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F.C.I. Standard Nr. 144
Ursprungsland: Deutschland
F.C.I.-Klassifikation: Gruppe 2 - Sektion 2 - Molosser Mit Arbeitsprüfung .....

KURZER GESCHICHTLICHER ÜBERBLICK:
Als unmittelbarer Vorfahre des Boxers gilt der kleine
bzw. Brabanter Bullenbeisser. Die damalige Zucht der Bullenbeisser lag meistens in den Haenden von
Jägern, denen er zur Jagd diente. Seine Aufgabe war es, das von den Hetzhunden getriebene Wild zu
packen und festzuhalten. Jeder Bullenbeisser, der diese Merkmale hatte, war fuer seine Aufgabe am besten geeignet und
kam somit auch zur Weiterzucht, die frueher nur nach der Taetigkeit und dem Verwendungszweck erfolgte. So wurde
auch eine Zuchtauslese betrieben, die einen breitschnauzigen Hund mit aufgestuelptem Nasenschwamm hervorbrachte.

ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD:
Der Boxer ist ein mittelgrosser, glatthaariger, staemmiger
Hund mit kurzem, quadratischem Gebaeude und starken Knochen. Die Muskulatur ist trocken,
kraeftig entwickelt und plastisch hervortretend. Die Bewegungen sind lebhaft, voll Kraft und Adel. Der
Boxer darf weder plump oder schwerfaellig, noch leibarm oder windig erscheinen.

WICHTIGE MASSVERHAELTNISSE (PROPORTIONEN):
Länge des Gebäudes:
Das Gebaeude ist quadratisch, d.h. die Begrenzungslinien, eine waagerechte den Ruecken und je eine senkrechte die
Bugspitze bzw. die Sitzbeinhoecker beruehrend, bilden ein Quadrat.
Brusttiefe: Die Brust reicht bis zu den Ellenbogen. Die Brusttiefe betraegt die Haelfte der Widerristhoehe.
Länge des Nasenrueckens: Laenge des Kopfes: Die Laenge des Nasenrueckens verhaelt sich zur Laenge
des Oberkopfes wie 1:2 (gemessen von der Nasenkuppe bis zum inneren Augenwinkel bzw. vom inneren
Augenwinkel bis zum Hinterhauptbein).

VERHALTEN UND CHARAKTER:
Der Boxer soll nervenstark, selbstbewusst, ruhig und ausgeglichen
sein. Sein Wesen ist von allergroesster Wichtigkeit und bedarf sorgsamster Pflege. Seine Anhaenglichkeit
und Treue gegenueber seinem Herrn und dem ganzen Haus, seine Wachsamkeit und sein unerschrockener
Mut als Verteidiger sind von Alters her beruehmt. Er ist harmlos in der Familie aber misstrauisch gegenueber Fremden,
heiter und freundlich beim Spiel, aber furchtlos im Ernst. Er ist leicht auszubilden vermoegens seiner Bereitschaft zur
Unterordnung, seines Schneides und Mutes, seiner natuerlichen Schaerfe und seiner
Riechfaehigkeit. Bei seiner Anspruchslosigkeit und Reinlichkeit ist er gleich angenehm und
wertvoll in der Familie wie als Schutz-, Begleit- oder Diensthund. Sein Charakter ist bieder, ohne
Falschheit und Hinterlist, auch im hoeheren Alter.
Fehler: Aggressivitaet, Boesartigkeit, Hinterlist, Unzuverlaessigkeit, Mangel an Temperament,Feigheit.

KOPF:
Er verleiht dem Boxer das Gepraege, muss in gutem Ebenmass zum Körper sein und darf weder zu leicht noch zu
schwer erscheinen. Der Fang soll moeglichst breit und maechtig sein. Die Schönheit des Kopfes beruht auf
dem harmonischen Groessenverhaeltnis zwischen Fang und Oberkopf. Von welcher Richtung der Kopf auch
betrachtet werden moege, von vorn, von oben oder von der Seite, immer muss der Fang im richtigen
Verhältnis zum Oberkopf stehen, d.h. niemals zu klein erscheinen. Er soll trocken sein, also keine Falten
zeigen. Naturgemaess bilden sich jedoch Falten auf dem Oberkopf beim Stellen der Ohren oder, wenn das
Ohr nicht kupiert ist, bei erhoehter Aufmerksamkeit. Von der Nasenwurzel zu beiden Seiten abwaerts
verlaufend sind Falten stets angedeutet. Die dunkle Maske beschraenkt sich auf den Fang und mus sich von
der Farbe des Kopfes deutlich abheben, damit das Gesicht nicht finster wirkt.
Schädel:
Der Oberkopf soll moeglichst schlank und kantig sein. Er ist leicht gewoelbt, weder kugelig kurz, noch flach und
nicht zu breit, der Hinterkopf nicht zu hoch. Die Stirnfurche ist nur schwach angedeutet, sie darf
besonders zwischen den Augen nicht zu tief sein.
Stop: Die Stirn bildet zum Nasenruecken einen deutlichen Absatz. Der Nasenruecken darf nicht
bulldogartig in die Stirn eingetrieben, aber auch nicht abfallend sein.
Backen: Die Backen sind dem kraeftigen Kiefer entsprechend entwickelt, ohne jedoch zu betont
hervorzutreten. Sie gehen vielmehr in einer leichten Woelbung in den Fang ueber.
Fang:
Der Fang sei maechtig entwickelt in den drei Dimensionen des Raumes, also weder spitz
noch schmal, kurz oder flach. Seine Gestalt wird beeinflusst durch a) die Form der Kiefer, b) die Stellung der Fangzähne
und c) die Beschaffenheit der Lefzen. Die Fangzaehne muessen moeglichst weit auseinander stehen und von guter
Laenge sein, wodurch die vordere Flaeche des Fanges breit, fast quadratisch wird und mit dem Nasenruecken einen
stumpfen Winkel bildet. Vorne liegt der Saum der Oberlippe auf dem Saum der Unterlippe. Der aufwaerts
gebogene Teil des Unterkiefers mit der Unterlippe, das Kinn genannt, darf die Oberlippe nach vorne nicht
auffaellig ueberragen, noch weniger aber unter ihr verschwinden, sondern er muss sowohl von vorn als
auch von der Seite gut markiert sein. Die Fang- und Schneidezähne des Unterkiefers dürfen bei
geschlossenem Fang nicht sichtbar sein, ebensowenig darf der Boxer bei geschlossenem Fang die
Zunge zeigen. Der Oberlippenspalt ist gut sichtbar.
Lefzen:
Die Lefzen vollenden die Gestalt des Fanges. Die Oberlippe ist dick und wulstig, sie fuellt den
Hohlraum aus, welcher durch den laengeren Unterkiefer entsteht, wobei sie von den Fangzaehnen
desselben getragen wird.
Nase:
Die Nase ist breit und schwarz, ganz leicht aufgestuelpt, weite Nasenloecher. Die Nasenspitze
liegt etwas hoeher als die Nasenwurzel.
Gebiß:
Der Unterkiefer ueberragt den Oberkiefer und ist leicht nach oben gebogen. Der Boxer beist vor.
Der Oberkiefer ist breit am Oberkopf angesetzt und verjuengt sich nach vorn nur wenig. Das Gebiss ist
kraeftig und gesund. Die Schneidezaehne sind moeglichst regelmaessig in einer geraden Linie
angeordnet, die Fangzaehne weit auseinander stehend und von guter Groesse.
Augen:
Die dunklen Augen sind weder zu klein noch hervorquellend oder tief liegend. Der Ausdruck verraet Energie und
Intelligenz, er darf nicht drohend oder stechend sein. Die Lidraender muessen eine dunkle Farbe haben.
Ohren:
Hoch angesetzt, spitz kupiert, maessig lang und lotrecht getragen, im Ansatz nicht zu breit.
Die unkupierten Ohren haben eine angemessene Groesse, eher klein als gross, sie fuehlen sich
duenn an; weit auseinander an den hoechsten Stellen des Oberkopfes seitlich angesetzt, liegen in
Ruhestellung an den Backen an. Wenn der Hund aufmerksam ist, sollten die Ohren in einer
deutlichen Falte nach vorne fallen. Fehler: Mangel an Adel und Ausdruck, finsteres Gesicht,
Pinscher- oder Bulldogkopf, Geifern, Zaehne oder Zunge zeigen, zu spitzer oder zu leichter Fang,
abfallender Nasenruecken, Leder- oder Wetternase, heller Nasenschwamm, sogenanntes
Raubvogelauge, nicht durchgefaerbte Nickhaut, schlecht kupierte Ohren: flatternde, halbaufgerichtete oder aufgerichtete
Ohren, Rosenohren, verkanteter Unterkiefer, schraege Zahnleiste, fehlerhafte Zahnstellung, schwach ausgebildete
Zaehne, untaugliches Gebiss infolge Krankheit.
Hals :
Die obere Linie verlaeuft in einem eleganten Bogen vom deutlich markierten
Genickansatz zum Widerrist. Er soll von reichlicher Laenge sein, rund, kraeftig, muskuloes und
trocken.
Fehler: Kurz, dick, lose Kehlhaut.
VORHAND:
Die Vorderlaeufe muessen von vorn gesehen gerade sein, parallel zueinander
stehen und starke Knochen haben.
Schultern: Lang und schraeg, straff mit dem Rumpf verbunden, sie sollten nicht zu stark bemuskelt sein.
Oberarm: Lang und zum Schulterblatt in einem rechten Winkel liegend.
Ellenbogen: Weder zu stark an die Brustwand angedrueckt noch abstehend.
Unterarm: Senkrecht, lang und trocken bemuskelt.
Vordermittelfuß: : Kurz, fast senkrecht zum Boden stehend.
Pfoten: Klein, rund, geschlossen, dick gepolsterte Ballen mit harten Sohlen.
Fehler: "Franzoesischer" Stand, lose Schultern, lose Ellenbogen, schwaches Vorderfusswurzelgelenk,
Hasenpfoten, flache gespreizte Pfoten.
GEBAEUDE :
Quadratisch: Der Rumpf ruht auf staemmigen, geraden Laeufen.
Widerrist: Soll markiert sein.
Rücken: Soll, einschl. der Lendenpartie, kurz, fest, gerade, breit und stark bemuskelt sein.
Kruppe: Leicht geneigt, flach gewoelbt und breit. Das Becken soll lang und besonders bei Hündinnen breit sein.
Brustkorb: Tief, bis zu den Ellenbogen reichend. Die Brusttiefe betraegt die Haelfte der Widerristhoehe.
Gut ausgebildete Vorbrust. Die Rippen gut gewoelbt, aber nicht tonnenfoermig gerundet, weit nach
hinten reichend.
Unterlinie: Verlaeuft in einem eleganten Schwung nach hinten. Kurze, straffe Flanken, leicht aufgezogen.
Fehler: Zu breite und niedrige Front, durchhaengender Rumpf, Karpfenruecken, Senkruecken, magerer
Ruecken, lange schmale, scharf eingesenkte Lenden, schwache Verbindung mit der Kruppe, gewoelbte
Lendenpartie, abfallende Kruppe, enges Becken, Haengebauch, hohe Flanken.
HINTERHAND:
Sehr stark bemuskelt, die Muskulatur bretthart und sehr plastisch hervortretend. Die Hinterläufe sollen von hinten gesehen
gerade sein.
Oberschenkel: Lang und breit. Hueft- und Kniegelenkswinkel moeglichst wenig stumpf.
Knie: Soll in der Grundstellung so weit nach vorn reichen, das es eine vom Huefthoecker zum Boden
gezogene Senkrechte noch beruehrt.
Unterschenkel: Sehr muskuloes.
Sprunggelenk: Kraeftig, gut markiert, doch nicht aufgetrieben. Der Winkel betraegt ca. 140 Grad.
Hintermittelfuss: Kurz, mit einer geringen Neigung von 95 - 100 Grad zum Boden.
Pfoten: Etwas laenger als die vorderen. Geschlossen, dick gepolsterte Ballen mit harten Sohlen.
Fehler: Schwache Muskulatur. Zu wenig gewinkelte oder ueberwinkelte Hinterhand. Saebelbeine, Fassbeinigkeit,
Kuhhessigkeit, Hackenenge. Afterkrallen. Hasenpfoten, flache, gespreizte Pfoten.
RUTE:
Der Ansatz eher hoch als tief, und aufwärts getragen.
Fehler:Tiefer Ansatz.
GANGWERK/BEWEGUNG:
Lebhaft und voll Kraft und Adel.
Fehler: Watscheln, wenig Raumgriff, Passgang, Steifheit.
HAUT:
Trocken, elastisch, ohne Falten.
HAARKLEID:
Kurz, hart, glaenzend und anliegend.
FARBE:
Gelb oder gestromt. Gelb kommt in verschiedenen Toenen vor, von hellgelb bis dunkelhirschrot, jedoch sind die
in der Mitte liegenden die schoensten (= rotgelb). Schwarze Maske. Die gestromte Varietaet hat auf
gelbem Grund in den obigen Abstufungen dunkle oder schwarze, in Richtung der Rippen verlaufende
Streifen. Grundfarbe und Streifen muessen sich deutlich voneinander abheben. Weisse Abzeichen sind
nicht grundsätzlich zu verwerfen, sie können sogar recht ansprechend sein. Weiß
Fehler: Über den Fang hinausreichende Maske. Zu dicht aneinander liegende oder nur vereinzelt
erkennbare Streifen. Schmutzige Grundfarbe. Sich vermischende Farben. Unschoene weisse Abzeichen,
wie ganz oder halbseitig weisser Kopf. Andersfarbige oder solche, deren Grundfarbe von mehr als einem Drittel Weiss
verdrängt wird.
GRÖSSE:
Gemessen vom Widerrist, vorbei am Ellenbogen, bis zum Boden.
Rüden: 57 - 63 cm
Huendinnen: 53 - 59 cm.
GEWICHT:
Rüden: über 30 kg (bei etwa 60 cm Widerristhoehe).
Hündinnen: ungefähr 25 kg (bei etwa 56 cm Widerristhoehe).



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