Das Traumland-Lexikon
aus: Ditte Königs, Die Welt der Feen
Alfar/Alfen
Nordische Feen, die nach
ihren Wohnorten in Licht- und Dunkelalfen unterschieden werden. Sie stehen in
engem Kontakt zu den Menschen, sind aber mit Vorsicht zu behandeln. Wenn
verärgert, können sie Krankheiten schicken.
Alp
Ehemals vermutlich "gutes" Feenwesen, schon
im Mittelalter aber zum bösen, schlafende Menschen zäumenden und reitendem
Gespenst umgedeutet.
Alven
Durchsichtige, praktisch unsichtbare
niederländische Feen. Sie leben in Gewässern oder kleinen Erdhügeln, den
sogenannten Alvinnenhügeln. Sie sind Herrscherinnen über zahlreiche Flüsse und
vor allem Nachts aktiv.
Apsaras
Indische Nymphen, die oft mit einem Lotos in der Hand
dargestellt werden. Berühmt wegen ihrer Tanz- und
Verführungskünste.
Berchta/Bertha
Deutsche, hauptsächlich aus dem bayerischen
Raum überlieferte Fee, Königin der Elben. Sie wird mit Frau Holle gleichgesetzt
und wohnt in Bäumen, Felsen und Brunnen. Ihr Tag ist der 6.
Januar.
Brownie
Kleiner englischer und schottischer
Hausgeist, der sich bestimmten Familien anschließt und diese beschützt, solange
täglich Milch oder Sahne bereitgestellt und er nicht gekränkt
wird.
Buschfräulein
Dem Spinnen ergebene Feen aus Thüringen,
Sachsen und Böhmen, die sich im Wald aufhalten und dort den Umgang mit
Holzweiblein und Beerenpflückerinnen
suchen.
Cluricaunes
Irische Hausgeister, die Familie und Vieh
beschützen, gerne Streiche spielen und ungesellig
sind.
Dames vertes/blanches
Reizvolle französische Feen, die vor allem
in den Wäldern des Jura leben und es lieben, Menschen in die Irre zu führen.
Doch übernehmen sie auch Schutzfunktionen für einzelne
Familien.
Deva
Allgemeine Bezeichnung für
hinduistische und buddhistische Götter.
Dryaden
Altgriechische Waldnymphen, schöne
Mädchen in weißen oder grünen Kleidern, die gerne tanzen und singen und jungen
Männern gefährlich werden können. Sie bestrafen Kinder, die im Wald Lärm machen,
und heiraten manchmal Sterbliche, dürfen aber niemals an ihre Herkunft erinnert
werden, da sie sonst augenblicklich
verschwinden.
Elben
Nord- und mitteldeutsche Feen, die vor
allem in Wäldern, Gewässern und Bäumen leben. Sie pflegen vertrauten Umgang mit
den Menschen, stehen ihnen bei, strafen sie aber auch mit
Krankheiten.
Elementargeister
Mittelalterliche Zuordnung der Geistwesen zu
den vier Elementen: die Gnomen und Feen zur Erde, die Sylphen zur Luft, die
Undinen zum Wasser, die Salamander zum
Feuer.
Elfen
Ursprünglich englische, mit dem
nordischen Alf verwandte Bezeichnung der Feen. Wurde erst im 18. Jahrhundert von
Johann Jako Bodmer in einer Übersetzung eingeführt und durch dessen Freund
Christoph Martin Wieland
verbreitet.
Ellefolk
Dänische, schwedische und
norwegische Feen, deren Hauptvergnügen das Tanzen und Musizieren ist. Sie sind
schön, leben in Hügeln, an Flüssen und in
Sümpfen.
Fanggen
Eng mit Bäumen verbundene Feen in Tirol.
Sie wurden mit der Zeit zu häßlichen, menschenfressenden Wesen umgedeutet.
Früher aber beschützten sie die Menschen und gingen auch bei ihnen als Mägde in
Dienst.
Fata/Fatae
Meist zu dritt
auftretende weibliche Geistwesen, die über das Schicksal der Menschen bestimmen,
die Zukunft vorhersehen können und mit Vorliebe
spinnen.
Follets
Französische Kobolde, denen teilweise
dieselben Fähigkeiten wie den Feen zugesprochen
werden.
Gandharven
Als hervorragende Sänger und Musiker
sowie auch als Ärzte berühmte männliche Gefährten der
Apsaras.
Gentry
Im Gegensatz zu den Sidhe großgewachsene
irische Feen, die aristokratische Züge besitzen und hauptsächlich auf dem Berg
Ben Bulben wohnen.
Gutes Volk, Gute Nachbarn
Apotropäische Bezeichnung für die
irischen und schottischen Feen.
Hagzissa/Hagzussa
Althochdeutscher Name für Wesen,
die "auf dem Zaun (Hag) sitzen", also mit einem Bein in der Welt der Menschen
(der Welt innerhalb des Zaunes), mit dem anderen in der der Geister (Wildnis)
stehen. Hieraus entwickelte sich das Wort "Hexe".
Högfolk
"Hügelvolk", hüsche skandinavische Feen,
die mit Vorliebe in Hügeln wohnen und wunderschön
singen.
Holda/Holle
Mitteldeutsche Fee. Sie ist eine eifrige
Spinnerin, unterstützt die Fleißigen und bestraft die Faulen. Holda hat Elben im
Gefolge, die nach ihr die "guten Holden" heißen. Sie wohnt häufig in einem See,
Teich oder Brunnen und zeichnet sich durch ihren wundervollen Gesang aus. Ihr
Tier ist die Katze.
Huldelfe
Schwedische Fee, die oft am Kindbett
erscheint und dem Neugeborenen das Schicksal
weissagt.
Huldrafolk
Norwegische Feen. Sie stehen den
Menschen nahe, singen sehr schön und wohnen in
Hügeln.
Korrigans
Kleine, weißgekleidete bretonische Feen,
die nachts mit Vorliebe bei Menhiren, Steinkreisen und auf abgelegenen Wiesen
tanzen. Sie leben unter anderem auch im Wasser und haben lange blonde
Haare.
Kräuterkunde
Alle Feen sind in der Kräuterheilkunde
sehr bewandert und geben ihr Wissen an bestimmte vertrauenswürdige Menschen
weiter.
Melusine
Ahnherrin des Hauses Lusignan in
Frankreich. Sie verwandelte sich einmal pro Woche in eine Fee mit
Schlangenschwanz und verschwand für immer, als sie dabei überrascht
wurde.
Moiren
Drei altgriechische
Schicksalsgöttinnen, Klotho, Lachesis und Atropos, die wie die Feen spinnen und
das Schicksal vorhersagen. Ihr römisches Gegenstück waren die
Parzen.
Morgane
Keltische Fee, die in der Artussage eine
wichtige Rolle spielt. Daneben gibt es verschiedene Feen desselben Namens, unter
anderem in England und Frankreich, die jeweils eine eigene Geschichte
besitzen.
Mummel
Bezeichnung für die Seerose, die mit
"Muhme" zusammenhängt. "Mummel" oder "Mümmelchen" wurden in vielen Teilen
Deutschlands in Seen wohnende Feen genannt, die an Land kamen, um den Menschen
bei ihren Arbeiten zu helfen.
Najaden
Den Menschen freundlich gesinnte,
hübsche altgriechische Wassernymphen. Sie haben die Gabe der Weissagung, können
heilen und Mensch und Tier Fruchtbarkeit
gewähren.
Nereiden
Die fünfzig Töchter des altgriechischen
Meeresgottes Nereus. Sie helfen den Schiffern in gefährlichen Situationen, sie
spinnen gern und pflegen Menschen zu
necken.
Nixen
(von althochdeutsch nicchessa =
"Wasserfrau") Wasserfeen von fröhlichen Wesen mit langen blonden Haaren, die
gern mit den Menschen Kontakt
aufnehmen.
Nörglein/Norggen
Grüngekleidete Tiroler Feenwesen, die mit
Vorliebe in hohlen Bäumen oder auf Bergen wohnen. Sie hüten das Vieh der Bauern
und helfen ihnen bei der Arbeit, spielen den Menschen aber auch gerne
Streiche.
Nornen
Drei nordische Schicksalsjungfrauen: Udr,
Verandi und Skuld. Sie wohnen bei einem Brunnen unter der Weltesche Yggdrasil
und halten hier über die Menschen
Gericht.
Nymphen
(altgriechisch "Braut", "Mädchen")
allgemeine Bezeichnung für altgriechische Feen. Es gibt Bergnymphen, die
Oreaden, Wassernymphen, die Najaden, und Baumnymphen, die Dryaden. Sie sind
schön, stehen in enger Beziehung zu den Menschen, besonders den Männern, tanzen
und singen gern. Die Bezeichnung wurde von den Römern übernommen und auf ihre
Feen übertragen.
Oberon
Feenkönig vor allem bei Wieland und
Shakespeare. Ist mit Titania
verheiratet.
Peri
Persische Bezeichnung für Fee, die in den
meisten islamischen Ländern (so auch in Hunza) verwendet
wird.
Rus(s)alki
Slawische Wasserfeen. Sie bedecken sich
entweder mit grünen Blättern oder mit einem weißen Hemd. Sie wohnen in Wäldern,
auf Wiesen, Feldern und im Wasser, schützen das Korn und lieben das Spinnen, die
Musik und den Gesang.
Salige Fräulein
Apotropäische Bezeichnung für hübsche blonde
Feen in Tirol. Sie stehen den Menschen sehr nahe, helfen vor allem den Bauern
und Mägden bei der Feldarbeit und gehen oft Liebschaften mit Männern
ein.
Schicksal
Die Feen stehen in enger Beziehung zum
Schicksal der Menschen. Sie sind imstande, die Zukunft vorauszusehen, und
weissagen bevorzugten neugeborenen
Kindern.
Selkies
Wasserfeen der Orkney- und
Shetlandinseln, die ein Seehundfell tragen, um sich im Wasser schneller
fortbewegen zu können. In Westschottland heißen sie
Roane.
Sidhe
Irische Feen, die von der Göttin Dana und
ihrem Volk Tuatha dé Danaan abstammen sollen. Sie erhielten ihren Namen nach dem
altirischen Wort für ihre Hügelwohnungen
(Sidh).
Skogsra
Schwedische Feen, die über die Natur
gebieten. Sie wohnen in Berghöhlen und stehen den Jägern zur Seite. Sie
verwandeln sich gern in Bäume oder bestimmte Tiere und haben einen hohlen
Rücken.
Spinnen
Weltweit eine der Hauptbeschäftigungen
der Feen. Feen sind überall gern bereit, den Menschen bei dieser Tätigkeit zu
helfen.
Szépasszony
Hübsche blonde ungarische Feen, die in
Bäumen und auf Bergen leben und gern singen und
tanzen.
Titania
Frau des Feenkönigs Oberon, vor allem in
Shakespeares Ein Sommernachtstraum und Wielands Oberon.
Tylwyth Teg
(auch Bendith Y Mamau) blonde walisische
Feen, die tanzen, singen und Harfe spielen. Sie wohnen unter der Erde und unter
Wasser.
Vila
Serbische bzw. bulgarische
(Samovila/Samodiva) Feen, die jung und schön sind, lange blonde Haare haben und
auf Bergen und in Wäldern wohnen. Sie standen ursprünglich in engem Kontakt zu
den Menschen. Sie singen und tanzen, können die Zukunft voraussagen und
Krankheiten heilen.
Wechselbalg
Den Menschen untergeschobenes Feekind. Er
wächst langsam, ist meist sehr häßlich, ungezogen und
gefräßig.
Wilde Frauen
Feen in Böhmen, Polen und Slowenien,
gutaussehende Wesen, die in unterirdischen Höhlen hausen und gern Hanf kämmen
und weben. Sie kennen die geheimen Kräfte der Natur, stehen in enger Verbindung
zum Wetter und stellen aus Pflanzen salben her, mit denen sie sich unsichtbar
machen können. Sie lieben Musik und Tanz und halten freundlichen Kontakt zu den
Menschen.
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