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DIE PIARISTENKIRCHE ZUR HEILIGEN THEKLA WIRD PFARRKIRCHE

Wiedner Hauptstraße 82, 1040 Wien

ZUR GESCHICHTE DES KOLLEGIUMS


1938 wurde die Ordenskirche St. Thekla zur Pfarrkirche. Mit dem 1.1.1939 war also die Ordenskirche St. Thekla in Wien IV zur Pfarrkirche erhoben worden. Die Leitung der neuen Pfarre übernahm einstweilen Pater Wilhelm Reichling, bis er im Herbst desselben Jahres von dem aus Krems zurückgekehrten Pater Dr. Edelmann abgelöst wurde. P. Johannes Schmid (+1995) ist der Kaplan und später der Pfarre bis 1987 -fast 50 Jahre im Dienst der Pfarre!-. Die Österreichische Piaristenprovinz hatte nunmehr zwei Wiener Pfarren zu betreuen und konnte mit dieser Tätigkeit die Jahre, während derer die Unterrichtstätigkeit lahmgelegt war, überstehen. Heute wirken in der Pfarre als Seelsorger Pfarrer Pius Platz SP (ab 1972 Kaplan und ab 1987 Pfarrer) und Kaplan Ignasi Peguera SP (seit 1991), unterstützt von vielen freiwilligen Mitarbeitern.

 

(Dr. Heinrich Gotsmy / P.Ignasi Peguera SP)

 





    
Erstkommunion (Frühkommunion) 1951 - Erstkommunion 2000
(Unten: wahrscheinlich von den 50-er Jahren)


   
(Die Piaristenkirche St. Thekla ist Pfarrkirche ab dem 1.1.1939)
TEXT DER PRÄSENTATION DER NEUEN PFARRE:

FREUDIG begrüßt Sie und Ihre Familie Ihre neue Pfarrgemeinde "St. Thekla". Dieser frohe Willkommengruß ist verbunden mit dem Wunsche, daß Sie recht bald trautes Heimatbewußtsein im Gotteshause und im Kreise der Gläubigen beglücke. Gottes gütige Vorsehung lasse Ihnen "St. Thekla" zu einer segensreichen Station auf dem Pilgerweg heim zum Vater werden. Die geöffnete Kirchentüre sei Ihnen ein Zeichen, wie gerne wir Sie in unsere Pfarrei einführen.
Gottesdiestordnung:
Sonntag:
6.30 Singmesse mit Ansprache
8.00 Pfarrgottesdienst m. Predigt
9.15 Kindergottesdienst m. Anspr.
10.15 Stille hl. Messe
11.00 Singmesse mit Predigt
18.00 Segensandacht
Werktags: 6.30 Segenmesse
7.00 u. 800 Uhr hl. Messen
Beichtgelegenheit:
Täglich ab 6 Uhr früh und nach der Segensandacht am Abend. Vorteilhaft werden Sie die Beichtgelegenheit an Wochentagen benützen.

Sie wüschen Auskunft:
über Taufe - Trauung - Krankensakramente - Beerdigung - Kindergarten - Kinderhort - Seelsorgebesuch - Kirchenbeiträge - Kirchenchor - Pfarrbibliothek - Caritas, dann wenden Sie sich vertrauensvoll an das Pfarramt, IV, Wiedner Hauptstr.82, durch sehr erwünschte persönliche Vorstellung oder durch Telephon A 33 2 83, täglich von 9-12 Uhr. Im "Pfarrblatt St. Thekla" sehen Sie im Wandel des Kirchenjahres wie im Spiegel die lebendige Pfarrei. Das Pfarrblatt wird Ihnen kostenlos in die Wohnung gebracht.
Im "Pfarrblatt St. Thekla"
sehen Sie im Wandel des Kirchenjahres wie im Spiegel die lebendige Pfarrei. Das Pfarrblatt wird Ihnen kostenlos in die Wohnung gebracht.

STANDESSEELSORGE
Frauen
* Allgemeine Frauenrunde:
Jeden ersten Diestag im Monat um 17 Uhr.
* Mütterrunde: Jeden letzten Mittwoch im MOnat um 17 Uhr.
* Müttermesse: Jeden ersten und dritten Mittwoch im Monat um 8 Uhr früh.
* Unverheiratete, berufstätige Frauen: Jeden vierten Mittwoch im Monat, 19,30 Uhr.
Männer
*Allgemeine Männerrunde: Jeden dritten Dienstag im Monat 19,30 Uhr.
Elternrunde
Jeden vierten Dienstag im Monat, 17 Uhr und 19,30 (nach Wahl).
Berufstätige Akademiker
Jeden ersten und dritten Mittwoch im Monat, 19,30 Uhr.
Hochschülerrunde:
Jeden Donnerstag, 19,30 Uhr.
Werktätige Jugend: Siehe Anschlagtafel in der Kirche.

Verschließen Sie Herz und Hilfe der Pfarrei nicht, die nun anfängt, auch für Sie religiöse Heimat zu werden. Für die Pfarrfamilie begrüßen Sie mit frohem Hirtengruß in Christo:

die Seelsorger:
Dr.P.Raimund Edelmann,
Pfarrer
P.Johannes Schmid
Kaplan
P.Adolf Schörghuber

Wiedner Hauptstr. Jahr 1814

Die Piaristenkirche St. Thekla, 1900
-aus dem Bildarchiv der. Öst. Nationalbibilothek-



Herbst 1938
M it Urkunde des erzbischöflichen Ordinariats vom 30.Dezember 1938 wurde an der KIRCHE ZUR HL. THEKLA auf der Wieden mit Wirkung vom 1.Jänner 1939 eine selbständige Pfarre errichtet.

Text aus der Veröffentlichung anläßlich des 25. Jubiläums der Entstehung der Pfarre und des 25. Priesterjubiläums von P.Johannes Schmid im Jahr 1963


Das Gotteshaus wurde in den Jahren 1752-1756 für ein Kollegium des Piaristenordens und eine dazugehörige Schule erbaut. Schon um 1788 sollte St. Thekla zur Pfarrkirche erhoben werden, doch kam es dazu aus Rücksicht gegen die Nachbarpfarren nicht. So blieb St. Thekla bis in unsere Zeit Ordenskirche ohne pfarrliche Aufgaben. Erst seit 1939 kam es im Zuge der Aufteilung der viel zu umfangreich gewordenen Großstadtpfarren zur Errichtung unserer Pfarre.

Die neue Pfarre St. Thekla

Ihre ersten Grenzen waren: Hartmanngasse - Mittersteig - Große Neugasse -Wiedner Hauptstr. - Schönburgstr. - Rainergasse -Blechturmgasse. Sie zählte damals etwa 4000 Katholiken. Mit der Leitung der Pfarre wurde der im Jahre 1960 verstorben P.Wilhelm Reichling betraut, am 1. Juli 1939 wurde P. Dr. Raimund Edelmann zum Pfarrverweser ernannt.

Die junge Pfarre war vor außerordentlich große Schwierigkeiten gestellt. Durch die vom Nationalsozialismus entfachte große Kirchenaustrittsbewegung verlor die Pfarrgemeinde 600 ihrer Mitglieder. Pfarrer Edelmann mußte zweimal die Pfarre verlassen, um seiner drohenden Verhaftung durch die Gestapo zu entgehen. In dieser Zeit unterstützte der damalige Kaplan P.Johannes Schmid (+1995) seinen Pfarrer in tatkräftigster Weise. Zu den politischen und weltanschaulichen Verfolgungen kam die durch den zweiten Weltkrieg verursachte Bedrohung des nachten Lebens. Angesichts der zu erwartenden Luftangriffe wurden die Keller des Piaristenkollegiums und der Kirche zu Luftschutzräumen ausgebaut. Immer mehr Menschen suchten hier Schutz während der Bombenangriffe. Im November 1944 wurden einmal über tausend Menschen gezählt. Fast schien es, als sollte St. Thekla von den Folgen des Bombenkrieges verschont bleiben, denn bis zu den Kämpfen um Wien hatte das Gebäude keine Treffe zu verzeichnen. Jedoch am 8.April 1945, dem Weißen Sonntag, erhielt das Haus fünf schwere Artillerietreffer. Im Gebäudeteil links vom Haustor Wiedner Hauptstraße 82 klafften riesige Löcher. Es grenzt an ein Wunder, dass kein Menschenleben zu beklagen war, als nach etwa 3 Wochen an der zerstörten Stelle das ganze Mauerwerk im Inneren einstürzte. Trotz dieser schweren Zeit oder vielleicht gerade deswegen entstand ein echtes Pfarrbewußtsein.

Der weitere Aufbau nach dem Krieg

Bald nach dem Ende der Kriegshandlungen schritt St. Thekla an die Neuentfaltung des pfarrlichen Lebens. Dabei zeigte sich der wahre Opfermut der Pfarrangehörigen, wie er wohl nur in schwersten Zeiten zu finden ist. Man half bei der Beseitigung der baulichen Schäden mit und legte den Grundstein für verschiedene seelsorgliche und karitative Einrichtungen. Am 11.März 1947 wurde das Aktiozimmer der Pfarre im zerstört gewesenen Gebäudeteil seiner Bestimmung übergeben. Die verschiedenen Gliederungen der katholischen Aktion erhielten dort einen seither unentbehrlich gewordenen Arbeitsraum. Schon 1946 hatte man versuchsweise ein Pfarrblatt hergestellt, seit 1947 erscheint es in gedruckter Ausgabe. In der ersten Nachkriegszeit hatte unsere Pfarre keine hörbare Stimme, um zu rufen: Die Glocken waren in der Kriegszeit den Weg allen edlen Metalles gegangen. Im Herbst des Jahres 1948 bildete sich ein Komitee, das sich zur Aufgabe setzte, der Kirche neue Glocken zu verschaffen. Durch die Mithilfe der Pfarrangehörigen konnte dieses Ziel bereits innerhalb eines Jahres verwirklicht werden. Der Weg freilich war auch hier mühsam. Es wurden Bausteine verkauft, und am 27. März 1949 -so ist dem damaligen Pfarrblatt zu entnehmen- fand ein Kammermusikkonzert statt, dessen Ertrag dem Ankauf der Glocken diente. In den langen Tagen und Nächten der Bombenangriffe hatte sich im Luftschutzkeller zu St. Thekla eine Notgemeinschaft entwickelt, die aus de Not der Zeig heraus das Versprechen ablegte, eine große Dankwallfahrt abzuhalten, wenn all dieser Schrecken erst sein Ende gefunden hätte. Die Einlösung dieses Versprechens war vorerst aus wirtschaftlichen Gründen nicht möglich. Erst im Frühjahr 1949 konnte an die Durchführung geschritten werden. Am 25. Mai, dem Feste Christi Himmelfahrt, zogen 800 Pfarrangehörige von der Station Semmering nach Maria Schutz, um dem Herrgott und Maria, der Schutzfrau Österreichs, für die Hilfe in schwerster Zeit zu danken. Ein Sonderzug brachte die Teilnehmer vom Südbahnhof an ihr Ziel und auch wieder zurück. Damit hatten die Epochen des Krieges und der ersten Nachkriegszeit ihr Ende gefunden. Nun galt es, die Pfarre in Friedenszeiten sicher weiterzuführen. Auch für den Piaristenorden ergaben sich neue Aufgaben; seine Kräfte mußten am richtigen Ort eingesetzt werden. Der bisherige Pfarrer P.Dr. Edelmann wurde abberufen. Für die Pfarrgemeinde von St. Thekla, bewährt in schwierigsten Situationen, war dies eine bittere Enttäuschung. Fast schien es, als würden damit alle Verbindungen zerrissen und viele Erfolge wieder zunichte gemacht. Der notwendige Übergang wurde indes leicht, als feststand, dass P.Schmid der neue Pfarrer werden sollte; er war allen Pfarrangehörigen gut bekannt und "von Anfang an dabei gewesen".

Die Pfarre von 1949 bis 1963

Der 25. September 1949 wurde solcherart zu einem ereignisreichen Tag der Pfarrgeschichte. Um 9:30 Uhr wurde der neue Pfarrer in sein Amt eingeführt. Nachmittags fand die Weihe der neuen Glocken statt. Der päpstliche Nuntius, Erzbischof Dellepiane, nahm auf dem Phorusplatz die feierliche Glockenweihe vor. Ein festlicher Zug begleitete die Glocken dann zur Kirche. Gab es zwar auch kein elektrisches Läutwerk mehr, so konnte dies der Freude keinen Abbruch tun. Mit großen Eifer waren es seither die Ministranten, die dafür sorgten, dass die Glocken auch gehört wurden. Den bisherigen Aufgabenkreis des neuen Pfarrer P.Schmid betreute nun P.Dr. Wagner, der aus Maria Treu zu uns gekommen war. Bedingt durch den allgemeinen Priestermangel und die Verpflichtung des Ordens, auch auf das Gesamtinteresse der Ordensprovinz Rücksicht zu nehmen, fand in der Besetzung der zweiten Kaplanstelle ein oftmaliger Wechsel statt. Der Herbst 1949 brachte unserer Pfarre auch die Volksmission. Vom 30. Oktober bis 13. November wirkten drei Patres des Wiener Franziskanerordens unermüdlich, um mit Gottes Hilfe durch ihr Bemühen Erfolg zu erzielen. Waren diese ihre Bemühungen auch auf fruchtbaren Boden gefallen? Ein großes Ereignis, zum ersten Male in der Geschichte der Pfarre, gab es im Advent 1952, als wir eine kanonische Visitation erleben durften. Samstag, den 13. Dezember und Sonntag, den 14. Dezember war Kardinal Innitzer bei uns und konnte einen Einblick in das Leben und die Tätigkeit der Pfarre gewinnen. Mit einem Festakt im Calasanzsaal am Sonntagnachmittag nahm auch dieser große Tag ein Ende. Das Jahr 1953 brachte große finanzielle Sorgen durch die notwendig gewordene Außenrenovierung der Fassaden von Kirche und Pfarrgebäude. Als es mit dem Schuljahr 1954/55 dem Orden wieder möglich war, eine Privatvolksschule zu eröffnen -1945 war ein solches Ansuchen abgelehnt worden- verlor in der Folge die Pfarre zwar mehrere Räume, doch ließ sich bei einigem guten Willen auch diese Frage lösen. Das große Anliegen dieser Jahre blieb jedoch die Innenrenovierung der Kirche und die Vergrößerung und Neugestaltung der Kapelle. Wenn wir bedenken, dass solche Arbeiten mit Geld allein noch lange nicht getan sind, so sollten wir auch verstehen, welche Mühe es kostete, nicht nur das Geld zu beschaffen, sondern auch die Arbeiten zu einem guten Abschluß zu bringen. Noch ist dieser Abschluß in der Kapelle nicht erreicht, doch konnte am Heiligen Abend 1958 der baulich erweiterte Raum nach der feierlichen Weihe seiner Benützung übergeben werden. Damit sind wir in der Gegenwart (1963) angelangt und erleben Tag für Tag ein weiteres Stückchen Geschichte unserer Pfarre. Denn nur aus kleinen Einzelheiten und Ereignissen setzt sich durch Opfer und Fleiß jenes Mosaik zusammen, das wir nunmehr als Silbernes Jubiläum des Bestehens unserer Pfarre feiern dürfen.


BILDER VON 1963



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