Uhura Message 1
1997 |
Kleiner historischer
Abriß
Nachwort
Die Geschichte beginnt in einem Tiroler
Bergdorf südlich des Alpenhauptkamms, so um 1860 herum.
Der Held heißt Josef Oberkalmsteiner. Oberkalmsteiner ist
ein junger (26) Bursch, gesund, kräftig, aufgeweckt; manchmal
etwas undurchschaubar und stur.
Er ist sozusagen eine Art Waise: seine Mutter früh gestorben,
wohl auch im Gram darüber, daß man ihr nie verziehen
hat, sich mit einem windigen lombardischen Viehhändler und
Hundsbratenfresser eingelassen zu haben. Der Josef Oberkalmsteiner,
den seine Kollegen ansonsten wegen seiner zupackenden Arbeitskraft
hoch schätzen, hatte zwar immer unter dem ihm nachgesagten
Vater zu leiden, ihn aber nie zu Gesicht bekommen. Wenn er mit
seinem ganz eigenen Sturschädel Schwierigkeiten bekommen
hat mit den anderen Sturschädeln, hat er's, so er sich denn
überhaupt Gedanken darüber machte, immer auf das welsche
Roßaufkäuferblut in seinen Adern geschoben. Zu Beginn
der Geschichte hat sich der Oberkalmsteiner gerade, wie es sich
gehört, als Kaser auf die Alm verdingt.
Eines Tages steigt er im Morgengrauen ein Stück in den Wald
ab, um, wie schon oft, ein bißchen zu wildern. Ausgerechnet
am selben Morgen muß der Bezirksadelige (ein Baron) sich
ebenfalls auf die Jagd begeben. Er wird vom Jagdaufseher und
einem engen Verwandten begleitet, der aus Wien zu Besuch gekommen
ist. Letzterer ist ein Polizeioffizier namens Rebitzki mit 20jähriger
Laufbahn, ein Böhme, der noch bei Metternichts berüchtigter
Spitzeltruppe Karriere gemacht hatte.
Nun nimmt das Schicksal allmählich seinen Lauf: Josef wird
zufällig gestellt und vom Jagdaufseher erkannt, wie er gerade
ein Reh geschossen hat. Beim Anruf gibt er Fersengeld. Als ihm
von den aufgebrachten Waidmännern ein paar Kugeln nachgeschickt
werden, schießt er zurück. Der Baron, nicht so kampferfahren
wie der habsburgische Polizist, und nicht ahnend, was der Jagdaufseher
schon weiß, daß nämlich der Oberkalmsteiner
einen treffsicheren Stutzen führt, traut sich aus seiner
Deckung und ist schon des Mauses. Dem Oberkalmsteiner gelingt
es, die Verwirrung zu nutzen und ins Dorf zu flüchten. Er
weiß natürlich, daß er sich, mit einem Baron
auf dem Kerbholz, jetzt nicht von den königlich-kaiserlichen
Häschern erwischen lassen darf.
Oberkalmsteiner fährt, ohne sich zu verabschieden, so, wie
er gerade da steht, und das heißt: in Lederhosen und mit
Lodenhut, Rucksack und Stutzen, mit dem Wagen eines Grattlers
mit, der nach Süden will.
Er schlägt sich bis nach Triest durch, dort erfährt
er, daß sein Konterfei in allen Polizeiwachstuben des Habsburgerreiches
hängt und der metternichsche Polizeipinsel sich höchstselbigst
an seine Verfolgung gemacht hat.
Denn daß ihm so ein Bergler sozusagen unter den Augen nicht
nur ein Reh, sondern auch noch einen Baron, der über seine
Frau Gemahlin verwandschaftliche Beziehungen zu einem Minister
Ihro Majestät pflegt, weggeschossen hat, ärgert den
Rebitzki nicht nur, es kann auch seiner Karriere Abbruch tun.
Und da ist ihm allemal lieber, der Oberkalmsteiner hängt
an seiner Statt.
Oberkalmsteiner, im Rücken die k.u.k.-Verfolger, vor sich
das Meer, entscheidet, daß dieses ihm trotz allem noch
lieber ist und heuert als Leichtmatrose auf einem französischen
Frachter an, der den Truppen Napoleons III. in Mexiko Waffen
liefern soll.
Nachdem er die Ðberfahrt einigermaßen gut überstanden
hat (und so einfach war das für den Oberkalmsteiner auf
dem französischen Frachter bei schwerstem Seegang nicht),
gibt es beim Abmustern Schwierigkeiten: der Zahlmeister des Schiffes
will den Oberkalmsteiner um seine Heuer betrügen (etwa gar
aus alter Feindschaft von anno 09 her?), die beiden kämpfen,
Oberkalmsteiner haut dem Seemann den Kolben seines Stutzens um
die Ohren und macht sich dünn - sicherheitshalber gleich
mit der gesamten Kriegs- und Schiffskasse. Jetzt suchen ihn die
Franzosen auch noch, also schlägt er sich, was liegt näher?,
in die mexikanischen Berge. Dort gerät er in ein Scharmützel
zwischen einer französischen Patrouille und einer kleinen,
sich tapfer wehrenden Gruppe Yaqui-Indianer.
Die Indianer sind in einer Schlucht gefangen, die Franzosen am
Schluchteingang versperren den Fluchtweg. Oberkalmsteiner mittendrin.
Er springt zu den Indianern, und damit sie auch gleich Vertrauen
zu ihm fassen, erschießt er einen Franzosen. In einer fatalen
Lage befinden sie sich immer noch, nichts zu essen, kein Wasser.
Und in der ganzen Schlucht nichts, was die Kugel lohnen würde,
so es einem vor die Büchse läuft. Oberkalmsteiners
einziger Trost ist der Blick einer Indianerin, bei dem es ihm
durch Gemüt und Lederhose zieht.
Nach Einbruch der Dunkelheit macht der Oberkamlsteiner sich auf
den Weg, er klettert die Rückwand der Schlucht hoch. Die
Indianer versuchen ihm zu erklären, daß das unmöglich
sei, nur für einen Berggeist zu schaffen.
Aber ertens will der Oberkalmsteiner aus der Bredouille raus,
zweitens hat er's ja beim Wildern gelernt. Und er schafft es,
in seinen Genagelten die Wand hochzuklettern, umgeht die Franzosen
und beschießt sie von hinten. Als Tiroler hat er von daheim
her noch ein Hühnchen mit ihnen zu rupfen. Die Soldaten
glauben, Verstärkung sei gekommen, und manövrieren
Rückzug.
Der Oberkalmsteiner zieht zu den Indianern (und mit der Indianerin
in eine Hütte). Und er lernt ihre Sitten und Gebräuche,
erwirbt sich einen Ruf als großer Jäger und Berggeist.
Und läuft noch immer in den inzwischen ordentlich speckigen
Lederhosen rum, mit Lodenhut und seinem Wildererstutzen, dem
Tiroler Präzisionsgewehr, dem keine mexikanische Bergziege
auskommt.
Inzwischen tut sich einiges im Land. Der habsburgische Maximilian
hat die mexikanische Krone übernommen. Napoleon III. zieht
seine Truppen zurück, weil er sie in Europa gegen Preußen
dringend benötigt, die mexikanischen Revolutionäre
um Benito Juarez schnuppern Morgenluft und blasen zum großen
Angriff.
Wie das Leben so spielt, ist mit den Habsburger Militärs,
Verwaltungs- und Ordnungskräften um Maximilian auch der
böhmische Polizeioffizier Rebitzki ins Land gekommen.
Offensichtlich hat der Blattschuß des Oberkalmsteiner ihm
doch einen Karriereknick verpaßt. Rebitzki, als alter Spitzel
immer noch ganz Ohr, hört Wundergeschichten von einem geheimnisvollen
Jäger in "harten Hosen" den die Indianer "tirolés"
nennen (sie konnten Oberkalmsteiner" nie aussprechen).
Er fängt an, sich für die geheimnisvolle Figur zu interessieren,
hinter der er nicht zu Unrecht einen alten Bekannten vermutet.
So kommt es ihm gut gelegen, daß er eines Tages den Befehl
erhält, an der Spitze einer belgischen Schwadron ein Dorf
in den Bergen unter die Lupe zu nehmen. Man nimmt an, das Dorf
sei eine Bastion der Rebellischen.
Rebitzki, dem zu Ohren gekommen ist, in dem Dorf wohne auch der
seltsame "tirolés" ergreift die Gelegenheit
und schlägt zu: umzingelt und überfällt das Dorf,
metzelt einen Teil der Bevölkerung nieder und nimmt den
Rest gefangen. Oberkalmsteiner, gerade wieder auf der Jagd, hört
den Lärm, läßt die Bergziege Ziege sein, klettert
zurück, beobachtet das Geschehen von weitem, kann natürlich
erstmal nichts machen und versteckt sich.
Aber: Oberkalmsteiner hat unter den Angreifern den k.u.k.-Polizeioffizier
Rebitzki entdeckt. Und denkt sich: jetzt erst recht.
Oberkalmsteiner setzt sich mit den mexikanischen Revolutionären
um Benito Juarez in Verbindung. Unbekannt ist er dort nicht,
aber man hält ihn für einen eigenartigen Menschen,
dem die Ziele der mexikanischen Revolution fern sind, solange
er eine Ziege vor seinem Stutzen hat oder sich mit seiner Yaqui-Frau
beschäftigt. Die Revolutionäre und Oberkamlsteiner
beschließen immerhin, daß sie gemeinsame Ziele hätten.
Sie verfolgen die belgisch-habsburgische Schwadron bis zum kaiserlichen
Quartier in Querètaro.
Oberkalmsteiner beteiligt sich mit seinem Stutzen tapfer am Entscheidungskampf
und befreit mit einer Gruppe von Mexikanern, der er zugeteilt
wurde, die gefangenen Dorfbewohner samt seiner Frau. Das k.u.k.-Quartier
wird eingenommen und zum revolutionären Hauptquartier umfunktioniert.
Oberkalmsteiner, nunmehr Soldat der mexikanischen Revolution,
wenn auch immer noch in "harten Hosen", wird zu einem
Exekutionskommando befohlen. Einer der Verurteilten ist der böhmisch-habsburgische
Polizeioffizier Rebitzki.
Josef Oberkalmsteiner zielt, drückt ab; nimmt seinen Abschied
und seine Frau und zieht mit ihr gegen die Abendsonne.
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Kleiner historischer
Abriß
Lassen Sie uns bis zu KAISER FERDINAND
ausholen, genannt "der Gütige". Der Mann war völlig
unfähig und wurde von seinen Bediensteten als Attrappe im
Palast hin und her und zu wenigen unvermeidlichen Staatsanlässen
geschoben. Der alte Kaiser FRANZ hatte bei seinem Tod 1835 drei
Männer als Regenten für Ferdinand eingesetzt. Fürst
METTERNICH, Graf KOLOWRAT und den jüngeren Bruder LUDWIG.
Dadurch bekam das metternichsche System eine Gnadenfrist.
Im Reiche Habsburg tat sich in den folgenden Jahren einiges:
die Volkswut stieg, im März 1848 erhoben sich gar die sonst
so zahmen Wiener gegen das System (gar nicht so sehr gegen die
Habsburger). Fürst und Fürstin Metternich setzten sich
nach England ab, wo sie im Seebad Brighton Gicht und Galle kurieren
ließen.
Das Volk jubelte den Habsburgern zu (im Ernst), aber die Lage
hatte sich nur kurzfristig beruhigt, sodaß RADETZKY in
Italien, WINDISCHGRAETZ in Böhmen und JELLACIC in Ungarn
verschiedene Aufstände blutig niederschlagen mußten.
Die kaiserliche Familie war inzwischen nach Innsbruck geflohen,
nach Wien zurückgekehrt, nach Olmütz geflohen. Der
verhaßte Kriegsminister LATOUR wurde in Ungarn gelyncht.
Die Armee unter Windischgraetz besetzte Wien und errichtete eine
erbarmungslose Militärherrschaft.
Warum ist dies alles der Erwähnung wert? Erzherzogin SOPHIE,
die Schwester Ferdinands und Mutter des FRANZ JOSEF sowie unseres
MAXIMILIAN hatte die Lage richtig eingeschätzt und war zum
Schluß gekommen, daß der schwache Ferdinand abtreten
müsse. Anläßlich Franz Josefs 18. Geburtstag
bewegte sie ihn zum Rücktritt.
FRANZ JOSEF fegte mit eisernem Besen, reinigte die Hofburg general
und eroberte die mittlerweile Republik Ungarn mit Hilfe zaristischer
Truppen zurück. Die Rebellen wurden standrechtlich hingerichtet
oder einfach verbrannt.
1859 verlor Franz Josef einen Teil des italienischen Gebietes,
die Lombardei (was dem Josef OBERKALMSTEINER das Leben auch nicht
einfacher machte). Stichworte sind die Schlachten bei Solferino
und Magenta.
Die schwärzeste Niederlage erlitt er jedoch 1866 bei Königsgrätz.
Er hatte sich von BISMARCK in einen Kreig hineinziehen lassen
und wurde schnell und gründlich geschlagen. Die Wiener gingen
wieder auf die Straßen und riefen (diesmal) "Es lebe
Kaiser MAXIMILIAN!", eine unverblümte Aufforderung
an Franz Josef, zugunsten seines jüngeren Bruders abzudanken.
Womit wir bei unserem MAXIMILIAN wären. Wie die mehr oder
weniger höfische Geschichtsschreibung überliefert,
hatte Franz Josef alle nüchternen und staatsfraulichen Tugenden
seiner Frau Mama geerbt - Selbstdisziplin, Fleiß und Pflichtbewußtsein.
Maximilian dagegen, sagt man, wäre immer eine Frohnnatur
gewesen, was immer das heißen mag. Jedenfalls war er ziemlich
populär.
MAXIMILIAN heiratete die dekorative Prinzessin CHARLOTTE von
Belgien, eine, wie es scheint, sehr glückliche Verbindung,
an der nur zwei Umstände störten: sie blieb kinderlos
und die beiden waren arbeitslos. Maximilian hatte nichts anderes
zu tun, als seinen Bruder bei offiziellen Anlässen zu vertreten.
Während des italienischen Aufstandes war er als Generalgouverneur
nach Mailand entsandt worden, hatte aber nicht das Zeug zum Erfolg.
MAXIMILIAN war vernarrt in alles, was mit Schiffen und Seefahrt
zu tun hatte und war zum Kommandanten er kleinen österreichischen
Flotte ernannt worden. Als er jedoch die Vergrößerung
der Flotte und ein eigenes Marineministerium forderte, blitzte
er ab. FRANZ JOSEF schien der Gedanke nicht angenehm zu sein,
ausgerechnet jene Waffengattung zu stärken, die dem allseits
beliebten Bruder so ergeben war.
Maximilian und Charlotte ließen sich als Trost das wunderschöne
Schloß Miramar mit Blick auf den Hafen von Triest bauen,
gingen spazieren und warteten auf einen Wink des Schicksals.
Zu Beginn der sechziger Jahre kam eine Gruppe reicher Mexikaner
nach Europa, die vor der BENITO-JUAREZ-Revolution geflohen waren.
Katholisch und konservativ, suchten sie Unterstützung für
ihren Plan, in Mexiko eine Monarchie zu errichten. Sie brauchten
Moneten, Soldaten und einen waschechten Fürsten oder Fürstensohn.
NAPOLEON III. zeigte Interesse und gab den Mexikanern Truppen,
französische Finanzkreise besorgten das Geld.
Hinsichtlich des Vorzeigeadeligen wurden ihre Hoffnungen sogar
weit übertroffen, als es ihnen gelang, einen echten Habsburger
als Kronprätendenten zu gewinnen. MAXIMILIAN willigte ein,
die Krone von Mexiko zu übernehmen.
Es bleibt etwas unklar, welche Rolle FRANZ JOSEF spielte. Er
sagte keinerlei militärische Unterstützung zu, schien
den Ereignissen freien Lauf zu lassen und bestand darauf, daß
MAXIMILIAN, bevor er die mexikanische Krone annahm, auf sein
österreichisches Thronfolgerecht verzichtete. Die Brüder
hatten zu diesem Punkt eine erbitterte Auseinandersetzung. Franz
Josef mußte letztendlich selbst nach Triest fahren, um
Maximilian zur Unterschrift zu "bewegen". Möglicherweise
war er gar nicht so unglücklich darüber, daß
der lästige Konkurrent vom alten Kontinent verschwand.
Ein paar Tage später segelten Maximilian und Charlotte schon
mit der Fregatte "Novara" auf dem Meer in Richtung
Amerika.
Das ganze Unternehmen war von allem Anfang an völlig plemplem.
Man zeigte dem hochwohledlen MAXIMILIAN die Farce einer Volksabstimmung
als Beweis dafür, daß sich das mexikanische Volk nichts
mehr als einen edlen und hochgesinnten abendländischen Fürsten
als Herrscher wünschte.
In dem kaum entwickelten, halbtropischen Land fanden die neuen
Regenten außer den Soldaten NAPOLEONS III. nur eine Handvoll
Anhänger unter den Neureichen und eine ebenso bankrotte
wie korrupte Regierung vor.
Daran änderte auch nichts, daß Max mit einem Sombrero
verkleidet das Land bereiste und in holprigem Spanisch Ansprachen
hielt. In ihrem Palast zu Chatappultepec gaben er und Charlotte
grlänzende Bankette, nagelten ihren Anhängern kiloweise
Lametta an die Brust und adoptierten sogar einen kleinen mexikanischen
Jungen. Die Mutter forderte ihn wenig später allerdings
wieder zurück.
Inzwischen zwangen politische Schwierigkeiten in Frankreich Napoleon
III. dazu, seine Truppen aus Mexiko zurückzuziehen. Maximilian
wiederum war pleite und hatte keine Möglichkeit, sich frisches
Geld zu verschaffen. Er ersuchte den französischen Kaiser
um einen Kredit, stieß aber auf taube Ohren.
JUAREZ sammelte inzwischen im Norden des Landes seine Truppen
und wartete auf den richtigen Augenblick zum Losschlagen.
Im Sommer 1866 saßen die mexikanischen Habsburger dermaßen
in der Tinte, daß CHARLOTTE nach Europa segelte, um Hilfe
zu erbetteln. Als sie erst in Paris von Napoleon III., dann in
Rom vom Papst abgewiesen wurde, ging ihr das so zu Herzen, daß
sie den Rest ihres Lebens in völliger geistiger Umnachtung
verbrachte.
In Österreich hatte zur gleichen Zeit die Niederlage von
Königssgrätz eine ernste Regierungskrise zur Folge.
FRANZ JOSEFs Popularität war auf dem Nullpunkt angelangt,
nicht nur das Volk, auch Teile des Hochadels planten, ihn zum
Abdanken zu zwingen und MAXIMILIAN aus Mexiko zurückzuholen.
Die Erzherzogin SOPHIE schrieb, er solle doch so lang als möglich
in Mexiko ausharren.
MAXIMILIAN hatte eigentlich schon beschlossen, den Mexikanern
alles vor die Füße zu werfen, als ihn seine belgischen
und österreichischen Berater umstimmten. Mit seinen lächerlichen
Streitkräften stellte er sich JUAREZ, wurde umgehend besiegt,
gefangengenommen, zum Tode verurteilt und am Morgen des 19. Juni
1867 zusammen mit seinen zwei mexikanischen Generälen auf
einem Hügel bei Querètaro erschossen.
(Berlin/Bozen, Sommer 1990)
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Nachwort
Es ist schon eine ganze Weile her, da kam einmal Kurt Lanthaler
(genau, der) und erzählte, er bräuchte ein Drehbuch
für einen Western. Er murkste damals gerade in Berlin an
der Filmschule und das gehörte wohl zu einer Prüfung,
ich erinnere mich nicht mehr. Eines Nachts - gottverlassen heißer
Sommer - konnte ich nicht im gewünschten Eiltempo einschlafen,
also ließ ich mir die Geschichte durch den Kopf gehen.
Und begann als gelernter Tiroler eben daheim. Die Idee lief dann
zwischen Kurt und mir ein paarmal hin sowie her und bekam dann
die vorliegende Form als Entwurf. Das Drehbuch selbst läuft
zeitlich etwas anders, ist natürlich in Szenen gegliedert
und baut die Hintergrundinformationen über Dialoge und Rückblenden
ein. Die Filmemacher sind allerdings auf Urlaub, deshalb ist
das Ding noch auf Papier, statt auf Zelluloid.
(Juli 1997)
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