(Nach dem Tode seiner Gattin)
Willst du gleich nicht, daß man weine
Mit, in deinem heissen Schmerz,
Und ein Tröpfchen Balsam gieße
In dein tief gekränktes Kerz;
Dennoch mag sie ihm entrollen,
Diese Thräne, meinem Blick.
O! ich bin noch nicht vertrocknet,
Bey der Edeln Mißgeschick!
Und so reich' ich dir, du Guter,
Fernher bieder meine Hand.
Sieh, ich hab einst auch gelitten,
Darum bist du mir verwandt.
Meine schönsten Phantasien
Hat des Todes Hauch verweht;
Meiner Freuden schönste Blüthen
Seine Sense weggemäht.
Nur der Trost des Wiedersehens
Ist es, was mich aufrecht hält.
Und ich fühl es: reine Freuden
Sind zu schön für diese Welt!
Guter, laß uns aufwärts blicken!
Ueber Luna's heitern Höhn
Werden wir im Sonnenglanze
Was wir liebten, wieder sehn!
Gar zu gerne möcht' ich bitten:
Kehr' in meinem Hüttchen ein!
Sollst, du armer, Lebensmüder,
Freundlich mir willkommen seyn.
Aber nein, du Hochbetrübter,
Nein, dir bin ich viel zu reich:
Denn du würd'st ein Weibchen finden,
Deiner Fridericke gleich.