Molsberger, Albrecht; Diener, Hans-Christoph; Krämer, Jürgen; Michaelis, Jörg; Schäfer, Helmut; Trampisch, Hans Joachim; Victor, Norbert; Zenz, Michael

GERAC-Akupunktur-Studien: Modellvorhaben zur Beurteilung der Wirksamkeit

Deutsches Ärzteblatt 99, Ausgabe 26 vom 28.06.2002, Seite A-1819 / B-1539 / C-1435
MEDIZIN

 

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Zusammenfassung
Anfang 2002 begannen in Deutschland die GERAC-Studien zur Akupunktur (German Acupuncture Trials). Ziel der Studien ist die Beurteilung der Wirksamkeit der chinesischen Akupunktur im Vergleich zu einer Sham-Akupunktur und im Vergleich zur etablierten Standardtherapie bei chronischer Migräne, chronischem Spannungskopfschmerz, Kreuzschmerz und Kniegelenksarthrose.

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In der Sham-Akupunktur werden Nadeln oberflächlich an definierten Nichtakupunkturpunkten gesetzt. Bekannt ist, dass auch bei einer Sham-Akupunktur physiologische Reize mit physiologischen Wirkungen gesetzt werden.

 

….(Zitat Ende) (Hervorhebungen durch Wettig)

 

Damit war jedem Patienten und Telefoninterviewer, der das las, klar, wie das Studiendesign dsbzgl. aussah !

 

Ein Patient, der merkte, daß er nur oberflächlich gestochen wurde und daß Punkte gewählt wurden, die keine Akupunkturpunkte waren, war durch diese Mitteilung der Studienleitung schlagartig entblindet, wußte, daß er nur zur Sham- (Schein-, Kontroll-) Akupunkturgruppe gehörte. Das durfte natürlich bei einer Blindstudie, die auf verblindung der Patienten und Telefoninterviewer baute, auf keinen Fall passieren !

 

Die Information konnte jeder Patient sehr leicht finden durch eine google- oder yahoo-Suche oder direkt auf der Site www.aerzteblatt.de im dortigen Archiv. Das Online-Archiv des Deutschen Ärzteblattes ist für jeden frei zugänglich, es wird keine Paßwort oder Doccheckpaßwort abgefragt. Das Deutsche Ärzteblatt ist zudem über praktisch alle Bibliotheken in Deutschland direkt oder per fernleihe kostenlos oder fast kostenlos ausleihbar. Wenn das keine unzulässige massive potentielle Entblindung ist, was ist es dann ?