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Eröffnet: 5.12.01   /   Letzte Aktualisierung: 7.6.09, 14.17

Hier gibt's ältere Berichte über fast alle großen Turniere: Olympia, World Cup, WM, EM, Europe Top 12, die Pro Tour Turniere, Senioren-WM und -EM.
Immer mit Fokus auf a) schwedischen, deutschen und österreichischen Teilnehmern samt
b) Überraschungen und sonstigem Interessanten (auch Quali/untere Spielklassen, erstaunliche Statistiken, Erlebnisse ...).
Und immer mit kleinen persönlichen Kommentaren.
- Aktuellstes Turnier oben, neueste Berichte INNERhalb des Turniers aber an dessen unterem Ende (also jedes Turnier = 1 "Kapitel")

Inhalt: 2001: Brasil, Korea, Japan, German, Dutch Open, Herren World Cup, Super Circuit Japan, Swedish, Danish Open
2002: Austrian Open, Europe Top 12, Egypt Open, Qatar Open, Safirs Internationale Meisterschaften + Safir Masters, EM, Polish Open (mit Race to Stockholm), Danish Open (dito), Pro Tour Grand Finals (Stockholm): Tag 1+4
2003: Timo und die Weltrangliste, Croatian Open: bald, Europe Top 12: erstes Drittel, Rest: bald; WM-Vorbericht, Korea Open, China Open, German Open: HE-Quali + HD, Rest: bald; Danish Open: HE-Quali + HD, Rest: bald; Swedish Open: HE-Quali + HD, Rest: bald; Jugend-WM: Jungen-Team,Teil 1, Mädchen-Einzel, Rest: bald.
2004: WM: Vorberichte, Rest: bald; Olympia-Quali: Tag 1+2; Egypt Open: Herren; Teil Jugend-EM; Teil Danish Open; Teil Pro Tour Grand Finals, Rest: bald;

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Pro Tour Grand Finals 2004 (9.-12.12, Peking, China)
Herren-Einzel
Nach der verletzungsbedingten Absage von Olympiasieger Ryu waren die Europäer mit 9 in der Übermacht gegenüber nur 7 Asiaten. Denn nachdem er durch die Finalteilnahme von Kreanga und Karlsson noch aus den Top 16 gedrängt worden war, war Blaszczyk wieder ins Feld gerutscht.
1. Runde = Achtelfinale: In der oberen Setzhälfte konnte sich das Publikum über chinesische Beteiligung in jedem der 4 Einzel freuen. Wang Liqin, Chen Qi und Wang Hao gewannen jeweils mit 4:2 gegen Saive, Leung Chu Yan und Kreanga, wobei Letzterer nach 2:0-Führung den 3. Satz 10:12 abgeben musste und dann total einbrach (-4,-7,-4). _ Im "höchstrangigen" Duell des Tages aber konnte er gerade abgelöste Olympiasieger Kong gegen den amtierenden Weltmeister Schlager keine Revanche für die bittere Halbfinalniederlage von Paris nehmen. Zwar führte er nach 0:1 mit 3:1, doch Werner konnte leicht ausgleichen und behielt im Krimi des 7. Satzes trotz aller frenetischer Anfeuerung für den Einheimischen mit 14:12 die Oberhand (9,-7,-4,-10,5,4,12).
Der 5. Chinese wiederum, Ma Lin, ließ Peter Karlsson beim 4:1 kaum eine Chance. _ Der einzige der 8 Topgesetzten, der es nicht ins Viertelfinale schaffte, war Chuan Chih-Yuan. Aber schließlich hatte der 7. der Weltrangliste mit dem Samsonov, dem 8. auch den schwersten Brocken erwischt. Nach ausgeglichenem Spielverlauf gewann der sympathische Weißrusse Satz 5 zu 1 und somit das Match. _ In den 2 europäischen Duellen konnte Maze gegen Chen Weixing zwar einen 3:0-Vorsprung zunächst nicht ins Ziel retten, doch am Ende war Chens Aufholjagd vergebens, denn den 7. Satz gewann doch der Däne - mit 11:9! _ Timo Boll hatte, wie ja häufig, gegen Blaszczyk nicht den besten Start, gewann die Sätze 3-6 aber relativ ungefährdet (-7,-9,7,8,7,7). So war der Ausflug des Polen nach Peking schnell wieder beendet - für Grenzau allerdings nicht schnell genug, denn beim 3:6 in Plüderhausen fehlte der Nachrücker an allen Ecken und Enden.
Viertelfinale: Chen Qi war gegen Wang Liqin nah dran eine 1:0-Satzführung auszubauen, doch der erfahrenere konnte dies mit Müh und Not (12,12,9) verhindern. Dann gewann der Jüngere Satz 5 zu 5 und hatte so am Ende gleich viele Punkte gemacht. Die wichtigeren aber machte Wang. Er gewann den 6. Satz 11:8 und zog so mit 4:2 ins Halbfinale ein. _ Schlager traf mit Wang Hao erneut auf einen Chinesen. Dieser konnte Satz 1 mit 11:9 für sich entscheiden und auch im 2. in Führung gehen. Doch der Weltmeister machte 7 Punkte in Folge und gewann noch 11:8. Im 3. war Schlager sogar überlegen (4), und den 4. rettete er mit 11:9 ins Ziel. Doch das Spiel lief exakt entgegengesetzt dem gegen Kong. Statt ein 1:3 in einen Sieg zu verwandeln, musste Schlager eine 3:1-Führung abgeben. Wang glich mit 11:4 und 11:9 aus und war auch im Entscheidunssatz nicht mehr zu stoppen (6). Endlich, aus Zuschauersicht, hatte einmal wieder ein Chinese den Österreicher in einem wichtigen Turnier bezwungen. _ Ma Lin hatte Maze einigermaßen im Griff. Er gab nur bei 2:0- und 3:1-Führung jeweils 1 Satz ab, setzte sich aber letztlich mit 11:9 im 6. Satz durch. _ Noch deutlicher gewann Timo Boll gegen Samsonov. Nach dem Verwandeln eines 4:7 in ein 11:7 im 2., überließ Timo dem Weißrussen nur den 3. Satz, sonst aber höchstens je 8 Punkte.

Danish Open 2004 (ITTF Pro Tour, 20.-24.10., Århus, Dänemark)
Die Schweden kamen mit 24 Teilnehmern ins Nachbarland! Davon mussten 10 Damen und 10 Herren in der Quali antreten, während die 4 Top-Herren direkt im Hauptfeld standen.
Die Österreicher schickten dagegen nur 4 Herren, von denen 2 sich qualifizieren mussten, und leider gar keine Damen.
Die Deutschen waren mit 19 Spielern vertreten. Von den 8 Damen mussten 7 in die Quali, und von den 11 Herren ebenfalls 7.
Herren-Einzel
Hier, zum Turnier-Vergleich, wieder die Zahlen zur Stärke des Feldes:
- Neben den 32 direkt ins Hauptfeld Gesetzten, mussten 92 in die Quali (8 3er- und 4 4er-Gruppen); d.h. insgesamt waren 124 Spieler am Start.
- Nicht dabei waren die Chinesen, die Koreaner, Samsonov, Schlager, Boll und Kreanga, so dass Chuan Chih-Yuan der einzige Top10-Spieler war. Kurzfristig sagten dann wegen Beinverletzung bzw. Grippe mit Saive und Persson noch die Nr. 3 und 6 der Setzliste ab.
- Die Top 4 waren so Chuan (6. der Weltrangliste), Waldner (14), Maze (18) und Smirnov (19); d.h., 4 der Top 19 waren am Start.
- An 8 gesetzt war der Weltranglisten-25. (Korbel); d.h. 8 der Top 25 waren am Start.
- Der letzte (nämlich an 16) Gesetzte war der Weltranglisten-36. (Eloi); d.h. 16 der Top 36 waren am Start.
- Der letzte, der direkt ins Hauptfeld kam, war der Weltranglisten-66. (Feng Zhe); d.h., 32 der Top 66 waren am Start.
- Der Erste, der in die Quali musste (durfte?), war der 67. (Hielscher).
- Der letzte in der Quali als Gruppenfavorit Gesetzte war der 139. (Feth); d.h. bei 23 Gruppen: 55 der Top 139 waren am Start.
- Der letzte in der Quali als Gruppen-2. Gesetzte war der 197. (Svensson); d.h. bei 23 Gruppen: 78 der Top 197 waren am Start.
- Der letzte in der Quali als Gruppen-3. Gesetzte war der 374. (Pedersen); d.h. bei 23 Gruppen: 101 der Top 374 waren am Start.
Qualifikation: Die Qualifikation war diesmal durch die seltene Konstellation der 4er-Gruppen besonders lang. Am Ende kamen neben den 23 Gruppensiegern noch 11 der 23 Zweiten (2 davon wegen Absagen aus dem Hauptfeld) als "Lucky Looser" weiter. Nicht angetreten sind hier 6 Spieler (1 US-Amerikaner, 2 Ungarn und gleich 3 Russen).
Überraschungen/Interessantes: Gleich die 1. Gruppe hatte es in sich. Hier unterlag der junge Robert Svensson (197) dem Inder Soumyadeep Roy (213) 8:11 im Entscheidungssatz, und Lars Hielscher (67) konnte gegen eben jenen Inder erst nach einem 1:3 den Spieß umdrehen und zu 9 im 7. gewinnen. Doch geschafft war es erst, als er gegen Svensson ein 1:3 mit 15:13 gerade noch vermieden und schließlich ebenfalls mit 4:3 gewonnen hatte. _ Jörg Schlichter (213) hatte eine sehr schwere Gruppe erwischt, insbesondere weil deren 4. Mann, der neue polnische Chinese Wang Zeng Yi sicher deutlich särker als sein (noch gar nicht existierendes) Ranking ist. So konnte er gleich im 1. Spiel fast dem Gruppenfavoriten Maxim Shmyryev (Rus,71) ein Bein stellen. In einem Match, in dem 6 der 7 Sätze mit den minimalen 2 Punkten Vorsprung entschieden wurden, führte der Neu-Pole mit 2:0 und hatte später im 7. Satz bei 10:8 2 Matchbälle, bevor der Ex-Gräfelfinger sich noch mit 12:10 ins Ziel retten konnte. Stark von Jörg, dass auch er Wang mit 4:3 bezwingen konnte - und das nach einem 1:3-Rückstand! Vorher hatte er schon Bobillier (Fra,219) mit 4:1 gezeigt, dass er ihn hinter sich gelassen hat. Nach einem 2:4 gegen Shmyryev wurde Jörg schließlich 2. und hatte das Glück als "Lucky Looser" weiterzukommen.
Alles durcheinander gewürfelt wurde in der Gruppe von Monrad (Dä,102). Er verlor gegen den an 2 gesetzten Inder (172), DER gegen den an 3 gesetzten Andreas Ball (266) und DER wiederum gegen den an 4 gesetzten Bast (Lux,616). Da die übrigen 3 Matches nach Plan verliefen - u.a. unterlag Andreas Monrad mit 0:4 -, gewann der Inder überraschend die Gruppe vor dem Dänen. _ Gleich 3 Schweden überaschten negativ: Cyprian Asamoah (167) unterlag nicht nur Thiago Monteiro (Bra,113; 2:4), sondern auch Österreichs Christoph Simoner (286; deutlich mit 0:4) und David (Tsch,561; 3:4). Auch Christoph unterlag dem Brasilianer knapp mit 1:4, erreichte dann durch ein 4:2 gegen David Platz 2, hatte aber kein Losglück. _ Magnus Månsson (nur noch 80.) ließ sich beim 1:4 von Frankreichs großer Hoffnung Bertin (228) überrumpeln, wurde nur 2. und schied aus. _ Peter Nilsson (126) unterlag dem jungen Tschechen Konecny (306) blamabel mit 0:4. So reichte auch ein 4:2 gegen Muramori (Jap,161), der Konecny 4:2 besiegt hatte, nur noch zu Platz 3 in der Gruppe. _ Cioti (Rum,86) verlor gegen Ignjatovic (Kro,196). Da der sich aber wiederum Jenkins (Wal,246) beugen musste und der Ochsenhausener das beste Satzverhältnis hatte, gewann er dennoch die Gruppe. _ Als einziger nur an 4 Gesetzter einer Gruppe schaffte der Jugendliche Antonin Gavlas (Tsch,noch ohne Ranking) den Einzug ins Hauptfeld. Er unterlag zwar Legout deutlich, konnte aber mit Stephensen (Isl) immerhin den 196. der Weltrangliste mit 4:2 bewingen.
Die Schweden:
Mikael Zöögling, Pär Gerell und Magnus Molin gewannen ihre Gruppen souverän (8:0 bzw. 8:1 bzw. 12:3 Sätze). 2. in Molins Gruppe wurde Joao Monteiro (Por,186), der im Spiel der Youngster den letztjährigen U21-Sieger Larsen (Dä,264) nach Abwehr von 6 Matchbällen noch mit 15:13 im 7. bezwingen konnte! _ Johan Axelqvist (235) hatte das Glück, dass sein Gruppenfavorit, Mazunov, nicht antrat. Er nutzte es, indem er das direkt vorentscheidende 1. Spiel gegen Robertsson (Wal,240) mit (einem allerdings extrem knappen) 4:1 gewann und mit einem 4:0 im 2. Match ebenfalls Gruppensieger wurde. _ Mattias Stenberg (142) war ohne größere Probleme gegen Jakub Kleprik (Tsch,367) und Rushton (Eng,440), verlor aber dann 2:4 gegen Fazekas (Ung,137) und kam nur als "Lucky Looser" weiter. _ Anders Holm (319) konnte nicht überzeugen. Er unterlag nicht nur Jover (Fra,131) und Liventsov (Rus,152), der die Gruppe gewann, sondern auch noch Asmussen (Dä,510). _ Quali-Bilanz: 5 raus, 5 weiter.
Die Österreicher: Hier war neben Simoner nur Michael Pichler (333) angetreten. Er konnte in einer Gruppe mit dem späteren Sieger Cabestany (Fra,132), Rubtsov (Rus,151) und Chmiel (Pol,500) nur 1 Satz gegen Letzteren gewinnen. _ Quali-Bilanz: 2 raus, 0 weiter.
Die Deutschen: Thomas Keinath gewann seine Gruppe mit u.a. Zwickl und Depres ganz souverän (12:2 Sätze). _ Interessant für Spieler aus Regional- bis Verbandsliga: selbst der - zumindest laut Weltrangliste - schlechteste Spieler der Danish Open, der junge Tscheche Petr Gavlas (neu aufgenommen, 786.), war so stark, dass er Bastian Steger (68) 1 Satz abnehmen und in 2 weiteren bis 9 mithalten konnte. Bastian gab auch in den anderen beiden Spielen 1 bzw. 2 Sätze ab, wurde aber letztlich souverän Gruppensieger. _ Patrik Baum (261) schaffte nach 0:2 noch ein 4:2 gegen Quentel (Fra,189), verlor dann nur hauchdünn (1:4, aber 1x 9, 3x Verlängerung) gegen Yuzawa und erreichte durch ein 4:2 gegen Jensen (Dä,621) Platz 2. Doch das nach dieser Leistung verdiente Weiterkommen bescherte ihm das Los nicht. _ Stefan Feth (139) siegte problemlos gegen Petroukhine (Rus,428) und Pedersen (Dä,374), konnte aber trotz 3-maliger Satz-Führung Gorak (Pol,auch 139.) beim 3:4 nicht in die Schranken weisen. So blieb auch er knapp in der Quali hängen. _ Quali-Bilanz: 3 raus, 4 weiter.
1.Runde: Überraschungen/Interessantes: Monrad (102), der es nach seiner Niederlage gegen die Nr. 172 der Welt nur als "Lucky Looser" ins Hauptfeld geschafft hatte, zeigte nun dem Heimpublikum seine andere Seite. Mit Korbel (Tsch) besiegte er den 25. und an 8 Gesetzten. _ Andererseits verdarb Axelqvist (235) dem Bronzemedaillengewinner von Athen, Tugwell (Dä,65) die Feier vor eigenem Publikum, indem er ihn mit einem deutlichen 4:2 besiegte. _ Håkansson (39) dagegen enttäuschte beim 3:4 gegen Such (109). _ Robert Gardos (57) musste erkennen, wie stark der tschechische Nachwuchs ist, denn er verlor mit 3:4 (im 7.) gegen Konecny (306). _ Fazekas (137) überraschte Tokic (Slowen,40) und Liventsov (152) Norwegens Wang Jianfeng (64) - jeweils mit 4:2.
Die Schweden: Jan-Ove Waldner traf in einem Generationen-Duell auf Antonin Gavlas. Dieser dürfte äußerst stolz über den gewonnenen 1. Satz gewesen sein, war dann aber ohne Chance. Auch bei Jens Lundquist (28) lief es ähnlich. Er verlor gegen Cabestany (132) gleich die ersten 2 Sätze, war dann aber doch ungefährdet. Und auch Peter Karlsson gab zwar gegen Joao Monteiro 2 Sätze ab, gewann die anderen 4 dafür aber um so deutlicher. _ Molin dagegen (nur noch 90.) war beim 1:4 fast chancenlos gegen Zoltan Fejer-Konnerth (63). Zöögling (124) hielt mit Chila (Fra,41) gut mit, verlor aber mit 11:13 im 6. Satz. Stenberg (142) gewann Satz 1, musste Kuzmin (Rus,42) dann aber ziehen lassen. Und Gerell (129) konnte Torben Wosik (48) nur in Satz 2 ärgern und Satz 4 abnehmen.
Die Österreicher: Der neben Gardos einzige, Chen Weixing, hatte keinerlei Probleme beim 4:0 gegen Ignjatovich.
Die Deutschen: Starker Auftakt von Jörg Rosskopf, Lars Hielscher, Peter Franz und Bastian Steger! Keiner von ihnen überließ Carneros, Erlandsen, Phung oder Bertin auch nur 1 Satz, sondern insgesamt nur 25, 28, 31 bzw. 33 Punkte. _ Thomas Keinath (81) lieferte sich ein extrem spannendes Duell mit Keen (Ned,34). Nicht weniger als 5 der 7 Sätze gingen in die Verlängerung. Leider hieß es nach dem 7. 10:12, was das unglückliche Aus für den ja quasi- Keen-Nachfolger in Jülich-Hoengen. _ Jörg Schlichter (213) konnte weiter die Aufwärtstendenz der letzten Monate bestätigen. Gegen die Nr. 7 des Turniers, Leung Chu Yan (Hkg,24) verlor er Satz 1 nur zu 9, gewann gar den 3., und auch der 4. und 5. gingen nur mit 13:11 und 14:12 an den Würzburger. _ Mit 6 Siegen und 2 unerwartet knappen Niederlagen also eine herausragende Auftaktrunde für die deutschen Herren!
2.Runde: Überraschungen/Interessantes: Nach dem Generationen- folgte für Waldner nun ein "Oldie"-Duell. Und das sollte zum Knaller des Turniers werden - nicht nur, was den Sieger betraf! Alan Bentsen, der 1 Tag zuvor für nach der EM 2005 seinen Abschied angekündigt hatte, schien vor eigenem Publikum total einzugehen. Er bekam in den Sätzen 1-3 zusammen nur 10 Punkte (4,3,3)! Dann aber das völlig Unverständliche: Satz 4 gewann der Däne mit 11:3, und wer dachte, dies sei nur ein Strohfeuer, sah sich getäuscht, denn auch die Sätze 5, 6 und 7 gingen an den Dänen - und das ebenfalls deutlich (5,7,7)! Nach dieser vielleicht extremsten Wende, die es je in einem Match auf der Pro Tour gab, feierten die Zuschauer ihren Routinier, der nun den Setzplatz 2 eingenommen hatte!
Die Schweden: Karlsson machte, anders als Gardos, kurzen Prozess mit Konecny, und auch Lundquist überließ Fazekas keinen Satz. _ Axelqvist spielte weiter bravourös und führte schon 2:1 gegen den an 7 gesetzten Leung Chu Yan, bevor er doch noch 2:4 verlor.
Die Österreicher: Chen Weixing ließ Bastian Steger (68) beim 4:1 keine echte Siegchance.
Die Deutschen: Beim Aufeinandertreffen der Doppelpartner Rossi und Lars behielt der Routinier mit 4:1 deutlich die Oberhand. _ Peter Franz (56) zeigte sich in absoluter Topform und ließ Eloi (36), der noch vor 1 Monat bei den Japan Open den Weltranglisten-1. Wang Liqin besiegt hatte, beim 4:0 keine Chance. _ Bei Torben Wosik (48) muss gegen Blaszczyk (Pol,30) nach einem all zu deutlichen 11:1 im 4. Satz, welches eine 3:1-Führung bedeutete, die Spannung verloren gegangen sein. Denn, ähnlich wie Waldner, konnte er nicht - wie vielleicht im Unterbewußtsein erwartet - einfach "den Sack zu machen", sondern verlor die folgenden 3 Sätze und somit noch das Match. _ Noch schlimmer erging es Zoltan Fejer-Konnerth (63). Dem klaren Sieg über Molin folgte eine noch klarere Niederlage gegen Keen, der ja vorher fast schon gegen Keinath rausgeflogen war.
Zwischenfazit nach Tag 2: 12 der 16 Gesetzten haben es tatsächlich ins Achtelfinale geschafft. ___ Dieses Mal ist das Spitzenfeld wieder breit gestreut. Spieler aus 12 Ländern sind dabei: 2 Schweden, 2 Deutsche, 2 Dänen, 2 Russen, 1 Österreicher, 1 Niederländer, 1 Franzose, 1 Pole, 1 Kroate, 1 Chinese, 1 Hongkong-Chinese, 1 Taiwan-Chinese => Europa : Rest der Welt : Asien: 13 : 0 : 3. ___ 9 der 16 spielen in der Bundesliga.
Viertelfinale: Während Maze beim 4:0 gegen Ma erneut überragend spielte, war Bentsen beim 0:4 gegen den Abwehrer Chen chancenlos. Letzteres galt auch für Chila gegen Chuan, und im einzig knappen Spiel dieser Runde warf Leung Smirnov (Rus,19) mit 4:3 aus dem Rennen.
Im Halbfinale waren also die an 1, 3, 5 und 7 Gesetzten noch dabei. Dennoch gab es eine Überraschung, nämlich das völlig unerwartet deutliche 4:0 von Leung über Chuan. Maze gab gegen Chen zwar seine Sätze 2 und 3 des gesamten Turniers ab, war am Ende aber doch ungefährdet.
Finale: Der neue Danish-Open-Sieger heißt Michael Maze. Nach dem Top12-Triumph im Februar konnte der Düsseldorfer sich mit einem souveränen 4:1-Sieg gegen Würzburgs Leung nun auch seinen 1. Pro-Tour-Titel holen - und das im eigenen Land, an der Stätte der EM 2005 und mit 24:4 Sätzen!

Jugend-EM 2004 (16.-25.7., Budapest, Ungarn)
Vorbericht
45 der 57 ETTU-Mitgliedsverbände haben 580 Spieler und 230 Coaches gemeldet. Gespielt wird an 28 Tischen in 2 Hallen.
Das Turnier: Zunächst geht es um die Team-Titel. Hier wird nicht nur um Medaillen, sondern auch um einen der 4 Plätze für die 2. Jugend-WM (Ende November in Japan) gekämpft.
- Die deutschen Mädchen haben es neben den Niederlanden und der Ukraine schon in ihrer Gruppe (einer von 4 in der 1. Kategorie) mit den starken Gastgeberinnen aus Ungarn zu tun. Die Österreicherinnen spielen in der 2. Kategorie zunächst gegen Luxemburg und Island. Für die deutschen Jungen scheint es mit Kroatien, Portugal und Slowenien nicht ganz so schwer loszugehen, während die Österreicher mit Spanien, Serbien-Montenegro und Schweden eine sehr schwierige Gruppe erwischt haben.
- Die deutschen Schülerinnen treffen auf Schweden, Litauen und Spanien, die österreichischen (wie die Mädchen, und auch die Schüler in Kategorie 2) auf Bulgarien, Schweiz und Kos(ovo?). Und die deutschen Schüler bekommen es mit Kroatien, Dänemark und Lettland zu tun, die österreichischen mit Polen, Norwegen und Schottland.
Team-Wettbewerbe, Teil 1: Gruppen-Vorrunden und Play-Offs
Der Modus ist recht kompliziert und erfordert viele Spiele, ist aber dafür sehr gerecht.
Anders als bei den meisten anderen Turnieren gibt es für niemanden das Aus nach der Gruppenphase. Allerdings qualifizieren sich die Gruppen-1. und -2. direkt für das Achtelfinale, während die 3. und 4. dazu noch einen Sieg in einem Play-Off-Match brauchen. Speziell auch, dass auch die Teams aus der 2. Kategorie eine Chance haben Europameister zu werden. Konkret ist es so, dass die Gruppen-3. der 1. Kategorie sich sogar noch eine Niederlage leisten dürfen, denn sie spielen zunächst gegen einen anderen 3.. Und während die 2 Sieger als 9. und 10. qualifiziert sind, bekommen die Verlierer eine weitere Chance, indem sie, wie die 4 Gruppen-4., gegen einen der 6 Gruppensieger aus Kategorie 2 antreten dürfen. Die 6 Sieger dieser Spiele nehmen dann die Achtelfinalplätze 11-16 ein.
Jungen
Die von mir nach Ranglistenpositionen ungefähr ausgerechnete Reihung der Top 12 lautete wie folgt (wobei eine Lücke hinter dem Komma einen etwas größeren Abstand bedeutet): D, Pol,Por,Tsch, Ung,Rus,Ser, Kro, Schw, Fra,Öst, Spa.
- Die Deutschen spielten mit Portugal, Kroatien und Slowenien in der insgesamt stärksten Gruppe (C) (1., 3., 8. meines Rankings, + ...).
Das deutsche Team: Patrick Baum (Deutsche Rangliste: 1. / Europa-: 5. / Welt-: 23.), Dimitrij Ovtcharov (2/4/18), Ruwen Filus (3/7/30), Benjamin Rösner (4/9/27), Alexander Krieger (5/11/29)
In der war das 1. Spiel gegen Slowenien, wie erwartet, nicht die schwere Prüfung. Neben Patrick und Dimitrij hatte Alexander seinen Einsatz bekommen, und von den 9 gespielten und gewonnenen Sätzen waren 8 sehr deutlich.
Im anderen Spiel der Gruppe wurde gleich am Anfang bewiesen, dass bei den Jugendlichen noch nicht alles so stabil ist wie mit etwas mehr Erfahrung, und dass es so auch weitaus mehr Überraschungen gibt. Denn fast sensationell bezwang Kroatien Portugal - und das, obwohl mit Zubcic (22/39) ihr laut Rangliste Bester an 3 gestellt worden war, also nur 1 Spiel machte und das gegen Portugals eigentliche Schwachstelle Pacheco (>50/185) dann auch noch verlor! Doch bis auf Freitas Auftaktsieg gegen Gacina verliefen hier auch ALLE anderen Spiele entgegen den Erwartungen! Europas Top-Spieler Apolonia (1/12) verlor gegen Kolarek (30/62) und Gacina (25/60) gleich beide seine Auftaktmatches mit 2:3! Wobei er - und somit das geasmte Team - im 2. Spiel bei 2:0-Satz-Vorsprung und mehreren Matchbällen den Sieg schon vor Augen hatte, ihn sich aber noch mit 18:20 nehmen ließ! Und als es bei 2:2 erneut um den Sieg ging, konnte auch Freitas (14/42) - mit Apolonia Vize-Weltmeister im Doppel! - seiner Favoritenrolle gegen den nominell schwächsten Kroaten Kolarek nicht gerecht werden und verlor ebenfalls 2:3.
Somit wurde das 2. Spiel der Deutschen just gegen Portugal - eigentlich als das Spitzenspiel der Gruppe gedacht - noch schwerer, denn die Portugiesen wollten sich natürlich nicht noch eine Niederlage leisten. Der gegen Freitas leicht favorisierte Dimitrij begann sehr stark und gewann die ersten beiden Sätze deutlich, doch die nächsten beiden gingen ebenso deutlich an den Portgiesen, der dann auch im 5. die entscheidenden letzten Punkte machte - 9:11. Nun hatte es Patrick mit Europas Nr.1, Apolonia, zu tun. Hier lief es anders herum. Er verlor die Sätze 1 und 2 - allerdings äußerst knapp -, gewann aber die nächsten 2. So musste wieder der 5. entscheiden, und der ging erneut, diesmal zu 8, an die Südeuropäer. Der nun an 3 eingesetzte Ruwen, 2003 noch Europameister der Schüler, ließ sich nicht, wie Zubcic, überraschen, sondern gewann glatt gegen Pacheco. Doch eine Wende gab es nicht mehr, denn Patrick zeigte gegen Freitas ein eher schwaches Spiel und konnte sich nach wieder in der Verlängerung verlorenem 1. Satz dies Mal nicht wieder aufbäumen, sondern ging mit 0:3 ein, so dass die 1:3-Niederlage des Teams fest stand.
Das so ausgeglichene Kroatien hatte gegen Slowenien keine Probleme und konnte so als ungeschlagener Gruppen-1. ins 3. Spiel gegen die Deutschen gehen. Diese wollten natürlich vermeiden, als 3. in die noch am gleichen Tag stattfindenden Play-offs zu müssen, und wegen des Spielverhältnisses mussten sie dafür 3:1 gewinnen. Erneut traten die 3 an, die gegen Portugal verloren hatten - es wurde also auch im 3 Spiel auf Benjamin verzichtet - dies Mal allerdings mit Ruwen an 1. Gegen den vorher so enttäuschenden Zubcic verlor der jedoch den 1. Satz deutlich und konnte von den 3 knappen Folgesätzen nur den 3. gewinnen. Wollte man nicht als Titelfavorit nur Gruppen-3. werden, mussten nun also alle kommenden 3 Matches gewonnen werden. So wurde Dimitrijs Spiel gegen Kolarek zum spannendsten der gesamten Vorrunde. Den 1. Satz konnte er trotz kroatischem Satzball zu 11 und den 2. sogar zu 3 gewinnen. Doch, wie schon gegen Freitas, reichte diese 2:0-Führung (diesmal sogar mit 5:2 im 3.) nicht zum klaren Sieg! Wieder verlor er Satz 3 und 4, und bei 8:10 im Entscheidungssatz sah alles nach einer Kopie jener Niederlage aus. Dies Mal aber konnte Dimitrij beide Matchbälle, und durch Fehlaufschlag des Gegners auch noch einen 3., abwehren und nutzte seinen 1. eigenen Matchball zum 13:11. Danach war Patrick Gacina klar überlegen, und so musste Ruwen gegen Kolarek den Sack zu machen. Und nachdem er den 1. Satz schnell verloren und die nächsten 2 noch schneller gewonnen hatte, wurde auch dieses Match zum Krimi. Der Kroate konnte mit 12:10 ausgleichen, hatte aber im Entscheidungssatz erneut nicht das glücklichere Ende für sich. Ruwen siegte mit 11:9, und das Team hatte mit diesem extrem knappen 3:1 und insgesamt 7:4 den 2. Gruppenplatz hinter Portugal (8:4), aber vor Kroatien (7:5), gerade so erreicht.
- Gruppe A war mit Serbien-Montenegro, Schweden, Österreich und Spanien (7., 9., 11. und 12. meines Rankings!) die ausgeglichesnte. Und, wie nicht anders zu erwarten, ging es in hier noch spannender zu (4 x 3:2 und 2 x 3:1).
Das schwedische Team: Lukas Rydén (Schwedische Rangliste: 1. / Europa-: 28. / Welt-: 37.), Niklas Rönningborn (JEM-Debütant, 2/21/43), Jon Persson (JEM-Debütant, 3/41/88), Kim Nylander (nur18./34/78), Fabian Åkerström (nur19./>50/71).
Bei der Nominierung ging man hier nach der Weltrangliste. Die dort besten 5 sind dabei, während der 5.-beste auf der Europa-Rangliste und von der heimischen schwedischen sogar die Nr. 4 bis 17 zu Hause bleiben mussten.
Das österreichische Team: Feng Xiaoquan (Österreichische Rangliste: 1. / Europa-: 10. / Welt-: 21.), Daniel Habesohn (2/26/33), Philipp Aistleitner (3/>50/142), Thomas Probst (7/>50/-).
Gleich zu Beginn trafen Schweden und Österreich aufeinander. Persson konnte beim 1:3 mit Feng recht gut mithalten, Rydén dagegen verlor überraschend glatt gegen Habesohn. Und als auch Aistleitner gegen Rönningborn unerwartet mit 2:0 und 7:4 in Führung ging, sah es nach einem 3:0-Erfolg der Österreicher aus. Doch Rönningborn gewann Satz 3 zu 9, dann auch den 4. und schaffte mit 13:11 den Anschlusspunkt für sein Team. Und nun konnten auch Rydén und Persson das Blatt wenden. Beide spielten nun sehr stark und gewannen gegen Feng und Habesohn mit 3:1, so dass Schweden statt des drohenden 0:3 mit einem 3:2-Sieg startete. Spanien verlor gegen Serbien-Montenegro nach 2:1-Führung wegen einer überraschenden Niederlage von Duran gegen Jevtovic noch mit 2:3.
Und die Serben gingen auch im 2. Spiel gegen Schweden durch ein knappes 3:1 von Jevtovic (12/38) gegen Persson in Führung, die Pete (27/54) gegen Rydén durch ein noch knapperes 3:2 (11:9 im 5.) sogar auf 2:0 ausbauen konnte. Dann hatte zwar Rönningborn gegen Conic (36/85) keine Probleme, doch Rydén verlor auch sein 2. Match gegen Jevtovic unglücklich - dies Mal im Entscheidungssatz sogar erst mit 12:14. => 3:1 für Serbien-Montenegro.
Österreich musste nun, wollte man die Chance auf einen direkten Viertelfinaleinzug wahren, gegen Spanien gewinnen. Doch Feng reichte gegen Duran (3/15) ein 2:1 nicht, da er den 4.und 5. Satz knapp zu 9 und 11 verlor. Dann ließ zwar Habesohn Martin (50/96) keine Chance, doch Aistleitner war chancenlos gegen den völlig unbekannten Gomez (>50/-). So musste Habesohn die Überraschung gegen Duran schaffen. Und er schaffte sie! Nach jeweils zu 9 verlorenem 2. und 3. Satz steigerte er sich erheblich und ließ Europas Nr. 3 in den letzten beiden Sätzen keine Chance! So konnte Feng mit einem 3:1 über Martin Österreichs 1. Sieg sicher stellen.
Im 3. Spiel unterlag zunächst Persson Duran mit 1:3, bevor Gomez bewies, dass sein Sieg vorher kein Zufall war. Überraschend ging er auch gegen Rönningborn nach 14:16 im 1. Satz mit 2:1 in Führung und sah bei 7:0 im 4. wie der sichere Sieger aus. Doch der Schwede zeigte, dass man auch bei solchen Rückständen nie aufgeben darf, wendete das Blatt zum 13:11 und gewann auch den Entscheidungssatz. Nun kam die große Stunde des Fabian Åkerström, der als Materialspieler in diesem entscheidenden Match überraschend statt der Nr. 1, Rydén, eingesetzt wurde, weil die Spanier traditionell weniger mit Abwehreren anfangen können. Und der Schachzug saß. Mit seinen langen Noppen auf der Rückhand ließ er Martin beim 3:0 nur im letzten Satz eine Chance und brachte sein Team in Führung. Stratos Jon Persson Gomez 11-7, 11-4 och 11-6. Nachdem dann auch Rönningborn beim 1:3 gegen Duran nur in den ersten 2 Sätzen mithalten konnte, zeigte Persson beim 3:0 über Gomez eine sehr stake Leistung und sicherte seinem Team den Sieg.
Die Österreicher konnten sich nochmals steigern. Feng hatte beim 3:1 kaum Probleme mit Jevtovic, und als Habesohn ein 1:2 gegen Pete noch mit 11:9 im 5. herumgebogen hatte, konnte man sich die 2:3-Niederlage von Probst gegen Conic leisten. Denn Habesohn gelang es auch gegen Jevtovic ein 1:2 zu drehen, so dass am Ende ein 3:1-Sieg und damit trotz des verkorksten Auftaktes mit 8:6 Spielen sogar der Gruppensieg heraus sprang!
So reichte es für die Schweden trotz 2er Siege mit 7:7 nur zum 3. Platz, während die Serben mit 7:6 2. wurden. Den Spaniern blieb nach 3 unglücklichen 2:3 nur der 4. Platz.
- Die zweite besonders starke Gruppe (D) bestand genau aus den 4 östlichen Nachbarn Deutschlands und Österreichs: Polen, der Tschechei, Ungarn und der Slowakei (2., 4., 5. meines Rankings, + ...).
Hier konnte Polen schon in den ersten beiden Spielen alles klar machen, indem sie gegen Ungarn 3:1 und die Tchechei 3:2 gewannen. Hervorzuheben dabei das überraschende 3:0 von Pawel Chmiel (13/32) gegen Ungarns Jakab (2/11). Da die Slowakei erwartungsgemäß nicht viel ausrichten konnte, ging es im letzten Spiel zwischen Tschechien und Ungarn um den 2. Platz. Und anstatt bei 2:1 das Spiel für sein Teamzu entsscheiden, verlor Jakab noch ein zweites Spiel, nämlich gegen Kleprik (19/33), so dass die Tschechen triumphierten und für das Heimteam nur der 3. Platz blieb.
- Die 4. Gruppe (B) war mit Russland, Frankreich, Italien und Belgien (nur die 6., 10. meines Rankings. + ...) die bei weitem schwächste.
Im Spitzenspiel gewannen die Russen deutlich gegen die Franzosen. Italien wurde 3..
Die Play-Offs
- In einem der beiden Spiele der Gruppen-3. musste Schweden gegen Ungarn ran. Nachdem Rydén Molnar 3:1 besiegen konnte, zeigte Persson sein Riesentalent und zwang mit Klassespiel den großen Favoriten Jakab vor dessen Heimpublikum nicht nur in den 3. Satz, sondern führte dort sogar mit 6:1! Doch der Erfahrenere konnte aufholen und am Ende mit 13:11 die Sensation verhindern. So bachte das überlegene 3:0 von Rönningborn gegen Kaiser nicht den Sieg, sondern nur die 2:1-Fürhung. Und die sollte am ende nicht reichen. Denn Rydén hatte gegen Jakab keine Chance, und Persson konnte mit Molnar zwar mithalten, verlor aber doch mit 0:3, so dass am Ende statt eines 3:0 ein 2:3 stand und Schweden in ein zweites Play-Off-Match gegen einen Gruppensieger der 2. Kategorie musste. Genau so erging es den Kroaten, die fast sensationell 2:3 gegen Italien verloren.
- In diesen 6 Spielen der unterlegenen Gruppen-3. und der 4 Gruppen-2. gegen die 6 Gruppensieger der tieferen Kategorie gab es keine Überraschungen. Während die Schweden - die sogar ihren nachnominierten 5. Mann Hedlund einsetzten - gegen Estland und Kroatien gegen England überlegen waren, schafften es Spanien gegen Rumänien und Belgien gegen die Ukraine gerade so eben, während die Slowakei Dänemark und Slowenien Weißrussland den Sieg und somit die Qualifikation fürs Achtelfinale und auch den Aufstieg überlassen mussten.
Mädchen
- Hier sah die Reihenfolge der Favoriten nach Ranglistenpositionen ungefähr wie folgt aus: Tsch, Rum,Rus, Fra, Spa, Ser, Ung, Ned, Pol.
- Das deutsche Team (Gruppe A): Jacqueline Schneider (5/46/83; JEM-Debütantin), Svenja Obst (6/>50/84; JEM-Debütantin), Jessica Wirdemann (9/48/102), Laura Matzke (2/>50/111), Angelina Gürz (3. der Deutschen Rangliste/>50/126)
Nach unerwartet klarem Sieg gegen die Ukraine (3 x 3:0) gab es das erwartete 0:3 gegen Ungarn - wobei (neben einem Satzgewinn von Svenja Obst gegen Viski (31/64)) Jacqueline Schneider gegen Li Bin (5/22) in allen 3 Sätzen mithalten konnte. Im entscheidenen 3. Spiel ging es gegen die nach der Rangliste favorisierten Holländerinnen. Für eine schöne Überraschung gleich am Anfang sorgte Angelina Gürz, die momentan wohl beste im Team, auch wenn sie nach der Weltrangliste hinter den anderen Vieren, und auch auf der Deutschen Rangliste nur Nr. 3 ist. Sie verlor gegen Nouwen (27/44) zwar Satz 1, konnte jedoch nach klar gewonnenem 2. Satz die Krimis im 3. und auch 4. Satz zu 13 bzw. 9 für sich entscheiden. Und auch Jacqueline überzeugte. Sie konnte gegen van Ulsen (21/61) den einzig knappen 1. Satz auch gewinnen und ließ sich dann trotz verlorenen 3. Satzes den Sieg nicht mehr nehmen. Jessica Wirdemann (48/102), aus taktischen Gründen als weitere Abwehrspielerin eingesetzt, musste dann gegen Leyten (>50/>170) nur noch vollenden, was ihr - nach verlorenem 1. Satz - auch deutlich gelang. Eine starke Leistung, die den verdienten Platz 2 hinter den überlegenen Gruppensiegerinnen aus Ungarn und somit die direkte Qualifikation fürs Achtelfinale brachte. Und das sogar ohne Laura Matzke, die 2. der Deutschen Rangliste!
- Allerdings muss ich auch sagen, dass ich - wenn auch sicherlich nicht Experte bei der Jugend - die Gruppenverteilung unverständlich finde. Obwohl es in der 1. Kategorie ja nur 4 Gruppen gab - so dass also die 8 besten Teams gerecht auf A bis D verteilt sein müssten -, trafen die Deutschen auf keins der nach der Europarangliste stärksten 6 Teams, sondern nur die Nr. 7 und 8.
- Und in Gruppe B war auch keins der Top5-, und mit Serbien-Montenegro nur 1 der Top8-Teams! So war sie auch extrem ausgeglichen.
Das schwedische Team: Caroline Wersäll (2/29/56), Jenny Mellström (4/>50/103), Marie Persson (5/47/96) Madeleine Stenqvist (7/>50/137) (nicht dabei: die auf der Weltrangliste 2.-beste: Emily Ingves ((6/>50/91).
Die Jugoslawinnen verloren nach 2 Siegen das Spiel um Platz 1 gegen die ungeschlagenen Polinnen. Und nur knapp hinter diesen beiden direkt weiter gekommenen Teams landeten Kroatien und Schweden, die in Runde 2 beide nur 2:3 verloren.
Unglücklich das Abschneiden der Schwedinnen: Nach dem 2:3 gegen Polen ging es im 3. Match gegen Kroatien. Der Sieger könnte sich im Spiel gegen einen anderen Gruppen-3. noch fürs Achtelfinale qualifizieren. Caroline Wersäll schaffte ein nach verlorennem 1. Satz deutliches 3:1 gegen Gugrinec (41/86). Und nach Madelene Stenqvists glattem 0:3 gegen Paukovic (42/72) erzielte Marie Persson gegen Santai (>50/>170) das 2:1, wobei sie sich nach 2:0-Satzführung noch unnötig schwer tat. Etwas enttäuschend dann Carolines knappes 1:3 gegen Paukovic, so dass es statt eines 3:1 nach Madelenes glatter Niederlage gegen Vugrinec am Ende 2:3 hieß. mot en etta från en lägre grupp.
Für Schweden, das nur wegen Israels Absage in der 1. Kategorie dabei sein durfte, spielten Wersäll (29/56) 2:2, Stenqvist (>50/137) 1:4, Persson (47/96) 1:1 und Mellström (>50/103) 0:2.
- Während die starken Spanierinnen mit Dvorak (4/16) und Ramirez (28/39) nur in der 2. Kategorie anreten durften, befanden sich die 4 stärksten Teams alle in den Gruppen C und D. Wie zu erwarten, konnten in den jeweiligen Spitzenpielen hier Rumänien Frankreich und Tschechien Russland mit 3:2 bezwingen.
- Das österreichische Team (Gruppe I der Kategorie 2): Veronika Heine (1/19/21), Christina Fleck (2/>50/-), Nicole Pabi (10/>50/-). Nach 3:0 gegen Island verloren sie leider im entscheidenden Spiel um Platz 1 und somit um die Teilnahme an den Play-Offs gegen Luxembourg. Zwar konnte Veronika Heine ihre beiden Einzel knapp mit 3:1 gewinnen, doch die Luxembourgerinnen waren ausgeglichener besetzt, gewannen jede ein Spiel und siegten so mit 3:2.
Die Play-Offs
- Hier qualifizierten sich zunächst Holland und England fürs Achtelfinale. Und in den folgenden 6 Matches schafften es auch die übrigen 2 Gruppen-3. und 3 der Gruppen-4. aus Katgorie 1. Als einziges Team aus der 2. Kategorie gelang, wie erwartet, Spanien der Sprung ins Achtelfinale. Das Pech, gegen sie ausgelost worden zu sein und so mit 2:3 auszuscheiden (und abzusteigen), traf die Slovakinnen.
Schüler

Schülerinnen

Team-Wettbewerbe, Teil 2: Achtelfinale bis Finale
Jungen
Bei den Herren ein Klassiker, bei der Jugend-EM 2004 nur ein Achtelfinale und außerdem eine klare Angelegenheit für die Skandinavier: Schweden - Frankreich. Persson ließ dem höher eingestuften Lebesson (24/66) überhaupt keine Chance, und ähnlich, wenn auch eher erwartet, war es nach einem verlorenen und einem 12:10 gewonnenen Satz bei Rydén gegen Vary (39/-), der im 4. Satz gar mit 0:11 unterlag. Und auch Rönningborn war gegen Debruyeres (35/88) trotz eines 3:2 nie wirklich in Gefahr zu verlieren. Er hatte 2:0 geführt, und als der Franzose einen 5. Satz erzwungen hatte, kam er dort nicht über 5 Punkte hinaus.
Auch Österreich verlor beim 3:0 gegen die Aufsteiger aus Weißrussland nur 2 Sätze. Und ein ebenso klares 3:0 gegen Belgien gab es auch für die Deutschen, bei denen neben Baum und Ovtcharov wieder Krieger spielte und jeder sehr deutlich mit 3:1 gewann.
Die zweiten Aufsteiger Dänemark hielten sehr gut mit den favorisierten Polen mit und unterlagen erst mit 2:3 im 5. Match. Serbien (gegen Ungarn) und Tchechien (gegen Spanien) setzten sich wegen der besseren Team-Leistung durch. Denn obwohl sich die Nr. 2 und 3 der Europa-Rangliste, Jakab bzw. Duran dies Mal mit je 2 Siegen schadlos hielten, reichte es nicht für ihre Teams. Mit relativ deutlichen 3:1 schafften außerdem Portugal (gegen Italien) und Russland (gegen Kroatien) wie erwartet den Sprung unter die besten 8.
Im Viertelfinale traf Schweden auf die Favoriten aus Polen. Rydén verlor gegen den stärkeren der Chmiel-Brüder (13/32) die Sätze 1 und 2 knapp, ging dann aber ein. Doch nin schlug endgültig die große Stunde von Jon Persson (41/88). Gegen den klaren Favoriten Perek (6/17) brauchte er nur 1 Satz zum Aufwärmen, ließ dem Polen aber dann mit großartigem Spiel kaum noch eine Chance und siegte 3:1. Gewohnt zuverlässig an 3 dann wieder Rönningborn mit einem klaren 3:1 gegen den zweiten Chmiel-Bruder. Und Persson, der auch in sein zweites Spiel gegen Chmiel als Underdog ging, lag zwar zwischenzeitlich mit 1:2 zurück,gewann aber den 4. unf 5. Satz zu 6 und 7 und brachte sein Team damit fast im Alleingang ins Halbfinale. So war nicht nur eine große Überraschung geschafft, sondern außerdem noch die Qualifikation für die Jugend-WM im Dezember in Japan.

Egypt Open 2004 (ITTF Pro Tour, 4.-7.5., Kairo, Ägypten)
Herren-Einzel: Tag 1+2 = Quali + Runden 1+2
Hier, zum Turnier-Vergleich, wieder die Zahlen zur Stärke des Feldes:
- Neben den 32 direkt ins Hauptfeld Gesetzten, mussten 87 in die Quali (25 3er- und 3 4er-Gruppen); d.h. insgesamt waren 119 Spieler gemeldet.
- An 4 gesetzt war der Weltranglisten-22. (Chen Weixing); d.h., 4 der Top 22 waren am Start. Allen voran der 7., Schlager, dann der 9., Ryu, und der 17., Saive.
- An 8 gesetzt war der Weltranglisten-53. (Tokic); d.h., 8 der Top 53 waren am Start.
- Der letzte (nämlich an 16) Gesetzte war der Weltranglisten-84. (Florea); d.h., 16 der Top 84 waren am Start.
- Der letzte, der direkt ins Hauptfeld kam, war der Weltranglisten-170. (Carneros)! D.h., 32 der Top 170 waren am Start.
Der erste, der in die Quali musste (durfte?), war der 180. (Zwickl).
- Der letzte in der Quali als Gruppenfavorit Gesetzte war der 558. (Belkhaya)! D.h. bei 28 Gruppen: Nur 60 der Top 558 waren am Start!
- Von den an 2 Gesetzten (Setzungen sind ja innerhalb der Gruppen nur wichtig für die Spielabfolge) waren nur 18 überhaupt in der Weltrangliste platziert. Der letzte Platzierte war die Nr. 820 auf der mittlerweile 853 Plätze umfassenden Weltrangliste. Somit waren 78 der Top 820 am Start. :-)
- Die übrigen 10 müssen wohl (unüblicherweise) schon den - da die Gruppen-2. rückwärts zugeteilt werden - obersten Gruppen zugelost worden sein, so wie auch alle an 3 und 4 Gesetzten.
Qualifikation: Interessantes/Überraschungen: 4 der 3er- und alle 3 4er-Gruppen bestanden ausschließlich aus Spielern aus Afrika und dem Nahen Osten.
In 3 der 3er-Gruppen war der einzige aus einer anderen Region an 3 "gesetzt", konnte sich aber dennoch jeweils klar durchsetzen. Was Wunder - traf doch diese Konstellation just Spieler aus den 2 stärksten der teilnehmenden Länder. Nämlich 2 Koreaner und den einzigen Deutschen in der Quali, Nico Christ. Gegen den vor ihm gesetzten Ägypter Nadim (334) verlor er zwar 2 Sätze in der Verlängerung, gewann aber die anderen 4 recht deutlich.
In den übrigen 19 3er-Gruppen war ein immer Euroäper aus der dritten Reihe vor 2 Spielern aus der Region an 1 gesetzt, und bis auf einen kamen auch all diese Europäer (meist mit 4:0-Siegen) weiter. Die Ausnahme und somit einzige echte Überraschung bildete der Kroate Japec (264) - immerhin Champions League-Spieler für Zagreb -, der gegen Al-Azhary (-), ebenfalls Ägypten, 2:4 unterlag.
Unter den 18 erfolgreichen Europäern waren auch die Österreicher Presslmayr, Simoner und Habesohn, die jeweils mit 8:1 bzw. 8:2 Sätzen u.a. 1 Ägypter hinter sich ließen.
Neben den 28 Gruppensiegern zogen noch 4 Lucky Loser ins Hauptfeld ein.
1.+2.Runde: Überraschungen/Interessantes: Dass ein Qualifikant einen Gesetzten aus dem Rennen wirft, ist sehr selten, war aber bei diesem für Pro Tour-Verhältnisse schwachen Feld nicht einmal soo überraschend. Der unbekannte Lim Young Jun (Kor) besiegte Florea (Rum,84), der bei stark besetzten Pro Tour-Turnieren selbst in die Quali müsste, mit 4:1. Weitere 3 unerwartete Resultate schafften Bernhard Presslmayr (295; recht deutliches 4:1 - Vlotinos (Gri,127)), Surbek (Kro,243; 4:3 - einen weiteren Griechen, Olympia-Teilnehmer Gionis (100)) und Pistej (190,Slvk; 4:2 - Mondello (85)).
Interessant für die z.B. Landesliga-Spieler unter uns, die sich fragen, wieviel Punkte sie wohl gegen einen voll durch spielenden Top-Profi ergattern könnten: Keen gewann gegen Tunesiens Nr. 3, Jemail, zu 5, 2, 1 und 0!
Karakasevic (54), der sich in Runde 1 noch hatte "durchmogeln" können, unterlag nun in einem Marathon-Match mit viel Pech Brasiliens altem Top-Spieler Hoyama (109) Während Kara "seine" Sätze (2,4,6) deutlich gewann, verlor er die andere 4 (1,3,5,7) allesamt in der Verlängerung (!), den 7. z.B. mit 12:14! Mit Tsiokas (69) enttäuschte auch der 3. und letzte Grieche beim 0:4 gegen Filimon (Rum,ebenfalls 109.).
Die allergrößte Überraschung dürfte jedoch gewesen sein, dass vom 2. Tag 8 Stunden live im nationalen und internationalen Fernsehen übertragen wurden!
Die Schweden hatten, wie auch China, Taiwan und Hongkong, leider keinen Spieler am Start.
Die Österreicher: Während ihre 4 Spitzenspieler leicht mit 4:0 weiter kamen, gewann Karl Jindrak (118) zwar 4:1, aber doch äußerst knapp, gegen Aly Lashin (-), den noch unbekannten Bruder der Nr. 2 des Gastgebers. Mathias Habesohn (441) hielt sich gegen Lars Hielscher (68) hervorragend. Er gewann Satz 2 und unterlag danach nur zu 9, 11 und 10. Und auch Christoph Simoner (316) machte gegen David Daus (139) ein gutes Spiel. Er führte 2:0, verlor dann erst in der Verlängerung sowie 2 Mal zu 8, und musste erst im 6. Satz den Deutschen ziehen lassen. 6 Österreicher unter den Top 32!
In Runde 2 traf Presslmayr auf seinen Landsmann Schlager, konnte aber nach 3 klar verlorenen Sätzen nur dessen Konzentrationslücke zu einem Satzgewinn nutzen. Chen Weixing beherrschte nach knappem 1. Satz Daus deutlich. Lengerov konnte Ignjatovic nach 1:2-Rückstand in den Sätzen 5 und 6 noch deutlich bezwingen. Und Gardos besiegte den brasilianischen Hoffnungsträger Monteiro ebenfalls mit 4:2. Jindrak war gegen Lee Chul Seung (Kor,54) nicht ohne Chancen, unterlag aber letzlich 1:4.
Die Deutschen: Stefan Feth (147) bewies Kampfgeist. Der 12.-beste Deutsche auf der Weltrangliste lag gegen Danny Lo (244), den jungen Franzosen (dort 14.) mit der Klasse-Rückhand, schon mit 0:3 zurück. Doch dann kämpfte er sich heran und gewann unter Abwehr mehrerer Matchbälle die nächsten 4 Sätze - 3 davon in der Verlängerung (den 6. gar mit 18:16). Nico Christ (-), der in der 2. Bundesliga Süd mit 16:24 nicht soo sehr überzeugt hatte, zeigte sein großes Potential, als er gegen Karakasevic (54) mit 2:0 und 3:2 führte und sich nur knapp mit 3:4 geschlagen geben musste.
Lars überzeugte mit einem 4:0 über Piacentini. Stefan dagegen brauchte zu lange, um sich auf die aufstrebende Nr. 2 Russlands, Kuzmin (44), einzustellen. Und da dann die Marginalen nicht auf seiner Seite waren, gab es ein schneles 0:4.
Zwischenfazit nach Tag 2: 13 der 16 Gesetzten haben es tatsächlich ins Achtelfinale geschafft. Insgesamt waren dort noch 7 Länder vertreten: 4 Österreicher(!), 3 Koreaner, 2 Belgier, 1 Deutscher, 1 Niederländer, 1 Franzose, 1 Russe, 1 Slowene, 1 Rumäne, 1 Brasilianer => Europa : Rest der Welt : Asien: 12 : 1 : 3. ___ 4 der 16 spielen in der Bundesliga.
Herren-Doppel

Hier gab es im gesamten Turnier nur eine echte Überraschung - und zwar das 0:4 der Saive-Brüder gegen das griechische Abwehrdoppel Gionis/Tsiokas im Viertelfinale.
Schlager/Jindrak warfen 3 der 4 gestarteten Deutschen aus dem Rennen,und zwar in Hauptrunde 1 die dafür vorher qualifizierten Christ/Daus und im Halbfinale Lars Hielscher mit seinem Jülicher Teamkollegen Keen.
Im Finale trafen sie dann wie erwartet auf die Sieger des Pro-Tour-Grand Finals 2003, Lee Chul Seung/Ryu Seung Min. Und wie schon im Finale der diesjährigen Croatian Open ging das Finale und somit der Doppel-Titel der Egypt Open an die Koreaner. Und Weltmeister Schlagermusste sich mit 2 Mal Silber begnügen.
Herren-Einzel - die entscheidende Phase
Achtelfinale: Überraschungen/Interessantes: Die einzigen beiden Überraschungen gingen auf das Konto vpn Österreichern. Gardos (71) kämpfte nach 0:2 und 2:3 noch Chila (Fra,38) nieder, und erreichte sein erstes Pro Tour-Viertelfinale. Chen (22) dagegen hatte nach einem 0:3-Start mit 2:4 überraschend das Nachsehen gegen Lee Chul Seung (Kor,52). Keen (33) gewann gegen seinen Jülicher Teamkollegen Philippe Saive (67) erst mit 11:9 im Entscheidungssatz.
Die Österreicher und Deutschen: Schlager gewann auch sein zweites Nationalteam-internes Duell, musste aber gegen Lengerov beim 4:2 (11:9 im 6.) schon deutlich mehr kämpfen.
Lars verlor gegen den an 2 gesetzten Ryu Seung Min (9) die ersten beiden Sätze mit 11:13 und 10:12 nur unglücklich, musste den Favoriten dann aber ziehen lassen.
Viertelfinale: Schlager hatte beim 4:1 keine Probleme mit Tokic, Jean-Michel Saive rächte seinen Bruder beim 4: über Keen, Lee rang nach 1:3 noch Kuzmin nieder, und Gardos war beim 1:4 chancenlos gegen Ryu.
Halbfinale: Weltmeister Schlager überzeugte weiter, indem er Saive mit 4:1 distanzierte, und Ryu besiegte Landsmann Lee ebenfalls mit 4:1 und machte so das erwartete Traumfinale perfekt.
Finale: Nachdem Werner Schlager bei 2:1-Führung den 4. Satz knapp mit 11:13 verlor, schien das Momentum weg, und der Koreaner konnte davo ziehen. Nach 7,-6,-10,11,6,7 heißt der Sieger der Egypt Open 2004 Ryu Seung Min.


Europäische Olympia-Quali Doppel (2.-4.4., Ludwigshafen)
Dieses Qualifikationsturnier ist das wohl spannendste, emotionalste und für die Spieler härteste der Welt. Denn a) will jeder beim für einen Sportler größten Erlebnis dabei sein, und b) gibt es dort sehr viel weniger Plätze als bei allen anderen Top-Events. Denn nur für Olympia kann ja nicht jeder Verband seine Spieler melden, sondern jeder von ihnen muss sich - über die Weltrangliste oder eben so ein Qualifikationsturnier persönlich qualifizieren. __ Leider ist der Austragungsmodus extrem kompliziert. So sehr, dass selbst die Teilnehmer und ihre Trainer nicht immer durchblicken. Auch auf der DTTB-Internet-Seite hieß es z.B. noch kurz vor Start, es werde am 1. Tag Gruppenspiele geben, nach denen der 3. und letzte direkt ausscheiden würde. Dem war nicht so. Entscheidend war, dass man sich wegen eines doppelten bzw. dreifachen k.o.-Systems mindestens 1 Niederlage leisten konnte - egal wann. Und dass es selbst mit 2en noch nicht zuende sein musste. Und darüber hinaus war es noch nicht einmal vorher klar, ob man unter die ersten 3, 4 oder 5 Doppel kommen musste, denn es gab bei Damen bzw. Herren nur 5 bzw. 6 Olympia-Plätze für einzelne, noch nicht für das Einzel-Turnier qualifizierte, Spieler, so dass die Anzahl der erfolgreichen Doppel davon abhing, ob in den siegreichen jeweils 1 oder beide Spieler einen dieser Plätze "verbrauchen" würden.
Tag 1 = Haupt-Runde 1
2.4.: Herren: In den 12 Matches der 1. Runde gab es 3 Überraschungen. Und zwar gleich richtige. Denn es erwischte 2 der wohl Top 8 Paare (neben den 4 gesetzten und den beiden französischen). Am wenigsten erwartet: Der vor Jahren schon mal zurückgetretene Nemeth und sein keineswegs überragender Partner Marsi (Ungarn) warfen - wenn auch erst nach 2:3 und dann zu 9 und 10 - die Brüder Saive raus. Und He/Machado bezwangen - auch mit 4:3, und sogar nach 0:3 - Heister/Keen. Auch nicht unbedingt zu erwarten war, dass das skandinavische Duell an die Norweger Erlandsen/Moldovan statt die Schweden Lundquist/Molin gehen würde - und das sogar mit 4:1.
Die Österreicher: Gardos/Lengerov hatten beim 4:1 kaum Probleme mit Cioti/Filimon (Rum).
Die Deutschen: Auch Rosskopf/Hielscher schafften gegen die Ungarn Paszy/Fazekas den Einzug in Hauptrunde 2. Es sah schon fast nach 1:3-Satzrückstand aus, doch dann rissen sie das Ruder herum und gewannen 4:2.
Damen: Hier gab es in den 8 1.-Runden-Begegnungen nur 1 Überraschung. Auf andere als die erwarteten Gegnerinnen einstellen müssen sich Tanja Hain-Hofmann und Laura Stumper, denn die jungen Polinnen Gorowska/Pilka (293/296) konnten Todorovic/Halas (Slove,146/192) 4:1 besiegen.
Die Österreicherinnen: Liu Jia, nach der verpassten WM zurück aus einem erneuten Reha-Aufenthalt in China, spielt nicht in der so erfolgreichen Kombination mit Judith Herczig, sondern mit Veronika Heine. Doch auch die beiden hatten keinerlei Probleme beim 4:0 über Dvorak/Ramirez (Spa). Li Quiangbing und Martina Petzner dagegen konnten Kovtun/Sorochinska nur 1 Satz abnehmen und dürfen nun kein Spiel mehr verlieren.
(Ein schwedisches Paar ist mangels Erfolgsaussichten nicht am Start, was aber doch überrascht, zumal alle 3 besten Schwedinnen zur Welt-Quali im Einzel fahren werden. Das einzige deutsche Paar beginnt durch Freilos erst am 2. Tag.)
Tag 2
3.4.: Herren, Haupt-Runde 2: Überraschen konnte hier einzig das offensiv-defensiv-Paar Samsonov/Chtchetinine, das Chila/Gatien mit 4:2 besiegte.
Die Österreicher: Schlager/Jindrak hatten mit Shmyrev/Kuzmin keine leichten Gegner, lösten die Aufgabe aber souverän, da sie immer, wenn es knapp wurde die besseren Nerven hatten (8 10 3 9). Und Gardos/Lengerov trafen auf das andere russische Paar, die an 2 gesetzten Smirnov/Mazunov, konnten diese Hürde aber nicht überwinden (0:4), sondern mussten ihre Chance in der Trostrunde suchen.
Die Deutschen: Roßkopf/Hielscher gewannen auch ihr zweites Match. Im Eilzugtempo (weniger als 20 Minuten) überrollten sie He Zhi Wen/Machado. Eine starke Leistung, auch wenn sie dabei sicherlich von der Überraschung, die ihre Gegner geschafft hatten, profitierten. Denn a) trafen sie so nicht auf Heister/Keen, und b) fielen die Spanier wohl in das bekannte "Loch nach einem Hoch". Auch Timo Boll und Zoltan Fejer-Konnerth meisterten ihren schweren Turnieraufakt gegen Eloi/Legout sehr gut. Es war zwar knapp, doch lagen sie beim 4:2 immer vorne (9 -7 8 9 -7 6).
Herren, Haupt-Runde 3 = die 4 Halbfinals der Pools A und B: Überraschungen gab es hier keine. Die Österreicher Schlager/Jindrak ließen Korbel Vyborny nach 0:1 kaum noch eine Chance. Und von den Deutschen waren Timo und Zoltan mit einem sehr viel knapperen 4:1 gegen Monrad/Bentsen erfolgreich (11,8,-11,7,10), wobei sie im einzig deutlich aussehenden 4. Satz ein bedrohliches 4:7 in ein 11:7 umwandeln konnten. Rossi und Lars dagegen waren im anderen deutsch-dänischen Duell gegen Maze/Tugwell erstaunlich chancenlos (-6,-6,-6,-6).
Herren, Haupt-Runde 4 = die 2 Finals der Pools A und B: Es hatten sich also die 4 top-gesetzten Doppel durchgekämpft. Der erste große Jubel des Turniers kam von Alexei Smirnov und Dmitrij Mazunov, die auch gegen Maze/Tugwell nur den 1. Satz abgeben mussten (-10,7,9,7,9) und so nach 12:1 Sätzen verdient das 1. Athen-Ticket lösten. Im hochklassigen Finale des anderen Pools konnten Timo und Zoltan zwar mehr Punkte machen als Schlager/Jindrak, doch wieder gingen die entscheidenden, nämliche die letzten der 4 knappen Sätze, an die Österreicher. So nützte das Aufholen eines 0:2-Satzrückstands den Deutschen am Ende nichts. Sie hatten ihre Chance im hin und her wogenden 6. Satz. Nach 4:2 und 4:6 hatten sie bei 10:8 2 Satzbälle, vergaben diese aber. Nachdem dann das österreichische Paar seine ersten beiden Matchbälle nicht nutzen konnte, ging es aufs Ganze und nahm ein - nach eigenem Punkt die Gegner ja überraschendes - Timeout. Diese Taktik ging auf, so dass nach 14:12 Schlager/Jindrak als zweite Olympia-Fahrer jubeln durften (9,9,-1,-7,8,12). Wie Timo und Zoltan auch erkannte, hatten eindeutig die stärkeren Nerven der Österreicher den Ausschlag gegeben. __ Nun war also die Hauptrunde beendet und die ersten Doppel-Tickets für die Olympischen Spiele im August vergeben. Da allerdings Schlager und Smirnov schon für das Einzel qualifiziert waren, wurden nur 4 der 6 zu vergebenen Qualifikationsplätze aufgebraucht (für Jindrak und Mazunov), so dass am 3. und letzten Tag immer noch 4 Plätze zur Verfügung standen.
Herren, Hoffnungsrunde: Hier wurden die Plätze 3 bis 12 ausgespielt, also die 2-4 weiteren direkt qualifizierten Doppel und die Reserve-Plätze. Je weiter ein Paar in der Hauptrunde gekommen war, desto später konnte es hier einsteigen, hatte sich durch die Siege in der Hauptrunde also quasi Freilose in der Hoffnungsrunde verdient. Am Samstag wurden die ersten 3 Runden gespielt, und nur die 4 Paare, die hieraus als Sieger hervorgingen, hatten am Sonntag noch die Chance aufs Athen-Ticket.
Somit bedeutete die 3. große Überraschung, nämlich die 2. Niederlage im 2. Spiel (!) das sehr frühe Aus für Heister/Keen. Sie unterlagen in Runde 1 Paszy/Fazekas mit 2:4, verloren also gegen genau die beiden Doppel, die Rossi und Lars in ihren 2 ersten Begegnungen besiegen konnten.
In Runde 2 gab es 2 kleinere Überraschungen. Das bisher nicht allzu erfolgreiche Doppel Lundquist/Molin konnte das (allerdings früher) sehr erfolgreiche Paar Eloi/Legout nach 1:3 mit 4:3 niederringen (-7,-1,6,-8,9,8,9), und He/Machado schlugen nach den Niederländern auch die belgischen Saive-Brüder (4:2), die somit als 2. früh ausgeschiedenes Top-Paar das benelux'sche Debakel komplettierten.
Und dieses wurde zu einem französich-benelux'schen ausgeweitet, denn in Runde 3 wurde mit Gatien/Chila auch das 2. französische Paar gestoppt. Gardos/Lengerov hatten das ganze Match über geführt und konnten sich am Ende haarscharf durchsetzen (7,11,-9,-7,9,-3,9). So waren von den 8 favorisierten Paaren just die 4 aus jener westeuropäischen Region ausgeschieden - und das auch noch allesamt früh, vor dem entscheidenden Sonntag.
Die Schweden und Österreicher: Lundquist/Molin konnten auch in Runde 3 gewinnen (4:2 - Paszy/Fazekas) und sich so einen der 4 Plätze sichern, die zum Spiel gegen die in den 4 Halbfinals der beiden Hauptrunden-Pools ausgeschiedenen Paare berechtigten. Gleiches schafften Gardos/Lengerov mit o.g. Sieg. Sie hatten vorher mit Yang Min/Piaccentini ein weiteres starkes Doppel ebenso haarscharf bezwingen und dabei sogar ein 1:3 drehen können (-7,4,-6,-8,6,10,9). Damen, Haupt-Runde 2: Große Überraschung durch die Österreicherinnen! Veronika Heine (299) zeigte, dass auch sie eine starke Partnerin für "Susi" Liu Jia ist. Gemeinsam bezwangen die beiden die unter die Top 4 Gesetzten Weißrussinnen Victoria Pavlovich/Kostromina - und das sogar recht deutlich mit 4:1.
Die einzigen Deutschen, Tanja Hain-Hofmann und Laura Stumper starteten mit einem 4:1 über Gorowska/Pilka genau so souverän ins Turnier wie die beiden deutschen Herren-Doppel, wobei sie, genau wie Rosskopf/Hielscher, doppelt von der Überraschung profitierten, die die Polinnen geschafft hatten. Damen, Haupt-Runde 2: Hier setzte die im Einzel (noch) so ungleiche österreichische Kombination ihren Siegeszug fort. Auch die Mannschafts-Europameisterinnen Tan-Monfardini/Stefanova konnten Liu/Heine nicht bremsen. Als es nach tollem Start, aber verlorenem 3. und 4. Satz bei 4:6 im 5. kritisch wurde, machten die beiden 6 Punkte in Folge. Im 6. führten sie schnell mit 3:0 und zogen trotz italienischen Timeouts bis auf 10:5 davon. Bei 10:7, bevor es zu brenzlig wurde, kam ein eigenes Timeout, und schließlich konnten sie den 4. Matchball zum zweiten großen Coup verwerten (6,5,-9,-5,8,8).
Die Deutschen dagegen, Tanja und Laura, hatten gegen Pavlovich/Logatskaya nicht viele Chancen. Die beste, bei 9:7 im 3. Satz, konnten sie nicht nutzen und der Satzgewinn im 4. kam zu spät (-7,-6,-9,6,-6).

WM 2004 (Team) (1.-7.3., Doha, Katar)      
Dieses ist eine sicherlich auf sehr lange Sicht einmalige Chance auf eine TT-Reise in die faszinierende Atmosphäre aus 1001 Nacht, die dazu noch herrlichen Badeurlaub und auch noch Wüstenexpeditionen bietet! Denn es ist nicht nur die 1. WM in der arabischen Golf-Region, sondern es wird auch sehr sehr lange dauern, bis wieder so ein großes Turnier in diesen ja nicht gerade als TT-Hochburg bekannten Raum vergeben werden wird. Der Grund, dass sich die sehr gastfreundlichen Scheichs überhaupt um die WM und viele andere Events bewarben, ist, dass sie mehr und mehr Touristen ihre wunderbare Urlaubsregion zeigen wollen. Und sie haben wirklich viel zu bieten!
Historisch ist das Turnier übrigens nicht nur durch den Ort, sondern auch als 1. (reguläre) reine Team-WM.
18.1.: Die Auslosung ist erfolgt. Gesetzt wurde nach der letzten WM und - bei allen Teams, die in Osaka nicht im Viertelfinale waren, ausschließlich - der seit September existierenden Team-Weltrangliste, die nach der Position der besten 3 Spieler jedes Landes gebildet wird.
Es gibt 2 (nach meinem Empfinden gute) Neuerungen: Die Vorrunde gewinnt an Gewicht, denn hier gibt es nun in jeder Kategorie 2 6er-Gruppen und dafür weniger Spiele in der k.o.-Runde. Denn - mit Ausnahme der besten 3 Teams und der Nr. 5-7 - macht jedes Team dort nur noch 1 Platzierungsspiel gegen den Gleichplatzierten der anderen Gruppe. So hat jedes Team 6 Matches garantiert, und für Euch und die anderen Zuschauer gibt es kein Risiko mehr, seine eigene Mannschaft nur selten zu sehen, falls sie schlecht abschneidet. Neu ist auch, dass eben nicht mehr Gruppensieger gegen Guppen-2. Halb- oder jeweils 1.-4. und 2.-3. Viertelfinale spielen. Statt dessen spielen auch die besten Teams jeweils gegen den entsprechend Platzierten aus der anderen Gruppe. Und danach gibt es nur 1 Halbfinale, nämlich zwischen dem Verlierer aus 1.-1. - der also für seinen Gruppensieg belohnt wird, indem er dann nicht gleich ausgeschieden ist - und dem Sieger aus 2.-2.. Und der Halbfinalsieger trifft dann im Finale auf den Sieger der beiden Gruppen-1.. Entsprechendes gilt im Kampf um die Plätze 5 bis 7 - die auch nicht ganz unwichtig sind, denn nur die besten 6 Teams sind automatisch für die Top-Kategorie bei der nächsten WM qualifiziert. (Die übrigen müssen sich dafür über die Team-Weltrangliste qualifizieren.
Folge: Um Finalchancen zu haben, muss man also Gruppen-2. werden, und: es ist gut möglich, dass die Gruppen-1. im Finale ein zweites Mal aufeinander treffen.
- Die deutschen Herren sind in der ausgeglicheneren der 2 6er-Gruppen der Top-Kategorie, so dass Du sie nicht nur in mindestens 6 Teammatches sehen, sondern auch davon ausgehen kannst, dass alle 5 in der Gruppe richtig spannend werden!
Sie sind an 3 gesetzt: hinter Taiwan (mit Chuan(Weltranglisten-4.), Chiang(13->14), Chang(49->52)) und Schweden (Karlsson(21->22, der als Bester nicht (wie bei den anderen News-Quellen geschehen) vergessen werden sollte), Persson(23), Lundquist(24), Waldner(28->26), Håkansson(33->35)). Danach folgen Hongkong (mit den 4 Weltklasse-Doppel-Spielern Ko Lai Chak(29->34), Cheung Yuk(38->39), Leung Chu Yan(46), Li Ching(47->56)) und Russland (Smirnov(16->17), Shmyrev(65->68), Kuzmin(66->49!), Mazunov(86->84)). Die Ausgeglichenheit beweist, dass das formell schwächste Team vom Vize-Weltmeister gestellt wird! Belgien hat als Stütze nur den nimmermüden Kämpfer Jean-Michel Saive (18->19). Aber punktuell können auch sein Bruder Philippe(71->70), Podpinka(97->nicht mehr in der Rangliste!) und Bratanov(105->99) Spitzenspieler besiegen.
Auch wenn besonders in dieser Gruppe fast jeder jeden schlagen kann, entspricht mein Tipp fast genau der Setzreihenfolge - nur setze ich Schweden knapp vor Taiwan an Platz 1.
- In der anderen Gruppe tippe ich ganz genau entsprechend der Setzreihenfolge. Hier scheint es eine 5-Klassengesellschaft zu geben. China, dann Südkorea, dann Österreich, dann Frankreich und Japan, und dann, abgeschlagen und absolut nicht in die Top-Kategorie gehörend, Italien (die aber eben vor 3 Jahren im Viertelfinale (und vor 4 Jahren sogar im Halbfinale) waren).
- Bei den Damen zeigt sich mal wieder, wie schwer es ist, ein passendes/gerechtes Setzsystem zu finden. In diesem Fall ist es jedenfalls völlig fehlgeschlagen! Etwas übertrieben könnte man fast meinen, die eine Gruppe sei Kategorie 1 und die andere darunter angesiedelt. Na ja, Hongkong stellt schon das 2.-stärkste Team, Rumänien und Ungarn die beiden besten europäischen, und auch Japan ist nicht schwach. Aber in der anderen Gruppe ist nicht nur das haushoch überlegene China, sondern mit Südkorea und Singapur 2 weitere Finalanwärter. Dazu die Deutschen, die in Bestbesetzung mit Rumänien und Ungarn auf einem Level stehen. Und Russland und Taiwan scheinen auch stärker als Italien und die (für die leider nicht gemeldeten Vize-Weltmeister aus Nordkorea nachgerückten) Weißrussinnen.
3.2.: Februar-Weltranglisten-Positionen oben eingepflegt
Überraschung bei der Nominierung: Deutschland: Neben den 3 EM-Einzel-Medaillen-Gewinnern Timo Boll (von 6 auf 10 abgerutscht), Jörg Roßkopf(26->29) und Torben Wosik(41->44) und dem "gegen-Abwehr-Spezialisten" Zoltan Fejer-Konnerth(74->71) hat es der 18-jährige Shooting-Star Christian Süß(104->92) ins WM-Team geschafft. Der Jugend-Europameister wurde u.a. wegen seiner Siege über Saive und Kreanga so starken (und regelmäßigen Nationalmannschafts-) Spielern wie Bastian Steger(70->65) und DTTB-Top-12-Sieger Lars Hielscher mit positiver Bilanz im vorderen Paarkreuz der Bundesliga (! 69->67) vorgezogen. Diese müssen also - wie auch Peter Franz(59->62) - trotz besserer Ranglistenplatzierungen als der Teilnehmer (und steigender Tendenz) leider daheim bleiben.
Große Parallelen bei den Damen: Auch hier werden 3 große Namen ergänzt durch eine Nachrückende und einen 18-jährigen Neuling. Außer Jie Schöpp(26->28), Nicole Struse(39->34), Elke Wosik(47->51) und Tanja Hain-Hofmann(81->87) bekommt Kristin Silbereisen(101->107) die Chance. Sie war ja noch plötzlicher als Christian mit ihren Siegen über Umemura und vor allem Niu Jianfeng ins Rampenlicht gerückt. Enttäuscht sein wird Laura Stumper(79->83), die nicht dabei sein kann, obwohl auch sie - wie auch Olga Nemes(46->52) - vor 2 der 5 Nominierten platziert ist und es immerhin ins Viertelfinale der EM schaffte.
Während die Herren ja nach Platz 7 vor 3 Jahren das Halbfinale anstreben - wobei aber meiner Meinung nach auch der 5. ein klarer Erfolg wäre -, sollten die Damen ihren 9. Platz Richtung mindestens 7., evtl. aber auch 5. oder besser verschieben können.
Schweden: Bei den Herren wurden die 5 in der Rangliste dominierenden Spieler (s.oben) berücksichtigt, so dass Magnus Molin - trotz positiver Bilanz im vorderen Paarkreuz der Bundesliga! - nur das Nachsehen bleibt.
Auch hier gab es eine Überraschung. Und auch hier wurde eine 18-jährige nominiert. Hinter Susanne(165->167) und Carina Jonsson(236->222) sowie Marie Olsson(200->191) darf statt der nach der Rangliste 3.-besten, Linda Nordenberg(203->205), der bei den letzten Meisterschaften 4. Spielerin Susanna Nilsson(259->255) oder einigen anderen vor ihr rangierenden die junge Caroline Wersäll(313->310) mit zur WM.
Während die Herren als Minimalziel eine Wiederholung des 3. Platzes von Osaka anstreben, könnte es für die Damen schwer werden, erneut den 21. zu erreichen.
20.2.: Für Österreich fliegen wie erwartet die Herren Schlager, Chen, Lengerov, Gardos und Jindrak an den Golf. Bei den Damen gab es leider wieder einen deutlichen Rückschlag. Nach ihren langwierigen Problemen zuletzt in Top-Form (Top12-3., Europacup-Finaleinzug), hat Liu Jia immer noch Probleme mit ihrer Schulter und muss zwecks Reha einige Wochen pausieren. So ist die auch gerade erst wieder zurückgekehrter Judit Herczig(178(nach der Pause)) die Leitfigur für die beiden jungen Veronika Heine(329) und Martina Petzner(410).

6.3.: Auch das noch! Durch PC-Absturz gingen ALLE bisherigen WM-Texte verloren! Muss alles neu schreiben! Kommt bald!

1. Jugend-WM 2003 (14.-21.12., Santiago de Chile, Chile)
Endlich gibt es auch Weltmeisterschaften für den Nachwuchs! Da wird es den Teilnehmern nichts ausmachen, dass diese im Tischtennis-Niemandsland Chile, noch dazu am anderen Ende der Welt und unter nicht gerade weihnachtlichen Wetterbedingungen stattfinden. Und nachdem die Deutschen bei der EM im Sommer ja hervorragend abschnitten (Gold für Mädchen-Mannschaft, Meike und Gaby Rohr im Doppel, Meike und Christian Süß im Mixed sowie Christian im Einzel, Bronze fürs Jungen-Team sowie Patrick Baum und Kristin Silbereisen im Mixed), sind sie nicht nur qualifiziert, sondern haben auch Medaillenchancen - im Teamwettbewerb sind beide an 4 gesetzt.
Teamwettbewerbe
Jungen

Vorrunde
Das schwedische Team um Top-Spieler Johan Axelqvist (15. der U18-Weltrangliste) begann mit dem erwarteten 3:0 gegen Neuseeland. Gegen Gruppenfavorit Japan, das Tschechien mit 3:0 besiegt hatte, brachte Johan seine Mannschaft durch ein beeindruckendes 3:0 über Kishikawa (13) in Führung. Dann konnte Kim Nylander (86) - statt Rydén im Team - gegen Muramori (5) zwar ein 0:2 ausgleichen, im 5. aber nicht mehr mithalten. Erik Åhman (44), der aus taktischen Gründen an 3 aufgestellt wurde und somit quasi siegen musste, schien dies sogar zu schaffen, denn er führte mit 1:0 und 10:7. Dann aber kam Tokiyoshi (17) auf und gewann doch noch 3:1. Johan tat, was er konnte und besiegte mit Muramori schon den 2. vor ihm rangierenden, also Weltklasse-Jugendlichen. Und Kim hielt sich erneut deutlich besser, als nach seiner Ranglisten-Position zu erwarten war. Auch er führte mit 2:1 Sätzen und 4:2, doch Kishikawa konnte zum 2. Mal für Japan das Blatt noch wenden und so deren Gruppensieg quasi schon perfekt machen. Im entscheidenden Match spielten die Schweden also gegen Tschechien. Sie gingen als Favorit in das Match, doch es sollte zu einem Thriller werden! Es begann wie gegen Japan. Johan ließ Kleprik (43) keine Chance. Erik, nun an seine nominelle Position 2 gesetzt, konnte Konecny (24) keinen Satz abnehmen. Nun sollte Lukas Rydén (47) gegen Urbanek (130) den Boden für das Weiterkommen bereiten. Doch wie schon 2 Mal gegen Japan ging erneut eine Führung verloren. Trotz eines 0:2-Rückstands konnte am Ende der Tscheche jubeln - und das nach dem knappest möglichen Ergebnis, 11:9 im 5.. Nach anfänglichem Satzverlust gegen Konecny siegte nun Johan auch in seinem 4. Match souverän, so dass erneut das 5. Einzel entscheiden musste. Und hier lief es wie am Schnürchen. Erik überließ Kleprik in den ersten 2 Sätzen nur 10 Punkte und bei 10:8 im 3. schien alles gelaufen. Doch zum 4. Mal (!) konnte der Gegner das Match noch drehen. Trotz der 2 und weiterer 3 Matchbälle reichte es nicht - Erik verlor 14:16! Nach einem solchen Rückschlag wäre ein Leistungsabfall verständlich gewesen, doch auch in Satz 4 ging der Schwede wieder in Führung - nur um diese am Ende in ein 9:11 verwandelt zu sehen und schleißlich auch den alles entscheidenden 5. Satz mit erneut nur marginalen 2 Punkten Rückstand 9:11 abzugeben. Nachdem schon gegen Japan der Sieg greifbar nahe gewesen war, war er es gegen die Tchechen noch mehr, doch während die den Viertelfinaleinzug bejubeln durften, mussten die Skandinavier sich nach viel Pech vom Medaillentraum verabschieden.
Da Ägypten wegen Visum-Problemen (!) nicht teilnehmen konnte, bekamen die deutschen Jungen kurzfristig neben Chile und Brasilien noch Portugal zugeteilt - obwohl vorher merkwürdigerweise gar nicht qualifiziert, eins der besten Teams. Aus einer "guten Auslosung" wurde so eine sehr schwere, denn auch wenn Brasilien und Portugal bei den Erwachsenen keine große Rolle spielen - ihre jeweils besten 2-3 Jungen gehören zur Weltspitze!
So war es auch nicht überraschend, dass die Deutschen im Auftaktspiel gegen Portugal bis zum Schlußeinzel zittern mussten, bevor Jugend-Europameister Christian Süß (3) mit einem 3:1 gegen den Schüler-Europameister des Vorjahres, Freitas (56), das 3:2-Endergebnis sichern konnte. Anfangs hatte Christian Mendes (31) 3:1 besiegt, wobei er nach 3:9 (!) gerade noch einen 5. Satz verhindern konnte. Patrick Baum (28) hatte das wohl entscheidende Match gegen Freitas nach 2 klaren Satzgewinnen fast noch aus der Hand gegeben, aber doch noch 3:2 gewonnen. Benjamin Rösner (36) bekam es an 3 überraschenderweise mit dem Finalisten der World Junior Circuit Finals, Apolonia (14), zu tun und konnte ihm nur 1 Satz abnehmen. Danach war Patrick relativ chancenlos gegen Mendes, der ja schon bei der Olympia-Quali in Luxembourg durch einen Sieg über Such und fast auch Moldovan überrascht sowie Rossi 2 Sätze abgenommen hatte. So musste Christian also auch sein zweites Einzel gewinnen.
Im zweiten schweren Spiel gegen Brasilien hatten die Deutschen Glück, denn der beste Südamerikaner, Gustavo Tsuboi (16) konnte wegen Rückenproblemen nicht spielen. Ihr zweiter Top-Spieler, Cazuo Matsumoto (19), verlangte Christian alles ab und unterlag erst im 4. Satz mit 15-17. Und dass in Brasilien noch mehr nachkommt, zeigte Diogo Kosaka (78), der gegen Patrick mit 2:0 Sätzen in Führung ging, bevor der doch noch relativ deutlich gewann. Da Thiago Lopez (82) gegen den statt Benjamin eingesetzten Dimitrij Ovtcharov (27) keine Chance hatte, stand am Ende ein nicht unbedingt erwartetes 3:0 zu Buche.
Somit standen die Deutschen schon nach 2 Spielen als Gruppensieger und Viertelfinal-Teilnehmer fest. Im bedeutungslosen 3. Gruppenspiel gegen Gastgeber Chile gab es auch ohne Christian - und dafür mit Benjamin UND Dima - ein klares 3:0.
Der 2. Viertelfinalplatz wurde somit zwischen den beiden Portugiesisch-sprachigen Teams ausgespielt. Es wurde ein fast 3-stündiger Marathon! Matsumoto schlug Mendes 3:2, und Tsuboi, der in diesem entscheidenden Spiel trotz seiner Schmerzen spielte, brachte Brasilien mit einem 3:1 über Apolônia 2:0 in Führung. Doch Portugal kam zurück. Nachdem Freitas problemlos gegen Kosaka siegte, konnte Apolônia Matsumoto 3:1 bezwingen. Und im entscheidenden Match war das Glück auf Portugals Seite. Mendes konnte gegen den unter immer stärkeren Schmerzen leidenden Tsuboi bei 1:2 1 Matchball abwehren und den Rückstand in ein 3:2 umwandeln und sein Team ins Viertelfinale bringen. Brasilien hätte dies eigentlich NOCH mehr verdient gehabt, zumal sie ja schon gegen Deutschland ohne ihren Besten antreten mussten.
In den anderen 2 Gruppen konnte sich China 3 x mit 3:0 durchsetzen, wobei ihnen Ungarn gar keinen, Taiwan nur 1 und Venezuela dagegen überraschenderweise 2 Sätze abnehmen konnte. Wäre interessant gewesen, die Ansprache zu hören, die Zhang Jike (7) nach dem 3:2 gegen den vorher Satz-sieglosen Pino (87) über sich ergehen lassen musste. ;-) Das entscheidende Match hier gewann Taiwan mit 3:2 gegen Ungarn, bei denen eins von Europas größten Talenten, Janos Jakab (12), mit 2 Niederlagen enttäuschte.
In der 4. Gruppe, in der Nigeria nicht antrat, gewann Favorit Südkorea beide Spiele und Frankreich sicherte sich das Weiterkommen durch ein 3:0 über Kanada.
Hauptrunde


Mädchen
Vorrunde
Hauptrunde

Mädchen-Einzel
Die Vorrunde: Hier wurden in 16 Gruppen á 4 bis 5 Spielerinnen aus 71 die 32 Teilnehmerinnen für das Hauptfeld ausgespielt. Anders als bei den Pro-Tour-Turnieren mussten hier auch alle Gesetzten an dieser "Qualifikation" teilnehmen.
Überraschungen/Interessantes: Als einzige Schwedin durfte Caroline Wersäll (55. der 171 Spielerinnen umfassenden U18-Weltrangliste) an dieser WM teilnehmen. So ging sie, anders als die meisten anderen, ohne die "Aufwärmung" im Teamwettbewerb ins Turnier. Nach klarem Sieg gegen eine Chilenin gab es leider ein 2:3 gegen die weitgehend unbekannte Koreanerin Park Cha Ra (-), die aber im Auftaktmatch auch schon Sara Ramirez (Spa,53) überrascht hatte und so als 2. weiter kam. Denn die für das gesamte Turnier an 2 gesetzte Li Xiaoxia setzte sich mit nur einem Satzverlust durch. Diesen konnte ihr just Caroline abnehmen, die auch im letzten Spiel gegen Ramirez überzeugte und durch ein 3:2 Gruppen-3. wurde. ___ Und noch eine Koreanerin überraschte: Kim Yung Jun (118) erreichte u.a. durch ein 3:0 über Audrey Mattenet (Fra,30) die Hauptrunde. ___ Whitney Ping (US,99) bewies, dass sich ihr Aufenthalt im schwedischen Trainingslager und die Teilnahme an den German, Danish und Swedish Open gelohnt hat. Sie überraschte Ema Recko (Serb,36) mit 3:1 und kam als 2. weiter. ___ Sushmita Roy (83) zeigte, dass Indien kein TT-Entwicklungsland ist, indem sie durch ein 3:2 über eine weitere an 2 gesetzte Französin, Laurie Phai Pang (45), und 2 weitere Siege ins Hauptfeld kam - und dabei sogar Europas Nr. 1, Georina Pota (Ung,) erst im 5. Satz 8-11 unterlag. ___ Keine ganz große Überraschung, aber doch eine große Leistung war der Gruppensieg der Mannschaftseuropameisterin der Schülerinnen, Elisabeta Samara (Rum,123). Sie bezwang die älteren und deutlich vor sie gesetzten Gaby Rohr (23; 3:2 im Auftaktspiel, nachdem Gaby 2:1 geführt hatte) und Carole Grundisch (Fra,27; 3:0 im letzten Spiel). Gaby, die an 16 und somit gerade noch als Gruppenkopf gesetzt worden war, konnte die an 17 gesetzte Französin nach 1:2 noch mit 3:2 bezwingen und so das 32er Hauptfeld erreichen. ___ Da dies auch allen anderen Gruppenfavoritinnen gelang - 13 gewannen alle Matches, Dvorak und Erdelji wurden wie Gaby mit einer Niederlage Gruppenzweite -, war Grundisch die Höchstgesetzte, die es nicht schaffte. ___ Insgesamt eine kleine Katastrophe für die Französinnen. Alle 4 waren in ihrer Gruppe an 2 gesetzt, doch alle 4 schieden als 3. aus. Positiv dagegen überraschten die Koreanerinnen, die alle 4 weiter kamen, obwohl 3 von ihnen nur an 3 oder 4 gesetzt gewesen waren.
Die Deutschen: Kristin Silbereisen (13) konnte sich gerade so im 5. Satz zu 8 gegen Gabrijela Feher (Serb,65) durchsetzen. Dann besiegte auch Jee Min Hyung (SKor,42) - zwar nur mit der knappsten Marginale von 3 Mal 2 Punkten, doch zusammen mit einem 3:0 gegen eine Venezuelanerin reichte es, um ihre Setzung als Gruppenfavoritin (insgesamt an 8) zu bestätigen. ___ Dies schaffte, sogar etwas souveräner, auch Meike Rohr (21). An 14 gesetzt, gewann sie ihre Gruppe durch überzeugende 3:1-Siege gegen Madhurika Patkar (Ind,130) und vor allem Spela Burgar (Slowe,29) sowie ein 3:0 gegen Chen I-Ting (Taiw,-). ___ Katharina Schneider (52) war in ihrer Gruppe an 2 gesetzt. Und sie startete hervorragend in ihre erste WM. Nach Siegen gegen eine Australierin und eine Brasilianerin gewann sie sogar den 1. Satz gegen die an 1 gesetzte Cao Zhen (Ch,2). Nach diesem 7:1-Satz-Auftakt aber ging es bergab und sie verlor die nächsten 6 Sätze. Gegen Cao war das natürlich zu erwarten gewesen. Im entscheidenden letzten Gruppenspiel aber lief es gar nicht, so dass Katharina nach 6-11, 9-11 und 8-11 Jacqueline Lee (US,61) den Einzug ins Hauptfeld überlassen musste.
Das Hauptfeld: 1. Runde: Überraschungen gab es keine. Bis auf die Schülerin Samara (1:4 gegen Tapai, Serb) konnten alle Gruppensiegerinnen das Achtelfinale ereichen. ___ Für Gaby Rohr wurde es leider zum Verhängnis, dass sie ihre Gruppe nicht gewonnen hatte. So musste sie gegen eine andere Gruppensiegerin antreten, die Tschechin Smistikova (20). Nachdem sie 2 Sätze deutlich verloren, die nächten 2 aber ebenso deutlich gewonnen hatte, verlor Gaby den 5. und 6. knapp mit 8:11. Ihre Schwester Meike hatte da etwas mehr Glück. In einem echten Thriller konnte sie Shim Se Rom (59), eine der 3 überrachenden Koreanerinnen, im 7. Satz mit 16:14 niederringen.
Achtelfinale: Auch hier lief alles nach Plan, so dass die 8 Top-Gesetzten alle ins Viertelfinale einzogen - wobei keine von ihnen mehr als 1 Satz abgab! UNter den besten 8 waren 4 Chinesinnen, 2 Japanerinnen, 1 Ungarin und 1 Deutsche. ___ Für Meike bedeutete das das Aus nach einem 1:4 gegen Georgina Pota. Kristin dagegen konnte sich gegen Ito Midori (Jap,15) durchsetzen. Wie es auch der Setzung der beiden an 8 und 9 entsprach, war dies das knppste Match der 2. Runde. Den 1.und 5. Satz gewann Kristin gerade so in der Verlängerung, den 5. mit 16:14.
Viertelfinale: Kristin nahm der an 2 gesetzten Li Xiaoxia (4) den 1. Satz ab, musste aber den 2. abgeben und konnte, nachdem der 3. mit 9:11 weg ging, dann nicht mehr kontern. ___ Wie stark die jungen Chinesinnen sind, zeigt, dass sie auch ohne ihre 2 besten, Guo Yue und Fan Ying, alle 4 Halbfinalplätze besetzten. Und, dass für die kleine Ai Fukuhara (Jap,6) im Viertelfinale, das sie ja schließlich auch bei der WM der Erwachsenen erreicht hatte, nach einem 0:4 gegen Li Qian (Ch,9) Endstation war!
Halbfinale: Erst nun, als die Chinesinnen unter sich waren, gab es Überraschungen. Denn die beiden Topgesetzten, Cao und Li Xiaoxia, unterlagen Peng bzw. Li Qian mit 1 bzw. 2:4.
Finale: Letztendlich gab es doch eine eher unerwartete Siegerin, denn mit Li Qian wurde die "nur" an 6 gesetzte, am wenigsten dekorierte der Chinesinnen erste Jugend-Weltmeisterin aller Zeiten.

Swedisch Open 2003 (10. und letzte Turnier der ITTF Pro Tour, 19.-23.11., Malmö, Schweden)
Herren-Einzel: Tag 1+2 = Quali + Runden 1+2
Hier, zum Turnier-Vergleich, wieder die Zahlen zur Stärke des Feldes:
- Neben den 32 direkt ins Hauptfeld Gesetzten, mussten 95 in die Quali (29 3er- und 2 4er-Gruppen); d.h. insgesamt waren 127 Spieler am Start.
- An 4 gesetzt war der Weltranglisten-6. (Schlager); d.h., 4 der Top 6 waren am Start; inkl. der Nr. 1, Ma Lin (schlechter als Korea).
- An 8 gesetzt war der Weltranglisten-14. (Liu Guozheng); d.h., 8 der Top 14 waren am Start (schlechter als Korea).
- Der letzte (nämlich an 16) Gesetzte war der Weltranglisten-25. (Persson); d.h., 16 der Top 25 waren am Start (besser als Korea).
- Die letzten, die direkt ins Hauptfeld kamen, waren die beiden Weltranglisten-69. (Lengerov, Wang Jianfeng); d.h., 32 der Top 70 waren am Start (besser als Korea). Der erste, der in die Quali musste (durfte?), war der 71. (Månsson).
- Der letzte in der Quali als Gruppenfavorit Gesetzte war der 187. (Wu Chih Chi); d.h. bei 31 Gruppen: 63 der Top 187 waren am Start.
- Der letzte in der Quali als Gruppen-2. Gesetzte war der 364. (Lucjan Filimon); d.h. bei 31 Gruppen: 94 der Top 364 waren am Start.
Qualifikation: Überraschungen/Interessantes: Die einzige der 31 Gruppen, die ausgeglichen war, in der jeder 1 Match gewann, verließ überraschend Robert Nilsson (noch nicht auf der Weltrangliste) als strahlender Sieger. Zwei Mal schon hatte es ganz schlecht ausgesehen für den 20-jährigen von Mariedal. Zuerst, als er 0:3 gegen den Israeli Sharon (231) zurücklag, und dann, als er nach 12:10, 11:9 und 11:9 herangekommen war und dann doch im 7. Satz 5:11 verlor. Am nächsten Morgen aber gab es in einem umkämpften Match ein überraschendes 4:1 gegen den Gruppenfavoriten Sörensen (Dän,136). Und als der dann den Israeli bezwang, dies aber knapper als er gegen Nilsson verloren hatte, war der Schwede Gruppensieger. ___ Der griechische Abwehrer Gionis hatte große Probleme mit dem Franzosen Bahuaud. Er lag 1:3 zurück und konnte die nächsten 3 Sätze nur mit 12-10, 12-10 und 18-16 gewinnen. Sein Teamkamerad Vlotinos (116) war weniger erfolgreich. Er verlor sang- und klanglos gegen den Doppelspezialisten Kito (Jap,266; gegen den der noch jugendliche Schweizer Nicola Mohler immerhin 1 Satz hatte gewinnen können). Überraschend konnte auch dessen Landsmann und Ranglistennachbar Omori (259). Er bezwang Thiago Monteiro (125). Und das nach 0:2-Rückstand und nachdem bei 2:2 der 5. mit 0:11 weggegangen war! Im 6. hatte Brasiliens Zweitbester Matchbälle, doch der Japaner konnte sie abwehren, statt 0 nun 14 Punkte machen und mit diesem 14:12 wohl den Südamerikaner zum Resignieren bringen. Und noch ein dritter japanischer Underdog war nahe dran an einer Überraschung. Watanabe (210) ging gegen Mikael Zöögling (S,126) 3 Mal mit einem Sieg in der Verlängerung in Führung, verlor aber die anderen 4 Sätze deutlich (13,-8,10,-7,12,-5,-3). Auch in seinem 2. Spiel gegen Despres (Fra,244) musste der Schwede kämpfen (10,9,10,6), um schließlich mit 8:3 Sätzen die Gruppe zu gewinnen.
Die Schweden: Die anderen 5 als Gruppenkopf gesetzten Spieler des Gastgebers erledigten Ihre Aufgabe souverän. Magnus Molin mit 8:0 Sätzen, Magnus Månsson 8:1, Mattias Stenberg 4:0 (gegen den erstmals an einem Pro-Tour-Turnier teilnehmenden Schweizer Manuel Mohler (Bruder von Nicola)) und Pär Gerell 8:1 (u.a. gegen Closset (Bel) 1 Satz zu 0). Nur der 20-jährige Robert Svensson (176) hatte etwas mehr zu kämpfen. Er verlor gegen Phung (Fra,191) und Roberts Bruder Krisztian Gardos (Öst,-) jeweils 2 Sätze. ___ 3 Schweden wurden Gruppen-Zweite: Cyprian Asamoah (214), ebenfalls 20, verlor nach einem klaren Sieg unglücklich mit 9:11 im Entscheidungssatz gegen Filimon (Rum,148). Auch John Fröling (275) gewann 1 Spiel klar, unterlag dann aber relativ knapp, wenn auch 0:4 gegen den in letzter Zeit auch im Einzel stärker werdenden Karl Jindrak (Öst,115,mit kleiner "Auszeit" bei den Danish Open). Der 18-jährige Johan Axelqvist (232) war immer dran an Cabestany (Fra,132), musste aber nach 2:2 den 5. und 6. Satz zu 9 und 10 abgeben. ___ Anders Holm (283) machte zwar deutlich mehr Punkte als sein Gegner Asmussen (Dä,685), verlor aber nach deutlich gewonnenem 2. und 3. Satz die nächsten 3 knapp. Und auch gegen Varin (Fra,103) war das zum Weiterkommen nötige 4:1 drin, doch die Sätze 1-3 gingen zu 9 bzw. 10 verloren und der 5. dann auch.
Die Österreicher: Die als Gruppen-1. gesetzten Robert Gardos und Karl Jindrak wurden ihrer Favoritenrolle gerecht (4:0 bzw. 8:0 Sätze). ___ Christophe Maier (270) gewann gegen Rasmussen, konnte aber mit Hoyama (Bra,) nur in den ersten 3 Sätzen mithalten. ___ Krisztian Gardos war vor dem 2:4 gegen Svensson auch an Phung dran, verlor aber 1:4. Mathias Habesohn (429) konnte gegen die starken Papageorgiou und Cioti nur 1 Satz gewinnen. Christoph Simoner (343) war ohne Chance in seinem einzigen Spiel gegen Thomas Keinath. Enttäuschend Bernhard Presslmayrs (319) 2:4-Niederlage gegen den Schotten Rumgay (466). Da war das 0:4 mit 2 Sätzen zu 9 gegen Mazunov schon besser.
Die Deutschen: Wie Keinath starteten auch die anderen 3 Deutschen als Gruppenfavoriten. Zoltan Fejer-Konnerth und Bastian Steger ließen mit 4:0 bzw. 8:0 gar nichts anbrennen. Christian Süß (145) musste Pedersen (Den,-) 1 Satz überlassen und gegen Brice (Fra,218) sogar einen 1:2-Rückstand aufholen und konnte erst mit einem 11:8 im 7. Satz ins Hauptfeld einziehen.
Fazit: Da es ja nicht 32, sondern nur 31 Gruppen gab und aus dem Hauptfeld Saive spät absagte, wurden von den 32 Gruppen-Zweiten noch 2 Lucky Looser ausgelost. Und die wahrhaftig sehr Glücklichen waren Asamoah und Thiago Monteiro. ___ Weiter kamen somit 8 von 11 Schweden, 2 von 7 Österreichern und alle 4 Deutschen.
Herren-Doppel
Qualifikation: 1. Quali-Runde: Schweden: Matthias Habesohn/Simoner besiegten Fröling/Robert Nilsson knapp mit 3:1.
2. Quali-Runde: Einzige Überraschung das 11:9,11:1,11:7 des Zufallsdoppels Krisztian Gardos/Süß über Wosik/Steger, die somit im 3. Turnier zum 3. Mal direkt ausschieden. ___ S: DER Knaller der zweiten Runde bescherte den Zuschauern leider wenig Gutes. Ihr Top-Doppel seit 20 Jahren, Waldner/Persson, musste nach einem 3:0 über Cioti/Filimon (Rum) im 2. Spiel gegen die amtierenden Vize-Europameister Mazunov/Smirnov ran! Und hier merkte man, dass die 2 Ex-Weltmeister nicht mehr oft zusammen spielen: 9:11,10:12,3:11 - so die fürs Publikum tristen Zahlen. Und auch von den anderen 5 schwedischen Doppeln sahen 3 nicht gut aus. Asamoah/Gerell hatten wenig Chancen gegen Cisan/Florea (Rum), Svensson/Axelqvist erspielten sich gegen Chang Yen-Shu/Wu Chih Chi in 3 Sätzen nur 10 Punkte, und auch Månsson/Stenberg verloren in 3, wenn auch knappen Sätzen gegen das sicher nicht unschlagbare Gelegenheitsdoppel Kuzmin/Liventsov.
Die 3. Quali-Runde war wegen etwas weniger Teilnehmern als bei den beiden Turnieren zuvor schon fürs Weiterkommen entscheidend. ___ S: Zöögling/Holm schafften nach einem 3:1 gegen 2 Franzosen mit 12:10 im Entscheidungssatz gegen das griechische Verlegenheitsdoppel Kreanga/Gionis die Qualifikation für das Hauptfeld. Und Håkansson/Molin taten es ihnen nach. Allerdings nach langem Zittern. Schon zuvor hatten sie nur sehr knapp 3:1 gegen Arai/Kayama (Jap) gewonnen. Doch das 12:10,11:13,7:11,13:11,11:9 gegen Maier/Presslmayr, die 2 Australier 3:0 besiegt hatten, war ein - unerwarteter - echter Thriller. Trotz der unglücklichen Niederlage Kompliment an die beiden Österreicher! ___ Ö: Gardos/Süß überließen auch Kuzmin/Liventsov keinen Satz und zogen so souverän und überraschend zugleich ins Hauptfeld ein. ___ D: Hielscher
In der fürs Weiterkommen entscheidenden 4. Quali-Runde Karlsson/Lundquist ___ S: ___ Ö: Ein Top-Ergebnis für den ÖTTV: Nicht nur die genannten, sondern alle 5 Doppel mit österreichischer Beteiligung spielten in Runde 3 um den Einzug ins Hauptfeld. Auch wenn Habesohn/Simoner dabei gegen Matsushita/Chen Weixing eben so wenig eine Chance hatten wie Gardos/Lengerov gegen Maze/Tugwell. ___ D: Wegen des Olympia-Quali-Vorbereitungs- bzw. Grippe- bedingten Fehlens ihrer Stammpartner Rosskopf und Boll spielten Lars Hielscher und Zoltan Fejer-Konnerth zusammen - und das nicht schlecht: Nach 2 3:0-Siegen konnten erst die Vize-Europameister sie mit 3:1 stoppen.
Fazit: In einer - im Verhältnis zu den German und Danish Open allerdings nicht nur kleineren, sondern auch weniger schweren - Quali setzten sich 2 schwedische, 2 halbe österreichische und 1 halbes deutsches Doppel durch.
Endrunde: Das Achtelfinale. S: Auch wenn Håkansson/Molin immer führten - 1:0,2:1,3:2 - am Ende behielten die an 1 gesetzten Cheung/Leung (Hkg) die Oberhand. Und exakt anders herum lief es für die favorisierten Karlsson/Lundquist. Nur, dass Krisztian und Christian (Gardos und Süß) im 7. Satz sogar bis 9:9 mithielten und somit äußerst knapp unterlagen. Insgesamt eine gar nicht genug zu würdigende Leistung der beiden Youngster! Zöögling/Holm konnten den Finalisten der Vorwoche Chen Qi/Liu Guozheng immerhin Satz abnehmen - eine echte Chance hatten sie aber nicht. ___ Ö: Schlager/Jindrak schienen erst bei 1:2 so richtig aufzuwachen, denn danach hatten sie keine Probleme mehr mit den Taiwanesen Chang/Wu. Chen und Matsushita konnten das Top-Doppel Ma Lin/Wang Hao in allen Sätzen ärgern, aber keinen gewinnen. ___ D: Dass bei der Setzung in den Doppelwettbewerben der Pro-Tour-Turniere etwas nicht stimmt, habe ich ja schon oft angesprochen. Diese Mal wurde das Zufallsdoppel Thomas Keinath/Lee Chul Seung ins Hauptfeld gesetzt, während die Vize-Europameister in die Quali - und dort schon 2 Runden vorher gegen ein weiteres (zumindest Ex-) Weltklassedoppel antreten - mussten. Beleg für die Fehlplanung auch das relativ klare 4:0 von Mazunov/Smirnov.
S: Im Viertelfinale musste das Publikum sein letztes Doppel verabschieden, denn wie Håkansson/Molin mussten auch Karlsson/Lundquist gegen das top-gesetzte Doppel ran, und auch sie unterlagen unglücklich - im 5. Satz 8:11 und im 6. 14:16. ___ Ö: Die an 2 gesetzten Schlager/Jindrak mussten wie inder Vorwoche im 1/4-Finale die Segel streichen - und zwar nach 5 knappen Sätzen gegen Chinas Youngster Hao Shuai/Qiu Yike.
Das Halbfinale hatten also dieses Mal sogar 4 chinesische Doppel erreicht, wenn auch 1 aus Hongkong. Und es gewannen die Paare mit den stärkeren Einzelspielern - jeweils mit 4:2
Im Finale standen sich somit Chen Qi/Liu Guozheng und Ma Lin/Wang Hao gegenüber. Von den beiden noch nicht besonders eingespielten Paarungen setzten sich wieder die stärkeren Einzelspieler durch. Deutlich mit 4:0 gewannen Ma und Wang die Swedish Open.

Danish Open 2003 (ITTF Pro Tour, 12.-16.11., Århus, Dänemark)
Herren-Einzel: Tag 1+2 = Quali + Runden 1+2
Hier, zum Turnier-Vergleich, wieder die Zahlen zur Stärke des Feldes:
- Neben den 32 direkt ins Hauptfeld Gesetzten, mussten 146 in die Quali (46 3er- und 2 4er-Gruppen); d.h. insgesamt waren 178 Spieler am Start.
- An 4 gesetzt war der Weltranglisten-6. (Schlager); d.h., 4 der Top 6 waren am Start - inkl. der Nr.1 (Ma Lin)!
- An 8 gesetzt war der Weltranglisten-11. (Oh Sang Eun); d.h., 8 der Top 11 waren am Start!
- Der letzte (nämlich an 16) Gesetzte war der Weltranglisten-22. (Hao Shuai); d.h., 16 der Top 22 waren am Start!
- Der letzte, der direkt ins Hauptfeld kam, war der Weltranglisten-42. (Kim Gun Hwan); d.h., 32 der Top 42 waren am Start!
Der erste, der in die Quali musste (durfte?), war der 44. (Blaszczyk).
- Der letzte in der Quali als Gruppenfavorit Gesetzte war der 141. (Torres); d.h. bei 48 Gruppen: 70 der Top 141 waren am Start.
- Der letzte in der Quali als Gruppen-2. Gesetzte war der 270. (Maier); d.h. bei 48 Gruppen: 128 der Top 270 waren am Start.
Sonder-Kommentar: Bis auf Peter Karlsson, der die Quali für das Pro Toue Finale bereits geschafft hat und sich in Dänemark eine Pause gönnt, bietet Schweden seine stärksten Spieler auf. Jan-Ove Waldner, Jörgen Persson och Magnus Molin sind dabei - und zwar, wegen der Macht des Verbandes in dem traurigen Zwist mit Donic, im National-Trikot, also dem des Verbands-Sponsors Stiga.
Qualifikation: Überraschungen/Interessantes: Ziemlich von der Rolle schien Karl Jindrak (Öst,115), der als einziger Gruppenfavorit Letzter wurde. Nachdem er gegen Jörg Schlichter (182) die ersten 2 Sätze knapp gewonnen und den 3. knapp verloren hatte, brach er völlig ein und bekam in 3 Sätzen nur noch 12 Punkte. Und statt das wieder gut zu machen, unterlag er dann auch noch Kishikawa (Jap,248) - und das sogar mit 0:4. Auch hier schien Kampf nicht Trumpf zu sein. Denn nach unglücklichen 10:12 und 15:17 ging es dann mit 4:11 und 5:11 wieder ganz schnell. Im entscheidenden 3. Match zeigte der Japaner mit einem knappen 4:2 gegen Jörg, dass seine Ranglistenposition nicht aussagekräftig ist. Merkwürdig allerdings, dass der Japaner überhaupt dieser Gruppe zugeteilt wurde! Denn seine Weltranglistenposition ist eigentlich viel zu gut - besser als die des Blaszczyks Gruppe 1 zugeteilten, laut Regel eigentlich höchst-eingestuften 3. (275), und besser gar als die der 8 schlechtesten als Gruppen-2. Eingestuften. In der Gruppe vor Jindraks war der als 3. Zugeteilte nur Ranglisten-758.(!) und in den folgenden Gruppen jeweils einer ganz ohne Ranking-Position. Ich weiß nicht, ob diese falsche Zuteilung nicht sogar ein Protestgrund gewesen wäre (VORher natürlich). ___ 6 Mal wurde der in der Gruppe an 1 Gesetzte nach 1 Niederlage nur 2.. Zöögling (S,126) passierte Ähnliches wie Jindrak - sogar in verschärfter Form. Er hatte die klar schwersten 2 Gruppenmitglieder erwischt. Auch hier muss bei der Zuteilung ein Fehler passiert sein, denn der als Gruppen-3. zugeteilte Mitamura (Jap) war als 160.(!) der Weltrangliste sogar höher platziert als der regulär zugeteilte Gruppen-2. Lindner (Ung,170) - und somit natürlich auch höher als alle Gruppen-3. und -2. aller 38 höheren und die 2. der nächsten 2 Gruppen! Mit anderen Worten: Wo sonst alles genau nach Rangliste zugeht, war dieser (wiederum) Japaner 78 Plätze (!!) zu tief eingestuft worden, und Zöögling musste die Konsequenzen tragen! In allen Gruppen um seine herum war der 3., wie bei Jindrak beschrieben, einer ohne WR-Position, und so hätte es auch bei ihm sein müssen! Und als ob das nicht schon genug Pech gewesen wäre, lief es auch am Tisch äußerst unglücklich für den Schweden! Just gegen Mitamura verlor er so knapp wie nur möglich und vergab dabei im Entscheidungssatz bei 10:8 und 11:10 auch noch 3 Matchbälle! Da Mitamura auch Lindner 4:2 besiegt hatte, half das 4:1 gegen den Ungarn nichts mehr. Pech hoch 3! ___ Lee Jong Woo (SKor,216) überraschte mit 4:1 Plüderhausens Pazsy (Ung,81), dessen junger Teamkollege Jakab (205) dagegen mit 4:3 Vyborny (Tsch,93), und auch Karlsruhes Markovic (Serb,203) schlug beim 4:1 über Tosic (Kro,92) wie schon in Bremen einen weit vor ihm Platzierten. Außerdem besiegte Gorak (Pol,150) Andrianov (Rus,135) und Muramori (149) als 4. positiv überraschender Japaner (!) Sörensen (Dä,136). ___ 6 Mal gewann jeder in der Gruppe 1, bzw. in einer 4er-Gruppe 2 Matches. ___ Dabei schied 3 Mal der Gesetzte aus. Ein zweiter Ungar überraschte positiv: Marsi (202) besiegte Bratanov (96) mit 4:1 und konnte sich ein 3:4 gegen Mizutani (Jap,528!) leisten, da dieser gegen Bratanov (allerdings auch nur 3:4) unterlegen war. Und mit Tasei (-) schaffte sogar ein dritter Japaner überraschend den Gruppensieg. Er ließ Pär Gerell (S,171) beim 4:0 kaum eine Chance, gewann auch gegen Gruppenkopf David Daus (124) 3 Sätze sehr deutlich und hatte im 1., 5. und 7. Satz nur mit 16:18 bzw. 2 Mal 9:11 das Nachsehen. Und da David dann überraschend mit 3 Mal 9:11 und 5:11 gegen Gerell verlor, kam der Japaner mit dem besten Satzverhältnis weiter. ___ In der einzigen tatsächlichen 4er-Gruppe überraschte der eigentlich schon "pensionierte" und deshalb nicht mehr auf der Rangliste befindliche Ungar Nemeth den an 1 gesetzten Torres (Spa,141), hatte aber beim 1:4 keine Chance gegen Christian Süß (145). Der unterlag zwar im Spitzenspiel dem Spanier mit 3:4, gewann aber - bei Siegen aller 3 gegen einen Dänen - aufgrund des besten Satzverhältnisss die Gruppe. ___ 4 Mal schaffte es der Favorit dennoch, da er jeweils deutlich gewonnen und knapp verloren und so das beste Satzverhältnis hatte. Magnus Molin (73) unterlag Chou Tung-Yi (350!) mit 3:4, schaffte aber dann mit 4:0 den nötigen klaren Sieg gegen Gonzales (Nor,225), der den Taiwanesen 4:2 geschlagen hatte. Auch Thomas Keinath (80) ließ sich vom Gruppen-3., dem jungen Brasilianer Anjos (382!), überraschen, konnte dies aber mit einem 4:0 gegen Surbek (Kro,226) wieder ausbügeln. Lengerov (Öst,69) hatte Bertin (Fra,326) nach dessen 4:2 gegen Ignjatovic (236) 4:1 besiegt und konnte sich daher ein 3:4 gegen den Slowenen leisten. Ebenso Wang Jianfeng: Johan Axelqvist (235) zeigte die typischen Leistungsschwankungen eines Jugendlichen. Er verlor überraschend 1:4 gegen Christoph Simoner (343), bezwang aber, nach dessen 4:0 über den Österreicher, Norwegens Chinesen (69)! Eine starke Leitung, auch wenn das 4:3 nicht zum Weiterkommen reichte.
Die Schweden: Magnus Månsson (71) besiegte Simoncik und Zwickl 4:1 bzw. 4:2. Zwischen dem Mattias Stenberg (139) und Japans größtem Nachwuchstalent Sakamoto (142) ging es hin und her, den Entscheidungssatz aber gewann der Schwede schließlich zu 2. Peter Nilsson (113) konnte Wu Chih-Chi erst im Entscheidungssatz mit 13:11 niederringen. ___ Cyprian Asamoah (209) gewann knapp mit 4:1 gegen Skovsen und lieferte dann Kuzmin (Rus,86) einen heißen Tanz. Beim 2:4 verlor er 2 der Sätze erst mit 10:12. Robert Svensson (188) besiegte Kawasaki (Jap,-) mit 4:3 und wehrte sich dann gegen Yoon Jae Young (SKor,118) ebenfalls bis zum Entscheidungssatz. Mårten Stenberg (277) besiegte nach großem Kampf über 6 Sätze Christophe Maier (270) im Entscheidungssatz zu 4. Gegen Lee Chul Seung (SKor,46) unterlagen beide aber 2:4 bzw 1:4. Stefan Nilsson (142) führte 2:0 gegen Choi Hyun Jin (SKor,138), verlor aber die entscheidenden Sätze 5 und 6 knapp zu 9. ___ John Fröling (275) konnte gegen den Jugendlichen Duran (Spa,270) und den Top-Mann der Quali, Blaszscyk, nur 1 Satz gewinnen. Anders Holm (283) blieb dies gegen Chang Yen-Shu (Taiw,49) und Kito (Jap,266), die also erneut aufeinander trafen, nicht vergönnt.
Die Österreicher: Robert Gardos (78) hatte wenig Mühe mit Benjamin Rösner (358). ___ Bernhard Presslmayr (319) konnte gegen Delobbe (249) 4:1 gewinnen, wobei der Belgier sich verletzt haben muss, denn nach 3 sehr knappen Sätzen gab er den 4. zu 4 und den 5. zu 0 ab und trat zum 2. Match nicht mehr an. Gegen Tokic (Slow,59) konnte Bernhard dann nur in 2 der 4 Sätze mithalten. ___ Krisztian Gardos (-) unterlag nach dem Höhenflug in Bremen Carneros (Spa,165) und Rückkehrer Piacentini (Ita,128) mit 1 bzw. 0:4.
Die Deutschen: Zoltan Fejer-Konnerth (81) gewann seine Gruppe ungefährdet mit 8:1 Sätzen. Bastian Steger (88) musste gegen Lakeev (Rus,207) bis zum letzten Ballwechsel kämpfen, bevor er mit 11:9 im Entscheidungssatz gewonnen hatte. Auch Lars Hielscher (68) gewann seine Gruppe, musste dabei aber jeweils nach 3:0-Führung noch etwas zittern. Der selten auf der Tour spielende Ex-Gräfelfinger Redjep (Kro,331) kam bis auf 3:3 heran, bevor Lars mit 11:5 alles klar machte, und Bobillier (Fra,238) gewann zumindest Satz 4 und hielt im 5. bis 9 mit. ___ Nico Stehle (222) gewann deutlich gegen Huang Wei-Chin (Taiw,370), unterlag aber noch deutlicher dem anderen Ex-Gräfelfinger Shmyrev (Rus,74). Stefan Feth (146) besiegte Wang Xin (Fra,-) 4:2, verpasste das Weiterkommen aber durch ein sehr knappes 1:4 gegen Kossowski (Pol,140). Alle 4 Sätze gingen mit der kleinsten Marginale von 2 Punkten verloren.
Entscheidungsspiele: Durch die kurzfristige Absage des an 7 gesetzten Chiang Peng-Lung kamen 33 Spieler weiter - wobei Blaszczyk als Sieger der Top-Gruppe das Glück hatte, den Setzplatz des Taiwanesen enzunehmen. Da es aber mehr als 33 Gruppen gab, konnten wie in Bremen nicht alle Gruppensieger weiter kommen. Nur die der ersten 18 Gruppen schafften dies direkt (Zoltan entging so durch Chiangs Absage haarscharf dem Extramatch), die anderen 30 mussten noch den Sieger einer anderen Gruppe bezwingen. ___ Dies Mal gab es in den 15 Begegnungen sehr viel weniger Überraschungen: Ungarns neue Hoffnung Jakab gewann auch gegen Muramori und Tasei gegen Mondello (Ita,110). ___ S: Sehr ärgerlich und unglücklich für Mattias Stenberg, gleichzeitig aber erfreulich für und Beweis des Kampfgeistes von Bastian Steger: Der schwedische Meister führte im Entscheidungssatz schon mit 10:5 und hatte dazu bei 11:10 noch einen 6. Matchball, Bastian aber holte auf und behielt am Ende mit 14:12 die Oberhand. Auch Peter Nilsson erreichte das Hauptfeld nicht, obwohl er beim 1:4 vor allem im 4. und 5. Satz seine Chancen gegen Yoon Jae Young hatte. ___ D: Nach seinen tollen Ergebnissen von Bremen und trotz 2:0- und 3:2-Führung konnte auch Christian Süß Lee Jong Woo nicht stoppen.
Herren-Doppel
Qualifikation: 1. Quali-Runde: Schweden: "Team Peking"-Doppel Asamoah/Gerell wehrte sich nach Kräften gegen die starken Kuzmin/Shmyrev, unterlagen aber nach 1:0-Führung mit 11:13 im 4. Satz. ___ Österreicher: Maier/Presslmayr überzeugten mit einem 3:2 über Zwickl/Jakab (Ung).
2. Quali-Runde: Eine von 2 Überraschungen hier war die Niederlage von Monrad/Bentsen gegen Kaucky und wiederum (nur mit anderem Partner als in Bremen) Simoncik (Tsch). Und in einem 4-Länder-Doppel schaffte Simoner (Ö) mit Varga (Ung) ein 3:2 über Crisan(Rum)/Ciociu (Lux). ___ S: Da Karlsson schon für die Grand Finals qualifiziert und somit in Dänemark nicht mehr dabei war, spielte Jens Lundquist mit Anders Holm. Und die beiden forderten Daus/Süß bis zum 7:11 im Entscheidungssatz. Auch im 5. verloren Månsson/Stenberg gegen Klasek/Cihak (Tsch). ___ Ö: In einem weiteren 4-Länder-Doppel unterlagen Muramori(Jap)/Pace(USA) Markovic(Yug)/Krisztian Gardos(Ö). Dessen Bruder Robert und Lengerov hatten keine Probleme mit dem nicht eingespielten Paar Rösner/Stehle, Maier/Presslmayr dagegen trotz 16:14 im 2. keine echte Siegchance gegen das zweite "Team Peking"-Doppel Svensson/Axelqvist. ___ D: Wosik/Steger verloren erneut gleich das erste Match, dies Mal allerdings nach wenig Losglück und ebenso wenig im Spiel (1. Satz 9:11, 2. 10:12) mit 2:3 gegen Hao Shuai/Qiu Yike (Ch). Feth/Keinath verloren gegen Wang Jianfeng/Gonzales (Nor) nach 2 x 9:11 am Anfang im 5. Satz zu 7. Zoltan Fejer-Konnerth bildete zusammen mit dem Japaner Kito die Kombination 2er halber Weltklasse-Doppel. Doch dass das nicht automatisch - vor allem nicht auf Anhieb - ein Top-Doppel ergibt, zeigten ihnen die (gleichwohl starken) Südkoreaner Joo Se Hyuk/Lee Jung Woo beim (gleichwohl knappen) 12:10, 14:12, 11:9. Auch Jörg Schlichter spielte mit einem neuen, ausländischen Partner, Stefan Nilsson von Malmö. Doch die beiden waren ohne Chance gegen 2 Taiwanesen.
In der 3. Quali-Runde überraschten Daus/Süß ein noch deutlich stärkeres Doppel als schon in Bremen, nämlich Keen/Heister. Klar gewannen sie die ersten beiden Sätze, und nach haarscharf verlorenem 3. und 4. auch den 5. mit 11:8. Erfreuliches auch aus österreichischer Sicht: Simoner/Varga bezwangen unerwartet Svensson/Axelqvist mit 11:9 im 5.. ___ Ö: R.Gardos/Lengerov verloren zu 9 im 5. Satz gegen die Youngster Kishikawa/Sakamoto (Jap) und Matsushita/Chen Weixing 0:3 gegen Korbel/Vyborny (Tsch). Markovic/K.Gardos waren nach gewonnenem 1. Satz chancenlos gegen Hao Shuai/Qiu Yike.
Die 4. Quali-Runde entschied auch hier über das Weiterkommen. Mit ihrem dritten Sieg gegen ein starkes Doppel innerhalb von 1 Woche (!) schafften dies Daus/Süß, die Primorac/Tosic kaum eine Chance ließen. Und die aus der Versenkung aufgetauschten Yang Min/Piaccentini (Ita) überraschten Joo/Lee mit 3:0. ___ S: Nach jeweils 2 deutlichen Siegen mussten Peter Nilsson/Zöögling Hielscher/Rosskopf mit 0:3 den Einzug ins Hauptfeld überlassen. Und auch das dritte für die Olympia-Qualifikation vorgesehene schwedische Doppel Håkansson/Molin verpasste nach 2 klaren und einem knappen Sieg beim 13:15, 6:11, 10:12 gegen Liu Guozheng/Chen Qi knapp den Einzug ins Hauptfeld. ___ Ö: Ein 0:3 gegen Kaucky/Simoncik bedeutete Endstation für das Überraschungspaar Simoner/Varga.
Von allen Schweden, Österreichern und Deutschen kamen also (nur) 2 deutsche Doppel weiter.
Endrunde: Achtelfinale: Überraschung gab es keine. ___ Ö: Schlager/Jindrak beherrschten Kuzmin/Shmyrev beim 4:1. ___ D: Die beiden deutschen Doppel wurden ausgerechnet gegen die an 1 und 2 gesetzten Paarungen gelost. Lars und Rossi starteten gegen Wang Liqin/Qin Zhijian sehr gut. Sie führten gar mit 2:1, mussten die nächsten 3 Sätze aber zu 8,8 und 5 abgeben. Auch David und Christian führten 1:0 gegen die Sieger der Vorwoche, Ko Lai Chak/Li Ching, waren dann aber ohne Chance.
Im Viertelfinale überraschten die Youngster Hao/Qiu, gegen die Lars und Rossi in Bremen noch gewonnen hatten, deren Bezwinger, ihre top-gesetzten Landsleute Wang/Qin. Noch überraschender die 4:0-Packung, die Blaszczyk/Krzeszewski (Pol) Jindrak/Schlager verabreichten (7,2,4,8)! Auch, dass die (wenn auch starken) Qualifikanten Chen/Liu die German-Open-Sieger Ko/Li 4:1 besiegen würden, war nicht zu erwarten. Und zumindest von der Setzliste her war auch das Ergebnis des 4. Viertelfinales, das 4:1 von Ma Lin/Wang Hao über das andere Hongkonger Top-Doppel Cheung/Leung, nicht eingeplant.
Statt 0, wie in Bremen, standen in Århus also gleich 3 chinesische Doppel im Halbfinale. Und zwar die gleichen 3, die in der Vorwoche so früh gescheitert waren. Ein rein chinesisches Finale aber verhinderten Blaszczyk/Krzeszewski durch ihr 4:2 über die Youngster, während Ma/Wang Chen/Liu 4:2 besiegten.
Im Finale waren die Polen nach 5:11 im Auftaktsatz zwar immer dicht dran, den Titel Danish-Open-Sieger aber holten sich die beiden weltbesten Penholder-Spieler Ma Lin und Wang Hao (5,10,-8,9,10).

German Open 2003 (ITTF Pro Tour, 6.-9.11., Bremen)
Herren-Einzel: Tag 1+2 = Quali + Runden 1+2
Hier, zum Turnier-Vergleich, wieder die Zahlen zur Stärke des Feldes:
- Neben den 32 direkt ins Hauptfeld Gesetzten, mussten 171 (!) in die Quali (57 3er-Gruppen); d.h. insgesamt waren 203 Herren am Start!
- An 4 gesetzt war der Weltranglisten-4. (Samsonov); d.h., die Top 4 waren alle am Start!!
- An 8 gesetzt war der Weltranglisten-11. (Kreanga), da der ebenfalls gemeldete Kong wegen seiner Schulterverletzung absagen musste; d.h., 8 der Top 9 waren am Start!!
- Der letzte (nämlich an 16) Gesetzte war der Weltranglisten-17. (Joo Se Hyuk); d.h., 16 der Top 17 waren am Start!!!
- Der letzte, der direkt ins Hauptfeld kam, war der Weltranglisten-38. (Håkansson); d.h., 32 der Top 38 waren am Start!!
Der erste, der in die Quali musste (durfte?), war der 40. (Chila)!!
- Der letzte in der Quali als Gruppenfavorit Gesetzte war der 136. (Olejnik); d.h. bei 57 Gruppen: 89 der Top 136 waren am Start.
- Der letzte in der Quali als Gruppen-2. Gesetzte war der 284. (Krivic); d.h. bei 57 Gruppen: 146 der Top 284 waren am Start.
Sonder-Kommentar: Das Geld beherrscht zum Teil auch das Tischtennis! So mussten die 3 Spieler Waldner, Persson und Molin leider auf ein Turnier verzichten, bei dem sie sehr gerne gespielt hätten, und das Publikum bekam 2 seiner großen Lieblinge wegen eines eigentlich nichtigen Grundes nicht zu sehen! ___ Nach Gesprächen meinerseits mit den Spielern, den Sponsoren sowie dem schwedischen und deutschen Verband, hier die Fakten und Hintergründe: ___ Nachdem jahrelang Donic diese Rolle innehatte, hat der schwedische Verband seit kurzem mit Stiga einen neuen (und alten) Sponsor. Die 3 genannten Spieler jedoch haben, wie auch alle anderen, zusätzlich einen persönlichen Sponsor - und zwar just Donic. Zwar hat laut ITTF-Regularien der nationale Verband für die Pro Tour nicht nur das Melderecht für alle Spieler, sondern auch das Recht die Kleidung zu bestimmen, doch wird dies bei den meisten Verbänden, inkl. dem DTTB, so gehandhabt, das nur bei EM, WM und Olympia Nationaltrikots vorgeschrieben werden, bei Pro-Tour-Turnieren aber die Verträge mit dem persönlichen Sponsor vorgehen. Weshalb Timo Boll z.B. dann im Butterfly-Dress spielt. Der schwedische Verband hat dies aber traditionell nie so gehandhabt, sondern möchte seine Spieler einheitlich, als Team erkennbar, auftreten sehen. Was bisher auch nie ein Problem war. Auch nicht, als Stiga schon einmal Verbandssponsor war, denn damals spielten Waldner und Persson tatsächlich nicht in Donic-, sondern Stiga-Kleidung. Nun aber sieht Donic das nicht mehr so locker, sondern möchte, dass die Spieler ihre Verträge auch bei Pro-Tour-Turnieren erfüllen - so wie eben die Spieler aller anderen Verbände, und so wie eben z.B. die deutschen Spieler mit anderen persönlichen Sponsoren, die ja nicht in Donic spielen, obwohl die Firma DTTB-Sponsor ist. Doch der schwedische Verband pocht auf sein o.g. Recht und hat den Spielern eine schriftliche Unterlassungserklärung zugesandt, mit der Aufforderung diese zu unterschreiben, wenn sie weiter auf der Pro Tour spielen wollten. Die Spieler, die sich ja auch ihrem eigenen Sponsor gegenüber verpflichtet sehen, weigerten sich auf diese formelle, autoritäre Forderung einzugehen und wurden daher vom Verband für die German Open gesperrt. Molin sogar, obwohl er zugesagt hatte, im Stiga-Trikot zu spielen, nur eben ohne diese Verpflichtung zu unterschreiben! Auch ein Kompromissversuch von Donic, nämlich die Spieler bei den German Open, vor Donics Hauptmarkt, in Donic und dann in Dänemark und Schweden in Stiga spielen zu lassen, wurde abgelehnt. Der Verband beruft sich auf sein Recht und seine Verpflichtung dem eigenen engagierten Sponsor gegenüber. Er meint auch, Donic habe immer von diesem Verbandsrecht gewusst und hätte die Verträge entsprechend gestalten müssen. ___ Soweit die Fakten und Positionen der beiden Seiten. Zumindest bei den Danish und den Swedish Open hat Donic den Spielern zugestanden in Stiga spielen zu dürfen, wird aber wohl Schadenseratz vom schwedischen Verband einklagen. Letztendlich wird es auf einen Gerichtsprozess hinaus laufen. Doch der schon geschehene Schaden - für alle 3 Spieler, die deutschen Zuschauer, beide Sponsoren UND das Tichtennis im Ganzen - ist damit nicht wieder gut zu machen. ___ Beim DTTB wurde diesbezüglich übrigens alles frühzeitig mündlich mit Spielern und Sponsoren geregelt, es wird aber auch über eine schriftliche Konkretisierung nachgedacht.
Qualifikation: Überraschungen/Interessantes: In der historisch stark besetzten Qualifikaton konnten sich lange nicht alle Gruppenfavoriten durchsetzen. ___ Doch SEHR überraschend verloren Grujic (Serb,52) gegen Fadeev (Rus,258), Krzeszewski (Pol,56) gegen Despres (Fra,244), Eloi (Fra,57) gegen Kishikawa (Jap,248) und Varin (Fra,103) gegen den erstmals auf der Pro Tour spielenden Krisztian Gardos (Öst,-) und mussten ihnen so den Gruppensieg überlassen. Krisztians Bruder Robert (78) dagegen enttäuschte gegen Markovic (Serb,203). Unerwartet auch die Niederlagen von Kusinski (Pol,89) gegen Krcil (Tsch,181) und Tosic (Kro,94) gegen Fazekas (Ung,175). ___ Zumindest entgegen der Setzung waren außerdem die Siege von Pavelka (Tsch,155) gegen Gionis (Gri,105), Filimon (Rum,151) gegen Mondello (Ita,110) und das knappe 4:2 von Muramori (Jap,149) gegen Karl Jindrak (Öst,115), dem es somit nichts nützte, dem Nicht-Liechtensteiner Müller deutlich die Grenzen aufgezeigt zu haben (6,5,2,3). Fast zu erwarten war, dass die Gruppenköpfe Vlotinos (Gri), Yoon (SKor), Monteiro (Bra), Jover (Fra), Cabestany (Fra) Stefan Feth, Christian Süß, Kosowski, Mattias Stenberg bzw. Choi (SKor) den Vortritt lassen mussten. Dabei konnte Feth gegen Vlotinos ein 1:3 noch wenden und Kosowski gegen Monteiro sowie Stenberg gegen Jover ein 2:3. Süß dagegen ließ Yoon beim 4:0 gar keine Chance. ___ Nur in 2 der 57 Gruppen ging es ganz ausgeglichen zu: David Daus (124) siegte standesgemäß deutlich gegen Kawasaki (Jap,-), unterlag aber dem Spanier Torres (141) 2:4. Da der wiederum 2:4 gegen den Japaner verlor, war David mit dem besten Satzverhältnis doch Gruppen-1.. Thomas Keinath (77) gewann zwar souverän mit 4:1 gegen Ansnes (Nor,407), verlor aber völlig unerwartet gegen den Jugendlichen Jakab (Ung,202). Der wiederum unterlag dem Norweger ebenfalls mit 1:4, so dass sogar alle das gleiche Satzverhältnis hatten. Glücklicher Gruppensieger am Ende auch hier der an 1 gesetzte Deutsche.
Die Schweden: Magnus Månsson besiegte als einzigen Gruppengegner den jungen Portugiesen Joao Monteiro mit 4:0. ___ John Fröling (275) hielt trotz 0:4 mit Li Ching (Hkg), dem 42. der Weltrangliste - der sicher seit langem keine Quali mehr hatte spielen müssen - mit. Und gegen Dany Lo (291) - einen jungen Franzosen mit sehr starker Rückhand - vergab er bei 3:2 und klarer Führung im 6. Satz einen möglichen Sieg.
Die Österreicher: Kostadin Lengerov (69) machte es knapper als erwartet bei 2 Mal 4:2 gegen Anjos (Bra,382) und Ollivier (Fra,218). ___ Christophe Maier schien völlig chancenlos gegen Lee Chul Seung (SKor,46). Dann allerdings gewann er den 4. Satz und verlor im 5. nur zu 9. Eine noch viel stärkere Leistung gegen den Frickenhausener zeigte Patrick Baum. Er führte 2:0, und auch, als der Favorit die nächsten 3 Sätze gewonnen hatte, hielt er dagegen, gewann den 6. und musste sich im 7. erst mit 9:11 geschlagen geben. Danach, im direkten Vergleich allerdings war Christoph der stärkere und siegte 4:0. Bernhard Presslmayr (319) hielt mit Chang Yen-Shu (Taiw,49) und Kito (Jap,266) gut mit, unterlag aber 1 bzw. 2:4. Christoph Simoner (343) war chancenlos gegen Crisan (Rum,55), verlor aber nur sehr knapp 2:4 gegen Delobbe (Bel,249). Ähnlich Michael Pichler (371), der gegen den Ex-Weltklassemann Legout (67) 1 Satz abnahm und dann 2:4 gegen den dem Franzosen ebenfalls mit 1:4 unterlegenen Nico Stehle (222) verlor. Mathias Habesohn gewann 1 Satz gegen den Gruppenfavoriten Tsiokas (Gri,81), verlor aber deutlich gegen den Isländer Stephensen (198). Und sein Bruder Daniel verlor zwar klar gegen Plachy (Tsch), überzeugte aber durch ein 4:2 über Jörg Schlichter.
Die Deutschen: Lars Hielscher, Zoltan Fejer-Konnerth und Bastian Steger beherrschten ihre Gruppen mit den Satzverhältnissen 4:1, 8:2 und 8:2, wobei Zoltan mit einem 26:24 gegen Komac wohl einen neuen Rekord aufstellte! ___ Stark die Auftritte des Publikumsfavoriten, Frank Sternal (-) von Werder Bremen: Er nahm sowohl dem Team-WM-Bronzemedaillengewinner von 2000, Mondello (Ita,110), als auch dem Rumänen Andrei Filimon (151) je 2 Sätze ab. Und hatte in beiden Matches sogar echte Siegchancen, den je 2 Sätze gingen mit nur 2 Punkten Rückstand verloren. Andreas Ball (265) war trotz 1:4 chancenlos gegen Leung Chu Yan (Hkg,50), besiegte aber Vostes (Bel,324) mit 4:2. Ähnlich Benjamin Rösner (358): 1:4 gegen einen der Aufsteiger des Jahres, den Slowenen Tokic (59), aber 4:1 gegen Matsumoto (Bra,241). Nico Christ (-) schaffte gegen die starken Klasek (Tsch,106) und Mitamura (Jap,160) nur 1 Satzgewinn.
1. Fazit: Von den 3 Schweden konnten 2, von den 10 Österreichern ebenfalls 2 und von den 14 Deutschen 7 ihre Gruppe gewinnen.
Entscheidungsspiele: Da ja nur 32 Plätze im Hauptfeld frei waren, konnten von den 57 Gruppen-1. nur die der ersten 7 Gruppen (mit den am höchsten eingestuften Gruppenköpfen) direkt weiter kommen. Die anderen 50 mussten sich noch gegen den Sieger einer anderen Gruppe qualifizieren. ___ In diesen 25 Begegnungen gab es erneut viele Überraschungen - sogar bei weit mehr als der Hälfte aller Matches! ___ Besonders Aufsehen erregend das 4:2 von Krisztian Gardos (laut ITTF nun im Entscheidungsspiel zurück verwandelt vom Österreicher zum Ungarn! ;-) ) über Legout (Fra,67), durch das Roberts Bruder gleich bei seinem ersten Pro-Tour-Turnier die Quali (und zwar die schwerste aller Zeiten!) überstand. Aber auch das 3:4 von Kuzmin (Rus,86) gegen Phung (Fra,191), das 1:4 von Tasaki (Jap,51) gegen Olejnik (Tsch,136), das 2:4 von Bentsen (Dä,58) gegen den extrem verbesserten Christian Süß (145), Yang Mins (Ita,60) 3:4 gegen Muramori (Jap,141), Karakasevics (Serb,62) 3:4 gegen Filimon (Rum,151) und Chtchetinines (WRus,65) 1:4 gegen Pavelka (155), der damit schon dem zweiten weit vor ihm platzierten Abwehrspieler kaum eine Chance ließ. Ebenso unglücklich wie unerwartet auch das 2:4 (9,-7,9,-9,-11,-10) von Thomas Keinath (77) gegen Fazekas (Ung,175). ___ S: Månsson (71) hatte Monrad (Dä,97) bei 3:1 schon fest im Griff, ließ in aber wieder heraus und unterlag unglücklich mit 12:14 im Entscheidungssatz. Und der amtierende schwedische Meister Mattias Stenberg konnte beim 2:4 die Abwehrwand von Matsushita (Jap,53) nicht ganz knacken. ___ Ö: Lengerov (69) unterlag dem Norweger Erlandsen (100) mit 2:4 ___ D: Neben Süß qualifizierte sich auch Bastian Steger (88) für die besten 64. Er bezwang Ciociu (Lux,117) nach 0:2 noch deutlich mit 4:2 (2 Sätze zu 1!). ___ Besonders unglücklich die Niederlage von Stefan Feth (146) gegen Tokic (Slo,59). 2:0 und 3:2 führte der Neureuther schon, doch im 6. Satz vergab er mehrere Matchbälle und unterlag haarscharf mit 15:17, bevor der 7. Satz dann mit 11:6 an den europäischen Aufsteiger des Jahres ging. Genau so der Spielverlauf bei David Daus gegen den in der Bundesliga ja so überragenden Krzeszewski, dem David aber am Ende doch zum Sieg gratulieren musste. Auch Zoltan Fejer-Konnerth verlor sehr knapp; nämlich 3:4 gegen Plachy (Tsch,90). Lars Hielscher (68) konnte beim 1:4 gegen Tugwell (Dä,102) im 3. bis 5. Satz (-9,-10,-10) seine Chancen nicht nutzen.
Fazit: Bis ins Hauptfeld schafften es also kein Schwede, nur 1 Österreicher und 2 Deutsche - was bei dem extrem starken Qualifeld aber auch nicht verwunderlich war.
1.+2.Runde: Überraschungen/Interessantes: 1. Runde: Merkwürdig anzuschauen war das Spiel von Timo Boll gegen Tomas Pavelka (Tsch,155). Timo gewann Satz 1 und 2 souverän, überließ dann aber immer mehr die Initiative dem Tschechen und verlor so nicht nur den 3., sondern auch den 4. und 5. Satz sehr knapp. Obwohl er gar nicht mehr zum Angriff kam, sondern nur noch zu blocken schien, konnte der an 3 Gesetzte zum 3:3 ausgleichen, doch am Ende war bei ihm völlig die Luft raus, und er musste dem jungen Tschechen, der auf der Tour noch nie auch nur einen Top-50-Spieler besiegt hatte und bei den German Open des letzten Jahres noch Britscho und Jindrak unterlegen war, den Sieg fast kampflos überlassen (6,5,-9,-9,-11,10,-2). Die Erklärung für diesen seltsamen Spielverluf und sein passives Spiel kam dann direkt nach der scheinbaren Sensation in der Pressekonferenz: Timo war mit Fieber an den Tisch gegangen, da er gehofft hatte, dieses noch besiegen zu können und gerade bei seinem Heimturnier sich und die erwartungsvollen Zuschauer nicht enttäuschen wollte. Dass "die Luft raus" war, war also nicht nur sprichwörtlich zu nehmen. ___ Aber es gab auch eine erfreuliche große Überraschung: Christian Süß (145) konnte nach seinem Sieg gegen Bentsen auch Jean-Michel Saive (15) mit 11:9 kitzeln. Dann allerdings schien das Match den erwarteten Verlauf zu nehmen, denn der Belgier gewann die nächsten Sätze zu 4, 4 und 8. Doch nun zeigte der Jugendeuropameister den Kampfgeist, für den sein Gegenüber so berühmt ist. Er gewann nicht nur den 5. Satz zu 11, sondern schaffte auch im 6. ein 13:11. In einen richtigen Rausch gespielt, gewann der junge Düsseldorfer dem fast 20 Jahre älteren im Entscheidungssatz beim 11:5 keine Chance mehr! ___ Der erfahrene Wang Jian Feng (Nor,69) konnte mit 4:3 Hao Shuai (22), einen der chinesischen Himmelsstürmer bremsen. Tokic (Slow,59) konnte nach 3:0-Führung und 3 klar verlorenen Sätzen mit 13:11 am Ende doch Korbel (Tsch,37) aus dem Rennen werfen. Und Torben Wosik (35) verlor gegen Krezeszewski (Pol,56) vor allem Satz 1 und 3 unglücklich mit 10:12 und 13:15, konnte sich auf 2:3 heran kämpfen, musste dann aber doch dem Polen gratulieren.
2. Runde: 16:18 - so die unglücklihen Ziffern des 1. Satzes von Werner Schlager gegen Primorac (Kro,20). Dass samit aber Werners Moral schon gebrochen schien und er - nach einem souveränen 4:0 gegen Chila - die nächsten 3 Sätze deutlich abgeben musste, war doch sehr überraschend. Pavelka (155) bestätigte beim 4:1 gegen Tokic (59), dass der Sieg gegen den Weltranglisten-3., der ihm natürlich auch Auftrieb gegeben hatte, durchaus nicht nur an Timos Krankheit, sondern auch an seinem eigenen druckvollen und beidseitigen Topspinspiel gelegen hatte.
Die Schweden: Peter Karlsson, Fredrik Håkansson und Jens Lundquist siegten souverän mit 4:1 gegen Shmyrev, 4:0 gegen Markovic bzw. 4:1 gegen den Frickenhausener Teamkameraden Lee Chul Seung. ___ Karlsson (18) musste danach gegen den Weltranglisten-1., Ma Lin, ran. Chancenlos war er in keinem der 5 Sätze, gewinnen aber konnte er nur den 3.. Håkansson (38) verlor gegen Smirnov (Rus,12) Satz 1 und 2 ebenso deutlich, wie er den 3. und 4. gewann, hatte dann aber knapp mit 9:11 und 11:13 das Nachsehen. Und Lundquist (31) zeigte trotz eines 0:4 gegen Wang Hao (5), dass er durchaus in der Lage ist, die erste Garde der Chinesen zu ärgern (-8,-15,-3,-14). Dennoch war das Turnier, dass mit dem erzwungenen Verzicht 3er Spieler schon so unglücklich begonnen hatte, nach der 2. Runde für die Schweden zuende.
Die Österreicher: Chen Weixing (21) konnte gerade noch mit 4:3 den Finalisten der chinesischen Meisterschaften von 2002, Qin Zhijian (42) stoppen. Dann aber unterlag er trotz ständiger Satzführung - und auch aufgrund einiger umstrittener Punktabzüge wegen falscher Aufschläge - in einem mitreißenden Spiel dem Wirbelwind Kreanga mit 3:4. Überraschungsmann Krisztian Gardos konnte auch beim 1:4 gegen Ko Lai Chak (Hkg,32) relativ gut mithalten. ___
Die Deutschen: Jörg Rosskopfs (28) Spiel gegen Li Ching (Hkg,42) lief anders herum als das von Timo. Zunächst musste man sich Sorgen machen, doch dann konnte Rossi ein 0:2 in ein 4:2 verwandeln. Danach bekam er es mit Chiang Peng-Lung (Taiw,10) zu tun und bewies, dass er immer noch fast jeden schlagen kann. Aus einem hin- und herwogenden 7-Satz-Match ging der Deutsche mit 11:8 als Sieger hervor. ___ Christian Süß machte auch in Runde 2 gegen Blaszczyk (44) ein sehr gutes Spiel. Er führte 1:0 und 2:1 und wurde möglicherweise nur durch einen dummen Zufall um den Sieg gebracht. Denn er spielte direkt neben Rosskopf, und just als er bei der guten Ausgangslage von 2:2 und 9:9 und eigenem Aufschlag den Ball hochwerfen wollte, brandete großer Jubel nach einem schönen Punkt des Ex-Düsseldorfers auf. Christian war irritiert und wollte in der Hochwerfbewegung innehalten, doch heraus kam dabei ein völlig verunglückter Ballwurf und demzufolge ein Aufschlagfehler. Dies bescherte dem Polen nicht nur einen Punkt und somit Satzball, sondern zerstörte natürlich auch alle Konzentration beim Jugend-Europameister. So musste er auch den folgenden Punkt abgeben und fand nach diesem unglücklichen Satzverlust im 6. Satz überhaupt nicht mehr ins Spiel, was das 2:11 nur zu deutlich beweist. ___ Bastian Steger (88) war beim 0:4 gegen Kreanga (Gri,9) ohne echte Chance.
Zwischenfazit nach Tag 2: 12 der 16 Gesetzten haben es tatsächlich ins Achtelfinale geschafft. ___ Dieses Mal ist das Spitzenfeld selten breit gestreut. Spieler aus 10 Ländern sind noch dabei! 5 Chinesen, 3 Koreaner, 1 Taiwanese, 1 Russe, 1 Weißrusse, 1 Pole, 1 Tscheche, 1 Kroate, 1 Grieche und 1 Deutscher (kein Schwede oder Österreicher). => Europa : Rest der Welt : Asien: 3 : 0 : 13. ___ 3 der 16 spielen in der Bundesliga.

Herren-Doppel
Qualifikation: 1. Quali-Runde: Nicht zu erwarten war sicher, dass Baum/Rösner 3 x 11-8 gegen das (allerdings nicht eingespielte) Doppel Håkansson/Fröling (S) gewinnen würden. Und ebenso wenig der Sieg von Phung/Provost (Fra) gegen Primorac/Tosic (Cro). ___ Österreicher: Maier/Presslmayr überzeugten mit einem 3:2 über Zwickl/Jakab (Ung), während Daniel Habesohn/Pichler gegen Fernandez/Monteiro (Por) nur den 1. Satz gewinnen konnten, dann aber 3 Mal knapp unterlagen. ___ Deutsche: Frank Sternal war mit dem jüngsten Teilnehmer des Turniers zusammen gelost worden, dem 14-jährigen Jun Mizutani aus Japan. Da dem die Doppel-Sicherheit und beiden das Eingespieltsein fehlte, verloren sie aber recht deutlich gegen Gonzales/Ansnes (Nor).
2. Quali-Runde: Einzige Überraschung hier war die Niederlage von Wosik und Steger gegen Cihak/Simoncik (Tsch). ___ Ö: Maier/Presslmayr waren nun ohne jede Chance gegen Daus/Süß und Matthias Habesohn/Simoner ebenso gegen Feth/Keinath ___ D: Ball/Stehle waren chancenlos gegen Krvic/Redjep (Kro), und Christ/Schlichter schafften nur 1 Satzgewinn gegen Samsonov/Chumakov. Auch für Baum/Rösner war hier nach einem 1:3 gegen He Zhi Wen/Machado (Spa) Endstation.
In der 3. Quali-Runde überraschten Daus/Süß Kreanga/Vlotinos (Gri), Mitamura/Tasei (Jap) Månsson/Stenberg (S) und Kishikawa/Sakamoto (Jap) Eloi/Legout (Fra). Auch der Sieg von Chtchetinine/Müller über Chang Yen-Shu/Wu Chih Chi war sicher nicht unbedingt erwartet. Vor allem nicht in der Höhe (5,3,10). Doch, gepaart mit der Sicherheit und dem Schnitt des auch in der Bundesliga mit ihm antretenden Abwehrcracks, gab die unorthodoxe Spielweise des für Liechtenstein startenden Deutschen den jungen Taiwanesen unlösbare Rätsel auf. In den 5 Minuten, in denen ich durchgehend hin schaute, schossen oder zogen diese - ohne Übertreibung - mindestens 80% von Müllers Bällen ins Netz oder ins Aus. Noch nie sah ich auch nur annähernd so hilflose TT-Spieler auf dieser Ebene. Es schien absolut peinlich! War aber dennoch erklärlich, denn ich bin sicher, die beiden jungen Asiaten haben bei all ihrem stundenlangen Systemtraining noch nie gegen so ein Material, und noch weniger gegen so einen block(drück)enden Spielstil gespielt, geschweige denn dies trainiert. ___ D: 13-15, 14-12, 12-14, 10-12 - welch ein Kampf, den Feth/Keinath dem Top-Doppel Liu Guozheng/Chen Qi (Ch) lieferten! Glücklicher waren da Hielscher/Rosskopf, die nach 4 knappen Sätzen im 5. die chinesischen Jungstars Hao Shuai/Qiu Yike beherrschten (5).
Doch in der fürs Weiterkommen entscheidenden 4. Quali-Runde legten Kishikawa/Sakamoto noch einen drauf und besiegten auch Lars und Rossi (9,-9,8,13). Fazekas/Pazsy (Ung), die vorher schon Matsushita/Chen Weixing ausgeschaltet hatten, warfen mit einem insbesondere in der Höhe klaren 3:0 Karlsson/Lundquist, das 3. und letzte schwedische Doppel, aus dem Rennen. ___ Ö: Gardos/Lengerov verpassten nach 2 Siegen mit einem 7:11 im 5. Satz gegen Keen/Heister (Nied) den Einzug ins Hauptfeld. ___ D: Auch Süß/Daus erreichten das Hauptfeld nicht, sondern unterlagen nach 2 Siegen Lee Chul Seung/Ryu Seung Min 0:3. Als einzige aller Schweden, Österreicher (bis auf die Gesetzten Schlager/Jindrak) und Deutsche die Qualifikation geschafft haben Boll/Fejer-Konnerth - und zwar durch ein 3:0 gegen Chtchetinine/Müller.
Endrunde: Einzige Überraschung in der ja schon das Achtelfinale darstellenden 1. Hauptrunde war der glatte Sieg (1,-11,5,7,1!) von Grujic/Karakasevic gegen Kim Taek Soo/Oh Sang Eun. ___ Ö: Schlager/Jindrak zeigten eine starke Leistung beim 4:2 über Liu/Chen. ___ D: Timo und Zoltan konnten aufgrund Timos Krankheit leider gar nicht erst antreten.
Im Viertelfinale dann 4 7-Satz-Matches, wovon letztere 3 mit leicht überraschendem Ende! Ko Lai Chak/Li Ching besiegten nach 2:3 noch Blaszczyk/Krzeszewski (Pol), während im anderen Spiel Osteuropa gegen Hongkong Grujic/Karakasevic Gleiches gegen Cheung Yuk/Leung Chu Yan schafften. Sogar ein 0:2 und 2:3 konnten Lee/Ryu gegen Qin Zhijian/Wang Liqin (Ch) wenden. Und - eine absolute Seltenheit, allerdings relativiert dadurch, dass keins der 3 Stammdoppel dabei war - auch das 3. chinesische Doppel erreichte das Halbfinale nicht, denn auch im 4. Match wurde aus einem 2:3 ein 4:3 gemacht - und zwar von Werner und Karl gegen Ma Lin/Wang Hao! ___ Ob Ma wohl demnächst wieder mit Chen Qi und Wang Hao mit Kong spielen wird?! Wang Liqin sicher mit Yan Sen.
Im Halbfinale wieder 2 7-Satz-Thriller: Ko/Li führten 3:1, Grujic/Karakasevic schlossen zum 3:3 auf, verloren aber dann zu 7. Auch im anderen Spiel führten die Asiaten gegen die Europäer 3:1, bevor die Wende kam - hier aber eine komplette. 3 x 11:8 - so das Ergebnis der Aufholjagd von Werner und Karl - sicherlich ein wenig begünsigt vom sehr umstrittenen Abzählen mehrerer koreanischer Aufschläge erst im 6. Satz. Am Ende jedenfalls waren die Österreicher die einzigen Europäer, die noch am Final-Sonntag vertreten waren.
Hier, im Finale, waren sie allerdings - nach den 2 Siegen über chinesiche Doppel doch überraschend - chancenlos (-10,-7,-8,-5). Den Titel des Doppelsiegers bei den German Open holten sich somit die Doppel-Spezialisten Ko Lai Chak und Li Ching aus Hongkong.

Herren-Einzel - die entscheidende Phase
Achtelfinale: Überraschungen/Interessantes: Chen Qi (Ch,16) zeigte erneut, dass er mit der Stärke seiner Gegner wächst. Nachdem er anfangs beim 4:2 noch Probleme mit dem 151. der Weltrangliste, Filimon (Rum) hatte, besiege er nun den 4., Vladimir Samsonov (WRus), mit dem gleichen Resultat (9,-7,8,11,-9,11). Pavelka musste nach seinen 4 Überraschungssiegen nun zum 3. Mal gegen einen Abwehrer spielen. Und in einem sehr schönen Spiel bekam auch Joo Se Hyuk (Kor,17) zu spüren, dass da wohl ein guter Nachfolger für Korbel heranwächst. Der Tscheche ging 1:0 in Führung, glich später zum 2:2 aus und musste erst dann den Vizeweltmeister ziehen lassen (-7,-6).
Die Schweden, Österreicher und Deutschen: Nachdem er sein Soll mit dem Sieg über den 3.-besten Penholder-Spieler der Welt mehr als erfüllt hatte, hielt Jörg Roßkopf mit dem 2.-besten, Wang Hao (5) zwar mit, konnte ihm aber keinen Satz abnehmen (-8,-5,-8,-9).
Viertelfinale: Alle 5 Chinesen hatten es bis hierher geschafft. Ma Lin musste gegen Chuan Chih-Yuan (Taiw,7) hart kämpfen. Nachdem er die ersten 3 Sätze knapp gewonnen, den 4. und 5. aber glatt verloren hatte, gab es im 6. schließlich doch noch einen deutlichen Satzgewinn für den Top-Gesetzten. Liu Guozheng (Ch,14) zeigte, dass auch kleine Männer groß gegen Abwehr spielen können. Als einer von ganz wenigen schaffte er es Vizeweltmeister Joo Se Hyuk richtig auseinander zu nehmen (4,8,-6,6,7). Einen heißen Tanz gab es zwischen Wang und Wang. Der Ex-Weltmeister mit Vornamen Liqin konnte sich schließlich mit 4:2 gegen Hao durchsetzen (-13,8,17,-2,5,7). Und Chen Qi warf mit Kreanga auch die letzte europäische Hoffnung aus dem Rennen. Und das, obwohl er 3 Mal in Satzrückstand geriet und es auch in den Sätzen 6 und 7 genau so andersherum hätte ausgehen können, (-5,7,-7,5,-9,9,9)
Im Halbfinale setzen sich die Topgesetzten relativ deutlich durch. Ma mit 4:2 gegen Liu und Wang 4:1 gegen Chen.
Das Finale verlief dann weniger spannend als erwartet. Nach den vielen Turniersiegen von Ma hatte Wang eine 1 1/2 Jahre lange Durststrecke gehabt (siegte zuletzt bei den China Open im Juni 2002). Doch nach einem 4:1 über seinen Landsmann wurde Wang Liqin neuer German-Open-Sieger.

China Open 2003 (ITTF Pro Tour, 11.-14.9., Fouzhou, China)
Herren-Einzel: Tag 1+2 = Quali + Runden 1+2
Hier, zum Turnier-Vergleich, wieder die Zahlen zur Stärke des Feldes:
- Neben den 32 direkt ins Hauptfeld Gesetzten, mussten 42 in die Quali (14 3er-Gruppen); d.h. insgesamt waren 74 Spieler am Start.
- An 4 gesetzt war der Weltranglisten-7. (Kong); d.h., 4 der Top 7 waren am Start, inkl. der Nr.1 (Timo Boll).
- An 8 gesetzt war der Weltranglisten-17. (Karlsson); d.h., 8 der Top 17 waren am Start.
- Der letzte (nämlich an 16) Gesetzte war der Weltranglisten-30. (Wosik); d.h., 16 der Top 30 waren am Start.
- Der letzte, der direkt ins Hauptfeld kam, war der Weltranglisten-89. (Steger); d.h., 32 der Top 89 waren am Start.
Der erste, der in die Quali musste (durfte?), war der 95. (Monrad).
- Der letzte in der Quali als Gruppenfavorit Gesetzte war der 150. (Pak Won Chol); d.h. bei 14 Gruppen: 46 der Top 150 waren am Start.
- Der letzte in der Quali als Gruppen-2. Gesetzte war der 259. (Omori); d.h. bei 14 Gruppen: 60 der Top 259 waren am Start.
Qualifikation: Überraschungen/Interessantes: Ähnlich wie in Korea, wenn auch nicht ganz so extrem: durch die relativ geringe Starteranzahl mussten in der Quali nur 9 Spieler ausscheiden (1 erschien nicht). Es kamen also neben allen Gruppen-1. und -2. auch noch 4 Gruppenletzte weiter.
Für die, denen es aufgefallen sein sollte: Ja, der Spieler mit dem wunderbaren japanischen Namen Eigo Yoshitomi spielt für die chinesische Nationalmannschaft. Und: nein, es gibt ihn nicht 2 Mal! Laut ITTF spielte er in 2 Quali-Gruppen mit und dann auch 2 Mal in der Hauptrunde! Doch dies war natürlich ein Fehler. Schwerwiegender aber der doppelte Fehler, der diese Namensverwechslung wohl nach sich zog: Der Spieler, der die Quali-Gruppe 4 gewann und später gegen Karlsson spielte, heißt Zhang Chao und ist 75. der Weltrangliste. Er hätte direkt ins Hauptfeld gesetzt sein müssen. Und wenn das schon nicht ging, dann zumindest als Kopf einer Quali-Gruppe, und nicht als 3. Mann, zu 2 aufgrund ihrer Ranglistenposition an 1 und 2 gesetzten. 2 Fehler, die Kim Song Chol (NKor) das Weiterkommen kosteten. __ Eine unglaublich ausgeglichene - und hochklassige - Gruppe war die mit Wunderknabe Chen Qi. Obwohl er 4 Tage zuvor noch im Finale der Korea Open stand, musste er wieder in der Quali antreten, da sich der Erfolg ja noch nicht auf die Weltrangliste ausgewirkt hatte. Und dass auch er verwundbar ist, zeigten seine 2 hauchdünnen 4:3-Siege gegen Lee Jung Woo (Kor,227) und Tugwell (Dän,102). Mit dem Koreaner lieferte er sich eins der dramatischsten Matches, die es überhaupt je gab! 1:3 nach Sätzen lag er schon zurück und später, im Entscheidungssatz 3:9! Doch er bewies, dass er auch ein großer Kämpfer ist, holte auf und siegte schließlich nach Abwehr mehrerer Matchbälle mit 16:14! Und auch Tugwell war sehr dicht an einem Sieg gegen den Korea-Open-Vize-Meister! Der Frickenhausener Däne führte 2:0, dann 3:2 und auch im 6. Satz, bevor er diesen dann 10:12 und den 7. deutlicher verlor. Danach gewann er 4:2 gegen Lee und kam so weiter. Der Koreaner dagegen hatte auch bei der Auslosung der Lucky Looser kein Glück. Somit schied ein Spieler aus, der den Runner-Up des vorangegangenen Turnieres über große Teile des Matches beherrscht und am Rande einer Niederlage gehabt hatte. __ Zum ersten Mal überhaupt in diesem Jahr waren die Nordkoreaner am Start. Und direkt überraschte ihr Neuling Jong Gyong Chol den Japaner Sanada (141) und den Engländer Baggaley (159), der aber als Lucky Looser trotz 2 Niederlagen weiter kam. __ Frankreichs Verband hat nicht nur Probleme mit dem Abrutschen seiner großen 4, sondern auch mit den Nachrückern. Von den 5 gestarteten Franzosen belegten 4 den letzten und einer den 2. Gruppenplatz! Denn ... __ Johan Axelqvist (235) spielte 2 Marathon-Matches und wurde nach dem 4:3 gegen Larsen (Dän,302) und dem 3:4 (-9 im 7.) gegen Varin (Fra,99) 2.. Die Überraschung in dieser Gruppe schaffte der Däne, der den mehr als 200 Plätze vor ihm notierten Varin durch ein 4:1 aus dem Wettbewerb warf. __ Noch schlimmer erging es dem anderen französischen Gruppenfavoriten Quentel, der gegen einen Süd- und einen Nordkoreaner verlor.
Die Schweden: Cyprian Asamoah (209) unterlag Vlotinos (Gri,118) 1:4, kam aber durch ein 4:3 gegen Bobillier (Fra,229) weiter. __ Auch Pär Gerell (171) verlor gegen einen Griechen (Gionis,124; 3:4 nach 3:2) und besiegte mit Despres (-) einen Franzosen, um ins Hauptfeld zu kommen. __ Und auch das vierte Duell Schweden - Frankreich endete mit einem skandinavischen Erfolg. Robert Svensson (188) überzeugte beim 4:2 gegen Cabestany (126) und wurde, da er vorher einen Indonesier bezwungen hatte, Gruppen-1..
Die Österreicher und Deutschen: Dieses Mal war, nachdem Werner Schlager wegen seines noch nicht ausgeheilten Zehbruchs erneut absagen musste, überhaupt kein Österreicher am Start. Und in der Quali auch nur 1 Deutscher. Der, Christian Süß (159), verlor nach leichtem Sieg gegen einen Indonesier, im nicht mehr fürs Weiterkommen entscheidenden Match knapp, aber 1:4 gegen Aufschlagkünstler Such (Pol,140).
1.+2.Runde: Überraschungen/Interessantes: Die ITTF sah schon die Chance zur Revanche: "Timo Boll ..will play against young Chinese giant killer Qiu Yike once more". Doch so weit kam es leider gar nicht. Ähnlich wie in Paris, nur dies Mal bereits in der 1. Runde, traf Timo direkt auf den klar besten aller ungesetzten Spieler, nämlich just Qius 20-jährigen Landsmann Chen Qi! Natürlich muss ein Weltranglisten-1. das Ziel haben, jeden zu besiegen, aber besonderes AuslosungsGLÜCK hat Timo dieses Jahr wirklich nicht! In einem extrem hin und her schwankenden Match war wohl das 11:3 im Auftaktsatz zu leicht. Möglicherweise ließ es - zusammen mit dem Wissen um die Mühe Chens in der Quali - die roten Warnlichter bei Timo ausgehen. Doch wenn man auch nur 3% seiner Konzentration verliert, kann das schon reichen, um einen solch starken Gegner wieder ins Spiel kommen zu lassen. So verlor Timo Satz 2 mit 8:11. Ähnliches wiederholte sich in den nächsten Sätzen: 11:6 -> 3:11. Nun aber hatte der Vizemeister der Korean Open wohl endgültig sein Selbstbewustsein wieder erlangt und ließ Timo mit 11:4 und 11:7 keine Chance mehr. Fast ein Déja-vu-Erlebnis: wieder hatte der Weltranglisten-1. schon am Anfang des Turniers gegen einen jungen Chinesen das Nachsehen! __ Der nordkoreanische Qualifikant Pak Won Chol (150) konnt in einem Marathonmatch Danny Heister (Nie,23) mit 16:14 im 7. Satz niederringen. __ Ähnlich sein südkoreanischer "Landsmann" Yoon Jae Young (152), der die Konzentrationsschwächen Fredrik Håkanssons (29) nach 2 gewonnenen Sätzen ausnutzte und sich die nächsten 4 holte. __ Gionis (Gri,124) machte durch ein 4:1 im Duell der Verteidiger gegen Matsushita (Jap,45) von sich reden. Während er hier der offensivere war, drehte sich der Spieß im direkt folgenden Match, gegen Joo um. Der in Paris so begeisternede Südkoreaner hatte aber dennoch größte Mühe und konnte, nach 2:3, nur in 7 Sätzen gewinnen.
Die Schweden: Da das komplette "Team Peking" die Quali überstand, waren 8 der 64 Spieler im Hauptfeld Schweden! Und das ohne Waldner und Persson!
Gerell zeigte sein Potential, als er gegen Vize-Weltmeister Joo Se-Hyuk (SKor) 2:0 in Führung ging und auch im 5. und 6. Satz nur 10:12 und 8:11 unterlag. Auch später im U21-Turnier, spielte Gerell stark und verlor nach 3 Siegen erst im Finale mit 0:3 gegen Such. __ Johan Axelqvist konnte zwar mit dem Weltmeister von 2001, Wang Liqin (Ch), in 4 Sätzen nicht mithalten, nahm ihm dazwischen aber immerhin 1 Satz ab. __ In den 2 Duellen Schweden-Deutschland siegten die erfahreneren Deutschen. Cyprian Asamoah verlor nach 2:1 noch 2:4 gegen Lars Hielscher, und Robert Svensson 1:4 gegen Bastian Steger. __ Magnus Molin und Jens Lundquist überzeugten mit klaren 4:0 gegen Kosowski (Pol) bzw. Yang Hee Suk (SKor). __ Und Peter Karlsson führte gegen o.g. Zhang Chao nach 2 x 12:10 schon 3:0, ließ ihn aber wieder heran kommen und benötigte ein drittes 12-10, um in Runde 2 einzuziehen.
In Runde 2 führte Jens (19) gegen Shan Mingjie (Ch,62) schon 3:1, hatte dann aber 3 x mit 9:11 das Nachsehen. __ Und Magnus (82) war im (2.) Duell zweier (Ex-)Düsseldorfer dicht an Keen (Nie,22) dran, verlor aber 2:4. __ Peter brauchte gegen Kayama (Jap,71) lange, um ins Spiel zu kommen, siegte aber nach 0:2 und hart umkämpftem 3. und 4. Satz schließlich noch 4:2.
Die Deutschen: Christian Süß konnte im 1. Düsseldorf-Duell an Keen dran bleiben, ihm aber keinen Satz abnehmen. __ Thomas Keinath (80) führte gegen Tugwell schon mit 3:0, musste diesem nach 7:11 aber (wie Lundquist) die Sätze 5, 6 und 7 jeweils knapp mit 9:11 überlasssen. __ Torben Wosik erspielte sich durch ein relativ deutliches 4:1 gegen Ri Chol Guk (NKor) ein Match gegen Bastian Steger.
Hier gewann der Vize-Europameister zwar die ersten beiden Sätze, doch nach einem 12:10 im 3. übernahm Bastian die Kontrolle und zog als einziger Deutscher ins Achtelfinale ein. __ Lars Hielscher konnte nämlich (ähnlich Axelqvist) in Runde 2 gegen Wang zwar 1 Satz gewinnen, war sonst aber eher chancenlos.
Zwischenfazit nach Tag 2: Nur 10 der 16 Gesetzten haben es wie vermutet ins Achtelfinale geschafft. __ Insgesamt waren dort nur noch 6 Länder vertreten: 8 Chinesen, 3 Koreaner, 2 Hongkong-Chinesen, 1 Niederländer, 1 Schwede und 1 Deutscher => Europa : Rest der Welt : Asien: 3 : 0 : 13. __ 2 der 16 spielen in der Bundesliga.

Damen-Einzel: Tag 1+2 = Quali + Runden 1+2
Hier war die Konstellation noch interessanter als in Korea! Es waren genau 64 Damen gemeldet. Doch obwohl diese alle genau ins Hauptfeld gepasst hätten, wurde eine Qualifikation gespielt - bei der allerdings keine einzige Spielerin ausschied! __ Hier in China galt aber dennoch : Qualität statt Quantität. Denn im Gegensatz zu Korea waren trotz des erneut kleinen Startfeldes die Top 9 der Weltrangliste komplett am Start! Und bis auf Steff sogar alle aus den Top 15! __ Dieses Mal kamen 7 der Damen aus Europa, je 1 aus USA und Neuseeland und 54 aus Asien.
Überraschungen/Interessantes: Runde 1: Hier schieden gleich 2 der 16 Gesetzten, nämlich 2 der 3 Top-Hongkong-Chinesinnen, aus! Beide wurden von 2 der international kaum eingesetzten Nordkoreanerinnen überrascht. Die 5.-beste der Welt, Lin Ling, von Kim Mi Yong (94) und Lau Sui Fei (14) von der nicht einmal auf der Weltrangliste geführten Jang Hyon Ae. __ Außerdem musste "Susi" Liu Jia nach ihrem sensationellen 2. Platz in Korea 1 Woche zuvor nun einen Rückschlag hinnehmen. Gegen Suemasu (Jap,159) führte sie 2:1 und 3:2, war aber in den Sätzen 6 und 7 plötzlich völlig von der Rolle und verlor noch mit 3:4 (7,-4,5,-10,11,-2,-7).
Runde 2: Wie schon bei den 32 Spielen in Runde 1, so gab es auch hier nur 1 einziges 7-Satz-Spiel, dazu 2 Mal 4:2, aber 10 Mal 4:0! __ Die einzige Überraschung - die dafür um so größer war - betraf leider die einzige der 7 Europäerinnen, die es überhaupt in Runde 2 geschafft hatte. Die 4. der Weltrangliste, Boros (Kro), wurde von der 15-jährigen, in Japan schon seit 2 Jahren als großer Star gefeierten Ai Fukuhara (57) durch ein 0:4 beinahe gedemütigt.
Die Deutsche: Tanja Hain-Hofmann (84) war gegen Song Ah Sim (Hkg,49) zwar nicht chancenlos, beim 1:4 aber auch nicht wirklich dicht an einem Sieg dran.
Zwischenfazit nach Tag 2: Wie in Korea konnten nur 12 der 16 ihre Setzung bestätigen. __ Allerdings waren dieses Mal im Achtelfinale nur noch 6 Nationen dabei: 9 Chinesinnen, 2 Hongkong-Chinesinnen, 2 Nord-Koreanerinnen, 1 Süd-Koreanerin, 1 Japanerin und 1 aus Singapur. => Europa : Rest der Welt : Asien: 0 : 0 : 16! __ Keine Bundesliga-Spielerin mehr dabei.

Herren-Einzel - die entscheidende Phase
Achtelfinale: Überraschungen/Interessantes: Im Duell der Boll-Bezwinger setzte sich der ältere - auf der Tour allerdings "jüngere" - Chen Qi mit 4:2 gegen Qiu Yike (27) durch. Olympiasieger Kong rang in einem mitreißenden Match Vizeweltmeister Joo mit 11:9 im 7. nieder. Und Hao Shuai (Ch,87) war bei 3:2 nicht weit davon entfernt seinen topgesetzten Landsmann Ma Lin zu düpieren, bevor der das Match noch wenden konnte.
Die Schweden und Deutschen: Im europäischen Duell hatte Peter Karlsson (17) nach verlorenem 1. Satz wenig Mühe mit Keen (Nie,22) und zog so als einziger Europäer ins Viertelfinale ein. Denn Bastian Steger konnte nach 13:15 verlorenem 2. Satz Oh Sang Eun (Kor,) leider nur 1 Satz abnehmen.
Viertelfinale: Bei Peter lief es nun gegen Wang Liqin genau umgekehrt. Er hatte nach gewonnenem 1. Satz keine Chance mehr, verlor Satz 3 sogar zu 0! Ryu Seung Min (Kor,14) konnte sich nach 4 ausgeglichenen Sätzen von Chen absetzen und dessen Vormarsch stoppen. Im Spiel der Doppelpartner der beiden gewann allerdings Ma klar mit 4:1 gegen Oh Sang Eun (Kor,15). Und Kong war 3 Stunden nach dem Einzug ins Doppelfinale aufgrund einer nach dem langen Match gegen Verteidiger Joo wieder aufgetretenen Schulter-Verletzung nicht mehr im Stande anzutreten, so dass Wang Hao kampflos weiter kam.
Im Halbfinale "rächte" er dann seinen Landsmann beim recht knappen 4:1 über Ryu. Richtig eng wurde es dann zwischen Ma Lin und Wang Liqin. Letzterer konnte ein 0:2 und 6:10 in eine 3:2-Führung verwandeln, ebnso wie ein 3:7 im 7. Satz in einen Matchball bei 10:9, musste dann aber doch noch dem Weltranglisten-2. mit 10:12 den Vortritt lassen.
Das Finale zeigte einen überragenden Ma Lin, der nach 2 klar gewonnenen Sätzen Wang Hao zwar die nächsten 2 knapp überlassen musste, dann aber wieder fast mühelos davon zog. Allerdings bedurfte es wieder einmal eines Tricks, der Mas Einstellung zum Fairplay anzweifeln lässt: Bei 3:3 im 6. Satz nahm er Timeout und wechselte die Schuhe (bekam die des Damen-Coaches), da der linke angeblich kaputt gegangen war. Durch ein 4:2 mit - für mich - fadem Beigeschmack holte sich Ma Lin also nur 7 Tage nach dem Triumph in Korea auch den Titel im eigenen Lande.

Damen-Einzel - die entscheidende Phase
Achtelfinale: Hier waren noch 9 Chinesinnen im Rennen, und hätte es nicht 1 Match ohne ihre Beteiligung gegeben, wären sie vielleicht schon im Viertelfinale unter sich gewesen. Fakt ist jedenfalls, dass während des gesamten Turniers KEINE Chinesin gegen eine Nicht-Chinesin verlor! __ Am dichtesten dran war Li Jia Wei (Sing,13), die der jungen Guo Ye ordentlich einheizte. Doch sie konnte eine 3:2-Führung nicht durchbringen und zog im 7. Satz denkbar knapp mit 11:13 den Kürzeren. __ Eine Überraschung gab es INNERhalb des chinesischen Teams: Ähnlich ihrem erstaunlich klaren Sieg gegen Niu Jianfeng in Korea, ließ Guo Yan (11) nun der 3-fachen Weltmeisterin von Paris, Wang Nan, keine Chance - nicht einmal 1 Satz! Sie erklärte das allerdings brav selber damit, dass die eigentlich Bessere zur Zeit nur wenig trainieren könne.
Viertelfinale: Hier überraschte die 19-jährige Bai Yang (34) Li Nan (9), während Zhang Yining mit ihrem früheren Vorbild Li Ju wenig Probleme hatte. __ Die letzte, die nicht dem chinesischen Nationalteam angehörte, schied gegen Niu aus. Es war Tie Yana aus Hongkong - eigentlich ja auch Landsfrau der übrigen 7. __ Und Guo Yan zeigte durch ein deutliches 4:1 gegen Namensvetterin und Wunderkind Guo Ye auch im Viertelfinale, welch große Fortschritte sie gemacht hat.
Halbfinale: Auch Bai konnte zwar mit Guo mithalten, sie letztendlich aber nicht stoppen. Und im Spiel der Nr. 1 gegen die Nr. 3 der Welt setzte sich Zhang im 7. Satz gegen Niu durch.
Finale: Die einzige aus dem chinesischen Weltklasseteam, die Guo Yan noch nicht besiegt hat, ist Zhang. Und so schien es auch im Finale zu bleiben, denn Zhang führte schnell mit 3:0. Doch die an 10 gesetzte Guo Yan zeigte Kampfgeist, gewann die nächsten 3 Sätze und war bei 9:5 im Entscheidungssatz nur noch 2 Punkte von ihrem zweiten Pro Tour Titel hinterneinander entfernt. Zhang aber machte nun plötzlich 6 Punkte in Folge und sicherte sich mit 11:9 (4:3) den Titel bei den China Open.

Herren-Doppel
Qualifikation: Überraschungen/Interessantes: Das Zufallsdoppel Such/Vlotinos (Pol/Gri) qualifizierte sich u.a. durch einen Sieg gegen die beiden weltbesten Abwehrer Joo Se Hyuk/Matsushita (Kor/Jap) für das Hauptfeld. __ Experiment misslungen! Nach Partnertausch unterlagen die nicht gerade eingespielten Doppel Karlsson/Lundquist und Håkansson/Molin (nach Freilos) in Runde 2 deutlich schwächeren Gegnern - erstere nach 2:0-Führung den Koreanern Kim Seung Hwan/Yang Hee Suk, letztere mit 2:3 den Japanern Omori/Yuzawa (alle jenseits der Top 100).
Die Schweden und Deutschen: Von den 4 schwedischen und 3 deutschen Doppeln verloren 6 direkt ihr 1. Spiel, und nur eins kam mit 2 Siegen weiter. __ Asamoah/Gerell konnten nicht an ihren Sensationssieg der Vorwoche anknüpfen, verloren allerdings beim 1:3 gegen Choi Hyun Jin/Lee Jung Woo die Sätze 3 und 4 erst in der Verlängerung. __ Dem gleichen Paar unterlagen dann auch Wosik/Steger. __ Und Hielscher/Süß mussten den Japanern Arai/Kayama gratulieren. __ Nur das neue Gönnerner Doppel Boll/Keinath zog durch Siege über Svensson/Axelqvist (3:1) und Monrad/Sanada (3:2) ins Hauptfeld ein.
Hauptfeld: Überraschungen: Die einzige Überraschung schafften erneut Omori/Yuzawa. Sie bezwangen auch Keen/Heister.
Die Deutschen: Eine unglückliche Niederlage einstecken mussten Boll/Keinath. Nach klarem 11:5 verloren sie gegen Legout/Chila zu 9, 13 und 9.
Die entscheidende Phase: Halbfinale: Ma Lin/Chen Qi könnten bereits Wang Liqin/Yan Sen als Chinas neues Sitzendoppel abgelöst haben. Jedenfalls zogen sie mit 4:3 ins Finale ein, nachdem sie den 2. Satz 23:21 (!!) und den 7. 11:9 gewonnen hatten. Leichter hatten es ihre Kandsleute Kong Linghui/Wang Hao beim deutlichen 4:1 über Oh Sang Eun/Ryu Seung Min (Kor).
Dennoch konnten Wang und Kong wegen dessen Verletzung im Finale nicht mehr antreten, so dass Ma und Chen kampflos siegten und so in ihrem 2. Turnier gleich ihren 2. Pro-Tour-Titel feiern durften, der für Ma gleichzeitig das zweite Double bedeutete.

Damen-Doppel
Qualifikation: Überraschungen/Interessantes: Nicht wirklich entscheidend für das Turnier, aber (auch zum Mut machen für Underdogs) doch erwähnenswert: Ferliana/Nilasari (Indo,425/-) bezwangen in Runde 1 3:1 die weitaus besser platzierten Jang Jung Yun/Yoon Ji Hye (Kor,156/149). Und danach gewannen sie sogar 2 Sätze gegen Ex-Olympiasiegerin Li Ju und Bai Yang(Ch,6/34)!! Deren Bedeutung sollte übrigens im Turnierverlauf immer weiter steigen! __ Und Costes/Palut (Fra,140/119) qualifizierten sich durch ein 3:2 über Jun Hye Kyung/Kim Kyung Ha (Kor,97/81) für das Hauptfeld.
Die Österreicherin und die Deutsche: Zusammen spielten sie leider nicht. Doch (Denn?) beide hatten eine noch stärkere Doppelpartnerin gefunden. __ Bei Liu Jia war es Lau Sui Fei (Hkg,14), die ja wie Susi im Einzel enttäuscht hatte. Und auch im Doppel lief es für die beiden nicht besser. Nach klarem 3:0 über Poliackova/Gourin unterlagen sie in Quali-Runde 2 mangels eingespielt-Seins mit 1:3 gegen Kim Kyung Ah/Lee Hyang Mi (Kor,12/115). __ Tanja Hain-Hofmann bekam durch das Fehlen von Steff die Chance mit Tamara Boros zu spielen und musste so nicht in die Quali.
Hauptfeld: Hier gab es weder im Achtel- noch im Viertelfinale Überraschungen.
Die Deutsche: Tanja nutzte ihre Chance. Denn mit der Nr. 1 Europas hatte sie 2 sehr starke Auftritte gegen Weltklasse-Doppel! Zunächst drehten die beiden in 5 sehr spannenden Sätzen ein 0:2 gegen Lin Ling/Zhang Rui (Hkg,5/41) noch um (-9,-9,15,9,9). Und dann, im Viertelfinale, führten sie sogar 2:1 gegen das beste Doppel der Welt, Wang Nan/Zhang Yining (Ch,1/2). Erst in Satz 4 und 5 mussten sie die Überlegenheit der beiden die Weltrangliste dominierenden Spielerinnen anerkennen.
Die entscheidende Phase: Das Halbfinale war eine Sache der 4 stärksten chinesischen Paare. Etwas überraschend dort der Sieg von Guo Yan/Li Nan (11/9) gegen Guo Ye/Niu Jianfeng (7/3). Und vor allem die Niederlage von Wang und Zhang gegen Pro-Tour-Rückkehrerin Li Ju mit der jungen Bai Yang. Die beiden hatten nie zuvor zusammen gespielt, deshalb ja durch die Quali gemusst und danach 2 gesetzte, weil eingespielte, Paare aus Hongkong und Japan besiegt.
Und im Finale fehlten Guo mit ihrer Partnerin Li wie auch im Einzel nur 2 Punkte im 7. Satz. Durch ein 4:3 holte sich das Überraschungspaar Li Ju/Bai Yang sogar den Titel (was die 2 Satzgewinne der Indonesierinnen in der Quali in einem noch helleren Licht scheinen lässt)!

Fazit: Zu Hause in China waren die Gastgeber noch überlegener als schon in der Vergangenheit. Von den 16 Halbfinalisten in den 4 Disziplinen waren nur 2 aus Korea, alle anderen 14 aus China - ganz zu schweigen von allen 8 Finalisten und allen 4 Titelträgern!
Ma Lin - zweites Double in Folge!   UND   Zhang Yining - auch bei den Damen ist die Nr. 1 nicht zu schlagen

Korea Open 2003 (ITTF Pro Tour, 4.-7.9., Jeju-Su, Südkorea)
Herren-Einzel: Tag 1+2 = Quali + Runden 1+2
Hier, zum Turnier-Vergleich, wieder die Zahlen zur Stärke des Feldes :
- Neben den 32 direkt ins Hauptfeld Gesetzten, mussten 40 in die Quali (8 3er- und 4 4er-Gruppen); d.h. insgesamt waren 72 Spieler am Start.
- An 4 gesetzt war der Weltranglisten-7. (Kong); d.h., 4 der Top 7 waren am Start. Allerdings fehlten mit Boll, Schlager und Samsonov die Nr. 1, 2 und 4.
- An 8 gesetzt war der Weltranglisten-11. (Smirnov); d.h., 8 der Top 11 waren am Start.
- Der letzte (nämlich an 16) Gesetzte war der Weltranglisten-33. (Chen Weixing); d.h., 16 der Top 33 waren am Start.
- Der letzte, der direkt ins Hauptfeld kam, war der Weltranglisten-74. (Kim Gun Hwan); d.h., 32 der Top 74 waren am Start.
Der erste, der in die Quali musste (durfte?), war der 78. (Mazunov).
- Der letzte in der Quali als Gruppenfavorit Gesetzte war der 136. (Sakamoto); d.h. bei 12 Gruppen: 44 der Top 136 waren am Start.
- Der letzte in der Quali als Gruppen-2. Gesetzte war der 209. (Asamoah); d.h. bei 12 Gruppen: 56 der Top 209 waren am Start.
Qualifikation: Überraschungen/Interessantes: Nicht wirklich unerwartet, aber anlässlich der späteren Ereignisse unbedingt erwähnenswert: Der 19-jährige Chinese Chen Qi, noch gar nicht auf der Weltrangliste geführt, ließ den schon arrivierten Cabestany (Fra,126) und Choi Hyun Jin (Kor,151) keine Chance. Choi konnte auch mit Cabestany nicht mithalten, gewann also kein Spiel, kam aber als 3. dennoch ins Hauptfeld. Und das sollte sich lohnen!
Kuzmin (Rus,81), der am 2.-besten platzierte Spieler der gesamten Quali, der vor 10 Monaten in Polen so sensationell gespielt hatte (4:0 - Plachy, 4:2 - Kong, 4:3 - Maze, im 1/4-Finale 9:11 im 7. gegen Schlager) konnte nicht EINEN Satz gewinnen! Während das 0:4 gegen Yoo Chang Jae noch knapp war, hatte er gegen den Schweden Pär Gerell (197) keine Chance! Der verlor dann zwar 1:4 gegen Yoo, kam aber als 2. weiter.
Und - nicht überraschend (sondern logisch), aber doch kurios: Durch das kleine Starterfeld mussten - zumal 3 gar nicht antraten - nur 5 der gemeldeten 40 Spieler ausscheiden! (Die Gruppenletzten aus 2 3er- und aus den 3 4er-Gruppen.) Trotz des 0:8 durfte so z.B. Kuzmin im Hauptfeld mitspielen! Und mit ihm kamen weitere 4 Gruppenletzte weiter!
Der "Tischtennis-Riese" Qatar bereitet sich gründlich auf die kommende WM im eigenen Land vor. 5 Spieler wurden nach Korea geschickt. Sie waren zwar ohne echte Chance, doch während 3 von ihnen in 8 Matches insgesamt nur 1 Satz gewinnen konnten, schafften die 2 besten in ihren 5 Spielen immerhin 5 Satzgewinne.
Die Schweden: Neben Peter Karlsson (17, nach seiner 5-monatigen Wettkampfpause) ging das Quartett der schwedischen Zukunftshoffnungen "Team Peking" auf seine erste große Asien-Reise. __ Cyprian Asamoah (209) unterlag zwar knapp (11:13 im 6.) gegen Lee Jung Woo (Kor,227), kam aber wie Gerell als 2. in die Hauptrunde, da Mazunov gar nicht antrat. __ Robert Svensson (188) konnte im Duell mit dem österreichischen Namensvetter Gardos (92) zwar mithalten, unterlag aber 2:4. Doch auch er kam als 2. weiter, da beide Roberts den starken Doppelspieler Kito (Jap,252) mit 4:3 bzw. 4:2 niederrangen. __ Nur der 3. der Jugend-EM, Johan Axelqvist (235) war gegen Vlotinos (Gri,118) chancenlos und unterlag auch Ko Jae Bok (Kor,181) nach 2:1-Führung mit 2:4.
Die Österreicher und Deutschen: Hier war außer Robert Gardos kein weiterer Qualifikant, für die Deutschen gar überhaupt kein Spieler(!), am Start.
1.+2.Runde: Überraschungen/Interessantes: Der Weltranglisten-291. Liu I-Teh (Taiw) warf mit 4:2 den ehemaligen Bundesligaspieler Tasaki (Jap,41) aus dem Rennen! __ Wird Robert Gardos zum Schweden-Schreck? Nach Svensson besiegte er auch Karlsson! Dass er an 12 gesetzt war und 2:0 und 3:1 führte, nützte dem Ex-Europameister nichts, denn der Österreicher konnte das Blatt wenden und seinen vielleicht größten Sieg feiern. Im nächsten Spiel gegen Iseki (Jap,52) gab es allerdings einen genau entgegengesetzten Spielvelauf. Robert konnte eine 3:1-Führung nicht durchbringen, sondern verlor die Sätze 6 und 7 knapp zu 9. __ Zumindest aufhorchen ließ auch der junge Pole Gorak (133), der gegen Kim Taek Soo (18) schon 2:0 führte und erst im 7. Satz mit 10:12 das Nachsehen hatte. __ Ebenfalls zu 7 Sätzen zwingen konnten die beiden Quali-Gruppen-Letzten Choi (151) und Kito (252) Olympiasieger Kong (7) bzw. den 36. der Welt, Cheung Yuk (Hgk). __ Den Vogel aber schoss der junge Chen Qi ab! Bei seinem ersten Pro-Tour-Auftritt ließ er zunächst Weltklassespieler Leung Chu Yan (Hkg,54) beim 0:4 ganz schlecht aussehen! Und dann musste ihm nach 7 Sätzen sogar der Weltranglisten-13. Jean-Michel Saive (Bel) zum Sieg gratulieren! __ In Runde 2 überraschte sonst nur das deutliche 4:1 von dessen Bruder Phillip (Bel,70) gegen Kreanga (Gri,9).
Die Schweden: Die Youngster Robert Svensson, Pär Gerell und Cyprian Asamoah bekamen mit Oh Sang Eun (Kor,15), Smirnov (Rus,11) und Wang Hao (Ch,8) allesamt absolute Weltklassespieler vorgesetzt. So schaffte keiner der 5 Schweden den Sprung in Runde 2 (!), aber zumindest konnten Robert und Cyprian ihre Gegner in 1 bzw. 2 Sätzen bis in die Verlängerung zwingen, und Pär nahm Smirnov sogar 2 Sätze ab, bevor er im 6. zu 9 unterlegen war.
Die Österreicher: Chen Weixing gab sich keine Blöße gegen die beiden Koreaner Ko Jae Bok und Kim Gun Hwan. __ Auch Kostadin Lengerov siegte in Runde 1 (Mitamura,Jap), musste dann aber mit 2:4 - nach u.a. 2x 11:13 - gegen den an 2 gesetzten Chuan Chih Yuan (Taiw,5) die Segel streichen. __ Karl Jindrak konnte es seinem Doppelpartner Schlager nicht gleich tun, sondern unterlag gegen Vize-Weltmeister Joo Se Hyuk (Kor,24).
Zwischenfazit nach Tag 2: 12 der 16 Gesetzten haben es tatsächlich ins Achtelfinale geschafft. __ Insgesamt waren dort nur noch 7 Länder vertreten: 6 Chinesen, 4 Koreaner, 2 Taiwanesen, 1 Japaner, 1 Russe, 1 Belgier und 1 Österreicher => Europa : Rest der Welt : Asien: 3 : 0 : 13. __ 3 der 16 spielen in der Bundesliga.

Damen-Einzel: Tag 1+2 = Runden 1+2
Eine Seltenheit: Es waren so wenige Teilnehmerinnen gemeldet, dass es gar keine Quali gab. __ Und von den nur 52 Damen waren 50 Asiatinnen und nur 1 einzige aus Europa (u.a. keine Schwedinnen oder Deutsche) und 1 aus den USA (auch beide gebürtige Chinesinnen)! __ Auch hier fehlten mit Zhang Yining, Wang Nan und Boros die Nr. 1, 2 und 4. Sonst war die Besetzung mit 8 der Top 13 allerdings sehr gut.
Überraschungen/Interessantes: Runde 1: In den 20 Spielen gab es immerhin 4 größere Überraschungen, von denen vor allem Hongkong (negativ) und Japan (positiv) betroffen waren. Han Kwang Sun (Kor,142) besiegte Lau Sui Fei (Hkg,14), Motoko Sato (Jap,210) Zhang Xueling (Sin,52), Naoko Taniguchi (Jap,176) Song Ah Sim (Hkg,49) und Su Hsien-Ching (Taiw,205) Kim Kyung Ha (Kor,81).
Runde 2: Die einzige Europäerin war mit "Susi" Liu Jia eine Österreicherin. Sie war ja nach ihrer langen, u.a. medizinisch bedingten Durststrecke in der Weltrangliste auf Platz 42 zurück gefallen. Doch nun ist ist sie endgültig zurück! Nach 4:1-Auftaktsieg gegen eine Koreanerin schaffte just sie DEN Knaller des Turniers, indem sie Wunderkind Guo Yue (Ch,7) mit 4:2 aus dem Rennen warf! __ Yuka Nishi (Jap,77) konnte die Nr. 1 ihres Teams, Aya Umemura (16), mit 4:3 besiegen. __ Und Suk Sol Ji (Kor,153), die mit Yukas Schwester Miyuki (Jap,98) schon vorher eine besser platzierte bezwungen hatte, führte nun sogar 3:2 gegen eine der Favoritinnen. Li Nan (Ch,9) konnte erst bei 11:8 im 7. Satz aufatmen.
Zwischenfazit nach Tag 2: Auch hier konnten - bei den Damen muss man sagen: nur - 12 der 16 ihre Setzung bestätigen. __ Und im Achtelfinale waren mit 7 noch genau so viele Nationen vertreten wie bei den Männern: 5 Chinesinnen, 3 Hongkong-Chinesinnen, 3 Japanerinnen, 2 aus Singapur, 1 Süd-Koreanerin, 1 US-Amerikanerin und 1 Österreicherin. => Europa : Rest der Welt : Asien: 1 : 1 : 14. __ Bundesliga-Spielerin war keine mehr dabei.

Herren-Einzel - die entscheidende Phase
Achtelfinale: Überraschungen/Interessantes: Chen Qi verblüffte weiter. Selbst Landsmann Wang Hao konnte den Jungspund beim 2:4 nicht stoppen! Somit war Chen schon jetzt der Spieler des Turniers! __ Trotz heimischen Publikums verpassten alle 4 Koreaner den Einzug ins Viertelfinale. Ma Lin bekam seine WM-Revanche gegen Joo und nutzte sie. Im 3. Anlauf siegte er zum ersten Mal - und das gleich mit einem deutlichen 4:1. Ryu Seung Min (14) konnte eine 2:1-Führung gegen Chuan nicht verwerten. Oh unterlag nach hartem Kampf 3:4 gegen Smirnov. Und Kim Taek Soo konnte bei seinem Heimturnier gegen Wang wegen einer Schulterverletzung gar nicht erst antreten und verlor kampflos. __ Im Duell der beiden Ungesetzten gewann Iseki gegen Saive mit 4:2.
Die Schweden, Österreicher und Deutschen: Hier waren ja mit Boll und allen anderen Deutschen, Schlager, Waldner, Persson und Lundquist viele der besten gar nicht angetreten. __ So war Chen Weixing der einzige verbliebene. Er war meist dicht dran, musste aber nach 1:4 Chiang Peng-Lung (Taiw,10) gratulieren.
Viertelfinale: Chen Qis Siegeszug wollte einfach kein Ende nehmen. Pro-Tour-Final-Sieger Chuan gewann noch nicht einmal 1 Satz, wurde im 3. und 4. sogar deklassiert! __ Ma Lin besiegte Iseki - allerdings überraschenderweise mit großen Problemen (2 Sätze verloren, 2 erst in der Verlängerung gewonnen). __ Chiang Peng-Lung gewann nach 1:2 4:2 gegen Wang Liqin, und Smirnov, der letzte Europäer, war beim 0:4 chancenlos gegen Kong.
Halbfinale: Obwohl durch die 4 unglaublichen Siege Chens vorher gewarnt, konnte auch Olympiasieger Kong beim 2:4 den kometenaften Aufstieg seines jungen Landsmannes nicht bremsen! __ Ma hatte überhaupt nicht die Probleme Wangs, sondern war Chiang beim 4:1 überlegen.
Finale: Der Sieger der Korea Open 2003 heißt Ma Lin. Zwar führte Chen auch gegen ihn mit 2:0, aber dann konnte der junge Routinier den Spieß umdrehen und holte sich mit 4:2 den Titel. Dennoch galt die größte Aufmerksamkeit natürlich dem jungen Chen Qi. Mit 2 Siegen in der Quali und dann gegen Cheung, Saive, Wang Hao, Chuan und Kong bedeutete die Gesamt-Leistung des nicht einmal auf der Weltrangliste Geführten sicher die größte Sensation der Pro-Tour-Geschichte!

Damen-Einzel - die entscheidende Phase
Achtelfinale: Alle 8 Achtelfinals endeten wie erwartet. __ "Susi" gewann im Duell der Ungesetzten gegen die Chinesin Wang Shan (46).
Viertelfinale: Hier hatten die 4 in der oberen Tableauhälfte gestarteten Chinesinnen es alle geschafft, waren also unter sich, während unten (wo allerdings auch nur 2 gestartet waren) gar keine mehr im Wettbewerb war. __ Überraschen konnte nur "Susi" - die ja dafür aber schon zum zweiten Mal. Sie schlug Li Jia Wei (Sin,13) mit 4:2.
Halbfinale: Hier folgte direkt "Susi"s Geniestreich Nr. 3: gegen Lin Ling (Hkg,5) konnte sie einen 1:2-Rückstand in ein 4:2 (12:10 im 6.) verwandeln und so - nach Brasilien 2001 - zum zweiten Mal ein Einzel-Finale auf der Pro Tour erreichen. __ Vor allem in der Deutlichkeit unerwartet auch das 4:1 von Guo Yan (11) gegen ihre an 1 gesetzte Landsfrau Niu Jianfeng (3).
Finale: Die an 6 gesetzte Guo Yan holte sich den Titel bei den Korea Open, indem sie den Siegeszug der Österreicherin mit einem klaren 4:0 stoppte. __ Doch das dürfte der Freude Liu Jias, endgültig wieder in der Weltspitze dabei zu sein, keinen Abbruch getan haben.

Herren-Doppel
Qualifikation: Überraschungen/Interessantes: Nach leichtem Sieg gegen die Brüder Al Hammadi (Katar) schafften Asamoah/Gerell DIE Doppel-Sensation! Der 209. und der 197. der Weltrangliste bezwangen - und das sogar recht deutlich mit 3:1 - eins der 5 weltbesten Doppel, Chuan Chih-Yuan/Chiang Peng-Lung, 5. und 10. in der Welt! __ Überraschend noch die Niederlage der Brüder Saive gegen die jungen Japaner Mitamura/Sakamoto (153/136).
Die Schweden und Österreicher: Svensson/Axelqvist unterlagen der Abwehr-/Angriff-Kombination Matsushita/Such (Jap/Pol) 0:3. __ 1:0, 1:2, 3:2 - so sah der Spielverlauf in beiden Spielen des ebenfalls gemischten Paares Chen Weixing und Lengerov gegen 2 koreanische Paare aus - in Runde 2 übrigens noch eine Kombination mit einem Abwehrspieler, nämlich Vizeweltmeister Joo.
Hauptfeld: Interessantes: Ähnlich wie im Damen-Einzel war die Verteilung der Chinesen etwas einseitig. In die obere Hälfte gelost waren ihre 3 besten Doppel, in die untere gar keins. __ Dass sich zu den 3 chinesischen Paaren mit Cheung/Leung auch noch das erfolgreichste der übrigen 5 gesetzten gesellte, lässt die Verteilung endgültig schief und somit den Weg ins Finale unten deutlich leichter erscheinen.
Die Schweden und Österreicher: Nach ihrem großartigen Sieg trafen Asamoah/Gerell in der Hauptrunde direkt wieder auf ein Top5-Doppel. Gegen Cheung Yuk/Leung Chu Yan (Hkg) konnten sie nicht noch einmal auf einem solch hohen Niveau spielen und unterlagen deutlich. __ Chen/Lengerov mussten gleich in Runde 1 - die ja im Doppel schon das Achtelfinale bedeutet - gegen die beiden Einzel-Finalisten Chen Qi und Ma Lin ran. 3 Sätze lang waren sie ebenbürtig, verloren aber dennoch mit 0:4. __ Jindrak und Gardos hatten großes Auslosungsglück. Warum sie - im Gegensatz z.B. zum Weltklassedoppel Chiang/Chuan - überhaupt direkt in die Hauptrunde gesetzt wurden, ist mir ein Rätsel. Ich nehme an, es lag daran, dass man bis zuletzt mit Werner Schlagers Teilnahme rechnete; aber dann muss man doch trotzdem so flexibel sein, 2 Doppelpaare einfach gegeneinander auszutauschen, um einen fairen Wettbewerb zu gewährleisten! Entscheidend für Karl und Robert aber: sie nutzten ihre Chance und bezwangen die Qualifikanten Mikamura/Sakamota 4:1. Im Viertelfinale war allerdings gegen Ko Lai Chak/Li Ching (Hkg) mit 1:4 Schluss. __ Chen/Ma rangen hier das routinierteste Doppel Wang Liqin/Yan Sen mit 4:3 nieder.
Die entscheidende Phase: Halbfinale: Auch hier konnte selbst der Olympiasieger Chens Siegeszug nicht stoppen. Kong/Wang Hao führten 2:1, verloren dann aber im 7. Satz mit der Höchststrafe 0:11. __ Die Koreaner verpassten ihre einzige Finalchance. Kim Taek Soo/Oh Sang Eun waren chancenlos (verloren ebenfalls 1 Satz zu 0!) gegen Ko/Li.
Finale: Hongkongs zweites Doppel lag von Anfang an zurück, und so holte sich Ma seinen zweiten Korea-Open- und Chen gleich im ersten Pro-Tour-Turnier den ersten Titel.

Damen-Doppel
Weder in der Qualifikation noch im Achtelfinale gab es Überraschungen.
Die Österreicherin Liu Jia spielte mit der zweiten nicht für Asien antretenden Spielerin, Wang Chen. Und das schien gut zu passen, denn sie lieferten den starken Guo Yan/Li Nan (11/9) einen heißen Kampf und verloren erst im 6. Satz mit 9:11.
Dass die Chinesinnen tatsächlich nicht unbesiegbar sind, zeigten im Viertelfinale die Japanerinnen Umemura/Fujinuma (16/32). In einem hin und her wogenden Match behielten sei am Ende des 7. Satzes mit 11:8 die Oberhand. __ Ähnliches (11:9 im 7.) gelang ihren jungen Teamkolleginnen Taniguchi/Fujita (176/169) gegen die favorisierten Zhang Xueling/Tan Paey Fern (Sin,52/107).
Das Halbfinale war dann allerdings Endstation für die 4 Japanerinnen.
Den Titel holten sich wie erwartet Niu Jianfeng/Guo Yue (Ch,3/7) mit einem 4:2-Finalerfolg über die an 2 gesetzten Jing Jun Hong/Li Jia Wei (Sin,26/13).

Fazit: China holt beim 1. Pro-Tour-Turnier der Saison alle 4 Titel! Doch noch haben Boll, Samsonov, Schlager und Boros nicht ins Geschehen eingegriffen.
Die Sensations-Zweiten!   Chen Qi = Wunderknabe á la Guo Yue?   UND   Susi stellt sich erfolgreich der asiatischen Übermacht

WM 2003 (19.-25.5., Paris, Frankreich)
16.5.: Die Auslosung ist erfolgt
Herren: Für mich sieht die obere Hälfte mit Boll, Schlager, Rosskopf, Persson, Saive, Kong, Wang Liqin ... im Schnitt nicht ganz so schlimm aus wie die untere Hälfte mit Samsonov, Primorac, Kreanga, Waldner, Chuan Chih Yuan, Wang Hao, Ma Lin ...!
Auch beim direkten Vergleich zwischen Timo und Vladi scheint es der Weißrusse NOCH deutlich schwerer erwischt zu haben. Ausnahme: Qiu Yike, gleich in Runde 2, ist zwar erst 17, doch der Sieger des Junior Circuit Finales 2002 in Stockholm ist wohl DER kommende Chinese. Sollte Timo diesen frühen Härtetest überstehen, warten theoretisch zwar auch weiterhin selbstverständlich nur Weltklassespieler, aber immerhin nur noch solche mit Ranglistenpositionen aus dem unteren Teil der jeweiligen zu Setzenden. Statt möglichen Nr. 17 (aus 17-32), 9 (9-16), 5 (5-8) und 3 (3-4) sind es Nr. 30, 15, 8 und 4. Bei Samsonov: 24, 9, 7, 2. Natürlich sind diese Ranglistenzahlen nicht die einzige Wahrheit und die Unterschiede zwischen einzelnen Spielern so klein, dass die Tagesform ausschlaggebender ist als eben jene Positionen. Einen Fingerzeig aber geben sie allemal.
Hier daher alle direkt in der Hauptrunde stehenden deutschen, österreichischen und schwedischen Spieler, samt den neben Timo und Werner 4 größte Favoriten auf Gold, mit ihren nach Setzung erwarteten Gegnern der Runden 2 bis 6 (=Halbfinale) (zum Vergleich, wer es wie schwer hat, mit Weltranglistenplätzen):
Timo Boll(1.): Qiu Yike(40.), Cheung Yuk(30.), Karlsson(15.), Kong(8.), Wang(4.). Statt Kong vermute ich allerdings Oh Sang Eun(13.)
Torben Wosik(25.): Tasaki(41.), Ma Lin(2.), Smirnov(16.), Chuan Chih Yuan(5.), Samsonov(3.)
Jörg Roßkopf(27.): Vereinskamerad Grujic(56.), Werner Schlager(6.), Liu Guozheng(14.), Wang Liqin(4.), Boll(1.)
Werner Schlager(6.): Matsushita(44.), Rosskopf(27.), Liu Guozheng(14.), Wang Liqin(4.), Timo(1.)
Lars Hielscher(81.): Primorac(10.), Lundquist(34.), Wang Hao(7.), Samsonov(3.), Ma Lin(2.)
Zoltan Fejer-Konnerth(86.): Waldner(19.), Chuan Chih Yuan(5.), Smirnov(16.), Ma Lin(2.), Samsonov(3.)
Chen Weixing(42.): Lundquist(34.), Primorac(10.), Wang Hao(7.), Samsonov(3.), Ma Lin(2.)
Kostadin Lengerov(80.): Cheung Yuk(30.), Boll(1.), Karlsson(15.), Kong(8.), Wang(4.)
Peter Karlsson(15.): Pazsy(71.), Gatien(31.), Boll(1.), Kong(8.), Wang(4.)
Jan-Ove Waldner(19.): Fejer-Konnerth(86.), Chuan Chih Yuan(5.), Smirnov(16.), Ma Lin(2.), Samsonov(3.)
Jörgen Persson(22.): Leung Chu Yan(60.), Chiang Peng Lung(11.), Wang Liqin(4.), Schlager(6.), Boll(1.)
Jens Lundquist(34.): Chen Weixing(42.), Primorac(10.), Wang Hao(7.), Samsonov(3.), Ma Lin(2.)
Fredrik Håkansson(36.): Ryu Seung Min(12.), Chila (35.), Ma Lin(2.), Chuan Chih Yuan(5.), Samsonov(3.)
Samsonov: Eloi(42.), Tang Peng(24.), Kreanga(9.), Wang Hao(7.),Ma Lin(2.)
Wang Liqin(4.): 70., 18., 11., 6., 1.
Ma Lin(2.): 82., 25., 12., 5., 3.
Wang Hao(7.): 47., 28., 10., 3., 2.
Die ersten Runden:
Runde 1: Hier bekommt es jeder der 64 direkt im Hauptfeld vertretenen mit einem Qualifikanten zu tun - deren stärkster nach der Weltrangliste übrigens Bastian Steger ist. Er rutschte also knapp an der direkten Setzung vorbei, was, zumindest wenn er nicht direkt auf einen der Top-16-Gesetzten trifft, ja aber nicht unbedingt ein Nachteil sein muss.
Runde 2: Hier sehe ich kaum Überraschungen auf uns zukommen. Von den Top-Gesetzten besonders hart gefordert werden könnte meiner Meinung nach neben Timo auch Kong (von Johnny Huang), Liu Guozheng (von Korbel) und Chuan (von Karakasevic). Besonders interessant u.a. auch 2 Spiele mit französischer und 2 mit östereichischer Beteiligung: Gatien gegen Crisan, Samsonov gegen Eloi, Schlager gegen Matsushita und Chen gegen Lundquist (dem er ja im Team-Wettbewerb von Zagreb so deutlich unter-, im Einzel dann aber überlegen war).
Runde 3: Hier könnte ich mir schon mehr Überraschungen (gemessen an der Weltrangliste) vorstellen: z.B. von Persson gegen Chiang Peng Lung, Tang Peng gegen Samsonov (!), Keen gegen Kreanga, Lundquist gegen Primorac, Waldner gegen Chuan und Maze gegen Smirnov. Und: falls Liu es doch s weit schafft, könnte es das klassische Duell geben: Kim Taek Soo - Liu Guozheng! Die Neuauflage des vielleicht mitreißendsten Matches aller Zeiten, als bei der letzten WM in Osaka Kim und Liu die gesamte Halle in Bann zogen. Kim konnte damals in der unsagbar spannenden Verlängerung des letzten Satzes viele Matchbälle zum möglichen sensationellen 3:2-Halbfinalsieg Südkoreas über China nicht verwandeln.
Damen: Nicole Struse(34.) bekommt die Chance zur Revanche gegen Erdlij(74.), steht dann aber der wohl unüberwindbaren Hürde Zhang Yining(1.) gegenüber. Im Viertelfinale könnte Steff(8.) und im Halbfinale Niu Jianfeng(3.) auf die Siegerin warten.
Um sich ein Achtelfinale gegen letztere zu erkämpfen, müsste Tanja Hain-Hofmann schon neben 1.-Runden-Sieg Viktoria Pavlovich und Kim Hyon Hui(15.) bezwingen.
Laura Stumper müsste eine noch größere Sensation als ihren EM-Sieg gegen Batorfit schaffen, um die 2. Runde gegen Guo Yan(10.) zu überstehen. Danach würden wohl Europameisterin Badescu und dann Europa-Ranglisten-1. Boros(5.) warten. Die bekam noch einen Top-Setzplatz, da die Nr. 4, Lin Ling (Hkg) nicht dabei ist. Die Beste hiervon trifft im Viertelfinale wohl auf Li Nan(6.).
Es sei denn, Elke Wosik(55.) schaffte in ihrem 2. Match eine riesige Überraschung gegen die Chinesin.
Das allerheißeste Viertel dürfte das unterste sein. Hier wartet auf Jie Schöpp Kostromina, danach aber Guo Yue(9.), das 14-jährige Super-Talent und für mich sogar Mitfavoritin auf Gold. Da kann mun nur hoffen, dass Jie den Vorteil einer gewieften Abwehrspielerin gegen die noch nicht soo erfahrene Chinesin ausnutzen kann. Nach Jin Jun Hong würde dann auch noch Titelverteidigerin Wang Nan(2.) warten. Womit dieses Viertelfinale sicher ein Highlight des Turnieres werden wird - z.B.: Olympiasiegerin und Weltmeisterin gegen ihre wahrscheinliche Nachfolgerin.
17.5.: Leider musste Peter Karlsson in letzter Minute wegen einer Rückenverletzung zurückziehen, die ihn schon bei der EM so behinderte, dass er sensationell gegen Baggaley verlor. So dürfte Magnus Molin hoffentlich doch noch zum Einsatz kommen. Ob er aber Karlssons Setzplatz einnimmt und somit - nach seinem Sieg über ihn im Bundesliga-Halbfinale - auf Timo Boll zugeht, ist doch eher fraglich.

Europe Top 12 2003 (1.-2.2., Saarbrücken)
Vorrunde Herren-Einzel
Nach einem 1. verlorenen Satz "zum Eingewöhnen" beherrschte Timo Boll den 4. Ersatzmann Keen (Nie). Im Duell der beiden stärksten Youngster des europäischen Tischtennis wurde es dann ungleich schwieriger. Den 1. Satz gegen Maze (Dän) gewann Timo, musste aber dann einem 1:2 und 2:3 hinterher laufen. Erstaunlich für mich, dass Timo im 6. Satz nach 8:5-Führung bei 8:8 kein Timeout nahm. Das kam erst bei 10:10, als er 2 Satzbälle vergeben hatte. In diesem Fall ging das allerdings nochmal gut, denn mit 12:10 konnte sich der vom Publikum frenetisch unterstützte Deutsche in den Entscheidungssatz retten. In dem lief es dann ab 3:3 wie geschmiert, und um 14:09 Uhr hatte Timo mit einem 11:4 den Gruppensieg perfekt gemacht (8:4 Sätze).
Gleiches hatten Schlager und Samsonov mit deutlich weniger Aufwand (je 8:2) geschafft.
In den dritten Spielen dieser Gruppen ging es dann jeweils im direkten Duell um Platz 2 hinter diesen 3en, der ja auch zum Weiterkommen reichte. Jörg Rosskopf war beim 2:4 gegen seinen alten Vereinskamerad und EM-Gold-Doppelpartner Samsonov zumindest 3 Sätze ebenbürtig gewesen. Gegen Chila (Fra) hatte er dann zwar einen Top-Start, in den Sätzen 2 bis 5 aber wenig Chancen, und so kam der Franzose ins Viertelfinale. Deutlich spannender machten es Heister und Maze. Sie gewannen in 7 bzw. sehr knappen 6 Sätzen gegen Eloi bzw. Keen.
Nur in einer Gruppe war Platz 1 noch bis kurz vor Ende des 3. Matches offen. Denn Jean-Michel Saive hatte zwar Smirnov nach 2-maligem Satzrückstand noch 4:2 niedergekämpft, im vielleicht schönsten und auch einem der spannendsten Spiele des Tages aber gegen Jörgen Persson verloren. 3:1 nach Sätzen hatte Persson schon geführt, aber der alte Kämpfer Saive kam wieder heran. Und im 7. reichte Persson nicht einmal ein 7:2! Nach Timeout schaffte Saive erneut den Ausgleich! Erst der 2-Punkte-Vorsprung ab 10:10 :-) reichte dem Schweden zum 12:10- und damit 4:3-Sieg. So stand vor dem Spiel Persson - Smirnov nur fest, dass Saive weiter war. Bei Sieg von Persson sowie 4:0 oder 4:1 von Smirnov als 2. und bei 4:2 oder 4:3 von Smirnov als 1.. Für den Schweden und den Russen aber war vom 1. bis zum Ausscheiden noch alles drin. Der Weltmeister von 1990 verlor die ersten beiden Sätze unglücklch 12:14 und 10:12 und nach gewonnenem 4. auch den 5. mit knappen 9:11. Doch all die knappen Sätze und der begeisternde Sieg gegen Saive nützten ihm nichts - Jörgen Persson schied leider aus.
Vorrunde Damen-Einzel
Wie auch bei den Herren begann es mit den Begegnungen der jeweiligen Topgesetzten gegen die Nr. 3 der Gruppe. Hier aber setzte sich nur 3 Mal die Favoritin durch - nämlich Boros (Kro) und Steff (Rum) deutlich gegen Pavlovich (WRus) und Elke Wosik sowie Toth (Ung) nach einem Marathon-Match gegen Odorova (Slk).
Die einzige topgesetzte Deutsche dagegen konnte nicht überzeugen. Jie Schöpp bekam im Spiel gegen ihre Kroppacher Team-Kameradin den (ja immer bestehenden) Vorteil einer Angriffsspielerin gegen eine Abwehrspielerin, mit der sie häufig trainiert, voll zu spüren. Denn Melnik siegte mit unglaublichen 4:0 - wenn auch 3 der 4 Sätze knapp waren.
- Im 2. Gruppenspiel mussten nun die beiden anderen Deutschen gegen die Favoritinnen ran. Nicole Struse hielt mit Boros zwar mit, lag beim 2:4 aber nie in Führung, und Olga Nemes war beim 1:4 gegen Toth ziemlich chancenlos.
Außerdem ließ Steff Batorfi keine Chance und Melnik überraschte auch Badescu und zeigte so, dass der Sieg über Jie nicht an einer schlechten Leistung der Deutschen, sondern an einer guten Form der Russin gelegen hatte.
- Alle 4 Siegerinnen des ersten Spieles hatten also auch ihr zweites und somit die Gruppe gewonnen, so dass es in allen 4 dritten Gruppenspielen um den 2. Viertelfinalplatz ging. Und: alle 4 Deutschen mussten nach Niederlagen im ersten Spiel nun gewinnen.
Nicole schaffte dies gegen die nach ihrem Armbruch noch nicht wieder in Top-Form spielende Pavlovich ohne Probleme (4:1).
In den anderen 3 Spielen war es extem spannend. Elke konnte den 1. Satz gegen Batorfi 16:14 gewinnen, verlor dann zu 8 und 10, und gewann wieder zu 7. Bei 2:2 und 9:10 (Satzball gegen sich) konnte sie ihren Ärger nicht beherrschen und bekam eine Gelbe Karte. Das trug natürlich nicht gerade zu ihrer Beruhigung bei, so dass sie direkt darauf zum dritten Mal einen "Elfmeter" verschoss und so den Satz abgab. Umso beachtenswerter, dass Elke sich fangen konnte und gegen eine so routinierte und starke Spielerin wie die Langweiderin dennoch den 6. Satz zu 8 und den 7. dann zu 3 gewann.
Jie begann gegen Badescu wieder mäßig und konnte erst ihren 7. Satz des Turniers endlich gewinnen. Dann jedoch hatte sie sich gefangen, ging direkt mit 3:2 Sätzen in Führung und bog nach Rückstand auch den 6. noch zum 12:10 und somit das Spiel zum 4:2 um.
Wie Timo gegen Maze, gewann Olga den 1. Satz gegen die erneut überraschend starke Odorova, musste dann aber einem 1:2 und 2:3 hinterher laufen. Und die Parallelität setzte sich fort, denn auch Olga schaffte mit Siegen im 6. und 7. Satz (11:8) noch die Kehrtwende.
So haben also alle 4 Deutschen nicht nur ihr erstes Spiel verloren und ihr zweites gewonnen, sondern sind auch alle Gruppen-Zweite geworden und kamen dadurch alle weiter. Und das Tolle für die Zuschauer: Außerdem konnten sie dadurch nicht aufeinander treffen! Alle würden im Viertelfinale auf eine Gruppen-Erste treffen, was auch hieß, dass in jedem der 4 Viertelfinals eine Deutsche stehen würde!

Viertelfinale - Finale (bald)

Deutscher Doppelsieg! Herzlichen Glückwunsch an Jie Schöpp und Timo Boll!

Croatian Open 2003 (23.-26.1., Zagreb, Kroatien)
Berichte folgen noch.

Er hat es geschafft! Timo Boll ist die Nr. 1 der Weltrangliste, der beste TT-Spieler der Welt !!!
23.12.02/2.1.03: Der nächste Superlativ! Unglaublich, was er 2002 - mit 21 Jahren - alles geleistet hat!
- Februar: Bei seiner ersten Teilnahme das prestigeträchtige Europe Top 12 gewonnen - als erster Deutscher!
- April: Europameister! Und das nicht nur im Einzel, sondern auch noch im Doppel! Sowie als Nr.1 die Mannschaft ins Finale "gebracht".
- November: Wordcup-Sieger! Sportlich gesehen DER absolute Höhepunkt! Mit Siegen über den Weltmeister und den Olympiasieger - und das IN deren Land, DER TT-Nation schlechthin. Das kann selbst ein Weltmeister- oder Olympiatitel kaum noch toppen! Es sei denn, 2008 in Peking, wieder mit Siegen gegen mindestens 2 der besten Chinesen!
- Zwischendurch mehrere Halbfinal- und Finalplätze bei der Serie der großen 13 Turniere des Jahres, der Pro Tour.
- Dezember: Und am Ende der 3. Platz bei den Pro Tour Grand Finals in Stockholm.
=> Vom 14. vor auf den 1. Platz der Weltrangliste!! Als erster Europäer seit 3 Jahren und als erster Deutscher überhaupt!
(Eberhard Schöler und Jörg "Rossi" Roßkopf, der "Mr. Tischtennis", hatten es "nur" bis auf Rang 2 bzw. 4 geschafft.)

Große Spannung auch noch nach dem Jahresfinale!
15.12.02: Nachdem er ins Halbfinale kam, während Ma Lin schon eine Runde früher verlor, ist es tatsächlich möglich, dass Timo Boll noch in diesem Jahr die Nr. 1 der Weltrangliste geworden ist.
Allerdings würde es ohnehin erst im nächsten Jahr offiziell, nämlich am 2.1., wenn die neue Rangliste heraus kommt.
Und bis dahin ist es auch noch nicht sicher. Denn es ist sehr knapp, und es gibt verschiedene Kriterien, nach denen man Punkte verlieren und gewinnen kann. Selbst der Chef der ITTF-Ranking-Kommission, mit dem ich selber sprach, weiß noch nicht, ob es für Timo gereicht hat. Es gibt unter anderem auch halbe Punkte, die in der Rangliste nicht auftauchen, und viel hängt davon ab, wieviele Punkte Ma Lin nicht nur dadurch verlor, dass er seinen Titel nicht verteidigen konnte, sondern auch durch seine Niederlage gegen Wang Hao. Am 2. Januar werden wir es wissen.


ITTF Pro Tour Grand Finals 2002 (Stockholm, 12.-15.12.)

Tag 1 , erster Teil:
Eröffnet wurde das doppelte Turnier mit den Junior Finals, bei denen in 4er-Gruppen und daher nur mit 3 Gewinnsätzen gespielt wurde, um jedem mindestens 3 Matches zu garantieren. Los ging es mit den Mädchen und dem Spiel der jüngsten und kleinsten Teilnehmerin gegen eine der längsten. Ai Fukohara - gerade 14 geworden und schon ein kleiner Superstar im gar nicht soo tischtennisverrückten Japan - gewann nicht nur gegen die fast doppelt so lange Taiwanesin Lu Yun-Feng, sondern auch ihr zweites Match gegen Frida Johansson. Die Schwedin war erst einen Tag vor Turnierbeginn durch einen Anruf direkt aus dem Schulunterrricht geholt worden, da die eigentlich mit der Wildcard für die Heimnation bedachte Marie Olsson krank geworden war. So unvorbereitet in ein Turnier gegen die besten der Welt zu gehen, war natürlich schwer für Frida, die den asiatiaschen, teils schon auf der Pro Tour etablierten Gegnerinnen ja ohnehin nicht ganz ebenbürtig war. So schlug sie sich mit 8 bzw. 9 Punkten in zumindest einem der Sätze recht wacker. Dennoch war es ihr hinterher fast ein wenig peinlich, dass sie dem Publikum nicht mehr hatte bieten können.
Da auch die Chinesin Chang Chenchen beide Spiele (jeweils 3:0 gewinnen hatte können, standen die für das Halbfinale qualifizierten schon nach Tag 1 fest.
In der 2. Mädchen-Gruppe schlug sich die einzige qualifizierte Europäerin, Georgina Pota, hervorragend. Gegen beide asiatischen Gegnerinnen hatte sie schon verloren. Doch die Japanerin Sayaka Hirano konnte sie in den ersten 2 Sätzen klar in Schach halten und nach einem 2 Sätze währenden Konzentrationsloch mit 11:6 im Entscheidungssatz bezwingen. Und die Taiwanesin Huang I-Hwa, die beim ersten Aufeinandertreffen noch 4:0 gewonnen und auch beim letzten 3:1 geführt hatte, war diesmal mit ihrem Topspin-Spiel gegen die stark blockende und konternde Ungarin völlig chancenlos.
Auch hier stand schon vor dem 3. Einzel fest, das neben Pota auch die Chinesin Peng Luyang das Halbfinale erreicht hatte.
Bei den Jungen wurde am ersten Tag nur 1 Einzel gespielt. Hier hatte der neben Boll und Struse dritte deutsche Starter in Stockholm, Christian Süß, einen Bomben-Auftakt. Der Ungar Daniel Zwickl war beim 3-fachen 7:11 überraschend chancenlos. Johan Axelqvist, der schwedische Wildcard-Inhaber, führte mit 1:0 und 2:1 gegen den schon auf der Pro Tour recht aktiven Ryusuke Sakamoto. Doch die Ueberraschung schaffte er nicht ganz. Der Japaner kam zurück und gewann die Sätze 4 und 5. Die übrigen 2 Matches wurden wie erwartet von den beiden favorisierten Chinesen gewonnen.

!!! Die Berichte 2. Hälfte Tag 1 samt Tag 2 und 3 waren für mich nicht abrufbar, folgen aber in den nächsten 5-10 Tagen!!!

Tag 2

Tag 3

Der Finaltag bot nur 4 Matches.
Das Finale im Junioren-Einzel: Die Nr. 1 der Junioren-Rangliste, Qui Yike (Ch), bestätigte die starken Eindrücke der Vortage und gewann mehr als deutlich. Nur in Satz 2 konnte Ryusuke Sakamoto beim 10:12 mithalten, und Satz 4 ging sogar an den Japaner. Doch im 1., 3. und 5. bekam er jeweils nur 2 oder 3 Punkte.
Das Finale im Herren-Einzel: Chuan gegen Kreanga. Eine völlig unerwartete Paarung, denn beide waren weder (nach der Pro-Tour-Wertung) gesetzt noch ganz vorne in der Weltrangliste (7 bzw. 8). Und es hatte auch keiner der beiden Finalisten den Weltranglisten-1. Ma Lin oder Weltmeister Wang Liqin besiegt. Sondern Chuan Kong, Saive und Wang Hao und Kreanga Qin Zhijian, Heister und Boll. Aber dennoch wurde es ein absolut hochklassiges Match.
Von Anfang an wurden die Stärken der beiden sichtbar: beim Griechen das kompromisslose harte Topspin-Spiel insbesondere mit der Rückhand, und bei Chuang die unglaubliche Beinarbeit, das gute Allroundspiel und die extreme Sicherheit, besonders beim Blocken.
Ein Klasse-Ballwechsel beendete den 1. Satz. 5-6 Mal blockte Chuan 1 Meter hinter dem Tisch die harten Vor- und Rückhand-Topspins Kreangas => 11:9.
Im 2. Satz gewann Kreanga zwar wie so häufig sie 3 spektakulärsten Ballwechsel, doch in den kleinen Punkten war ihm Chuan klar überlegen. Der Taiwanese machte allein mit Rückhandflip in den ersten 2 Sätzen 5 direkte Punkte, wogegen Kreanga z.B. beim Satzball den Return ins Netz schupfte.
Im 3. zog Kreanga auf 5:1 und 7:3 davon, doch bei 8:8 war Chuan wieder dran. Bei 9:9 dann ein Rückhand-Konter-Duell, das der Grieche mit einem von ihm eher selten zu sehenden Schuss (statt der spektakulären Topspins) abschloss. Er rettete den Satz mit 11:9 und blieb somit im Match.
Bei 3:2 im 4. wurde Chuan ein Aufschlag abgezählt. Er hatte den Ball nicht senkrecht, sondern zu sehr Richtung Körper geworfen. Bei 8:7 passierte Kreanga Ähnliches. Bei ihm hiess es, er habe beim Hochwerfen unter dem Tisch ausgeholt. Dann - vielleicht auch als Folge - wieder 2 einfache Punkte für Chuan und somit 2 Satzbälle. Kreanga wurde gewohnheitsgemäß keineswegs vorsichtiger, sondern knallte einen parallelen Rückhand-Topspin am Taiwanesen vorbei. Beim 2. Satzball wieder ein Rückhand-Konter-Duell und wie so oft im Tischtennis eine Geste der Fairness: Als Kreanga einen leichten Netzball hatte, traf Chuan den Ball fast unmerklich mit Finger und Belag, fing ihn aber direkt danach auf und gab so sein kleines Missgeschick zu - und das bei Satzball! Kreanga nutzte seine Chance und gewann doch noch den 4. Satz mit 12:10.
Im 5. stand es schnell 0:5 gegen den Griechen, und da auch die nächsten 2 Risiko-Schläge nicht ihr Ziel fanden, ging der Satz ruckzuck mit 11:1 an den Ochsenhausener.
Satz 6 verlief fast umgekehrt - auch wenn es am Ende mit 11:7 nicht ganz so deutlich für den - in Ochsenhausen ja just durch Chuan ersetzten - Griechen war.
Also musste die Entscheidung im 7. Satz fallen. Wieder war Chuan im Return-Spiel und den kleinen Bällen besser, so dass bei 5:3 die Seiten gewechselt wurden. Bei 4:7 nahm Kreanga - ganz ohne Coach in Stockholm - Timeout. Und es schien zu helfen, denn wieder gelang ihm ein spektakulärer Rückhand-Topspin-Punkt. Der Bundesliga-Spieler aber antwortete wie so häufig mit einem starken Flip. Dann vergab Kreanga, jetzt für Montpellier (Fra) aktiv, seine letzte Chance als er einen hohen Ball nach verunglückten Block verschoss => 5:10. Am Ende hieß es 11:6 für Chuan, der so nach 3 Final-Verlusten allein in diesem Jahr diese Serie durchbrach und das wichtigste aller Finals für sich entschied. Und das auch noch, indem er hintereinander den Olympiasieger und dann just die 3, die ihn in jenen Finals den Triumph verbaut hatten, bezwang!
Er meinte hinterher, er habe die 3 Niederlagen zwar im Hinterkopf gehabt, aber eher daraus gelernt, als dass sie ihn nervös gemacht hätten.
Kreanga fand, er habe im Entscheidungssatz neben dem Auslassen einiger Chancen auch zu wenig riskiert, was der Betrachter, wie oben beschrieben, allerdings nicht ganz bestätigen kann. Es waren in allererster Linie immer wieder die guten Returns des Taiwanesen und die schlechten des Griechen, die wohl den Ausschlag gaben. Mehr Risiko als Kreanga - das geht kaum.
Herren-Doppel-Finale: Ganz wie erwartet waren Kong Linghui und Ma Lin von Anfang an überlegen. Die Japaner Tasaki und Kito, die ja beide schon in der Bundesliga spielten (Tasaki in Gönnern, Kito 2 Jahre in der 2. Liga in Oberhausen (spricht auch gut Deutsch)), hatten ja schon mit der Qualifikation für das Turnier mehr geschafft als erwartet. Dann sogar noch Viertel- und Halbfinale zu gewinnen, war für sie mehr als zufriedenstellend. So konnten sie auch nur im 3. Satz echten Widerstand bieten, vergaben aber leider mehrere Satzbälle und verloren 13:15. Kong/Ma holten sich schliesslich den Titel der Grand-Final-Sieger.
Damen-Doppel-Finale: Hier lief es nicht ganz wie erwartet. Zwar fehlte, wie so oft bei Finals, in denen die Chinesinnen unter sich sind, ein wenig die Spannung und noch mehr die Stimmung in der Halle. Aber die eigentlichen Underdogs Niu Jianfeng/Li Jia begannen sehr stark und behielten das Tempo bei, so dass sie schliesslich 3:0 in Sätzen und 9:7 führten. Allerdings hatte man immer noch das Gefühl, die im Einzel ja an 1 und 2 gesetzten Zhang Yining/Li Nan könnten das Blatt wenden, als sie auf 10:10 ausglichen. Doch mit einem Klasse-Ballwechsel, bei dem sogar gleich mehrere Topspins aus der Halbdistanz zu sehen waren, schafften Li und Niu die kleine Ueberraschung und holten sich den Titel samt der 6000 $ Preisgeld.
Diese allerdings gehen direkt an den Verband, der ganz allein entscheidend, ob und wieviel von dem Geld die Spielerinnen erhalten. Die dem Shopping nicht abgeneigte Li Jia meinte allerdings, es sei ohnehin nicht genug, um sich alle Wünsche erfüllen zu können.
Ob die beiden, die erst Anfang des Jahres in Qatar zum ersten Mal zusammen spielten und schon so erfolgreich sind, dies auch in Zukunft tun werden, steht keinesfalls fest. Denn wieder einmal ist es der Verband, der - notfalls auch gegen den Willen der Spieler - die Paaraufteilung entscheidet.
Soviel aus dem wunderschönen Stockholm! Hoffe die - wieder etwas anderen - Berichte haben Euch gefallen!
Hejdå!

Endstand im "Race to Stockholm" - wer hat die Teilnahme geschafft?
Mit den Danish Open ist das letzte der 13 Pro-Tour-Turniere des Jahres beendet, und es steht fest, wer im Laufe dieser Turniere auf 5 der 6 Kontinente genügend Punkte gesammelt hat, um beim lukrativen Finale in Stockholm dabei sein zu dürfen.
Nachdem im Herren-Einzel ja 14 Plätze schon vergeben waren, schaffte es Smirnov (Ochsenhausen) seine Teilnahme zu verteidigen und Maze (Düsseldorf), der mit Platz 17 ja auch die besten Chancen gehabt hatte, konnte dem in Farum nicht startenden Cheung Yuk (Hkg) noch den 16. Platz abluchsen sowie Oh Sang Eun (S-Kor) und Tasaki (Jap) daran hindern noch an ihm vorbei zu ziehen. Von den 5 Spielern, die noch Chancen auf einen der 2 offenen Plätze hatten, haben sich also die 2 Europäer durchgesetzt und die 3 Asiaten hinter sich gelassen!
Auch Nicole Struse (Kroppach) hat es geschafft! Neben Timo Boll und Christian Süß wird auch sie im Damen-Einzel als dritte Deutsche beim Jahreshöhepunkt in Stockholm dabei sein!
Nachdem sie so unglücklich verlor, war es wiederum Glück für Nicole, dass weder Li Jia noch Jiang Huajun oder Fan Ying in Warschau oder Farum am Start waren. Denn die Weltranglisten-10. und Dutch-Open-Finalistin Li hätte nur ein einziges Match gewinnen müssen, was sie mit Sicherheit geschafft hätte. Und auch die junge German-Open-Finalistin Fan Ying hätte sicher, sowie Jiang wahrscheinlich, die nötigen 2 Einzelsiege geschafft. Auch gut für die Deutsche, dass die Aufholjagd der anderen Weltranglisten-10. Ryu schon im Achtelfinale gestoppt wurde. Ein, durchaus denkbarer, Halbfinalplatz hätte der Koreanerin gereicht. So aber konnte Nicole, die ja von der Finalistin Guo Ye überholt wurde, ihrerseits Li überholen, Jiang und Fan hinter sich lassen und so den gerade ausreichenden 15. Platz verteidigen.
Auch Mihaela Steff (Langweid) hat durch ihren Viertelfinalplatz die Grand Finals endgültig erreicht.

Und hier die endgültigen Teilnehmer der Einzel- und Doppel-Klassen:
Herren-Einzel
- Ma Lin (Ch, Weltranglisten-1., Pro-Tour-Wertungs-1.(nahm 2002 an 7 der 13 Pro-Tour-Turniere teil))
- Timo Boll (Gönnern, 2., 4.(8) World-Cup-Sieger, Europameister, Top12-Sieger)
- Wang Liqin (Ch, 3., 7.(5), Weltmeister, Asienmeister)
- Werner Schlager (Öst, 4., 2.(11))
- Kong Linghui (Ch, 5., 9.(7), Olympiasieger)
- Samsonov (WRus, früher Düsseldorf, 6., 13.(nur4))
- Chuan Chi Yuan (Tai, Ochsenhausen, 7., 5.(8))
- Kreanga (Gri, früher Ochsenhausen, 8., 8.(nur4))
- Jean-Michel Saive (Bel, 9., 3.(5), Sieger beim höchstdotierten Turnier in Qatar)
- Wang Hao (Ch, 12., 6.(6))
- Ryu Seung Min (SKor, 16., 12.(6), stoppte Thomas Keinath im Halbfinale von Brasilien)
- Danny Heister (Nie, ebenfalls Gönnern, 19., 14.(11))
- Peter Karlsson (S, 21., 10.(6))
- Michael Maze (Dän, 24., 15.(8))
- Alexei Smirnov (Rus, 26., 16.(10))
- Qin Zhijian (Ch, 34., 11.(4))
- Beim Finale der Jahres-Besten werden also die ersten 9 der Weltrangliste alle dabei sein.
Die übrigen ganz Großen - Primorac, Chiang Peng-Lung, Liu Guoliang, Liu Guozheng, Oh Sang Eun, Kim Taek Soo und Persson (Nr.10,11,14,15,17,18,20) - spielten aus verschiedenen Gründen einfach zu wenige Turniere (3-6). Und der Allergrößte, Waldner (13.), brach sich wenige Monate vor dem bisher größten und gleichzeitig für ihn letzten Turnier in seiner Heimatstadt fast tragischerweise ein Bein und wird nur als Fernseh-Kommentator dabei sein können.
- Immerhin sind 9 Europäer und nur 7 Asiaten dabei.
- 11 der Spieler gehen für 11 verschiedene Länder an den Start. Nur aus China kommen mehr als einer, nämlich gleich 5.
- Die Bundesliga wird durch 5 Spieler vertreten sein.
- Reserve wären: Cheung Yuk und Tasaki (beide eh wegen Doppel vor Ort), der Unglücksrabe Oh Sang Eun (im Einzel um 3 Pläze vorbei, und im Doppel brachte er das Kunststück fertig mit 3 verschiedenen Partnern aus 3 verschiedenen Ländern jeweils unter den Top 16 zu sein (!), aber jeweils eben zu wenige Turniere gespielt zu haben) und als 4. Thomas Keinath.
Im Doppel sind nur 7 der 16 Einzel-Teilnehmer dabei:
- qualifiziert: Ma/Kong, Wang/Qin, Schlager (mit Jindrak) und Ryu (mit Lee Chul Seung), durch Wild Card: Karlsson (mit Håkansson).
- Die übrigen Paare: Ko Lai Chak/Li Ching, Cheung Yuk/Leung Chu Yan (alle 4 Hkg) und Kito/Tasaki (Jap).
- Europa wird also von 1 österreichischem und einem schwedischen Doppel vertreten, asien hat 6 Paare dabei.
- 1. und 2. Reserve sind Heister/Keen sowie Blaszcyk/Krzeszewski und 3. Boll/Fejer-Konnerth.
Damen-Einzel
- Zhang Yining (Ch, Weltranglisten-1., Pro-Tour-Wertungs-1.(obwohl sie 2002 an nur 4 der 13 Pro-Tour-Turniere teilnahm!), Asienmeisterin)
- Tamara Boros (Kro, 3., 4.(7))
- Niu Jianfeng (Ch, 4., 3.(5))
- Lin Ling (Hkg, 5., 6.(6))
- Li Nan (Ch, 6., 2.(6))
- Mihaela Steff (Rum, Langweid, 7., 11.(7))
- Li Jia Wei (Sin, 8., 9.(8))
- Tie Yana (Hkg, 10., 7.(6))
- Guo Yan (Ch, 11, 14.(5))
- Guo Yue (Ch, 15., 10.(6))
- Aya Umemura (Jap, 17., 5.(9))
- Jing Jun Hong (Sin, 18., 13.(8))
- Lau Sui Fei (Hkg, 20., 8.(7))
- Ai Fujinuma (Jap, 30., 12.(12))
- Nicole Struse (Kroppach, 36., 15.(9))
- Sandra Johansson (S, 108., 42.(7), Wildcard des Veranstalter-Landes)
- Hier werden also 7 der Top 8 der Weltrangliste dabei sein.
Dass Wang Nan fehlt (Gründe: s. Bericht vor Danish Open), ist natürlich mehr als Schade! Von den übrigen ganz Großen haben Li Ju und Chen Jing (9.,14.) ja aufgehört und sollten gar nicht mehr in der Rangliste stehen, während Kim Yon Hui (12.), Li Jia (16.) und Ni Xia Lian (Lux, 19.) auch zu wenige Turniere spielten (3/5/2) und Ryu Ji Hae (13.) einfach ein ganz schlechtes Jahr hinter sich hat.
- Hier sind die 4 Europäerinnen wie gewöhnlich gegenüber den 12 Asiatinnen in der Unterzahl.
- Die europäischen Länder haben jeweils 1 Spielerin dabei, Japan und Singapore 2, Hongkong 3(stark im Aufwind! Ersetzt quasi die sonst Zweiten, Dritten und Vierten in der Welt: Südkorea, Nordkorea und Taiwan, die allesamt überhaupt nicht dabei sind!) und China wie bei den Herren 5.
- Die Bundesliga wird nur von Steff und Struse vertreten werden.
- Als Reserve lauern hier 4 sehr starke Damen auf ihren Einsatz: Li Jia (16.), Fan Ying (21.) (beide eh wegen Doppel vor Ort), Jiang Huajun (23.), die es mit nur 3 Turnieren fast geschafft hätte (!) und die erwähnte Ryu.
Die beiden letzteren sind doppelte Pechvögel. Denn auch im Doppel wären sie fast dabei gewesen. Jiang wäre sogar qualifiziert, aber mit Li Nan, die außerdem mit Zhang qualifiziert ist und natürlich mit der spielt. Und ähnlich erging es Ryu, die mit Umemura zumindest 1. Reserve gewesen wäre, doch auch die Japanerin spielt ja mit einer anderen Partnerin.
Im Doppel sind hier 9 der 16 Einzel-Teilnehmerinnen dabei:
- qualifiziert: Li Nan/Zhang, Jing/Li Jia Wei, Niu (mit Li Jia), Guo Ye (mit Fan Ying), Fujinuma (mit Reiko Hiura) und Umemura (mit Satoko Kishida)), durch Wild Card: Johansson (mit Susanne Jonsson).
- Einziges gar nicht im Einzel vertretenes Paar: Lee Eun Sil/Suk Eun Mi (SKor).
- Die einzigen Europäerinnen sind hier die beiden Schwedinnen.
- Immerhin 1. und 2. Reserve sind Judit Herczig/Liu Jia (Öst) sowie Elke Wosik/Nicole Struse.


Danish Open (ITTF Pro Tour, Farum, 21.-24.11.02)
Herreneinzel: Tag 1+2 = Quali + Runden 1+2
Um Turniere miteinander vergleichen zu können, gibt es ab jetzt immer vorweg ein paar Zahlen zur Stärke des Feldes:
- An 4 gesetzt war der Weltranglisten-4. (Schlager); d.h., die Top 4 waren alle am Start.
- An 8 gesetzt war der Weltranglisten-20. (Heister);d.h., 8 der Top 20 waren am Start.
- Der letzte, nämlich an 16, Gesetzte war der Weltranglisten-35. (Maze); d.h., 16 der Top 35 waren am Start.
- Der letzte, der direkt ins Hauptfeld kam, war der Weltranglisten-76.; d.h., 32 der Top 76 waren am Start.
Der erste, der in die Quali musste (durfte?), wegen Punkte-Gleichstands ebenfalls 76..
Wahrscheinlich durch Los ermittelt, blieb Lars Hielscher die Quali erspart, während sein Düsseldorfer Mannschaftskamerad Magnus Molin hinein musste.
- Der letzte in der Quali als Gruppenfavorit Gesetzte war der 168.; d.h. bei 29 Gruppen: 61 der Top 168 waren am Start.
- Der letzte in der Quali als Gruppenzweiter Gesetzte war der 308.; d.h. bei 29 Gruppen: 90 der Top 308 waren am Start.
- Es gab 25 3er- und 4 2er-Gruppen; d.h. insgesamt waren 115 Spieler am Start.
Tag 1: Qualifikation
Überraschungen: Kleiner Rückschlag für Bastian Steger (84. der Weltrangliste): Völlig überraschend unterlag er dem über 300 Plätze hinter ihm rangierenden Belgier Tim Janssens (Elz,2.Bundesliga Süd,385.). Er schien nie ins Spiel zu kommen, denn es war zwar knapp, aber Bastian lag beim 2:4 nie in Führung. Da Alfredo Carneros (Spa,Neureuth,.) gegen Janssens 4:0 gewonnen hatte, brauchte er nur im abschließenden Match gegen Bastian nur 1 Satz, um Bastian und den Belgier aus dem Rennen zu werfen. Der Düsseldorfer allerdings hätte mit einem, gar nicht aussichtslos scheinenden, 4:0 auch noch weiter kommen können. So schoss er auch gleich mit 11:2 davon, doch nach 13:11 im 2. musste er den 3. Satz mit 8:11 dem Spanier überlassen, so dass das 4:2 am Ende nichts mehr einbrachte.
Peter Nilsson (111.) enttäuschte erneut, denn nach nicht überzeugendem 4:2 gegen Fynsk (Dän) verlor er mit 7:11 im Entscheidungssatz gegen dessen Uerdinger Mannschaftskameraden Fadeev (Rus,2.Bundesliga Nord,263.).
Erfreulich für die Schweden dagegen Henrik Rosvall. Nach klarem Sieg gegen einen Italiener ließ er dem gesetzten Closset (Bel) kaum eine Chance. Zwar verlor er 2 Sätze, gewann aber die anderen 4 zwischen 11:6 und 11:2.
Außerdem wurde der Japaner Yuzawa (94.) von Stepanek (Tsch,272.) überrascht.
Dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen, musste auch Fedor Kuzmin erkennen. UND dass es nicht IMMER ein gutes Omen ist, mit Kosowski (189.) in einer Quali-Gruppe zu spielen! Denn nach der äußerst knappen Niederlage in der Heimat bekam der Pole gleich die Chance zur Revanche. Die nutzte er und gewann 4:1. Nur wenige Tage nach dem mit Abstand besten Turnier seines Lebens, bei dem er (nicht nur) den Weltranglisten-5. und amtierenden Olympiasieger Kong besiegt hatte, hieß es für Kuzmin daher nun: Aus in der Quali!
Die Schweden, der einzige Österreicher und die 3 Deutschen: Pär Gerell (-) dagegen konnte 1 Woche nach seinem Sieg gegen just jenen Kosowski auch den 2. hochgelobten Polen (noch ein Auslosungs-Zufall), Gorak (212.) mit 4:1 recht deutlich in die Schranken verweisen. Moldovan (Nor) war dieses Mal noch zu stark (0:4), verlor allerdings wiederum gegen Gorak, so dass Pär nur um 1 Satz das Weiterkommen verpasste.
(-; Kleine, natürlich nicht realistische, aber zumindest mathematisch korrekte - und doch sehr nette!? - These:
Gerell > (/schlägt) Kosowski > (/schlägt) Kuzmin > (/schlägt) Olympiasieger => Gerell > (/schlägt) Olympiasieger! ;-)
Robert Svensson (258.) brauchte gegen Kaucky (Tsch) 6 Sätze, wovon er 2 mit 3:11 verlor! Aber auch von den gewonnenen war keiner knapper als 11:6. Ganz ähnlich Zoltan Fejer-Konnerth, der den Tschechen bei klarem 3:0-Vorsprung 1 Satz gar mit 11:1 gewinnen "ließ". Und es folgte fast noch eine Kopie: auch gegen Robert gewann Zolli die Sätze 1-3 und 5 deutlichst und gab nur den 4. ab (diesmal 11:13).
! Hier gab's noch keinerlei Probleme, aber so ein (wenn auch ganz natürliches) Nachlassen kann auch schnell mal ins Auge gehen !
Magnus Molin, Stefan Nilsson und Mikael Zöögling (8:1 Sätze), Mattias Stenberg 8:2, wobei der Munscheider u.a. Omori (Jap), der letzte Woche noch Timo Boll in den 7. Satz zwang, mit 4:0 abfertigte.
Anders Holm lag gegen Larsen (Dän) 2:1 und 3:2 vorne, verlor aber 9:11 im 7.. Gegen Mannschafts-Vizeweltmeister Bratanov (Bel) hielt er nicht nur ebenso gut mit, sondern konnte das Ergebnis sogar fast exakt umdrehen: er lag 0:2 und 1:3 zurück, gewann aber 11:9 im 7.! Da der Belgier aber den Dänen 4:0 bezwang, zog er ins Hauptfeld ein.
Cyprian Asamoah (248.) bewies gute Nerven, als er Skovsen (Dän) 4 Mal mit kleinsten Marginalen bezwang. David Daus (Holthausen,2.Bundesliga Nord) schaffte das, trotz 4:1, etwas deutlicher und konnte sich auch gegen den jungen Schweden mit 4:2 (nach 3:0) durchsetzen.
Mårten Stenberg (259.,Ramstein,2.Bundesliga Süd) verlor etwas enttäuschend gegen Simoncik (Tsch,-) - wenn auch in 4 sehr engen Sätzen. Gegen Robert Gardos führte er sogar klar mit 2:0, doch der einzige Österreicher in der Quali drehte das Match und gewann am Ende hauchdünn (13:11 und 12:10 im 5.+6.). Da er auch den Tschechen 4:1 geschlagen hatte, kam Robert weiter.
Im Gegensatz zu seinem Debut im Vorjahr, als er u.a. Gionis überraschte und seine Gruppe ungeschlagen gewann, verlor John Fröling (390.) nun, bei seinem 2. internationalen Einsatz, beide Spiele. Gegen Bobillier (Fra,281.) war es trotz 1:4 eigentlich unnötig, denn er führte in allen 5 Sätzen, und den einzigen deutlichen gewann er. Gegen Monrad (Dän) dagegen war er in 3 von 5 Sätzen chancenlos.
Joakim Andersson (-) konnte Pavelka (Tsch) nur in einem der 4 Sätze Paroli bieten.
Weitere Österreicher und Deutsche waren leider - zumindest in der Quali - nicht am Start.
Tag 2: 1.+2.Runde
Überraschungen: Runde 1: Leider wieder enttäuschend der Auftritt von Fredrik Håkansson (26.). Diesmal unterlag er, wieder als Gesetzter, direkt seinem nordischen Nachbarn Wang Jianfeng (Nor,93.) mit 3:4.
Krzeszewski (Pol) sinkt von Platz 37 weiter in der Weltrangliste. Nun verlor er gegen Tokic (Sln,103.).
Erneut waren 2 Chinesen schon früh gegen Osteuropäer in Trouble. Kong hätte fast schon wieder gegen einen Russen verloren. Doch diesmal konnte er Mazunov (Plüderhausen,81.) gerade noch so mit 4:3 in Schach halten. Und Wang Jianjun (72.) besiegte den ebenfalls russishen Weltranglisten-276. Lakeev erst mit 11:9 im 7..
Auch die 2 besten Franzosen hatten große Probleme. Arai (Jap,193.) verlor erst im 7. Satz gegen Eloi (Frickenhausen,27.), und Moldovan (Nor,138.) war bei 3:2-Führung dicht dran Chila (23.) rauszuwerfen.
Runde 2: Hier war nun Schluss für alle 3 Franzosen. Wieder mussten die beiden o.g. in den 7. Satz, doch diesmal verloren ihn beide, und zwar gegen die Gönnerner Grujic (Jug,71.) bzw. Tasaki (Jap,41.). Und auch Legout unterlag, sogar mit 1:4, dem stark aufspielenden Norweger Wang.
Eine Klasse-Leistung bot auch Maxim Chmyrev (Rus,Neureuth,75.), der Lee Chul Seung (S-Kor,30.) mit der schönen Serie von 12:10, 11:9, 11:8 und 11:7 nach Hause schickte.
Die beiden Riesen-Überrachungen der Danish Open aber schafften 2 junge Europäer gegen 2 Asiaten - und das mit völlig parallelen Spielverläufen.
Bojan Tokic zeigte, dass der Sieg gegen Krzeszewski kein Zufallstreffer war und zog gegen den an 5 gesetzten Oh Sang Eun (S-Kor,15.) gleich mit 3:0 davon. Auch ein 11:8 im 4. half dem Koreaner nicht, denn den 5. dominierte wieder der Slowene und gewann zum Erstaunen aller mit 11:3.
Magnus Molin (Düsseldorf,76.) hatte gegen Sanada (Jap) ein verrücktes Spiel gemacht. Er schien erst aufzuwachen, als er den 4. Satz mit 3:11 verloren hatte und 1:3 zurücklag. Dann aber ließ er dem Asiaten in 3 Sätzen nur noch 8 Punkte! Und da er nun so gut wachgerüttelt worden war, ließ er in Runde 2 gleich den größten Knaller des Turniers folgen! Wang Liqin lief wie schon Oh immer einem Rückstand hinterher, und als er schließlich den 4. Satz, ebenfalls mit 11:8, gewinnen konnte, blieb Magnus ruhig. Wie selbstverständlich beherrschte er den Weltmeister im 5. Satz und siegte mit 11:5.
Die anderen Schweden: Jens Lundquist (Frickenhausen,50.) verlor gegen Kuzmin-Bezwinger Kosowski wohl nur deshalb den 4. Satz, weil er die ersten 3 zu deutlich gewann. Im 5. rettete er sich mit 11:9 in Runde 2. Genau solch eine Wende, wie er sie damit verhindern konnte, schaffte Jens dann selbst. Denn er lag gegen Smirnov (Rus,Ochsenhausen) schon mit 0:3 zurück, holte aber mit 11:9 und 2 x 12:10 auf und war im Entscheidungssatz bei 11:6 dann nicht mehr zu stoppen.
Peter Karlsson (24.) hatte im Gegensatz zu Håkansson keinerlei Probleme mit einem Norweger - dem allerdings nicht ganz so starken Gonzales.
Henrik Rosvall machte Torben Wosik das Leben sehr schwer. Er führte schon 3:2, bevor Torben sich gerade noch mit 13:11 in den Entscheidungssatz retten konnte. Den gewann der Deutsche dann 11:7.
Das Spiel der beiden Spitzenspieler mit wenigen National-Team-Einsätzen Månsson - Daus ging über die volle Distanz. Am Ende zog der Schwede mit 11:8 in die nächste Runde ein.
Mikael Zöögling (118.) und Stefan Nilsson (132.) konnten Maze (Dän,Düsseldorf) bzw. Karakasevic (Jug,Plüderhausen) nur in 2 von 4 Sätzen dicht auf den Versen bleiben. Mattias Stenberg (129.) verlor 1:4 gegen Legout (Fra).
In Runde 2 gewann Karlsson das interne Duell mit Månsson nach 3 engen Sätzen doch noch deutlich 4:1.
Die Österreicher: Werner Schlager machte mit Bratanov kurzen Prozess. Knapper war es gegen Karakasevic, aber auch hier war Werner beim 4:1 nicht wirklich gefährdet.
Robert Gardos hielt gegen Smirnov mit, konnte aber keinen Satz gewinnen.
Die Deutschen: Lars Hielscher überzeugte und gewann nach 1:2 noch sicher mit 3 x 11:7 gegen Pavelka (Tsch). Nun wartete der Olympiasieger. Leider konnte Lars es Kuzmin nicht nachmachen, sondern unterlag Kong bis auf den 3. Satz recht deutlich.
Timo Boll machte es ähnlich wie bei den Polish Open wieder gleich am Anfang spannend. Erst im 7. Satz hatte er Varin (Fra,112.) unter Kontrolle. Der aber hatte ja letzte Woche auch immerhin Qin Zhijian besiegt. Und wie es der Zufall wollte, war genau der Timos nächster Gegner. Anfangs schien sich der World-Cup-Sieger leichter zu tun, doch eine 3:1-Führung gab er noch ab und musste also wieder in den 7. Satz, den er dann mit 11:8 für sich entscheiden konnte.
Leider genau umgekehrt als im Spiel gegen Rosvall lief es für Torben Wosik gegen Heister (Nie,Gönnern). Er führte 3:2, unterlag aber noch 8:11 im 7..
Zoltan Fejer-Konnerth kam gegen Weltmeister Wang nie über 8 Punkte hinaus.
Zwischenfazit nach Tag 2: Nur die Hälfte der 16 Gesetzten hat es auch unter die letzten 16 geschafft.
Dieses Mal ist das Spitzenfeld selten breit gestreut. Spieler aus 13 Ländern sind dabei! 3 Schweden (Polish Open: 0), dafür nur 1 Österreicher (3) und 1 Deutscher (4). Und sogar nur 2 Chinesen (3)! Dazu 1 Norweger, 1 Däne, 1 Niederländer, 1 Russe, 1 Slowene, 1 Jugoslawe, 1 Rumäne, 1 Japaner und 1 Koreaner! => Europa - Asien: 12 - 4!
9 der 16 spielen in der Bundesliga!

Dameneinzel: Tag 1+2 = Quali + Runden 1+2
Vorweg ein paar Zahlen zur Stärke des Feldes:
- An 4 gesetzt war die Weltranglisten-9. (Tie Yana); d.h., 4 der Top 9 waren am Start.
- An 8 gesetzt war die Weltranglisten-20. (Lau Sui Fei);d.h., 8 der Top 22 waren am Start.
- Die letzte, nämlich an 16, Gesetzte war die Weltranglisten-35. (Cao Xingni); d.h., 16 der Top 36 waren am Start.
- Die letzte, die direkt ins Hauptfeld kam, war die Weltranglisten-84.(Ganina); d.h., 32 der Top 84 waren am Start.
Die erste, die in die Quali musste (durfte?), war die 92. (Kostromina).
- Die letzte in der Quali als Gruppenfavoritin Gesetzte war die 158.; d.h. bei 19 Gruppen: 51 der Top 158 waren am Start.
- Die letzte in der Quali als Gruppenzweite Gesetzte war die 289.; d.h. bei 19 Gruppen: 70 der Top 289 waren am Start.
- Es gab 18 3er- und 1 2er-Gruppe; d.h. insgesamt waren 88 Spielerinnen am Start.
Tag 1: Qualifikation
Überraschungen gab es viele: Susanna Nilsson (341.) besiegte in einem extrem ausgeglichenen Match mit 4:1 die klare Gruppenfavoritin Aganovic (Kro,102.), die ja im Frühjahr in Doha noch die Weltranglisten-5. Ryu bezwungen hatte. Leider hatte Susanna mit dem gleichen Ergebnis gegen Ding Yan (Ita,221.) verloren. Die machte dann die Überraschung perfekt und besiegte auch die Kroatin, wenn auch erst mit 11:8 im 7. Satz. Bei 32 Qualifizierten aus nur 19 Gruppen bedeutete dieser 2. Platz für Susanna eine Chance von 13:19 es als Lucky Looserin doch ins Hauptfeld zu schaffen - was schließlich auch eintraf.
Auch Linda Nordenberg (205.) warf, ganz im Alleingang, eine Favoritin aus dem Wettbewerb. Zunächst hatte sie allerdings, trotz einer 2:0-Führung, gegen Mie Skov (Dän,351.) hart kämpfen müssen, denn die Dänin gewann 3 Sätze in Folge, bevor Linda sich wieder fing und schließlich mit 12:10 im Entscheidungssatz das glücklichere Ende für sich hatte. Nicht ganz so eng wurde es dann gegen die gesetzte Gourin (Fra,104.), die Skov keine Chance gelassen hatte. Linda überzeugte, führte von Anfang an und zog mit 4:1 in die Endrunde ein.
Überraschungen gab es auch in den 2 wohl stärksten aller Gruppen.
Marie Olsson (196.) unterlag zunächst der unbekannten Kim Soong Sil (einer der 5 nach Dänemark geschickten Newcomerinnen aus Süd-Korea,-) nach 2:0 noch mit 2:4. Da aber die Top-Gesetzte Jessica Göbel (108.) sich nach 11:13 und 2 x 9:11 noch fangen konnte und die Asiatin im 6. und 7. Satz schließlich sogar beherrschte, hatte Marie es noch in der Hand das Hauptfeld zu erreichen. Sie musste Jessica mit 4:1 bezwingen, und nachdem sie tatsächlich den 1. Satz 12:10 gewonnen hatte, schien Jessica zu verkrampfen und verlor 2 x 4:11. Erst im 4. Satz war sie wieder da, doch auch in dem war Marie am Ende die Glücklichere und hatte tatsächlich die Überraschung geschafft, 2 so starke Spielerinnen hinter sich zu lassen. Jessica war leider 3. und ausgeschieden.
Wie auch ihre Nationalmannschaftskollegin hatte Tanja Hain-Hofmann (114.) eine schwere Gruppe mit einer der jungen Koreanerinnen und somit eine starke Gruppe erwischt. Jung Sun Yong (-) hatte zwar gegen Luczakowska (Pol,192.) 2:4 verloren, spielte aber gegen Tanja stark auf, glich deren Satzführung aus und konnte die entscheidenden Sätze 4 und 5 mit 11:9 und 12:10 gewinnen. Ähnlich Bastian Steger, musste Tanja nun die Polin 4:0 besiegen, um noch Gruppenerste werden zu können. Leider verlor sie direkt den 1. Satz, ließ aber den Kopf nicht hängen, sondern gewann die nächsten 3 Sätze deutlich. Und zum Glück auch den 5. mit 13:11, denn während sie schon bei 4:2 Gruppenletzte gewesen wäre, wurde sie so 2. und kam als Lucky Looserin ins Hauptfeld.
Außerdem besiegte Danny Zhao (Sin) die vor ihr eingestuften Golic (Jug,194.) und Wang Yu (Ita,131.), die sogar auch noch Golic unterlag.
Die neue italienische Chinesin mit dem einfachen Namen Wenling Tan Moufardini (-) ließ dafür weder Hirano (Jap,158.) noch Halas (Sln,163.) eine Chance.
Und ebenso Lee So Young, eine weitere der jungen Koreanerinnen, gegen Fernandes (Fra,192.) und Stefanova (Ita,116.).
Nah dran war Gladieux (Fra,258.) gegen Veronika Pavlovich (WRus,Berlin,98.). 1:3 lag die Spielerin des vorderen Paarkreuzes der Bundesliga schon zurück, bevor sie das Match mit 11:9, 11:9 und 11:7 gerade noch drehen konnte.
Die Schwedinnen: Sandra Johansson (105.) gab zwar in ihren 2 Matches 3 Sätze ab, war aber nie in Gefahr die Hauptrunde zu verpassen.
Auch Susanne Jonsson (189.) hatte eine der Südkoreanerinnen in der Gruppe. Nach 2:2 Sätzen behielt sie mit 11:8 und 11:9 die Oberhand. Dies gelang ihr leider nicht im entscheidenden Match gegen Stefanska (Pol,129.), in dem sie eben jene Sätze mit jeweils 9:11 verlor.
Klasse, Anna Berglund (316.)! Sie gewann nach 0:2 noch 4:2 gegen Kassabova (265.) und hatte danach auch die zweite in der Quali topgesetzte Weißrussin, Tatyana Logatzkaya (Tostedt,97.), am Rand einer Niederlage. Sie führte 3:1, und bei 10:12 im 6. fehlten nur 1-2 Pünktchen, doch Tatyana rettete sich in den 7. Satz, den sie dann 11:6 gewann.
Leider gehörten Susanne UND Anna zu den nur 6 Gruppenzweiten, die nicht weiterkamen.
Carina Jonsson (251.) musste 2 sehr knappe Niederlagen hinnehmen. Zunächst in einem Auf und Ab gegen Gorowska (Pol,317.,8:11 im 7.) und dann gegen Fadeeva (Rus,100.) - die die Polin ebenso knapp besiegt hatte. Die 3 Sätze mit 2-Punkte-Vorsprung gingen alle an die Russin.
Frida Johansson (-) konnte in 2 Spielen nur 1 Satz gewinnen.
- Leider (und für mich unverständlicherweise) war überhaupt keine Österreicherin und auch keine einzige deutsche Nachwuchsspielerin am Start!
Tag 2: 1.+2.Runde
Überraschungen: Runde 1: Hirano, die ja überhaupt nur als Lucky Looserin ins Hauptfeld gekommen war, bezwang die an 10 gesetzte Batorfi (Ung,Langweid,27.)! Zwar konnte Csilla von 0:2 auf 3:2 vorbei ziehen, doch die Sätze 6 und 7 verlor sie wieder.
Yuka Nishi (Jap,62.) musste sich ebenfalls mit 3:4 einer Qualifikantin beugen, nämlich der o.g. Lee (-).
Runde 2: Hirano schaffte gegen ihre Landsfrau Hiura den unglaublichen Sprung einer Lucky Looserin ins Achtelfinale!
Und die Hongkong-Chinesin Zhang Rui (57.) überraschte ihre an 7 gesetzte Landsfrau vom Festland Guo Yan (17.) mit 12:10 im 6. Satz. Die "Rache" folgte aber direkt, als die an 8 gesetzte Lau Sui Fei (Hkg,22.) 0:4 gegen Li Xiaoxia (Ch,61.) unterlag.
Die Schwedinnen: Linda Nordenberg gewann Satz 1, hatte dann aber doch wenige Chancen gegen Reiko Hiura (Jap).
Sehr gut schlug sich Susanna Nilsson gegen die an 5 gesetzte Ryu (S-Kor,10.). Beim 0:4 war sie zumindest in den Sätzen 2 und 3 mit 12 und 9 Punkten dicht an der Weltklasse-Spielerin dran.
Ähnlich erging es Marie Olsson, die Odorva nur im 1. und 3. Satz bis 9 folgen konnte.
Sandra Johansson war leider ohne echte Chance und verlor 4 x 7:11 gegen Kishida (Jap,58.).
Die Deutschen: Elke Wosik (54.) ließ Logatzkaya beim erneut überzeugenden 4:0 gar keine Chance. Gegen Cao Xingni (Ch,38.) lief es dann unglücklich. Den ersten verlor Elke 9:11, den 4. bei 2:1-Führung 11:13 und den 6. erneut 9:11.
Auch Olga Nemes gewann das Auftaktmatch sicher mit 4:1 gegen Ding Yan (Ita). Doch auch sie musste sich einer Chinesin beugen, allerdings der Top-Gesetzten Zhang Yining (Ch,2.). Die ließ sich nicht noch einmal - wie bei den US Open im Vorjahr - von der routinierten Deutschen überraschen, sondern überließ ihr, bei sonst sehe klarer Überlegenheit, nur den 3. Satz.
Enger war es schon in Runde 1 überraschenderweise bei Nicole Struse gegen die Dänin Janne Jensen. 11:9, 10:12, 16:14 hieß es, bevor sie dann keine Probleme mehr hatte (7,1). Mit russischen Abwehrspielerinnen hat Nicole dieses Jahr wirklich kein Glück. Zuerst musste sie bei der EM im Spiel gegen Ganina aufgeben, dann unterlag sie bei den German Open, ebenfalls gehandicapt, Palina, und nun musste sie nach 3:2-Führung und 11:13 im Entscheidungssatz wiederum Ganina gratulieren.
Tanja Hain-Hofmann gewann gegen Kim Kyung Ah (S-Kor,23.) immerhin den 2. Satz, doch zu mehr reicht es noch nicht.
Zwischenfazit nach Tag 2: Nur 11 der 16 Gesetzten haben es wie erwartet unter die letzten 16 geschafft.
Diese verteilten sich mit 7 wie gewohnt auf weniger Länder als bei den Herren; nämlich: leider weder 1 Schwedin noch 1 Österreicherin noch 1 Deutsche; sondern 5 Chinesinnen, 4 Hongkong-Chinesinnen, 2 Süd-Koreanerinnen, 2 Japanerinnen, 1 Russin, 1 Ungarin und 1 Rumänin. => Europa - Asien: 13 - 3.
In der Bundesliga spielen 3 der 16!

Damendoppel
- Qualifikation: Von den 4 schwedischen Paaren kamen 2 in die 2. Runde, dazu beide deutschen. Doch den Sprung ins Achtelfinale schaffte keines.
Endrunde: Überraschungen: Im Achtelfinale schlugen Konishi/Takahashi (Jap) die Chinesinnen Cao/Guo Yan - und das sogar mit 4:0.
In den 8 Spielen des Achtelfinals war das einzige Doppel aus Schweden, Österreich oder Deutschland somit die erneut an 2 gesetzte Kombination Nicole Sruse/Elke Wosik. Die beiden bezwangen ein koreanisches Paar knapp mit 4:0 und ein japanisches viel deutlicher mit 4:2.
Die entscheidende Phase
- Halbfinale: Da im Viertelfinale alles wie erwartet lief, waren die 4 gesetzten Paare - 3 asiatische und 1 deutsches - nun unter sich.
4 Sätze lang konnten Nicole und Elke das Match gegen Cao/Guo ausgeglichen gestalten, doch im 5. schienen die Chinesinnen davon zu ziehen. Es wurde im 6. Satz zwar noch einmal spannend, aber die Deutschen mussten sich mit dem Halbfinalpaltz zufrieden geben. Im anderen Halbfinale hatten die an 1 gesetzten Fujinuma/Hiura keinerlei Chance gegen das bisher 2.-beste Doppel der Pro Tour, Li Nan/Zhang Yining. Warum die Japanerinnen - und auch die Deutschen - vor die Chinesinnen gesetzt wurden, ist mir schleierhaft.
- Finale: Cao und Guo holten sich Satz 1 und 5 mit 11:6. Die anderen 4, die knappen Sätze aber gewannen die deutlich routinierteren Li und Zhang allesamt mit 11:9 und holten sich so den Siegerpokal der Danish Open.

Herrendoppel
- Qualifikation: Überraschungen: Die Portugiesen Monteiro/Gouveia warfen zuerst 2 Italiener und dann auch Krcil/Pavelka (Tsch) aus dem Rennen - und das jeweils mit 3:0!
Ein anderes tschechisches Paar machte es besser: Kaucky/Simoncik besiegten nach einem 3:1 über Boisard/Rosvall (Fra/S) auch Tasaki/Sanada (Jap) - ebenfalls klar mit 3:0!
Erst gegen Håkansson/Karlsson bzw. Steger/Daus war Schluss für die beiden Außenseiter-Paare.
In dieser entscheidenden 3. Runde gab es aber noch mehr unerwartete Ergebnisse: Maze/Tugwell scheiterten mit 1:3 an der Zufalls-Kombination Wang/Carneros (Nor/Spa), die voher 2 Franzosen 3:0 und 2 Japaner in einem 5-Satz-Krimi gesiegt hatten.
Und leider gab es auch noch einen richtigen Knaller. Die Europameister Timo Boll/Zoltan Fejer-Konnerth mussten alle Hoffnungen auf eine direkte Qualifikation für Stockholm schon nach dem 1. Spiel begraben. Statt - was nötig gewesen wäre - das Turnier zu gewinnen, scheiterten sie schon in der Qualifikation. Peter Nilsson/Mikael Zöögling waren zu stark und gewannen den 4. Satz sogar 11:1!
Von 8 1/2 schwedischen Paaren kamen 4 bis in die 3. Runde, ebenso der Österreicher Gardos mit Crisan, und dazu alle 3 deutschen. Das Hauptfeld = Achtelfinale erreichten davon 3 schwedische und 2 deutsche Doppel.
Endrunde: Überraschungen: Einfach sensationell! Wenn dieser Ausdruck für für irgendetwas passt, dann für den Sieg der schon o.g. Wang Jianfeng/Alfredo Carneros (Nor,93./Spa,Neureuth,287.) gegen Kong Linghui/Ma Lin! Es spielten der 93. der Weltrangliste und der 287. (!) gegen den 1. und den 5.! Ein Zufallspaar gegen die die Pro-Tour-Wertung Anführenden! Ein asiatischer Nordeuropäer und ein Südeuropäer ohne gemeinsame 1. Sprache gegen 2 Chinesen! Doch Wang/Carneros führten 15:13, 11:6 und 11:9, ehe die Top-Gesetzten auch nur aufwachten. Nun schienen sie das Match noch zu drehen, denn sie gewannen die Sätze 4 und 5 deutlich zu 3 und 6. Aber der Norweger und der Spanier erstarrten nicht vor Furcht, sondern schafften tatsächlich die größte denkbare Überraschung, indem sie mit einem 11:8 im 6. Satz das Match beendeten und den haushohen Favoriten das Nachsehen gaben. Erst im Viertelfinale wurde der Siegeszug der beiden von Blaszczyk/Krzeszewski mit 4:1 gestoppt.
Und auch das zweite Paar, das in der Quali überrascht hatte, zeigte, dass der Sieg gegen Boll/Fejer-Konnerth nicht völlig zufällig war. Nilsson/Zöögling schlugen Schlager/Bentsen (Ö/Dän) nach 2:1 und 2:3 noch mit 4:3.
Warum die nicht eingespielte Kombination direkt ins Hauptfeld gesetzt war, sie also z.B. den deutschen Europameistern vorgezogen wurden, wo doch bei anderen Turnieren wegen fehlender gemeinsamer Erfolge u.a. nicht einmal Samsonov/Saive direkt ins Hauptfeld kamen, ist mir allerdings unerklärlich! Kann es tatsächlich der Heimvorteil des Dänen sein?!
Oh Sang Eun und Chila (S-Kor/Fra), ebenfalls ein Paar ohne nennenswerte Punkte auf der Tour, waren merkwürdigerweise sogar an 4 gesetzt worden. Und auch sie konnten das zunächst nicht rechtfertigen, denn Daus/Steger scheiterten an ihnen nach 2:0-Führung nur um Haaresbreite, nämlich mit 11:13 im 6. Satz.
Wosik/Hielscher erwischten einen tollen Start gegen die an 2 gesetzten Lee Chul Seung/Ryu Seung Min (S-Kor). Gestoppt wurden sie erst kurz vor dem Ziel, nämlich bei 3:0 und 9:9. Nachdem sie diesen Satz 9:11 verloren, schien bei den Deutschen leider gar nichts mehr zu gehen. Die Südkoreaner wendeten das Blatt und siegten mit 11:3, 11:7 und im Entscheidungssatz gar 11:1. Danach bezwangen sie auch Nilsson/Zöögling 4:2.
Molin/Lundquist - die in der Qualifikation übrigens 1 Satz mit dem rekordverdächtigen Ergebnis von 24:22 gewannen! - erreichten als zweites schwedisches Paar das Viertelfinale, indem sie Grujic/Karakasevic (Jug) ausschalteten. Dann wurden sie jedoch mit dem fast knappesten möglichen 0:4 - nämlich 3 x in der Verlängerung - von Oh/Chila gestoppt.
Keine Chance hatten Håkansson/Karlsson gegen Qin und Wang Liqin.
Die entscheidende Phase
- Halbfinale: Chila und Oh hatten sich wohl nun richtig aufeinander eingespielt und zogen mit 4:3 über Blaszczyk/Krzeszewski ins Finale ein. Auch das zweite Semifinale ging über die volle Distanz. Hier verhalf sogar der Marginale Vorsprung von 2 Punkten Qin und Wang zum Sieg über Lee und Ryu: 11:9 im 7..
- Das Finale war an Klasse und Spannung kaum zu überbieten. Wang und Qin lagen zunächst 0:1 zurück, führten dann 3:1, mußten durch ein 11:13 und ein 10:12 den Ausgleich von Oh/Chila hinnehmen und wurden am Ende mit 11:8 doch Danish-Open-Sieger.

Herreneinzel - die entscheidende Phase
Achtelfinale: Überraschungen: Sicher beflügelt durch die heimische Kulisse - und vielleicht, nachdem Oh und Tasaki ausgeschieden waren, auch durch die Gewissheit sich schon für Stockholm qualifiziert zu haben -, schaffte Michael Maze die einzige kleinere Überraschung der 8 Achtelfinals. Er ließ Heister beim 4:1 sogar relativ wenige Chancen und erreichte mit einer Turnier-Bilanz von 12:2 Sätzen das Viertelfinale.
Die Schweden, Österreicher und Deutschen:
Im Duell der jungen Schweden schien Magnus Molin sein Pulver schon gegen den Weltmeister verschossen zu haben. Er fiel, wie so häufig bei Überraschungssiegern, in ein ziemliches Loch und konnte beim 0:4 seinem Doppelpartner Jens Lundquist (=>Gesamtbilanz:12:4) kaum Paroli bieten. Der Peter Karlsson überzeugte weiter mit einem 4:0 über Tokic (=>12:1), und Werner Schlager hatte zwar mit Grujic in den Sätzen 1, 3 und 4 zu kämpfen, war aber am Ende doch deutlich vorne (=>12:3).
Timo Boll schien Maxim Chmyrev gar keine Chance zu lassen, doch ein 11:2 ist selten gut für den folgenden Satz. Da wurde es dann beim 11:9 auch um so knapper, und die Sätze 2 und 4 gingen sogar, mit dem gleichen Ergebnis, an Maxim. Nun schien Timo jedoch wieder einen Gang höher schalten zu können. 11:3 ging der 5. Satz an ihn, und auch im 6. konnte er den Russen mit 11:8 gerade noch auf Distanz halten. Mit der Bilanz von 12:8 hatte Timo somit doppelt so viele Sätze verloren wie die 2 mit den nächst-knappsten Ergebnissen!
Mit klaren 4:0- bzw. 4:1-Siegen wurden Ma Lin (=>12:1), Kong (=>12:4) und Ryu (=>12:2) ihrer Rolle als Gesetzte gerecht.
Viertelfinale: Lundquist hatte gegen einen weiter beflügelt und gleichzeitig befreit aufspielenden Maze )=>16:3) nach 2 knappen Eingangssätzen mit 1:4 das Nachsehen.
Karlsson dagegen schien gegen Werner Schlager mit 2:0 Sätzen schon auf der Siegerstraße zu sein, doch der konterte und ging 3:2 in Führung. Der Schwede blieb ruhig und glich mit einem für ihn typischen 11:1 aus, doch am Ende hatte doch der Österreicher die Nase mit 11:8 vorn (=>16:6).
Timo spielte in einer Neuauflage des World-Cup-Finales gegen den Olympiasieger. Er gewann die ersten 3 Sätze zu 9, 10 und 8 und ließ sich von einem kleinen Zwischenhoch Kongs (11:6) nicht aus der Ruhe bringen, sondern zog mit 11:6 (16:9) ins Halbfinale ein.
Ma Lin konnte gegen Ryu gerade noch so einen 1:3-Rückstand verhindern, siegte schließlich 4:2 (=>16:3) und war so der Dritte, der nach den Polish Open auch hier bis ins Semifinale vordrang.
Halbfinale: Topgesetzten
Timo hatte mit Maze vor dessen Landsleuten nur 3 Sätze lang zu kämpfen. Als er nach 0:1 den 3. Satz mit 12:10 gewonnen hatte, schien der Widerstand des Dänen schon gebrochen. Er bekam in 2 Sätzen nur noch 7 Punkte (=>Timo:20:10).
Werner konnte leider keine Revanche an Ma Lin nehmen. Im Gegenteil: er kam nie über 7 Punkte hinaus (=>Ma:20:3).
Das Finale: Hier gab es direkt wieder einen Blitz-Start des Weltranglisten-1.. Nach 6 und 7:11 war Timo erst im 3. Satz so richtig im Spiel, scheiterte aber knapp mit 10:12 und verpasste so die Chance das Spiel noch einmal offen zu gestalten. Nach einem weiteren 11:7 hieß der neue Polish-Open-Sieger Ma Lin.
Bleibt nur zu hoffen - aber auch zu erwarten, dass nach Ma Lins 3 Titeln in Magdeburg, Warschau und Farum und dem Halbfinalpaltz in Eindhoven (Gesamtbilanz europäische Herbst-Pro Tour: 18:1!) die anderen in 3 Wochen in Stockholm wieder dichter dran sind - bzw. - wie Timo beim World Cup, sogar die Nase vorn haben!

Dameneinzel - die entscheidende Phase
Achtelfinale: Überraschungen: Die einzige unerwartete Niederlage leitete sich ausgerechnet Ryu Ji Hye (S-Kor,10.), die einzige im Turnier, die Nicole Struse noch die reise nach Stockholm hätte vermiesen können. Sie unterlag Song Ah Sim (Hkg,65.) gar mit 0:4.
Überhaupt war das Achtelfinale die am wenigsten spannende Runde des Turniers. Von 8 Matches wurde kein einziges mit 4:3, nur 2 mit 4:2 und weitere 2 mit 4:1, 4 aber mit 4:0 gewonnen.
Viertelfinale: Auch hier gab es immerhin eine - sogar große - Überraschung. Li Xiaoxia trotzte der Hierarcie im chinesischen Team und warf die an 2 Gesetzte Li Nan in einem unglaublich spannenden Spiel mit 4:2 aus dem Rennen. 15:13, 12:10 und 16:14 hieß es für die Jüngere, und nachdem Li Nan 2 Sätze deutlich gewann konnte Li Xiaoxia den drohenden Ausgleich mit 11:9 gerade noch verhindern und die Überraschung perfekt machen.
Mit Mihaela Steff - 2:4 gegen Lin Ling - schied leider die einzige Europäerin im Viertelfinale aus. Außerdem waren dort nur Chinesinnen (2 davon aus Hongkong) vertreten!
Halbfinale: Hier setzten sich mit Zhang und Guo jeweils die Favoritinnen durch.
Das Finale: Die hohe Favoritin Zhang überließ der 16-jährigen Guo Ye nur den 1. und 5. Satz, ließ in den anderen 4 aber kaum Spannung und holte sich mit 4:2 den Titel bei den Danish Open - nach den US und Polish Open ihren 3. in 2002.

"Race to Stockholm" - wer schafft die Teilnahme? Stand: vor dem letzten der 13 Turniere - den Danish Open

Nach den Polish Open sind im Herren-Einzel zu den o.g. 9 Spielern und Peter Karlsson durch ihre Turnierteilnahme auf einem 3. Kontinent noch 4 sichere Stockholm-Teilnehmer hinzugekommen: Olympiasieger Kong, Weltmeister Wang, sein Doppelpartner Qin und der Südkoreaner Ryu.
Somit werden in Dänemark nur noch 2 offene Plätze vergeben. Die Chancen von Smirnov (jetzt 15.) und Maze (17.) sind durch ihren Viertel- bzw. Achtelfinalplatz gestiegen, die von Thomas Keinath (18.) gesunken. Wer immer den begehrten 16. Platz noch ergattern willl, muss noch Cheung Yuk (Hkg) überholen. Da der in Farum nicht am Start ist, würde Maze ein Platz im Achtelfinale ausreichen, während Thomas Keinath ins Viertelfinale kommen müsste. Leider hat der Deutsche - für mich völlig überraschend! - bei den Danish Open gar nicht gemeldet und wird so höchstens 2. Ersatzmann sein. Chancen auf Platz 16 (oder eben einen der Ersatzplätze) haben neben Cheung und Maze aber auch noch der starke Oh Sang Eun (S-Kor) und Tasaki (Jap). Ersterem würde, falls Maze nicht weit kommt, auch das Viertelfinale, Tasaki nur das Halbfinale reichen. Spannung pur also!
Nicole Struse liegt trotz der 2.-Runden-Niederlage nun sogar auf dem für ihre Teilnahme beim großen Finale ausreichenden Platz 15! Denn zur großen Überraschung aller wird Wang Nan auch in Dänemark nicht spielen und so - obwohl sie (bei nur 3 gespielten Turnieren!) Nr. 1 der Pro-Tour-Wertung ist! - in Stockholm nicht starten dürfen, da dazu eben die Teilnahme an 6 Turnieren oder auf 3 Kontinenten vorgeschrieben ist. Letzteres Kriterium hätte Wang in Dänemark noch erfüllen können, hat aber sensationellerweise wegen politischen Engagements darauf verzichtet! Dennoch wird es in Farum extrem spannend. Denn in Nicoles Nacken sitzen gleich 4 absolute Top-Spielerinnen: Die 3 Chinesinnen Jiang Huajun, Fan Ying und Guo Yue sowie die Südkoreanerin Ryu!
Für Timo und Zoltan gibt es nur noch 3 Alternativen. Da Wang und Qin mit ihrem Turniersieg an ihnen vorbei zogen, liegen sie nun auf Platz 9. Durch einen Turniersieg in Dänemark würden sie auf den ausreichenden 5. Platz klettern. Bei jedem anderen Ergebnis (selbst einem verlorenen Finale) reicht es höchstens zu Platz 8 und somit nur bei 1-2 Absagen anderer Doppel - was allerdings durchaus auch möglich ist. Heister/Keen (Gönnern/Jülich) könnten Wang/Qin mit einem 1/2-Finalplatz wieder überholen - aber nur, falls die Chinesen kein Spiel gewinnen! Und Blaszczyk/Krzeszewski (Grenzau/Jülich) bräuchten dazu den Einzug ins Finale.
Erstaunliche Parallelen zu Timo/Zoltan gibt es bei Nicole Struse und Elke Wosik, die sich mit ihrem Halbfinalplatz noch einmal ins Spiel gebracht haben. Auch sie müssten in Dänemark das Finale gewinnen, um ohne Absagen noch bei den Grand Finals dabei zu sein, und auch sie wären damit sichere 5.! Für Liu Jia und Judit Herczig, die ja in Polen nicht am Start waren und wertvolle Punkte verloren, hätte dennoch nun ein Achtelfinalplatz zu Platz 7 = direkte Qualifikation gereicht. (Sollten Guo Ye/Li Xiaoxia die Kriterien nun erfüllen, allerdings doch nur der Einzug ins Finale.) Doch leider verpassen sie - wie auch bei Keini, wirklich sehr schade! - alle Chancen, da sie in Dänemark ebenfalls gar nicht spielen. Und das Gleiche gilt für Boros/Steff (Langweid), die ins Viertelfinale (bzw. Finale) hätten kommen müssen. Doch die Kroatin ist nicht am Start.


Polish Open (ITTF Pro Tour, Warschau, 14.-17.11.02)
Herreneinzel - 1.Hälfte
Tag 1: Qualifikation
Die Schweden: Eine starke Leistung lieferte der junge Pär Gerell (noch nicht auf der Weltrangliste) bei seinem ersten Pro-Tour-Einsatz im Ausland ab. Er besiegte vor dessen eigenem Publikum den aufstrebenden Polen Kosowski (189.). Danach war er gegen Kuzmin (Rus) allerdings in 3 von 4 Sätzen ohne Chance. Dass dies keine Schande war, sollte sich später ganz besonders zeigen. Zunächst setzte sich der Russe in einem Krimi gegen den Polen durch (Sätze 5-7: 12:10,9:11,12:10).
Robert Svensson (258.) hatte keine Probleme mit Gudilkin (Ukr), konnte dann beim 0:4 aber nicht mit Namensvetter Gardos (Ö) mithalten.
Cyprian Asamoah (248.) machte es gegen einen anderen, allerdings nicht ganz so starken, Österreicher besser. Christoph Simoner hatte schon 3:2 geführt, unterlag aber im 7. 6:11. Gegen Truksa (Slk) war Christoph sogar deutlich näher dran als Cyprian.
Entäuschend das Aus von Peter Nilsson (111.), der Liventsov (Rus) 2:4 unterlag, so dass ihm ein 4:1 gegen Andreas Ball (Würzburg,2.Bundesliga Süd) nicht mehr half. Wieso aber nicht Andreas, der im 1. Spiel 4:0 gegen den Russen gewonnen hatte, dank des ja besten Satzverhältnisses der 3 weiterkam, ist mir unerklärlich! ("Die müssen sich doch verrechnet haben!" :-) ) Auch wurde erst später deutlich, welch starke Leistung das 4:0 war (s.unten).
Der Brasilianer: Thiago Monteiro siegte gegen Kielb (Pol) und Vozicky (Tsch) 2 x 4:2.
Die Österreicher: Christophe Maier hatte gegen Robertson (Wal) und Klasek (Tsch) gar keine Chance und gewann keinen Satz.
Bernhard Presslmayr war ebenso chancenlos gegen Tokic (Sln), nachdem er in einem Marathon-Match unglücklich dem Russen Lakeev unterlegen war (-4,-11,8,18,4,-7,-9).
Die Deutschen: Dass Jörg Schlichter (Grenzau,2.Bundesliga Süd,198.) den einheimischen Adamiak knapp mit 4:2 in Schach halten konnte, war wohl zu erwarten. Dass er dann aber auch Lindner (Ung,151.) 4:1 besiegte, wobei auch nur der letzte Satz eng war, das war eine klasse Leistung.
Zoltan Fejer-Konnerth tat sich zunächst unerwartet schwer beim 4:2 gegen den Ukrainer Didukh (8,10,-9,9,-11,9), schlug dann aber Kishikawa (Jap) deutlich 4:1.
Stefan Feth (170.) hatte die ausgeglichenste aller Gruppen erwischt. Dass er weiter kam, hat er wahrscheinlich dem 11:2 im 7. Satz gegen den unbekannten Polen Tomicki zu verdanken. Denn der schlug Fazekas (Ung) ebenfalls mit 4:3 und der wiederum den Deutschen mit dem gleichen Ergebnis.
Sehr stark auch das internationale Debut von Benjamin Rösner (Würzburg,2.Bundesliga Süd,394.). Er gewann klar und deutlich gegen den Franzosen Ollivier (219.) und war auch Sanada (132.) 4 Sätze lang gleichwertig, bevor er dann 2:4 unterlag.
Christian Süß (176.) gelang ein sehr knapper 4:1-Sieg gegen Lewandowski (Pol), doch gegen Quentel (Fra,175.) konnte er eine 2:1-Führung nicht verwerten und schied leider aus.
Jörg Bitzigeio (Schwalbe-Bergneustadt,2.Bundesliga Nord) wuchs bei einem seiner wenigen Pro-Tour-Auftritte leider nicht über sich hinaus. Er unterlag Such (Pol) deutlich mit 1:4 und dem Japaner Sakamoto (Kassel,2.Bundesliga Süd) nach 2:1-Führung doch noch mit 2:4.
Tag 2: 1.+2.Runde
Überraschungen: Zunächst einmal ist das Starterfeld wohl absolut einmalig! Die Top 5 der Welt sind dabei, von Nr. 6 bis 19 dagegen nicht ein einziger!
Runde 1: Gleich 230 Ranglisten Plätze außer Acht ließ Radek Kostal (Tsch,296.!) und schlug Lokal-Mathador Krzeszewski (37.) mit 4:2!
Da Waldner ja nicht so schnell genesen wird und Persson fast keine Pro-Tour-Turniere gespielt hat, war Fredrik Håkansson (26.) die letzte kleine Hoffnung der Schweden den Zuschauern beim Finale im Dezember in Stockholm einen zweiten Teilnehmer im Herren-Einzel zeigen zu können. Doch der in Warschau sogar an 7 Gesetzte enttäuschte und musste als einziger Top-Spieler direkt das Feld räumen. Gegen Vozicky (192.), der ja am Tag zuvor noch Monteiro unterlegen war, lag er gleich 0:2 zurück, schaffte dann mit 11:2 und 11:4 all zu leicht die vermeintliche Wende und verlor daraufhin 7:11 und 10:12.
Und noch ein weiterer Schwede schied völlig unerwartet direkt aus. Außerhalb Schwedens ist Magnus Månsson zwar für viele immer noch relativ unbekannt. Doch gerade machte er in der Weltrangliste einen Riesensatz vom ja auch schon guten 89. auf den 57.(!) Platz - vorbei z.B. an Steger, Mazunov, Molin, Hielscher, Schmyrev, Keinath, Crisan und Saive. In Warschau aber verlor der Spieler mit der extremen Schlägerhaltung gleich in Runde 1. Und das, obwohl ihn eigentlich Peter Nilsson vor dem vorher unbekannten Russen Liventsov (neu auf 362) hätte warnen müssen. Zwar war es hart umkämpft, letztendlich aber kam der Russe mit 4:1 weiter (was, wie gesagt, Balls Sieg weiter aufwertet).
Die 4. große Überraschung der Auftaktrunde ging auf Konto eines Deutschen. Jörg Schlichter konnte seine guten Leistungen aus der Quali bestätigen und Toshio Tasaki 4:2 niederkämpfen - den Mann, der bei den German Open das Spiele der Spiele zeigte, als er gegen Liu Guozheng gewann.
Runde 2: 2 der 3 großen Chinesen wurden schwer von osteuropäischen Spielern überrascht. Zunächst war Keinath-Bezwinger (s.unten) Olejnik nah dran, denn er führte schon mit 3:2 Sätzen gegen den Weltranglisten-1. Ma Lin (!), bevor er sich dann doch mit 6 und 5:11 beugen musste.
Dann aber kam sie, die absolute Sensation!! Während sein Doppelpartner Maxim Schmyrev knapp, aber mit 0:4 Wang Liqin unterlag, besiegte der junge Russe Fedor Kuzmin (163.,Eilenburg,Regionalliga) Olympiasieger und World-Cup-Finalist Kong Linghui nach 1:0 und 1:2 mit 4:2! Dass er gut in Form war, hatte sich schon beim nicht zu erwartenden und auch noch deutlichen 4:0 gegen Plachy (Tsch) gezeigt. Aber dies hier ...!
Und auch die jüngeren Chinesen mussten erkennen, dass sie die Europäer noch keinesfalls hinter sich gelassen haben. Während man mit Wang Jianjuns Niederlage gegen Heister ja noch rechnen konnte, war die von Qin Zhijian (36.) gegen Varin (Fra,112.) doch mehr als erstaunlich.
Eine Überraschung gelungen ist außerdem dem Ungarn Pazsy. Nach 1:3 bezwang er noch den an 6 gesetzten Keen (Nie,Jülich), so dass unter den letzten 16 nur noch 5 Gesetzte dabei sind (1,2,3,4,6).
Zoltan Fejer-Konnerth schaffte nach der kleinen eine weitere, deutlich größere Überraschung und ersparte so Timo Boll eine Wiederholung des Achtelfinals von Magdeburg. Er bezwang nämlich - sicher zum Entsetzen der Zuschauer - deren letzte polnische Hoffnung, nämlich Blaszczyk (Grenzau,30.). Nach dem 4:2 trifft er nun selbst auf seinen Doppelpartner, der mit Wang Jianfeng beim 4:0 kurzen Prozess machte (Samstag,14.30).
Die Schweden: Jens Lundquist (Frickenhausen) spielte sehr überzeugend und hatte, ganz im Gegensatz zu Håkansson, überhaupt keine Probleme mit einem Tschechen, hier Horejsi. So war er der einzige Schwede im Hauptfeld, der nicht enttäuschte.
Denn nachdem ja Håkansson und Månsson negativ überrascht hatten, unterlag auch Magnus Molin (Düsseldorf,76.) etwas unerwartet Zoltan Fejer-Konnerth (106.) mit 2:4.
Einziger verbliebener Schwede (deren beste 3 ja nicht teilnahmen) war Jens Lundquist nur 1 Runde lang. Denn auch wenn er Michael Maze (Dän) 6 Sätze lang alles abverlangte - schließlich hatte der Düsseldorfer das glücklichere Ende für sich: 12:10 im 6..
Der Brasilianer: Thiago Monteiro verlor relativ deutlich 1:4 gegen Wang Jianfeng (Nor).
Die Österreicher: Robert Gardos bezwang Erlandsen (Nor) genau so mit 4:2 wie Chen Weixing den starken Klasek (Tsch). Werner Schlager hatte mit Kishikawa (Jap) 4 Sätze lang sehr zu kämpfen, gewann dann aber 4:1. Nur Kostadin Lengerov, der wie so oft schlecht ins Match startete, schaffte es diesmal nicht mehr den Spieß rumzudrehen. Er wurde von Stefan Feth (Neureuth) geradezu deklassiert (-2,-4,-10,-7).
In Runde 2 marschierte das österreichische Trio weiter. Robert nutzte den Vorteil, dass der Gesetzte aus dem Rennen war und stoppte dessen Bezwinger Vozicky mit einem, wenn auch knappen, 4:0. Weixing ließ Lars Hielscher teilweise keine Chance, auch wenn Lars beim 10:12 im 5. Satz doch noch dicht davor war, das Match zu drehen. Und Werner schien, ähnlich wie Timo, beim 4:0 gegen Kusinki (Pol) Kräfte sparen zu wollen.
Die Deutschen: Torben Wosik machte es zwar spannend, warf am Ende aber den Japaner Sakamoto mit 4:2 aus dem Turnier.
Bastian Steger nahm Revanche für seinen Düsseldorfer Vereinskameraen Süß und überstand den Krimi gegen Quentel in der Verlängerung des 5. und 6. Satzes.
Lars Hielscher überzeugte beim klaren 4:0 über den nicht schwachen Luxembourger Ciociu (Ramstein,2.Bundesliga Süd).
Ganz besonders spannend machte es Timo Boll. Schon die ersten 2 Sätze gewann er nur sehr knapp, und bei 3:1 machte er den Sack nicht zu, sondern ließ Omori (Jap) erneut gleichziehen. Erst im Entscheidungssatz war der Japaner dann beim 3:11 chancenlos.
Leider war ausgerechnet der noch auf Stockholm hoffende Thomas Keinath (Fulda,2.Bundesliga Süd,64.) der einzige Deutsche, der die 1. Runde nicht überstand. Genau anders herum als bei Timo war es hier der Deutsche, der ein 1:3-Rückstand aufholen, dies im 7. Satz aber nicht verwerten konnte. 11:5 gewann am Ende der Tscheche Olejnik - der ja aber dann in Runde 2 zeigte, wozu er fähig ist.
Im zweiten Durchgang lieferte Jörg Schlichter Bastian Steger einen heißen Kampf. Obwohl es nach 1:11 zunächst gar nicht danach aussah, hielt der Grenzauer immer mit, gewann sogar Satz 4 und verlor die anderen 3 erst in der Verlängerung. Auch das zweite innerdeutsche Duell sah am Ende den Favoriten vorne.
Torben setzte sich mit 4:2 gegen Stefan durch und trifft nun auf den Weltmeister.
Zwischenfazit nach Tag 2: Kein Schwede mehr, dafür aber 3 Österreicher und 4 Deutsche unter den besten 16! Und nur 3 Chinesen! Dazu 2 Russen, 1 Niederländer, 1 Däne und 1 Ungar. Spieler aus 7 Ländern also.

Dameneinzel - 1.Hälfte
Tag 1: Qualifikation
Überraschungen: Schwer enttäuscht muss Irene Ivancan (172.) nach einem rabenschwarzen Tag gewesen sein. Als Gruppenfavoritin verlor sie gegen Krawczyk (Pol) und Todorovic (Sln) 8 ihrer 9 Sätze, davon 6 Mal mit 5 oder weniger Punkten.
Eine Überraschung gab es auch in einer der stärksten Gruppen. Die gesetzten Gajic (Jug) und Dermastija (Sln) verloren 1 bzw. 2 Mal und mussten Valieria Borza (Rum) den Vortritt lassen.
Die Schwedinnen: ihre 3 (die beiden Svenssons eingerechnet, 5) besten, Sandra Johansson und die Jonsson-Schwestern waren in Polen nicht dabei. So war es nicht all zu verwunderlich, dass es keinen schwedischen Gruppensieg gab.
Susanna Nilsson (341.) gewann gegen Pilka (Pol), war aber chancenlos gegen Veronika Pavlovitch.
Linda Nordenberg (205.), die nach längerer Pause mal wieder international zum Einsatz kam, machte kurzen Prozess auch mit einer Polin, Feliks, war aber ebenso ohne Chance gegen Routinier Jasna Reed (vielen vielleicht noch aus ihren jugoslawischen Zeiten als Jasla Fazlic bekannt - speziell wegen ihrer lustigen spitzen Ausrufe).
Anna Berglund (316.) verlor haarscharf ihr Eröffnungsspiel gegen Cichocka (Pol), hatte dann aber weniger Chancen gegen Kravchenko (Isr).
Marie Olsson (196.) enttäuschte als einzige beim, wenn auch sehr knappen, 2:4 gegen Gierys (Pol) und 0:4 gegen Costes (Fra).
Die Österreicherinnen: Veronika Heine musste gegen Kassabova (Bul) gleich 3 Mal in die Verlängerung, unterlag am Ende aber 2:4 und hatte dann gegen Abwehrspielerin Kovtun (Ukr) keine Chance.
Martina Petzner schaffte gegen Mocrousov (Mol) und Molnar(Ung) leider keinen Satzgewinn.
Die Deutschen: Die 3 schon arrivierten Nationalspielerinnen waren auch die, die ihre Gruppen gewannen. Jessica Göbel verlor gegen Gladieux (Fra) und Kolarova (Slk) nur 1 einzigen Satz. Laura Stumper war nach einem 4:0 gegen Szymanska (Pol) gegen Kertai (Ung) in arger Bedrängnis. Doch nachdem sie 1:3 zurücklag, gab sie in den letzten 3 Sätzen nur noch 10 Punkte ab. Bei Tanja Hain-Hofmann war es umgekehrt. Sie zeigte leichte Konzentrationsschwächen nach - und sicher wegen - Beherrschen beider Gegnerinnen. Gegen Smetek (Pol) gab sie in 3 Sätzen nur 10 Punkte ab, verlor aber den 4., und gegen Chirita (Mol) gewann sie ebenso 2 Sätze klar, bevor sie 2 Mal in der Verlängerung verlor. Dann zeigte sie wieder, was sie kann und gewann zu 4, ließ aber dann schon wieder nach und musste ein drittes Mal in die Verlängerung, die sie nun aber gewann.
Gaby Rohr hatte großes Pech. -12,10,-10,-10,-5 hießen die Zahlen nach ihrem ersten Spiel gegen Iwanowa (Rus). Dass sie dann nach Punkten viel deutlicher, aber eben doch nur 4:2 gegen Vaida (Cro) gewann, reichte knapp nicht zum Gruppensieg.
Meike Rohr überzeugte gegen Pastor (Pol), verlor aber bei 2:2 unglücklich 15:17 und dann 6:11 gegen Xu Jan (Sin).
Kristin Silbereisen gewann 4:3 gegen Janta-Lipinska (Pol), war aber chancenlos gegen die immer stärker werdende Pota (Ung).
Alexandra Urban wurde als einzige Deutsche Letzte ihrer Gruppe. Sie verlor beide Spiele aber nur knapp: 2:4 gegen Zhao (Sin) und 3:4 nach 3:2 gegen Vachovcova (Tsch).
Wenn ich richtig gerechnet habe, kamen 8 der 23 Gruppenzweiten als Lucky Looserinnen weiter, also gut jede Dritte. Von den 4 Deutschen hier traf das Glück leider nur eine; immerhin aber die, die ja vorher am meisten Pech hatte: Gaby Rohr.
Tag 2: 1.+2.Runde
Überraschungen: Runde 1: Die einzige echte war der 4:3-Sieg von Vacenovska (Tsch,210.) gegen Lovas (Ung,63.).
Runde 2: Auch hier gab es nur ein nicht zu erwartendes Ergebnis. Das aber konnten die Deutschen bejubeln. Denn Elke Wosik (54.) holte Tie Yana (Hkg,9.), die Kometin der Korea und China Open (Siegerin bzw. Halbfinalistin (schlug dabei Boros, Ryu und Niu Jianfeng!)) auf den Boden der Tatsachen zurück. Bei 3 Mal 11:4 und 1 Mal 11:7 und nur einem verlorenen Satz spielte sie gut wie nie (Quelle ITTF) und deklassierte die gesetzte Hongkong-Chinesin geradezu!
Die Schwedinnen: Linda Nordenberg musste Ryu Ji Haes Überlegenheit (Kor,10.) anerkennen; sie bekam immer zwischen 5 und 9 Punkte.
Die Deutschen: Überzeugen konnte Laura Stumper (138.) durch ein 4:1 über Ellö (Ung,80.) und ein sehr starkes Match gegen Steff (Rum,Langweid,12.). Sie war noch deutlich näher an der Rumänin dran als vorher schon Gaby Rohr (225.), die 3 Sätze lang ebenbürig gewesen war, dann aber 1:4 unterlag. Laura verlor 2 Sätze klar, gewann dann 2 Mal klar und hatte dann mit 9:11, 11:9 und 9:11 nur äußerst knapp das Nachsehen.
Auch Tanja Hain-Hofmann (114.) überzeugte. Ihr taten die kleinen Hänger in der Quali möglicherweise ganz gut, denn nun besiegte sie Ruta Budiene-Garkauskaite (Lit,Berlin,76.) - und das sogar relativ klar mit 4:1. Danach lief es beim 1:4 gegen Fujinuma (Jap,30.) weniger glücklich. Sowohl Satz 1 und 2 als auch den 5. verlor Tanja mit kleinsten Marginalen.
Fast parallel spielten Nicole Struse und Elke Wosik. Beide gegen jüngere Spielerinnen eines westlichen Nachbarn - Gourin (Fra) bzw. Regenwetter (Lux) -, beide hatten mehr Mühe als erwartet, beide gewannen nur 1 Satz (den 5.) deutlich (zu 2), und beide zogen am Ende mit 4:2 in Runde 2 ein. Nach den dortigen Matches hätten wohl die Gemütslagen der beiden wohl nicht unterschiedlicher sein können. Während Elke ja die große Überraschung schaffte, schrammte Nicole nach 2:1 und 3:2 gegen Li Xiaoxia (Ch,61.) beim 9:11 im 7. haarscharf am Achtelfinale vorbei.
Gegen die Chinesin war auch Jessica Göbel (108.), nach fast ebenso hartem Kampf, 2:4 unterlegen gewesen.
Zwischenfazit nach Tag 2: Am Ende des Tages waren wie gewohnt nur noch 4 Europäerinnen, aber 12 Asiatinnen im Rennen. Doch meilenweit klafft die Lücke nicht. Konnten doch neben den Siegen von Elke und Badescu auch Fazekas, Logatzkaya und Odorova jeweils 3 sowie sogar Vacenowska und Krawchenko (nicht Krawczyk, wie es zuerst hieß, da diese beiden fast Namensvetterinnen gegeneinander gespielt hatten und man die falsche Siegerin eingetragen hatte) 2 Sätze gewinnen.

Damen- und Herrendoppel
Damen
Die Quali überstand nur 1 schwedisches/österreichisches oder deutsches Paar, nämlich Tanja und Laura - u.a. mit einem guten 3:2 gegen Lovas/Pota (Ung). Dann aber hatten sie das Pech auf das Top-Doppel des Turniers zutreffen - Zhang Yining/Li Nan (Ch). Die waren im Einzel zwar an 1 und 3 (!), im Doppel aber wegen der zwar nachvollziehbaren, aber doch nicht immer sinnvollen Regel, dass man bei der Setzung einzig nach gemeinsamen Erfolgen im Doppel geht, gar nicht gesetzt. Dass sie auch zusammen ein wenig TT spielen können, bekamen die beiden Deutschen zu spüren, denn sie machten im Schnitt keine 4 Punkte pro Satz.
An 2 gesetzt waren Nicole und Elke. Sie nutzten das, besiegten 2 Hongkongchinesinnen mit 4:1 sowie - nach 2:3 - die japanischen Nishi-Schwestern mit 4:3 und waren so im Halbfinale. Ähnliches gelang Boros/Steff, die nicht überraschend die gesetzten Umemura/Kishida (ebenfalls Jap) bezwangen.
So waren immerhin 50% der Spielerinnen im Halbfinale Europäerinnen. Vom Finaleinzug konnten sie die 2 chinesichen Top-Doppel aber doch nicht abhalten. Guo Yue/Li Xiaoxia ließen Elke und Nicole nur einmal bis auf 9 Punkte heran, Zhang Yining/Li Nan dagegen retteten sich mit 11:8 im Entscheidungssatz.
Im Endspiel hatten die beiden ungesetzten Top-Favoritinnen ;-) dann aber wieder Oberwasser und holten sich nach einem hin- und herschwankenden Spiel mit 16:14 und 4:2 den Titel.
Herren
Qualifikation: Maier/Presslmayr (Ö) überraschten Plachy/Horejsi (Tsch) und setzten diese starke Lestung auch gegen Månsson/Nilsson (S) fort. Das Unglückliche dabei war nur, dass sie trotz 54 Punkten in 5 Sätzen am Ende geschlagen vom Tisch gingen. Will man trotz der guten Spiele kritisch sein, muss man sagen: Die Schweden hatten ihre nur 50 Punkte effektiver angebracht. Sie hatten 2 Mal deutlich verloren, aber alle 3 knappen Sätze für sich entschieden (-7,13,10,-5,9). Überhaupt hatten die Schweden einen sehr schweren Weg Richtung Hauptrunde erwischt. Sie mussten schon in der Vorrunde gegen 2 Polen ran und lieferten dann beim 3:1 gegen Chmyrev/Kuzmin (Rus) ihre beste Leistung ab. Das neue Paar Håkansson/Svensson sowie Molin/Lundquist sorgten mit je 2 Siegen dafür, dass 3 der 8 für die Endrunde qualifizierten Paare aus dem Land der Mitternachtssonne kamen!
Schwierig war sicher die Aufstellung der deutschen Doppel. Man hätte annehmen können, dass Lars Hielscher mit seinem Düsseldorfer Doppelpartner Bastian Steger spielen würde, mit dem er ja auch noch die kleine Chance auf Stockholm gehabt hätte! Oder aber mit Thomas Keinath, mit dem er ja bei der EM vor 2 Jahren sensationell Bronze geholt hatte! Doch er spielte mit Torben Wosik, mit dem er Deutscher Meister war! Erfolgreich mit 3 Partnern innerhalb von 2 Jahren - das spricht für Lars Doppelstärke und Anpassungsfähigkeit.
Jedenfalls kämpften sich Torben und Lars mit einem sehr knappen 3:0 gegen 2 junge Chinesen und einem (paradoxerweise) viel deutlicheren 3:1 gegen 2 Japaner ins Hauptfeld. Bastian und Thomas dagegen verloren ihr zweites Spiel gegen die starken Klasek/Olejnik.
Endrunde: In 8 Spielen waren 5 schwedische bzw. deutsche Paare am Start. Doch leider konnte sich nur eines durchsetzen.
Månsson/Nilsson waren ohne Chance gegen Kong Linghui/Ma Lin, und Molin/Lundquist verloren - diesmal weniger unglücklich als bei den German Open - gegen Chen Weixing. Und das obwohl der mit einem neuen, gar nicht zu seinem Abwehrspiel zu passen scheinenden Partner spielte: Alexej Smirnov.
Håkansson/Svensson könnten ein Doppel für die Zukunft sein. Sie unterlagen nach heißem Kampf erst im Entscheidungssatz Tasaki/Sanada (Jap) mit 8:11.
Torben und Lars hatten mit 1:4 das Nachsehen gegen die ebenfalls neue Kombination Schlager/Maze.
Timo Boll und Zoltan Fejer-Konnerth überstanden das Achtelfinale leicht, mussten aber dann einsehen, dass es gegen den Weltmeister Wang auch mit seinem "ZweitPartner" ,Qin Zhijian, schwer ist. Trotz 3-maliger Führung (1:0,2:1,3:2) - am Ende zogen die Chinesen ins Halbfinale ein. Auch Werner und Weixing mit ihren Zufalls(?)partnern mussten mit jeweils 2:4 die Segel streichen.
Kong und Ma sowie Wang und Qin ließen sich auch von den eingespielten Paaren Blaszczyk/Krzeszewski bzw. Keen/Heister nicht stoppen - wobei die Niederländer beim 3:4 NOCH näher dran waren als vorher die Deutschen. Sie führten 3:1 und hatten 2 Matchbälle!
Im Vergleich zu den 2 beschriebenen Matches muss das Finale gegen ihre Landsleute - nur Olympiasieger und Weltranglisten-1. ;-) - für Wang und Qin fast wie ein Kinderspiel gewesen sein. Hier brauchten sie "nur" 6 Sätze, um am Ende Polish-Open-Sieger zu sein.

Herreneinzel - die entscheidende Phase
Achtelfinale: Überraschungen: Varin bestätigte seinen Sieg gegen Qin. Heister hatte gegen ihn beim 11:8 im Entscheidungssatz ebenfalls erstaunlich große Probleme.
Die einzige Überraschung des Achtelfinals schaffte aber erneut Fedor Kuzmin! Während ja meist nach einer Überleistung der Fall in ein kleines Loch kommt (s. Boll - He Zhi Wen nach Sieg gegen Waldner '98 oder Tasaki, der in DEM Wahnsinnsspiel der German Open Liu Guozheng bezwang, dann aber gegen Smirnov völlig einging...), schaffte Kuzmin es nach der großen Sensation gegen Kong, noch eine kleine gegen Maze folgen zu lassen. Nach klar verlorenem ersten Satz ging er mit 3:1 in Führung und ließ sich auch durch die Aufholjagd des Dänen auf 3:3 nicht brechen, sondern zog mit 11:9 ins Viertelfinale ein!
Die Österreicher: Robert Gardos war zwar immer an Smirnov dran, konnte ihn aber nicht bezwingen (0:4: -7,-9,-10,-7).
Das zweite Dich-kenn-ich-doch-Spiel neben Fejer-Konnerth - Boll gewann Werner 4:1 gegen Chen Weixing.
Die Deutschen: Das Spiel der Doppelpartner Zoltan Fejer-Konnerth gegen Timo Boll war ein typisches Ich-weiß-was-Du-als-nächstes-machst-Spiel. Timo führte 2:1, Zoltan 3:2, aber alle Sätze waren klar. Nur im 7. wurde es richtig eng. Und hier behielt der Top-Spieler die Nerven. Nachdem Zoltan bei 11:10 gar einen Matchball nicht verwerten konnte, hieß es: Timo 13 - Zoltan 11!
Die anderen beiden konnten ihre Spiele gegen die Nr. 1 und 2 der Welt erwartungsgemäß nicht so lange offen halten. Bastian verlor gegen Ma Lin ebenso deutlich 0:4 wie Torben gegen Wang Liqin.
Viertelfinale: Der Mann des Turniers, Fedor Kuzmin, schaffte seine 4. Überraschung in Folge. Nein, er gewann nicht gegen Werner Schlager. Aber er führte mit 1:0, 2:1 und 3:2, und am Ende fehlten ihm beim 9:11 nur 2 Punkte. Diese aber machte Werner und zog ins Halbfinale ein.
Heister führte 2:1 gegen den Weltmeister, musste dann ihn dann aber an sich vorbei ziehen lassen.
Der junge Tang Peng - der ja noch bei den Egypt Open gegen Tokic (Sln) verlor, in Korea dann aber Oh Sang Eun schlug und Timo in den Entscheidungssatz zwang - brachte Ma Lin, wie schon Olejnik, beim 3:4 an den Rand einer Niederlage.
Timo gewann gegen Smirnov - für ein 4:2 recht deutlich. Denn die Sätze verlor er bei 2:0- bzw. 3:1-Führung und das auch nur sehr knapp, während er seine 4 deutlich gewann.
Halbfinale: Wie bei der anfangs erwähnten Konstellation zu erwarten war, hatten sich also die 4 Topgesetzten bis hierhin durchgesetzt.
Doch eine kleine Überraschung gab es dennoch. Denn als solche muss jede Niederlage des Weltmeisters Wang Liqin bezeichnet werden, selbst wenn sie ihm vom 4. der Weltrangliste beigebracht wird. 3:2 führte der Chinese, doch in einem dramatischen Spiel setzte sich Werner doch noch mit 12:10 und 12:10 durch!
Timo war zwar nicht ohne Chance, unterlag Ma Lin aber in 5 Sätzen (-7,-9,-5,11,-8). Laut eigener Aussage war er nach den knappen Matches vorher - die Ma Lin allerdings auch hatte - am Ende seiner Kräfte und gestand ein, dass sein Gegner an dem Tag der bessere war.
Das Finale: Der neue Polish-Open-Sieger heißt Ma Lin. Zwar war es auch hier wieder in allen Sätzen knapp, doch Werner konnte einfach keinen gewinnen und musste dem Weltranglisten-1. zum Turnier-Sieg gratulieren (-9,-8,-11,-9).

Dameneinzel - die entscheidende Phase
Achtelfinale: Überraschungen: Den Knaller der Damen-Konkurrenz lieferte die Hongkong-Chinesin Zhang Rui (Hkg,57). Sie besiegte die an 2 Gesetzte Boros (Rum,3.) nach 1:2 noch deutlich mit 4:2.
Etwas überraschend auch die Siege der beiden (nicht verwandten) Guo Yan (17.) und Guo Ye (29.) über ihre Landsfrau Li Nan (5.) bzw. Ryu (S-Kor,10.) sowie das kleine Comeback von Ottilia Badescu (Rum,49.), die die Japanerin Umemura (14.) in einem wahren Thriller (11,-6,-13,12,11,9) aus dem Rennen warf.
Elke Wosik verpasste leider die große Chance af einen Platz im Viertelfinale. Wie schon Jessica und Nicole musste auch sie sich Li Xiaoxia geschlagen geben (-7,10,-3,-11,-7), die also fast die komplette deutsche Nationalmannschaft im Alleingang aus dem Turnier warf.
Viertelfinale: Nun war Schluss für Li. Gegen Landsfrau und Top-gesetzte Zhang Yining (2.) hatte sie beim 0:4 keine Chance.
Die beiden Guos marschierten gemeinsam weiter ins Halbfinale, indem sie Steff und die Überraschungsspielein Zhang Rui das Nachsehen gaben. Während Steff hierbei in 3 der 4 Sätze erst in der Verlängerung unterlag, war es ihre Teamkameradin Badescu noch näher am Halbfinale dran. Sie unterlag Lin Ling (Hkg,6.) erst mit 16:18 im 6. Satz!
2 Rumäninnen - als letzte Europäerinnen - unter den besten 8: eine klare Bestätigung dessen, dass der Europameister-Titel für Rumänien in Zagreb nicht unverdient war - zumal Badescu ja damals gar nicht mitspielen konnte.
Halbfinale: Zhang demonstrierte weiter ihre Überlegenheit, als sie Lin, der an 3 Gesetzten, mit 4:0 ihre Grenzen aufzeigte. Die Guos dagegen schienen sich auch weiter nicht trennen zu wollen, denn erst im 7. Satz mit 13:11 setzte sich die ältere, Guo Yan, die schon 0:3 zurückgelegen hatte, doch noch durch.
Das Finale: Und nachdem sie Zhang Yining bei den China Open im letzten Jahr schon einmal besiegen konnte, war Guo auch hier die einzige, die ihrer zeitweisen Doppelpartnerin Paroli bieten konnte. Diesmal lief es anders herum als im Halbfinale. Nach 18:16, 12:10 und 11:2 (!) stand es nun 3:0 FÜR Guo Yan, doch sie musste erfahren, dass auch andere bei einem solchen Rückstand noch nicht die Flinte ins Korn werfen. World-Cup-Siegerin Zhang drehte das Spiel, bewies bei 11:9 und 12:10 in den Sätzen 6 und 7 auch noch große Nervenstärke und holte sich den Titel bei den Polish Open - nach den US Open den zweiten im Jahr 2002.

"Race to Stockholm" - wer schafft die Teilnahme? Stand: vor den Polish Open
Als sichere Teilnehmer der Pro Tour Grand Finals bei den Herren stehen schon fest: Werner Schlager (führt das Ranking an!), Jean-Michel Saive, der neue Weltranglisten-1. Ma Lin, Chuan Chi Yuan (Ochsenhausen), der junge Chinese Wang Hao, Kreanga (früher Ochsenhausen) und Samsonov (früher Düsseldorf).
Und natürlich Europameister und World-Cup-Sieger Timo Boll (Gönnern)!
Auch Danny Heister (ebenfalls Gönnern, momentan 12.) dürfte es schaffen.
DIE Überraschung des Gesamtjahres ist Thomas Keinath (Fulda)! Auch wenn er, mit Tasaki, der einzige der Top50 des Pro-Tour-Rankings ist, der alle 11 bisherigen Turniere mitgespielt hat - die meisten anderen nur 6-9 -, ist es eine klasse Leistung, nun um die Finalteilnahme kämpfen zu können. Insbesondere, nachdem er ja gerade bei den German Open das große Pech hatte, sich beim Einspielen zu verletzen. Zieht man die Spieler ab, die es nicht mehr schaffen können, weil sie nicht die geforderten 6 Turniere oder auf 3 Kontinenten mitgespielt haben, ist Thomas zur Zeit 1. Reserve! Er liegt auf dem 17. Platz, knapp hinter Smirnov (Ochsenhausen) und dicht gefolgt von Maze (Düsseldorf) und just Tasaki (früher Gönnern). Für das Ticket nach Schweden muss Keini also in Polen oder Dänemark noch Punkte holen.
Bei den Damen kann Nicole Struse es als einzige Deutsche noch schaffen, im Einzel dabei zu sein. Allerdings muss sie dazu mindestens in Polen oder Dänemark ins Viertelfinale kommen, um von Rang 17 mindestens 2 Plätze gut zu machen. Knapp wird es auch für Michaela Steff (früher Bad Driburg, nun Langweid), die momentan auf dem 15., also dem letzten zur Teilnahme berechtigenden Platz liegt.
Im Doppel sind Werner Schlager und Karl Jindrak (Österreich) sicher dabei. Keen (Jülich) und Heister (Gönnern) liegen momentan auf dem gerade ausreichenden 7. Platz.
Deutsche Doppel gibt es theoretisch noch 4, die es nach Stockholm schaffen können! Alle müssten sie aber mindestens 1 Mal ins Finale oder 2 ins Halbfinale kommen. Die meisten Punkte haben bis jetzt Wosik/Fejer-Konnerth. Doch wie auch Boll/Steger und werden sie es wohl nicht schaffen, da sicher Boll/Fejer-Konnerth in Warschau und Farum zusammen spielen. Und den 2n kann man ja alles zutrauen. Das 2. Doppel, das es tatsächlich noch schaffen kann, bilden die Düsseldorfer Steger/Hielscher.
Bei den Damen haben Liu Jia/Judith Herczig (Österreich) noch gute Chancen. Wenn sie Glück haben, müssen sie gar keine Punkte mehr erzielen. In jedem Fall müssen sie aber noch 1 Turnier mitspielen. Ähnliches gilt für Boros/Steff (Langweid).


Europameisterschaften 2002 (Zagreb, Kroatien, 30. März - 7. April)
1. Vorberichte und Prognosen
3.3.: Nun stehen, bis auf eine Ausnahme die deutschen Aufgebote für die EM fest (nominiert, wie immer, bei den deutschen Meisterschaften):
Damen
- das - nach dem internationalen Rücktritt von der somit verhinderten EM-Titelverteidigerin Gotsch im vorletzten sowie Schöpp und Nemes im letzten Jahr - jüngste Aufgebot seit sehr langer Zeit; wie erwartet:
- Nicole Struse, Elke Wosik, Tanja Hain-Hofmann, Laura Stumper, Jessica Göbel
Herren
- Jörg Roßkopf (dessen Einsatz allerdings noch nicht sicher ist, da er ja seit 3 Monaten an einer Schulterverletzung laboriert)
- Austrian Open- und Top12-Sieger samt Deutscher Meister Timo Boll
- DM-Finalist und Wosik-Bezwinger Bastian Steger
- Lars Hielscher (erwartungsgemäß, trotz der überraschenden klaren Niederlage gegen Stefan Feth - der ja auch noch David Daus überraschte)
- Torben Wosik (die deutsche klare Nr.4 in der Weltrangliste und in der Bundesliga ja überragend) und
- Zoltan Fejer-Konnerth (der DTTB-Top12-Sieger schaffte in letzter Zeit endlich wieder einige gute Siege, muss aber wohl am meisten bangen, dass Rossi noch fit wird und seinen Platz einnimmt. Ohnehin war wohl seine Nominierung die knappste, da er gegen den weiteren Kandidaten Thomas Keinath verlor, den er allerdings eine Woche zuvor in der Bundesliga besiegt hatte)
- Für Nicht-Eingeweihte (in diesem Fall auch mich) überraschend, dass der Name Peter Franz nicht auftaucht. Als 40. ist er weltweit die deutsche Nr.3. Liegt es an seiner Konzentration auf den Super Circuit in Japan, den wenigen Spielen in der Bundesliga und dem Fehlen bei den Deutschen Meisterschaften, oder hat er von sich aus verzichtet ...?

6.3.: Auslosung für die Team-Wettbewerbe in Zagreb vollzogen
- Die deutschen Damen und Herren wurden nach dem neuen Setzsystem, das zur Aufwertung der Europaliga geschaffen wurde, an 1 gesetzt, da sie ja eben diese Europaliga gewannen. Dadurch müssen sie a) erst im Viertelfinale eingreifen und können b) erst im Finale auf den vermeintlich größten Konkurrenten, den Europaliga-Zweiten treffen (bei den Damen Ungarn, bei den Herren Österreich).
- Doppeltes Losglück, zumindest aus jetziger Sicht, hatten außerdem die Damen, die ja trotz ihres Europaliga-Sieges wegen o.g. Abgänge dieses Mal nicht Top-Favoritinnen sind. Zunächst treffen sie im Viertelfinale auf Italien oder Jugoslavien, beide auch mit dem verjüngten Team eindeutig schlagbar. Hier hätte man auch die stärkeren Russinnen oder Weißrussinnen "bekommen" können. Und im Halbfinale würde nicht Rumänien, sondern wahrscheinlich Kroatien warten - oder eben Russland, das wohl das junge Schwedinnen-Team bezwingen wird. Zwar war Kroatien in der A-Division der Europaliga und am Ende 3., doch Rumänien als 4., weil Siegerinnen der B-Division, scheinen mir mit Steff, Badescu und Nastase doch deutlich stärker.
In der anderen Hälfte dürfte Rumänien Luxembourg "wegputzen", das vorher die (wohl kaum in die A-Kategorie gehörenden) Belgierinnen besiegen sollte. Schwerer wird es wohl für Ungarn gegen Weißrussland, das vorher Frankreich bezwingen müsste.
- Die Herren hatten das (zumindest vermeintliche) Losglück nicht für's Viertel-, aber immerhin für's Halbfinale, in dem sie nicht auf Schweden treffen können. Die sind ja immer noch die Top-Favoriten, zumal - entgegen der ursprünglichen Planung - auch Persson mitspielt. Sie sind aber nur an 4 gesetzt, da sie nur in der B-Gruppe der Europaliga spielten, die sie ja knapp vor Weißrussland gewannen.
Zuerst müssen die deutschen Herren den Sieger des Achtelfinals Niederlande gegen Jugoslawien bezwingen. Alle 4 Hauptakteure dieser beiden Teams spielen ja in der Bundesliga: Heister und Grujic sogar zusammen mit dem halben deutschen Team in Gönnern, Keen in Jülich und Karakasevic in Plüderhausen.
Bei Sieg dürfte man im Halbfinale wahrscheinlich gegen Frankreich antreten - evtl. auch gegen Sensations-Vize-Weltmeister Belgien oder Weißrussland mit Samsonov.
In der anderen Hälfte sollten Schweden und Österreich sich eigentlich ohne Probleme gegen Griechenland / Tschechien bzw. Kroatien / Dänemark, durchsetzen können.

14.3.: Rossis Verletzung ist ja leider nicht so schnell auskurierbar, so dass er seine EM-Teilnahmne absagen musste.
- Natürlich sinken die Chancen auf Gold für das Herren-Team, doch sie sind immer noch da! Sehr Schade auch für Jörg selbst und für seinen Doppel-Partner Lars Hielscher, der ja aber trotzdem einen guten Partner haben wird.
- Somit wird Zoltan Fejer-Konnerth außer im Doppel und Mixed auch im Team und wohl im Einzel zum Einsatz kommen - und Thomas Keinath engültig als Ersatzmann aktiviert.(?)

17.3.: Vorfreude und Herren-Team-Prognose
Jetzt kommt sie ja wirklich immer näher, die EM. Freu mich schon riesig drauf! (Und hoffe natürlich, dass sich noch der eine oder andere von dieser Begeisterung anstecken lässt und eine kleine Oster-Kurzreise nach Zagreb macht! ;-) ) Jedenfalls will ich mal meinen Gedanken freien Lauf lassen - einfach weil mir Tippen großen Spaß macht. Und weil es mir die wunderbare Atmosphäre schon näher bringt, mir vorzustellen, wie wer spielt.
- Die Jugoslawen können ja gegen das 2-Mann-Team von Holland (Komm mir keiner mit Kalun Yus Sieg bei der WM gegen Liu Guoliang! Das war die größte Eintagsfliege in der Geschichte! :-) ) eigentlich keine grosse Chance haben. Timo Boll und Torben Wosik dagegen sollten die 2 nötigen Punkte "vorne" schon machen. Denn egal, ob Hielscher, Fejer-Konnerth oder Steger - der Punkt an 3 kommt! Deshalb glaube ich zu 85%, dass wir tatsächlich eine Medaille holen (wozu nämlich wegen der Setzung aufgrund des - ja AUCH fast ohne Roßkopf erzielten - Europaliga-Triumphes 1 Sieg reicht).
- Weißrussland schlägt den Vize-Weltmeister Belgien, weil Samsonov nicht wieder (wie in Qatar) gegen Saive verliert und weil Chtchetinine 1 Punkt holt (wobei es das ewige Rätsel ist, ob sie ihn an 2 (wegen Punktes gegen Philip Saive) oder 3 (Bratanov (/Podpinka)) aufstellen). Gegen Frankreich haben aber beide Teams keine Chance. (Den 3er von Weißrussland schlägt sogar Legout in seiner jetzigen Form :-) )
- Ich hoffe ja, dass Griechenland mit dem Wirbelwind Kreanga und den 2 am allerbesten anzuschauenden Abwehrern (!!) Tschechien schlägt, glauben kann ich's aber nicht. Wie auch immer - der Gewinner hat gegen Schweden ohnehin keine Chance. (Es kann ja wohl nicht schon wieder so ein Debakel geben wie in Osaka!) - Dänemark wird es ohne Maze gegen die Gastgeber schwer haben. Primorac holt 2 und den 3. wohl Tosic oder Jiang. Für die Österreicher wär's gut, denn die hätten mit Kroatien wohl überhaupt keine Probleme (mit Dänemark schon eher).

- Die 4 Verlierer der Achtelfinals dürfen sich dann mit Polen, Russland und Italien um den Sieg in der 2.-höchsten Kategorie streiten.
- In der höchsten aber kann ich für D-Fra gar keinen Tipp abgeben. Eloi und auch Chila sind so unberechenbar, so schwankend, dass vom "5:0" bis "0:5" alles drin ist. Gatien ist nicht dabei, Legout ja nur ein Schatten seiner selbst. Schweden wird aber Österreich schlagen, egal ob Chen Weixing taktisch an 3 gestellt wird oder nicht.
- Und das Finale wird ein Schwedenhappen. ;-)

17.3. Die Chancen der Deutschen
Ich tippe auf 4 Medaillen. (Und das wär Klasse! Obwohl - das (realistische) Maximum läge bei sage und schreibe 8-10!)
- Im Team gibt's bestimmt 2.
- Im Einzel schafft's Timo Boll. Nicole Struse wird's sehr sehr schwer haben. Wenn nicht eine ausfällt, wird sie nur an 9 gesetzt => hätte im Viertelfinale Boros, Steff, Ni oder Toth, vorher aber schon Liu Jia, Batorfi, Pavlovitch oder Badescu. Torben Wosik kann auch alle schlagen.
- Obwohl - die Chancen im Doppel sind da wohl noch größer. Denn nun, durch Rossis Absage, wird ja wohl das Deutsche Meister-Doppel Wosik/Hielscher spielen. Oder spielt doch das Düsseldorfer Doppel Hielscher/Steger? (Haben ja in der Bundesliga noch nichts verloren - aber auch erst 3 Matches gepielt.) Schwere Entscheidung für die Bundestrainer. Noch bessere Aussichten haben Boll/Fejer-Konnerth. Müssten eigentlich unter die ersten 4 gesetzt werden. Nicole Struse/Elke Wosik sind eh immer Kandidaten für ganz oben! Laura Stumper und Tanja Hain-Hofmann (trotz ihres French Open-Sieges etc.) vielleicht noch nicht.(?)
- Torben und Elke Wosik als erstes Europameister-Ehepaar! Das wär's! Nur Schade, dass die zweite richtig große Medaillenchance nicht ausgenutzt wird/werden kann, weil Timo sich auf Einzel und Doppel konzentrieren soll (auch will?). Aber im Mixed gibt's ja eh immer Überraschungssieger! Warum also nicht noch andere Deutsche?
- Interessant: Torben Wosik kann (als einziger) schon "alleine" 4 Medaillen holen!! ;-)

19.3.: Kleine Liste derjenigen, die nicht (mehr) an der EM teilnehmen:
- Bekannt ist ja, dass die Titelverteidigerin Qianhong Gotsch sowie Jie Schöpp und Olga Nemes nicht mehr und Jörg Rosskopf wegen Verletzung diesmal nicht dabei sind.
- Bei Schweden fehlt zum ersten Mal die Punktegarantin Marie Svensson (Europameisterin von 1994).
- Die Franzosen müssen auf Jean-Phlippe Gatien verzichten, obwohl er ja zur Zeit mal wieder in großer Form zu sein scheint. (Er schlug ja beim Circuit in Japan nicht nur gerade Primorac, sondern gewann das ganze Marathon-Turnier vor diesem samt Kim Taek Soo und Persson.) Und obwohl Persson und Primorac, die ja auch seit Monaten in Japan spielen, nach Zagreb kommen.
Komplett ausbleiben wird das holländische Damen-Team! Vor einigen Jahren mit Vriesekoop, Hooman und Keen noch Mitfavorit bei jedem Turnier, sind die jetzigen Spielerinnen zu schwach, um auch nur die gestellten Kriterien für eine Teilnahme zu erfüllen!


20.+22.3.: Sehen kannst Du dagegen u.a.: Jan-Ove Waldner, Jörgen Persson, Samsonov, Timo Boll, Primorac, Werner Schlager, Saive, Korbel, Kreanga und die fantastischen Verteidiger Chen Weixing, Syed, Tsiokas, Chtchetinine, Gionis...
samt Steff, Boros, Ni Xia Lian, Liu Jia, Toth, Batorfi, Badescu, Nicole Struse, Åsa Svensson und auch hier die attraktiven Verteidigerinnen Pavlovitch, Palina, Kostromina, Erdelji, Ganina, Dermastija... !
Außerdem spielen für Schweden: Fredrik Håkansson, Magnus Molin, Jens Lundquist, Robert Svensson sowie Sandra Johansson, Susanne Jonsson und Marie Olsson
und für Österreich: Kostadin Lengerov (allerdings - wohl wegen der Vorfälle in Osaka - nicht im Teamwettbewerb), Qian Qianli, Robert Gardos, Karl Jindrak, sowie Judit Herczig, Martina Petzner und Andrea Mayrhofer.
Die österreichischen und deutschen Herren absolvierten übrigens einen Teil Ihrer Vorbereitungslehrgänge miteinander.

Der Turnierverlauf
Los geht's Ostersamstag um 10, und auch an den übrigen Tagen wird täglich von 10 bis zwischen 20.30 und 22 Uhr gespielt.
Samstag, 30.3.: Team: Achtelfinale
Sonntag, 31.3.: Team: Viertelfinale
Montag, 1.4.: Team: Alle Halbfinals + Damen-Finale
Dienstag, 2.4.: Team: Herren-Finale + Individuell: Qualifikation in allen Wettbewerben außer Herren-Einzel
...Freitag, 5.4.: u.a. Mixed-Viertelfinale bis Finale
Samstag, 6.4.: u.a. Damen-Einzel- + Herren-Doppel-Finale
Sonntag, 7.4.: u.a. Damen-Doppel- + Herren-Einzel-Finale
20.+23.3.: Jörgen Persson spielt nur Einzel und Doppel
Doha: Nachdem er schon in Japan ein wenig zurückgefallen war und in Qatar überraschend Tugwell unterlag, entschied der beliebte Schwede, dass er nicht in der Mannschaft um Gold kämpfen wird. Er hatte ja ohnehin gar nicht bei der EM teilnehmen wollen und sich erst spät entschieden dies doch zu tun. Doch das volle Programm in Japan hat nicht gerade sein Selbstvertrauen aufpoliert. Er hört sich fast so an, als wolle er der Mannschaft nicht zur Last fallen. ;-) Tatsächlich ist aber eigentlich nur Jens Lundquist Nutznießer, da er nun auch fürs Team nominiert wird.
An meinem obigen Tipp für den Team-Turnierverlauf ändert sich in jedem Fall fast nichts, da die Schweden auch so - ohne ihre Welt-Nr.16! - noch das klar stärkste Team besitzen! Nur das mit dem Schwedenhappen nehm ich dann zurück. Doch gewinnen dürften auch Waldner/Karlsson/Håkansson gegen JEDE andere Mannschaft.

9.4.: So - bin zurück aus Zagreb! In den nächsten Tagen werde ich einige hoffentlich interessante Ergebnisse, Statistisches, Spielverläufe, Randnotizen und Kommentare hier niederschreiben. Viel Spaß!

- Weitere Spieler aus Europas Top 50, die nicht (mehr) dabei waren:
Badescu (Rum,10;wäre an 8 gesetzt worden;verletzt), Boileau (Fra;verletzt), Ellö (Ung), Arisi (Ita), Popova (Slk), Molnar (Ung), Hubert (Bel);
Persson auch im Einzel (Swe,8;war an 7 gesetzt;Nackenverletzung), Maze (Dän), Plachy (Tsch), Lupulescu (nur im Einzel)
- Außerdem - ein kleiner Skandal - traten Italiens Herren ohne ihre besten 7 Spieler an! Sie hatten sich mit ihrem wegen finanzieller und persönlicher Probleme mit den Verbandsspitzen entlassenen Trainer solidarisch erklärt und auf die EM verzichtet! Unter ihnen die starken Yang Min, Mondello und Piacentini, die ja noch vor 2 Jahren bei der WM mit ihrer Team-Bronzemedaille für Aufsehen gesorgt hatten.

2. Teamwettbewerbe
a) Damen

Achtel- + Viertelfinals: - Etwas unerwartet unterlag Italien Jugoslawien, da Negrisoli (22.der Europa-/72.der Weltrangliste) beide Einzel gegen Plavsic (55/140) und Erdelji (29./86) verlor.
- Für die Deutschen gab es dann im direkten Kampf um die Medaillen beim 3:1 wie erwartet keine größeren Probleme. Nur Elke Wosik (14./55) - eigentlich eine Bank gegen Abwehrspielerinnen - fand zum Auftakt gegen Erdelji nicht zu ihrer Form und unterlag in einem Marathonspiel überraschend mit 11:13 im Entscheidungssatz. Tanja Hain-Hofmann und Nicole Struse (2x) aber siegten souverän. Nicole hatte im 1. Spiel Ende des 2. Satzes eine Schrecksekunde überstehen müssen. Sie schlug sich den Daumen blutig, was auch nach dem 2. Spiel noch sehr unschön aussah. Eine Verletzung am gleichen Daumen bei einer ähnlichen Aktion, so Nicole, habe sie letztes Jahr 5 Monate lang auskurieren müssen.
Bundestrainer Richard Prause wollte nun nicht nur die Bronzemedaile als gesichert ansehen, sondern noch andere Farben anstreben.
- Unterschätzt habe selbst ich die jungen Schwedinnen, denen wohl auch sonst keiner den Sieg gegen Russland zugetraut hatte. Nicht nur die Leitfigur Åsa Svensson mit 2 Siegen, sondern auch die schwedische Meisterin Sandra Johansson (51/133) spielte sehr stark. Schon im 1. Spiel gegen Melnik (12./49) war sie dicht an einem Sieg (-13,10,10,-6,-13), und im entscheidenden 5. Match bezwang sie dann die weitaus erfahrenere Oksana Fadeeva (früher Kusch;33./95) und brachte so Schweden ins Viertelfinale.
- Hier wartete der Gastgeber, und wieder waren die Nordländerinnen klare Außenseiter. Doch Åsa Svensson in Weltklasse-Form und die weiterhin sehr starke Sandra Johansson schafften die große Überraschung! Åsa (13./51), deklassierte Aganovic (31./89), die noch kürzlich die Weltranglisten-6. Ryu bezwungen hatte, mit 11:3,11:4,11:2 und rang beim Gesamtstand von 1:2 im vielleicht besten Spiel der ganzen EM die Weltranglisten-2. Tamara Boros (1./2.) nieder! Und das, obwohl sie nach 11:9 die nächsten beiden Sätze unglücklich zu 9 und 10 verloren und im 4. sogar ein 7:0 noch fast aus der Hand gegeben hatte (->8:6). Gerade noch rechtzeitig fing sie sich, siegte 11:7 und im 5. 11:9. Davor hatte Susanne Jonsson (76/177) gegen Andrea Bakula (44./120) auch schon fast den Sieg auf dem Schläger gehabt. Doch den 3. Punkt musste wiederum im letzten Spiel Sandra Johansson holen, die mit einer weiteren Energieleistung (holte bei 2:1 ein 7:10 auf) die Sensations-Frau der Egypt Open, Aganovic, 3:1 besiegte.
- Der Tipp für die andere Hälfte "Rumänien schlägt Luxembourg schlägt Belgien, und Ungarn schlägt Weißrussland schlägt Frankreich", stimmte ja. Nur Veronika Pavlovitch (23./73) leistete sich beim 2:3 gegen Fernandez (81/186) einen erstaunlichen Ausrutscher. Dafür schafften aber ihre Schwester Victoria (7/28.) und Tatyana Logatzkaya (34./97) 2 gute Siege gegen die höher platzierten Toth (6/21.) bzw. Fazekas (25./76), wodurch sie die Ungarinnen im Kampf um die Medaillen immerhin in ein entscheidendes 5. Match zwangen.
Halbfinals: Als richtig stellte sich auch meine Vermutung heraus, dass die deutschen Damen Glück hatten, nicht die Rumäninnen, sondern Kroatien in ihrer Hälfte zu haben. Dass erstere aber im Halbfinale gar die absoluten Top-Favoritinnen aus Ungarn schlugen, das war dann doch unerwartet. Vor allem, da sie ohne ihre starke Nr.2, die verletzte Ottilia Badescu (10./38.), antreten mussten! Nachdem Steff gegen Batorfi und Toth gewonnen hatte, schaffte Nastase (26./77) bei 2:2 die große Überraschung und sicherte ihrem Team mit ihrem Sieg über Batorfi (7/27.; 9,-10,-9,7,8) den Einzug ins Finale.
- Deutschland gegen Schweden, so lautete die unerwartete andere Paarung. Und Åsa Svensson präsentierte sich weiter in Bestform, während Elke Wosik, die diese vor der EM auch gehabt hatte, weiter vergeblich danach suchte. (Im zweiten Satz sah es bei 10:0 sogar danach aus, als würde die Schwedin den Return absichtlich ins Netz drücken.) Und auch Sandra Johansson zeigte weiter, wie stark sie sich verbessert hat und gewann den 1. Satz gegen Nicole Struse (11./41.) mit 11:8. Bei 10:6 - wohlgemerkt in Satz 1 - war die Deutsche schon so aus dem Konzept gebracht, dass sie den Schläger fallen ließ und mit dem Fuß an die Bande pfefferte - was ihr natürlich gleich eine Gelbe Karte einbrachte. Auch im 2. Satz lag die junge Schwedin schon mit 6:3 vorne, als Nicole sich fangen und die Wende einleiten konnte. Sie gewann zu 9 und danach zu 3 und 6. Das dritte Match bot dann eine extreme Achterbahnfahrt der Emotionen. Susanne Jonsson hielt sehr gut mit Tanja Hain-Hofmann (39/110) mit. Sie führte bei 1:1 gar mit 8:5, als Tanja die Wende schaffte und den Satz trotz schwedischen Time-outs gewann. Sie machte 12 Punkte in Folge, doch als die Schwedin von 0:6 wieder auf 4:7 herangekommen war, nahm Prause ein Time-out, was aber nur kurz half, denn bei 9:9 war die Deutsche eingeholt. Auch ein Matchball bei 10:9 reichte nicht. Der 5. Satz musste entscheiden. Wieder führte Tanja schnell mit 3:0, dann aber Susanne erneut mit 8:5 und gar 9:6, doch in dieser bedrohlichen Phase blieb Tanja cool und schaffte noch einmal 5 Punkte in Folge zum 11:9! Stand nun: 2:1. Im Spiele der beiden Top-Damen lag Nicole Struse auch gegen Åsa Svensson schon 0:1 und 4:7 hinten, bevor sie das Match drehen konnte. Bei 2:1 für Nicole und 2:3 wurde Åsa ein Aufschlag weggezählt, sie führte dennoch 7:4, doch Nicole kam auf 7:7 heran, und das schwedische Time-out half nichts mehr. Die Deutsche gewann nach Abwehr eines Satzballes mit dem 4. Matchball 14:12, und Deutschland war im Finale.
- Eines - was auch von außen aufgefallen war - veranlasste allerdings die sonst sehr zurückhaltende Åsa Svensson dazu Ncole Struse Unsportlichkeit vorzuwerfen. Nicole hatte immer wieder kurz vor Aufschlag der Gegnerin deren Fluss und Konzentration gestört, indem sie die Hand hob oder etwas hineinrief.
- Während die Ungarinnen als klare Goldfavoritinnen sicher nicht begeistert über Bronze waren, war diese Medaille für die Schwedinnen in jedem Fall ein toller Erfolg - der größte in der Geschichte ihres Verbandes! Erst einmal, 1962, hatte es Bronze gegeben. Damals aber waren einige Ostblock-Teams nicht am Start.
Und das Verblüffende ist: In all den Jahren, als Åsa mit Marie Svensson und Pernilla Pettersson 2 weitere starke Mitspielerinnen hatte, schafften sie nie den Sprung auf's Treppchen!
Und: Åsa war erst 2 Wochen vor Turnierbeginn vom neuen Coach, Team-Weltmeister Erik Lindh, überredet worden, doch im Team-Wettbewerb die jungen anzuführen, was diesen Erfolg überhaupt erst möglich machte.
Das Finale begann gleich mit einem Paukenschlag! Statt der Bronzemedaillengewinnerin von 1996 und eigentlich klaren Nr.2 im Team Elke Wosik (14./59) war Jessica Göbel (38./107) an 2 aufgestellt worden. Die hatte zudem bei dieser EM noch kein Spiel gemacht und ging quasi "kalt" an den Tisch. Doch Bundestrainer Prause begründete seinen Schritt damit, dass Elke, wie sich in den ersten beiden Spielen gezeigt hatte, einfach nicht in optimaler Verfassung gewesen sei. Man habe dem Trainerstab oft vorgeworfen zu konservativ aufzustellen, diesmal habe er das Risiko suchen müssen.
Göbel - Steff (2/8): Jessica begann stark gegen ihre zukünftige Langweider Mannschaftskameradin. Sie wurde zwar mehrmals vom Tisch gedrängt, machte aber auch von dort einige hervorragende Punkte. Gegen die Nr.2 Europas hatte sie bei 10:8 gar 2 Satzbälle, konnte sie aber nicht verwerten und unterlag unglücklich 11:13. Dann wurde sie unsicherer, verlor Satz 2 5:11, und auch das Herankommen von 4 auf 7:9 im 3. reichte nicht mehr: 8:11 -> 1:0 für Rumänien.
Struse (11./41.) - Nastase: Die Deutsche begann furios und schien ihre Konkurrentin vom Tisch fegen zu wollen. 11:1, 6:1 lautete es nach 19 Punkten. Doch die "halbe Miete" ist eben nicht die ganze. Die Rumänin kam auf 8:10 heran, und als Nicole dann ein Aufschlag weggezählt wurde, verlor sie die Konzentration. Sie konnte auch den 2. und einen 3. Satzball bei 12:11 nicht nutzen. Nastase dagegen verschaffte sich mit einem unglaublichen crossen Gegenschuss ihren 2. Satzball und glich mit 14:12 aus. 3:0, 6:2 und 9:7 - so lauteten die Zwischenstationen im 3. Satz, doch wieder kam die Rumänin heran. Bei 9:9 und Aufschlag der Gegnerin kamen dann wieder die "Ai"-Zwischenrufe von Nicole, konnten aber das 9:11 nicht verhindern. Bei 0:3 im 4. nahm Prause Time-out, und Nicole kam auf 6:7 heran. Nun kam ein Time-out von Rumänien, und danach machte Nastase 5 Punkte in Folge und brachte ihr Team mit 2:0 in Führung.
Hain-Hofmann (39./113) - Gorgorita (66/154): Tanja ließ ihrer Kontrahentin von Anfang an keine Chance. Sie gewann auch ihr 3. Einzel bei dieser Team-EM und bewahrte sich eine weiße Weste (6,5,3) -> 1:2.
Struse - Steff: Bei 8:11, 2:5 schien das Finale schon fast entschieden, doch ein frühes Time-out des Bundestrainiers brachte den gewünschten Effekt, und über 5:5 und 11:7 gich die Deutsche aus. Im 3. blieb sie jedoch bei 4:3 stehen und verlor zu 5. Doch mit 11:9 konnte sie wiederum ausgleichen. Im 5. Satz sah es wieder 2x nach einem Ende des Finales aus, denn die Seiten wurden bei 1:5 gewechselt, und nachdem Nicole auf 4:5 herangekommen war, zog Steff wieder davon und hatte bei 10:7 3 Matchbälle. Doch wieder kämpfte sich Nicole heran, wehrte auch noch einen 4. ab und siegte schließlich unerwartet mit 13:11. Das Finale war bei 2:2 wieder offen.
Göbel - Nastase: 2:7...5:11, 2:8...8:11, 3:5...4:11. In diesem alles entscheidenden Spiel gab es nicht ganz unerwartet einen klaren Sieg der routinierten Rumänin gegen die junge Deutsche.
Gerade für dieses 5. Match hätte man sich doch die rutiniertere Elke Wosik am Tisch gewünscht, die sich ja aus ihrem kurzzeitigen kleinen Tief wieder hätte fangen können, zumal sie ja vor der EM sehr stark gespielt hatte. Ob das auch Richard Prause im Nachhinein so sah? Jedenfalls sagte er das oben schon Erwähnte und dass er natürlich die Verantwortung für diese Entscheidung voll und ganz trage. OB sie aber finalentscheidend war, wird ungewiss bleiben. Jessi jedenfalls sagte auf die Frage, wie es für sie gewesen sei, plötzlich aufgestellt zu werden, sie sei ohnehin angereist um von vornherein zu spielen. Dass es aber gegen Steff und auch Nastase (noch nie gespielt) schwer werden würde, sei klar gewesen. Nun müsse sie halt noch mehr trainieren.
Nicole sagte auf eine entsprechende Frage, sie habe natürlich ohne die Deutsch-Chinesinnen und Olga nun mehr Druck ihre Spiele zu gewinnen. Diesen Druck brauche sie aber auch. Einen kleinen Seitenhieb auf den Schiedsrichrter, der ihr den Aufschlag weggezählt hatte, musste sie auch noch los werden. Sie könne nun nachempfinden, wie ein Fußballer sich fühlt, dem ein Tor aberkannt oder falsch gegeben würde. Allerdings übersah sie dabei, dass dieser Vergleich wegen EINES Punktes ein klein wenig überzogen war und außerdem genau das Gleiche ihr im Spiel gegen Svensson zugute gekommen war. Die allgmeine Kritik an den Schiedsrichtern unterstützte aber auch der Bundestrainer. Die Entscheidungen - er meinte eben als regelwidrig abgezählte Aufschläge - kämen oft viel zu sehr aus heiterem Himmel, die Schiris müssten konsequenter sein. Schwierig sei generell, das hier Amateure Entscheidungen treffen, die Profis BEtreffen.
In jedem Fall muss klar festgestellt werden, dass Deutschland nicht Gold verloren, sondern Silber gewonnen hat. Nachdem 4 der stärksten 5 Spielerinnen innerhalb von 2 Jahren aufhörten, war dies - der für die Setzung entscheidende Europaligasieg eingeschlossen - ein toller Erfolg der mit 2 21-Jährigen und dem Durchschnittsalter 23,4 jüngsten Truppe auf dem Podest. Das deutsche Damen-Tischtennis hat also Perspektiven, sicher auch weltweit. Nur braucht dies noch etwas Zeit.
Die Europameisterinnen kommen aus Rumänien. Und hier muss man noch einmal hervorheben, dass
- nicht eins der 3 Teams aus der Top-Kategorie der Europaliga, sondern die Siegerinnen der B-Division gewann
- und dass Steff, Nastase und Gogorita das auch noch ohne ihre starke Nr.2, Badescu, schafften!
Weiteres Interessantes:
- In den Spielen um die Plätze 5-8, die die Kroatinnen nach ihrer Niederlage gegen Schweden nun standesgemäß für sich entscheiden konnten, gab es nur ein Einzel, das anders ausging als erwartet. Wieder war es eine der Weißrussinnen, nämlich Logatzkaya, die (aber nicht entscheidend) gegen die Jugoslawin Golic (87/193) verlor.
- In "Division I" ein besonderer Augenmerk auf die Österreicherinnen. Ihr erstes Spiel gewannen sie 3:2 gegen Bulgarien. Judit Herczig (59/147) unterlag knapp mit 1:3 (11:13 im 4.) gegen die Nr.1 der Bulgarinnen, Gatinska (57/143). Liu Jia ("Susi", 5/22.) hatte noch immer nicht zu ihrer Top-Form gefunden und hatte gleich im ersten Spiele völlig unerwartete Probleme gegen Kassabova (~150/284). Sie verlor Satz nach 2:0-Führung 4 mit 2:11 (!) und erkämpfte sich im 5. mit Müh und Not den Sieg (14:12). Martina Petzner (-) war zwar in 2 Sätzen dicht dran, verlor aber 0:3 gegen Mehmedova (nicht in den Ranglisten). Nun mussten 2 Siege her, und sie kamen. Susi besiegte Gatinska zwar knapp, aber 3:0, und Judit gewann mit knappsten Marginalen, aber 3:1, gegen Kassabova (10,-6,10,9). Nun folgte das Spiel um den Aufstieg gegen Frankreich. Das entscheidende Match war gleich das erste. Denn hier trafen - nicht vom Papier her, aber im Nachhinein doch ersichtlich - die beiden stärksten Spielerinnen aufeinander. Dass es allerdings ein ausgeglichenes Match werden würde, hatte man aus österreichischer Sicht sicher nicht erwartet, oder zumindest nicht erhofft. Denn natürlich musste man davon ausgehen, dss Susi Anne-Claire Palut (67/157) deutlich besiegen würde. Aber wie schon gegen Kasabova lief es gar nicht für die bis vor einigen Monaten so stark auftrumpfende Chinesin im österreichischen Dress. Und diesmal konnte sie das Match auch nicht mehr durch Kampf gewinnen, sondern unterlag im 5. Satz mit 7:11. Somit waren die Chancen auf den Aufstieg direkt auf ein Minimum geschrumpft. Doch Judit zeigte, wie schon in Osaka gegen Arisi, dass sie auch im Einzel mithalten kann. Gegen die eigentliche Nr.1 der Französinnen, Anne-Sophie Gourin (32./93) ging sie gleich mit 2:0 in Führung und gewann nach dem Ausgleich der Französin den 5. Satz deutlich 11:6. Somit war alles wieder offen. Martina unterlag, wie schon zuvor, 1 Mal deutlich und 2 Mal knapp gegen Legay (90/199). Mit dem gleichen Ergebnis stellte Susi gegen Gourin wiederum den Ausgleich her. Und wieder musste Judit zum entscheidenden Einzel an den Tisch. Bei 4:11 und 1:5 sah es gar nicht gut aus, doch sie drehte den 2. Satz und siegte 11:9. Umgekehrtes Bild im 3., als sie 5:2 führte, aber nach Satzball bei 10:9 noch unglücklich 11:13 verlor. Bei 2:5 im 4. fiel mir (wie schon bei Susis Spiel gegen Jie Schöpp bei den German Open in Bayreuth) auf, dass Coach Liu Yan Jun kein Freund von Auszeiten ist. Selbst nach einem nervösen Fehler zum 2:6 beantragte er die taktische Pause nicht. Dies tat Judit bei 2:7 dann selber. Sie kam auch noch auf 5:8 und gar 9:10 heran, aber die 2 Punkte zu spät genommene Auszeit hatte wohl das Match entschieden. Sie verlor 9:11, und Frankreich hatte mit knappster möglicher Marginale den eigenen Abstieg bzw. Österreichs Aufstieg verhindert.
Im nächsten Spiel ging es gegen Tschechien, und hier wurde die taktische Variante gewählt, die Nr.2 an 3 spielen zu lassen, damit sie möglichst dieses eine Spiel sicher gewinnen sollte. Außerdem kam Andrea Mayrhofer (>200/375) zu ihrem ersten Einsatz. Und sie spielte gut gegen die klare Nr.1 der Tschechinnen, Strbikova (19./67). Die ersten beiden Sätze gingen nur knapp an die Bundesliga-Spielerin von Coesfeld, und den 3. gewann gar die Österreicherin. Doch dann stand es nach einem 6:11 doch wie erwartet 0:1. Susi hatte zum dritten Mal große Probleme in ihrem 1. Spiel. Gegen Vachovcova (46/124) musste sie ein 0:2 aufholn, gewann aber den Entscheidungssatz endlich deutlich mit 11:3. Judit schaffte zwar nicht den erhofften deutlichen Sieg, doch das 11:8 im 5. Satz brachte die Österreicherinnen in Führung. Und nun gab es das erste überzeugende Match von Liu Jia. Gegen Strbikova, die bisher klar stärkste Gegnerin, verlor sie zwar den ersten Satz, dann aber fing sie sich und siegte zu 6, 8 und 2.
Im (letzten) Spiel um Platz 13 war Absteiger Italien der Gegner - allerdings ohne Stefanova. Mit der gleichen Taktik wie im vorigen Spiel, allerdings wieder mit Martina Petzner, gab es auch genau das gleiche Ergebnis. Nach Martinas klarer Niederlage gewann Susi endlich beide Spiele - gegen ihre Ex-Landsfrauen Wang Yu und Ding Yan - deutlich. Und Judit besiegte etwas überraschend Negrisoli, die eigentlich beste Italienerin, die unerwartet an 3 spielte, mit 11:3 im 5. Satz. Endergebnis: Platz 13.
Fazit: Zwar nicht schlecht und auch nah dran, aber eben wieder nicht aufgestiegen. Ein Doppel im Teambewerb - das wär's!
o Spielerinnen, die überraschten:
Besonders enttäuscht waren sicher (geordnet nach Grad der Überraschungen):
- Negrisoli: 1:5: hätte eigentlich (nach Ranglisten) 6:0 spielen sollen (!!), verlor aber gegen Plavcic, Erdelji, Prusiene, Budiene und Herczig
- Veronika Pavlovitch: 0:5: Niederlagen gegen Fernandez (Fra,81/186) und Regenwetter (Lux,78/179)
- Detrigne (Bel,~135/262, aber mit Bundesliga-Bilanz von immerhin 7:14): 0:5: Niederlagen gegen Paler-Timmermann (Lux,~165/310), Hernandez (Spa,~160/305), Shvets (Ukr,~125/244) und Hose (Isr,~120/239)
- Vachovcova (Tsch,46/124): 0:3: Niederlagen gegen Finnemann und Dvorak (Spa,nicht in den Ranglisten)
- Ganina (Rus,36./103): 1:1: durfte nur 2 Einzel bestreiten, verlor auch noch gegen Cichocka!!
- Liu Jia: 7:1: verlor aber gegen Palut und hatte (viel zu) große Mühe gegen Kasabova und Vachovcova
- Fadeeva: 4:3, Niederlagen gegen Johansson und Safran
- Gourin: 1:6: Niederlage gegen Herczig
- Elke Wosik: 0:2: durfte nur 2 Einzel bestreiten, nachdem sie etwas überraschend gegen Erdelji verlor. Muss sehr geknickt gewesen sein, als vorher klare Nr.2 im Finale nicht zum Einsatz gekommen zu sein! Und das, ohne vorher extrem enttäuscht zu haben.
Erfreulich dagegen:
+ Åsa Svensson: 5:1: grandioser Sieg gegen Boros, sehr deutliche Siege gegen Aganovic, Schall
+ Palut (Fra): 4:2: Siege gegen Liu Jia und Palina (21./70)!!
+ Sandra Johansson: 2:3: Siege gegen Fadeeva, Aganovic und fast auch noch Melnik
+ Pilka (Pol,~170/314): 1:0 Sieg gegen Kravchenko (Isr,28./81)!!
+ Cichocka (Pol,nicht in den Ranglisten): 3:1: Sieg gegen Ganina!!
+ Safran (Sln): 4:0: Sieg gegen Fadeeva
+ Stefanova (52/138): 4:2: fügte Budiene (24./74) die einzige Niederlage bei
+ Strbikova (Tsch): 5:1: Sieg(e) gegen Melnik (und Palina)
+ Herczig: 4:2: Siege gegen Negrisoli und Gourin
+ Finneman (Dän,92/200): 3:4: Siege gegen Vachovcova und Stefanska
+ Dermastija (Sln,37./104): 5:1: Sieg gegen Odorova (30./88)
+ Gatinska: 5:2
+ Zwar ohne positive Ausreißer, aber als einzige Spielerinnen mit klarer "zu-Null"-Bilanz in der "Super Divison": Tanja Hain-Hofmann und Tatjana Kostromina (27./80) (WRus) (3:0)
+ Beste Leistungen insgesamt: 1. Struse und Svensson (5:1), 3. Steff und Nastase (4:1), 5. Ni Xia Lian (3/14., 6:1 (aber teils in Spielen um Platz 5-8)), ~6. Budiene-Garkauskaite und Liu Jia (7:1 in "Division I")
+ Überraschungsteams: Schweden(!), Slowenien (Siege über Slowakei und Russland (die allerdings ohne Palina und mit Krekina an 2 spielten))
- Auf-/Abstieg / Setzung bei der nächsten EM: Die Austragung der Europameisterschaften wird ja ab sofort auf die ungeraden Jahre verschoben, damit es in den geraden Jahren nicht EM, WM UND Olympische Spiele gibt. Somit findet die nächste EM schon in einem Jahr statt. Dies warf zunächst die Fragen auf:
Gibt es in der kommenden Saison ausnahmsweise wieder eine 1-jährige Europaliga (wie früher)?
Wenn ja: wird diese wiederum für die Setzung und Platzierung in den 3 Kategorien bei den Team-Wettbewerben der EM ausschlaggebend sein?
Die Antwort auf die erste Frage lautet "ja", die auf die zweite "jein". Es wird bei Damen und Herren Europaliga gespielt - wieder über 1 Jahr - und die Platzierungen entscheiden die Setzung bei der EM 2003 in Italien. Aber: in der höchsten Kategorie werden die 12 Mannschaften spielen, die sich bei dieser EM dafür qualifiziert haben, und sie bleiben auch alle 12 in der "Super Division" bei der EM. Mannschaften wie Polen und Russland bei den Herren oder Österreich bei den Damen können also nicht über die Europaliga aufsteigen. Es bleibt also dabei:
Die Teams auf den Plätzen 9-12 und 21-24 (letzten 4 der "Super Division" bzw. "Division I") steigen ab, die auf den Plätzen 13-16 und 25-28 (ersten 4 der "Division I" bzw. "Division II") steigen auf.
Dies bedeutet bei den Damen:
- Italien steigt in die "Division I" ab. Frankreich und Russland, die ja auch bei dieser EM nach einer Niederlage in "Division I" weiter spielen mussten, haben sich gerettet bzw. sind direkt wieder aufgestiegen. Und Slowenien sowie die Slowakei sind aus "Division I" neu in die "Super Division" aufgestiegen. Am knappsten gescheitert sind die Österreicherinen, die das entscheidende Spiel gegen Frankreich 2:3 verloren und dann nach 2 Siegen 13. wurden.
- Belgien steigt aus der Super- via Spiel in der I. direkt in die II. Division ab (alle 5 Spiele verloren!). Außerdem müssen Bulgarien, Israel und Polen nächstes Jahr in "Division II" statt "I" spielen. Von dort aufgestiegen sind England, Estland, Portugal und die Türkei.

b) Herren
Achtel- + Viertelfinals: - Die Jugoslawen konnten doch gegen Hollands 2-Mann-Team gewinnen, weil Gönnerns Grujic überraschend beide holländischen Hünen bezwang.
- Meine Prognose (und die der meisten anderen), dass die Deutschen eine Medaille holen würden, stimmte aber dennoch, denn die Jugoslawen hatten kaum eine Chance gegen "den deutschen Dreier". Torben Wosik gewann gleich am Anfang das wohl vorentscheidende Match gegen Karakasevic. Nach einem grandiosen Ballwechsel mit mehr als 10 Schlägen aus der Halbdistanz - darunter gleich 2 absolute Zauberbälle! - verwandelte Torben den Matchball zum 3:0. Timo Boll legte dann beim 3:11 gegen seinen Gönnerner Mannschaftskameraden Grujic einen totalen Fehlstart hin, erholte sich aber schnell und siegte deutlich mit 3:1. Auch Lars Hielscher hatte beim 3:1 gegen den routinierten Lupulescu keine größeren Probleme, was er u.a. damit begründete, dass dieser ja nur noch recht selten international spielt und als Spieler der älteren Generation "diese neuen Aufschläge" (nämlich die mit nach unten hängendem Schläger und rechts-Spin geschlagenen, die es - eingeführt von den Polen - seit etwa 8 Jahren gibt) nicht so gut kannte, sie also weder gut returnierte noch selbst konnte. Nach 9:2 Sätzen (4 der gewonnenen zu 9 oder 10) stand es also 3:0 und die Bronzemedaille war nach 3 Einzeln gesichert. Rekord!
Genau wie bei den Damen muss man allerdings gleich dazu sagen, dass diese merkwürdig scheinende Chance, sich mit einem Spiel eine Medaille zu holen, hart erkämpft war, denn nur der Sieg (bzw. das Erreichen eines der ersten 2 Plätze) in der Europaliga machte dies möglich. Und genau dies war ja auch gewollt, als der Verband entschied die EM zu verkürzen und die Europaliga als eine Art Qualifikation direkt mit einzubeziehen.
Nach dem Spiel sagte Torben, dass er sich nicht als ein neuer Führungsspieler sehe. Da er aber die Position 3 ja schon gut kennt, sei es schön mit Position 2 einen neuen, anderen Platz zu haben. Timo auf die Frage, wie er denn das neue, knallgelbe Trikot finde, mit mildem Lächeln: "Es geht"! Und Lars bestätigte, dass er es recht gut verstehe eine vorgeplante Taktik konzentriert einzuhalten, was manchmal allerdings zu Lasten der Variation gehe. Auch sei er kaum mehr nervös gewesen - ganz anders als bei der WM in Osaka, als sein allererstes Spiel für Deutschland bei einem großen Turnier sehr schlecht gewesen sei.
DTTB-Ehrenpräsident Hans-Wilhelm Gäb hatte ob der Klasse-Ergebnisse seinen für den Abend gebuchten Rückflug storniert und hoffte, dass die 2 deutschen Teams mit solchen Leistungen sicher sehr dazu beitragen könnten, den oft benutzten Begriff "Randsportart" - was das Tischtennis mit 700.000 Vereins-Mitgliedern ja gar nicht sei - zu korrigieren.
- Dass Weißrussland Vize-Weltmeister Belgien mit 2 Punkten von Samsonov und 1 von Chtchetinine (tatsächlich an 3 gegen Bratanov) ausschalten würde, stimmte auch. Gegen Frankreich hatten sie allerdings sehr wohl eine Chance, denn Chtchetinine, der wie gewohnt die unmöglichsten Bälle aus allen Ecken fischte, führte im ersten Spiel gegen den kleinen Eloi schon mit 2:1, und dieser schien zu verzweifeln. Dann riss er aber das Ruder doch noch herum, auch wenn er sich erst bei 7:7 im 5. Satz absetzen konnte. Nach den klaren Siegen von Samsonov gegen Chila und Varin (nicht Legout!) gegen den schwachen Nekhviadovich konnte dann Chila, allerdings auch recht knapp (11:9 im 4.), den Abwehrer von Offenburg bezwingen, so dass Frankreich mit 3:1 ins Halbfinale einzog.
In der anderen Tableauhälfte hat Dänemark es gegen die Gastgeber auch ohne Maze geschafft. Begünstigt allerdings dadurch, dass nicht Jiang Weizhong, sondern Dragutin Surbek jr. für Kroatien spielte. (Hier habe ich übrigens - ganz inoffiziell! - den Verdacht, dass dies mit Blick auf seinen Vater, den größten Kroatischen Spieler aller Zeiten, geschah - ob nun mit ohne dessen persönliches Eingreifen. (Er gewwann auch insgesamt von 5 Spielen nur eins.)) Dann gab es noch einen unerwarteten Sieg Monrads gegen Tosic, und bei 2:1 einen der Knaller dieser EM: Alan Bentsen bezwang in einem Klassespiel fast sensationell den frenetisch angefeuerten "Zocki" Primorac.
Auch dass Griechenland gegen Tschechien unterliegen würde, trat ein. Allerdings wegen eines sehr überraschenden 2:3 von Kreanga gegen Pavelka und begünstigt durch eine un-, wenn auch wohl regelgerechte Entscheidung. Bei 0:2 hatte Vlotinos im 3. Einzel Vybornys 2:0-Führung aufgeholt, doch der Tscheche hatte sich Ende des 4. Satzes merklich verletzt. Dass er aber fast 10 Minuten behandelt werden durfte, während der Grieche in der Box warten musste, war klare Wettbewerbsverzerrung. Die Verletzung handicappte den Tschechen dann im 5. Satz weniger als das "Kaltgewordensein" und die psychologische Barriere den Griechen. Dies fanden auch die zuschauenden Schweden, die sich selber nicht sicher waren, wie lange eine solche Verletzungs- und Behandlungspause sein darf.
- Wie auch immer - als die Skandinavier selbst gegen die Tschechen spielten, wurde es - wieder einmal gegen eine eigentlich schwächere Mannschaft (man bedenke die Niederlagen bei der EM 98 gegen Polen und bei der WM 01 gegen Belgien) - spannender als erwartet. Nachdem Korbel Håkansson mit 3:1 besiegt hatte, traten für Tschechien Klasek und Krcil 2 neue Spieler an den Tisch - und das obwohl Pavelka und Vyborny gegen Griechenland ja überzeugt hatten. Wollte man die Schweden mit dieser Überraschung aus dem Konzept bringen? Jedenfalls ging die Rechnung fast auf. Waldner konnte Klasek erst nach hartem Kampf mit 11:9 im 5. Satz bezwingen und der Europameister Karlsson, der als "sichere Bank" an 3 aufgestellt worden war, musste gegen Krcil auch über 5 Sätze gehen. Dann aber hatte bei 2:1 Waldner doch die Chance gegen Korbel alles klar zu machen. Er führte 2:1 und holte einen 5:9-Rückstand auf, verlor aber dann doch 10:12. Im 5. Satz ging er schnell mit 5:2 in Führung. Als dann aber die Seiten gewechselt worden waren, geschah etwas recht Unglaubliches. Am Kopfende der Halle - in der nur 2 Tische standen und das andere Spiel schon beendet war - wurden 2 gleißend helle Scheinwerfer eingeschaltet, weil das kroatische Fernsehen ein Interiew machen wollte. Obwohl Waldner, völlig geblendet, darum bat sie abzuschalten und auch der Hallensprecher dies anordnete, dauerte es geschlagene 4 Minuten, bis dies - unter dem sarkastischen Applaus der Zuschauer - endlich geschah. Man hatte alle Einwände auch des Turnierkoordinators Zlatko Cordas ignoriert und das Interview einfach komplett zuende geführt! Erstaunlich nun die Reaktion des merklich genervten Waldners. Er machte 6 typische Zauberpunkte in Folge zum 11:2 und somit in diesem medaillenentscheidenden Match kurzen Prozess mit einem der besten Spieler Europas und der Bundesliga.
Einen bis auf das letzte Einzel erwarteten Verlauf nahm das Spiel Österreich gegen Dänemark. Chen Weixing besiegte Bentsen und Schlager Monrad mit je 3:1, wogegen Qian Qianli gegen Tugwell zwar mithielt, aber 0:3 verlor. Erstaunlich knapp dann nur das entscheidende 4. Match, in dem - wohl aus taktischen Erwägungen beider Teams heraus - die beiden eigentlichen 2er gegeneinander spielten. Chen jedenfalls konnte gegen Monrad nur mit kleinsten Marginalen 11:9 im 5. Satz gewinnen. Entscheidend aber: es war geschafft! Es gab die ersehnte erste Mannschafts-Medaille für ein österreichisches TT-Team!
Halbfinals: Es hatten sich also die 4 Favoriten durchgesetzt.
Österreich ging durch ein nur im 3. Satz knappes 3:0 von Werner Schlager gegen Fredrik Håkansson in Führung. Dann schien Waldner mit dem tatsächlich taktisch an 2 gestellten Gardos kurzen Prozess zu machen, wurde jedoch nachlässig und brauchte einen dann wieder deutlichen 4. Satz. Nun kam das Schlüsselmatch.
(Ausflug in die Taktik:) Der schwedische Coach Peter Sterneborg war trotz seiner noch geringen Erfahrung volles Risiko gegangen und hatte den amtierenden Europameister - wie es schon Tickan Carlsson in Osaka tat - diesmal ganz draußen gelassen und stattdessen Jens Lundqvist gebracht. Eine alle überraschende, aber gut durchdachte Entscheidung, vor dem Hintergrund, dass Peter der einzige der Schweden ist, der nicht so gerne und gut gegen Abwehrer spielt. So hätte er sowohl an 1 oder 2 als auch an 3 gegen Chen verlieren und Schlager die übrigen 2 Punkte machen können. Jens dagegen war in sehr starker Form und hatte an 3 sowohl gegen Gardos oder Qian als auch Chen sehr gute bis gute Chancen (gegen letzteren wohl bessere als der Europameister). Vor allem aber konnte man 2 Punkte gegen den 2er quasi einplanen, egal ob er Gardos oder Qian oder aber Chen heißen würde (da Waldner und Håkansson eben auch gegen den Verteidiger keine Probleme haben sollten). Als drittes bräuchte man "nur noch" 1 Sieg: von Waldner (oder Håkansson) gegen Schlager oder eben Lundqvist gegen Gardos, Qian oder Chen. Ebenso riskant natürlich die Aufstellung der Österreicher, denn man musste davon ausgehen, dass Gardos keinen Punkt holen würde, so dass die beiden Spitzenspieler sich keinerlei Blöße geben durften.
Wie auch immer, in einem extrem spannenden Spiel gewann der Austro-Chinese den ersten und der Schwede den zweiten Satz zu 10. Bei 4:1 im 3. für Jens kam schon das "Time-out" von der österreichischen Bank, und Chen kam auf 4:4 heran. Doch der junge Schwede spielte mit hohem Risiko und sicherte sich, für viele überraschend, diesen Satz mit 11:9 und den 4. mit 11:8. Die Rechnung der Schweden schien also schon aufgegangen zu sein, denn nun hatte man noch 2 gute Chancen, von denen man nur eine verwerten musste. Waldner konnte gegen Schlager ohne größeren Druck spielen, da hinterher Håkansson gegen Gardos eh klarer Favorit sein würde. Wieder gewann der Österreicher den 1. und der Schwede den 2. Satz. Im dritten gelang Werner sowohl ein Ass als auch ein Traumpunkt. Bei 1:3 musste er in die Abwehr. Nach einem Rückhand-Unterschnitt kam ein extremer solcher von der Vorhand, und den damit erzwungenen Stop Waldners konnte Werner mit einem Flip-Schuss versenken! Genützt haben beide Punkte aber wenig, denn der Schwede gewann deutlich mit 11:6. Und auch im 3., trotz wiederum österreichischem Time-out bei 1:4, war er nicht zu bremsen. Durch ein 11:3 brachte er Schweden ins Finale, und Österreich musste sich mit der - ja aber historischen - Bronzemedaille zufrieden geben.
Der Klassiker Deutschland-Frankreich musste den anderen Finalteilnehmer entscheiden. Timo begann diesmal gut und gewann Satz 1 gegen den Top-12-3. Eloi. Doch der schlug mit seiner wieselflinken Art und den schwierigen Aufschlägen zurück und gewann die Sätze 2 und 3. Timo konnte zwar mit 11:6 ausgleichen, fand aber im 5. weiter nicht 100%ig zu seiner Linie und unterlag 6:11. Ein kleiner Schock für das deutsche Team, doch Torben konnte es gegen Chila ja gleich wieder richten. Dachte mancher. Doch der Frickenhausener hatte schon vorher eine knapp negative Bilanz gegen den langen Linkshänder und unterlag auch dieses Mal. Allerdings äußerst knapp und unglücklich - 9:11,10:12,11:13. Doch nun sah es schlecht aus.
Außerdem hatte auch Istvan Korpa (wie Sterneborg) einen Spieler an 3 nominiert, der noch gar nicht gespielt hatte: Bastian Steger. Dieser hatte nämlich beide möglichen Nr.3 der Franzosen, Legout und Varin im letzten Spiel bezwungen, während Lars Hielscher gegen Varin bisher gar nicht zurecht kam. Dennoch sah es sicher für die meisten Außenstehenden nach einer fast unlösbaren Aufgabe für die Deutschen aus. Der junge, unerfahrene Steger gegen den französischen Star und Routinier Legout in einem für die Deutschen schon alles entscheidenden Spiel. Ganz zu schweigen davon, dass man ja nun auch die 2 Einzel danach gewinnen musste. Doch Bastian zeigte, dass die Zukunft begonnen hat und alte Meriten am Tisch nichts mehr zählen. Er erlöste die deutschen Fans, indem er dem Franzosen beim 11:9,11:7,11:4 überhaupt keine Chance ließ. Obwohl, wie er fand, Legout besser gespielt hatte als zuletzt in der Bundesliga. Nun musste Timo zeigen, wie er mit der neuen Führungsrolle umgehen konnte. Es begann nicht gut, denn er verlor den 1. mit 10:12 und auc im 2. stand es wieder 10:10. Doch hier konnte Timo in 1 Wechsel 1 Netz- und einen Kantenball von Chila retten und den Punkt machen. Ob dadurch oder aufgrund anderer Faktoren - nun gewann der junge Deutsche wieder die Sicherheit, die ihn in den letzten Wochen so ausgezeichnet hatte. Er schaffte den Satzausgleich und war dem Franzosen dann beim 11:5 und 11:7 überlegen. Die Deutschen hatten also doch noch das letzte Einzel erreicht, und vor diesem war Torben sicher optmistischer als so mancher deutsche Zuschauer. Denn er wusste: im Gegensatz zu Chila hatte er gegen Eloi eine reine Weste, eine 3:0-Bilanz. So legte er auch gleich selbstbewusst los und schien Eloi vom Tisch fegen zu wollen: 11:3. Wie aber häufig nach (zu) deutlich gewonnennen Sätzen, ging es im 2. gar nicht gut los, nämlich mit 1:5.
//kleiner persönlich gefärbter Einwurf: In diesem kritischen Moment wollte ich versuchen zu helfen. Während es sonst - außer natürlich applaudierendem und anfeuerndem Klatschen - nicht all zu viel laute Anfeuerung von außen gab, rief ich nun ein lautes "Geht schon, Torben!" hinein. Und es ging: ->5:5. Dann ging's aber wieder bergab bis 6:9. Also wollte ich noch einmal helfen und rief: "Komm nochmal!" Und er kam: ->9:9 und 13:11. Und noch ein drittes Mal schien das laute Anfeuern zu helfen, nämlich im 3. wieder bei 6:9, als Torben wieder auf 9:9 herankam.
Wohlgemerkt: ich rief insgesamt nur 3 Mal, jeweils nach einer schlechten Serie, und jeweils machte Torben danach 3 bzw. 4 Punkte in Serie. Egal ob es nun reiner Zufall war oder aber das Aufmuntern dem Spieler doch diesen klitzekleinen psychologischen Kick gegeben hat. Ich will hier alle auffordern sich ruhig einmal zu trauen - auch ich musste mich überwinden, denn man fällt ja schon auf - jemanden lautstark anzufeuern. Nicht laufend und nicht, wenn es eh gut läuft, sondern nur in den Momenten, wo es nicht läuft und man dem Spieler evtl. etwas neuen Mut geben kann. Das gilt sowohl für Spieler aus der eigenen Mannschaft als auch jene, denen man von der Tribüne aus die Daumen drückt. Torben sagte jedenfalls hinterher auf die Frage eines Journalisten, er habe die Atmosphäre Klasse gefunden, habe sowohl die Bank als auch die Zuschauer gehört, und es habe ihm richtig Spaß gemacht.\\
Nach dem 9:9 macht allerdings der Franzose 2 Punkte und kam auf 1:2 heran. Doch Torben ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Durch ein 11:7 machte er den Sieg perfekt. Jeder hatte mit einem Sieg dazu beigetragen das aussichtslos scheinende Match noch zu drehen und Deutschland erneut ins Finale zu bringen.
Das Finale: Wie oft bei diesem Spielsystem, konnte man erwarten, dass anfangs die jeweilige Nr.1 die Nr.2 besiegt, und dann mit dem Spiel der 3er die GANZ große Spannung aufkommt. Und letztendlich war es auch diesmal so.
Aber Spannung brachte Torben Wosik gegen Jan-Ove Waldner schon ins Spiel, denn er war immer dran, ließ nicht locker. Nur hatte halt der Schwede am Ende 3 Mal die Nase vorn: 11:9, 11:9, 15:13. Beim letzten Matchball bot Waldner noch eine kleine taktische Finesse, in dem er selbst ein Time-out nahm. (Wie er darauf gekommen war, vergaß ich Leider ihn zu fragen.) Na ja - Schade für Torben, aber kein Beinbruch!
Denn das war ja einkalkulliert, und nun war ja Timo Boll dran. Der hatte es mit Fredrik Håkansson zu tun, denn der Europameister Karlsson war wieder nur an 3 gestellt worden. Diesmal allerdings taktisch, um den Punkt des 3ers etwas sicherer einkalkulieren zu können. Timo jedenfalls hatte zwar wieder einen Fehlstart - 1:9...4:11 -, war aber dann relativ souverän und gewann zu 4, 9 (gab 4:1 und 6:2 zum 7:7 aus der Hand) und 5.
Nun war man ja gespannt gewesen, ob der im Viertelfinale überzeugende Lars Hielscher oder der im Halbfinale überragende Bastian Steger zum Einsatz kommen würden. Hier baute Istvan Korpa aber wieder auf die etwas größere Erfahrung des älteren. Lars begann zwar etwas unsicher und lag mit 6:9 hinten, kämpfte sich aber heran und gewann Satz 1 mit 13:11. Im zweiten allerdings kam er nach 4:9 nicht mehr heran: 7:11. Im 3. ging es dann hin und her: 4:2..5:8..7:8..7:10..11:10..12:11..13:12. Aber leider konnte Lars - wie auch vorher der Schwede - alle 3 Satzbälle nicht nutzen und verlor nach einem Klasse-Wechsel mit 4 knallharten Top-Spins auf beiden Seiten 13:15. Auch im 4. ging es auf und ab: 0:2..4:2..5:5. Nun gab es wieder ein Beispiel für die fast einmalige Fairness der Tischtennisprofis: Lars zeigte selbst an, dass er sich beim Aufschlag den Ball gegen die Nase (!) geworfen hatte! => 5:6. Dies machte aber nicht viel aus, denn er ging wieder mit 8:7 in Führung. Nach dem Ausgleich durch Karlsson gab es wieder ein überraschend getimtes Time-out durch die Schweden, dass (möglicherweise) auch den nächsten Punkt brachte. Doch Lars spielte mutig weiter und verschaffte sich mit 2 Punkten einen weiteren Satzball: 10:9. Leider konnte er ihn erneut nicht verwerten. Der Europameister machte 3 Punkte in Folge und brachte so sein Team 2:1 in Führung.
Nun kam es zum Top-Spiel der ersten EM-Woche. Dachten alle! Und dies war es in gewissem Sinne auch. Von der Spannung her zwar keinesfalls, dafür aber gemessen an der Spielklasse Timo Bolls und der fast einmaligen Leichtigkeit, mit der der beste Spieler aller Zeiten hier beherrscht wurde! Es begann ganz untypisch. Schon bei 1:1 musste Timo das erste Mal in die Ballonabwehr, schoss dann von hinten gegen, erreichte dann den Stop des "Zauberers" und machte den Punkt. Über 3:1 und 7:4 verschaffte sich der junge Deutsche gleich 4 Satzbälle. Waldner kam zwar mit 2 "gestochenen" Returns und einem Smash noch auf 9:10 heran, doch der 1. Satz ging verdient an Timo. Im 2. wurde er noch aggressiver und schoss gleich auf 5:0 davon. Er beherrschte den Schweden, der diesmal mit seinen Aufschlägen nicht die gewohnten leichten Punkte machen bzw. vorbereiten konnte, und siegte nach 9:2 mit 11:4. Und auch in Satz 3 machte Timo Druck. Bei 3:1 z.B. nach einer aggressiv geretteten crossen Vorhand und einem knallharten Rückhand-Gegen-Topspin. Über 6:1 ging es bis 9:3. Nun war das Match quasi schon gelaufen, und es gab noch eine kleine Show, die Zuschauer jubeln ließ: In seiner einmaligen lässigen Art blockte der Weltmeister von 1997 6 Topspins von Timo bis er ihn auf dem falschen Fuß erwischte. Doch sofort übernahm Timo wieder das Kommando und machte die letzen 2 Punkte zum 11:9, 11:4, 11:4. Mit einer grandiosen Leistung war das 2:2 geschafft.
Hinterher stimmte Waldner zu, dass Timo ein sehr sehr gutes Match gespielt habe. Auf die Frage, ob jemals jemand gegen ihn noch besser gespielt habe, sagte er, das habe es wohl schon gegeben. Timo selbst bieb bescheiden. Er habe zwar sehr gut gespielt und teils (wie in einem kleinen Rausch) gewusst, wo die Bälle hinkommen würden. Es sei aber auch nicht eins von Waldners besseren Spielen gewesen. Ebenso gut habe er wohl im Top12-Finale gegen Samsonov gespielt, und in dieser Form müsse er vor keinem Gegner Angst ghaben. Und eine Überraschung hatte Timo noch auf Lager: Er habe die ganze letzte Woche nicht trainieren können, weil es im Fitness-Center plötzlich einen Stich in der Schulter gegeben hatte. Er habe hier sogar jedes Spiel mit Schmerztabletten gespielt. Typisch für den zurückhaltenden Hessen, dass er dieses nicht als mögliche Entschuldigung im Falle schlechterer Leistungen vorher bekannt gemacht hatte.
Nun hatte Torben Wosik endlich einmal die Chance, dem deutschen Team einen Finalsieg über die Schweden zu bescheren. Gegen "Figge" Håkansson, der auf der Weltrangliste nur 7 Plätze vor "Tobbe" stand, war die Partie von Anfang an völlig offen. Nach 3:0 musste der Deutsche den Schweden mit der knallharten Vorhand auf 3:7 ziehen lassen, machte bei 5:8 noch einen Fehlaufschlag und unterlag mit 5:11. Im 2. Satz konnte sich der deutsche Linkshänder bei 5:5 lösen, gewann 11:8 und führte auch im 3. mit 7:4. Doch nun ging es richtig los! Håkansson übernahm mit 4 Punkten in Folge wieder die Führung, die sich Torben dann zurückholte. Als er nach einem guten Aufschlag einen knallharten Vorhand-Cross-Flip ansetzte, rechnete man schon mit 2 Satzbällen, doch es folgte ein paralleler Bock-Schuss des Schweden zum 9:9. Mit dem nächsten Punkt verschaffte sich Torben dennoch einen Satzball, doch der Schwede setzte einen Topspin an die Kante. Danach hatte er 2 Mal Satzball, doch Torben konnte zum 11:11 und 12:12 retten. Nun nahmen einmal die Deutschen ein Time-out nach eigenem Punkt. Bei 13:13 vergab Torben eine große Chance, indem er einen hohen Return wegen zu langen Zögerns ins Aus drückte. Dann machte er 2 Punkte, vergab aber seinen 3. Satzball mit einem Vorhandtopspin, der vom Netz ins Aus sprang. Dann aber konnte er endlich diesen wohl spannendsten Satz des Turniers mit 2 Punkten zum 17:15 für sich entscheiden - wonach sich die Anspannung in einer 6-fachen Rechts-Links-Beckerfaust entlud.
Als die biden Spieler an die Tische zurückkehrten - also erst nach der Beratung, in der ja die Taktik festgelegt wird - wurden sie mit einer völlig neuen Situation konfrontiert. Die Regeln nämlich sagen, dass, wenn 1 Satz 10 Minuten überschreitet, ab dem nächsten Zeitspiel gilt. Dass dies bei einem Spiel zweier Angreifer, der nicht wegen der Länge der einzelnen Ballwechsel, sondern wegen der selten hohen Anzahl an Punkten das Zeitlimit übertraf, völlig sinnlos ist, schien egal. Es gibt für die Schiedsrichter wohl keine Möglichkeit sinnvolle Ausnahmen zuzulassen.
Nun aber wieder zum Spiel: Den besseren Start hatte mit 3:0 der Schwede, und so konnte er dies gar auf 7:0 ausbauen, was schon deutlich macht, dass es sich hier um keinen normalen Spiel- und somit Resultatverlauf handelte. Zwar kam Torben noch auf 5:10 heran, doch dann war der Satz weg. Und auch in den entscheidenden Satz ging Torben wohl verunsichert und verärgert hinein, denn es stand schnell 1:4 und 4:8, bevor die Schweden bei 6:8 ein mögliches Zurückfinden des Deutschen ins Spiel per Time-out verhindern konnten. Am Ende hieß es 11:6 im 5. Satz und 3:2 für Schweden, was natürlich direkt in der Box überschwenglich gefeiert wurde.
Kommentar: Die Einführung des Zeitspiels war nicht nur sinnlos und zu spät angekündigt, sondern möglicherweise sogar spielentscheidend. Natürlich hatte der Spieler, der den letzten Satz gewonnen hatte und somit gern im normalen Rhythmus weitergespielt hätte, einen Nachteil - was auch Schweden-Coach Sterneborg zugab -, und außerdem hatte auch der einen deutlichen Nachteil, der den schlechteren Start in diesen ersten Zeitspiel-Satz hatte, da er dadurch automatisch extra viel an die Neuerung dachte und mit ihr haderte. In beiden Fällen war Torben der Betroffene. Und so sagte er hinterher auch, er habe all seine Konzentration verloren und seine Taktik nicht mehr einhalten können. Konkreter Hauptgrund war natürlich das jetzt direkte Wechseln des Aufschlages, aber auch das laute Zählen des 3. Schiedsrichters in der Box. Håkansson dagegen meinte, es sei für ihn nicht so eine große Umstellung gewesen, er habe einfach sein Spiel weiter durchgezogen. Ob dies nun an der bekannten Nervenstärke der Schweden oder doch mehr an der oben beschriebenen glücklicheren Ausgangsposition Figges lag, wird wohl genau so ein Rätsel bleiben, wie die Frage, ob Torben ohne Zeitspiel seinen psychologischen Vorteil des knappen Satzgewinnes ausgenutzt und das Spiel gewonnen hätte.
Als Konsequenz wurde auch sofort bis hinauf zum ITTF-Präsident Shahara eine sinnvolle Änderung der Zeitspiel-Einführungs-Regel erörtert.
Fazit: Schwedens Herren sind wieder Europameister - und vollendeten so nach dem tollen Erfolg der Damen die historisch erfolgreichste Mannschafts-EM für Schweden!
Wie ihn Bremen, durften auch in Zagreb wieder die Schweden auf den Titel anstoßen.
Waldner führte es u.a. darauf zurück, dass sie eben sehr gerne in der Mannschaft spielen, einen sehr guten Team-Geist haben und so sogar den Ausfall eines Jörgen Persson kompensieren konnten. Gleichzeitig darf man aber sagen, dass zum ersten Mal die Deutschen den Schweden wirklich ebenbürtig waren und dass dieses Mal nicht das bessere, sondern von 2 gleich starken das glücklichere Team gewonnen hat. Und man kann Dirk Schimmelpfennig nur zustimmen, wenn er sagt, dass die Deutschen als mit Abstand jüngstes Team auf dem Treppchen glänzende Perspektiven haben - und dass man nächstes Mal eben nicht nur gleich gut, sondern besser als die Schweden sein wolle.
Weiteres Interessantes:
- Plätze 5-8: 5. wurde Tschechien nach einem recht deutlichen 3:2 über Dänemark und einem 3:0 über Weißrussland, das vorher Jugoslawien mit 3:2 schlug und dann im "ganz kleinen Finale" ohne Samsonov antrat. Im zwar weniger wichtigen, aber dennoch sehr spannenden Spiel um Platz 7 hagelte es Überraschungen: Sowohl Dänemark als auch Jugoslawien hatten mit Bentsen bzw. Grujic ebenfalls ihren im Turnier besten rausgelassen. Nun verlor Karakasevic, die jugoslawische Nr.1, genauso beide Spiele wie der beste Däne Tugwell, der hier an 3 spielte. Die dänische Nr.5 - bei der EM Nr.4 und in diesem Spiel Nr.2 -, Mads Sörensen, sicherte dagegen mit 2 Siegen das 3:2 der Skandinavier.
- In "Division I" gab es in so manchen Einzeln Überraschungen, in Teammatches aber nur eine einzige. Die temporären Absteiger aus der "Super Division", die Niederlande, Kroatien, Griechenland und Belgien gewannen ihre ersten beiden Spiele und stiegen somit alle direkt wieder auf bzw. hielten die Klasse. Die schwersten Gegner in Runde 2 hatten dabei die Holländer, die aber Russland durch je einen Sieg mit 3:2 niederhalten konnten (die 2 Niederlagen kamen gegen Smirnov) und Vizeweltmeister Belgien, bei dem ebenfalls jeder Spieler einen Punkt gegen Polen holte. Da Jean-Michel Saive gegen Krzeszewski verlor, mussten schon beide Saive-Brüder Blaszczyk bezwingen. Kroatien überließ England keinen Satz, wogegen sich die Griechen gerade so mit 3:2 gegen Norwegen durchsetzen konnten. In den unwichtigeren Spielen um die Plätze 9-12 schlug dann Holland Kroatien sowie Griechenland Belgien und danach Holland. Und sicher lag auch Polens 1:3-Niederlage gegen Norwegen - Krzeszewski unterlag nach seinem Sieg gegen Saive Erlandsen und Wang Jianfeng - hauptsächlich an der fehlenden Motivation nach dem Verpasssen des Aufstiegs.
o Spieler, die überraschten:
Besonders enttäuschend (geordnet nach Grad der Überraschung):
- Kreanga: 7:2: aber die 1. Niederlage kam eben gegen Pavelka - und das noch im entscheidenden 1. Spiel - und die andere gegen Yu Kalun
- Karakasevic: 1:5: verlor gegen Sörensen und Monrad!
- Primorac: 6:1: aber die 1 Niederlage kam eben gegen Bentsen, und das noch im entscheidenden 1. Spiel
- Truksa (Slk): 0:3: verlor gegen Komac und Such
- Bratanov (Bel): 1:3: Niederlage gegen Chtchetinine und Tokic (Sln)
- Chmyrev: 2:4: verlor gegen Gonzales (Nor)
- Herbert (Eng): 0:1: Niederlage gegen Andreoli (Ita)
- Ignjatovic (Sln): 0:3: Niederlage gegen Oliveira (Por)
- Jean-Michel Saive: 2:2: verlor gegen Krzeszewski
Positiv überraschten:
+ Pavelka (Tsc): 3:1: grandioser Sieg gegen Kreanga, dazu gegen Chtchetinine und Tugwell
+ Yu Kalun (Nie): 3:3: Sieg diesmal zwar nicht (wie bei der WM) gegen den amtierenden Weltmeister, Liu Guoliang, dafür aber gegen den kommenden Vizeeuropameister, Kreanga!!
+ Sörensen (Dän): 3:0: Siege gegen Karakasevic und Klasek!
+ Monteiro (Por): 3:2: das junge Talent gewann gegen Tsiokas (über 200 Plätze vor ihm!) und Komac!
+ Grujic: 2:3: Siege gegen Keen und Heister
+ Bentsen: 3:2: entscheidender Sieg gegen Primorac
+ Smirnov: 4:1: Siege gegen Keen und Heister
+ Andreoli (Ita): 3:4: Siege gegen Herbert, Ciociu und Caenaro!
+ Gonzales (Nor): 1:2: Sieg gegen Chmyrev
+ Erlandsen: 4:2: Sieg gegen Krzeszewski
+ Beste Leistungen insgesamt: 1. Samsonov (5:0) , 2. Boll (4:1), 3. Waldner (5:1), 4. Korbel (4:1), 5. He Zhiwen (5:0, aber in "Division I")
+ Überraschungsteams: Große Überraschungen gab es diesmal keine. Gute Leistungen brachten Israel und Island als 20. bzw. 36. von 45 Teams.
- Auf-/Abstieg / Setzung bei der nächsten EM:
- Die 4 gesetzten Teams bleiben an der Spitze und die weiteren 8 aus der "Super Division" bleiben drin, so dass auch niemand aufsteigen kann. Am knappsten gescheitert sind Polen, Norwegen und Russland.
- Absteigen aus der I. in die II. Division müssen Slowenien, Italien (wegen des Boykotts), Portugal und Luxembourg. Von dort aufgestiegen sind natürlich die starken Rumänen, dazu die Türkei, Finnland und Wales.

3. Individualwettbewerbe
a) Dameneinzel

Überraschungen (vor dem Viertelfinale)
Spela Burgar (Sln,~170. der Europarangliste) schaffte die einzige Sensation der Damenkonkurrenz, als sie in Runde 1 die in Berlin so auftrumpfende und hier an 16 gesetzte Veronika Pavlovitch (23.) besiegte. In einem mitreißenden Spiel konnte die mit großem Kampf und exzellenter Beinarbeit aufwartende Slowenin ein 0:2 und 1:3 mit 17:15 und 11:6 in einen nie erwarteten Sieg umwandeln.
Die zweitgößte Überraschung des Turniers lieferte die schon im Teamwettbewerb so stark spielende Sandra Johansson (51). Im nicht nur nach den Ranglistenpositionen stärksten Match der ersten Runde (Europas Nr. 51 gegen 12) bot sie eine überragende Leistung gegen die spätere Deutsche Mannschaftsmeisterin Galina Melnik (12.) von Kroppach. Beim 4:1 zeigte sie, dass sie im Ranking viel weiter nach vorne gehört und beendete abrupt die Hoffnungen der an 9 gesetzten Russin.
So hatten es also 2 der 16 Gesetzten nicht einmal in die Top 64 geschafft.
Biljana Golic (Yug,87) konnte völlig unerwartet die zweitbeste Italienerin Wang Yu (42) hinter mit 4:1 sich lassen.
Und die 4. Überraschung in den ersten 64 Matches kam von Lenka Harabaszova (Tsch,109), die die im Teambewerb ja noch so überzeugende Judit Herczig (59) leider direkt aus dem Rennen warf. Beim 4:0 war nur der 2. Satz mit 12:10 richtig knapp.
In Runde 2 deklassierte Jolanta Prusiene (Lit,61) beim klaren 4:0 fast die weit höher platzierte Erdelji (29.), die ja im Teamwettbewerb noch gegen Elke Wosik gewinnen hatte können.
Auch Nicoletta Stefanova (52) überzeugte weiter und schaltete im 2. Durchgang die starke Kravchenko (Isr,28.) mit 4:1 aus.
Archodoula Volakaki (Gri,62) schlug mit 12:10 im 7. Satz Gatinska (57) und vor allem in Runde 2 mit 4:1 Logatzkaya (34.).
Helena Halas (Sln,91) überraschte in der 2. Runde in 7 Sätzen die in der Mannschaft ja noch ungeschlagene Kostromina (27.). Während in der 2. Runde also keine Gesetzten ausschieden, erwischte es in der 3. gleich 5. Spielerisch war aber keine große Überraschung dabei, denn das Nastase (27.) Negrisoli (22.), die erste ungesetzte Spielerin Budiene-Garkauskaite (24.) ihre Berliner Teamkameradin Palina (21), Fadeeva (33.) Lovas (16.) und Odorova (30.) Strbikova (19.) besiegen würden, war von vornherein denkbar, teils sogar zu erwarten. Nur das Nicole Struse gegen Ganina verletzt aufgeben musste, war natürlich ganz und gar nicht vorauszusehen gewesen (mehr unten).
Letztendlich hatten jedenfalls nur 9 der 16 Gesetzten durch Achtelfinaleinzug ihre Setzung bestätigen können.
Im Achtelfinale dagegen gab es keine einzige Überraschung, so dass - außer eben der verletzten Nicole - alle 8 Topgesetzten auch das Viertelfinale erreichten.
Die Schwedinnen
Åsa Svensson (13.) hatte in Runde 2 überraschende Probleme mit Peggy Regenwetter (Lux,78), als sie die Sätze 2 und 5 verlor und auch im 1. und 6. nur knapp gewann. Die vorher so überraschende Volakaki aber konnte sie dann klar in Schach halten. Dann kam es zum mit Spannung erwarteten Achtelfinale gegen die an 1 gesetzte Lokalmathadorin Boros, der sie im Teamviertelfinale ja diese schmerzhafte Niederlage zugefügt hatte. Diesmal verlor Åsa die ersten beiden Sätze zu 7 und 8 und glich durch 12:10 und 11:5 aus. Im vorentscheidenden 5. Satz konnte Boros bei 7:7 einen Schuss der Schwedin mit einem Gegenschuss beantworten, auf 10:8 davonziehen und gewann durch einen Netzroller 11:8. Ebenso unglücklich ging es im 6. bei 4:6 für Åsa weiter. Ein eigener Ball ging vom Netz ins Aus, und einer von Boros an die Kante -> 4:8. Danach ein Frustfehler und schließlich das 5:11 und somit 2:4, was keineswegs ausdrückt, wie eng auch dieses Match wieder war.
Sandra Johansson überzeugte auch nach ihrem Sieg gegen Melnik durch ein glattes 4:0 gegen die Coesfelderin Detrigne (135). In Runde 3 ging es dann gegen Jessica Göbel (38) um den Einzug ins Achtelfinale. In einem absolut ausgeglichenen Marathonspiel konnte Jessi die ersten beiden Sätze mit kleinsten Marginalen für sich entscheiden (10,12), bevor Sandra mit 11:7 wieder herankam. Dann ein 11:8 für Jessi, doch die Schwedin schien das ganze noch drehen zu können, als die Sätze 5 und 6 zu 10 und 9 gewann. Im Entscheidungssatz jedoch hatte Jessi sich wieder gefangen und konnte direkt auf 4:1 und sogar 8:4 davon ziehen. Als Sandra auf 6:8 herankam, nahm die deutsche Bank ein Time-out, nach dem Jessi tatsächlich auf 10:6 erhöhen konnte. Zwar wurde es bei 10:8 noch einmal eng, aber schließlich hatte doch Jessi das bessere Ende für sich und war unter den letzten 16. - Sandra hat sich zumindest auf der Weltrangliste um 18 Plätze auf den 115. verbessert, was jedoch noch nicht ihre wahre Stärke widerspiegelt, so dass sie sicher bald unter den Top 100 sein wird. (Aktualisierung: Weltrangliste vom 1.8.02: 95.)
Marie Olsson (106) war ja in den 3 Mannschaftsspielen nicht zum Einsatz gekommen, konnte aber im Einzel voll überzeugen. Sie warf die auch in Schweden spielende Engländerin Parker mit 4:1 aus dem Rennen und erreichte mit dem gleichen Ergebnis - immerhin gegen die Pavlovitch-Bezwingerin Burgar - als 3. Schwedin die Runde der besten 32. Auch wenn sie dann nach 2 knappen ersten Sätzen 0:4 gegen Tanja Hain-Hofmann unterlag, landete sie also ca. 80 Plätze vor ihrer Ranglistenplatzierung! Auch sie machte so einen kleinen Sprung: in der Welt von 215 auf 204 und in Europa unter die Top 100.
Susanne Jonsson (76) traf nach 1 Sieg auf Aganovic (31). Obwohl sie den ersten Satz unglücklich mit 10:12 abgeben musste, blieb sie immer dran. Sie glich aus zum 1:1, dann auch zum 2:2, verlor die Sätze 5 und 6 dann aber zu 6 und 8.
Dennoch - wie auch bei den beiden anderen schwedischen Youngstern, bedeutete ihr Platz unter den letzten 64 eine Verbesserung gegenüber der Rangliste. Und auch Åsa hatte ja die Erwartungen voll erfüllt.
Die Österreicherinnen
Martina Petzner musste gleich in der Qualifikation einen absoluten Thriller überstehen. In den Sätzen 1-4 ging es immer bis mindestens 9, im 5. gar bis 17:10. Erst im 6. Satz schaffte die Nachwuchsspielerin ein 11:7 und damit den Einzug ins Hauptturnier. Dort zeigte sie eine gute Leistung, als sie mit Maria Fazekas (Ung) im 2. und 4. Satz bis 14:16 bzw. 9:11 mithielt.
Andrea Mayrhofer (~210) stand direkt in der 1. Hauptrunde und hatte hier das Glück, auf eine Spielerin zu treffen, die noch hinter ihr platziert war. Sie besiegte Stewart (E,~245) dann auch deutlich und traf danach auf Jessica Göbel. Auch Andrea hielt erstaunlich gut mit, ging sogar mit 2:1 Sätzen in Führung, bevor die Team-Finalistin das Ruder mit einem 11:9 herumreißen und dann zu 6 und 4 gewinnen konnte. war so immerhin unter den Top 64.
Da ja Judit Herczig unerwartet schon in Runde 1 ausschied, schaffte nur Liu Jia den Einzug in die 3. Runde - und dann auch 4 und 5 (Achtel- und Viertelfinale). Nachdem sie beim 4:1 gegen Jensen (Dän) immer noch erstaunliche Probleme hatte, ging es gegen Tsygankova (WRus,4:0) besser und gegen Stefanova (Ita) und Garkauskaite (Lit) richtig gut (je 4:0). (mehr unten)
Die Deutschen
Wie Sandra Johansson hatte auch Laura Stumper Auslosungspech. Während die schwächsten Duelle in Runde 1 zwischen Europas Nr. 210 und 245 bzw. 225 und 242 ausgetragen wurden, hatte sie das nach Ranglistenpositionen 2.-stärkste erwischt: Nr. 63 gegen 16. Doch dies schien ihr egal. Denn sie führte schon mit 2:1 Sätzen und 6:1 gegen die ungarische Senkrechtstarterin Petra Lovas (16.), bevor diese doch noch mit 11:9 ausgleichen konnte. Im 5. Satz war die Führung zwar nicht so hoch, doch dafür hatte Laura bei 10:8 2 Satzbälle. Doch auch diese konnte sie nicht verwerten => 10:12. Als es bei 4:8 schon aussichtslos schien, kämpfte sich Laura auf 7:8 heran und wehrte bei 7:10 und 10:11 sogar 4 Matchbälle ab. Doch es sollte wohl einfach nicht sein. Nach 2:1-Führung schied die Deutsche durch 3 knappstmöglich verlorene Sätze in Folge in der ersten Runde aus. Nun kann sie nur darauf hoffen, ihr Pech-Kontingent zunächst einmal aufgebraucht zu haben - und natürlich darauf, sich spielerisch und vor allem mental weiter verbessern zu können.
Jessica Göbel hatte mit Ding Yan (Ita,~105) ebenfalls eine relativ starke Erstrundengegnerin erwischt, schien diese aber mit 11.1 und 11:7 voll im Griff zu haben. Doch wie so oft bei zu leichten Satzgewinnen, ging es dann erst einmal bergab. Die italienische Chinesin kam mit 11:6, 9:11 und 11:4 heran, und auch im 6. Satz musste die Deutsche lange zittern, bis ein 12:10 den Einzug in Runde 2 brachte. Nach den beiden Spielen gegen Mayrhofer und Johansson (s.oben) ging es nun gegen Batorfi schon um das Erreichen des Viertelfinales. Jessica spielte weiter mutig und hielt 5 Sätze mit der erfahrenen Ungarin mit. Doch, bei Sieg im 2. und 4:11 im 4., gingen die Sätze 1. 3 und 5 knapp an Jessicas Langweider Vereinskameradin der kommenden Saison.
Tanja Hain-Hofmann hatte leichtes Spiel mit Kirillova (Let), musste dann aber von Mocrusov (Mol,~120) erst durch einen 1:2-Satz-Rückstand wachgerüttelt werden, bevor sie dann doch deutlich gewann. Um so konzentrierter ging sie dann gegen Marie Olsson zu Werke (s.oben) und erreichte so das Achtelfinale. Hier aber - gegen ihre Busenbacher Teamkameradin Krisztina Toth - begann es gar nicht gut. Als habe sie keine Lust oder sähe keine Chancen, lag Tanja in den ersten 3 Säzen immer schnell im Rückstand: 4:10->7:11, nach 3-minütiger Pause wegen zu lockeren Netzes (!) 8:11, und 2:7->9:11. Erst jetzt, bei 0:3, schien sie mehr Power zu bekommen, ihre Topspins wurden härter, und sie übernahm die Initiative. Folgerichtig konnte sie via 9:5 und 11:8 verkürzen und ging auch im 5. Satz mit 4:2 in Führung. Als diese bei 4:5 wieder verloren gegangen war, kam ein deutsches Time-out, und, siehe da, 7 Punkte in Folge zum 11:5 => 2:3. Nun schien Toth von der Rolle zu sein und Tanja konnte via 4:1 und 11:5 in dem verloren geglaubten Match sogar ausgleichen. Leider gab es aber dann mit 0:3 und 1:5 einen Fehlstart. Die Ungarin hatte sich gefangen und zog mit 11:3 ins Viertelfinale ein.
Elke Wosik zeigte sich reltiv unbeeindruckt vom für sie unglücklichen Teamwettbewerb. Zwar waren beim 4:0 und 4:1 gegen Stankute (Lit) und Pota (Ung) 5 der 8 gewonnenen Sätze sehr knapp, doch das Weiterkommen war nie gefährdet. Das änderte sich in Runde 3 gegen Aganovic (Kro). Die lag (nach 3 x 11:9) 3:2 in Führung, bevor Elke sich fing und mit 11:7 und 11:8 ins Achtelfinale einzog. Hier begann sie gegen Ni Xia Lian (Lux), die Angstgegnerin wohl aller, sehr vielversprechend. Sie gewann Satz 1 deutlich mit 11:6 und hielt auch weiter mit, musste aber dann doch der unorthodox spielenden luxembourger Chinesin nach 7:11, 8:11, 8:11 und 6:11 den Eizug ins Viertelfinale überlassen.
Nicole Struse verbrauchte nicht viel Kraft bei ihren 2 Siegen gegen Bentley (Sco) und Stanic (Yug): 50% der 8 Sätze waren nach 14 Punkten vorbei! Dennoch aber hatte sie - möglicherweise wegen Überlastung - Muskelverspannungen im Schlagarm, wegen derer sie ihren weiteren Start im Mixed mit Zoltan Fejer-Konnerth absagte. Im Spiel gegen Ganina (Rus) bekam Nicole aber dennoch so starke Schmerzen, dass sie unter Tränen aufgeben musste. So waren - bei ihrer guten Form - leider gleich 2 Medaillenchancen verloren gegangen.
Die entscheidende Phase
- Viertelfinale: Spannend verlief Liu Jias Match gegen Toth. Die Österreicherin startete mit 3:0->11:6 und war nah dran die Führung auszubauen, doch nach einem unglücklichen 15:17 im 2. gingen auch der 3. und 4. Satz mit 7 bzw. 4:11 verloren. Im 5. war das Bild plötzlich wieder andersherum. Susi schoss mit 7:1 davon und schaffte, als Toth bei 7:6 wieder gefährlich nah dran war, 5 Punkte in Folge ->11:6. Auch im 6. startete sie mit 3:0 .. 5:3, doch dann kam der entscheidende kleine Einbruch. 6 Punkte diesmal für die Ungarin, und wieder kam das Time-out wohl zu spät, nämlich erst bei 5:8. Zwar kam Susi bis auf 8:9 und 9:10 heran, doch ein Punkt fehlte, so dass Toth mit 11:9 und damit 4:2 das Halbfinale erreichte.
Dies schaffte etwas überraschend auch ihre Landsfrau Batorfi, die in einem Thriller die an 2 gesetzte Steff bezwingen konnte (9,-8,8,-4,-8,6,9). Zu erwarten dagegen waren die Siege von Ni Xia Lian gegen Pavlovitch (-10,7,7,8,9) und Boros. Letztere benötigte dabei gegen Ganina allerdings eine gehörige Portion Glück: Schon der 1. Satz war mit 11:9 sehr knapp. Im 2., 3. und 4. führte die Abwehrspielerin dann schon mit 9:5 und 10:9 bzw. gar 7:1 und 10:9 bzw. 3:0, 10:8 und 11:10. Doch mit 2 x 12:10 - im 3. durch Kantenball - und 1 x 13:11 konnte Boros sich immer wieder ins Ziel retten. Trotz 5 Satzbällen in 3 verschiedenen Sätzen stand für Ganina am Ende ein 0:4 da!
- Halbfinale: Nachdem also die Russin die 9. größere Überraschung im Dameneinzel knapp verpasst hatte, war es dann gar nicht mehr SO erstaunlich, dass Krisztina Toth sie schaffte. Sie konnte mit einem deutlichen 4:2 den Finaleinzug der Lokalmathadorin und großen Favoritin Boros verhindern (6,3,5,-8,-4,5).
Mit einem Final- und einem Halbfinalplatz, und das durch Siege gegen die 2 Turnierfavoritinnen - hatten sich die beiden nach der Enttäuschung im Teamwettbewerb also selbst entschädigt.
Ein rein ungarisches Finale hatte allerdings Ni verhindern können. Die Luxembourgerin bezwang Batorfi in der Neuauflage des Top12-Finales von 2001 mit 4:1 (3,-14,13,6,4).
- Finale: Dies war leider nicht der Höhepunkt des Turniers. Zu wenig konnte Toth mit ihrem sauberen Topspinspiel gegen das einmalige, unheimlich schwierig zu beantwortende Noppenspiel der gewieften Ni ausrichten. Als Zuschauer konnte man richtig mit der verzweifelten Ungarin mitleiden. Die kleine Luxembourgerin dagegen wurde nach 1998 zum zweiten Mal Europameisterin; etwas, das vor ihr nur 3 Spielerinnen gelungen war (zuletzt: Popova,1984).
b) Herreneinzel
c) Damendoppel
d) Herrendoppel
e) Mixed

4. Interessante Statistiken + Fakten samt EM-Fazit
Statistisches

Hast Du schon einmal die Dauer einzelner Sätze gestoppt? Die Schiedsrichter bei solchen Großevents tun ja nicht nur das, sondern halten die Zeiten auch im Spielbericht fest. Die kürzesten Sätze, die ich bei meiner (viel, aber nicht allumfassenden) Recherche fand, waren 2 Minuten 13 Sekunden bzw. 2:24 lang. Und das bei so "knappen" Ergebnissen wie jeweils 11:4. Das bedeutet eine durchschnittliche Ballwechseldauer von 8,8 Sekunden - inkl. Ball Holen! Die längsten Sätze dagegen überschritten natürlich das 10-Minuten-Zeitspiel-Limit. Rekord waren 14 Minuten 37 Sekunden bei 13:11, also fast 37 Sekunden pro Ballwechsel. Natürlich trafen hier 2 Abwehrspielerinnen aufeinander.
- Wie schon bei der WM 2001 in Osaka (und auch bei den Damen) gab es keinen Spieler ohne Einzel-Niederlage. Der sonst überragende Timo Boll hatte ja im Team-Halbfinale gegen Eloi mit 2:3 ebenso das Nachsehen wie damals Wang Liqin gegen - ja, genau, gegen Timo Boll. Dieses Mal galt Gleiches auch für die Damen-Europameisterin. Ni Xia Lian hatte im Team-Viertelfinale 1:3 gegen Steff verloren.
- Einen Spieler gab es (buchstäblich) neben Timo Boll, der im gesamten Turnier nur 1 Niederlage einstecken musste! Zoltan Fejer-Konnerth war zwar in allen 4 Wettbewerben nominiert, doch im Team kam er nicht zum Einsatz, im Mixed gab seine Partnerin Struse nach 3 Siegen (vor dem Achtelfinale) auf, und im Doppel wurde er ja Europameister. Da ließ sich die frühe Niederlage im Einzel sicher nachträglich gut verschmerzen.
Allgemeines / Organisation
- Optimal fanden die Spieler die Nähe des Hotels. Sie mussten von ihrem Zimmer bis in die Hallen nur 200-400m zurücklegen.
- Auch die Spielbedingungen/die Hallen wurden von Nicole Struse gelobt. Besonders die kleine (die Haupt-) Halle mit den 2 Tischen sei sehr gut und auch ein wenig schneller als die große (16 Tische). Dieses bestätigte Richard Prause: kleinere Hallen sind sowohl subjektiv als meist auch tatsächlich schneller. Aha!
Für die Zuschauer war die Organisation in manchen Bereichen in Ordnung, in vielen aber sehr schlecht - deutlich unter dem gewohnten Standard. Z.B. gab es in der großen Halle nur 1 Zähltafel an jedem der 16 Tische, so dass man von fast allen Plätzen aus bei mindestens der Hälfte der Spiele Probleme hatte sie genau zu verfolgen - was natürlich einen Großteil der Spannung nimmt. Schlimm auch die Idee, wegen der (hauptsächlich für die TV-Vermarktung) gewünschten Centercourt-Atmosphäre, in der Mitte der kleineren Haupthalle, also zwischen den beiden Tischen, eine VIP-Tribüne aufzubauen, die so hoch war, dass man von den Kopfenden der Halle und den äußeren Bereichen der Seitentribüne jeweils nur einen Tisch sehen konnte! Geradezu katastrofal war die Gestaltung der Eintrittspreise! Obwohl man vorher offiziell einen Vorverkaufsrabatt bei frühem Kartenkauf versprochen hatte, wurden die Preise dann nicht auf die veröffentlichten Normalpreise erhöht, sondern im Gegenteil auf einen Bruchteil sogar des rabattierten Preises gesenkt: Und das schon am ersten Tag und danach immer weiter. So etwas hat es noch nie gegeben und wird es nach lauten Protesten auch nie wieder geben. Denn natürlich darf niemand mit einem Rabatt werben, der sich letztendlich als mehrere 100% (!!) Aufschlag erweist! Der Anlass war natürlich der geringe Zuschauerzuspruch, doch hätte man diesen aufgrund der für Westeuropäer zwar eher günstigen, für Kroaten aber eben zu hohen Preise und der um Ostern herum zu erwartenden "Stadtflucht" eindeutig voraussehen müssen. Und außerdem hätte man natürlich die rabattierten/gesenkten Preise ausschließlich für Einheimische gelten lassen können. Dadurch hätte man es vermieden, die ausländischen Zuschauer quasi zu betrügen, die ihre Tickets in der berechtigten Annahme dadurch sparen zu können, früh gekauft hatten. Die, die auf gut Glück einfach an der Halle ihre Tickets kaufen wollten, hatten diesmal also tatsächlich Glück und nicht die sonst gewohnten Nachteile: Unsicherheit, ob es noch Karten gibt, vor allem ob man Plätze an der gewünschten Stelle erhält, und höhere Preise.

Fazit
Alles in allem von den schwedischen Damen eine sehr starke EM mit durchgehend guten Leistungen und ausschließlich positiven Überraschungen.
Insgesamt waren die Deutschen trotz schlechter Voraussetzungen - einige Topspielerinnen nicht mehr und 2 (Rossi, Nicole) wegen Verletzungen nicht (komplett) dabei - sehr erfolgreich: Klasse schon die Wiederholung der 2 Team-Silbermedaillen von Bremen 2000 - auch wenn mit etwas mehr Glück noch mehr drin gewesen wäre. Dazu der Doppeltriumph von "Bolli und Zolli" und natürlich die Krönung durch den überragenden Timo Boll im Einzel!
- Mein Tipp mit 4 Medaillen ist also aufgegangen. :-) Dass gleich 2 goldene dabei waren, ist natürlich fantastisch! Zumal Tischtennis - bei konsequentem Follow-Up - nun endlich wieder eine große Chance hat, von den Medien und somit der breiten Bevölkerung mehr beachtet zu werden. Wozu natürlich auch die glänzenden Zukunftsperspektiven unserer noch so jungen Spieler beitragen können.


Safirs Internationale Meisterschaften + Safir Masters (Örebro, 10.2. + 21.3.02)
Safir - der Club mit den Top-Turnieren!
Zunächst gab es das normale Turnier, das alljährliche "Safirs Internationella".
Es war mit den besten Norwegern, den Dänen ab Nr.5, allen Schweden ab Nr.4 außer Molin/Lundquist und vor allem reihenweise Asiaten, die in den schwedischen Ligen spielen, samt weiteren Japanern, sehr stark besetzt. So stark, dass beispielsweise Norwegens Nr.1, Geir Erlandsen (82 / schlug immerhin schon Primorac), nur an 5 gesetzt wurde. Und er verlor überraschend noch früher, im Achtelfinale, gegen Stefan Nilsson, der ja bei den Swedish Open auch Lars Hielscher besiegt hatte. Den Rest in der oberen Setzhälfte machten die Asiaten unter sich aus. Erwähnenswert noch eines der merkwürdigsten Ergebnisse, die ich je gesehen habe: Peter Andersson schlug einen Japaner mit 20:18, 11:5 und 11:0!
In der unteren Hälfte gab es gleich einen richtigen Knaller. Der (noch) unbekannte Japaner Takafumi Fuji warf den an 1 gesetzten klaren Favoriten Fredrik Håkansson mit 3:0 (9,9,5) aus dem Rennen - den, der ja sonst auf schwedischem Territorium meist ungeschlagen bleibt (sprich: in 4 der letzten 5 Jahre schwedischer Meister wurde). Direkt danach wurde der Japaner wiederum von einem Chinesen bezwungen und der wiederum von einem Nordkoreaner (alle 3 ungesetzt!). Am Ende allerdings standen aber doch 2 Schweden im Halbfinale, welches Magnus Wahlgren gegen Peter Nilsson gewann.
Im Finale der Vereinskameraden aus Kalmar siegte der Nordkoreaner Kim Song Hui mit 4:1.

Gut einen Monat später, am 21.3., folgte das zum 2. Mal ausgetragene Einladungsturnier Safir Masters.
Hier ging es für die Spieler nicht um Punkte für die Weltrangliste, sondern hauptsächlich um Geld und Spiel gegen starke Gegner - aber auch die nette Atmosphäre beim ausrichtenden Verein. Für die Zuschauer war es natürlich eine perfekte Show, zumal es zum Aufwärmen noch ein Show-Match mit Einlagen zwischen den Ex-Weltmeistern Mikael Appelgren und Ulf-Tickan Karlsson gab.
- Außerdem hatte der Veranstalter einen Glücksgriff getan, denn neben dem Besten aller Zeiten, Waldner, dem amtierenden Europameister Karlsson, dem schwedischen Meister Håkansson, Molin, Wahlgren und dem Sieger von Safirs Internationella, Kim Song Hui, hatte er just die 2 Finalisten des letzten (und bestbesetzten) Pro Tour Turniers verpflichtet! Jean-Michel Saive und Chuan Chi Yuan!
- Viertelfinale: Der Plüderhausener Taiwan-Chinese konnte wegen eines Streiks in Kopenhagen erst in letzter Minute in die Halle kommen und lag nicht überraschend schnell mit 0:2 gegen Håkansson zurück. Doch er fing sich und gewann die nächsten 3 Sätze. Allerdings äußerst knapp, mit 11:8, 12:10, 11:9. Wieder einmal war ein Spieler ausgeschieden, obwohl er deutlich mehr Punkte gemacht hatte als der Gegner (Håkansson: 49:42). Waldner bezwang Molin 3:1, wobei nur der letzte Satz mit 12:10 knapp war. Unglücklicher dagegen die Niederlage des Europameisters, der die entscheidenden Sätze 10:12 und 10:12 gegen Kim Song Hui verlor. DEN Hammer des Abends aber gab es im 4. Spiel. Die klare Nr.8 des Feldes (109. der Welt) gegen den Mann, der gerade das höchstdotierte Turnier alle Zeiten gewonnen hatte! Und der Belgier gewann keinen Satz!! Magnus Wahlgren besiegte Jean-Michel Saive mit 11:8, 11:8 und 13:11!
- Halbfinale: Hier gab es eine Neuauflage des Finales von vor 5 Wochen an gleicher Stelle - mit gleichem Sieger. Wahlgren hatte seine Top-Leistung schon erbracht und konnte nach knapp mit 12:14 verlorenem 3. Satz das 1:3 nicht verhindern. Dann das Match des Abends - Waldner gegen Chuan: Zuerst übernahm der Taiwanese das Kommando, doch der TT-Mozart konterte und ging mit 2:1 Sätzen in Führung. Dann aber konnte er dem Feuerwerk des 20-Jährigen nicht mehr widerstehen, und musste ihn mit 2:3 ins Finale einziehen lassen.
- Finale: Der 2. der Qatar Open setzte auch hier seinen Siegeszug fort. Er bezwang nach 9:11 den Nordkoreaner mit 11:5, 11:8 und 11:7 und verdiente sich, besonders nach der stressigen Anreise, wirklich die ca. 8.000 € Preisgeld samt die Anerkennung des Publikums.


Qatar Open (ITTF Pro Tour, Doha, 4.-8.3.02)
Hier gab es das - wie in diesen Regionen im Sport ja üblich - höchste Preisgeld der gesamten Pro Tour, und zwar in der auch historischen Rekordhöhe von 205.000,- $, was dem Doppelten der normalen Pro Tour Turniere dieses Jahres entspricht. Der Sieger des Herren-Einzels erhielt 34.000, die Siegerin bei den Damen 2/3 davon, also 22.000 $.
Somit - und weil seit neuestem 1$ 1 Qualifikations-Punkt zu den Grand Tour Finals entspricht, man hier also auch doppelt so viele Punkte holen kann wie anderswo - kam natürlich auch das beste Starterfeld zusammen. Zum ersten Mal in der diesjährigen Serie waren die besten Chinesen am Start. Bei den Herren kamen 17 der Top 20, und bei den Damen waren es 11. Es fehlten nur die "älteren" Li Ju und Chen Jing - die hoffentlich noch nicht ganz aufgehört haben -, einige weitere Chinesinnen und alle Euopäerinnen (Boros, Steff, Ni Xia Lian, Schöpp).
Qualifikation
Damen

Insgesamt starteten nur 40 Damen - 39 Asiatinnen und nur eine Europäerin! -, so dass es in der Quali nur 5 Gruppen à 3-4 Spielerinnen gab und nur 8 Spielerinnen ausscheiden mussten. Dafür war die Qualität recht hoch. Die bestplatzierte Spielerin, die sich qualifizieren musste, war immerhin 54. der Weltrangliste.
- Die einzigen gemeldeten Europäerinnen, Elke Wosik und Judit Herczig, traten leider nicht an - was bei Judit an einem unglücklichen Missverständnis bezüglich der Startzeit lag.
Herren (18 Gruppen à 3 und 2 à 4 Spieler)
Hier war das Startfeld deutlich größer und auch internationaler. Von insgesamt ~90 Spielern mussten ~26 nach der Quali zuschauen. Der bestplatzierte Spieler, der in die Quali musste, war Bentsen (Dän,52).
- Zoltan Fejer-Konnerth, Karakasevic und Tsiokas verloren als Gruppengesetzte jeweils gegen einen nicht auf der Weltrangliste platzierten Koreaner bzw. Japaner, kamen aber weiter.
Die 2 Schweden Magnus Molin (73) und Jens Lundquist (75), der Österreicher Karl Jindrak (160) und Thomas Keinath (84) hatten leichte Gruppen erwischt und siegten je 2x 4:0. Schwerer hatte es da Stefan Feth, der sich mit 2 knappen 4:1 bzw. 4:2-Siegen - u.a. gegen einen Koreaner - aber auch fürs Hauptfeld qualifizierte.

Hauptrunden
Damen

Überraschungen
Fujinuma (Jap,67) schlug Lee Eun Sil (Kor,25.) - wenn auch nach 1:3-Rückstand und nur mit 11:9 im 7. Satz. Und noch ein Duell zwischen den Ausrichterländern der Fußball-WM ging überraschend zu Gunsten der Japanerinnen aus: Die noch unbekannte Kishida (-) gewann 4:2 gegen Suk Eun Mi (Kor,44).
Und damit nicht genug. In der nächsten Runde schaltete sie nach großem Auf und Ab sensationell die 8. der Setzliste, Li Jia Wei (Sin,12.) aus (11:9 im 7.!). Und auch die Nr.4 des Turnieres, die German und Dutch Open-Siegerin Ryu Ji Hye (Kor,6) verpasste durch ein, wenn auch extrem knappes, 2:4 gegen Jing Jun Hong (Sin,20.) das Viertelfinale.
Die Österreicherin (stellvertretend für ganz Europa ;-) ) Liu Jia (22.) war zufrieden, nachdem sie die Nr.3 von Singapur, Zhang Xueling (59), deutlich mit 4:1 besiegt hatte. In den letzten Monaten lief es ja nicht so gut bei der jungen Österreicherin, so dass sie den Sieg als Schritt in die richtige Richtung sah. Im 2. Spiel gegen die starke Niu Jianfeng (Ch,7) hielt sie gut mit, verlor aber den ersten Satz mit 10:12, und auch ein Sieg im 4. konnte keine Wende mehr herbeiführen. Susi meinte, sie sei einfach nicht frei, könne nicht locker und positiv drauf los spielen. Nun hofft sie diese psychologische Barriere bis zur EM in Zagreb überwinden zu können.
Die entscheidende Phase
- Viertelfinale: Hier gab es 2 sehr spannende Spiele, in denen Wang Nan Susi-Bezwingerin Nju erst mit 19:17 im 6. Satz niederringen konnte und Li Nan alle 7 Sätze brauchte, um Kim Hyon Hui (NKor,11) ausschalten zu können. Leichter hatten es beim 4:0 Jing Jun Hong (stoppte mit einem deutlichen 4:0 den Siegeszug des neuen japanischen Talentes Kishida) und Zhang Yining (4:1 gegen Guo Yan).
- Im Halbfinale gab es eindeutige 4:0-Siege der Favoritinnen Wang und Zhang, und auch das Finale bot nicht die ganz große Spannung, denn nach Gewinn des ersten Satzes hatte die jüngere Zhang keine Chance mehr. Wang hatte einmal mehr bewiesen, dass sie die überlegene Nr.1 ist.
Herren
Überraschungen
- 1. Hauptrunde: Gleich 2 Sensationen gab es am Anfang des Turniers. Der an 4 gesetzte Chiang Peng Lung (Tai,4) unterlag Li Ching (Hkg,60). Gegen den Doppel-Sieger der Austrian Open konnte er ein 1:3 aufholen, verlor aber den Entscheidungssatz wieder deutlich. Ebenso mit 4:3 besiegte Finn Tugwell (Dän,110) Ex-Weltmeister Jörgen Persson (S,16). Zwar war es unglücklich für den Schweden, der mehr Punkte machte als sein Kontrahent, da er seine 3 Sätze deutlich gewann, den 4., 6. und 7. dagegen mit 10:12, 14:15 und 9:11 abgeben musste. Aber es spricht für die Nervenstärke der Nr.4 Dänemarks, der ja auch in der Bundesliga immer wieder positiv überrascht. Auch die dritte Überraschung ging auf das Konto der Dänen. In einem durchgehend ausgeglichenen Match gegen Blaszczyk (Pol,22.) gelang es Allan Bentsen (52) 3 der 4 knappen Sätze und somit das Spiel für sich zu entscheiden.
- 2. Runde: Hier fanden gar 6 der 16 Spiele einen unerwarteten Ausgang. Jan-Ove Waldner schien bei 3:2 nach 1:0 und 1:2 Heister (Nie,Gönnern,24.) im Griff zu haben, doch die Konzentration hielt nicht, und der Holländer konnte die Sätz 6 und 7 für sich entscheiden. Tugwell bewies, dass er auch national auf dem Weg nach oben ist, denn im Spiel der Überraschungssieger, die unglücklicherweise direkt aufeinander trafen, bezwang er seinen Landsmann Bentsen nach 1:2 noch deutlich mit 4:2. Auch Li Ching überraschte weiter. Opfer diesmal: Lee Chul Seung (Kor,28.). Unerwartet war auch das deutliche 4:2 von Hongkongs Bestem, Cheung Yuk, gegen den Titelverteidiger Primorac (Kro,17(wegen weniger gespielter ITTF-Turniere)), der das Turnier nach 3 Siegen in 4 Jahren schon seins genannt hatte - ähnlich wie Boris "sein" Wimbledon. Und ein weiterer ganz großer von früher (?), der Weltmeister von 99, Liu Guoliang (Ch,10), hatte früh das Nachsehen. Chuan Chi Yuan (Tai,25.), der ja bei Plüderhausen in der Bundesliga mit einem ausgeglichenen Spielverhältnis gar nicht überzeugt, konnte sch im Spiel der 2 "fast hitter" mit 4:1 durchsetzen. Den dritten absoluten Knaller aber lieferte einmal mehr der Pole Krzeszewski (29.). 3mal konnte er eine Satz-Führung des Weltranglisten-6. Liu Guozheng (Ch) ausgleichen, und im 7. Satz schaffte er dann durch ein 11:9 die Sensation.
- 3. Runde: Krzeszewski war, wie schon bei den Dutch Open, in einer unglaublichen Hochform. Auch Oh Sang Eun (Kor,16), einer der besten Spieler bei der letzten WM, konnte ihn beim 1:4 (3x 9:11) nicht bremsen. Kämpfer Jean-Michel Saive, der schon gegen Håkansson-Bezwinger Zhang wieder einmal ein 1:3 in einen Sieg umwandeln konnte, zeigte, gelang das Gleiche gegen seinen Doppelpartner und Vereinskameraden in Charleroi, Vladimir Samsonov. Und das in in unglaublicher Art und Weise! Beim 3:2 führte Vladi schon mit 9:3, das Match war sicher in den Köpfen aller schon abgehakt - bis auf den von Saive! Der kämpfte sich wieder heran 12:14,8:11) extrem knapp war, der beste Europäer hatte eine der wenigen Niederlagen gegen Spieler des eigenen Kontinents einstecken müssen.
Die Schweden
Ein sehr gutes Match lieferte Jens Lundquist dem Olympiasieger Kong Linghui (Ch,6). Leider verlor er die ersten 2 Sätze mit 8:11 und 12:14. Sonst hätte esei vielleicht zu einer Sensation gereicht. Denn die folgenden Sätze ginge mit 11:3 und 12:10 an den jungen Frickenhausener. Doch dann konnte Kong sich in dieser ernsten Lage noch einmal steigern und ließ Jens am Ende doch keine Chance mehr (2:11,6:11).
Magnus Molin begann mit enim überlegenen 11:4 gegen die Nr.3 Taiwans, Chang Yen-Shu. Doch dass das noch nicht viel sagen muss, zeigte sich im Anschluss. Denn der Schwede verlor den nächsten Satz mit dem gleicen Ergebnis und kam nach dem 9:11 im 3. nicht wieder auf die Siegerstraße.
Wenn ein nicht auf der Weltrangliste platzierter Spieler die Nr.32 besiegt, ist das für gewöhnlich eine Sensation. Ist er aber ein Chinese, ist es schon fast normal. Dieses gelang Zhang Xao gegen Fredrik Håkansson, der zwar immer dran war, aber nur den 4. Satz gewinnen konnte.
Die Österreicher
Chen Weixing (36.) konnte sich in Runde 1 nicht einmal richtig aufwärmen. Nur 9 Punkte schaffte sein Gegner Vaheed Malmir, die Nr.3 von Iran (429), in 4 Sätzen - davon gerade mal EINEN in den Sätzen 3 und 4! Er war als "extremely-lucky looser" - hatte in der Quali nur gegen einen Spieler des Gastgebers gewonnen - ins Hauptfeld gekommen. Als in Runde 2 dann mit Timo Boll ein völlig anderes Kaliber auf Chen zukam, war er beim 0:4 sicher auch deshalb ohne echte Chance - obwohl der 1. Satz mit 9:11 noch der einzige knappe war.
Werner Schlager (9) hatte große Probleme mit Grujic (61) von Deutschlands möglichem EM-Gegner Jugoslawien. Ob es an der für's Tischtennis ja so typischen Unterschätzung nach Überlegenheit lag, dass er ein 3:0 noch aus der Hand gab? Jedenfalls war er im entscheidenden 7. Satz beim 11:4 dann wieder überlegen. Danach gab es mit Kim Song Chol (NKor,198) einen für ein solch stark besetztes Turnier schon fast als Freilos zu wertenden Gegner. Das lag daran, dass dieser genau ein solches gegen Keen (Nie) gehabt hatte. Zwar wurde es auch hier in den Sätzen 3 und 4 unnötig knapp, doch genau wie Chen war es für Schlager sicher keine optimale Vorbereitung für ein Spiel gegen Weltklasse-Spieler Timo Boll. Und tatsächlich kam es so, dass der junge Deutsche in direkter Folge Österreichs Nr.1 und 2 aus dem Turnier warf. In einem hochklassigen Achtelfinale mit 4 extrem spannenden Sätzen gewann er die ersten beiden und hatte wohl auch ein wenig das Glück auf seiner Seite. Jedenfalls nützten dem Österreicher die Siege im 3. und 5. Satz nichts mehr, denn den 6. gewann erneut Boll - mit äußerst knappen 13:11.
Die Deutschen
Nur Timo Boll konnte die 1. und danach auch die 2. Runde überstehen. Er schlug jeweils in 4 Sätzen den 2. Spitzenmann der Jugoslawen Karakasevich (62; Generalprobe für das 1. Team-Match bei der EM?) und Chen Weixing.
Thomas Keinath hatte gegen den Weltmeister Wang Liqin (Ch,1) viel zu großen Respekt und so überhaupt keine Chance. Etwas dichter dran, aber auch mit 0:4 ausgeschieden: Zoltan Fejer-Konnerth gegen Primorac. Und ein wirklich unglückliches 0:4 kassierte Stefan Feth, der gegen Matsushita auch 3:0 hätte führen können. Doch die Marginalen waren auf Seiten des Japaners, der in Satz 1 und 2 5:8 zurückgelegen hatte und den 3. nur mit 14:12 gewann.
Die entscheidende Phase
- Viertelfinale: Im Prestige-Duell des Weltmeisters Wang gegen den Olympiasieger Kong schaffte letzterer eine Revanche für das verlorene Finale von Osaka 2001. Bei 2:2 gewann er die entscheidenden Sätze knapp mit 11:9 und 12:10. Krzeszewskis Siegeszug wurde von einem Saive in Topform mit 4:1 beendet. Chan Chi Yuan profitierte vom frühen Aus von Chaing, Primorac, Waldner und Liu (selbst bewirkt) und zog durch ein 4:3 über Cheung Yuk ins Semifinale ein.
Ma, 9:11, 3:11, 10:12, 11:4, 7:11 - so die nüchternen Ziffern eines Matches, das noch lange für Diskussionen sorgen wird. Denn eigentlich hätte hier stehen müssen: Boll, DSQ. Sein chinesischer Gegner Ma Lin, 2. der Weltrangliste, nämlich beging nach dem ersten Satz einen klaren Regelverstoß, der unglaublicherweise weder vom Schiedsrichter unterbunden, noch später durch Disqualifikation geahndet wurde. Er beklebte vor dem 2. Satz seinen beschädigten Schläger mit einem neuen Belag, anstatt, wie es in den Regeln steht, einen Ersatzschläger zu verwenden. Nicht nur, dass er ohnehin ausgeschlossen hätte werden müssen - natürlich wurde außerdem Timo stark in seiner Konzentration gestört, so dass der 2. Satz mit 3:11 weg ging. Auch der Verlust der Sätze 3 und 5, die zumindest zeigten, dass Timo mit diesem absoluten Topmann mithalten kann, haben kaum Aussagekraft, da sie unter unakzptablen Voraussetzngen stattfanden. Leider verzichtete Timo hinterher nach langen Diskussionen aus Sportlichkeit auf einen Protest, obwohl sich der Chinese eine Disqualifikation ja eindeutiggselbsthätte zuschreiben müssen. Dieses Geschehniss muss Konsequenzen haben. Man darf solch entscheidende Spiele nicht in die Hände völlig unerfahrener Schiedsrichter - hier aus Qatar (!) legen. Und: eindeutige Regelverstöße müssen unabhängig von eventuellen Protesten der betroffenen Spieler/Nationen geahndet werden!
- Halbfinale: Keinerlei Genugtuung kann es für Timo gewesen sein, dass Ma daraufhin ausschied und von Chuan, der also endlich einmal zeigte, was in ihm steckt und den zweiten Top-Chinesen ausschaltete, teilweise vorgeführt wurde. In diesem seltsamen Match gewann der Taiwan-Chinese nämlich zwar nur mit 4:3, Satz 1 aber mit 11:3 und Satz 6 (bei 2:3-Rückstand) gar mit 11:0!! Saive holte gegen Kong zum 3. Mal in Folge zumindest ein 1:2 auf und zeigte, dass er nicht nur gegen den Vereinskameraden vom eigenen Kontinent, sondern auch die "Erz-Konkurrenten" aus China immer noch auf allerhöchstem Niveau spielen kann.
- Finale: Beide Finalisten hatten ja schon 2 Überraschungen geschafft und von weiteren profitiert, doch nun war ein wenig die Spannung raus. Saive dominierte klar, und was sicher keiner vor dem Turnier erwartet hatte, traf ein: durch ein 4:0 im Finale gewann der Belgier das höchstdotierte offizielle Turnier der ITTF, das es je gab.
Doppel
Damen
Mit Wang Nan und Guo Yan (Ch) gab es wieder ein absolutes Top-Doppel (Nr.1 und 6 der Einzel-Setzliste!), das nicht gesetzt wurde, da sie auf der Pro Tour noch nicht zusammen gespielt hatten.
- So trafen auch sie - wie schon Samsonov/Saive in Kairo - früh auf ein Final-gesetztes Doppel. Die Opfer waren dieses Mal Ryu Ji Hye/Kim Moo Kyu (Kor), die in Runde 2 - was allerdings schon das Viertelfinale war - mit 1:3 verloren.
Das einzige europäische Doppel, Liu Jia/Herczig (denn hier spielte Judit), war an 3 gesetzt, musste sich im Viertelfinale aber den Chinesinnen Li Jia/Nju Jianfeng geschlagen geben. Kurios dabei, dass sie im 1. Satz 4, dann mit 8 doppelt so viele und dann noch einmal mehr als doppelt so viele Punkte machten. Im 3. unterlagen sie nämlich erst mit 17:19!
In den Halbfinals gab es 2 kleine Überraschungen. Denn die Bezwingerinnen der Österreicherinnen schlugen auch ihre Landsfrauen Zhang Yining/Li Nan, und zwar 4:1 mit sehr deutlichen Satzziffern. Und die Nordkoreanerinnen Kim Hyon Hui/Kim Hyang Mi schafften in einem absoluten 7-Satz-Thriller - nur der erste Satz wurde nicht mit 2-Punkte-Vorsprung entschieden - den Einzug ins Finale. (Und das obwohl sie im 5. Satz bei 9:3 einen Aufschlag weggezählt bekamen und nach der folgenden Diskussion vollkommen ihren Rhythmus verloren, so dass die Chinesinnen bis 10:10 aufholen konnten.)
Hier allerdings unterlagen sie mit 1:4 - in einem Satz auch 17:19! - gegen die Turniersiegerinnen Li Jia/Nju Jianfeng.
Herren
- Qualifikation: - Wie schon in Ägypten entsprach die Quali eigentlich mehr den Runden 1 und 2 des Hauptturniers, denn solche Weltklasse-Paare wie Ma Lin/Liu Guozheng und erneut Samsonov/Saive (Nr.2,6,3 und 11 der Weltrangliste) und sogar die Sieger des Pro Tour Turniers vor 3 Wochen (!), Ko Lai Chak/Li Ching, mussten hinein.
Unerwartete Probleme gab es für Molin/Lundquist. Bei 2:0-Führung gegen 2 Saudis war wohl die Spannung weg. Die nächsten beiden Sätze gingen verloren, und im 5. konnten sie sich gerade noch mit 14:12 in Runde 2 retten. Hier aber trumpften die beiden groß auf und warfen die klaren Favoriten Heister/Keen (Nie) mit 3:1 aus dem Rennen.
Einen totalen Fehlstart hatten Timo Boll/Zoltan-Fejer-Konnerth, die die ersten 2 Sätze gegen 2 Tunesier verloren, bevor sie dann aber deutlich zu 5, 4 und 4 gewannen. Danach gab es eine starke Leistung gegen die Abwehrstrategen Chen Weixing/Matsushita (Ö/Jap), auch wenn es in den Sätzen 2 und 3 mit 14:12 extrem knapp war.
Thomas Keinath/Stefan Feth begannen genau so schlecht wie ihre Teamkollegen, konnten sich gegen die unangenehmen Abwehr-Griechen Tsiokas/Gionnis aber nicht mehr fangen und schieden sang- und klanglos aus (-6,-4,-2).
- Hauptfeld: Molin/Lundquist beeindruckten weiter. Sie verloren erst im Entscheidungssatz mit dem knappsten möglichen Ergebnis von 9:11 gegen das beste Doppel der Welt, die chinesischen Weltmeister und Olympiasieger Wang Liqin/Yan Sen.
Boll/Fejer-Konnerth trafen schon in Runde 1 auf die Austrian Open-Sieger Cheung Yuk/Leung Chu Yan (Hkg). Doch mit einem eindrucksvollen 3:1 bewiesen die beiden Deutschen, dass sie wirklich zu den besten Doppeln der Welt gehören. Und sie hatten immer noch nicht genug. Selbst die Olympiasieger von 1996, Kong Linghui/Liu Guoliang, konnten die 2 aus Gönnern nicht bremsen, sondern unterlagen in 5 hartumkämpften Sätzen.
Hervorragend auch der Auftakt der Österreicher Werner Schlager/Karl Jindrak. Obwohl sie wieder - wie schon bei den Egypt Open - extremes Auslosungspech hatten und die Nr.2 und 6 der Welt in Runde 1 zugelost bekamen, schafften sie diesmal den Sprung in Runde 2. Sie gewannen das vorweggenommene Gipfeltreffen gegen Ma Lin/Liu Guozheng mit 13:11, 11:7 und 13:11. Das gleiche "Schicksal" wie Schlager/Jindrak in Kairo traf diesmal die Koreaner Kim Taek Soo/Oh Sang Eun. Doch diese 2 Final-gesetzten nahmen es in die eigenen Hände und gewannen das andere Top-Spiel der 1. Runde mit 3:1 gegen Samsonov/Saive. Das Viertelfinale zwischen diesen beiden Paarungen ging knapp an die Südkoreaner (9,9,9). - Halbfinale und Finale: Knapp war es. Doch nach den 2 tollen Matches zuvor konnten Timo und Zoltan ihren größten Triumph, den Sieg über Wang Liqin/Yan Sen bei den Grand Tour Finals in deren Heimat, nicht wiederholen. Die Chinesen nahmen mit 11:9, 11:9, 11:6 und 13:11 Revanche. Danach gewannen sie auch das Finale gegen die Bezwinger der Hongkonger Egypt Open-Sieger Ko/Li, die Südkoreaner Kim Taek Soo/Oh Sang Eun und holten sich den Titel bei den Qatar Open.


Egypt Open (ITTF Pro Tour, Kairo, 19.-22.2.02)
Quali
Damen
(16 Gruppen à 3 Spielerinnen)
Überraschungen
Die einzige Schwedin, Anna Berglund (334), besiegte u.a. Choi Yong Ran (NKor,85!) mit 4:1, Laura Stumper (165) Midori Ito (Jap,105) 4:2 und Ding Yan (Ita,231) Ganina (Rus,95) 4:1. Alle 3 zogen ins Hauptfeld ein.
Die Deutschen
Neben Laura schaffte auch Jessica Göbel 2 Siege und kam weiter.
Trotz ihrer Setzung in der Gruppe war es nicht wirklich überraschend, dass Tanja Hain-Hofmann (108) gegen die 15-jährige Austrian-Open-Doppel-Siegerin Fan Ying (Ch,194->104!) den Kürzeren zog. Allerdings hielt sie beim 3:4 sehr gut mit.
Herren (28 Gruppen à 3 Spieler)
Hier gab es nur eine größere Überraschung. Und die betraf Peter Nilsson (94). Er unterlag dem völlig unbekannten Ägypter Amr Reda mit 2:4. Zwar schlug er den Tschechen Mrkvcka klar mit 4:2, doch dieser kam weiter, da er dem Ägypter keinen Satz überließ.
Die 2 anderen Schweden - Mikael Zöögling (145->106) und Magnus Månsson (152) -, der einzige Deutsche Thomas Keinath (96->84) und der Österreicher Robert Gardos (112) schafften mit 2 Siegen den Einzug ins Hauptfeld. Wobei Gardos mit seinem 4:1 gegen Wang Jiangjun besonders überzeugte. (Der Chinese war da zwar noch ohne Ranking, stieg im März dann aber direkt auf 64 ein!)
Als einziger neben Nilsson ausgeschieden ist Karl Jindrak (155), der sein entscheidendes Spiel gegen Vozicki (Tsch,175) 2:4 verlor.

Hauptrunden
Damen

Überraschungen
DIE Sensation schaffte Eldijana Aganovic(101), die kroatische Doppelpartnerin von Boros. Sie bezwang die an 2 gesetzte German und Dutch Open-Siegerin Ryu Ji Hye! Am Ende stand ein unglaubliches 13:11 im 6. Satz für die mögliche Gegnerin der Deutschen Damen im Halbfinale der EM in Ihrer Heimat Zagreb. So etwas gibt natürlich ungeheures Selbstvertrauen, auch wenn das Turnier nach Runde 2 durch ein 2:4 gegen Li Xiaoxia (Ch,67) beendet war.
Außerdem besiegte Gourin (Fra,96) in einem Match mit unglaublicher Spannung die kleine Japanerin Fukuhara (60). Nach 0:2-Rückstand gewann die Französin 15:13, 15:13 und 18:16 (!), bevor sie den 6. verlor und den 7. wieder gewann (11:6).
Und Anna Berglund beeindruckte weiter. Gegen die 307 (!) Plätze vor ihr rangierende Jiang Huajun (Ch,27) gewann sie Satz 1 und ließ sich auch in den Sätzen 2-4 nicht abschütteln, die sie aber leider alle zu 9 und 10 verlor. Erst dann war der große Kampf vorbei und der 5. Satz ging deutlich an die Favoritin.
Die Deutschen
Von Auslosungsglück kann man hier wirklich nicht reden.
Nicole Struse (43) bekam es direkt, wie in der Quali schon Tanja Hain-Hofmann, mit Fan Ying zu tun. Und auch sie konnte die kleine Verteidigerin nicht bremsen. Zwar gewann sie den 2. und verlor den 4. nur unglücklich mit 14:16, doch die übrigen 3 Sätze gingen recht deutlich an die Chinesin.
Und auch Laura Stumper erlangte in Runde 1 ein ähnliches Schicksal wie ihre 2 Teamkolleginnen. Sie musste gegen das andere chinesische Wunderkind Guo Yue antreten, das ja in Wels alle Rekordbücher umschreiben lassen hatte. Nur war Laura gegen die noch jüngere beim 0:4 völlig chancenlos.
Auch Jessica Göbel bekam sofort einen dicken Brocken vorgesetzt. Doch sie schlug sich bravourös. Obwohl sie mit Kim Hyon Hui (NKor,11) gar die an 3 gesetzte - wenn ich mich nicht irre, auch Weltmeisterschafts-Dritte - erwischt hatte, ging sie mit 1:0 und 2:1 in Führung, und wer weiß, was geworden wäre, hätte sie den knappen 4. Satz nicht zu 9 verloren. So aber hatte sie in Satz 5 und 6 dann keine Chance mehr. (Kim siegte übrigens direkt danach in einem heiß umkämpften Match just gegen die kleine Guo (11:9 im 7.)).
Nur Olga Nemes (37) konnte durch ein 4:1 gegen die Kroatin Paovic in Runde 2 einziehen, hätte hier allerdings durchaus das Viertelfinale gegen Boros erreichen können. Doch sie unterlag Fujinuma (Jap,81) überraschend deutlich mit 1:4.
Die entscheidende Phase
- Viertelfinale: Hier zeigte die Japanerin allerdings, wie stark sie ist, denn in eben jenem Viertelfinale führte sie schon mit 2:0 und 3:2, bevor sie einbrach und der an 1 gesetzten doch noch den Vortritt lassen musste. Kim Hyon Hui besiegte die Weltranglisten-17. Li Jia (Ch) deutlicher als anfangs Jessica Göbel, und Li Nan (7->4) hatte gar keine Probleme mit der aber immer stärker werdenden Viktoria Pavlovitch (WRus,36->26).
- Halbfinale: Hier wurde es sehr viel enger für Li Nan, die erst im 7. Satz ein immer hin und her drehendes Match gegen Jiang Huajun entscheiden konnte. Genauso kämpfen musste Boros, die die ersten 2 Sätze gegen Kim Hyon Hui viel zu einfach gewann (2,3), dann noch Probleme bekam, den Entscheidungssatz aber wieder dominierte.
- Finale: Hier gab es in einem hochklassigen und extrem spannenden Match den krönenden Abschluss des Turniers. Keine der beiden Finalistinnen konnte sich lösen, und nachdem die Sätze 4-6 in die Verängerung gingen war am Ende die Chinesin mit 11:8 die Glücklichere. Li Nan holte den ersten Pro Tour-Einzel-Titel auf afrikanischem Boden und gewann somit beide bisherigen Pro Tour-Turniere des Jahres!
Herren
Überraschungen
- 1. Hauptrunde: Thomas Keinath hatte einen harten Brocken erwischt. Aber er überraschte alle und besiegte Bundesliga-Top-Spieler Petr Korbel (Tsch,21) deutlich mit 4:1! Robert Gardos tat es ihm, wohl beflügelt von seiner guten Quali, nach und warf mit 4:3 den klaren Favoriten Eloi (Fra,25) aus dem Rennen, der beim Europe Top12 10 Tage zuvor noch Platz 3 belegt hatte. Und auch der international ja selten spielende Mikael Zöögling überraschte durch sein ganz klares 4:0 gegen Li Ching (Hkg,56).
Außerdem: Plachy /Tsch,91) - Blaszczyk (Pol,22) 4:2; Erlandsen (Nor,96) - He Zhi Wen (Spa,49) 4:3; Perry (E,173) - Klasek (Tsch,83) 4:3 (10 im 7.).
(Am Rande notiert: Dicht dran an einer Überraschung war wieder einmal mein Freund Thiago Monteiro aus Brasilien (184), der gegen den Sensations-Mann der WM in Osaka, Bratanov (Bel,67), ein 0:3 aufholte, im 7. aber doch verlor.)
- 2. Runde: Legout rutscht weiter ab: Er unterlag Tosic (Kro,) mit 2:4
- 3. Runde: Mikael Zöögling, der in Runde 2 auch sein 4. Spiel deutlich mit 4:1 gegen Gardos gewonnen hatte, hatte immer noch nicht genug. Im Achtelfinale besiegte er Tasaki (Jap,44) überzeugend mit 4:2 und verschaffte somit den Schweden, deren 6 aktuelle Nationalspieler ja gar nicht am Start waren, einen hervorragenden Viertelfinalplatz!
Die Schweden
s. oben +
Magnus Månsson hatte zwar ein wenig Auslosungsglück, da er auf einen der 2 Ägypter traf, die nur als Spieler des Gastgebers direkt ins Hauptfeld platziert worden waren. Doch dies wusste er gegen Mlashin El-Sayed (Äg,149) beim sehr deutlichen 4:0 dann auch zu nutzen. Und auch gegen Hongkongs Nr.1, Cheung Yuk (31), hielt der Südschwede sehr gut mit. Er verlor den 1. mit 13:15, gewann die Sätze 3 + 4 und gab sich erst mit 8:11 im 6. geschlagen.
Die Österreicher
Wie Gardos, so zeigten auch Schlager und Chen Weixing in Kairo eine starke Leistung. Details: s. "Die entscheidende Phase"
Die Deutschen
Thomas Keinath war dicht dran einen zweiten feinen Sieg einzufahren. Gegen Zhang Chao (Ch,63) führte er jeweils mit 1:0, 2:1 und 3:2 und unterlag nur unglücklich mit 11:13 im 7..
Nach 2 relativ deutlichen Siegen über Carneros und Bratanov musste Torben Wosik (41) im Achtelfinale gegen Jean-Michel Saive (Bel,12) antreten. Wie gewohnt, zeigte er keine Angst vor großen Namen und ging mit 2:1 und 3:2 in Führung. Doch die belgische Kampfmaschine konnte das Match noch drehen und im 7. mit 11:7 gewinnen.
Die entscheidende Phase
- Viertelfinale: Der junge Chinese Wang Hao (43->20), der ja schon in Wels auf sich aufmerksam gemacht hatte, fügte 3 deutlichen Siegen einen weiteren hinzu, als er Kreanga (Gri,14) das Nachsehen gab.
Chen Weixing (38) ließ sich nach 3 Siegen (u.a. gegen Smirnov und Zhang Chao) erst in allerletzter Sekunde von Saive bremsen, der wieder den Entscheidungssatz brauchte und diesen nach großer Dramatik und 5 Matchbällen des Österreichers (!) mit 16:14 für sich entscheiden konnte.
Kaum Probleme hatten die an 1 und 2 gesetzten Samsonov (WRus,3) und Schlager mit Heister (Nie,26; 4:1) bzw. dem ja schon mehr als zufriedenen Zöögling (4:0).
- Halbfinale: Wang Hao - wohl gemerkt nicht der, der bei der WM 93 groß rauskam, sondern ein ganz junger - drehte jetzt richtig auf. Samsonov, der sich ja im Top12-Finale gerade erst dem Youngster Boll beugen musste, war zwar meist dicht dran, verlor aber nicht nur sensationell, sondern auch noch recht deutlich: 9:11, 4:11, 8:11, 9:11. Sehr spannend ging es anfangs zwischen Saive und Schlager zu, doch im 5. und 6. Satz hatte der Belgier mehr zuzusetzen und zog mit 4:2 ins Finale ein.
- Finale: Hier wurde der erfahrene "Jean-Mi" von einem Feuerwerk der Extraklasse des jungen Chinesen überrascht und beim 7:11, 6:11, 3:11 und 5:11 förmlich überrollt. Somit gewann der 18-jährige Wang Hao überlegen sein erstes Pro Tour Turnier und katapultierte sich so vom 43. Rang exakt unter die Top 20 der Weltrangliste.
Doppel
Damen
Zwar waren nur 8 Paare ins Hauptfeld gesetzt. Warum aber die 2 im Einzel klar stärksten, Li Nan und Jiang Huajun, nicht dazu gehörten, sondern durch die Quali mussten, ist mir schleierhaft. An 1 gesetzt dagegen war das ungewöhnliche Doppel Boileau(Fra)/Ryu Ji Hye, das aber gleich im ersten Spiel ausschied. Und zwar gegen die Youngster aus China. Tatsächlich spielte Guo Yue trotz des sensationellen Austrian Open-Sieges mit Fan Ying diesmal wieder mit ihrer Stammpartnerin Li Xiaoxia. Und auch diese beiden spielten sich durch 3 Siege bis ins Finale durch. Vorher hatten Nicole Struse/Jessica Göbel gegen Fuukuhara/Takahashi (Jap) gewonnen, aber wieder war gegen Fan Ying - diesmal mit Ji Jia - Endstation. Diese beiden wiederum gewannen im jüngsten Viertelfinale aller Zeiten gegen Guo/Li die Sätze 1-3 zwar recht deutlich, doch die Kleinen können nicht nur spielen, sondern auch kämpfen. Sie drehten den Spieß mit knappen 11:9, 14:12, 11:8 und 11:8 noch um.
Li Nan/Jiang Huajun hatten auch nur in einem ihrer 3 Spiele, dem Viertelfinale gegen die Verteidigerinnen Ganina/Pavlovitch, zu kämpfen. Hier allerdings lagen sie schon mit 2:0 hinten, bevor sie den Dreh raus hatten und die letzten Europäerinnen doch bezwangen.
Im Finale setzte sich diesmal moch die "Routine" durch, denn die schon fast 20-jährigen Li Nan/Jiang Huajun holten sich mit 4:2 den Titel.
Herren
- Qualifikation: Noch mehr als bei den Damen war hier die Quali eigentlich mehr die erste Hälfte des Hauptturniers, und wie bei den Damen mussten 2 Top-Favoriten in diese Quali. Die Nr.1 und 3 der Setzliste im Einzel, Samsonov/Saive, die zwar im Verein, international aber eben nur selten zusammen spielen.
Nach 2 leichten Siegen überzeugte das Eslöver Vereins-Doppel Peter Nilsson/Mikael Zöögling beim 3:2 gegen ein anderes Vereinsdoppel (eins der besten Bundesliga), nämlich die Ochsenhausener Crisan/Smirnov. Somit qualifizierten sie sich genauso für die "Endrunde" wie Chen Weixing/Robert Gardos.
Wosik/Keinath dagegen schieden in einem dramatischen (und fast symmetrischen ;-) ) Spiel gegen 2 Nordkoreaner mit 7:11,11:9,17:19,11:9,5:11 aus.
- Hauptfeld: Die Regel, Paare nur zu setzen, wenn sie innerhalb des gespielten Wettbewerbs - hier der Pro Tour - bereits Erfolge aufzuweisen haben, ging ja schon bei den Damen daneben, bei den Herren aber war das Ergebnis katastrofal! Die beiden vielleicht besten Doppel des gesamten Feldes trafen - aufgrund zusätzlich unglücklicher Auslosung - gleich in Runde 1 aufeinander! Ein vorweggenommenes Finale (/Halbfinale) direkt zum Auftakt! Das hat es wohl auch noch selten gegeben! (Bei den German Open musste Samsonov ja auch trotz starken Partners in die Quali, damals allerdings bildete er mit Ma Wenge kein eingespieltes Doppel.) In Kairo traf es die an 2 gesetzten Schlager/Jindrak, die nach dem knappest möglichem Resultat - 10:12 im 5. Satz - direkt die Koffer packen durften. Dass dann Samsonov - und Saive - wie beide später auch im Einzel - Wang Hao (mit Zhang Chao) unterlegen waren, macht die Regel nicht minder fragwürdig.
Beide Hongkonger Paare schafften es bin ins Halbfinale. Und beide hatten ihre schwersten Spiele bis dahin gegen Chen/Gardos bzw. Nilsson/Zöögling. Sie konnten sich jeweils erst im 5. und entscheidenden Satz absetzen. Ein reines Hongkonger Finale verhinderten dann Chila/Eloi, die Cheung Yuk/Leung Chu Yan nach Abwehr eines Matchballs im 6. in 7 Sätzen bezwangen. Der Sieg jedoch ging dann doch in die ja nun chinesische Metropole. Nach einem ebenso spannenden 7-Sätzer gegen Wang/Zhang hatten Li Ching/Ko Lai Chak, die von der schlechten Setzung am Anfang am meisten profitiert hatten, beim 4:0 relativ leichtes Spiel gegen die Franzosen und gewannen den Titel der Egypt Open.


Europe Top 12 (Rotterdam, 9.-10.2.02) - Timo Bolls historischer Sieg und Nicole Struses Rückkehr in die Spitze!
Timo Boll hat 2 Wochen nach seinem bisher größten Erfolg noch eins drauf gesetzt und bei seiner ersten Teilnahme direkt das Europe Top 12 gewonnen. Aber nicht nur das war historisch - war bisher nur Mikael Appelgren gelungen -, sondern es war überhaupt der erste Sieg eines Deutschen bei diesem Traditionsturnier. Deutschlands "Mr. Tischtennis" Jörg Roßkopf hatte es 14 Mal vergeblich versucht! Da er im Finale mit Samsonov den weltbesten Spieler der letzten Monate und vorher auch den amtierenden Europameister (richtungsweisend?! ;-) ) bezwang, wird es Timo auch nichts ausmachen, dass 5 der Top 9 Spieler nicht dabei waren. Roßkopf und Kreanga waren verletzt, Primorac und Persson konnten der Verlockung des Geldes beim japanischen Super Circuit nicht widerstehen, und Waldner will seinen Körper schonen und sich nur noch auf die ganz großen Events, sprich die EM, konzentrieren.
Bei den Damen - hier fehlte mit Badescu nur eine der Top 9 - schaffte Nicole Struse nach längerer Durststrecke mit dem Finaleinzug die Rückkehr in Europas absolute Spitze.
Damen
- Schweden schickte wie schon im Vorjahr Åsa Svensson (49. der Weltrangliste) ins Rennen. Sie verlor 3 von 4 Sätzen gegen Michaela Steff (Rum) nur mit 9:11 und gewann einen Satz gegen Jie Schöpp, doch mehr war auch diesmal nicht drin.
- Für Österreich nahm zum zweiten Mal Liu Jia am Top12 teil. Dieses Jahr war sie nicht mehr Außenseiterin, sondern an 4 gesetzt und hätte sicher gerne die Parallelen zu Timo Boll weitergeführt. Denn wie der Deutsche ist auch "Susi" 20 Jahre alt, offensive Linkshänderin und im letzten Jahr in der Weltrangliste nach vorne geschossen (18.). Doch gleich im ersten Spiel gab es einen unerwarteten Dämpfer. Gegen die in der Weltrangliste 35 Plätze hinter ihr platzierte Ersatzspielerin Melnik (Rus) gab es einen absoluten Fehlstart und - nachdem sie ein 0:3 noch aufholen konnte - auch noch ein unglückliches 10:12 im entscheidenden 7. Satz. Auch gegen Viktoria Pavlovitch (W-Rus), 16 Plätze hinter Susi, war sicher ein Sieg einkalkuliert, doch nach 2:1-Führung gingen die Sätze 4 und 5 mit 10:12 und dann auch der 6. mit 8:11 verloren und alle Ambitionen waren abrupt beendet worden. Die klare Gruppenfavoritin war Gruppenletzte geworden.
- Die deutschen Damen waren, wie schon seit Jahren, mit 3 die größte Truppe. Und sie spielten auch stark.
Nicole Struse (43.), nur noch Nr.11 in Europa, verlor 0:4 (aber mit 2 x 9:11) gegen die topgesetzte Boros (Kro), konnte aber etwas überraschend die 20 Plätze vor ihr stehende Toth (Ung) bezwingen und zog ins Viertelfinale ein.
Olga Nemes (37.) unterlag zwar mit 1:4 Ni Xialian (Lux), schaffte aber ein vor allem in der Deutlichkeit überraschendes 4:0 gegen Batorfi und kam ebenfalls weiter, während die Ungarin als Titelverteidigerin mit 0:8 Sätzen ausschied, da Ni in der Neuauflage des letztjährigen Finales eine deutliche Revanche gelungen war.
Jie Schöpp (20.) überzeugte mit 2 4:1-Siegen gegen 2 der gegen Abwehr besten Spielerinnen Europas. Neben Åsa Svensson ließ sie auch der an 2 gesetzten Michaela Steff keine Chance. Diese, Europas große Hoffnung, schied übrigens dann im Viertelfinale gegen Ni aus.
- Im Viertelfinale war Olga trotz eines Satzgewinns chancenlos gegen Boros, und Jie verlor im Duell der einzigen beiden Abwehrspielerinnen des Turniers, gegen ViKtoria Pavlovitch, die sie bei den German Open im Oktober noch besiegt hatte, in 6 umkämpften Sätzen (10:12 im 6.).
Nicole Struse dagegen traf ja nicht auf Liu Jia, sondern ihre Vereinskameradin Melnik und hatte beim 4:1 leichtes Spiel.
- Ihre große halbe Stunde kam dann im Halbfinale. Gegen Ni Xi Lian, an 3 gesetzt, holte sie ein 1:2 und ein 2:3 auf und schaffte mit dem 11:7 im 7. Satz schon ihren größten Erfolg seit langem, den Einzug ins Finale des Europe Top12.
- Dass sie dort der neuen Top12-Siegerin Tamara Boros, wie schon in der Vorrunde nur auf den Fersen bleiben, sie aber in keinem der 4 Sätze überholen konnte, schmälert keinesfalls Nicole Struses Klasse-Leistung.
Herren
- Sehr überraschend war der Gruppensieg des Zuschauerfavoriten Heister durch 2 4:2-Siege vor Saive und Korbel.
Auch der Sieg von Eloi (Fra) gegen Saive (Bel) im Viertelfinale kam sehr unerwartet.
- Für Schweden ging ja leider erneut nur 1 Spieler an den Start. Doch der, Peter Karlsson (27.), war immerhin Europameister und Finalist des Vorjahres. Da er dennoch nicht gesetzt war (hier geht es ja strikt nach der Weltrangliste), gab es auch hier gleich in der ersten Runde eine Neuauflage dieses Finales. Es wurde das spannendste Spiel des gesamten Turniers. 14-16 12-10 11-6 11-4 14-16 12-14 11-7 lauteten am Ende die Siegesziffern für den Topgesetzten Weißrussen. Den Lokalmathadoren Keen konnte Peter danach in 4 knappen Sätzen niederringen. (weiter: s. Deutsche/Boll)
- Ähnlich enttäuscht wie seine Landsfrau dürfte auch der an 2 gesetzte Werner Schlager (8.) gewesen sein, der gegen Eloi und Blaszczyk (Pol), 2 klar hinter ihm platzierte Gegner, gar nur 1 Satz gewinnen konnte und schon nach der Vorrunde die Heimreise nach Österreich antreten musste.
Das Ausscheiden der beiden Österreicher waren die beiden größten Überraschungen des gesamten Turniers.
- Deutschlands einziger Teilnehmer war nach Roßkopfs Absage Timo Boll (10.). Der hatte beim 4:2 gegen Krzeszewski (Pol) schwer zu kämpfen, beherrschte dann aber Chila (Fra).
- Im Viertelfiale bekam es der Gönnerner mit dem Europameister zu tun. Nach einem 11:9 im 1. Satz schaffte Timo bei 2:1 das Gleiche und brach so den Widerstand des Schweden.
- Ähnlich lief es beim 4:1 gegen Eloi im Halbfinale.
- Und dann kam das Finale - der große Auftritt des 20-Jährigen. Vladimir Samsonov, der sich außer dem Thriller gegen Karlsson auch recht deutlich ins Finale durchgespielt hatte, gewann zwar den knappen 1. Satz, doch Timo hielt dagegen. Dann schien es doch den erwarteten Spielverlauf zu gebe, denn der Weltrangliste-3. ging mit 3:1 in Führung. Doch das Timo nicht nur spielen, sondern auch kämpfen kann, hat er ja schon bei dem legendären Sieg 1998 gegen Waldner bewiesen. Er drehte den Spieß um und gewann die nächsten 3 Sätze, wobei er im 6. noch einen Matchball des sympathischen Weißrussen abwehren musste. Der verwandelte Matchball zum 11:7 im 7. Satz bedeutete einen historischen Sieg des deutlich jüngsten Spielers des Turniers.
Fazit
Ein Turnier mit tollem Sport und tollen deutschen Erfolgen, das aber aufpassen muss, dass es seinen Status als DAS Turnier des Kontinents nicht verliert.
Neben den vielen Absagen gab es nämlich ein weiteres Problem: Am Samstag konnte nur bis 18.30 gespielt werden, weil es in der Halle eine andere Sportveranstaltung gab! Unglaublich, aber hoffentlich einmalig!


Austrian Open (ITTF Pro Tour, Wels, 23.-27.1.02)
Nur 10 Tage nach den Finals der letztjährigen Pro Tour im chinesischen Tjanjin geht es schon wieder los mit der Tour 2002.
Es gab einige kleinere Änderungen, z.B. ein neues Punkte-Vergabe-System, eine Erhöhung des Preisgeldes, einen neuen Termin just der jetzt laufenden Austrian Open und auch des Finalturnieres.
Letzeres wird erstmal noch in diesem Jahr ausgetragen, womit die Tour 2002 dann endlich auch 2002 entschieden wird.
Und zwar in Schweden (im Dezember), so dass es von TTReisen natürlich eine traumhafte Pro Tour-Final-Reise geben wird. :-)
Qualifikation
Damen
Aus 29 Gruppen (27 3er, 2 4er) kamen alle Siegerinnen und 3 glückliche Zweite („Lucky Looser“) weiter.
Überraschungen
Nur 5-mal wurde die Top-Gesetzte nicht Gruppen-1.:
Bakula (Kro), Vachovcova (Tsc) und Laura Stumper verloren je 1 Spiel: gegen Kertai (Ung), die einzige neue Chinesin, Fan Ying bzw. Costes (Fra).
Gleich beide Spiele überraschend abgeben musste leider Österreichs Nr.2, Judit Herczig (gegen Sugita (Jap) und Nordenberg (Swe)) und ebenso Paovic (Kro) gegen Fujita (Jap) und Wu Jiaduo (Chn)).
- - - Kleine Anekdote: Kroppachs Bundesliga-Top-Spielerin DuDu, wie Wu Jiaduo ja in Spielerkreisen genannt wird, spielte in Wels ihr allererstes Pro Tour-Turnier! Wurde sie angesteckt vom "Virus" des "Jetzt-will-ich-endlich-mehr", der ja ihren 3 früheren Landsfrauen Schöpp, Tian-Zörner und Gotsch zu großen Karrieren verhalf? Dass sie zusätzlich ja auch noch Schietjes Teamkameradin ist, widerspricht dieser These ja nicht gerade. ;-) Am Montag jedenfalls, war sie wohl (laut ITTF) noch gar nicht gemeldet, sondern fragte erst Dienstag ihren Heimat-Verband China, ob sie - bei eigener Finanzierung - spielen dürfte. Und 1 Tag später gewann sie dann leicht ihre 2 ersten Pro Tour-Spiele ... - - -
Die Schwedinnen
Auch das schwedische Damen-Team muss verstärkt an die Zukunft denken: Marie Svensson spielt ja nicht mehr international für Schweden, und so ist Åsa Svensson, die ja eigentlich auch schon zurückgetreten war, die einzige routinierte Spielerin im Team. Erstmals durften daher gleich 5 Nachwuchsspielerinnen an einem Pro Tour-Turnier teilnehmen. (Allerdings musste Marie Olsson wegen Krankheit verzichten.)
Normal: Während Sandra Johansson u.a. mit einem guten Sieg über eine Japanerin Gruppenerste wurde, kamen die anderen 3 jeweils auf Platz 2. Der Unterschied aber war - wie häufig auf der Tour - dass Carina die Chance bekam, in ihrem ersten Pro Tour-Turnier auf dem Kontinent im Hauptfeld mitzuspielen, während Schwester Susanne und Linda Nordenberg Pech hatten und ausschieden.
Doppel: Während Laura und Linda haarscharf (10:12 im 5.) gegen Negrisloi/Stefanova (Ita) ausschieden, schafften Sandra und Susanne mit 2 guten Siegen das Weiterkommen: gegen 2 Japanerinnen und das 2. rumänische Doppel.
Die Österreicherinnen
Normal - Enttäuschend: Leider schaffte von den 8 Starterinnen hinter der Final-Hoffnung Liu Jia keine einzige die Quali. Als einzige überhaupt 1 Spiel gewinnen konnte Lisbeth Ebner. Das allerdings immerhin gegen die starke Weberova (Tsc). Auch gegen Jessi Göbel hielt sie trotz 0:4 ganz gut mit. Ist Lisbeth der Lichtblick für die Zukunft der österreichischen Damen?
Die Deutschen
Normal:Bei dem recht starken Feld mussten alle 3 jüngeren deutschen Spielerinnen in die Quali, während Jie Schöpp, Nicole Struse, Olga Nemes und Elke Wosik (an dieser Stelle übrigens nochmals HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH zur HOCHZEIT mit TORBEN!!!) direkt im Hauptfeld standen. Auch Tanja Hain-Hofmann, Jessica Göbel und Laura Stumper schaffte es aber mit je 2 deutlichen Siegen dorthin - auch wenn bei Laura (s.oben) noch eine Niederlage dazu kam.
Doppel: Auch hier kamen alle 3 weiter: Tanja und Laura siegten 2x klar, während das wohl neu kombinierte Paar Jessi und DuDu 2x nur knapp mit 3:2 gewinnen konnte.
Herren
Hier gab es 45 Gruppen (43 3er, 2 4er). Wie oft, hatten die, die Sieger der ersten (diesmal 19) Gruppen, etwas Glück. Sie kamen direkt in die Hauptrunde, während die Sieger der Gruppen 20 bis 45 in je einem Entscheidungsspiel die weiteren 13 Hauptfeldplätze ausspielen mussten.
Überraschungen
Qian Qianlis (77. der Weltrangliste) Zeit scheint wirklich endgültig vorbei. 2:4 gegen einen Japaner und dann bei 0:2 gegen einen Ägypter aufgegeben! Auch enttäuschend für die Heimnation: Die 2 Niederlagen der neuen Hoffnung Robert Gardos(105) gegen Takeya (Jap,-) und Vozicki (Tsc,180) - auch wenn die zweite mit 13:15 im 7. extrem knapp ausfiel.
Überaschend auch der Sieg von Sakamoto (Jap,199) gegen Truksa (Slk,97).
Dass ein Chinese in der Quali rausfliegt, hat es sicher lange nicht gegeben! Xu Hui (80) hatte knapp das Nachsehen gegen Markovic (Yug,242).
Der zweiten große Knaller der Quali, der vermeintliche Sieg von Adam Robertson (Wales/Altenbögge(2.Liga Nord),294) gegen den Sensationsmann der letzten WM, Bratanov aus Belgien (69), war eine Ente der ITTF! ;-) Im Hauptfeld nämlich war nicht der Waliser, sondern Bratanov (verlor aber direkt).
Doppel: Die absolute Sensation in der extrem stark besetzten Doppel-Quali schafften die beiden griechischen Verteidiger Tsiokas/Gionis. Sie bezwangen in der 2. Runde die beiden Bundesliga- und Welt-Spitzenspieler Ma Wenge/Feng Zhe! Und das gar mit 3:0!
Auch das 2. Spitzendoppel in dieser Vorrunde schaffte die Qualifikation nicht. Karlsson/Håkansson das entscheidende 3. Spiel deutlich gegen die junge chinesische Paarung Shan Mingjie/Xu Hui.
Die Schweden
Erfreulich - Normal: Nur 3 waren ins Quali-Rennen gestartet, und 3 kamen auch weiter.
Magnus Molin, Jens Lundquist und Mattias Stenberg gewannen alle ihre Matches (1x2,2x3), wobei Mattias in der Zwischenrunde noch einen Japaner ausschalten musste.
Doppel: Leider schied auch das 2. schwedische Doppel in der Quali aus. Molin/Lundquist verloren ihr 2. Spiel nach 2:0-Führung noch mit 2:3 gegen Lengerov/Gardos.
Die Österreicher
Sehr Enttäuschend: 0 aus 22! Kein einziger der rekordverdächtig vielen Österreicher konnte sich fürs Hauptfeld qualifizieren. Außer Lengerov – verlor dann unerwartet gegen Cihak (Tsc) - kam nicht einmal einer in die Zwischenrunde.
18 - wovon 2 aussichtsreiche (s.oben) - verloren beide Spiele! Und nur 3 konnten je eines gewinnen: Karl Jindrak (151) - der im 2. Spiel gegen Horejsi (Tsc,194) in einem knallharten 7-Sätzer das Weiterkommen mit 11:13 verpasste -, Christoph Simoner - schlug immerhin World Cup-Teilnehmer Pradeeban (Kan) - und Michael Pichler - in einer der 2 4er-Gruppen unter den 45.
Doppel: Lengerov/Gardos schafften 2 gute Siege - gegen 2 Japaner und die Schweden. Das entscheidende Spiel verloren sie jedoch denkbar knapp mit 9:11 im 5. gegen das EM-Bronze-Doppel Hielscher/Keinath.
Die Deutschen
Von den 7 Deutschen konnten 6 die Zwischen- und letztlich 5 die Hauptrunde erreichen.
Erfreulich: Bastian Steger (102/8:0Sätze) überzeugte mit einem sehr deutlichen 4:0 gegen Bundesliga-Spieler Szafranek (Pol,187) und gewann im Entscheidunggsspiel auch noch gegen Vlotinos(Fri,128).
Nach 3:0-Führung gerade noch mit 11:8 im 7. gerettet: Stefan Feth (160/8:3) nahm Revansch am attraktiv spielenden Abwehrer Gionis (Gri,123), gegen den er in der 2. Liga Süd noch verloren hatte.
Normal: Lars Hielscher (73/8:1) und Thomas Keinath (101/8:2) waren in ihren Gruppen souverän; Thomas bezwang in der Zwischenrunde dann noch Such (Pol,164).
Zoltan Fejer-Konnerth (82/8:3) tat sich im 2. Spiel gegen Juzbasic(Kro,227) sehr schwer und gewann nur mit größter Mühe 12:10 im 7. Satz.
In der klar spannendsten alle Quali-Gruppen konnte Frank Sternal (-/7:7) zwar ein Spiel gewinnen und verlor das andere nur knappstmöglich mit 10:12 im 7. - gegen Pistej (Tsc,143) bzw. Fazekas (Ung,140)). Da aber auch das 3. Spiel über 7 Sätze ging, fehlten ihm am Ende einige Pünktchen.
Daniel Weitz (Kassel,2.Bundesliga Süd,336) spielte zwar 2:8 Sätze, verlor aber beide Spiele knapper, als das aussieht. Das knappe 0:4 gegen den chinesischen Jungstar Shan Mingjie war sicher nicht schlecht, während man sich gegen Sereda (Slk,324) eher mehr als ein 2:4 erhofft hatte.
Doppel: Hielscher/Keinath zeigten ihre Klasse in 3 knappen Spielen. Vor den beiden Österreichern hatten sie 2 weitere gute Doppel aus Tschechien und Polen bezwungen.
Das neue Doppel Wosik/Steger schlug mit 3 3:0-Siegen gleich gut ein - auch wenn sie allesamt knapp waren. Im Entscheidungsspiel wollten sie sogar mal wieder die alte Zählweise auskosten: Den ersten Satz gegen die Polen Kusinski/Kosowski gewannen sie mit 21:19!
Feth/Weiz hielten zwar nach einem Sieg auch mit den Chinesen Zhang Chao/Wang Hao gut mit, schieden aber aus, da sie die beiden knappen ersten Sätze nicht für sich entscheiden konnten. Noch knapper verlor Sternal mit dem Dänen Sörensen in Runde 1.

Hauptrunden
Damen
Überraschungen
Offiziell überraschend und für die Zuschauer enttäuschend war sicherlich, dass die an 9 gesetzte „Susi“ Liu Jia - die neben Werner Schlager größte Finalhoffnung der Zuschauer in der Halle - trotz 2er Satzgewinne nicht wirklich eine Chance gegen die starke DuDu hatte. Natürlich ein riesiges Pech, dass ausgerechnet die Heimhoffnung gleich in Runde 1 auf die überragend beste Ungesetzte (weil international neue) des Turniers traf! Für uns, die wir Einblick in die deutsche Szene haben, dagegen war es deutlich überraschender, dass Elke Wosik (61) es danach schaffte DuDu in 7 Sätzen aus dem Rennen zu werfen. Im Gegensatz zur jungen Liu Jia half ihr dabei sicherlich, dass sie die Chinesin und ihre Spielstärke schon aus der Bundesliga kannte. (Somit findet sich DuDu bei ihrem ersten (?) Ranking nur an Platz 135 wieder.) Die Sensation schlechthin war sicher das 4:0 der chinesischen Italienerin Wang Yu (134) gegen Csilla Batorfi (Ung,24)! Danach zog sie durch ein 4:1 gegen Volakaki (Gri,161), die mit Nastase (Rum,69) selber eine fast 100 Pläze vor ihr stehende Spielerin bezwungen hatte, sogar in die 3. Runde ein. Ähnlich erstaunlich der Sieg der Polin Stefanska (158) gegen die Betzinger Weißrussin Viktoria Pavlovitch (34)! Auch sie schaffte gar die Top 16. Tolle Siege gelangen mit jeweils 4:3 auch Maria Fazekas (Ung,95) gegen Jing Jun Hong (Sing,20) und Renata Strbikova (Tsc,86) gegen Ni Xia Lian (Lux,15). Außerdem schafften die Bad Driburgerin Svetlana Ganina (Rus,110) ein überzeugendes 4:0 gegen Zhang Xue Ling (Sing,59) und Gourin (Fra,116) ein tolles 4:1 gegen Wong Ching (Hong,56). Åsa Svensson (47) konnte zwar in Runde 1 ein 0:3 fast aufholen, unterlag dann aber doch der aufstrebenden chinesisch-polnischen Australierin Miao Miao (89).
Wie man an der Vielzahl der hier genannten Spiele schon merkt, war es ein Turnier der Überraschungen. So schafften es gleich 5 Spielerinnen von außerhalb der Top 85 bis ins Achtelfinale!
Die Schwedinnen
Carina Jonsson konnte gegen Elke Schall nur den 3. Satz offen gestalten. Gar keine Chance hatte Sandra Johansson gegen die Japanerin Fukuhara (66).
Die Deutschen
Tanja Hain-Hofmann (111) konnte leider ein 3:1 nicht gegen Strbikova nicht nutzen, sondern schied mit 10:12 im Entscheidungssatz unglücklich in Runde 1 aus. Ähnlich erging es Laura Stumper (158). Sie hielt sehr gut mit, konnte aber Song Ah Sim (Hkg,60) im 7. Satz nicht besiegen.
Besser lief es für Jessica Göbel (118) gegen Fujinuma (Jap,77) beim, wenn auch knappen, 4:0. Gegen die erst 13-jährige(!) Chinesin Guo Yue war sie auch 5 Sätze lang dabei, doch es reichte nicht ganz.
Nicole Struse schlug Poliackova (Slk), war dann aber chancenlos gegen die chinesische Senkrechtstarterin Jiang Huajun. Olga Nemes (39) überzeugte erst gegen die junge Kroatin Vaida aus der Stadt der kommenden EM und dann mit großem kämperischen Einsatz gegen Fukuhara. Sie konnte ein 0:3 (inkl. Matchball gegen sich) mit 12:10, 11:6, 12:10 und 11:9 noch in einen Sieg umbiegen. Selbst gegen die an 3 gesetzte Li Nan (Ch,14) gab sie sich lange nicht geschlagen. Erst nach 2 x 10:12 konnte die Favoritin davonziehen.
Elke Wosik hatte in Achtelfinale nicht das Glück der Tüchtigen, sondern unterlag im knappsten Spiel diser 3. Runde mit 10:12 im 7. Satz der Hongkong-Chinesin Lau Sui Fei (46).
Klasse einmal mehr: Jie Schöpp (23)! Nachdem sie im ersten Spiel völlig unerwartet große Schwierigkeiten mit der Französin Silvestre hatte (4:3) und auch die Revanche für Laura gegen Song Ah Sim nur mit 4:2 gewann, gab's ein 4:0 gegen Strbikova. Doch damit nicht genug...
Entscheidende Phase
Was für ein Talente in China immer wieder nachwachsen, zeigten Guo Yue (55) und Jiang Huajun (58) in der 3. Runde, als sie mit Toth (Ung,22) und Steff (Rum,6) die 6.- bzw. 2.-beste Europäerin - gleichzeitig an 2 gesetzt - deutlich aus dem Rennen warfen. Im Viertelfinale dann führte Jie Schöpp bereits 2:0 gegen Guo Yue, musste nach hartem Kampf über 7 Sätze aber auch der Jüngeren gratulieren. Unglaublich, mit 13 selbst gegen Abwehr schon so stark zu sein, dass man gegen eine der Weltbesten gewinnen kann! Erst die Weltranglisten-16. Li Jia Wei (Sing) konnte die beiden im Viertel- bzw. Halbfinale stoppen. Das zweite Semifinale gewann Li Nan äußerst knapp mit 4:2 gegen die an 1 gesetzte Boros (Kro,4). Im Finale der Damen mit dem chinesischen "Allerweltsnamen" Li setzte sich Nan gegen Jia Wei mit 4:1 durch und gewann so die Austrian Open 2002.
2. Weltrangliste des Jahres 2002
Die vielen überraschenden Resultate der Austrian Open drücken sich auch hier aus. Die größten Sprünge machten Li Nan (14->7), Jiang Huajun (58->27), Niu Jianfeng (10->6), Guo Yue (55->39), Maria Fazekas (95->74), Petra Lovas (80->64; war da eigentlich schon in der Dezember-Rangliste!?), Vivien Ellö (83->67), Renata Strbikova (86->70), Kinga Stefanska (158->127) und Meike Rohr (259->223), die Deutsche allerdings aus anderen Gründen. (Bemerkenswert: die Rohr-Zwillinge scheinen unzertrennlich :-) : Gaby ist 223.!)
Auffallend, dass von diesen 10 4 aus China und 3 aus Ungarn kommen! Bei den Ungarinnen haben mit Molnar, Pota, Csernyik und Kertai dazu auch die nächsten 4 Spielerinnen(!) mindestens 10 Plätze gut gemacht! Nur die 2 Top-Spielerinnen Toth und Batorfi blieben auf ihren Plätzen 22 und 24.
Doppel
Die 2½ deutschen Doppel erwischten allesamt gleich in Runde 1 sehr schwere Brocken und schieden aus, wobei Tanja und Laura ihr Spiel gegen das „Sonnen-Doppel“ :-) Ni/Regenwetter (Lux) bis zum 5. Satz völlig offen gestalten konnten.
Überraschungen gab es nur 5: 2 kleine und 3 große. Eine der kleinen schafften Sandra Johansson/Susanne Jonsson mit ihrem Sieg gegen die Japanerinnen Fujinuma/Hiura (78/104). Dann jedoch war Schluss – und zwar gegen das Sensations-Doppel...
Alle 3 größeren Überraschungen nämlich gingen auf das Konto der zusammen nur 28-jährigen(!) Guo Yue/Fan Ying, die gleich reihenweise Superlative aufstellten. Auch Fan, eine 15-jährige Abwehrspielerin, hatte schon im Einzel überzeugt. In Runde 1 verlor sie erst mit 8:11 im 7. Satz gegen die an 2 gesetzte Michaela Steff (die ja später gegen die dritte junge Chinesin Jiang ausschied)! Doch zusammen waren sie noch stärker – und das obwohl sie ein Angriff-/Abwehrdoppel bilden! Gleich zum Auftakt schalteten sie die an 2 gesetzten Li Jia Wei/Jing Jun Hong (Sin) mit 3:0 aus. Dann kam das Spiel gegen die beiden Schwedinnen, die, wie sich herausstellen sollte, am allernächsten dran waren, die 2 Teenager zu bezwingen. Sie führten schon 2:1 und verloren in den Sätzen 4 und 5 nur mit 9:11 und 11:13! Guo und Fan aber drehten weiter auf und schlugen die 2 stärksten Einzel-Spielerinnen des Turniers, Boros/Steff, 4:2. Somit war Guo schon die jüngste Finalteilnehmerin eines Pro Tour-Turnieres, die es je gab – und die beiden zusammen ganz sicher auch das jüngste Doppel! Damit aber nicht genug: Selbst gegen Jiang Huajun und Einzelsiegerin Li Nan holten sie ein 1:2 und ein 2:3 noch auf und gewannen das Finale mit 11:3 im 7. Satz! Somit wurde Guo Yue die jüngste Pro Tour-Siegerin aller Zeiten!
Bleibt die Frage, ob sie - wie Olga Nemes, die ja mit 14 das Europe Top 12 gewann - eine absolute Spitzenspielerin wird und vor allem, dieses auch über 20 Jahre hinweg halten kann! ;-).
Eine andere interessante Frage ist, ob diese 2 - ein Zufallsdoppel (weil Guos sonstige Partnerin kein Visum mehr bekam) - wirklich nie mehr zusammen spielen werden?!
Herren
Überraschungen
Gar nicht für möglich gehalten hätte ich, dass der griechische Verteidiger Tsiokas den 50 Plätze vor ihm stehenden Ma Wenge schlägt! Auch wenn ihm das ja in der Quali auch im Doppel schon gelang!! Gegen Mas jüngeren Landsmann Hou Yingchao (64), ebenfalls ein Abwehrer, hatte er dann allerdings überhaupt keine Chance.
Der Titelverteidiger bei den baldigen Europameiserschaften, Peter Karlsson (S,24), unterlag schon in Runde 1 Shan Mingjie, einem der starken jungen Chinesen (60). Die "europäische Rache" allerdings folgte direkt beim 1:4 gegen Smirnov (Rus,Ochsenhausen,52).
Klasek (Tsc,bald Grenzau,100) schlug den 50 Plätze vor ihm platzierten Li Ching (Hkg).
Die Schweden
Der Top-gesetzte Jan-Ove Waldner (9) tat sich zwar gegen Leung Chu Yan (Hkg) und Karakasevic (Jug,Plüderhausen) schwer, gewann aber jeweils mit 4:2.
Auch Fredrik Håkansson (31) brauchte gegen Sörensen (Dän) 6 Sätze, überzeugte aber dann beim 4:0 gegen Japans Nr.2, Tasaki (42).
Jens Lundqvist (71) ging es wie Karlsson. Er holte ein 0:2 auf, verlor aber doch mit 2:4 gegen einen der Jungchinesen, Wang Hao (53,18J.), der später auch Blaszczyk bezwang.
Wie eine Achterbahnfahrt verlief das Spiel zwischen Magnus Molin (68) und Taiwans Nr.3, Chang Yen-Shu (45), doch am Ende siegte der Asiate: 9,10,-4,3,-0,-12,5.
Keine echte Siegchance hatte Mattias Stenberg (105) gegen den starken Crisan (Rum,Ochsenhausen,56).
Die Österreicher
Werner Schlager (10), an 2 gesetzt, erfreute die Zuschauer nach leichtem Sieg mit einem überaus spannenden und am Ende erfolgreichen Spiel (11:9 im 7.) gegen Crisan.
Chen Weixing (41) dagegen unterlag nach Sieg gegen Steger dem Franzosen Chila (23) in einem mitreißenden Match.
Die Deutschen
Den Vogel abgeschossen hat natürlich Timo Boll (14). Nach leichtem Auftaktsieg zeigte er mit einem weiteren deutlichen 4:0 den Chinesen, dass nicht alle Europäer vor ihren jungen neuen Spielern zittern müssen. ...
Zoltan Fejer-Konnerth (82) hielt beim 2:4 gegen Blaszczyk (Pol/Grenzau,20) zwar gut mit, verlor aber die Sätze 5 und 6 jeweils zu 8.
Thomas Keinath machte zwar im Schnitt mehr als 11 Punkte pro Satz, verlor aber dennoch 1:4 (-6,-11,-15,8,-13) gegen Keen (Ned,25).
Lars Hielscher (73) spielte gegen Karakasevic sicher eins der längsten Kurzsatz-Spiele seiner Karriere. Doch was nützt das, wenn nach Sätzen wie 14:12, 21:19(!) und 12:14 am Ende ein 8:11 steht?!
Bastian Steger (102) musste die Überlegenehit von Chen Weixing anerkennen. Er kam in keinem Satz über 5.
Sehr enttäuscht war sicher der sonst in letzter Zeit so starke Torben Wosik nach dem 2:4 gegen den Polen Kusinski.
Endscheidende Phase
Unter den letzten 16 waren immerhin 11 der gesetzten noch dabei, dazu 4 ungesetzte Chinesen und Smirnov (statt Karlsson od. Shan).
Weitere größere Überraschungen blieben aus.
Waldner gewann das unglücklich ausgeloste Schweden-Duell gegen Håkansson mit 4:2, Schlager und Boll bezwangen deutlich Heister und Chang.
Auch im Viertelfinale gewannen diese 3, jeweils mit 4:2, gegen Eloi, Chila und Cheung. Dazu kämpfte Keen Saive in 6 Sätzen nieder, nachdem dieser, der Kämpfer schlechthin, vorher ein 6:10 im 7. Satz gegen Smirnov noch umgebogen hatte.).
Echte Knaller waren dann die Halbfinals. Das erste von der Spannung her, denn Keen in Bestform verlangte Waldner alles ab. Er hatte außer Saive auch schon Chuang rausgeworfen, führte schon 3:1 und hatte sogar 5 Matchbälle (! (u.a. bei 10:7)), bevor der "Ball-Zauberer" den Spieß noch umdrehen konnte und im 7. mit 11:7 gewann. Besonders bemerkenswert ist Waldners Sieg, da er a) starke, stechende Schmerzen rechts im Rücken hatte und b) deshalb kaum Topspin ziehen konnte, sondern Keen extra lang anspielte, um dessen Topspins zu blocken! Danach folgte das inzwischen schon zum Klassiker gewordenen Treffen Schlager gegen Boll (oder auch Österreich - Deutschland). Nach 6:9 im 1. spielte Timo furios, mit hohem Tempo aus Rückhand und Vorhand, gewann 5 Punkte in Folge und ließ Werner danach nicht mehr richtig ins Spiel finden. Dessen 11:7 im 4. Satz kam zu spät, Timo beendete das Match mit 11:8 im 5..
Somit war, mit deutschen Augen gesehen, das Traumfinale perfekt. Timo hatte ja seinen ersten großen internationalen Durchbruch bei der EM 98 mit dem sensationellen 27:25 nach 14:20 just gegen den amtierenden Weltmeister Waldner geschafft (s. Foto). Beim letzten Aufeinandertreffen, dem live im Fernsehen übertragenen Match bei den German Open in Bayreuth, gab es dann eine knappe Niederlage.
Wieder begann Timo optimal, doch was schon vor dem Spiel bekannt war, wurde immer deutlicher, als er den ersten Satz gar mit 11:1 gewann. Waldners Verletzung vom Vortag handicapte ihn stark, und obwohl er den 2. Satz nicht nur spielte, sondern sogar gut mithielt (11:13), entschied J-O bei 0:4 im 3., dass es keinen Zweck hatte und gab auf. Schade für Timo - doch dass er endgültig auf dem Weg in die absolute Weltspitze ist, ist auch ohne diese mögliche Krönung im Finale jedem klar geworden. Am Ende eines tollen Turniers stand Timo Bolls bisher größter Erfolg: der Sieg bei den Austrian Open 2002!
1. Weltrangliste des Jahres 2002
Die größten Sprünge machten Waldner (9->5), Boll (14->10), Klasek (100->83) und Moselhi (Ägy,263->174).
Doppel
Wie auch bei den Damen durften hier nur 16 Paare starten, was die ungewöhnliche harte Quali erklärt. Es ging also gleich mit dem Achtelfinale los.
Die Top-Gesetzten Jindrak/Schlager siegten relativ klar mit 3:0 bzw. 3:1 gegen Hielscher/Keinath und Eloi/Chila, mussten sich aber im Halbfinale den Polen Blaszczyk/Krzeszewski geschlagen geben. Da auch Chen Weixing mit seinem chinesischen Partner in Runde 1 die Segel streichen musste, gab es also keinen Finalplatz für die Gastgeber-Nation.
In der unteren Tableau-Hälfte scheiterten die an 3 gesetzten Boll/Fejer-Konnerth leider deutlich in 4 Sätzen an den Hongkong-Chinesen Ko Lai Chak/Li Ching. Auch in 4 Sätzen, aber sehr viel knapper, unterlag das neue Doppel Wosik/Steger den Niederländern Keen/Heister. Nach gewonnenem 1. Satz hieß es leider 9:11,13:15,9:11.
Das überraschende Halbfinale zwischen 4 Spielern aus Hongkong konnten die an 2 gesetzten Cheung Yuk/Leung Chu Yan nach hartem Kampf mit 12:10 im 6. für sich entscheiden. Im Finale hatten sie es dann einfacher, denn Blaszczyk/Krzeszewski leisteten beim 0:4 überraschend nur im 2. Satz echte Gegenwehr. Der Titel ging also nach Hongkong.
Fazit
Bei den Damen deutet sich an, dass die Übermacht der Chinesinnen noch größer werden könnte, während es bei den Herren deutlich besser aussieht. Allerdings darf man keinesfalls überbewerten, das 7 von 8 Viertelfinalisten aus Europa kamen, denn es waren ja weder die besten Chinesen noch die Südkoreaner am Start.


Pro Tour Grand Finals (Tjanjin, China, 10.-13.1.02)
Datenverlust. Bericht kommt wieder.


Danish Open (ITTF Pro Tour, Farum, 29.11.-2.12.01) : Nun sind alle Pro Tour-Turniere des Jahres gespielt - Die Teilnehmer des Grand Finals stehen fest
Datenverlust. Bericht kommt wieder.


Swedish Open (SOC) (ITTF Pro Tour, Skövde, 21.-25.11.01) : Das vorletzte Pro Tour-Turnier des Jahres ist entschieden
Bericht 1: Einleitung und Qualifikation

Herren
- Da noch einige der Stars Punkte brauchten, um sich für das Pro Tour Grand Final im Januar in Tianjin zu qualifizieren, war unter den 222 Teilnehmern an den Swedish Open vor allem bei den Herren die Creme de la Creme vertreten. Es gab das beste Starterfeld aller diesjährigen Pro Tour-Turniere - deutlich vor den German Open! Endlich spielen die besten Chinesen in Europa, und zwar alle (Wang Liqin, Liu Guozheng (beim World Cup noch verletzt), Ma Lin und Liu Guoliang) außer Kong. Von den Top10 fehlten außer ihm nur 2, von den Top25 4: Samsonov (wohl besser so, damit auch mal jemand anders eine Chance hat ;-) ), Chiang Peng Lung (Freitag Meldung zurückgezogen), Primorac und Persson (Rückenprobleme).

- Während ja bei den Japan und Korea Open fast niemand bei der Quali ausschied, war es in Schweden genau andersherum. Bei 22 Gruppen und 86 Spielern gab es nur 16 Plätze fürs Hauptfeld. So kamen noch nicht einmal alle Gruppensieger weiter, geschweige denn Gruppenzweite, -dritte oder gar -vierte wie in Asien! Wie schon bei den German Open mussten die Sieger einiger Pools - hier der letzten 12 – noch gegen einen anderen Sieger gewinnen, um am Donnerstag abend in der 1. Hauptrunde stehen zu dürfen. Außerdem mussten wegen der enormen Qualität des Teilnehmerfeldes viele gute Spieler in die Quali. Der nominell stärkste war der 51. der Weltrangliste, Ko Lai Chak (bei den ja auch schon sehr gut besetzten German Open verlief die Grenze vo dem 58., Karakasevic). So gab es sehr starke Pools und schon am ersten Tag Spiele auf extrem hohem Niveau, und einige Top-Spieler durften nicht einmal am Hauptturnier teilnehmen.

Überraschungen - Prominentestes Opfer dieser starken Besetzung war der Däne Alan Bentsen, 52. der Weltrangliste, der ja in der Champions League gerade die Top-20-Spieler Ma Wenge und Korbel in Grenzau besiegte! In einer bärenstarken Gruppe lag er am Ende 1 Satz hinter dem japanischen Sieger Kunhito Tasei (noch nur 185.) und nur 1 Satz vor dem Nordkoreaner Oh Il (-). Dadurch fiel der Däne in der Pro Tour-Wertung von seinem glänzenden 15. Rang - der ihm die Quali aber nicht ersparte! - zurück auf den 20.. Und noch ein Beweis für die Stärke dieser Gruppe: die Nr.3 von England und Nr.4 von Weitmar Munscheid, dem ersten Aufstiegskandidaten in die 1. Bundesliga, war total chancenlos. Terry Young verlor 3 Mal 0:4!
- Genau so überraschend und natürlich enttäuschend für das Heimpublikum war das Aus für Magnus Molin (Düsseldorf / 62. der Welt- / 5. der schwedischen Rangliste). Er gewann zwar klar gegen Illas (SLK), zeigte aber eine schwache Leistung beim 2:4 gegen Gyong Chol Jong aus Nordkorea (202), gegen den Illas erst im 7. Satz zu 13 das Nachsehen hatte. Den entscheidenden Satz bei 2:2 verlor Molin gar zu 0!
- Die größte positive Überraschung für das schwedische Team war gleichzeitig die größte negative für das deutsche. Der 24-jährige Stefan Nilsson (Malmö / 154 / 18) verlor in 3 Spielen nur 2 Sätze. Nachdem er und Lars Hielscher (74) 2 Mal glatt gewonnen hatten, schaffte der Schwede nach knappem 1. Satz ein klares 4:0 gegen den ambitionierten deutschen Nationalspieler, der als einziger der nur 4 deutschen Starter in die Quali musste.
- Eine außergewöhnlich spannende Gruppe – und dazu auch mit prominentem „Rausflieger“ - war die mit Schwedens größter Nachwuchshoffnung Robert Svensson (Trollhättan / 202 / mit 17 Jahren noch nur 4. der schwedischen U21-Rangliste). Er gewann 4:3 gegen den (dort leider verhinderten) 2.-Liga-Spieler Sontheims Eirik Ansnes (NOR) und verlor 2 Mal knapp mit 3:4: gegen den 50 Plätze vor im stehenden Pavelka und – nach 3:1-Führung auch gegen den Mannschafts-Vize-Weltmeister Bratanov (73 = 130 Plätze vor ihm!). Der Norweger wiederum schlug überraschenderweise den Tschechen, der danach aber wiederum den Belgier besiegte und diesen so aufgrund des direkten Vergleichs aus dem Rennen warf.

Weitere Ergebnisse:
Erfreulich für Schweden:
- Auch wenn er Wang Jian Feng (NOR / 87) unterlag und ausschied - Mårten Stenberg (Kalmar / 22 / 241) überzeugte mit Siegen über einen Tschechen und den Japaner Sanada (140).
- Nach 2:4 und 1:4 gegen die starken Pak Wong Chol (Nordkorea / 132) und Heng Liu (CHI / 102) schlug der 19-jährige Anders Holm (Rekord / - / 2. der schwedischen U21-Rangliste) den Tschechen Stepanek.
- Und der 18-jährige Cyprian Asamoah (Malmö / 354 / 1. der schwedischen U21-Rangliste) schaffte es zwar nicht ganz, zeigte aber beim Sieg gegen Keller (CH / 347) und den 2 knappen 3:4-Niederlagen gegen Mirault (FRA / 165) und Mitamura (JAP / 115), dass mit ihm zu rechnen ist.
Normal:
- Jens Lundquist (Frickenhausen / 78 / 6) hatte keinerlei Probleme und gewann sowohl seine Gruppe mit einem jungen Südkoreaner als auch sein Quali-Finale gegen Mitamura (JAP / 115) souverän.
- Mårtens älterer Bruder Mattias Stenberg (Eslöv / 133 / 9) bot Erlandsen (NOR / 92) beim 2:4 einen heißen Kampf und gewann danach beide übrigen Matches.
- Mikael Zöögling (Eslöv / 166 / 10) gewann 2 Mal deutlich und schlug sich gegen den 100 Plätze vor ihm stehenden Kusinski (POL / 69) wacker, verlor aber im 7. Satz.
- Magnus Månsson (Falkenberg / - / 24) bezwang den Tschechen Olejnik (176), verlor aber 1:4 gegen den für Kalmar spielenden Nordkoreaner Kim Song Hui (56).
Enttäuschend:
- Magnus Wahlgren (Kalmar / 109 / 7) verlor nach 3:1-Führung gegen den Österreicher Robert Gardos (120) und danach auch noch 3 Sätze gegen Henzell (AUS / 326). Da Gardos sich keinen Ausrutscher leistete, gewann er die Gruppe.
- Peter Nilsson (Eslöv / 86 / 8) zeigte schlechte Nerven, als er im 3. bis 5. Satz zu 10 9 und 10 dem Südkoreaner Jae Young Yoon (144) unterlag. Da halfen auch die anderen 2 Siege nichts.
- Henrik Rosvall (Kalmar / 167 / ~30) verlor alle 3 Spiele. Knapp war es nur gegen Quentel (Fra / 200).
Erfreulich für Österreich:
- Robert Gardos (120) gewann nach dem Gruppensieg auch sein Quali-Finale gegen Jae Yong Zoon. Und das nach 1:11 im 5. Satz mit 11:9 und 11:9!
Normal:
- Karl Jindrak (153) gewann zwar 2 Matches (4:3 - Gonzales (NOR), 4:0 – Skovsen (DÄN)), verlor aber das entscheidende gegen Chu Yan Leung aus (HONGK / 75) mit 1:4.

- Geschafft haben die Quali also 2 von 13 Schweden und 1 von 2 Österreichern, während der einzige Deutsche leider ausschied.

- Auch im Doppel stritten sich 43 Paare um nur 8 Plätze für die Endrunde – hier im k.o.-System.
- Größte Überraschung war das Ausscheiden von Korbel/Pavelka in einem der 8 „Endspiele“ gegen die jungen Polen Gorak/Kosowski.
- Von den 6½ schwedischen Paaren schafften die Quali nur Nilsson/Zöögling und Molin/Lundquist. Letztere mit 3:2 in einem der interessantesten Spiele gegen die Österreicher Chen Weixing/Gardos.

Damen
- Hier war das Starterfeld deutlich schwächer und kleiner als bei den Herren. Da sich aber immer genau 16 Spieler für die Hauptrunde qualifizieren, schafften es alle 11 Gruppenersten und dazu noch 5 „Lucky Looser“ – ebenfalls ähnlich den German Open. Ziemlich ungerecht für die Herren, wenn man bedenkt, dass bei ihnen Quantität UND Qualität weitaus größer waren. Im Vergleich zu den 86 Herren spielten nur 41 Damen die Quali und die davon bestplatzierte war nicht 51. (Herren), sondern nur Nr.139 in der Welt.

- Einzige deutliche Überraschung: Marie Sjögren (Ulricehamn / 288 / 12) schlug außer der Chilenin Morel (302) auch die 2.-höchstplatzierte Spielerin in der Qualifikation, Frankreichs Nr.5, Costes (162) und schaffte die Quali ohne Satzverlust.

Weitere Ergebnisse:
Erfreulich für Schweden:
- In eine der 3 stärksten Gruppen war Carina Jonsson (Råå / - / 10) gelost worden. Sie unterlag zwar Yang-Han Ho (-), rang aber die „schwedische Jugoslawin“ Jelena Gajic (216) und die Weißrussin Tsygankova (199) mit 12:10 im 6. bzw. 13:11 im 7. nieder und gewann so überraschenderweise ihre Gruppe, da die Taiwanesin gegen die anderen 2 verlor.
- Die 18-jährige Sara Rohdin (Ärtemark / 327 / 18) hatte ebenfalls eine besonders schwere Gruppe erwischt, überzeugte aber voll und ganz. Auch wenn sie der Südkoreanerin Young Ah Won (-) beim 2:4 den Vortritt lassen musste - sie besiegte Frankreichs Nr.8, Gladieux (226) und die in letzter Zeit starke Dänin Pia Finnemann (197). Und das in 2 wahren Krimis - nach 1:2- bzw. gar 1:3-Satzrückstand - im 7. zu 9 bzw. 10!
- Die mit 16 jüngste Schwedin, Frida Johansson (Råå / - / 9. der schwedischen U21-Rangliste), hatte die allerstärkste Gruppe erwischt. Wie die anderen 2 hatte sie keinerlei Chance gegen die einzige Chinesin in der Quali, verlor aber nur knapp mit 1:4 bzw. 3:4 (7.: -12) gegen Halas (Slo / 201) und Daunton (Wales / 203).
- Gerade die 3 mit der schwierigsten Aufgabe überzeugten also am meisten.
Normal:
- Alle 3 Spiele gewann Linda Nordenberg (Flensburgs Nr.1 / 194 / 5), die gerade 20 wurde. Gegen Rodrigues (Chile / 234) musste sie allerdings über 7 Sätze gehen (3.: 18:16), bevor sie mit 2 leichteren Siegen das Weiterkommen sicherte.
- Die 17-jährige Marie Olsson (Spårvägen / 226 / 8) hatte keine Probleme mit der 2. Schwedin in der Gruppe, Enochsson, und Frankreichs Nr.12, Silvestre (332), wohl aber mit der Tschechin Harabaszova (187), die sie erst nach einem kleinen Marathon bezwang (12,10,-11,11,-9,3).
- Die 19-jährige Matilda Ekholm (Ängby / 299 / 6) besiegte Tepes (Chile / 262), unterlag aber der Nr.1 von Polen, Stefanska (165), knapp mit 2:4.
- Die 18-jährige Nina Vakkila (Spårvägen / 250 / 11) gewann zwar gegen Englands Nr.4, Parker (Råå / 325), war aber ohne echte Siegchance gegen die Nr.2 von Luxembourg, Regenwetter (173) und die Gruppensiegerin Bo Kyung Park (Südkorea / -).
- Die 17-jährige Susanna Nilsson (Lyckeby / 300 / 15) gewann nur gegen Westholm, plus je 1 Satz gegen Frankreichs Nr.10, Tamborini (261) und in einem spannenden Spiel gegen die den anderen überlegene Mi Young Park (Südkorea / 172).
- Sofia Westholm (Långshyttan / - / 13. der schwedischen U21-Rangliste) hatte keine Chance. Sie verlor alle 3 Spiele 0:4.
- Evelina Enochsson (Lyckeby / - / 9. der schwedischen U21-Rangliste) konnte in Olssons Gruppe nur 2 Sätze gewinnen.
Enttäuschend:
- Trotz ihrer 11:4-Bilanz in der 2.Bundesliga Nord, vorne, schien Jennie Lindström (Lübeck / 225 / 9) völlig außer Form. Sie verlor nach 3:0-Führung noch gegen die junge Engländerin Steward (Långshyttan / -) und nach 1 Sieg auch klar gegen Frankreichs Nr.7, Legay (198).
- Anna Berglund (Flensburgs Nr.3 / 297 / 17) verlor nicht nur gegen die 3.-beste Französin, Gourin (137), sondern auch gegen Dänemarks Nr.2, Jensen (293).

- Östereicherinnen nahmen nicht an den SOC teil, und die 5 Deutschen waren alle direkt qualifiziert.
- Dies galt auch für Sandra Johansson (Rönninge / 141 / 3) und Susanne Jonsson (Tostedt / 177 / 4), während Åsa (wegen Ausbildung) und Marie Svensson leider nicht dabei waren.
- Von den anderen 13 Schwedinnen konnten sich 4 fürs Hauptfeld qualifizieren, denn Sara Rohdin und Mathilde Ekholm gehörten, obwohl sie es in den schweren Gruppen verdient gehabt hätten, leider nicht zu den Lucky Loosern.

Im Doppel kämpften 20 Paare um einen der 8 Hauptfeldplätze. Von den 6½ schwedischen schafften es nur Ekholm/Frida Johansson.

Bericht 2: Das Haupt-Turnier
Herren
Die Überraschungen:
- Die einzige große Überraschung in der 1. Runde und gleichzeitig eine Riesen-Enttäuschung für die Zuschauer war das Aus des Europameisters Peter Karlsson (25). Er unterlag, wenn auch knapp, Leung Chu Yan (HKG / 75) mit 2:4.
- Überraschung Nr.2 bei den Auftaktspielen schaffte der Qualifikant Liu Heng, der Lee Chul Seung (S-Korea / 36) rauswarf - zwar knapp, aber doch mit 4:1.
- Ist Legout (FRA / 26) zurück? Nach den vielen Niederlagen in der Bundesliga schlug er im spannendsten Spiel der ersten Runde Maze (55) bei dessen Heim-Turnier und lieferte dann auch Weltmeister Wang (CHN / 1) einen großen Fight - bis 9:11 im 7. Satz.
- Ebenso Jong Gyong Chol (N-Korea / 202!) gegen den chinesischen Doppel-Spezialisten Yan Sen (40).
- Der allerdings lieferte danach NOCH 3 Krimis ab! Zuerst überraschte er mit Jean-Michel Saive (BEL / 12) einen der Favoriten (11:9 im 7.), und dann schaffte er das Gleiche mit Petr Korbel (Tschechien / 16)! Bremsen ließ er sich erst von Oh Sang Eun, und auch das nur mit 11:13 im 6. Satz.
- Dieser wiederum hatte zuvor auch Ma Lin 4:1 besiegt; für mich wegen seiner Leistungen bei der WM nicht DIE Überraschung - angesichts der Ranglistenpositionen aber schon.

- Auch im 2. Durchgang gab es Überraschungen - wie teils schon erwähnt: wieder 1 größere (eben durch Yan), dazu aber gleich 4 kleinere.
- Nicht minder entsetzt als bei Karlsson waren die Fans, als auch der schwedische Volksheld Jan-Ove Waldner (11) gleich sein erstes Einzel verlor. Zwar war von vornherein klar, dass er mit Ryu Seung Min (S-Korea / 31) direkt einen dicken Brocken zugelost bekommen hatte, doch von Waldner erwartet man eben, dass er jeden schlägt.
- DIE Überraschung schlechthin nicht nur aus schwedischer Sicht war Fredrik Håkansson (fiel in der Weltrangliste gerade von 38 zurück auf 46). Er hatte ja in diesem Jahr nur selten überzeugt - u.a. verbaute er durch seine Niederlage gegen Bratanov dem schwedischen Team den Einzug ins WM-Finale. Nun aber gab es ein 4:0 gegen Klasek (Tschechien / von 142 auf 110) und ein (wenn auch sehr knappes) 4:2 nach 0:2 gegen Chila (FRA / 22 / 3. zu 14, 6. zu 10). Und das war noch lange nicht alles. Im Achtelfinale bekam beim fast sensationellen 4:2 auch Werner Schlager (8) zu spüren, dass der Schwede sehr wohl dazu beitragen könnte, das bei Waldners und Perssons wohl baldigem Rücktritt entstehende Vakuum zu schließen.
- Nun ein kleiner Exkurs zu einem anderen Schweden und dessen Bezwinger:
- Jens Lundquist führte zwar 2:1 gegen den Dutch Open-Sieger und letzten Samsonov-Bezwinger Krzeszewski (POL / von 62 auf 32!), schaffte den Einzug in Runde 2 aber nicht. Der Pole ist wirklich in der Form seines Lebens. Er bezwang auch seinen favorisierten Landsmann Blaszczyk (knapp, aber 4:0) und schaffte dann eine der Turnier-Sensationen: ein relativ deutliches 4:2 gegen den an 3 gesetzten Kim Taek Soo (S-Korea / 7)!
- Statt Kim - Schlager gab es nun also das Viertelfinale Håkansson - Krzeszewski. Und das wurde zu einem der spannendsten Matches des Turniers. Bei 3:2-Führung konnte Håkansson mehrere Matchbälle nicht verwerten und verlor 15:17. Dennoch behielt er im 7. Satz die Nerven und siegte mit 11:9.
- Nachzutragen für Runde 3 bleibt der Sieg von Cheung Yuk (HKG / 47) gegen Chuan Chi Yuan (Taiwan / 21).

- Im Achtelfinale war das Normale gar die Ausnahme. Nur nach 3 von 8 Spielen verließ der Favorit den Tisch als Sieger. So waren im Viertelfinale nur noch 2 Gesetzte im Rennen: Wang und Liu Guoliang.
- Das 5. Überraschungs-Opfer im Achtelfinale war Liu Guozheng. Jörg Rosskopf fehlt jetzt nur noch der Sieg gegen Weltmeister Wang und Olympiasieger Kong. Die anderen 3 Top-Chinesen hat er innerhalb von 2 Wochen alle besiegt! In Skövde gelang ihm nach einem knappen 4:1 (1.-3.: 11:9) gegen Wang Hao (CHN / 42) der Sieg gegen den Weltranglisten-2.! Und welch eine Spannung es in diesem Match gab! Der Chinese machte beim 2:4 sogar einen Punkt mehr, denn Rossi führte zwar schon 3:0, gewann aber alle seine 4 Sätze zu 9 oder 10. Im Viertelfinale kam allerdings dann das Aus gegen Waldner-Bezwinger Ryu. Zwar konnte Rossi ein 1:3 noch ausgleichen, doch wie schon den 1., 3. und 4. verlor er auch den 7. Satz relativ deutlich. Besonders Schade für Rossi, dass er hier gegen einen direkten Konkurrenten im Rennen nach Tianjin verlor. Rossi liegt nun auf dem genau ausreichenden Rang 16. Dicht hinter ihm aber u.a. Ma Lin, Waldner und Primorac! Und direkt vor ihm solche Kaliber wie Kreanga, Samsononov und seine letzten 2 Gegner Ryu und Liu Guozheng. Die Danish Open werden doppelt spannend!

Weitere Ergebnisse:
Schweden: Normal:
- Für Stefan Nilsson, den Bezwinger von Lars Hielscher, kam nach 3 knapp verlorenen und 2 klar gewonnenen Sätzen gegen Philippe Saive (BEL / 48) das unglückliche Aus in Runde 1 – wie bei Lundquist und Karlsson also mit 2:4.
Deutschland: Normal:
- Timo Boll (14 = nach dem Knacken der Top 20 im Juni nun zum ersten mal unter den Top 15 und zum ersten Mal vor Persson!) überzeugt mit sehr klarem 4:0 gegen Eloi (FRA / 29), ist beim 1:4 gegen Wang aber nicht wirklich dicht dran, seinen Sieg von der WM zu wiederholen.
Enttäuschend:
- Torben Wosik (von 41 auf 33) schaffte nach 0:2 ein 3:2, verliert aber 3:4 gegen den besten Qualifikanten, Ko Lai Chak (51).
Österreich: Erfreulich - Normal:
- Chen Weixing (45) besiegte Li Ching (HKG / 62) nach 6 spannenden Sätzen im 7. zu 2 und hielt beim 2:4 lange mit Ma Lin (CHN / 6) mit (13:15 im vorentscheidenden 5.).
- Und auch Robert Gardos war dicht dran an einem Sieg über einen weit höher eingestuften Gegner: Cheung Yuk gewann nur mit größter Mühe - zu 10 im 6. (wie auch schon im 1.) Satz.
Enttäuschend:
- Werner Schlager konnte zwar Karlsson-Bezwinger Leung klar in Schach halten, doch dann kam ja Håkansson.

Die Halbfinals und Finals:
- Letzterer spielte auch im 5. Match gut und war relativ dicht dran sein erstes Pro Tour-Finale zu erreichen. Doch Ryu erwies sich endgültig als Schreck der Deutschen und Schweden, indem er mit 4:2 (12,9,6,-8,-7,10) die Oberhand behielt.
- Ähnlich Wang, der gegen Oh den vorentscheidenden 5. Satz nach 4:8 und 8:10 noch 12:10 gewann und im 6. dann den Sack zu machte.
- Und auch im Finale des Weltranglisten-1. gegen den 31. war der 5. Satz der entscheidende. Wang hatte ein 0:2 ausgeglichen und konnte - wiederum nach klarem 0:5-Rückstand und Satzbällen gegen sich - durch ein 16:14 mit Müh und Not einen erneuten Rückstand verhindern, bevor er sich im 6. den Sieg bei den Swedish Open 2001 sichern konnte (-5,9,9,-5,10,7).

Enttäuschend war die Gesamtbilanz der schwedischen Herren. Håkanssons Siegeszug konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass er der einzige war, der überhaupt ein Spiel gewann! Ähnliches galt für die Österreicher, und nur wenig besser waren die Deutschen (beide hatten ja nur 4 Mann dabei). Hier konnte einzig Rossi in einem Spiel über sich hinauswachsen.

Damen
Die Überraschungen:
- Die einzige echte Überraschung in der Auftaktrunde kam von Tsygankova (199) aus Weißrussland (), die Tan Paey Fern (SIN / 103) besiegte.
- Eine der größeren Überraschungen lieferte dann in Runde 2 leider Olga Nemes (37) ab. Sie unterlag Strbikova (Tschechien / 96). Auch wenn es extrem knapp war - Olga führte 3:2 und gab sich erst im 7. Satz mit 10:12 geschlage - dieses enttäuschende Ergebnis kann Olga sogar die Teilnahme an den Grand Finals der besten 16 in China kosten, denn in dieser Wertung fiel sie nun auf Rang 20 zurück.
- EXKURS: Wollen die deutschen Damen eigentlich an diesem nach dem World Cup elitärsten Turnier mit dem hohen Preisgeld teilnehmen? Jie Schöpp (jetzt 16.) und Tanja Hain-Hofmann (jetzt 22.) spielten in Schweden gar nicht erst mit. Gleiches gilt für Åsa Svensson (jetzt 21.).
- Eine Sensation wäre der Sieg der 56., Xi Gao, gegen die an 3 gesetzte 9. der Weltrangliste, Ying Yang, gewesen, wenn es sich nicht um 2 Chinesinnen gehandelt hätte.
- Eine dritte Überraschuing in diesem Durchgang schaffte Kim Bok Rae (S-Korea / 59) als sie Jing Jun Hong (SIN / 18) 4:1 besiegte.
- Nachdem es im Achtelfinale nur Favoritensiege gab, schaffte Bai Yang (24) etwas so seltenes wie einen unerwarteten chinesischen Sieg, nämlich gegen die Top-gesetzte Ryu Jie Hye (S-Korea / 3), die ja die German und Dutch Open gewonnen hatte.
- Außerdem verlor Ni Xia Lian (LUX / 15) gegen die Japanerin Takahashi (54).

Weitere Ergebnisse:
Schweden: Erfreulich:
- Sandra Johansson (Rönninge / 141 / 3) war wegen des Fehlens der beiden Svenssons die schwedische Nr.1 bei den diesjährigen SOC. Sie bestätigte dies mit einem 4:2 über Bo Kyung Park und rächte so ihre frühere Vereinskameradin Nina Vakkila. Auch in Runde 2 zeigte Sandra ein starkes Spiel. Schon in den ersten beiden Sätzen und auch im 5. musste An Konishi (JAP / 25) schwer kämpfen (9,14,8), nachdem die Schwedin den 4. sogar gewinnen konnte.
- Die für Tostedt in der 1. Bundesliga spielende Susanne Jonsson (177 / 4) rechtfertigte ihre direkte Setzung ins Hauptfeld. Sie gewann, wenn auch erst im 7. zu 8, gegen Regenwetter. Die hatte ja, wie auch 3 andere Spielerinnen, trotz leicht besserer Ranglistenplatzierung durch die Quali gemusst. Gegen Viktoria Pavlovitch (Weißrussland / nach ihrem Halbfinal-Platz bei den German Open von 48 auf 40) war Susanne danach zwar nicht chancenlos, verlor aber 1:4.
- Carina Jonsson, die mit Elke Schall (60) eine der stärksten Gegnerinnen erwischt hatte, überzeugte weiterhin. Susannes Zwillingsschwester lieferte der Deutschen einen heißen Kampf. Nach 2 leichten Sätzen für Elke war das Spiel 4 Sätze lang völlig ausgeglichen, bis Elke im 7. Satz doch wieder überlegen war.
- Gut spielte auch Marie Olsson. Sie führte gar 3:1 gegen die über 100 Plätze vor ihr stehenden Li Yun-Feng (Taiwan / 117), bevor die mit großer Mühe (7,9,8) doch noch die Oberhand behielt.
Normal:
- Linda Nordenberg hatte beim 0:4 gegen Kostromina (Weißrussland / 71) nur in den mittleren beiden Sätzen eine Chance.
- Marie Sjögren gewann gegen die spätere Nemes-Bezwingerin Strbikova immerhin den 4. Satz und war im 5. beim 10:12 dicht dran das Match noch zu kippen.
Deutschland: Normal:
- Die 3 weiteren deutschen Damen mussten allesamt wieder einmal die Üerlegenheit der Damen aus dem Reich der Mitte anerkennen.
- Nicole Struse (38) hatte zwar mit Jiang Huajun (-) eine Qualifikantin zugelost bekommen, aber eben eine chinesische. Daher kann man nach ihrem knappen 2:4-Verlsut (9 im 6.) wohl kaum von einer großen Enttäuschung sprechen.
- Elke Schall war in Runde 2 gegen Jia Li (28) total chancenlos.
- Jessica Göbel ließ Tamborini beim 4:1 kaum eine Chance, schaffte es dann aber trotz 4 knapper Sätze auch nicht, der starken Guo Yan (18) einen Satz abzunehmen.

Die Halbfinals und Finals:
- Letzteres war auch nicht weiter verwunderlich, denn nach 2 weiteren Siegen stand Guo Yan im Halbfinale und gewann auch dieses mit 4:2 gegen Bai Yang. Das andere Semifinale gewann Tamara Boros (KRO / 4) deutlich gegen Takahashi, nachdem sie im 1/8- und 1/4-Finale gegen Struse-Bezwingerin Liang und Li Jia Wei jeweils 7 Sätze brauchte - gegen die Qualifikantin musste sie sogar ein 0:3 aufholen und einen Matchball abwehren!
- Andersherum war es dann im spannenden Finale. Die Kroatin, die sicher schon vom Europameistertitel im eigenen Land träumt, führte zwar schon mit 3:1, konnte dies aber nicht über die Ziellinie retten, so dass sie auch ihr 5. (!) Pro Tour Finale dieses Jahr verlor, während Gao Yun im 2. Finale ihren 2. großen Titel gewann (10,-7,-6,-9,6,9,7).

Während die Jugendriege der schwedischen Damen die Erwartungen erfüllen konnte, war die Gesamtbilanz der deutschen Damen geradezu ernüchternd: 4 Spielerinnen, aber kein Sieg - zumindest nicht gegen eine Spielerin aus den Top 200.

- Im Doppel gab es nur 4 echte Überraschungen. Die aber konnte man allesamt als Sensation bezeichnen.
- In Runde 2 bezwangen die Dänen Bentsen/Tugwell (52+108) nach 0:2 die, wenn auch seltene Paarung Liu Guozheng/Liu Guoliang (9,5,10)!
- Geradezu unglaublich aber der Siegeszug der Hongkong-Chinesen Cheung Yuk/Chu Yan Leung (47+75): Zuerst bezwangen sie Ma Lin/Wang Hao deutlich mit 3:1, dann folgte gar ein 3:0 gegen das Spitzendoppel Jindrak/Schlager und als Krönung im Halbfinale ein 5-Satz-Sieg über Kim Taek Soo/Oh Sang Eun! Und selbst das Finale gegen das weltbeste Doppel wurde zu einem wahren Krimi, den am Ende Wang Liqin/Yan Sen knapp für ich entscheiden konnten (4,13,-8,8,-10,8).
- Die 3 schwedischen Paarungen (ohne Waldner) verloren jeweils ihr erstes, Rosskopf/Hielscher, Boll/Wosik sowie Jindrak/Schlager ihr zweites Spiel.

- Und bei den Damen gab es im ganzen Turnier nur ein völlig unerwartetes Ergebnis. Das aber hatte es wirklich in sich. 3:1 gewannen die jungen Französinnen Gourin/Legay gegen eins der weltbesten Doppel: die an 3 gesetzten Jing Jun Hong/Li Jia Wei!
- Das Finale war jedoch wieder eine chinesische Angelegenheit. YingYang/Yang Bai besiegten Gao Yun/Jiang Huajun (9,12,-7,6,8).
- Beide schwedischen Doppel gaben ein gutes Bild ab. Während die Jugendlichen Ekholm/Frida Johansson gegen 2 Damen aus Singapur 3 Mal nur äußerst knapp scheiterten, gewannen Susanne Jonsson/Sandra Johansson sogar ihr erstes Spiel - und zwar gegen die leicht höher eingestuften Negrisoli(ITA/88)/Stefanska. Und auch gegen das europäische Spitzendoppel Ni Xia Lian/Regenwetter zogen sie nur mit dem knappsten Ergebnis - einem 9:11 im Entscheidungssatz - den Kürzeren.
- Olga Nemes spielte nicht mit Jessica Göbel, sondern mit ihrer Driburger Clubkameradin Ganina und Jessi mit der Japanerin An Konishi. Beide verloren jedoch direkt das erste Spiel. Schall/Struse dagegen gewannen gegen 2 Südkoreanerinnen, bevor sie (wie auch sonst) auf 2 Chinesinnen trafen - erneut die Qualifikantin Jiang und die Einzelsiegerin Guo - und mit 1:3 ausschieden.

- Bleibt zusammenfassend zu sagen, dass die Chinesen wieder einmal alle 4 Titel abräumten, während den Schweden und Deutschen nur die guten Leistungen von Rossi und "Figge" Håkansson Hoffnung machen konnten.


Super-Circuit in Japan
8.11. Bei dem Marathon-Turnier (fast 8 Monate (August-März), in 5 japanischen Großstädten) mit dem Rekord-Preisgeld, bei dem in großen Gruppen jeder mehrmals gegen jeden spielt (je 100 Matches), ist die erste Phase abgeschlossen.
Die 3 Teilnehmer aus Schweden und Deutschland liegen etwa erwartungsgemäß auf den Plätzen 4, 6 und 8.
Nach der Weltrangliste hätte man die besten 3 Spieler und die folgenden 5 schon vorher ziemlich sicher tippen können. Ein klein wenig vertan hätte man sich allerdings, denn aus der 2. Gruppe gab es je einen Ausreißer nach oben und einen nach unten.
Die Top 3 - Primorac, Kim Taek-Soo und Persson (7,10,13) - wurden überraschend vom „Altmeister“ Gatien (25) überflügelt. Er war gemäß Ranking nur der Anführer der 2. Gruppe, zu der noch Huang, Franz, Lokalmatador Matsushita und Yan Sen (alle zwischen 30 und 37) gehörten.
Zur Enttäuschung der Zuschauer und sicherlich auch der Sponsoren dieser Veranstaltung war der Japaner war der Ausreißer nach unten. Er war am Ende nur 10., während seinen 8. Platz erfreulicherweise der aus der Nationalmannschaft ja schon zurückgetretene Steffen Fetzner (22:28) einnehmen konnte.
Peter Franz gewann außer gegen Persson gegen alle Spieler – auch die in der Weltrangliste vor ihm liegenden (!) - mindestens einmal und lag auf Rang 6 (33:17).
Die Spitze ist extrem ausgeglichen und somit spannend. Gatien, Kim und Primorac haben 41:9 Spiele, Persson 40:10. Hätte der nicht 1 Spiel wegen seines Rückens kampflos abgeben müssen und eines mit schwerem Kopfbrummen verloren - nachdem er sich diesen an einer der niedrigen japanischen Türen blutig gestoßen hatte – hätte er diesen ersten Teil sogar mit 1 Spiel Vorsprung als 1. beendet.
Nun werden die Gruppen neu eingeteilt. Eine Pause gibt es allerdings nicht. Ab sofort und noch bis zum 18.11. spielen die besten 10 in der Top-Gruppe gegeneinander. Als 10. Mann hat es übrigens der Japaner Kito hier hinein geschafft.
P.S.: Dass die knapp 2 Millionen Mark Rekordpreisgeld schon verteilt worden seien, wie in verschiedenen schwedischen Medien zu lesen war, muss ein auf der unglaublichen Dauer des Turniers beruhender Irrtum sein. Das Turnier ist ja nicht nach 50, sondern erst nach weiteren 40 und dann den finalen 10 Matches im März beendet. Somit stimmt auch nicht, was sonst wirklich ein Riesenpech gewesen wäre! Dass Persson seine Rückenprobleme Millionen gekostet hätten! Er habe wegen dieses einen einzigen Matches, das er zurücklag - und das er ja kampflos hatte abgeben müssen -, "nur" 1,3 statt 3,4 Millionen (Kronen) bekommen. ;-)


Herren World Cup (Courmayeur,Italien, 8.-11.11.01)
Bericht 1: Der World Cup und das Drumherum
Courmayeur,8.11.01: Der World Cup ist das weltweit 3.-wichtigste Tischtennis-Event (nach Olympia und WM). Man nennt es auch "the most qualitative Championship in the world".
Denn teilnehmen dürfen nur 16 Spieler:
- der Sieger des Vorjahres
- die 6 Kontinentmeister
- 1 Spieler mit Wildcard der gastgebenden Nation (falls nicht ohnehin einer qualifiziert ist)
- 2 Spieler mit Wildcard der ITTF (die aber in der Regel auch nach Weltrangliste vergeben werden)
- die außer den genannten besten 6 Spieler der Weltrangliste (von Anfang September)

Übersetzt ins aktuelle Turnier:
- Ma Lin (CHN)
- Peter Karlsson (SWE; Europa), Chiang Peng Lung (TPE; Asien), Johnny Huang (CAN; Nord-Amerika), Augusto Morales (CHI; Süd-Amerika (schlug im Finale immerhin Hugo Hoyama)), Ahmed Ali Saleh (EGY; Afrika), Peter Jackson (NZL; Ozeanien)
* statt Huang (Super-Circuit,Japan) spielt der 2. - Peter-Paul Praedeeban (CAN)
- Yang Min (ITA)
- Waldner Jan-Ove (SWE), Liu Guozheng (CHN)
- Wang Liqin (CHN), Kong Linghui (CHN), Samsonov Vladimir (BLR), Primorac (CRO), Schlager Werner (AUT), Saive Jean Michel (BEL)
* statt Kong (da nur 3 pro Nation spielberechigt (der Olympiasieger und Vizeweltmeister also außen vor!)) bzw. den nächsten 3, Kim Taek Soo (S-KOR; Super-Circuit,Japan), Liu Guoliang (CHN;s.Kong) und Jörgen Persson (SWE; Super-Circuit,Japan): Jörg Roßkopf (GER)
* statt Primorac (der vierte, der den Super-Circuit in Japan vorzieht): Kalinikos Kreanga (GRE; 16. der ausschlaggebenden Weltrangliste)
* statt Liu Guozheng (2 Tage vorher wegen alter Schulterverletzung abgesagt) bzw. Kong (wäre dann als 3. Chinese nachgerückt, konnte aber so kurzfristig kein Visum erhalten) bzw. Liu Guoliang (dito): Ma Wenge (CHN; 15.; Grenzau)

* Timo Boll stand kurz vor einem Einsatz, denn er ist laut Rangliste nach Petr Korbel (CZE) der nächste, und letzteren wollte Grenzau wohl wegen der Bundesliga-Partie am Sonntag nicht auch noch freigeben (wobei Gönnern ja das gleiche Problem gehabt hätte).

Bei uns ist der World Cup trotz seiner Bedeutung ja bisher eine sehr vernachlässigte Größe. Grund ist, dass der seit 1980 jährlich ausgetragene Wettbewerb - aus welchen Gründen auch immer - nie in Deutschland und nur 3 Mal in Europa stattfand (Frankreich: 95-97). Sonst war er 3 Mal in den TT-exotischen Ländern Barbados, Trinidad und sogar Kenia (!) und 16 Mal in Asien (6x China).

Gewonnen haben allerdings nur echte TT-Größen, von denen Jörg Roßkopf noch der am wenigsten meritierte war. Seit 1987 siegten Grubba, Ma Wenge, Waldner, Persson, nochmals Ma, Primorac, Gatien, Kong Linghui, Liu Guoliang, erneut Primorac, Roßkopf, Samsonov und Ma Lin. Rekordteilnehmer ist - wie könnte es anders sein - Jan-Ove Waldner mit 17 Einsätzen bei 22 Austragungen!

Das Turnier hat einen einmaligen Austragungsmodus, so dass es 4 Tage dauert, obwohl es aus nur 32 Matches besteht (je 12 am ersten und zweiten, 6 am 3. und nur 2 (!) am Finaltag). Wohl um deutlich zu machen, wie unik diese Veranstaltung ist und dass hier nur die absolute Elite spielt, wird das gesamte Turnier an nur einem Tisch gespielt.

Außerdem gehören die 4 Kontinentmeister von Nord- und Süd-Amerika, Afrika und Ozeanien nicht zur Weltspitze und kommen nie über einige Satzgewinne hinaus.

Die Meinung der Zuschauer zu diesen 2 Tatsachen ist gespalten. Der eine findet, das Turnier sollte auf 3 oder gar 2 Tage verkürzt werden, was durchaus möglich wäre, unter anderem aber wegen der ja für das Image unseres Sports wichtigen Fernsehzeiten (Halbfinals Samstag nachmittag statt Sonntag morgen) nicht geplant ist. Außerdem möchte er keine vorher entschiedenen Spiele, keinen Leerlauf, sondern die 4 "Entwicklungs"-Kontinente außen vor sehen. Der andere findet es gerechter so, schätzt besonders den Center-Courteffekt oder auch die Tatsache, dass es nicht zu hektisch zugeht und er viel Raum für andere Aktivitäten hat. Hierzu gehören ein gemütliches Mittagessen, Sightseeing in dem schönen Alpenort Courmayeur oder Zuschauen bei dem großen Italien-offenen Turnier, das in einer riesigen Nebenhalle gespielt wird.

Nur durch dieses Turnier konnte man überhaupt ein wenig die Halle füllen. Denn ohne die Tischtennisbegeisterten aus dem ganzen Land hätte man in dem 3000-Einwohner-Ort die Zuschauer wohl an der eigenen oder zumindest den Händen der 16 Spieler abzählen können. Auch so ist die Halle bisher nicht gut gefüllt. Als aber am Abend des zweiten Tages die für das Weiterkommen entscheidenden Spiele stattfanden, kam zum ersten Mal richtig Stimmung auf.

(Exkurs: In Italien gibt es ein gutes 4-Kategorien-System. In jeder werden nicht nur solch große Turniere, sondern sogar nationale Meisterschaften ausgetragen. Das Turnier in Courmayeur bot heute die 4., morgen die 3. und 2. und am Sonntag die 1. Kategorie. Zu dieser gehören Spitzenspieler wie Mondello und Piaccentini, so dass den Zuschauern am Sonntag neben den 2 Finalspielen doch noch einiges geboten wird.)

Bericht 2: Die ersten Entscheidungen sind gefallen - die Gruppenersten und -zweiten stehen fest
Courmayeur,9.11.01: Der World Cup geht ab sofort in die 2. Runde.
Die ersten 24 Spiele sind gespielt, und die jeweils besten 2 aus 4 4er-Gruppen spielen morgen vormittag um den Einzug ins Halbfinale, mit dem es dann am Nachmittag weitergeht.

- Nach 2 Runden, die so mancher wegen der 4 Nicht-Weltklasse-Spieler als Vorgeplänkel bezeichnen würde, ging es am Donnerstag um 19 Uhr richtig los.
- Im ersten entscheidenden Match spielte Ma Lin überragend und ließ Waldner keine Chance (6;6;7;3). Der Schwede fand, dass wegen der auf 1200m schon dünnen Luft der Ball sehr hoch absprang und es besonders schwer sei kurze flache Returns zustandezubringen.
- Danach konnte Werner Schlager sein Match gegen Chiang Peng Lung noch umbiegen. Bei 2:1 hatte er schon 9:7 und 9:8 im 4. und 5. Satz geführt, beide aber noch verloren. Im knappsten aller bisher gespielten 24 Spiele schaffte er es aber dann, den 6. und 7. Satz für sich entscheiden und so als einziger einem Gruppenfavoriten eine Niederlage beizufügen (9;-8;10;-9;-12;9;8).
- Nun kam Jörg Roßkopfs erster Einsatz. Leider konnte er nicht mit seinem langjährigen Mannschaftskameraden und Doppel-EM-Gold-Partner Vladimir Samsonov mithalten. Nach einem Zwischenspurt und Sieg im 2. Satz hatte er zwar im 4. die Chance, das Match offen zu halten, doch in den anderen 4 Sätzen erging es ihm nicht viel besser als den meisten Gegnern des symphatischen Weißrussen bei den German Open vor 3 Wochen. Er war ziemlich chancenlos (-3;9;-7;-11;-4). 1 Tag später musste er also nach der Pflichtaufgabe gegen Morales den Italiener Yang Min schlagen, um ins 1/4-Finale einzuziehen.
- Den ersten Tag beschloss Wang Liqin mit klarem Sieg gegen Ma Wenge, der statt Saive in der Gruppe an 2 gestellt wurde, damit dieses (ungeplante) Duell zweier Chinesen am ersten Tag gespielt werden konnte, um jegliche Wettbewerbsverzerrung von vornherein zu vermeiden (-6;10;4;7;10).

- Der Feitag begann mit den dritten Partien der Außenseiter, von denen Pradeeban und Jackson insgesamt 1, der Ägypter Ali Saleh 2 und Morales aus Chile 3 Sätze gewinnen konnten.
- Danach gewannen die Gruppenersten jeweils 4:1 gegen die an 3 Gesetzten bzw. Chiang 4:2 gegen Karlsson (-6;8;7;2;-9;9).
- So hatten alle 4 Topfavoriten das Weiterkommen sicher, als um 19 Uhr die Endspiele um den zweiten Viertelfinalplatz begannen. Nun gab es die, wenn auch kleineren, Überraschungen Nr.2, 3 und 4.
- Jan-Ove Waldner war dicht dran, stellte aber nach dem 2:4-Verlust in einem wie erwartet hochklassigen Spiel mit unglaublichen Bällen von beiden Seiten trocken fest, dass er viel zu schlecht gespielt habe, um besonders enttäuscht zu sein (7;-6;5;9;-9;8).
- Im einzigen Spiel, das Rechnen erforderte, musste Peter Karlsson Werner Schlager mit 4:2 besiegen, um Gruppen-2. zu werden. Bei einem 4:3 würde Schlager 2. werden, bei Sieg Schlagers (selbst dann 1.) Chiang.
Für alle, die glauben, man habe bei der neuen Zählweise keine Chance mehr Rückstände wettzumachen, gab es ab hier einige Gegenbeispiele.
Zunächst lag der Schwede bei 2:1-Führung 2:7 hinten, kam aber auf 9:9 heran. Allerdings verlor er doch mit 11:13. Nun musste er die nächsten 2 Sätze gewinnen. Den 5. holte er sich auch, u.a. mit einem fantastischen frühen und crossen Rückhand-Topspin gegen einen harten parallelen Vorhand-Topspin Schlagers.
Doch im 6. Satz gelangen Schlager beim bedrohlichen Spielstand von 5:8 3 herausragende Punkte in harten Topspinduellen, so dass er sich retten und den Satz noch mit 11:9 gewinnen konnte. Obwohl nun ausgeschieden, legte Karlsson nochmals zu und schaffte einen 4:3-Prestige-Sieg (5;-5;7;-11;11;-9;7). Werner Schlager fand das nicht all zu schlimm. Sein Kommentar: "Hauptsache oben", das österreichische Wort für "weiter" (denn statt "weiter kommen" heißt es dort ja "aufsteigen").
- Nun kam das entscheidende Spiel für Deutschlands Hoffnungsträger beim diesjährigen World Cup. Jörg Roßkopf hatte es in der Hand nach einer glücklichen Gruppenauslosung gegen Lokalmatador Yang Min das Viertelfinale erreichen.
Auch in diesem Spiel reichte ein 7:2 nicht, um einen Satz locker nach Hause zu bringen. Denn so hoch führte Rossi nach deutlich gewonnenem 1. und ebenso verlorenem 2. Satz, doch Yang Min holte auf, zog sogar vorbei und gewann den Satz noch mit 11:9. Auch im 4. konnte Yang Min ein 1:4 zum 6:6 aufholen, doch dann zog der Deutsche wieder auf 9:6 und 11:7 davon und glich so aus. Nach Sieg im 5. wurde es im 6. Satz nach 9:6 noch einmal spannend, doch Rossi konnte einen harten parallelen Vorhandtopspin spektakulär mit der eigenen Vorhand zum 10:8 gegenziehen und dann mit einer weiteren Vorhand den Sack zumachen (7;-3;-9;7;8;8).
- Das letzte Spiel des Tages war das 3. 7-Satzspiel und das vielleicht höchstklassige aller Matches. Es gab viele lange Topspin-Duelle zwischen Ma Wenge und Saive. Letzterer hatte dabei viel Pech: bei 1:1 verlor er den Satz nach 2 Kantenbällen gegen sich in Folge, bei 3:2 holte auch er von 2:8 bis 8:8 auf - dachten alle. Doch nach gutem kurzen Return und Punkt hörte man plötzlich ein für alle überraschendes "Let" (="Netz") vom Schiedsrichter, der Punkt wurde nicht gegeben, und der Satz ging 7:11 verloren. Im 7. Satz dann holte der Belgier wiederum von 9:6 auf und hatte bei 10:9 sogar Matchball. Doch - nach vorheriger lautstarker Anfeuerung durch Weltmeister Wang Liqin - traf Ma bei 12:12 erneut die Kante und konnte dann dieses mitreißende Spiel 14:12 für sich entscheiden (9;-4;-7;5;-11;7;12).
(Der enttäuschte Jean-Michel Saive versuchte sich übrigens direkt nach dem Match mit email und Internet abzulenken. Und dass ich ihm natürlich freimütig den PC überließ ;-) , führte mit dazu, dass dieser Bericht erst mitten in der Nacht fertig wurde.)

- Noch am Abend wurde ausgelost, welcher der 4 Gruppensieger im morgigen Viertelfinale auf welchen Gruppenzweiten treffen wird. Hierbei gab es einen wohl deutlichen Formfehler, denn für den Coach von Chiang war es klar ersichtlich, welche Zahl er wählen musste, um in einem möglichen Halbfinale statt auf die Nr.1, Wang, auf die 8, Samsonov zu treffen. Hierdurch wurden möglicherweise auch Rossis Chancen verringert, denn nun trifft er (um 10.45) in der oberen Hälfte auf den bisher herausragenden Ma Lin statt auf den ja von Schlager besiegten Chiang. Die anderen Matches sind: Wang - Schlager, Chiang - Ma Wenge und Kreanga - Samsonov.
Besonders spannend wird es morgen natürlich für Gönnern und Grenzau, die bei weiteren Siegen Rossis und Mas um den Einsatz ihrer Topspieler am Sonntag fürchten müssten.

Bericht 3: Die Viertelfinals - Stichwort: Kontraste
Courmayeur,10.11.01: In den Viertelfinals am Samstag morgen gab es Kontraste allerorten. Die ersten 2 Spiele boten alles, was sich der Fan - besonders auch der deutsche - wünschen kann. Die folgenden 2 dagegen waren Blitzspiele mit totaler Überlegenheit des jeweiligen Favoriten.

Nach einem fantastisch spannenden Krimi, in dem der Weltmeister Wang Liqin gegen Werner Schlager Matchbälle abwehren musste, ihn aber noch mit 14:12 im 7. Satz niederhalten konnte gab es eine kleine Sensation. Jörg Roßkopf bezwang den Titelverteidiger und Weltranglisten-3. Ma Lin in einem von Anfang an nicht nur offensiv, sondern erstaunlich selbstbewusst geführten Spiel. Beide diese Matches waren geprägt von aggressiven, harten Topspins und kurzen Ballwechseln.
Im 3. Match gab es einige schöne längere Wechsel, da Ma Wenge nicht immer volles Risiko ging, sondern auch einmal 4 Topspins sicher auf den Tisch brachte. Spannung kam aber leider nicht auf. Zu groß war die Überlegenheit Chiang Peng Lungs, der Ma teilweise ausblockte - und dass obwohl der Grenzauer das bisher einzige Match im Finale der Croatian Opean vor nur 8 Monaten noch gewonnen hatte. Noch schlimmer aber erging es Kalinikos Kreanga, der ja am Vorabend den Klassiker Waldner - Samsonov verhindert hatte. Die Kontraste zwischen dem rumänischen Griechen und dem Weißrussen hätten nicht größer sein können. Um all die auffälligen Unterschiede in einem Satz deutlich zu machen: Im Spiel gegen den KOPFBETONT agierenden RUHIGEN RIESEN Vladimir Samsonov, der wie gewohnt auf SICHERHEIT und PLATZIERUNG setzte, hatte der wie immer HEKTISCH und RISIKOVOLL agierende KLEINE WIRBELWIND mit seinem KRAFTBETONTEN beidseitigen Hopp- oder Toppspiel nicht den Hauch einer Chance, wurde richtiggehend deklassiert. Im letzten Satz machte er keinen einzigen Punkt, bekam nur einen durch Fehlaufschlag geschenkt. Nach einem einzigen schönen (immer crosser werdenden) Halbdistanzduell bei 1:9 konnte er nicht einmal die Einladung Samsonovs zum Show-Wechsel mit Ballonabwehr annehmen. Er beendete das verpatzte Match mit einem Kantentreffer in die Galerie (7;3;3;1).

Hier nun die detaillierten Berichte der 2 erstgenannte Spiele (Punkte immer aus Sicht des Erstgenannten; V=Vor-,R=Rückhand; ! / !! / !!! = Superwechsel):
Werner Schlager - Wang Liqin (Bilanz 1:4):
1. Satz: Werner ist noch nicht ganz da: 2:8 -> 5:11
2. Satz: Spiel wird besser, Werner gleicht aus: 11:8
3. Satz: Fehlaufschlag Wang…5:0, die Nr.1 kommt aber wieder ran: 6:5, 7:7, bei 8:9 erste und einzige Führung Wangs in diesem Satz… !3 Klasse-R-Blocks von Werner: 10:9… !weiterer R-Block + knallharter paralleler V-Topspin: 12:10 => 2:1
4. Satz: 2:0, 3 Netzaufschläge in Folge von Wang: sein Aufschlag ist sehr riskant…7:1…7:3…8:6…10:6…11:7. Das sieht gut aus für den auch von den Zuschauern unterstützten Europäer. Das Spiel ist geprägt von knallharten V-Topspins, die aber häufig noch mit zweitem ebensolchen Ball ergänzt werden müssen.
5. Satz: 1:4… !!wieder Werners R-Block, gefolgt von 2 direkten R-Schüssen auf den V-Topspin des Weltmeisters: 2:4, 2 leichte Fehler: 2:6…2:8…6:11
6. Satz: 3:3 Werner hebt bei Wangs Service die Hand, doch erst beim 5. Schlag (Wang-Top ins Aus) kommt das “Let”; so schnell und nah am Tisch spielen die beiden. …6:6,7:7,8:7,8:8, Time-out Wang! Wie bitte?! Nach eigenem Punkt?! Und gerade im einzigen Satz, in dem es keine Serien gab, es keinem der beiden glückte mehr als 2 Punkte davonzuziehen?! Das kann nur dazu gut sein, Wang eine spezielle Taktik für die folgenden beiden Returns zu befehlen (die chinesischen Spieler sind ihrem Coach Cai Zenhua ja echte Untertanen!). Wang zieht auch einen schnellen langen Aufschlag rein: 8:9, doch Werner versucht es erneut mit einem ähnlichen und holt den Punkt: 9:9, Super-Return Werners in die lange Vorhand: 10:9: Matchball! Abgewehrt von Wang durch harten Flip auf kurzen Return: 10:10, V-Top nach gutem Schnitt-Aufschlag: 11:10: 2. Matchball! Wang ist nervös und erhöht die Spannung mit erneutem Netzaufschlag, macht dann aber den gleichen Punkt wie eben sein Kontahent: 11:11, Wang returniert ins Netz: 12:11: 3. Matchball! !starkes V-Topspin-Duell, aber der entscheidende Punkt will einfach nicht gelingen: 12:12. Nun, so fühlt es sich an, wird dieses Match entschieden. Paralleler R-Block Wang: 12:13, Werners “Come on” hilft nicht: 12:14 => 3:3
7. Satz: Wang beginnt mit 2 weiteren Netzaufschlägen…Werner verzieht einen leichten parallelen V-Top und wird merklich unruhiger: sowohl in Gesten als auch der Anzahl und Lautstärke seiner Flüche bzw. Selbstanfeuerungen…4:4 !!Topspinduell mit je 4 Schlägen wird von Wang mit Schuss beendet: 4:5, Seitenwechsel…6:6 erneut Fehlaufschlag Wangs + Super-Return von Werner: 8:6 Sollte er es doch noch schaffen? ! R-Topspin in die R wird von Wang umlaufen und mit parallelem V-Topspin beantwortet: 7:8, Time-out Schlager, auch hier nicht selbstverständlich - und diesem Fall auch nicht hilfreich: 2 V-Topspin-Fehler: 8:9, kurz-kurz + R-Topspin: 9:9, die Spannung ist erneut am Siedepunkt. Werner beendet Topspinduell mit Fehler: 9:10 Matchball Wang! !!Langes Service auf Wangs Bauch,V-Topspin parallel als Antwort, Werner umläuft R und setzt knallharten V-Topspin: Riesenjubel in der Halle: 10:10, weicher Topspin ins Aus: 10:11: 2. Matchball Wang! !Ein V-+R-Topspin-Duell endet im Netz auf Werner Schlagers Seite. Er war extrem nah dran, doch diesmal zeigte Wang - wie sein Landsmann Liu Guozheng im schon jetzt legendären Team-Halbfinale bei der WM in Osaka gegen Kim Taek Soo - starke Nerven und konnte den Anstrum des Europäers gerade noch so abwehren.

Jörg Roßkopf - Ma Lin (0:2):
1. Satz: Rossi beginnt wie die Feuerwehr und Ma Lin mit leichten Fehlern. !!!Als Satzball gibt es noch einen ganz großen Leckerbissen: der Linkshänder Rossi schlägt aus seiner Rückhand - also inside out - ein Konter-Ass auf die Vorhand des Rechtshänders Ma Lin! So steht es nach 3 Minuten 11:3 gegen DEN Überflieger der Gruppenspiele!
2. Satz: 2:2, harter V-Top, Flip, Aufschlagpunkt, inside out V-Top: 6:2, Aufschlagfehler…7:6, !!nun wieder ein unmöglich scheinender Ball: ein R-Block aus der Vorhand-Seite des Linkshänders, und das nicht parallel, sondern cross auf Mas Rückhand: 8:6, 1 Schnitt- + 1 Konter-Service: 10:6…11:7 => 2:0!
3. Satz: weiter extrem kurze Ballwechsel, bei denen schon 3 Ballkontakte über dem Durchschnitt liegt. Nun zieht Ma auf 0:7 und 3:10 davon, doch ein schöner crosser weicher V- mit darauf folgendem hartem R-Top leitet eine kleine Aufholjagd ein, die dann aber doch bei 6:11 beendet ist.
4. Satz: 6:3 Ma trifft immer besser. Er scheint Rossis Spiel durchschaut zu haben. Nun spielt der Gönnerner einen Netzball, der so viel Unterschnitt hat, dass er sofort auf die eigene Seite zurückspringt: 4:6. Postwendend und wie als beabsichtigte Revanche kommt jedoch die Netzball-Antwort: 4:7…4:9…7:11.
5. Satz: Man hat nun die Befürchtung, dass Ma auf der Siegerstraße ist, doch Rossi schafft guten Start nach kurzem Coaching: harten Ma-Topspin mit V gegengezogen: 1:0…kurz-kurz, bis beim 6. Ball Flip: 2:1… 4:2…wieder der inside out Konteraufschlag: 6:4, Ma Lin zeigt Wirkung, verzögert immer mehr. Doch Rossi scheint es nicht zu stören: 6:5…9:5…9:7, Konter-Aufschlag ins Aus, dennoch das Gleiche nochmal,Return ins Netz: 10:8, Ma Lin verzögert nun so stark, dass das Publikum raunt; die Schiedsrichter aber greifen nicht ein: 10:9, langer Return-Schupf auf Ellbogen, Mas Topspin im Aus: 11:9 => 3:2
6. Satz: nach noch kürzerem Coaching: 3.1…6:3 Time-out Ma. Bei Rossi wieder minimales Coaching, bei Ma das Gegenteil. Der schlägt auf, exakt 40 Sekunden, nachdem Rossi wieder am Tisch ist! Dennoch: guter Return: 7:3, 8:4, !!nun der einzige lange Wechsel des Matches: Ma muss nach hinten, spielt mit dem Penholder-Griff Unterschnitt und 4 Mal Ballonabwehr, bevor Rossi zum 9:4 absch(l)ießen kann. Weitere 2 harte V-Topspins: 10:4: 6 Matchbälle! R-Top + V-Top + Block ins Aus: 10:7, Time-out Rossi, Ma verzögert fast 1 Minute durch mehrmaliges sich mit dem Schläger Luft zu fächeln und Hand am Tisch abwischen, doch Rossi ist unbeeindruckt. !Er zieht Ma-Topspin nach Umlaufen mit der Rückhand diagonal gegen, platziert den Chinesen komplett aus und vervollkommnet so einen grandiosen Erfolg gegen den vorher unschlagbar scheinenden Titelverteidiger mit einem ebenso grandiosen Ball.

Bericht 5: Detailbericht Spiel um Platz 3: Jörg Roßkopf - Chiang Peng Lung
Courmayeur,11.11.01: Zwar geht es nicht mehr um den Sieg, aber immerhin viel Prestige und 5.000$. Der 3. bekommt nämlich 15, der 4. 10.000.
1. Satz: bis 5:7 offen, dann aber 5:11
2. Satz: 3:3...5:3...7:4...8:7...V-+R-Top Rossi: 10:7...Chiang blockt 6 crosse V-Tops in GFolge: 10:9, dann leichter Fehler: 11:9: Rossi ist dabei!
3. Satz: 4:5...6:6...wieder 2 Punkte durch den stur immer wieder crossen V-Top: 10:6, doch Chiang kommt zurück: Super-Flip + 3 weitere Punkte: 10:10, Rossi etwas zu passiv: nach Topspinduell: 10:11, Chiang V-Top Netz-Aus: 11:11, !da ist er wieder! Der Super Konter-Aufschlag aus der Linkshänder-.Vorhand in die Rechtshänder-Vorhand: 12:11, Halbdistanz: Rossi ins Aus: 12:12, !!7(!) crosse V-Top, dann Chiang-Block in die Rückhand, crosser R-Top, 2. R-Top ins Netz: 12:13, R-Top ins Aus: 12:14 nach 5 Satzbällen (4 in Folge): Schade!
4. Satz: Klasse-Return: 1:0…3:1…7:2, starker R-Schuss Chiang: 7:3…langer Wechsel, abgeschlossen mit V-Top: 9:3…9:5…10:6, 3 V-Top Chiang: 10:9, diesmal aber vewertet Rossi den 4. Satzball: 11:9 => 2:2
5. Satz: einige leichte Fehler Chiangs, selbst beim Blocken : 5:1…6:2 man sieht Chiang die Unzufriedenheit nach jedem Ball an; die Konzentration scheint weg …8:3 ob er nun noch zurückkommen kann?... Nein, nicht in diesem Satz zumindest: 11:4 Klasse Rossi! kann er tatsächlich einen zweiten Chinesen aus den Top 4 schlagen?
6. Satz: ausgeglichen bis 6:6…Netzroller Chiang: 8:6…Chiang trifft wieder, fast alles: 10:8…harter V-Top: 11:9
7. Satz: immer wieder der V-Topspin cross auf den sicheren Block Chiangs…3:4, Notblock mit der Vorhand mit Rechtsdrall fliegt in hohem Bogen auf Chiangs R-Kante und rutscht fast daran ab: welch ein Glück! 4:4, 2 gute Topspin-Punkte: 6:4, Time-out Chiang, 6:5…7:6, wieder mehrere V-Top cross: 8:6…Blockfehler: 8:8, !R- + V- +R-Top: 9:8, Flip Chiang ins Aus: 10:8 Matchball Rossi! Rossi zieht V-Top in seine V gegen, aber knapp ins Aus: 10:9: Time-out Rossi, wie immer 2 V-Top in Chiangs R, der 2. Block geht ins Netz: 14.46 Uhr: 11:9
Rossi ist Dritter! Er schlug die Nr.3 und 4 der Weltrangliste und hat sich somit die 15.000$ mehr als verdient!!

Bericht 6: Der World Cup 2001 ist entschieden:
Dieser Thron wird nicht mehr von China besetzt oder: Welch ein Triumph: Vladi deklassiert die Welt!

Courmayeur,11.11.01: Vladimir Samsonov verliert im elitären Turnier der Allerbesten in 6 Matches nur 2 Sätze! Und diese in der Gruppe: gegen Yang Min und Rossi!
Im Viertelfinale gab es in der Summe ein 44:14 (!) gegen Kreanga. Es folgte ein 44:24 gegen Chiang Peng Lung, dessen Coach sich wohl vertat, als er die unerwartete Chance bekam bewusst zu wählen und für das Halbfinale Samsonov Wang Liqin vorzog.
Und dann im Finale die Krönung des Werkes! Der Weltmeister wurde vorgeführt: 44:25 bzw. 7,5,4,9! Nach 11:7, 11:3 und 11:4 lag Samsonov 4:8 zurück, aber er wollte wohl in der Hauptrunde einfach keinen Satz verlieren! ;-) Er holte selbst ein 5:9 gegen den konsternierten Wang noch auf und gewann nach 6 Punkten in Folge das Finale des World Cups 2001. Der 44.000$-Scheck, den er dafür erhielt, dürfte ihn allerdings sehr wenig interessieren, im Vergleich zur großen Genugtuung, es allen, inklusive dem Weltmeister, gezeigt zu haben. Ob er dieses Spiel auch als Revanche für eine seiner deutlichsten Niederlagen, nämlich das 17:21,4:21,8:21 gegen just Wang beim Pro Tour Grand Final 1999 in Paris empfand, war nicht aus Vladi herauszukitzeln. Er verglich mit der WM 97 in Manchester. Dort hatte er beim Team-Wettkampf 2 Mal “Schneider” gegen Jan-Ove Waldner gewonnen, war aber nur eine Woche später im Einzelfinale chancenlos gewesen. Der Matchverlauf hänge von vielen Kleinigkeiten ab, die solch große Unterschiede bedingen könnten.
Im Moment wird Vladi aber andere Gedanken haben: nämlich die Freude über den Pokal, der zwischen ihm und seinem Vereinskameraden Jean-Michel Saive im Auto liegt. Der nämlich beweist ihm, dass er zu Recht das schönste Gefühl hat, das es für einen Tischtennis-Profi geben kann: die Freude darüber, zur Zeit der beste Spieler der Welt zu sein!

P.S.: Das riesige, weil landesoffene Turnier in der großen Nebenhalle ging im Trubel um den World Cup völlig unter. Und das, obwohl es stark besetzt war.
In der 1.Kategorie, in der die 10 besten Italiener auf ca. 60 in Italien spielende Ausländer trafen, gab es hochklassige Finals:
Alesssia Arisi (Weltranglisten-Nr.59) bezwang die German Open-Viertelfinalistin Laura Negrisoli (88., 4:1) und der spektakulär spielende Massimiliano Mondello (93.) den Slovenen Bojan Tokic (106., 4:2).
Während sich also alles um den “Coppa del Mondo” drehte, gab es hier immerhin den “Coppa por Mondello”. :-)


German Open (ITTF Pro Tour, Bayreuth, 18.-21.10.01)
Ende Oktober war die Weltspitze in Deutschland! Es gab echtes Weltklasse-TT – gefehlt haben nur
Es war die bedeutendste Tischtennis-Veranstaltung in Bayern seit den Weltmeisterschaften 1969 in München.
18 der Top 25 und 35 der Top 50 der Weltrangliste hatten gemeldet! Die europäische Herren-Spitze komplett!
Samsonov,Primorac,Schlager,Saive,Waldner,Persson,Roßkopf,Ma Wenge,Korbel,Kreanga,Boll,Chuan Chi-Yuan,Oh Sang Eun,Gatien,Tasaki,Matsushita,Chen Weixing... Allerdings mussten Saive, Gatien und Karlsson gesundheitsbedingt absagen.
Bei den Damen waren 3 der Top 7 und 12 der Top 30 am Start: Steff,Boros,Ryu Ji Hye,Liu Jia,Ni Xia Lian,Kim Moo Kyo,Toth,Batorfi,An Konishi,Lee Eun Sil,Schöpp,Badescu,Nemes,Struse...
Natürlich waren auch alle deutschen Hoffnungsträger/Nachwuchsspieler am Start.

Die Schweden kamen mit 8 Spieler(inne)n: Die Stars: Waldner,Persson,Håkansson,Åsa Svensson; die Jung-Nationalspieler: Jens Lundquist,Susanne Jonsson (also: alle Frickenhausener und Tostedter: hinkommen und anfeuern!); die Nachwuchshoffnungen: Robert Svensson,Marie Olsson. Peter Karlsson war leider am Rücken verletzt und hatte vom Arzt Startverbot bekommen.
Für Deutschland spielten 16 Herren und 16 Damen: Neben den oben genannten: Peter Franz,Torben Wosik,Lars Hielscher,Zoltan Fejer-Konnerth,Bastian Steger,Thomas Keinath,Stefan Feth und - aus den C-, Förder- und Perspektivkadern - Jörg Schlichter,Christian Süß,Daniel Weitz,Andreas Ball,Gabriel Stephan,Nico Stehle,Fabian Moritz Elke Schall,Tanja Hain-Hofmann,Jessica Göbel,Kristin Silbereisen,Laura Stumper,Katrin Meyerhöfer,Nadine Bollmeier, Gaby Rohr,Irene Ivancan,Meike Rohr,Alexandra Urban,Marie Ollmer,Katharina Schneider

Der Zeitplan
18.(9-20Uhr): Qualifikation (Nachwuchshoffnungen, Exoten...): der Tag für Kenner, Talentsichter etc.
19.(10-20.30): 1.+2.Hauptrunde (Die großen Überraschungen!?)
20.(9.30-20.30): Doppel-¼+½-Finals, Einzel-1/8-+¼-Finals
21.(10-16.30): Einzel-½-Finals, dann alle 4 Finals

Es gab die ersten 7-Satz-Spiele in Deutschland und wie immer einige große Überraschungen.
Podiumsplätze für Deutsche waren auch zu bejubeln: Jie Schöpp wurde fantastische Zweite, Roßkopf/Hielscher verpassten den Finaleinzug nur knapp.
Datenverlust. Längerer Bericht kommt wieder.


Dutch Open (Rotterdam, 24.-28.10.01)
Das Startfeld war bei den Damen noch hochklassiger als bei den German Open. Denn zusätzlich zu allen oben genannten Topspielerinnen spielten die Weltranglisten-2. Zhang Yining und die 11.,13.,14. und 17., Niu Jianfeng,Li Nan,Li Jia Wei,Jing Jun Hong - die ersten 3 aus China, letztere 2 aus Singapur. Bei den Damen waren somit 4 der Top 7 und 17 der Top 30 am Start. Dazu noch 2 „neue“ Chinesinnen (Bai Yang,Zhu Fan).
Auch 10 deutsche Damen starteten (s. oben: von Schöpp bis Meike Rohr, außer Silbereisen,Meyerhöfer,Ivancan) -
und die Top 9 der o.g. deutschen Herren.
Auch hier schickten die Chinesen ein komplettes, allerdings junges Team (Zhan Jian,Shan Mingjie,Zhang Chao,Xu Hui,Chen Junji), aus dem zumindest die erstgenannten 2 schon vorher Furore gemacht hatten (Zhan war im 1/2-Finale der Korea Open, Shan gewann gegen Waldner).
Datenverlust. Längerer Bericht kommt wieder.

WM-Feeling gab's in Kobe (dicht bei der WM-Stadt Osaka), bei den


Japan Open (ITTF Pro Tour, Kobe, 21.-24.9.).
Datenverlust. Bericht kommt wieder.


Korea Open (ITTF Pro Tour, Seoul, 15.-8.9.01)
Herren
- Kurios: Obwohl es ein 64er Hauptfeld gab und nur 51 Spieler am Start waren, wurde eine Qualifikation gespielt! Und hier mussten nur 3 der 17 Spieler ausscheiden! (Sogar 2 Gruppenletzte mit 0:8 bzw. 1:12 Sätzen kamen weiter!) Alles nur, damit die 16 Gesetzten in der 1. Runde ein Freilos hatten! Die 3 Europäer schafften es alle.
- Der Schwede Mårten Stenberg (22 Jahre, WR: 248.), erwischte im Hauptturnier direkt einen schweren Brocken. Nach seinen 2 Quali-Siegen führte er sogar 2:1 gegen Zhang Chao (CHN, 105.), konnte sich aber nicht ins Ziel retten. Kein Wunder, bezwang doch Zhang danach sogar Kreanga (GRE, 16.).
Schwedens größte Zukunftshoffnung, der 17-jährige Robert Svensson (178.), gewann in der Quali immerhin gegen 1 von 3 Asiaten. In der 1. Hauptrunde gab es dann ein deutliches 1:4 gegen Zhan Jian (CHN, 60.). Auch dies keine Schande, denn der spielte sich durch 3 Siege (u.a. gegen den an 5 gesetzten Franzosen Legout (20.) bis ins 1/2-Finale vor.
Und auch der 3. Schwede, Jens Lundquist (auch 22, 94.), teilte ein ähnliches Schicksal. Er unterlag nach deutlichem 1.-Runden-Sieg dem Koreaner Lee Chul Seung (42.), der danach 2 fantastische Siege gegen Olympiasieger Kong Linghui (CHN, 3.).und seinen bei der WM sehr starken Landsmann Oh Sang Eun (21.) feiern durfte und durch einen weiteren Sieg (gegen just Svenssons Bezwinger) sogar das Finale erreichte.
- Thomas Keinath (125.) verlor in der Quali sein wohl erstes internationales 7-Satz-Match mit 8:11 im 7. gegen CHOI Hyun Jin (KOR, -), gewann aber deutlich gegen einen Taiwanesen. Im Hauptturnier kam er gegen Michael Maze zwar in jedem Satz mindestens bis 8, gewann aber nur den 2..
Bastian Steger (114.) gewann gegen einen Koreaner, hatte dann aber keinerlei Chance gegen den an 1 gesetzten Kong.
Lars Hielscher (92.) spielte in 2 Matches rekordverdächtige 14 Sätze. Nachdem er den Japaner Kurashima (-) in der Verlängerung des 7. bezwungen hatte, führte er schon mit 2:0 gegen den an 3 gesetzten Kim Taek Soo (KOR, 10.), bevor er ihm mit 3:4 doch noch den Einzug ins Achtelfinale überlassen musste.
- Stark zeigten sich mal wieder die Dänen. 3 (Bentsen,Maze,Monrad, 49.,55.,76.) im Achtelfinale, und der 4. (Tugwell, 107.) scheiterte daran nur durch ein 3:4 gegen Oh Sang Eun. Einziger nicht-dänischer Europäer unter den besten 16 war Trinko Keen (29.). Er war dem ¼-Finale am nächsten, denn wie schon Hielscher fehlten ihm beim 11:13 im 7. Satz gegen Kim Taek Soo nur wenige Pünktchen.
- Unter den letzten Acht waren die Asiaten dann komplett unter sich (5 Koreaner und 3 Chinesen). Allerdings war auch nur einer von Europas Top 7 (und nur 4 der Top 25) an den Start gegangen.

Überraschungen und Entscheidungen
- 3 der 4 (und 5 der 8) Topgesetzten scheiterten schon in Runde 2 und 3! Hätten Hielscher oder Keen ihre Chancen gegen Kim genutzt, hätte es keiner der 4 Topgesetzten auch nur bis ins 1/4-Finale geschafft. Ob's an der neuen Zählweise liegt, die Überraschungen einfacher macht?!
- Noch überraschender als die frühen Niederlagen von Kong, Kreanga und Legout kamen die von Ma Lin (CHN, 4.) und Werner Schlager (Ö, 8.).
Letzterer verlor - wie Kreanga und Legout - gleich sein erstes Spiel, und zwar gegen den Alles-oder-Nichts-spielenden Leung Chu Yan (HKG, 84.).
Absolut sensationell der gar nicht in der Weltrangliste klassierte Koreaner Kim Gun Hwan! Nach der Quali, in der er immerhin 3 Sätze abgeben musste (u.a gegen Svensson), schlug er nicht nur den Griechen Tsiokas (62.), sondern muss die Halle zum Toben gebracht haben, als er den an 2 gesetzten Weltranglisten-4. und Weltcup-Sieger Ma Lin in 7 Sätzen niederrang! Auch Allan Bentsen konnte ihn nicht stoppen. Erst im 1/4-Finale gegen Liu Guoliang gab er sich mit 1:4 geschlagen.
- Liu verlor dann 2:4 gegen Kim Taek Soo, der sich danach den Sieg bei seinem Heimturnier im rein koreanischen Finale durch ein 4:0 gegen Lee sicherte.
- Im Doppel gab es nur eine größere Überraschung, als Schlager-Bezwinger Leung mit seinem Landsmann Cheung Yuk (38.) im Halbfinale Kim und Oh besiegte. (Letztere hatten zuvor nur knapp das neue deutsch-schweische Doppel Keinath/Lundquist niederhalten können.) Selbst das wohl weltbeste Doppel Kong/Liu - 3:0 gegen Hielscher Steger und 4:1 im anderen ½-Finale gegen das Zufalls(?)-Doppel Schlager/Keen - schien im Finale keine Chance gegen ihre Landsleute aus Hongkong zu haben. Es sah nach einem glatten 0:4 aus, bevor die Olympiasieger nach einem 12:10 (!) im 4. Satz das Match noch kippen konnten und 4:3 gewannen.

Damen (mit interessanten Auswirkungen der neuen 11-Punkte-Regel)
- Noch „asiatischer“ als bei den Herren ging es bei den Damen zu, wo keine der besten 20 Europäerinnen teilnahm. Von insgesamt 41 Spielerinnen kamen 37 aus Südostasien-Asien und überhaupt nur 4 aus Europa! Und die mussten alle in die Quali. Immerhin erreichten 3 von ihnen das 32er Hauptfeld.
- Veronika Pavlovitch (BLR, 3B Berlin, 76.) wurde Quali-Gruppen-2. und gewann in der 1. Hauptrunde 4:0 - Kim Bok Rae (46.!), war dann beim 0:4 aber chancenlos - Wang Nan (CHN, 1.).
Auch die 2. Weißrussin, Tatyana Logatzkaja (MTV Tostedt, 94.), zeigte eine starke Leistung. Trotz starker Gegnerinnen aus Taiwan, Japan (Midori, -) und dem Gastgeberland (Park Kyung Ae, 86.) gewann sie ihre Gruppe. Dann gab’s aber ein 0:4 - Gao Xi (63.).
Die einzige Schwedin, Sandra Johansson (137.), wurde auch Quali-2.. Gegen Gruppensiegerin Zhang Rui erreichte sie zwar in jedem einzelnen Satz die eigentlich ausreichenden 11 Punkte! Aber dennoch verlor sie, und es sah mit 1:4 sogar deutlich aus (-15, 8, -12, -11, -11)! Im ersten Spiel hatte sie gar 6mal 11 Punkte erreicht und dennoch über 7 Sätze gehen müssen. Im Hauptfeld konnte sie beim 1:4 - Lee Eun Sil (30.) immerhin 3 Sätze mithalten.
- Noch extremer die Japanerin Mayu Kawagoe (147.), die gegen Pavlovitch zwar 78 Punkte sammelte, aber mit 12:14 im 7. verlor. Mit einem Schnitt von mehr Punkten pro Satz, als man zum Satzgewinn eigentlich braucht, am Ende zu verlieren ist schon ärgerlich. Während man mit den entsprechenden 106 Punkten nach der alten Regel wohl nur äußerst selten das Nachsehen hatte, dürfte dies jetzt immer mal wieder vorkommen. So, wie überhaupt das Spiel in der Verlängerung noch deutlich wichtiger, weil häufiger wird.

Überraschungen und Entscheidungen
- Nach der WM gab‘s erneut eine herbe Enttäuschung für Li Ju (CHN, 2.): 2:4 in Runde 2 gegen Lau Sui Fei (HKG, 47.).
Positiv überraschte dagegen ihre Landfrau mit dem ähnlichen Namen Li Jia (38.). Sie schlug in Runde 2 und 3 Kim Moo Kyu (KOR, 23.) und Lin Ling (CHN, 11.) und scheiterte erst im Halbfinale an Wang Nan.
- Diese konnte im 4. Satz des Finales mit 15:13 gerade noch so einen 1:3-Rückstand gegen die Lokalmatadorin RYU Ji Hye (12.) verhindern und holte sich mit 4:2 den Titel.
- Nach Zhang Yining und Zhang YingYing scheint es in China schon wieder ein Nachwuchsdoppel erster Klasse zu geben. Li Jia - mit Gao Xi - gelang ein noch erstaunlicherer Siegeszug als schon im Einzel. Nicht einmal die seit Jahren alle anderen überragenden Wang Nan/Li Ju hatten beim 1:4 im Finale eine Chance.

Bleibt zu hoffen, dass sich die Europäer nach den Japan Open bei den German, Dutch, Swedish und Danish Open im Oktober und November wieder ganz vorne zeigen!
Wer dabei sein will, kann sich einfach bei mir melden!

Nun sind auch die Brasil Open (ITTF Pro Tour, Sao Paulo, 28.6.-1.7.01) schon wieder vorbei. Es dürfte ja keinem TT-Enthusiasten entgangen sein, dass Timo Boll hier seinen ersten großen internationalen Titel geholt hat.
Und auch wenn dieses Jahr nur wenige Top 10-Spieler am Start waren - es war eine KLASSE-Leistung! Er schlug einen (unbekannten) Japaner, 2, die schon gegen Top-10-Spieler gewonnen (Hoyama) oder zumindest mitgehalten (Gareth Herbert) haben und 2 aus den Top 12 (Schlager,Saive)!
So ist er auch verdient zum ersten Mal unter den Top 20 der Weltrangliste (18.)!
Klasse auch Thomas Keinath, der Blasczcyk besiegte! Auch sonst gab's einige Überraschungen; wie z.B., dass Rossi gegen Baboor verlor, den Inder, der zwar schon im 1/8-Finale der WM stand (99), sonst aber kaum Erfolge aufweisen kann. Er spielt übrigens in der obersten schwedischen Liga.
Schade, dass es nicht den doppelten Triumph der deutschsprachigen Nachwuchsspieler gab! Liu Jia, die Österreicherin, kam zwar bis ins Finale, unterlag aber dort der Japanerin Umemura (die noch letztes Jahr nur knapp die Qualifikation gemeistert hatte).
Ich kann Dir nur ans Herz legen, dieses Turnier für eins der nächsten Jahre einmal einzuplanen, zumal man es natürlich fantastisch verbinden kann mit
- einem Traumurlaub an der Copa Cabana etc.
- den US Open , die immer in der darauffolgenden Woche stattfinden und/oder
- einem Trainingslager für Top-Jugendliche , mit Michel Blondelle, dem französischen Erfolgstrainer (Levallois + Nationalmannschaft)!

Die Traumreise zur Tischtennis-WM 2001 (Osaka, Japan, 23.4.-5.5.) ist vorbei.
Es war wieder ein Erlebnis der unglaublichen Art! Auch die wenigen Kunden, die dabei waren, waren begeistert (nicht wahr, Jungs?! ;-) ).
Ich hoffe nun sehr, dass...
- Du, der Du Deinen kostbaren Urlaub nicht für Tischtennis opfern wolltest, noch auf den Geschmack kommst und merkst, wie phantastisch so ein großes Turnier ist - und wie gut man es auch mit einem normalen Urlaub kombinieren kann!
- Du, der Du das Ganze früh abgeschrieben hattest, weil es "zu teuer" sei, nächstes Mal dran denkst, dass man für die Japan-WM nicht 6.200 DM für 10 Tage hinblättern hätte müssen,
sondern auch die ganzen 14 Tage für 2.600 DM erleben hätte können (inkl. Flug+Unterkunft+Eintrittskarten)!
- Du, der Du keine Zeit hattest, die nächste EM/WM von vornherein als "unverpassbar" einplanst! ;-)
Datenverlust. All die geschriebenen, aber veschwundenen Statistiken, Überraschungen, Kommentare etc. gibt's bald wieder hier - jedenfalls noch vor der nächsten WM ;-) !

zu den Turnierberichten aus 2002 und 2003
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