
Woche" Nr.219/ 1994 [Beilage des "Bund"]
[hel.]: Eine Inszenierung ohne Biss. "Aargauer Tagblatt", Aarau;
"Brugger Tagblatt"; "Freiämter Tagblatt", 27.9.1994
[svb]: Nur ein Theater. "Berner Zeitung", 22.9.1994
b) Berliner Aufführung
Baschleben, Klaus: Hinter der Rede herrscht Sprachlosigkeit. "Berliner
Zeitung", 18.1o.1994
Ebert, Gerhard: Wenn Talent sich nicht anpaßt. "Neues Deutschland",
Berlin, 24.1o.1994
Göpfert, Peter Hans: Lorbeer für die Kommissarin. "Die Welt", Berlin,
18.1o.1994
Grack, Günther: Seiltanz auf Spinnfäden. "Der Tagesspiegel", Berlin,
18.1o.1994
Hackenberg, Dorothee: Die Alphabeten. "Die Woche", Hamburg,
27.1o.1994
Höpfner, Niels: Siehe Berner Uraufführung
Huser, Karin: Viel Lob für Zschokkes deutsche Erstaufführung. "Berner
Zeitung", 19.1o.1994
Kohse, Petra: In Komik verschieden. "die tageszeitung", Berlin,
2o.1o.1994
Kroekel, H.: Die Sprechblasen der "Alphabeten": Selbst der Regisseur
hatte Probleme. "Berliner Kurier", 18.1o.1994
Löffler, Sigrid: ...wir leben nicht, wir spielen lebendig... . In: STÜCKE '95.
Hg. vom Kulturamt der Stadt Mülheim an der Ruhr, 1995
Nümann, Dirk: Mhm, jaja, mhm. "Junge Welt", Berlin, 19.1o.1994
Oesterreich, Volker: Von A bis Z perfekt: "Die Alphabeten".
"Berliner Morgenpost", 18.1o.1994
Paul, Gerold: Wenn es nur gut unterhält. "Märkische Allgemeine",
Berlin, 26.1o.1994
Ritter, Heinz im "Sender Freies Berlin", 17.1o.1994
Rhode, Carola im "Sender Freies Berlin", 23.1o.1994
Tomerius, Lorenz: Eine Breitseite gegen den Kulturbetrieb. "Berliner
Morgenpost", 16.1o.1994 [Interview mit Matthias Zschokke]
Wengierek, Reinhard: Wenn der dicke Hintern alles erstickt. "Hannoversche
Allgemeine Zeitung", 2o.1o.1994
Wiegenstein, Roland H.: Randständige Begabung. "Frankfurter
Rundschau", 27.1o.1994
Wille, Franz: Schreiben, wählen, sehen. "Frankfurter Allgemeine
Zeitung", 18.1o.1994
[an.]: Die hochgebildeten Furzer. "Der Tagesspiegel", Berlin,
22.9.1994
[A.R.] (=Reber, Annette): Die Alphabeten. Programmheft des "Deutschen
Theaters", Berlin, 112. Spielzeit 1994/95
[sam]: Wir leben nicht, wir spielen lebendig. "BZ", Berlin,
18.1o.1994
[F.W.] (= Wille, Franz): Der Dichter als Ausdenker. "Theater heute", Velber, Nr.1/1995
c) Genfer Aufführung
Adamo, Ghania: Ennemis de la logique, "Les Alphabètes" déclenchent
l'incongruité et le rire. "Le Temps", Genève, 24.1.2ooo
Cerretelli, Claudia: théâtre à la comédie de genève - Les alphabètes. "Scènes
Magazine", Genève, Février 2ooo
Chantre, Pierre-Louis: Les infortunes de Matthias Zschokke. "L'Hebdo",
Lausanne, 21.10.1999
Genecand, Marie-Pierre. Un brouillage existentiel dans la jungle des villes. "Le
Courrier", Genève, 26.1.2ooo
Gerber, Yves: Selon Matthias Zschokke, dire l'amour est une épreuve. "Dimanche",
Genève, 23.1.2ooo
Mertenat, Thierry: Le théâtre de Zschokke se joue la vie aux trousses. "Tribune
de Genève", 25.1.2ooo
Paschoud, Martine: Zschokke, toujours là où on ne l'attend pas. "Le
Journal de la Comédie". Genève, Nr.3, Decembre 1999/ Janvier 2ooo; dies.:
Matthias Zschokke, Sphinx des temps modernes. "Programme Les
Alphabètes", Genève, 18.1.2ooo
Prélaz, Catherine: Le mots contre la médiocrité. "Le Matin", Lausanne, 17.1.2ooo; dies.:
Le théâtre a la parole. A.a.O., 18.1.2ooo
Villiger Heilig, Barbara: Susanna im Bade. "Neue Zürcher
Zeitung", 21.1.2ooo
[hpg.]: Geschicktes Zschokke-Kreuzworträtsel. "Der Bund", Bern,
2o.1.2ooo
[V.B.]: Les Alphabètes. "Fémina",
Lausanne, Nr.4, 23.1.2ooo
a) Berliner Stückemarkt
Funke, Christoph: Heiteres Scheitern. "Der Tagesspiegel", Berlin,
14.5.1994
Gwalter, Maja E.: Lebensarchitektur, Traumerfüllung? "Neue Zürcher
Zeitung", 2o.5.1994
Nayhauß, Dirk von: "Der reiche Freund" beim Stückemarkt.
"Berliner Morgenpost", 14.5.1994
Schmidt-Mühlisch, L.: "Der reiche Freund" und die "Brennende
Finsternis". "Die Welt", Berlin, 14.5.1994 [Sammelartikel]
b) Hannoversche Uraufführung
App, Volkhard im "Norddeutschen Rundfunk", Hannover, 19.3.1995
Barth, Siegfried: Die starke Sprache geht mit dem "Reichen Freund" im
Pool baden. "Neue Presse Hannover", 2o.3.1995
Berndt, Hans: Eine anämische Gesellschaft. "Handelsblatt",
Düsseldorf, 24./25.3.1995; ders. : Ein abgestorbener Held: Kein Platz für
Tasso? "Main-Echo", Aschaffenburg, 3o.3.1995
Corinth, Ernst: Die große Langeweile im Feuchtbiotop. "Hannoversche
Allgemeine Zeitung", 2o.3.1995; ders.: Panoptikum der Dekadenz.
"Weser-Kurier", Bremen, 21.3.1995
Fischer, Ulrich: Zu lang und zu lyrisch. "Südkurier", Konstanz,
22.3.1995
Hammerthaler, Ralph: Szenen rund um ein Bassin. "Süddeutsche
Zeitung", München, 22.3.1995
Jasper, Martin: Auf Flügeln der Illusion ins Frustschloß. "Braunschweiger
Zeitung", 31.3.1995
Krumbholz, Martin: THEATER I - Der reiche Freund. "Die Woche",
Hamburg, 31.3.1995
Kunitzsch, Michael: Die Beschäftigungen des reichen Mannes. "Neue Zürcher
Zeitung", 25./ 26.3.1995
Lenze, Sabine: "Der reiche Freund": Dialoge so flach wie der See.
"Bild", Hannover, 22.3.1995
Löffler, Sigrid: Ja, die Armut des Reichen. "Basler Zeitung",
2o.3.1995
Piontek, Peter: Suche nach den Textritzen. "Hannoversche Allgemeine
Zeitung", 16.3.1995
Roßmann, Andreas: Architektur macht nicht glücklich. "Frankfurter
Allgemeine Zeitung", 22.3.1995
Schulze-Reimpell, Werner: Kein Glück im Schloß. "Frankfurter
Rundschau", 22.3.1995
Warnecke, Kläre: Bunker, aus denen kein Schrei nach außen dringt. "Die
Welt", Berlin, 2o.3.1995 [Sammelartikel]
Wille, Franz: Flaschenpost im Nirgendwo. "Theater heute", Velber, Nr.5/1995
Zschau, Mechthild im "Norddeutschen Rundfunk", Hannover, 19.3.1995
c) Moerser Aufführung
Bernrieder, Irmgard: Als wäre der andere gar nicht da. "Rheinische
Post", Düsseldorf, 17.6.1995
Hennrich, Lutz: Geld oder Glück. "theater pur", Essen, Nr.7/8, Juli/
August 1995
Metzner, Günther: Öde End-Zeit. "NRZ" ("Neue Rhein Zeitung/ Neue
Ruhr Zeitung"), Essen, 19.6.1995
Platzeck, Wolfgang: Im Wartesaal der Hoffnung. "Westdeutsche Allgemeine
Zeitung", Essen, 26.6.1995
Schulze-Reimpell, Werner: Moers: Hunold, der Unhold? "Theater heute",
Velber, Nr.8/1995
d) Lausanner Aufführung
Chantre, Pierre-Louis: Les infortunes de Matthias Zschokke. "L'Hebdo", Lausanne, 21.10.1999
Demidoff, Alexandre: A Renens, Philippe Mentha se frotte à "L'Ami
riche" et s'y pique. "Le Temps", Genève, 23.1o.1999
Fovanna, Christophe: Un carré d'âmes qui tournent en rond. "Le
Matin", Lausanne, 21.1o.1999
Kuffer, Jean-Louis: Matthias Zschokke allie la douceur à la réstistance. "24heures",
Lausanne, 18.9.1999; ders.: Ce fric dont on risque de crever. A.a.O.,
28.1o.1999
Rüf, Isabelle u.a.: L'Ami riche de Matthias Zschokke. "RSR", Lausanne, 21.1o.1999
[ag]: L'ami riche."Domaine Public", Lausanne, Nr.14o6,
5.11.1999
e) St. Galler Aufführung
Däster, Uli: Matthias Zschokke Der reiche Freund. "Theaterkurier", Baden, November 2oo1
Fässler, Günther: Warum Unglück immer glückt. "Der Landbote",
Winterthur, 19.5.2oo1
Hellwig, Gerhard: Vom täglichen Versagen. "Thurgauer Zeitung",
Frauenfeld, 19.5.2oo1
Herzog, Madeleine: Vampiristischer Narzissmus. "Terzett", St. Gallen,
Mai 2001; dies.: Der reiche Freund. "Programmheft Theater St.
Gallen", Spielzeit 2ooo/2oo1; dies. und Grunwald, Ralf: Sehnsuchtsbilder
des Reichtums. A.a.O.
Hoffmann, Tobias: Die matten Farben des Geldes. "Der Bund", Bern,
19.5.2oo1; dass., "Aargauer Zeitung", Aarau, 19.5.2oo1
Surber, Peter: Hamster im Rad. "St. Galler Tagblatt", 17.5.2oo1;
ders.: Eine Hose ist keine Hose. A.a.O., 19.5.2oo1
[sda] Eine Beziehung in der Schwebe. "Neue Mittelland Zeitung",
Solothurn, 19.5.2oo1
Allemann, Urs: Irgendwie verloren aufgeräumt. "Basler Zeitung",
26.5.1995
Bättig, Joseph: Dicker Dichter, schlanker Grossstadtroman. "Luzerner
Zeitung", 29.7.1995
Bussmann, Rudolf: Abgründiges Lächeln. "drehpunkt", Basel, Nr.92/
August 1995
Cornu, Charles: Glanz und Elend der Grossstadt. "Der Bund", Bern,
29.4.1995
Graf, Hansjörg: Vor dem Ruhestand. "Süddeutsche Zeitung", München,
15./16.7.1995; ders. im "Westdeutschen Rundfunk", Köln, 15.8.1995
Hage, Volker: Zentrum einer neuen Lust. "Spiegel Special", Hamburg,
Juni 1997 [Sammelartikel]; dass. u.d.T.:Berlin- Hauptstadt der Literatur? In:
Propheten im eigenen Land. München: dtv 1999, S.166f.
Hetzel, Peter M.: Das Leben als ein Provisorium. "Schweizer
Illustrierte", Zürich, Nr.64/ 1995
Höpfner, Niels: Gute Nacht, Welt!/ Matthias Zschokke/ Der dicke Dichter. "Laubacher
Feuilleton", München-Schwabing, Nr.17/1996
Kleßmann, Eckart: Dicker Dichter. "Frankfurter Allgemeine Zeitung",
7.12.1995
Kraft, Thomas: Konfus und flüchtig. "Der Tagesspiegel", Berlin,
7.3.1996
Luchsinger, Martin: Alte Leiden. "Tages-Anzeiger", Zürich, 31.5.1995
Magenau, Jörg: Chemnitz ist überall. "Freitag", Berlin, Nr.1o/
1.3.1996 [Sammelartikel]
Matt, Beatrice von: Vom Ächzen der umklappenden Jahre. "Neue Zürcher
Zeitung", 9.6.1995
Schneider, Peter P.: Murmelspiel. "Züri-Tip", 25.5.1995
Sitzler, Susann: Berlin in einem reinen Klang. "Stehplatz", Bern,
Dezember 1995
Spiegelberg, Sven: Der erschreckende Stumpfsinn des Alltäglichen. "Badener
Tagblatt"; "Bremgarter Tagblatt"; "Freiämter
Nachrichten"; "Fricktaler Tagblatt", 7.1o.1995
Steinert, Hajo: "Döblin, dringend gesucht!". Berlin-Romane der
neunziger Jahre [Sammelaufsatz]. In: Christian Döring (Hg.), Deutschsprachige
Gegenwartsliteratur. Wider ihre Verächter. Frankfurt: Suhrkamp 1995
Voith, Helmut: Mit Literaturbüffet an Bord. "Schwäbische Zeitung",
Leutkirch, 22.5.1995 [Sammelartikel]
Wallmann, Hermann: Betrachtungen aus der Weltereignisstadt. "Frankfurter
Rundschau", 11.1o.1995
Zimmermann, Curt: Die Entdeckung des Nichts-Tuns. "Blick", Zürich,
5.8.1995
[an.]: Unterm Sprachmikroskop: Matthias Zschokke. DER DICKE DICHTER.
"Focus", München, Nr.11 /1996
[eva]: Den Geruchssinn verloren. "Badische Neueste Nachrichten",
Karlsruhe, 18.12.1995
[E.W.]: Die Oberfläche des Gewöhnlichen - Lebensprotokolle eines dicken
Dichters. "Bücherpick", Urtenen, Nr.9/1995
[opi]: Noch nie ein Buch geschrieben. "Südkurier", Konstanz,
23.5.1995 [Sammelartikel]
Allenbach, Thomas: Der Traum vom grossen Kino. "Der Bund", Bern,
15.8.1996 [Sammelartikel]
Egger, Christoph: Solothurn, wie es singt und lacht. "Neue Zürcher
Zeitung", 23.1.1997 [Sammelartikel]
Eichenlaub, Hans M.: "Mit wenig Licht kann man viel verstecken".
"Der Bund", Bern, 1o.8.1996; das. u.d.T.: Jeder, der mitmacht,
verwirklicht einen Teil seiner Träume. "Schaffhauser Nachrichten", 12.8.1996;
ders.: Über Träume, Ideale und ihre Einmaligkeit. "Aargauer
Tagblatt", Aarau, 8.8.1996; ders.: Eintauchen in eine künstliche Welt. "Aargauer Zeitung", Aarau,
21.2.1997
Helbling, Gianfranco: Amori ironici e malinconici. "La Regione
Ticino", Locarno, 13.8.1996
Hess, Ewa: Ein Schwelbrand im Unterholz der Gefühle. "Berner
Zeitung", 12.4.1997
Heybrock, Mathias: Condition humaine- postmodern. "Tages-Anzeiger",
Zürich, 14.8.1996; ders.: Barometer/ "Erhöhte Waldbrandgefahr".
"Züri-Tip", 27.3.1997
Mehlin, Rosmarie: Aargauer machen die Nacht zum Tag. "Badener Tagblatt/
Bremgartner Tagblatt", 13.4.1996
Rederlechner, Hanspeter: Aspekte zu "Literatur und Film".
"Solothurner Zeitung", 15.8.1996 [Sammelartikel]
Schneider, Christoph: Fakten, Skurrilitäten und poetisches Schweben.
"Basler Zeitung", 17.8.1996 [Sammelartikel]
Sitzler, Susann: Schwüle Gefühle, kühle Bilder. "Coop-Zeitung",
Basel, 9.4.1997
Sommer, Margret: Geschichten aus einer versunkenen Welt. "Tessiner
Zeitung", Locarno, 14.8.1996
Stecher, Thorsten: Acht Filme und ein Unikum. "Wochen-Zeitung",
Zürich, 23.8.96 [Sammelartikel]
Waldner, Judith: Zärtlich besungenes Wetterleuchten. "Filmpodium",
Zürich, Nr.4/1997; dies.: Erhöhte Waldbrandgefahr. "zoom", Bern,
Nr.4/97
Zaugg, Fred: "Alles kehrt wieder, Herzen zersplittern". "Der
Bund", Bern, 5.4.1997
Zimmermann, Verena: Reisen in die Ferne und im Kopf. "Der Landbote",
Winterthur, 15.8.1996 [Sammelartikel]
[fm]: Danger d'incendie imminent. "Pardo
News", Locarno, 12.8.1996
a) Berliner Stückemarkt
Detje, Robin: Im Ohrensessel irgendmal. "Berliner Zeitung", 13.5.1997
[Sammelartikel]
Dietschreit, Frank: Zum Leben erweckt. "Märkische Allgemeine/
Brandenburger Stadtkurier", Potsdam, 12.5.1997 [Sammelartikel]
Gerberding, Christine: Exzentriker und Kopfgeburten beim Stückemarkt.
"Morgenpost", Berlin, 6.5.1997 [Sammelartikel]
Klimke, Christoph: Sein Herz zum Himmel halten. "Der Tagesspiegel",
Berlin, 6.5.1997 [Sammelartikel]
Koberg, Roland: Partnervermittlung. "Berliner Zeitung", 6.5.1997
[Sammelartikel]
Völker, Klaus: Wer zuletzt lacht, hat's nicht eher begriffen.
"Stückemarkt", Berlin 1997 [Sammelartikel] Wengierek, Reinhard:
Weiche Würmer, strenge Könige. "Die Welt", Berlin, 26.8.1997
[Sammelartikel]
b) Hörspielfassung
Höpfner, Niels: Kein Intercity rast vorbei im Ohrenkino [Typoskript]
Olbert, Frank: Leben und Tod. "Die Exzentrischen" (SR 2).
"Frankfurter Allgemeine Zeitung", 21.o3.1998
Bartmann, Christoph: Das Gackern des Nichts. "Frankfurter Allgemeine
Zeitung", 12.1o.1999
Bugmann, Urs: Schwebend im Glücklosen. "Neue Luzerner Zeitung",
"Neue Urner Zeitung", "Neue Schwyzer Zeitung", "Neue
Obwaldner Zeitung", "Neue Nidwaldner Zeitung", "Neue Zuger
Zeitung", 9.12.1999
Cornu, Charles: Schmerzfrei ja- aber was sonst? "Der Bund", Bern,
27.11.1999
Hillgruber, Kathrin: Plaudereien auf schwankenden Planken. "Süddeutsche
Zeitung", München, 9.12.1999; dass. im "DeutschlandRadio", Köln,
19.1.2ooo
Holliger, Lukas: Nichts werden, nur sein. "Programmzeitung", Basel,
Januar 2oo1
Hueck,Carsten: Matthias Zschokke - DAS LOSE GLÜCK. "dramaheft" Nr.4,
Stuttgart 1999
Karg, Julia: Rastloses Reden. "Badische Zeitung", Freiburg,
27.1o.1999
Kübler, Gunhild: Dümpeln und Dösen."Die Weltwoche", Zürich,
14.1o.1999
Magenau, Jörg: Lebensstoffe. "Frankfurter Allgemeine Zeitung
[Berlin-Ausgabe], 23.9.1999
Matt, Beatrice von: Bemerkenswerter Zeitvertreib. "Neue Zürcher
Zeitung", 26.8.1999
Mazenauer, Beat: Der grosse schwarze Vogel Schwermut. "Solothurner
Zeitung", 31.8.1999; ders.: Fünf Figuren und der ekstatische Sog in die
Apathie. "Schaffhauser Nachrichten", 9.1o.1999; ders.: Feiglinge im
Glück. "Zürichsee-Zeitung", Stäfa, 3o.1o.1999
Mohr, Peter: Der Rest ist Geschwätz. "Rheinischer Merkur", Bonn,
Nr.43, Oktober 1999; ders.: Anmutige Schwermut. "Stadtspiegel
Wattenscheid", 25.9.1999
Pulver, Elsbeth: Die Litanei vom schäbigen Alltag. "Berner Zeitung",
1o.9.1999; dies.: Kantate für sechs Stimmen. "drehpunkt", Basel,
Nr.1o5/1999
Schafroth, Heinz: Von der schönen Zumutung der endlosen Monologe. "Basler
Zeitung", 9.11.1999
Scheck, Denis: Ins Hirn gekrochen, ins Herz gespäht?
"Tages-Anzeiger", Zürich, 18.8.1999
Schiltknecht, Wilfred: Le Bonheur du détachement. "Le Temps", Genève,
25.9.1999
Schmid, Hannes: Wenn die Wellen die Worte an Land spülen. "Aargauer Zeitung",
Aarau, 25.8.1999
Schmidt, Sabine: Vier Menschen segeln... "Bücherpick", Urtenen,
Dezember 1999
Schorno, Paul: Chronik verlaufender Ereignisse. "Basellandschaftliche
Zeitung", Liestal, 2o.8.1999
Schorr, Stefan: Die Krisen des Alltags. "Wochen-Magazin",?,
23.1o.1999
Schulze-Reimpell, Werner: Im Netz unserer Wirklichkeit. "Stuttgarter
Zeitung", 12.1o.1999
Tresch, Christine: Nur noch sein. "Freitag", Berlin, 8.1o.1999
Urban-Halle, Peter: Gehe nie über Los. "Die Welt", Berlin,
14./15.1o.2ooo
Völker, Klaus in "Theater heute", Berlin, Nr.12/1999
Wieczorek, Stefan: In Büchern ist die Welt etwas Wunderbares.
"wortlaut", Göttingen, Nr.3/2ooo
Zurcher, Patricia: Huis clos sur l'eau. "24heures", Lausanne,
6./7.11.1999
[rz] Leicht und luftig: "Das lose Glück", Riehener Zeitung, 5.11.1999