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EINE SUPERIDEE GEHT UM DIE WELT
-- LehrerInnen erzählen VS-Kindern die Geschichte des hl. Josef Calasanz,
Gründer der Piaristen-Volksschulen--
EINLEITUNG
Öffne diese Seite! Ich bin sicher, dass sie dir gefallen wird.
Hier wirst du eine sehr schöne Geschichte und tolle Zeichnungen finden. Die Geschichte haben Lehrerinnen aus einer Volksschule der Piaristen in Spanien geschrieben. Die Bilder wurden von Schülerinnen und Schülern der selben Piaristenschule gezeichnet.
Die Lehrerinnen, die den Text geschrieben haben, lieben Josef Calasanz und möchten, dass du ihn auch besser kennenlernst. Ihnen und den Kindern, die die Bilder gezeichnet haben, unser Dankeschön!
P. Ignasi Peguera SP
Rektor des Piaristenkollegiums
St. Thekla - Wien
Geschichte eines Kindes erzählen, das der "Erfinder" unserer Schule ist, der Piaristen-Schule. |
2- In einem kleinen spanischen Dorf mit Namen Peralta de la Sal nicht weit vom Pyrenäen-gebirge wurde im Jahr 1557 Josef Calasanz geboren. Wisst ihr, wieso der Name Peralta de la Sal? Peralta bedeutet "hoher Stein", es gab nämlich im Dorf einen großen Stein. "De la Sal" weist darauf hin, dass es in der Nähe ein Salzbergwerk gab, in dem viele Menschen aus dem Dorf gearbeitet haben. Sicher wird euch diese Geschichte gut gefallen! |
3- Josef war der Jüngste von acht Geschwistern. Sein Vater, Peter, hatte geschickte Hände, um Eisen zu bearbeiten. Er war Schmied. Seine Mutter, Maria, war eine schöne, einfache und ganz liebe Frau. Seine Geschwister hießen: Maria, Johanna, Magdalena, Esperanza, Elisabeth, Peter und Johannes. Alle in der Familie hatten sich lieb und halfen sich immer bei allen Gelegenheiten. |
4- Die Mutter erzählte den Kindern oft von Jesus. So wuchsen sie im christlichen Glauben heran. Josef war ein gesundes, großes Kind. Es fand Gefallen am Spielen, Springen und Laufen und er hatte viele Freunde. Er war entschlossen, mutig, fröhlich, phantasievoll, manchmal ein bisschen schlimm. Er hatte eine große Zuneigung zu seinen Mitmenschen war freundlich, pflichtbewusst, fleissig und lernwillig. |
5- Nachdem er das Lesen und Schreiben gelernt hatte, beschlossen seine Eltern, ihn in die Schule einer naheliegenden kleinen Stadt, Estadilla, zu bringen. Das war eine Klosterschule. Zu dieser Zeit konnten nicht alle Kinder in die Schule gehen, sondern nur die Söhne der Reichen. Die Kinder der Armen, und das war die Mehrheit, mussten arbeiten. Josef war in der Schule sehr bekannt. Er hatte dort viele Freunde. Er bemühte sich immer, Gutes zu tun und versuchte, Jesus besser kennenzulernen. Seine Mitschüler nannten ihn "den kleinen Heiligen" |
6- Er begab sich nach Lérida, um auf der Universität zu studieren. Er bemühte sich, Frieden zwischen den Studenten zu stiften, wann immer es zu Streitigkeiten kam. Wenn sie einander beschimpften oder sogar prügelten, ging er zu ihnen. Mit guten Ratschlägen brachte er sie zum Nachdenken und zur Versöhnung.
Nach sechs Jahren in Lérida spürte er die Stimme Gottes, die ihn einlud, Priester zu werden. Er bereitete sich dazu in València und Alcalá de Henares vor.
7- Im Dezember 1583, als er 26 Jahre alt war, wurde er vom Bischof zum Priester geweiht. Er war ein junger Priester, offen zu allen und begeistert in seinem neuen Leben. Begleitet von seiner Familie und seinen Freunden feierte er seine Primiz (erste Messe) in seinem Dorf. Alle waren sehr froh. Die Glocken von Peralta de la Sal läuteten zu diesem Anlass mit besonderer Freude. |
8- Eines Tages ging Josef durch die Felder spazieren. Er sah einen Bauern, der sein Lasttier grob beschimpfte und schlug. Josef fragte ihn: - " Was hast du denn?" Der Mann sagte ihm ganz verschwitzt: - "Ich kriege das Maultier aus dem Schlamm nicht heraus." Josef überlegte nicht lange, er beugte sich unter den Bauch des Tieres und hob es aus dem Schlamm. |
9- Unser Freund Josef hatte viele gute Eigenschaften: Er war friedfertig, fleissig, ehrlich und gut. Er wollte, dass die Menschen verstehen, dass den Frieden zu bewahren, die beste Form ist, die anderen zu lieben. Er pflegte zu sagen: "Der Friede ist mehr wert als die ganze Welt". Das bedeutet, dass es nichts in der Welt gibt, was wichtiger ist als der Friede.
*( Die Zeichnung: "Pau" bedeutet Friede) |
10- Die Zeit verging. Josef war ein sehr guter Priester, von seinem Bischof und von den Leuten geschätzt. Er hatte oft in seinem Gebet Maria vor Augen, denn er meinte, dass sie, wie alle Mütter, sich Sorgen um alle ihre Kinder macht. In seinem Dorf besuchte er oft eine Kirche, die der Gottesmutter geweiht war, und im Dom von *Seu d´Urgell die Schmerzenskapelle. Und du, denkst du auch an Maria? * Sprich: "Se-u d‘ Urschejl" |
ROM 11- Im Jänner 1592 reiste Josef Calasanz mit dem Schiff von Barcelona aus nach Rom. Dort wurde er von Kardinal Colonna aufgenommen. Dieser Kardinal merkte nämlich die großen Fähigkeiten von Calasanz und bat ihn, sich der Erziehung seiner Neffen anzunehmen. Calasanz übernahm diese Aufgabe gern, da er auf diese Weise ein sicheres Einkommen haben konnte. |
12- Nach gewisser Zeit spürte er jedoch, dass diese Arbeit ihn nicht ganz zufriedenstellte. Er wollte etwas mehr: Gott und den anderen mit seinem ganzen Herzen dienen. Deswegen meldete er sich bei einigen Gruppen, die sich der Wohltätigkeit widmeten. Er wusste nicht, welches Schicksal ihn erwartete, denn...
...Rom sollte bald von einer Katastrophe heimgesucht werden: der PEST! |
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13- Die Pest erfasste die Armenviertel Roms. Wisst ihr, was die Pest ist? Eine Krankheit, an der viele Menschen starben. Calasanz betreute mit Hingabe die Kranken, ohne daran zu denken, dass er selbst angesteckt werden könnte. Mit viel Mut überdauerte er diese schwierige Zeit. |
14- Eines Tages sah er auf der Straße Kinder, die rauften. Niemand kümmerte sich um sie. Sie waren arm gekleidet und beschimpften einander auf die ärgste Weise. Das machte Josef Calasanz ganz traurig, und es wurde ihm in diesem Augenblick bewusst, dass sich irgend jemand um diese Kinder kümmern musste. Wer aber? - "Warum nicht ich?" dachte er. Daraus entstand die tolle Idee, eine Schule für alle Kinder zu gründen, wo sie lernen, sich gegenseitig zu respektieren, einander zu lieben, miteinander in Frieden zu leben, und wo sie auch eine Ausbildung für ihre Zukunft erhalten. |
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15- Die erste Schule begann in der alten Sakristei der Santa Dorotea-Kirche, mitten in einem Armenviertel Roms. Es war die erste Volksschule in Europa, die kein Schulgeld verlangte. Am Anfang waren es nicht viele Schüler. Calasanz kaufte für sie Schulsachen (Bleistift, Radiergummi, Hefte,...) mit dem Geld, das er mit anderen Aufgaben verdiente, oder mit Spenden, die er von guten Menschen erhielt.
Calasanz wollte, dass alle Kinder in die Schule gehen können. Deswegen machte er auch keinen Unterschied: Er nahm arme und reiche Kinder, Christen und Nichtchristen. Wenn Gott - dachte er- die Sonne über alle scheinen lässt, dann soll die Schule auch für alle sein. |
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16- Im Laufe der Zeit waren es mehr und mehr Kinder, die die Schule des Calasanz besuchen wollten. Sie wollten die guten Sachen lernen, die dort unterrichtet wurden. Der Platz wurde bald zu knapp. Es waren schon fünfhundert Kinder. Man brauchte ein anderes Gebäude und mehr Lehrer. Calasanz widmete dieser Idee - Schule für alle, besonders für die Armen- mit großer Begeisterung sein Leben und auch sein Vermögen. Er musste viel kämpfen, um seine Idee durchzusetzen, denn nicht alle waren seiner Meinung. Es wurden ihm wichtige Posten angeboten, aber er lehnte sie ab. Er wollte nichts anderes als die Schule, die offene Schule, die Schule besonders für die Bedürftigen. |
17- Im Jahr 1612 übersiedelte die Schule in das Zentrum von Rom, in ein größeres Haus, das "Sankt Pantaleon" hieß. Das wurde mit der Zeit das "Mutterhaus" der Frommen Schulen (Scholae Piae). Weißt du warum "Fromme" Schule? Das bedeutet, eine Schule, in der sowohl das Beten als auch der Unterricht wichtig sind. Fromm, das heißt: auch für die Armen, denn zum ersten Mal konnten auch Kinder, deren Eltern kein Geld besaßen, die Schule besuchen. Die Lehrer wurden "Patres" genannt. "Pater" bedeutet Vater. Der Grund dafür: weil sie sich vieler Kinder angenommen haben, die sonst niemanden hatten. |
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18- Eines Tages war kein Geld mehr da. Man dachte schon an die Möglichkeit, die Schule zu sperren. Alle waren sehr traurig. Calasanz betete zu Gott um eine Lösung. Er beschloss, einen Opferstock für die Frommen Schulen in die Kirche zu stellen. Noch am selben Abend waren so viele Spenden darin, dass die Schule weiterbestehen konnte. |
19- Einige Zeit ging alles sehr gut . Pater Josef war Schuldirektor und sorgte dafür, dass alles in Ordnung war.
Es war sein Wunsch, dass die Kinder viel und schnell lernen sollten. Deswegen teilte er die Schüler nach dem Alter in "Klassen" ein.
Das war eine neue Idee, denn es war üblich, dass alle Schüler in einem einzigen Raum beisammen waren. Noch heute werden die Kinder nach diesem Prinzip in Klassen eingeteilt.
20- Calasanz wollte, dass die Lehrer von seinen Schulen die beste Ausbildung erhielten. So schickte er sie zu den Menschen, die zu der Zeit mehr wussten. Ein großer Gelehrter war in dieser Zeit Galileo Galilei. Viele Piaristen lernten bei ihm. |
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21- Wollt ihr etwas Interessantes hören? Der Gärtner hatte gerade einige Äste der Bäume des Bischofsgartens abgeschnitten. Er war oben auf einem Baum, da rutschte er aus und blieb mit dem Kopf nach unten hängen. Armer Gärtner! Sein kleiner Sohn sah den Unfall, kniete sich nieder und fing laut zu beten an. Er bat seinen Vater mitzubeten. Der Bischof war gerade in der Nähe und hörte die Stimmen der Betenden. Sogleich holte er Hilfe. Als der Schreck überstanden war, fragte der Bischof das Kind: " Wo hast du diese Gebete gelernt?" Das Kind antwortete entschlossen: " In der Piaristenschule, bei P.Josef!" |
22.- Ihr habt schon bemerkt, dass das Leben des Josef Calasanz nicht leicht war. Er kämpfte bis zum hohen Alter. Es gab schöne Tage aber auch traurige Tage in seinem Leben. Einmal wurde er sogar im Gefängnis eingesperrt. Er wurde ohne Grund angeklagt. Doch bald kam die Wahrheit ans Licht, und er durfte frei nach Hause zurückkehren. Calasanz verteidigte das, was er für gut für alle hielt. Er starb am 25. August 1648 im Alter von fast zweiundneunzig Jahren. Alle, die ihn liebten, waren wegen seines Todes sehr traurig. Die Kinder gingen nach Hause und riefen auf der Straße: "Der Heilige ist gestorben". Viele Jahre nach seinem Tod erkannte der Papst, dass Josef Calasanz ein Heiliger war, der sein Leben dazu verwendete, den anderen Gutes zu tun. |
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23- Die Piaristen, die dem Weg des Hl. Josef Calasanz nachgefolgt waren, gründeten andere Piaristenschulen. Es gibt diese Schulen heutzutage in über dreißig Ländern der Welt. In Österreich befinden sich die Piaristen: in Wien (Maria Treu und Sankt Thekla), in Krems und in Horn. |
24- Was Josef Calasanz anfing, hat Bestand noch heute, vierhundert Jahre danach. In den Piaristenschulen wurden viele tausende Kinder ausgebildet. Einige von ihnen sind wichtige Persönlichkeiten geworden: Wissenschaftler, Politiker, Künstler,...und, was besonders ist, viele werden gute Christen. |
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25- Nun ist die Geschichte zu Ende... Wir hoffen, sie hat euch gefallen. Wir alle wollen froh sein, dass Josef Calasanz die super Idee hatte, eine Schule für alle
zu gründen, wo keiner ausgeschlossen ist und alle willkommen sind.
Danke, Pater Josef Calasanz! |
© Escola Pia de Catalunya (Barcelona, Spanien) – für den Text und die Bilder- "Una idea engrescadora" 1996
© Österreichische Piaristenprovinz – für die deutsche Übersetzung-2000 (Wiedner Hauptstr. 82, A-1040 Wien, Österreich)
Diese Erzählung für Kinder ist die Geschichte des hl. Josef Calasanz,
des Gründers der Piaristenschulen.
Text: Rosa Maria Pinent, Concepció Queralt, Maria Mercè Serracanta VS-Lehrerinnen in der Piaristenschule von Caldes de Montbui (Spanien)
Bilder gezeichnet von folgenden Schülerinnen und Schülern der selben Piaristenschule:
M. Pilar Abril Carme Flaqué Sara Nova Laura Alcaraz Mireia Gibrat Laura Nualart Patricia Burgos Marta Mariné Débora Parra Eva Busquets Maria Martínez Meritxell Vidal Jordi Desquens Núria Mencia Xavier Vilardell Übersetzung aus dem Katalanischen: P. Ignasi Peguera SP