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TONI ADAM
GEDENKBUCH
Der aus einer alten Görzer
Adelsfamilie stammende R.-R. war 1906
Mitbegründer der Kraftfahrzeug GmbH. die
sich seit 1917 Österreichische Saurerwerke
GmbH. nannte und Aufträge für Omnibusse
für österr. Postlinien und den
Paketwarendienst auf den Südtiroler
Dolomiten erhielt.
Daneben machte er sichals Bersteiger einen Namen, erarbeitete vor allem Touren im Dachsteingebiet und in den südlichen Kalkalpen, besonders in den Julischen Alpen und in den Brenta -Dolomiten. R.-R. führte etwa 150 Erstgegehungen durch und schrieb unter andern eine Führer durch das Dachsteingebirge und die angrenzenden Gebiete des Salzkammergutes und Ennstales (1908, 1950). Deutsche biographische Enzyklopädie (dbe) von Rudolf Vierhaus. "Neue schwierige Klettersteige wurden in den letzten zwanzig Jahren begangen: Von D.E.C Fuchs, L.Langsteiner und Lehrhofer am 21.05.1893 eine Abart des Klachauer Weges. Franz X.Kleinwächter und Alfred v. Radio-Radiis 07.08.1898. Sie stiegen vom rechten Ast der Großen Schneegrube auf. Am 6.05.1900 entdeckte Alfred v. Radio den Multereck Anstieg." Auszug: Styria altissimus Fritz Benesch MONS STYRIAE Toni Adam Gedenkstätte6 ERSTE
SONNWENDFEIER GRIMMING
1934
Toni Adam: Sonnwendfeier am
Grimminggipfel, 19340623. Der Gedanke
schien lächerlich. Wie sollte man
auf den Grimming Brennmaterial
tragen? Wer sollte es hinauf tragen?
Weiß man wie das Wetter sein wird,
dass man überhaupt eine
Nachtbesteigung riskieren kann?
Diese und auch noch manch andere
Fragen stellte ich mir, als ich mit
Sepp einmal wegen eines Sonnwendfeuers
am Grimming sprach. Doch das scheinbar
Unmögliche wurde doch durchgefürt,
noch dazu von Sepp und mir allein.Es war Sonntag`s um 5:00 Nachmittag, als wir mit unförmigen Säcken, die angestopft mit Hobelspänen und Rohölflaschen waren, Pürgg verließen und den Steig über den Lärchkogel einschlugen. Sepp der vor mir ging bot einen komischen Anblick. Der Sack stand weit über seinen Kopf und reichte bis zu den Kniekehlen und so schien es, als ob die Füße zum Sack gehörten und dieser sich fortbewegen würde. So keuchten wir die steilen Hänge zum Multereck, das wir nach 3 Stunden erreichten, empor. Das herrliche Schauspiel des Sonnenuntergang´s lohnte unsere Mühe. Als der rote Feuerball am Horizont versank, schien es als ständen alle Berggipfel in Flammen. Nach dreiviertel Stunden erreichten wir den Hauptgipfel und noch vor 9:00 flammte, nach altem deutschen Brauch, unser Feuer auf; das erste, das je am Grimminggipfel war. Von allen Berggipfeln leuchteten Feuer, wir zählten mehr als 300. Tiefe Stille herrschte hier oben. Nur die Lichter der Ortschaften funkelten zu uns herauf und das Silberband der Enns gleißte und glänzte. Machmal hörte man ganz leis‘ und wie aus einer anderen Welt das Spiel einer Musikkapelle, die bei den Feuern im Tal spielte. Lange gaben wir uns noch dieser friedlichen Stimmung hin, als unser Feuer niedergebrannt war, dachte wir nicht an den Abstieg. Es war schon 11:00 vorbei, als uns die immer unangenehmer werdende Kälte zum Aufbruch mahnte. Beim Schein einer Fackel wanderten wir über den Grat zum Multereck, das wir um 12:00 erreichten. Der Abstieg über die Grasleiten war, da inzwischen der Mond hinterm Schartenspitz verschwand, sehr langwierig. Unendlich vorsichtig mußten wir die Wandeln vom Schaffersteig abklettern, was bei der Finsternis wahrlich keine Kleinigkeit war. Als wir ins Tal kamen, graute schon der Morgen und in Untergrimming begegneten wir den ersten Mähern. Kaum 2 Stunden Schlaf waren uns vergönnt, dann hieß es wieder aufstehen. Dafür wurde uns von allen Seiten gratuliert: Ein Sonnwendfeuer am Grimminggipfel ist halt doch noch nie dagewesen. Den Lärchkogelweg bin ich unzählige mal hinauf und hinab gegangen, mit gutem Blick hat man keine Probleme mit den Latschen. Meist war der Lärchkogel eine schnell entschlossenen Nachmittagstour, wo man rasch zum Multereck und zum Grimminggipfel kam. Mein Mann schaffte den Weg in eineinhalb Stunden. Das letze mal war ich mit meinem Sohn, seiner Frau und den 3 Kindern am Lärchkogel. Wir machten Rast unter den gegenüberliegenden Steilwänden, die wenn man aufwärts geht den Larchkogel abgrenzen. Mein Sohn und ich stiegen auch am Rand dieser Felsmauer hinauf. Es war August und im Schatten war es angenehmer, als die Rinne aufhörte stiegen wir rechts aus und kletterten hinauf zu der einzeln stehenden Lärche die, bevor die Latschen beginnen, in der felsigen Zone wächst. Eine Aussicht sondergleichen, auch zu dem fast gleich hoch gelegenen Wörschachwald, bot sich uns. Wir freuten uns alle über den schönen Tag und hatten keine Ahnung – was sich auf der anderen Seite des Grates zusammenbraute. Am Ortseingang Pürgg bei unsern Garagen begann es zu tröpfeln, wir zeigten unseren Kindern noch wo wir gewesen waren, dann wurde es im Ennstal plöztlich fast stockdunkel. Wir hatten zu tun, dass wir noch trocken nach Hause kamen, denn es gab ein Gewitter, dass einem Angst und banger wurde. Am nächten Tag wurde berichtet, dass es die größte Anzahlt von Blitzen vom gesamten Jahr gegeben hatte und viele Schaden angerichtet wurde. Auch das ist der Grimming. Dorli Adam Pürgg 20010303
Zwei unterschiedliche Merkmale: Der Grimming
im oberen Ennstal steht wie ein Götterthron
als mächtiger undunübersehbarer Monolith.
Jeder Bescheidene ist auch weise, Herr Adam
war dazu noch ein intellektueller vielseitig
begabter Mensch und ein Individualist.
Trotzdem oder gerade deshalb gab es etwas
was die beiden miteinander verband, doch
dieses Geheimnis es soll respektiert werden.
Verliebte
sehen
nur
Vorzüge
und
keine Fehler und ich bin nun einmal in
den Grimming verliebt teilte
mir Herr Adam einmal in einem Brief mit.
Er war
kein Freund großer Worte; er zog es vor mit
Taten zu überzeugen. Leistung war für
ihn nichts Außergewöhnliches sondern eine
ganz selbstverständliche Pflicht, die der
Mensch erfüllen muß um leben zu können. Wir
werden Anton Adam, unseren Pionier stets in
Erinnerung behalten. Adegg
Nachruf
Der Rundfunksprecher
meldete Hohentauern bewölkt, als ich
über diese Paßhöhe in den Niederen Tauern
fuhr. Die
Wetterlage
sah jedoch nicht so trostlos aus, denn es
waren eher die Anzeichen des Schönwetter am
Horizont zu sehen. Später
als
ich dann im Ennstal war, stand unübersehbar
der Grimming, mit einer Haube von
Neuschnee bedeckt, vor mir. Bei Bergfahrten
auf- und in der Umgebung des Grimming,
bin ich immer sehr emotional, diesmal jedoch
war ich sehr ruhig. Es lag an
meinem Vorhaben, die Unglücksstätte
Himmelsleiter, auf der Toni Adam tödlich
abstürzt war, aufzusuchen. Nach dem Abgang von Pürgg,
wurde die Ostseite des Grimmings,
aus einem neuen bezaubernden Blickwinkel,
sichtbar. Die Wiesen, der Wald waren bedeckt
mit den Zeichen des Frühlings; Veilchen,
Leberblumen, Hänsel- und Gretelblumen,
Seidelbast, Erika und Schneerosen, in der
Luft schwebte fröhlicher Vogelsang.
Alle Jahre wieder berauscht uns der Lenz und
doch immer wieder ist er ein neues Erlebnis.
Wer an solchen Gedenkstätten keine Ergriffenheit empfindet, ist schon auf Erden zu betrauern. Im Kapellenbuch habe ich auch ein Unterbuch für Marterl und wie beim Gipfelbuch ist es eine Lektüre ohne Schlußstrich. Bei Marterln ist eine Neuentstehung immer traurig, denn der Tod schreibt die Fortsetzung dieses Buches. Hätte ich die Aufgabe alle Marterl Sprüche auf einen Nenner zu bringen so wäre meine Version:
Oberhalb
der Himmelsleiter ist ein Steig zu einer
bemoosten Felsen Kanzel, die durch
Losung als Gemsen Standplatz gekennzeichnet
war, sie wurde auch mein Standplatz,
beziehungsweise später mein Liegeplatz. Die
Stunden der Trauer und des Glücks
umschlingen sich ineinander in einer
unbeschreiblichen Weise, Zeit und Raum
werden frei. An
diesen aussichtsreichen Ort wollte ich
länger verweilen und legte mich auf das
weiche Moos. Mein Blick und meine Gedanken
schweiften umher, währenddessen begann es
mir immer mehr und am ganzen Körper zu
kribbeln.
Ameisen
hatten von mir Besitz ergriffen, das war
aber nicht verwunderlich, denn ich lag
mitten auf ihrer Straße. Diese kleinen
fleißigen Lebewesen hätten wahrscheinlich
nie meine ausführliche Beachtung gefunden,
wenn sie sich nicht so ausdrücklich
bemerkbar gemacht hätten.
Als eine
Ameise plötzlich einen losen Flügel mit sich
schleppte, erinnerte ich mich an den Hochzeitsflug
der Ameisen, den ich
als Kind oft gesehen habe. Die große
Masse eines Ameisenstaates besteht aus
Arbeiterinnen. Weibchen und Männchen
gibt es nur zu bestimmten Zeiten, nach
dem Hochzeitsflug fallen die Flügel
wieder ab. Im Spätsommer schwärmen sie
aus um sich in der Luft zu begatten. Die
meisten von ihnen gehen dabei zu Grunde,
nur wenige Weibchen können, nachdem sie
sich der Flügel entledigt haben, ein
neues Reich gründen. Der
Ameisenhaufen wird allerdings
seinem Namen nicht gerecht, seine
Innenstruktur ist, als Mittelpunkt für das
gesamte Volk, nach einem perfekten System
angelegt. Als Kinder haben wir Stöcke ohne
Rinde in den Ameisenhaufen gesteckt — und sie nachher abgeschleckt.
Auch wenn man einen Ameisenhaufen anbläst
und danach die Hände darüber haltet, kann
man den Duft der Ameisensäure an den Händen
wahrnehmen. Im Volksmund wird erzählt, - ein
Sitzen mit bloßen Hinterteil auf einem
Ameisenhaufen wäre das beste Mittel gegen
Rheumatismus. Nun gab ich mich ganz der
Betrachtung dieser Lebewesen hin. Die Straße
der Waldameisen hebt sich wie ein nicht
gespannter, weißer Wollfaden vom Waldboden
ab. Auch ein Bach sucht seinen Weg, gleich
den Ameisen, durch Umgehungen der
Hindernisse, doch er kann nur abwärts
laufen. Die Ameisen besitzen eine große
Intelligenz im Bauen von Straßen, Wege,
Brücken und Gewölbe und sind äußerst
erfinderisch, wenn es gilt zu einem
bestimmten Ziel zu gelangen. Spontan faßte ich den
Entschluß rechts am Tressenstein
vorbei abzukürzen. Am Tressenstein Sattel
erreichte ich noch die Abendsonne, sie
begleitete mich ein Stück des Weges auf
dem Grat Anstieg zum Multereck. Vor dem
Gipfelaufbau des Multerecks endet dieser
imposante Grat, dessen zwei in÷ der Mitte stehenden, zackenförmige
Erhebungen bereits in Schnee eingebettet
waren. - An dieser Stelle gab es
einen besonders schönen Anblick von
Gemsen, am gesamten Grat aber
faszinieren die schwindelnden Tiefblicke.
Bereits im sanften Mondlicht durchquerte ich
das Latschenfeld, durch das ich einst in der
Nacht abgestiegen war. Um 0:30 kam ich zur Biwak
Schachtel, und nach den Anstrengungen des
Tages kam ein göttlicher Schlummer.
Der
Schmetterling war schon im Altertum
ein Sinnbild für die Unsterblichkeit der
Seele, das Hervorgehen des Schmetterlings,
in seiner Vollkommenheit, aus der Puppe
ist; – wie die Befreiung der Seele
vom Körper durch den Tod. Auch der Schlaf
der Traum und die Meditation kann als eine
periodische oder zeitweise Lösung der Seele
von den irdischen Banden angesehen werden. Allein wenn man bedenkt – es gibt eine zählende Ordnung
von Schmetterlingen mit etwa 20.000
bekannten Arten, einigen von ihnen fehlt
der Rüssel, sie genießen ihr kurzes Leben
auch ohne Ernährung. Die Metamorphose, wie
aus einer häßlichen Larve ein hübscher
Falter wird – ist auch ein vielfaches Gleichnis,
es schützt vor zu oberflächlicher und
falscher Beurteilung.
Nun packt mich die Neugierde nach der Form der Flocken, in ihr mußte ja auch das Geheimnis der Bewegungsvielfalt liegen? - Ich sah die Flocken, die sich meine Hände als Landeplatz gewählt haben, ganz genau an. Mein Erstaunen ist groß: – Es sind lauter kristallisierte Sterne, die strahlenförmig, unterschiedlich verästelt sind, es sind geometrische Juwele mit sechseckiger Struktur die man Hexagon nennt. Die Schöpfung ist Vielfalt im Kleinem÷ und im Großen: Jede Schneeflocke ist einzigartig doch alle zusammen breiten ihr weißes Tuch für den Winterschlafes aus. Ich fühle wie einzelne Flocken meine Nase, meine Stirn und meine Augen berühren, es ist eine sonderbare noch nie erlebte Wahrnehmung. Nun aber beginnt immer mehr Schnee aus den Wolken zu fallen – es dämmert und es ist höchste Zeit um das felsige Terrain unbeschadet zu verlassen zu können.
Es kam nun die Stelle wo sich der Kreis meiner Wanderung schloß, es war der sanft auslaufende Arm des Tressensteines nach Trautenfels. Ein stilles Glück ergriff mich und ich war dankbar, dass der Berg mich so willkommen geheißen hatte und mir auch diesen besinnlichen Abschied beschert hatte. Während der Bergfahrt war ich in Gedanken viel bei Herrn Adam gewesen, zu dessen Gedenken ich diese Wanderung angetreten hatte. Die Natur ist, im Leben und im Sterben, immer Abwechslung, nur der Mensch versucht vergeblich zu vereinheitlichen, zu normen, zu regulieren und zu begradigen. Er wurde sein eigener Sklave oder zum Befehlsempfänger der Bedarfslenkung global schädigender Konzerne. Viele tauchen sang und klanglos in dieser Mittelmäßigkeit auf und unter, aber trotzdem trägt jeder die Bausteine des gesamten Kosmos in sich. Die
Wenigen die uns schon zu ihrer Lebenszeit
viel gegeben haben, bereichern auch unsere
Erinnerung durch einen besonders
wertvollen Nachlaß. Große Leistungen
vollbringen viele, mit Bescheidenheit,
der Mutter aller guten Eigenschaften, sind
wenige gesegnet. Als einer von diesen
wenigen Menschen wird Herr Adam im
Gedächtnis bleiben. ⇑08.Trautenfels
"Toni Adam" Gedenkgang Biwak
Schachtel 19891209⇓
Trautenfels Die Schilderungen von,
Herrn Adam haben mich sehr
beeindruckt, er hatte die Gabe ausführlich,
verständlich und umfassend erzählen zu können, einen Teil davon
habe ich aus meiner Erinnerung
aufgeschrieben. Als einst zwischen
Untergrimming und Lessach Lawinen zu
Tal donnerten hat allein der dabei
entstandene Luftdruck schon Menschen
getötet.1888
war aus der Wolkengrube eine so gewaltige
Naßschnee Lawine abgegangen, dass die
Bahnlinie in Niederstuttern auf 300 m Breite
etwa 6 m hoch verschüttet wurde. Sogar das
350 m weit entfernte Flußbett der Enns wurde
verlegt und es kam zu Wasser Aufstauungen. F. Simony Dachsteingebiet
1892 S. 76.
Es kommt
im Leben öfter alles anders, wie es geplant
war und manchmal geschieht etwas, mit dem
niemand gerechnet hat. Dabei waren alle
Vorhaben des Alpenvereines Stainach von
großen Idealismus geprägt: Ein von
Karl
Heinz Schnupfer angefertigtes
Gipfelkreuz, sollte auf die Schartenspitze
getragen und dort errichtet werden. Zur
Feier dieser Kreuzerrichtung waren
Höhenfeuer, von der Schartenspitze bis zum
Grimming Gipfel, vorgesehen. Eintragung in das Gipfelbuch des Hohen Grimming Mit großer Anstrengung haben wir das Gipfelkreuz von Klachau über das HEIL herauf getragen. Da das Wetter unsicher ist, stellen wir noch heute auf. Das Kreuz wurde von Karl Heinz Schnupfer angefertigt. Die ÖAV Jugend Stainach, Jürgen Ewers HG BRD, Traute Umshaus ÖAV Graz, Karl Lindner, Rudolf Bamacher, Lindner und Schnupfer gehen hinüber zum Hohen Grimming, um das Höhenfeuer anzuzünden 19650918 Eintragung in das Gipfelbuch des Hohen Grimming Höhenfeuer anläßlich der Errichtung des Gipfelkreuzes auf der Schartenspitze. Wegen der Überfüllung der Biwakschachtel, Biwak im Freien. Sehr kalt! Karl Lindner, Rudolf Bamacher, Richard Fritzlehner Abstieg über das Multereck 19650918 Eintragung in das Gipfelbuch des Hohen Grimming Einsatzgruppe Mitterndorf und
Tauplitz. Über der Nordwand der
Schartenspitze sämtliche weiteren
Möglichkeiten zu den Schartenköpfeln und zum
Verbindungsgrat des Grimmings abgesucht. Die
beiden seit, 19650919 vermißten
Bergsteiger, wurden am Fuße des
Westverbindungsgrates tot aufgefunden und
zum Gipfel aufgeseilt. Hermann Zörweg, Peter
Marl, Sepp Grill, Adolf Jendlhofer,
Friedl Aigner, Helmut Seebacher, Rudolf
Neuper, Sepp Möselberger, Ernst Percht,
Helmut Grasser, M. Sölkner, Hubert
Egger, Emmerich Schnupp, Josef Peer
19650922. Mein
Mann
und ich fuhren mit dem Auto, von Unterburg
heim nach Pürgg. Die Höhenfeuer vom Grimming
Gipfel leuchteten so friedlich herunter und
wir beneideten die jungen Menschen da oben
am Grimming. Sigurd Fahringer, war bei der
Bergung der Verunglückten dabei und
berichtete uns: Jürgen Ewers, war zirka
zweihundert Meter vom Grimminggipfel
entfernt, in einen der drei kleinen
Kamine, die gegen Süden seitlich der mit
Graspolstern bedeckten Felsen abbrechen,
abgestürzt. Er wurde dann dort
eingeschneit und deshalb solange nicht
gefunden. Trude Umshaus erfror
beim Versuch Hilfe zu holen, man fand sie
in Biwaknähe zusammengekauert in einer
Felsnische. Dorli Adam. Am 8. Mai verehelichte
sich der hiesige Kaufmann Toni Adam
ein bekannter heimischer Alpinist und
Bezwinger vieler Ennstaler Gipfel, mit
seiner hübschen Braut Dorothea
Kohlhauser. Nach der, unter
Teilnahme zahlreicher Hochzeitsgäste
und der einheimischen Bevölkerung,
statt gefundene kirchliche Trauung,
die ein Kriegskamerad des Bräutigams
vollzog, wurde der Rückweg zum
Elternhaus des Bräutigams von den
Pürggern in herkömmlicher Weise vermacht. Eine
satirische Darstellung von
Besonderheiten des Brautpaares,
anderorts auch Maut genannt.
In höchst origineller Weise war eine
Nachbildung der Schartenspitze
aufgerichtet worden, auf der heitere
Szenen aus dem Bergsteiger Leben Tonis
vorgeführt wurden, aber auch Vater
Adam mußte als
sparsamer Kaufmann und Hausvater
manchen Ulk über sich ergehen lassen. Regionalzeitung
Der Ennstaler 1949 An einem Sonntag im Jahre 1948
hörte der Bahnwärter Otto Peer
Hilfeschreie vom Grimming und verständigte
die Bergrettung. Der Einsatzleiter der
Bergrettung, Bergführer Karl Resch
stellte die Suchmannschaft zusammen. Die
hochschwangere Frau des Rettungsmannes Franz
Maier äußerte große Bedenken
und war gegen die Teilnahme ihres Mannes am
Einsatz. Karl Resch versprach ihr: Ich passe gut auf
den Franzl auf.
Ehe Karl
Resch ganz hinüberschlummert
in eine bessere Welt, muß er an seine alte
Mutter denken. Jetzt wo er sterben soll,
jetzt eilen seine Gedanken zu jenem
Menschen, der ihn einst unter Schmerzen sein
Leben schenkte, zu seiner lieben Mutter. Im Geiste sieht er sie wieder
wie einst: An der Hand der Mutter geht er über
blühende Wiesen, er hört die liebe, traute
Stimme, wie sie ihm die Liebe zur Natur,
zur Heimat lehrte und spürt, wie sie, mit
ihren weichen, lieben Mutterhänden,
ihn über das von lauen Frühlingswinden
zerzauste Bubenhaar strich. Während ihm in
Wirklichkeit der Grimmingsturm
Eiskristalle ins Gesicht schlägt. Hier starb am 20.JUNI 1948 NACHWORT ZUM TOD DER BERGRETTER Die Meldestelle für den
Bergrettungsdienst, war damals im Hause
meines Mannes, in Pürgg Nr.: 7. Mein Mann
war als Bergrettungsmann, bei der Suche beteiligt und
schrieb mir dazu, in unserer Verlobungszeit,
am Abend der Geschehnisse, folgende Briefe,
die außer mir noch niemand gelesen hat: Auch
ich werde immer in BERGNOT
geratenen Menschen
Hilfe bringen. Im Sommer 1948 waren wir noch
nicht verheiratet und gingen von der
Bahnhofstation Klachau
heute
Tauplitz auf die Tauplitz
Alm. Dann machten wir die Südwand des
Sturzhahnes und gingen durch das Ödentörl
hinunter auf die Ödern, wo die Mariedl
eine zukünftige Nachbarin von uns
Prentlerin Sennerin
bzw. Käsefräulein war. Nach
ihrer Hochzeit wohnte sie im Malergasserl
in Pürgg. Toni wußte, da gibt es
selbstgebackenes Brot und Almbutter, er
hatte ein Glas mit Honig mitgenommen,
welches er vorsorglich in seine Badehose
eingehüllt hatte.
Es wurde auch am Grimming
von der Familie Adam wahrgenommen.
Ein sehr seltenes Naturereignis, die Sonne
leuchtet auf eine Nebelwand, davor steht der
Betrachter auf einem Höhengrat. Die
Nebelwand wird zur Leinwand auf die der
Schatten und alle Bewegungen des Betrachters
in gespensterhafter Größe reflektiert
werden. Diese Erscheinung wurde erstmals von
Herrn Brocken registriert. Mein
Mann
und
Sigurd Fahringer gingen 1948 auch den gesamten
Südgrat, auf den Unteren- und Oberen Weißrinnspitz
zur Schartenspitze und dann in der Vollmondnacht
den Grat hinüber zum Grimming. Viele Routen sind
wir natürlich sehr oft gegangen, mit unsren
Kindern auch mit der Tochter Heinke sowie mit
Freunden und Bergkameraden. Winterbegehung, Multereck
Swoboda u. Laumann lebend geborgen 19360101
Erstbegehung Höller -
Adam Fuhre Schartenspitze
Nordwand Pfingsten 19360601-03. Grimming
Nachtbesteigung, um 22:00 Lust dazu
bekommen 19370601 Erstbegehung Kutscherer
Wände, H.Langanger und Ehepaar
Adam. NW Grat. Durch die Kalte Rinne.
Fensterweg Nordanstieg Lärchkogel Gamsspitz.
Jubiläumstour Toni Adam 100 x am Grimming.
Mit Frau und Sohn Herwig Gamsspitz direkt
Längsüberschreitung
Krautschwellerloch. Schneegrubengrat. Südgrat. Radio
Radiisweg. Durch die Schütt.
Wolkengrube.
Schartenspitz
Süd Grat über Obere- und Untere
Weißrinnspitzen. Folgende Routen
am Grimmingstock sind mein Mann und ich
gemeinsam gegangen:
KAUFMANN ANTON ADAM VERUNGLÜCKT Große Bestürzung
herrschte im Bergdorf Pürgg, als der
überaus beliebte Gewerbepensionist und
ehemalige Adeg Kaufmann Anton Adam 74
von einer kleinen Wanderung auf den
Rantenstein nicht mehr
zurückkehrte und Ärgstes befürchtet wurde. Noch am Abend des Wandertages
unternahmen Männer der Pürgger Feuerwehr mit
Bergrettungs Männern, Alpingendarmen und
freiwilligen Helfern aus dem Dorf eine
Suchaktion, die aber um zwei Uhr früh
ergebnislos abgebrochen wurde. Liebe Bergkameraden, es ist
mir eine Ehre einen kurzen Rückblick über
Toni Adam zu geben. Der eigentliche
Anlaß, dass am Grimmingmassiv eine Biwak
Schachtel errichtet wurde, war 1948 eine
Bergtragödie - bei einem Berrettungs
Einsatz haben zwei junge Familienväter, Franz
Meier und Karl Resch, den
Bergtod erlitten. Solange wir leben, ist
Gott bei uns – und wenn wir sterben, sind
wir bei ihm.
ANTON ADAM
Träger der Goldenen ADEG-Nadel, Kaufmann in
Püergg wurde am Freitag, dem 24.November im 75
lebensjahr nach einem arbeitsreichen, der
Sorge um die Familie gewidmeten Leben, in
seinen Bergen vom Schöpfer aus dieser Welt
abberufen,
Wir verabschieden uns von ihm am Dienstag, den 28. November 1989 um 13 Uhr in Pürgg. Die Lücke,
die Du hinterlässt, kann niemand schliessen.
Deine Familie
Pürgg, am 24.November 1989 Im
Sinne des Verstorbenen ersuchen wir von
Kranzspenden abzusehen und statt dessen zu
Gunsten der Beinahe 50 Jahre diente die
Biwakschachtel am Grimming zahlreichen
Bergsteigern als willkommene
Notunterkunft. Durch die extremen
Witterungseinflüsse in dieser Höhe war es
notwendig geworden, eine neue, aus Blech
angefertigte Hütte anzuschaffen. Die
Kosten wurden von der ÖAV Sektion Graz
aufgebracht, jedoch die gesamten Arbeiten,
wie Abbruch der alten- und Errichtung der
neuen Biwak Schachtel, hatte die Sektion
Stainach übernommen. Auch die Betreuung
wird durch die heimischen Mitglieder
besorgt.
Das ursprüngliche Plan war: Eine
Zwillingslesung auf dem Weißrinnspitz
und am Grimmingtor abzuhalten, gewesen.
Es kam etwas, mit dem zwar alle rechnen
sollten, dazwischen. Doch der der kam,
der Tod fragt nicht ob noch eine
Rechnung offen sei, wenn er seinen
Schlußstrich zieht. Aus der Lesung wurde
eine Gedenkwanderung mit dem 79 Jahre
alten Kameraden Johann Deiwinger
aus Gratwein als Schirmherr. Herr
Deiwinger war per Fahrrad eingetroffen,
trotz dieser langen Fahrt war es
erstaunlich - mit welcher Kondition er
unsere Gruppe, die weglos in der Fall
Linie empor stieg, anführte. Von der
Öblarner Bergmusik gab es eine
Urauführung des Grimmintorjodlers unter der Mitwirkung des
Komponisten Stefan
Klingelhuber.
Ich möchte einen kurzen
Überblick, über das Bergsteiger Leben
meines Mannes, geben. Im
Alter von 15 Jahren nahm ihn,
interessanter Weise, eine Frau
erstmals auf dem Grimming.
Der Grimming der sich ja direkt vor
unserer Haustüre in Pürgg befindet, hat
meinen Mann schon immer fasziniert und
im Laufe seines Lebens hat er so
ziemlich alles, was man am Grimming
gehen kann, von allen Seiten versucht
und gemacht, drunter auch ein paar
Erstbegehungen. Er war Gründungsmitglied
der Ennstaler Bergsteigerschaft, damals
gab es nicht viele Mitglieder - aber es
waren alle echte Bergsteiger und gute
Kletterer.
Dann kam der Krieg, mein Mann mußte früh einrücken und war einschließlich der Gefangenschaft 6 Jahre abwesend und hatte in dieser Zeit keine Gelegenheit den Grimmig zu besteigen. Aus der Enntaler Bergsteigerschaft wurde nach dem Krieg die Hochgebirgsgruppe Grimming. Ich habe meinen Vater schon als 9 jähriges Kind in den Bergen begleitet, ging dann, mit einem gewissen Maß an Bergerfahrungen, meine eigenen Wege. In dieser Zeit lernte ich meinen Mann kennen, er fragte mich einmal: Ob ich mit ihm die Nordwand der Schartenspitze besteigen wolle? – Die setzt aber schon gute Kletterkenntnisse voraus! Nach meiner Einwilligung sperrte er am Nachmittag das Geschäft zu und so sind wir uns dann näher gekommen. Nach der Nordwand gingen wir bei Vollmond den Verbindungsgrat zum Hohen Grimming. Mir hat das sehr gefallen, so ist daraus nicht nur eine Bergkameradschaft, sondern auch eine Ehe, die 40 Jahre andauerte, geworden. Wir sind sehr viel in den Bergen unterwegs gewesen, jedoch auf unserem Hausberg Grimming, haben wir im Laufe dieser Zeit die ganzen Grate und Wände bestiegen. Soweit es mir körperlich möglich ist, gehe ich heute noch auf die Berge, allerdings aus einem besonderen Grund nicht mehr auf den Grimming Gipfel. Es freut mich ganz besonders, dass wir heute hier alle im Gedenken an meinen Mann zusammengekommen sind und ich danke für die Aufmerksamkeit. † 2010 Dorli Adam 1992
Anton 1915 -
24.11.1989 Kaufmann in Pürgg Steiermark.
Es
ist nicht nur die Größe, die einzelne
Menschen hervorragen lässt, sondern vor
allem Dingen ihre BESCHEIDENHEIT.
Jetzt ist es still, jetzt kann ich ruh´n,
Toni Adam ein Bergsteiger der alten
Schule, war Gründer der ÖAV HG Grimming
und galt als Grimmingkenner, auf der
Nordseite des Grimmings wurden von ihm
neue Steigpfade erschlossen. Toni war ein
sehr guter und gefragter Bergrettungsmann.
Für ihn war es immer eine Verpflichtung,
wenn der Ruf an ihm erging, den in Not
geratenen Bergsteigern zu helfen. TONI
ADAM Biwakschachtel Einweihung am
Grimming †
Sigurd
Fahringer
1992
KORRES
Adam an Mayer Der Wanderer Nr.88/2 war eine
nette Weihnachts Überraschung über die ich
mich sehr gefreut habe. Neben den aktuellen
Berichten des Wanderers hat mich der Artikel
Lichtsucher
von MichaelBleier stark berührt, weil ich
vieles meiner eigenen Lebensphilosophie
darin wieder gefunden habe. Mit meinen 74 Jahren kann ich
behaupten: Man blickt mit viel Zufriedenheit
auf sein Leben zurück, wenn man sich andere
Ziele setzt als solche, die nur von
Eitelkeit und Geltungssucht diktiert sind.
Dafür kann man ruhig in Kauf nehmen, bei der Masse als Außenseiter zu gelten. Vielleicht ist es mir möglich am 12. August auf den Knallstein zu kommen? Als jugendlicher Schwärmer habe ich mich oftmals für Hölderlin begeistert. Durch die ganzen Kriegsjahre haben mich seine Werke begleitet und für mich hat Schönheit und Wohlklang der deutschen Sprache, niemand besser interpretiert als Friedrich Hölderlin. Also nochmals recht herzlichen Dank und die besten Wünschen zum Jahreswechsel. Adam an Mayer Nachdem
es Ihnen gelungen ist, in den Besitz des
längst vergriffenen Dachsteinführers von Alfred
von Radio Radiis zu
gelangen, sind Sie ja über die
Erschließungsgeschichte des Grimmings
weitgehend informiert. Die in einer Fußnote erwähnte
Monographie von Dr. Fritz Benesch
Mons Styriae altissimus im
Alpenvereinsbuch 1918, liegt in fast allen
alpinen Bibliotheken auf und kann dort
eingesehen werden. Erwähnen möchte ich noch,
dass ich in den Fünfziger Jahren das
Vergnügen hatte, A. von Radio
Radiis persönlich kennen zu
lernen er
war damals 82 Jahre alt als
ich aus seiner Hand den Ergänzungsband zur
4. Auflage, seines Dachstein Führers der
auch den Grimming beinhaltet, erhielt.
Statt eines Artikels über den Grimming, Verliebte sehen nur Vorzüge und keine Fehler und ich bin einmal in den Grimming verliebt, zu schreiben habe ich einen Aufsatz von der Feder des Direktors der Raiffeisenkasse Bad Mitterndorf, Herrn Alois Pürchner, der in einer in Wien erscheinenden Raiffeisenzeitung abgedruckt war, meinem Schreiben beigelegt. Mayer an Adam
Entschuldigen Sie bitte, dass ich so
geradewegs an Sie schreibe, Ihren Namen
erfuhr ich auf der Wiener Ferienmesse von
Herrn, Johann Putz aus St. Martin am
Grimming. Für unsere diesjährige
Gipfelfeier, am 15.10.85 auf dem Grimming
und für die Ausgabe der Gipfelzeitung Grimming
Nachrichten, hat sich der
Grimming als wahre literarische Fundgrube
erwiesen. Der bisherige Erfolg hat mich
ermuntert, weitere versteckte Kostbarkeiten
zu suchen. Hauptsächlich ist mein Augenmerk
auf mündliche Überlieferungen vom- und um
dem Grimming gerichtet. Aus diesem Grunde ersuche ich
um eine Aussprache, am 02.04.85 um 08:00.
Ich hoffe, dass Sie meiner
Bitte gewogen entgegenkommen und freue mich
schon Ihre werte Bekanntschaft zu machen.
Mit dem Rucksack und Langlaufskiern
auf den Schultern wandern wir vom Bahnhof
Stainach in Richtung Pürgg, dem schönen
Dorf über dem Felsen gegenüber dem
majestätischen Grimming, dessen Gipfel ich
schon erklettert habe. In Pürgg rasten
wir. Ich schaue jedes Jahr zu der
berühmten Johanneskapelle31
.
In dieser sind romanische Fresken aus der
Zeit um 1160 zu sehen, die von der byzantinischen
Kultur beeinflusst worden sind. Hier in
diesem Ort lebten im 18. Jahrhundert
widerspenstige, protestantische Bauern,
von denen einige unter Maria Theresia aus
Glaubensgründen nach
Siebenbürgen verbannt worden sind.
Zu den Nachkommen dieser rebellischen
Bauern, sie leben in der Nähe von
Hermannstadt, fahre ich regelmässig.
In Pürgg wurde auch der mir höchst sympathische Professor Dr. Adolf Adam geboren. Er war Professor für Mathematik an der Universität Linz und Mitbegründer dieser. Er ist übrigens der einzige Rechenmeister Österreichs mit Gewerbeschein gewesen. Rechenmeister waren in früheren Zeiten Leute, die für ihre besonderen mathematischen Fähigkeiten so einen Gewerbeschein erhielten, wie zum Beispiel der »Churfürstlich-Sächsische Hofarithmeticus« Adam Ries, der 1539 ein Rechenbuch herausgebracht hat. Mit Adolf Adams Sohn Erik Universitätsprofessor in Klagenfurt, bin ich berfreundet. Aller Adams gedenken wir und ziehen hinunter zur Strasse nach Klachau, der alten Salzstrasse. Quelle RolandsGirtlers Streifzüge Auszug K. Z. 20050306 |
In Wirklichkeit gibt es
zwei Tore am Grimming; das Steinerne
Ennstaler Grimmingtor und das Eiserne Mitterndorfer
Grimmingtor
In der Schlußwand der
Großen Jausengrube klafft ein
riesiges Loch, das genau einem
geschlossenen Tore gleicht, es
wird Grimmingtüre oder
auch Siebentüre genannt.
Das Volk weiß natürlich wieder von
dahinter verborgenen Schätzen zu
erzählen. Der erste Entdecker des
unterirdischen Reichtums soll der
Habgier eines Lanzknechtes zum
Opfer gefallen sein, der ihm beim,
Goldholen auflauerte und den Kopf
abhieb.
Am Nachmittag als der Regen nachließ,
wanderte ich von Espang in Richtung
Grimmingtor. Während des Schreiten durch den
Tannenwald erfreuten mich Schneerosen, die
ersten Vorboten des Lenzes. Weiter oben als
sich der Wald schon lichtete, fielen dichte
Schneeflocken. Der dichte Hochnebel hatte
den Tag verkürzt, der Zeitpunkt zur Umkehr
war gekommen 19850202 Ein wahrer SPRUCH ist Gold
Wieder
versuchte
ich das Grimmingtor zu erreichen. Starken
Regen, dichter Nebel und eine hohe
Schneedecke erschwerten mein Fortkommen
oberhalb der Baumgrenze. Des öfters versank
ich in die von Krummholz gebildeten
Hohlräume unter der Schneedecke. War es nach einem Augenblick, oder war es nach einer Ewigkeit - ich weiß es nicht da geschah etwas, etwas ganz märchenhaftes Einzigartiges: Es öffnete sich ein Nebelfenster und gab mir den Blick auf das Grimmingtor frei. Was ich dann sah war wie eine Zauberwelt: -- Über das steinerne Tor rieselten, gleich weißen Vorhängen, Lawinenstäube immer langsamer und schwächer werdend, bis letzten Endes die unverhüllte Pforte mit ihren scharfen Abschluß Kanten zu sehen war. Die scheinbare Felsenöffnung war, mehr als zur Hälfte, von einem Lawinenkegel verdeckt, dahinter war eine gewaltige, schräg nach links oben ansteigende, Schneewächte aufgebaut. So plötzlich wie sich das Fenster geöffnet hatte, so schnell schloß es sich wieder und ich war wieder von Aussichtslosigkeit umgeben 1985-02-09 Durch Schönwetter und
durch Schi mit Steigfellen begünstigt,
erreichte ich am Nachmittag fast mühelos die
Jausengruben - Anhöhe. Die fast gänzlich mit
Schnee gefüllte steinerne Pforte war in
ungewohnter Größe über mir zu sehen und bot
einen faszinierenden Anblick. Später
wurde ich auf eine Gemsengeiß am Fuße
des Weißrinnspitz aufmerksam, das
majestätische Tier verhoffte nicht und
gewährte mir lange einen schönen
Anblick. Die Dämmerung
ermahnte mich zum Aufbruch und mit einer
schneidigen Abfahrt fand der ereignisreiche
Tag seinen Abschluß. 1985-04-02 DIE VIER ELEMENTE DER MORGEN BLAUT SONNENAUFGANG
Alles
ist
beseelt von dir und deinen Wänden ewiger
Grimming, erzählt doch ihr Paläste, ihr
Türme aus Stein, Felstürme redet ein Wort,
ein Wort nur, sagt es mir! Alles in
mir schweiget so still, ahn` ich die Wege
noch nicht? Durch die ich immer wieder, in
kostbarer Zeit zu dir kommen werde. Noch
betracht` ich deine steinernen Kirchen,
Altäre, Tempel, Ruinen und Pforten, in
Ehrfurcht vor deiner Größe. DER WEG ALS ZIEL
Anstieg von Espang und Biwak in der Südgrat
Höhle. Am nächsten Tag wanderte ich bei
Schönwetter zur Jausengrube. Das Grimmingtor
war durch Verwehungen und vom davor
angehäuften Lawinenschnee mit einer riesigen
Schneewächte fast verschlossen. Die Verlockung
es zu besteigen war groß, es war auch eine
einmalige Gelegenheit ohne Mühe bis zum
Torbogen vordringen zu können. Wir entstehen aus STAUB,
Meine
Liegestatt war gleichzeitig auch ein guter
Aussichtsplatz, in der von Sternen hellen
Nacht zeichneten sich, hinter dem Ennsboden,
auch die Umrisse der Niederen Tauern ab. Ich
beschäftigte mich mit: – Abwarten und Tee trinken, wobei ein
gewisser berauschender Geist als Zusatz
ein wirksames Mittel, gegen die
aufkommende innere Kälte, war. Irgendwann
in dieser Nacht, voller Zauber der
Feuerwerke im Tal und auf den Höhen, nahm
des Lebens Elixier, der Schlaf, von mir
Besitz. Am Morgen war
Schlechtwetter, trotzdem gab es im oberen Teil
einen guten Rutsch, auf tragenden Schnee, in
die Jausengrube und auch gleichzeitig hinein
in das neuen Jahr. Das GRIMMINGTOR Roman |