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Ágoston András Anne-Marie Demmernek, 1992. XI. 12.

András Ágoston an Anne-Marie Demmer, 12. XI. 1992.

Novi Sad, 12. november 1992.

An

Frau Anne-Marie Demmer

United Nations High Commissioner for Refugees

Centre William Rappard

154, rue de Lausanne

CH-1202 Geneva

Tel.: 739-8315

Fax: 22 739-8694

Sehr verehrte Frau Demmer!

In diesen Tagen (am 11. 11. 1992.) hat Frau Kumin, die Beauftragte der Hauptkomission für Flüchtlingsangelegenheiten der UNO in Belgrad, meine meinung Über eine für die vojvodiner Ungarn lebenswichtige Frage erbeten. Sie hat mir mitgeteilt, daß die von der UNO sichergestellten Finanzierungsmittel in den 6 von 50 vojvodiner Gemeinden investiert werden, um den serbischen Flüchtlingen eine dauerhafte Unterbringung zu ermöglichen. Von diesen sechs Gemeinden sind vier in dem Gebiet, wo die ungarische Bevölkerung im Block lebt und die Ansiedlung der Flüchtlinge die ethnische Zusammensetzung eindeutig auflöst. In den anderen zwei Gemeinden, in denen durch die Investition der UNO die dauerhafte Niederlassung der Flüchtlinge sichergestellt würde, leben auch Ungarn in beträchtlicher Zahl.

Dieser Plan unterstützt meiner meinung nach in vollen Umfang das Bestreben der serbischen Regierung, die ethnische Zusammensetzung von Nord Bácska aufzulösen. Über diesen Ansiedlungsplan habe ich die Ehre gehabt, Sie auch persönlich informieren zu können. In namen der VMDK/DGVU teilte ich Frau Kumin mit, daß die ausführung des von ihr bekanntgegebenen Finanzierungsplans praktisch bedeutet, daß die UNO die Abändreung der ethnischen zusammensetzung eines von Minderheiten bewohnten gebietes unterstützt.

In anbetracht dessen, daß auch mehrere UNO-Dokumente eine gewaltsame Abänderung der ethnischen Zusammensetzung verbieten, möchte ich Sie bitten, Ihre Autorität und die sich aus Ihrer amtlichen Kompetenz ergebenden Möglichkeiten anzuwenden und beizufragen, daß in Nord Bácska die gewaltsame Ansiedlung mit Hilfe der UNO nicht zustandkommt.

In der Hoffnung, daß Sie auch nicht aus einer Verlegenheit zwei machen möchten, wartet die ungarische Bevölkerung in der Vojvodina auf Ihr wirksames Dazwischentreten.

Hochachtungsvoll,

András Ágoston

Präsident der VMDK/DGVU