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2014 Ödsteinlied 03 2011 Raxsteige Entstehung 04 2010 König unter Königen Vorwort Josef Weinheber Bergrettung 10 02 2009 Anstiegsversuch nach 25 Jahren Jahn Gustav 08 |
VORWORT Es stürzen sich nach
einem Gewitter, die Wildwasser,
mit einer unbändigen, unaufhaltsamen
Kraft zu Tal, sie sind bestimmt; im
Bach, im Fluss, im Strom nach dem Gesetz
der Schwerkraft zum Meer - zu
fließen. Die Sonnen - Wärme lässt sie
als, feuchten Dunst aufsteigen,
des Windes Kraft bringt sie zurück und
als Niederschlag schließen sie ihren
ewigen Kreislauf. Durch die Umdrehungen
der Erde erleben wir die Sonnen auf- und
Untergänge, Tag und Nacht, der Umlauf
der Erde um die Sonne bewirkt uns die
Jahreszeiten. Von den Atomen bis zu den
Planeten alles ist Umlauf und auch nur
im Kreislauf der Blutbahnen ist Leben möglich.
Im Ablauf der Jahreszeiten und im Kreislauf der Jahre, so erlebte ich den Zauberberg des Gesäuses; den Großen Ödstein, er wurde mir der Pfad der Freude; zum Lied, zum Gedicht und zur Schöpfung. Die Niederschrift beginnt mit der Erzählung, Der Große Ödstein, nach der Aufzeichnung einer Ödstein Besteigung im Jahre, 1893; von Anton Schubert. Mit der Erzählung, Der Große Ödstein, dem epischen Gedicht Das Ödsteinlied, mit 20 Strophen in Stanzenform, den Ödsteinerinnerungen, den Briefen, der Historie, und mit dem Bilderbuch versuchte ich, das Interesse der Natur- und Kunst Begeisterten, für den nicht jedem zugänglichen Berg, zu wecken. Wien, am 19950205 - Neuauflage, am 20040205 > Buch Neuerscheinung 20100630: Josef Hasitschka >, Ernst Kren, Adolf Mokrejs. Dies ist die Geschichte eines imposanten Gipfels, und seiner Wechselwirkung zwischen ihm und den Menschen, die an seinem Fuß beheimatet sind, und vor allem jenen, denen diese Felsen eine Heimat des Herzens bedeutet. Nach dem unerwarteten Erfolg der biografischen Sammlung „Gesäusepioniere“ (Schall-Verlag,2008) vertiefte nun das Autorentrio Hasitschka/Kren/Mokrejs die alpin historische Bedeutung der Nationalparkregion Gesäuse mit einem neuen Buch. Am Beispiel des Großen Ödsteins (Ein König unter Königen, © Paul Preuß) entstand ein umfangreiches Konvolut, das die Entwicklung des Bergsteigens von den Anfängen bis hin zum modernen Alpinismus exemplarisch illustriert. Anlass für dieses Werk war die Erstbegehung der Ödstein Nordwestkante: nachdem ebendort die damalige Alpinelite jahrelang tüftelte – und scheiterte, gelang am 25. August 1910 den italienischen Bergführern Angelo Dibona und Luigi Rizzi die „Lösung des größten Problemes der Alpen“. Die
„Ödsteinkante“ zählt seitdem zu den
Klassikern unter den großen Klettertouren
der Alpen. Im Zuge der Recherchen zu diesem
denkwürdigen Jubiläum kam unter anderem
auch das nie veröffentlichte Manuskript
„Erschlossener Gesäusefels“ des
Ausnahmebergsteigers Hubert Peterka zum
Vorschein. Seine akribisch verfasste,
500 Seiten starke Monografie förderte
verschollene Daten und Fakten zutage, die
mitunter zu einer Neuschreibung der alpinen
Erschließer
Geschichte in den Ennstaler Alpen führten.
Neues Buch über
den Ödstein: „König unter Königen“ Von
Wolfgang Bauer, ORF Salzburg Graz, 13.
August 2010 - Er ist nicht der höchste
innerhalb der Gebirgsgruppe, auch nicht
der wildeste oder gefährlichste, und schon
gar nicht der beliebteste. Dennoch wurde
dem Ödstein im Gesäuse ein eigenes Buch
gewidmet. Dieses ist vor allem für
Gesäusekenner und – Liebhaber sowie für
alpin historisch Interessierte lesenswert.Zurecht verneigen sich die Autoren daher am Buchbeginn mit einer Reminiszenz an den „Gesäusepapst“. Geografische Aspekte, geologische Besonderheiten und so manch „Sagenhaftes“ leiten hernach zur detailreichen Besteigungschronik über: in chronologisch gegliederten Kapiteln findet eine kurzweilige Darstellung der bergsteigerischen Entwicklung statt, die mit der Erstbegehung des Kirchengrates im Jahre1850 beginnt und mit Beiträgen der Bergführer Klaus Hoi und Jürgen Reinmüller bis in die Gegenwart führt. Berichte aus dem Archiv der Bergrettung und diverse Statistiken runden dieses, mit 200 überwiegend historischen und teils unveröffentlichten Bilddokumenten ausgestattete Buch ab. „Die Geschichte von etwas gänzlich Unnützem“ (© Adi Mokrejs) reiht sich in die im Aufbau befindliche „alpin historische Serie“ des Schall-Verlages als weiteres Standardwerk der Alpinliteratur ein. Von den großen Gesäusebergen ist der Ödstein in den Anfangsjahren des Alpinismus als einer der letzten von Menschen betreten worden. Vermutlich um 1850 wurde schon er von einheimischen Jägern bestiegen, 1877 zum ersten Mal von Bergsteigern. 1910 wurde erstmals die auffallende Nordwestkante erklettert. Dabei hat sich erst eine Differenzierung der einzelnen Spitzen ergeben: aus dem schlichten „öden Stein“ der Talbewohner machten die Bergsteiger säuberlich einen Ödsteinkarturm, die Ödsteinkarwand, und den Großen Ödstein. Alpinistische Modeströmungen sind über ihn hinweggezogen, dennoch er ist bis heute ein raues, abweisendes Bergland geblieben, ein einsamer und ursprünglicher Gipfel, der auch auf den einfachsten Anstiegen ernst genommen werden will. dafür sorgen die 1500 Höhenmeter, die ihn von den Talgründen trennen, und der Umstand, dass diese in jedem Fall Kletterei erfordern. Der Status des Nationalparks dürfte den Ödstein zudem wohl endgültig vor einer meist fragwürdigen „Erschließung“ bewahren, die über die Erneuerung von ein paar Farbtupfern am Kirchengrat oder einige gebohrte Standhaken hinaus geht - möge er auch für künftige Generationen ein Reservat bleiben, welches noch immer eine Ahnung davon vermittelt, wie man in der Frühzeit des Alpinismus das Bergsteigen erleben konnte. Eineinhalb Kilometer ragt er über dem Tal von Johnsbach in den Himmel, der „öde Stein“: Ein gigantischer Klotz aus winzigen Muscheltierchen, als vorzeitlicher Meeresgrund in Millionen Jahren komprimiert, im Lauf unvorstellbar langsamer Katastrophen gefaltet und empor gehoben. Hundert Jahre Ödsteinkante. Tick! Ein winziges Steinchen kippt auf einen tieferen Absatz. VORWORT der Autoren
20101021
Weshalb ein Ödstein - Buch? Ein so wenig
besuchter Berg ist doch eigentlich ein
Randthema? Unmittelbarer Anstoß war das
alpin historisch interessante Jubiläum „Hundert
Jahre Erstbegehung der Ödsteinkante“. Von
der freundlichen Aufnahme des Werkes uber
die „Gesäuse-Pioniere“ ermutigt, hat das
Autorenteam den Gedanken aufgegriffen,
dieser einst als „schwierigste Tour der
Alpen“ gehandelten Route eine Broschüre zu
widmen. Diese Idee hat sich aber rasch verselbstständigt,
und mit tiefer gehender Beschäftigung fand
sich mehr und mehr Material, das
mittlerweile zum Volumen eines Buches
angewachsen ist. Die Verwendung der
Originaltexte bewirkt die
unterschiedlichsten Rechtschreibweisen
(Veränderungen wurden nur in ganz wenigen
Fällen vorgenommen), sowie
gelegentlich einen Bruch im chronologischen
Ablauf. Eine posthume Danksagung gilt vor
allem Hubert Peterka, aus dessen
unveröffentlichten Texten hier vieles
eingeflossen ist. Dank gebührt auch den
Co-Autoren Klaus Hoi und Jürgen Reinmüller,
welche die neuere klettersportliche
Erschließung des Ödsteins beleuchten,
ebenso Willi End, dessen Gesäuseführer als
unentbehrliches Nachschlagewerk diente und
ohne dessen legendären Wandfotos ein
derartiges Werk irgendwie unvollständig
wäre. Nicht zuletzt aber auch Kurt Schall,
der als Verleger das Risiko eines solchen
Minderheitenprogramms zur tragen
bereit war, ohne den kommerziellen Ertrag in
den Vordergrund seiner Kalkulation
zu stellen.Es ist einfach die Geschichte von etwas gänzlich Nutzlosem. Und dann noch weiters die penible Auflistung dieses scheinbar Nutzlosen: die Geschichten all der Männer, die hier ihre Passion – in mehrfacher Hinsicht – gelebt hatten, und auch der (wenigen) Frauen, die es ihnen gleichtun wollten: Mühen und Gefahr zu suchen als Gegenentwurf zum ewig gleichen Funktionieren in einer verwalteten Welt, und welche diese damit weder beherrschen noch verbessern wollten – nur einfach nachher ein Hochgefühl empfinden, das eben nicht planbar und käuflich ist. Eine einzige berühmte Route war der ursprüngliche Anlass, sich mit diesem eindrucksvollen Berg zu beschäftigen. Und wie ein Kristall in einer Salzlösung zu wachsen beginnt, entwickelte sich daraus eine unerwartet reichhaltige Geschichte immer weiter. Sie wirkt in den Personen, welche diese lebten und schrieben: ohne diese pulsierenden Menschenschicksale, gleich ob drunten vom Tal aufschauend, oder mit den Fingerspitzen im Gestein verklammert, gleich ob es Eroberer der Senkrechten waren oder aber auch Bergfreunde, die schon einen der einfacheren Aufstiege als förmlichen Grenzgang empfanden – ohne sie bliebe diese großartige geologische Ausformung der Erdkruste in der Tat nicht mehr als ein „öder Stein“. Von den großen Gipfeln der Gesäuseberge ist er in den Anfangsjahren des Alpinismus als einer der letzten betreten worden, und er ist bis heute der einsamste und ursprünglichste geblieben. In jener Zeit hat sich dabei erst eine Differenzierung der einzelnen Spitzen ergeben: aus dem schlichten „öden Stein“ der Talbewohner machten die Bergsteiger säuberlich einen Ödsteinkarturm, die Ödsteinkarwand, und den Großen Ödstein. Wenn man Paul Preuß’ poetisches Bild von letzterem als „König unter Königen“ weiter ausmalen darf, ist wohl auch die Analogie erlaubt, dass ein solcher keineswegs der unbedingten Verpflichtung unterliegt, sein Felsenschloss für Busladungen mäßig interessierter, Pommes verzerrender und hinter dem Schlossportal ihr Wasser abschlagender Ausflügler zugänglich zu machen, sondern dass er – großmütig und nach Belieben – Audienzen gewähren kann. Dabei ist dieses Privileg auf durchaus demokratische Weise zu erwerben: für alle, die eine Bereitschaft zur Strapaze und einer Prise Ungewissheit mitbringen, was in einer Zeit des postulierten Bergkonsums und des „Spaß-Haben-Müssens“ um jeden Preis sehr Vielen als unerträglich erscheint. Als frühes Wetterleuchten einer solchen Entwicklung wurde 1979 erwogen, im Gipfelbereich eine Biwakschachtel zu errichten, in der lauteren Absicht, allfällig verspäteten oder in Schlechtwetter geratenen Kletterern eine ungemütliche Nacht zu ersparen – ein Argument, das aber für jeden anspruchsvollen Berg gelten müsste. Im Zuge der darauf einsetzenden Diskurse wurde bald das Kontraproduktive dieser Idee klar: dass eine solche Unterkunft im Gegenteil zahlreiche schlecht vorbereitete oder ausgerüstete Bergsteiger verleiten würde, sich auf diese vorgebliche Sicherheit zu verlassen, und letztlich mehr Notsituationen hervorrufen als verhindern würde. Ganz abgesehen von der Müllproblematik, mit der mittlerweile die Erhalter solcher Bauwerke zu kämpfen haben. So ist der Ödstein ein raues, abweisendes Bergland geblieben, ein Gipfel, der auch auf den einfachsten Anstiegen ernst genommen werden will. Die Ausrüstung ist zwar viel besser geworden, aber bei einem Wettersturz kann man hier trotz Mobiltelefon und Flugrettung sehr schnell auf eine existenzielle Ausnahmesituation zurückgeworfen werden, in der es ziemlich nebensächlich ist, ob man mit seinem Handy auch noch fotografieren oder die Börsenkurse abrufen kann. Was einst für die „Elite der Felsensteiger“ bestimmt war, ist ein Ziel für den gehobenen Durchschnitt geworden, doch im Gegenzug hat das allmähliche Aussterben der klassischen Kletterei manchem Winkel unserer angeblich überrannten Alpen wieder eine neue Ursprünglichkeit und Abenteuerlichkeit zurückgegeben, so auch dem Ödstein- Massiv. Nur für gänzlich hirn- und herzlose Alpinbürokraten könnte die Besucherfrequenz einen Wert an sich darstellen. Als der österreichische Dichter Josef Weinheber > 1938 nach dem Anschluß an Deutschland von dem vor Eifer platzenden Kultur- und Propagandaminister Goebbels gefragt wurde, wie man denn der „ostmärkischen“ (so hieß damals die österreichische) Kultur am besten dienen könne, antwortete er: „In Ruhe lassen, Herr Minister – in Ruhe lassen!“ Der Status des Nationalparks dürfte den Ödstein nun wohl endgültig vor einer üblicherweise fragwürdigen „Erschließung“ bewahren, die über die Erneuerung von ein paar Farbtupfern am Kirchengrat oder einige gebohrte Standhaken hinaus geht – möge er auch für künftige Generationen ein Reservat bleiben, welches noch immer eine Ahnung davon vermittelt, wie man in der Frühzeit des Alpinismus das Bergsteigen erleben konnte (also: In RuhE lassen!). Das historische Zitat vom "König unter Königen" stammt von Dr. Paul Preuß, dem Free Solo-Kletterpionier der Frühzeit. Der Ödstein ist ein wunderschöner Berg, imposant, mit markanten Wänden, Graten, Kanten, abweisenden Schluchten und Tausenden Felstürmchen. Und wie es sich für einen mächtigen Trabanten gehört, umfasst er mehrere Erhebungen: Großer und Kleiner Ödstein, Ödsteinkarturm, Teufelsturm. Er hat also alles, was einen „ordentlichen“ Berg ausmacht. Und dennoch ist ein Buch über den zweithöchsten Berg im Gesäuse ein gewagtes Unternehmen. Man stelle sich nur ein Buch sagen wir über den Torstein im Dachsteingebirge oder über die Ackerlspitze im Wilden Kaiser vor ... Ödstein – ein
sperriger Name
Beim Ödstein kommt noch
erschwerend hinzu: sein Name ist Programm. Der
Ödstein ist nämlich ein stiller Berg, kein
Modeberg, wenig besucht, fast ein bisschen
abweisend, der westlichste Gipfel der mehr als
vier Kilometer langen Kalkmauer hoch über der
Enns, der so genannten Hochtorgruppe, die viel
bekanntere Highlights aufzuweisen hat:
Planspitze, Rosskuppe, Dachl, Hochtor.Der Ödstein ist außerdem für Wanderer zu schwierig und für Kletterer zu abgelegen – wie die Autoren des Buches einräumen – allesamt profunde Kenner des Gesäuses und bereits bekannte Schreiber alpinistischer Werke. Warum dann ein Buch über diesen unnahbaren Prachtberg? Ein Stück
Alpingeschichte
Das Interesse des
Paul Preuß für den Ödstein ist bereits ein
Teil der Antwort: Wie der große
Freeclimber haben auch andere Größen der
Alpingeschichte ihre Spuren hier
hinterlassen. Ja, seine Nordwestkante galt
vor 100 Jahren sogar als „das größte
Problem der Alpen“. Und weil sich deren
Besteigung 2010 zum 100. Mal jährt (am 25
August), wollte man eine Broschüre über
diese alpinistische Großtat an diesem
markanten Berg veröffentlichen.Die Autoren schafften jedoch so ungeheuer viel Material herbei, sodass es ein Buch mit mehr als 250 Seiten wurde. Die gute Resonanz ihres Werkes „Gesäusepioniere“ aus dem Jahr 2008 hat vielleicht ebenfalls dazu beigetragen, es wiederum mit einem schwarz-weiß bebilderten Werk im gleichen Verlag zu versuchen. Bleiben wir noch etwas bei den Großen der Alpingeschichte! Diesbezüglich erfährt man vieles aus dem Ödstein Buch. Denn niemand Geringerer als Johann Grill aus Ramsau bei Berchtesgaden, genannt der „Kederbacher“ (Erstbegeher der Watzmann-Ostwand), gilt als Erstbesteiger des Ödsteins (12. Juni 1877). Oder sagen wir es korrekt: Er gilt als derjenige, dem die erste touristische Ersteigung zuzuschreiben ist (zusammen mit Johann Pöschl). Denn bereits Heinrich Heß, Gesäusepionier und Verfasser des ersten alpinen Gebietsführers 1884 über das Gesäuse, vermutete, dass der Johnsbacher Jäger Fe hringer Jahre, wenn nicht Jahrzehnte vorher schon ganz oben war. Heß hat nämlich viel mit dem alten Jäger gesprochen, und als Heß dann 1881 selbst auf den Gipfel gelangte, fand er einige Einzelheiten aus Fehringers „Jägerlatein“ in überraschender Deutlichkeit wieder. Die Ödsteinkante
Nach Kederbacher folgte Emil
Zsigmondy als derjenige, der als erster den
Hochtor-Ödstein-Grat bewältigte. Dann kamen
Pfannl, Maischberger, Barth und Pichl über die
verschiedenen Grate und Wände. 1910 war die
Nordwestkante („Ödsteinkante“) an der Reihe,
mit Stellen im V. Schwierigkeitsgrad. Die
Erstbegeher: Angelo Dibona, Luigi Rizzi und
die Brüder Max und Guido Mayer. 25 seiner 65
Erstbegehungen hat Bergführer Dibona in dieser
Konstellation durchgeführt.Paul Preuß und Paul Relly schafften ein Jahr später die erste Wiederholung, mit einer kühnen Abweichung von Dibonas Route an der Schlüsselstelle („Preuß-Quergang“). 1919 erlangte die Tour traurige Berühmtheit: da stürzte der akademische Maler und Alpinist Gustav Jahn mit seinem Kletterpartner Michael Kofler mehrere hundert Meter in die Tiefe. Der tödliche Absturz erregte großes mediales Aufsehen. Jahn ist wohl das prominenteste Opfer des Bergsteigerfriedhofes in Johnsbach. Es sind gerade die Schilderungen der Pionierleistungen auf dem Ödstein, garniert mit Zitaten der Erstbegeher, mit Kommentaren ihrer Zeitgenossen oder dem medialen Echo, die das Buch sehr abwechslungsreich machen. Das gilt vor allem für die Unternehmungen an der Ödsteinkante: die Geschichten über die Erstbegehung, die erste Wiederholung, die erste Winterbegehung, der erste Abstieg an der Kante usw. – lesen sich wie eine Entwicklungsgeschichte des Alpinismus. Zumindest was das Felsklettern betrifft. Klaus Hois Ödsteingeschichten (der bekannte Öblarner Bergführer Hoi hat einen guten Teil seiner über 60 Neutouren im Gesäuse am Ödstein absolviert) schließen die Lücke zur Moderne. Äußerst schwierige
Rettungseinsätze
Ein besonders
lesenswertes Kapitel schildert hochalpine
Rettungseinsätze im Gebiet des Ödsteins.
Die Suche nach den von der Ödsteinkante
gestürzten Jahn und Kofler im Sommer 1919
war bei weitem nicht die einzig wirklich
extreme Aktion der Ödstein-Retter. Der
"Alpine Rettungsdienst Gesäuse" ist noch
heute eigenständig und einer der ältesten
Bergrettungsdienste der Welt.Häufig mussten die Bergretter aufwändige Einsätze nach Unwettern und Wetterstürzen starten. Aus den Riesenmauern oder von den abgelegenen Graten des Ödsteins kann man eben nicht immer schnell genug fliehen, wenn das Wetter umschlägt. Selbst die leichtesten Abstiege vom Großen Ödstein nach Johnsbach weisen Stellen im II. Schwierigkeitsgrad auf, so mancher Weg durch eine Schlucht kann bei einem Gewitter in Minutenschnelle zu einem Bachbett werden. Bewährt sich das
Bewährte ?
So manche Begebenheit kennt man
allerdings bereits aus dem Buch „Gesäusepioniere“.
Denn die bedeutendsten Pioniere in den
Gesäusebergen sind nahezu identisch mit jenen,
die sich an den Wänden, Kanten oder Graten des
Ödsteins zu schaffen machten.Vor a llem bei den Schilderungen über die Wiener Alpinisten (Peterka oder Schwanda) hat man als Leser beider Bücher so manches Déjà-vu-Erlebnis. Wollte man das erfolgreiche Konzept des ersten Buches nochmals versuchen? Ob dadurch dem Buch mehr Zugriffe beschieden sind als dem Gipfelbuch des Ödsteins? Bibliografie
Josef Hasitschka/Ernst Kren/Adolf
Mokrejs: Der Ödstein. Ein König unter Königen
im Gesäuse. Schall
Verlag, Alland 2010. 24,50.- Euro.
ISBN-10: 3-900533-61-X. ISBN-13:
978-3-900533-61-8. EAN: 9783900533618.Cover des neuen Buches aus dem Schall-Verlag. Der Vater unseres Rezensenten WOLFGANG BAUER, der gebürtige Hieflauer RUDOLF BAUER (1920 - 2004), war in Admont über Jahrzehnte ein Bergrettungsmann für Verunglückte im Gesäuse. "Der
Bergsteiger Maler". Auszüge aus dem
Jahresbuch des ÖTK, 1927 von Dr. Karl
Leopold Schubert sowie aus "Wiens
Bergsteigertum" von Ing. Eduard Pichl,
Wien 1927. Aus dem Buch "Die Rax Juwel in
den Kalkalpen", Seite 54 von Gottfried
Brandstätter Höller Verlag ISBN
3-85226-082-5 1999. Kritiker nannten ihn "den
Lyriker in der Gebirgsmalerei".
(Bildanmerkung: S.g. Hr. Winkler Die Namensgleichheit hatte auch ich in Nachhinein im Raxbuch auf Seite 126 festgestellt. Allerdings scheint dort ein total anderes Hüttenbild auf, wahrscheinlich die Urhütte oder eine Verwechslung jedoch die Höhenangabe stimmt überein. Jahnhütte, Namensgleichheit mit G.Jahn, sie wurde nach F.L.Jahn 1778-1810 Lehrer in Berlin, Werke: 1810 "Deutsches Volkstum", "Runenblätter", 1816 "Die Deutsche Turnkunst", um nur einige zu nennen.) "Denn wo das Strenge mit dem Zarten, . . . Ein Mann wie
Gustav Jahn, der jeden künstlichen
Effekt als Maler vermied, um nur der
Natur Ehre zu geben, konnte auch im
Schnee und Fels nur vollwertiger
Tatmensch bleiben. Unberührt von
persönlicher Eitelkeit bilden seine
bergsteigerischen Erfolge einen
mächtigen Ansporn für die Jugend. Eine
Unzahl von Gipfeln hatte er bestiegen,
davon viele Erstbesteigungen
durchgeführt, und einige neue Wege
tragen seinen Namen. Mit tiefster
Befriedigung erfüllte ihn die
Felskletterei, die ihm auf der Rax, in
den Gsäusebergen, im Glockner- und
Triglavgebiet sowie in den Dolomiten
unvergesslichen Ruhm bescherte . . .
Seite 56
. . . In der zweiten Augustwoche 1919 traf sich Jahn mit Michael Kofler in Gstatterboden zu gemeinsamen Fahrten. Am 16. August hatten sie miteinander Pfannis Weg durch die Hochtor-Nordwand in unglaublich kurzer Zeit begangen. Am Abend äußerte Gustl wiederholt seine Freude darüber, dass er sich so besonders wohl fühle und trotz seiner 40 Jahre so außerordentlich "gut in Form" sei. Darum wurde für den kommenden Tag etwas ganz besonderes, der Aufstieg über die Ödstein - Norwestkante vereinbart. Als am Abend des 17. August die zwei nicht zurückkamen, wurde man im Hotel besorgt und rief, was gerade erreichbar war, zu einer Rettungsunternehmung. Die Rettungsmannschaft brauchte nicht lange zu suchen. Im Ödsteinkar fand man am Fuße der Kante Jahn und Kofler als Leichen. Gustav Jahn wurde im Johnsbacher Friedhof, in dem schon viele abgestürzte Bergsteiger ihre letzte Ruhe gefunden hatten, begraben. Sein Name ist und ein Symbol, und als Mensch ist er uns Vorbild durch seine beispielgebenden Taten und dem Unvergänglichen seiner geschaffenen Kunstwerke. Raxbuch 19990822 Gottfried Brandstätter >
Die auf Seite 57 abgebildete
Gedenktafel an den Künstler
"Gustav Jahn" befindet sich an
seinem Grab, Quelle:
"Bergsteigerfriedhof Johnsbach"
von Josef
Hasitschka > 1997, Grab Nr.:
116.
Zu: "Die Rettungsmannschaft brauchte nicht lange zu suchen". Der Alpinschriftsteller Kurt Maix schreibt in seinem Buch "Bergeschichten" über die Bergung im Ödsteinkar: "Sie fanden die beiden. Es war nicht leicht dieses Finden. Den an mancher Stelle hatte die Kante wie ein steinernes Schwert gewirkt. Man musste östlich und auch westlich des Sockels suchen um alles zu finden – was von den beiden sterblich gewesen war. Der Absturz dürfte an der schwierigsten Stelle, beim Preußenquergang passiert sein". (Beschreibungs Auszug) Absturz
von Gustav Jahn an der
Ödsteinkante 1919
Einer der bedeutendsten
Gesäuse Erschließer aus der
"Wiener Schule"
stürzte am 17.September 1919
ab: Gustav Jahn. Gemeinsam
mit seinem Freund
Michael Kofler stieg er an
diesen Herbsttag in die
Ödsteinkante ein. Vermutlich
in der Höhe des
"Preußquerganges" stürzten
beide aus ungeklärten
Umständen ab. Gustav jahn
wurde auf dem Johnsbacher
Friedhof begraben. Die
Pfarrer von Johnsbach
mussten auch später noch oft
in das Sterberegister "Tod
durch Absturz"
eintragen. Auszug aus dem
Buch "Licht und Schatten
im Gesäuse" 100 Jahre
Bergrettung Admont 1997
Seite 62
Es war
ein prächtiger Morgen, würzig
dufteten die taufrischen Gräser und
Büsche, nur einige lichte Wölkcken
schwebten fast regungslos im blauen
Äther, durchleuchtet von der Sonne,
die auch die Berghäupter und
Berghänge schmückte und hie und da
wärmte schon ein goldener Strahl,
den morgenkühlen Tag. Ahnungsvolle
Vorfreude, schöner Stunden des guten
Gelingens durchbebten mich und
erfüllte mein Innerstes mit
jubelnder Freude.
Während ich
empor klomm, entstieg die Sonne
dem prächtig lohenden Rahmen, des
Horizontes und als ich bei dem
verwitterten alten Gipfelkreuz
stand, auf morgenfrischer einsamer
Höhe, umgeben von heiliger Stille
und Sonnenschönheit, verspürte ich
es, was den Einsamen tief erfasst
und in Verehrung versinken lässt.
Ein klarer
Frühlingsmorgen umschwebte die
heilige Bergstimmung,
Sonnenschönheit umleuchtete, die
nahen Höhen des Gefels, meines
steilen Grates. Ihre Strahlen
malte silberne Gebilde, in den
dämmrigen Schatten der Tiefe.
Ich betrat das
Felsenhaupt, dieser kleinen
hübschen Zinne, als die Sonne
hell und blendend, dem rosig
leuchtenden Horizonte entstieg
und ihr erster Strahl das
Bergland silbern färbte.
Inzwischen war es Tag
geworden, die hohen Wolken
schimmerten rosig im
Widerschein der sich dem
feurigem Horizonte nähernden
Sonne. Ehe ich den Wald
erreichte erglänzten auch die
umliegenden Höhen unter den
ersten Strahlen des
königlichen Tagesgestirnes.
Die laue Sommernacht,
war der frischen Kühle des
dämmernden Morgen gewichen.
Dessen erster Schein von
Jubellauten befiederter
Waldsänger begrüßt mein Tal
matt erhellte und die Höhen
rosig färbte.
Nach
dieser
schattenhaften
Nebelwanderung
war
es
eine
Freude,
die
hübsche
Umgebung
zu
sehen.
Traulich
hob
sich
das
schmucke
Grün
von
Wald und Busch vom bleichen
Gestein ab, gierig tranken
wir, mit den von der
Großstadtluft so karg
beschickten Lungen, die reine
Bergluft mit taufrischen
Hauche tausender Kräuter und
inmitten sich immer
romantischer gestaltenden
Szenerien, tönte das
silberhell klingende Rieseln
der Quelle, zum
steinernem WIRT.
Das gute Wasser, kalt, dass einem beim Berühren desselben, in der Hand fror, war höchst willkommen und gab auch unseren Flaschen erquickenden Inhalt für die nächsten Stunden. Wir waren schon ober der Waldgrenze und genossen bereits einen wunderbaren Umblick. Vom Sonnenschein umgossen ruhten die Hallermauern jenseits des weiß glitzernden, von Wind’sstille gebannten Nebelmeeres, rosig schimmerten die Wände und Gipfel des langen Höhenzuges im zarten Morgenduft. Ein in Unendlichkeit blauendes Firmament, rein und ungetrübt, umwölbte das schöne Bergland. Ich verbarg meine wachsende Freude und befleißigte mich eines Tempos, das keine Plauderei zuließ. Wir strebten schweigend zügig hinauf und brachten schneller, als ich geschätzt hatte, den langen Hang hinter uns. Dann standen wir auf dem mit einem Kreuze geschmückten Gipfel des Kreuzkogels. Da erwartete uns ein faszinierender Tiefblick. Der Talnebel war größtenteils verschwunden und die Morgensonne, deren milder Strahl die Höhen schon vom Rauhreif befreit hatte, überflutete auch die tief unten übersichtlich ausgebreitete Niederung. Auszug aus der gestörten Sparafeldtour Sa 1891-09-12 UNZUGÄNGLICHER ÖDSTEIN Es war
ein prächtiger Morgen, würzig dufteten die
taufrischen Gräser und Büsche, nur einige lichte
Wölkchen schwebten fast regungslos im bläuenden
Äther, durchleuchtet von der Sonne, die auch die
höchsten Berghäupter und Berghänge schmückte und
hie’ und da, - wärmte auch schon ein goldiger
Strahl den morgenkühlen Talgrund. Ahnungsvolle
Vorfreude, schöner Tage und guten Gelingens,
durchbebte mich und erfüllte mein Innerstes mit "Jubelnder Freude".
Viel
zu langsam für meine Ungeduld rollte der Zug
taleinwärts, als wolle er die Schönheiten die
infolge der windungsreichen Fahrt bald links,
bald rechts oder im Hintergrund kulissenhaft
auftauchten besser zur Schau stellen.
Stumme
Andacht umgab mich, als ich in Gstatterboden
ausstieg und angesichts der herrlichen Berge
Enns aufwärts, dann durch das malerische "Johnsbachtal"
nach Johnsbach wanderte. Vor dem Donner -
Wirtshaus sitzend stärkte ich mich mit einem
Frühstück. Während dessen vernahm ich das
Geplauder am Nebentisch, wo der alte Donnerwirt
einen gleichfalls gesetzteren Herrn, Ausflügler
oder Sommerfrischler, Gesellschaft leistete. Der
Herr bewunderte die prächtige Gebirgslandschaft,
besonders der "Große
Ödstein" war es, der immer wieder
seinen Blick fesselte.
Hinauf deutend fragte er den Wirt, was das für ein Berg sei? Der "Große Ödstein", erklärte der Wirt. Oh! "Wie schön der ist, da möchte ich einmal hinaufsteigen", äußerte sich der Herr. Ich bemerkte, dass der Donnerwirt seinen Gast fast mitleidig von unten bis oben musterte, erst nach einer Weile meinte er lakonisch: Da kommen's net hinauf! Dieses brüske Urteil, das der Herr etwas verlegen lächelnd entgegen nahm, packte auch mich. Denn bei meinem ersten Versuche den "Große Ödstein" zu besteigen, gelang es mir, infolge des einbrechenden schlechten Wetters, nur den "Kleinen Ödstein" zu erreichen. Seitdem hatte ich nichts mehr unternommen, um die Tour auf diesen Berg, der mir seit je als Urbild eines wildschönen Berges erschienen war, zu wiederholen. Heute, wo ich meinen Plan schon zurecht gelegt hatte, wollte ich diesen nicht ändern, aber ich nahm mir vor, so bald wie möglich wieder zu kommen. Dieses überlegend folgte ich
dem Weg durch den Wald und über Wiesen hinauf
zur Treffneralm.
Groß
und gewaltig eröffneten sich die markanten
Felsgestalten des Ödsteins
und des Reichensteins, hüben und drüben
des Johnsbachtales leuchteten ihre Häupter
in den Sonnenhimmel. Deutlich konnte ich
drüben das Gelände überschauen wo ich vor
einem Jahre vergebens dem Ödstein
zustrebte. Auszug aus
Reichenstein und Hexenturm 1982 Anton Schubert >
Der GROSSE
ÖDSTEIN machte
von all den schönen Gipfeln des
Gesäuses den größten Eindruck auf
mich. Sein allseitig mächtig
emporragender Bau, steil und kühn in
die Lüfte türmend, erweckte schon
bei meiner ersten Gesäusetour, als
ich ihn von Johnsbach aus mit seinem
sonnverklärten Gipfel in den
Abendhimmel tauchen sah, meine
Bewunderung. Er wurde mir in seiner
naturbelassenen Ureigenheit ein
Begriff eines für nicht jeden
zugänglichen Berges.
Auch ich suchte mein Glück bei ihm, wagte mich aber erst an ihn heran nachdem ich alle seine Nachbarn bestiegen hatte. Im September 1892 erreichte ich über den Kirchengrat ansteigend leider nur den KLEINEN ÖDSTEIN, Schlechtwetter wie es im Gebirge oft plötzlich auftritt, hatte meinen Plan durchkreuzt. Ein Jahr später wagte ich den zweiten Besteigungsversuch, mein Vorhaben war: "Aufstieg vom Gamssteinsattel und Abstieg über den Kirchengrat", im Falle einer eventuellen Verspätung, wollte ich über einem mir bereits bekannten Weg absteigen. Der letzte Gesäuse - Vergnügungszug dieses Jahres war bereits eingestellt, und da der Nachtpersonenzug wegen seiner zu späten Ankunft für diese Tour nicht geeignet war, nahm ich mir am Samstag Nachmittag frei und fuhr mit dem Eilzug nach Gstatterboden, um dort die Nacht zu verbringen. Sonntag wanderte ich um drei Uhr früh unter dem dunklem mit Sternen bedeckten Himmel nach Johnsbach. Auf einer Bank, vor der geschlossenen Pforte des Donnerwirtes, stärkte ich mich mit einer Morgenjause aus dem Rucksack und trank Wasser vom nahen Brunnen, dabei leuchtete durch Wolkenbreschen des bedeckten Firmamentes das bleiche Licht der schmalen Sichel des abnehmenden Mondes. Langsam begannen sich unter der hohen Bewölkung die Konturen der Berge vom dämmrig werdenden Äther abzuzeichnen, die Luft war eher sommerlich lau als herbstlich kühl. Bald waren die leiblichen Bedürfnisse gestillt und ich schritt auf der steiler werdenden Straße weiter, am Kölbelwirt vorbei und dann auf den Weg hinauf gegen den Koderboden. Inzwischen war es Tag geworden, die hohen Wolken schimmerten rosig im Widerschein der sich den feurigem Horizonte nähernden Sonne. Ehe ich den Wald erreichte, erglänzten auch die umliegenden Höhen unter den ersten Strahlen des königlichen Tagesgestirnes. Bei der starken Quelle hoch oben im Walde verschnaufte ich, trank und füllte meine Feldflasche mit den erquickenden Wasser für tagsüber. Danach ging ich über den Serpentinenweg des Gamssteinhanges, überquerte den Gamssteinsattel und kam in das von den Wänden des Kleinen - und Großen Ödsteins begrenzten Kar. Eine großartige, schier unpassierbar erscheinende Felsenwildnis, durchrissen von einer schluchtartigen Rinne, sah ich vor mir emporsteigen. Von der Steinfallgefährlichkeit dieser Route hatte ich schon vernommen, doch bis jetzt blieb alles ruhig. Von Stille umgeben starrte ich die
graue Wand empor.
Nur
das
dunkle
Grün,
der
in
den
unteren
Partien
wurzelnden
Krummholzbestände
der
Gämsengärten
gab,
wenn
zeitweise
die
Sonne
zwischen
den
Wolken
hervorlugte und die wilde Szenerie
grell beleuchtete, der Düsterkeit ein
eindrucksvoll entfaltetes Leben.Ich hatte mich schon auf ein längeres Suchen des Einstieges eingestellt, jedoch die Abdrücke von Bergschuhnägeln und ein Steinmann leiteten mich zum Wandeinstieg, Rinnen und Kamine bilden natürliche Wege. Ohne mich lange aufzuhalten, klomm ich nach dem übersteigen des Wandfußes in der Wandrinne empor, glatter - wechselte mit brüchigem Fels und wie immer in solchem Terrain achtete ich, dass mir kein loser Stein abging. Durch eine Art von Lärmscheuheit war ich heute besonders vorsichtig, zu meiner Genugtuung blieb alles lautlos, doch ich sollte mich dessen nicht mehr lange erfreuen. Als ich oberhalb der Rinne über mit Rasen durchsetzte Felsen stieg und dabei fest in das Geäst des manchmal aus fast senkrechten Steinfugen ragenden Krummholzes griff, glitt ein ziemlich großer, von einem der Äste gehaltener Stein, dicht an meinem Kopf vorbei. Da ich beide Hände benötigte um mich festzuhalten, konnte ihn nicht erfassen und der Unhold trat seinen Weg in die bereits beträchtliche Tiefe an. Unter mir hörte ich ihn noch von Fels zu Fels schmettern und der Lärm wuchs, denn viele von ihm los geschlagenen Steine und das mitgerissene, lose Geschiebe wurde sein prasselndes Gefolge. Erst im Schutt des Kares kam die polternde Gesellschaft langsam zur Ruhe. Verärgert durch den von mir verursachten Tumult wollte ich weiter, doch als wäre der Steinfall ein Alarmsignal gewesen, hörte ich hoch oben das nun mir schon bekannte Geknatter von Steinen. Auch Lärm kann in Steinfall gefährdeten Gebieten einen Steinschlag auslösen, dachte ich mir. Schutz suchend kroch ich in eine durch einen kleinen Überhang gedeckte Felsnische und erwartete die gefährlichen Ungetüme. Zuerst kamen Gesteinstrümmer von ganz ansehnlicher Größe die alles was nicht fest angewachsen war mit sich reißend, gleich einem Wettersturm vorbei fegten, dann folgten schwirrend und pfeifend wie Geschoße die kleineren Stücke und fast etwas bedächtiger folgte der nach rieselnde Schutt. Es dauerte eine Weile bis sich der wilde Aufruhr der Unholde beruhigte und es trat eine fast unheimliche Stille ein. Noch vorsichtiger als bisher setzte ich den Aufstieg fort, bald näher, bald weiter von der unheimlichen Schlucht entfernt. Noch mehr als bisher musste ich während des anstrengenden Klimmens über die steilen Felsen, die Arme betätigen und das Krummholz half mir dabei mit seinen zähen Ranken. Meine Freude wuchs, weil ich mich auf den teilweise von Schuhnägeln und Bergstockspitzen eingeprägten Spuren immer zurechtfand, dort wo ich sie nicht sah lenkte mich ein Steinmann oder mein Instinkt.
Plötzlich
wurde
mein Vordringen immer schwieriger
und bald darauf schon gänzlich
gehemmt. Glatt und senkrecht ging es
vor mir empor, angesichts dieser
Ausgesetztheit wurde mir bewusst, "ich hatte mich
verstiegen".
In
Erzählungen von Bergfreunden habe ich von
solchen peinlichen Vorkommnissen schon gehört,
doch nun als Betroffener spürte ich erst was
es bedeutet:
"Wenn man weder vorwärts noch rückwärts kann."Vielleicht war ich wie so mancher Unachtsame, zu schnell geklettert, von der abgründigen Tiefe eingeschüchtert und von den Anstiegsschwierigkeiten ermüdet, in diese bedrohliche Situation gekommen. Zu meinem Glück, es war bei mir nicht ganz so kritisch, denn ich war weder müde noch nervös, einige Minuten entspannte ich mich durch kräftiges Atmen, dann betrachtete ich so lange die Umgebung bis meine Augen ein von Menschenhand zusammengefügtes Steinzeichen entdeckten. Es war auf gleicher Höhe, allerdings etwa hundert Meter weiter rechts, dazwischen lag die unbesteigbare glatte Wand. Obwohl es gefährlich war blieb es mir nicht erspart, ich musste einige hundert Meter, bis zum Ausgangspunkt meines Seitensprunges absteigen. Nur mehr einige Stellen erwiesen sich dann noch schwieriger, als sie vorher aussahen, doch allmählich ging es besser und schneller vorwärts. Der Gipfelfelsen des "Kleinen Ödsteins" kam zum Vorschein und bald darauf stand ich dort, wo ich im vorigem Jahr umgekehrt war. Nach diesem steilen, all meine Sinne höchst beanspruchenden Stiege, erfüllte es mich nun mit großer Freude, von nun an meine gescheiterte Gipfelbesteigung fortsetzen zu können. Damals hatte es durch Nebel und Regen trostlos ausgesehen, lange Zeit suchte ich ohne Erfolg die Wegfortsetzung, alles hatte sich gegen mich verschworen und das war Grund genug gewesen, ein weiteres Vordringen aufzugeben. Doch nun hinauf, denn der imposante Bau des nach oben hoch in die Lüfte reichende "Große Ödstein" machte den Eindruck, dass er noch eine ganz stramme Steigerei fordert. Deutlich sah ich oben den Gipfel hinter einem wilden Gratzacken emporragen, in der Tiefe erblickte ich meine erste nächtliche Unterkunft in den Gesäusebergen; die gänzlich vom Wald umgebenen Hütten der "Unteren Koderalm". Nun sind schon vier Jahre vergangen seitdem ich im Heu der Scheune geschlafen hatte, in dieser Zeit habe ich eine Anzahl von Gesäusebergen von denen mir immer einer schöner vorkam als der andere, bestiegen. Nun
war der mächtigste von allen, der "Große
Ödstein" an der
Reihe, seinen Gipfel zu erreichen ist
heute der Höhepunkt meines Strebens,
dachte ich.
In der Scharte zwischen dem
Kleinen- und dem Großen Ödstein erhebt sich eine
senkrechte glatte Wand, sie kann erst Hundert
Meter tiefer in einem Teilabschnitt der etwas
überhängig aber niedriger und griffig ist,
bestiegen werden.Die Plattenschlucht zwischen dem Teufelszahn und dem Hauptgipfel ist für den Weiterweg ein zeitraubendes, schwieriges und offensichtliches Hindernis. Etwas von der gewonnenen Höhe wieder verlierend folgte ich einem bandartigen Absatz auf die rechte Seite hinüber. Auf der rechten Seite der Plattenschlucht - Böschung klomm ich über hohe Stufen, durch Risse, kleine Kamine und von Band zu Band bis zum Gipfelgrat. Nun ist durch lockeres Geschiebe mit großen wackeligen Blöcken der steile Aufstieg sehr mühsam, fast gefährlich. Die Sonne brannte und ich war froh aus den weiß glitzernden, heißen Reflexen empor in die kühle Luftströmung des freien Grates zu kommen. Einige ausgesetzte Stellen, ein luftiger Gang angesichts der um mich allmählich versinkenden Umgebung, dann oh Freude, der Steinmann als Gipfelzeichen des "Große Ödstein". Umgeben von ungeheuren Abgründen, die den Berg noch markanter gestalten, ließ ich mich zu einer Rast nieder und entnahm aus den Tiefen des Rucksacks alles Essbare um mich zu stärken. Es dauerte nicht lange und ich war satt, denn zu sehr war mein Innerstes voll Freude, voll des beseelten Gefühl´s, im Glanz und in der Gloria eines Sonntages, nun endlich auf der heißersehnten Zinne zu stehen. Es war kein Wunder, wenn das junge, in seinem Glück schwelgende Herz vorläufig stärker war, als der den irdischen Genüssen unterworfene Magen. "Wer nie
allein und nur einem inneren Drang
folgend eine Berg erstieg um einsam
und zufrieden auf den Gipfel zu
stehen,
Bei manchen Bergwanderungen
begegneten mir unterwegs sehr viele Touristen,
die dann am Gipfel kleine Volksansammlungen
bildeten, doch inmitten dieser plaudernden,
lachenden und Witze machenden Menschen, hatte
ich nie das große Naturerlebnis.Dem ist die Stille, frohe und zugleich weihevolle Stimmung unbekannt, welche der Zauber schier Welt entrückter Höhen hervorruft." Nur auf einsamen Höhen empfand ich das große Wunder der Schöpfung und da ergriff es mich manchmal ganz gewaltig. Ein solcher Idealzustand ist heute und im Anblick der ringsum dicht gescharten Berge und der schwindelnden Tiefen, vergeht die Zeit wie ein schöner Traum, dachte ich. Als ich wieder einmal hinüber zu meinem kühn geformten Bergnachbarn dem Reichenstein blickte, erwachte ich plötzlich aus meinen Träumereien: Unheilverkündende dunkle Wolken waren mittlerweile am westlichen Horizont aufgezogen und verliehen dem Berg mit seiner bleichen Felsengestalt eine dämonische Wildheit. Nun war es höchste Zeit für den Abstieg, so nahm ich meinen Rucksack und verließ eilig den Gipfel. Kaum hatte ich ein Stück des Weges zurückgelegt, da hörte ich auch schon die aus der Ferne eindringlich zur Eile mahnende und dumpf grollende Stimme eines Gewitters. Eine besondere Konzentration wegen des lockeren Gesteines und das Suchen nach dem richtigen Abstiegs Ryhtmus, hemmte meine Schnelligkeit, es dauerte deshalb eine gute halbe Stunde bis ich nach dem schwierigsten Teil, wieder das große Couloir betrat. Nun donnerte es in kürzer werdenden Zeiträumen immer dröhnender und das Echo grollte in den Wänden, die Wolken über mir wurden bedrohend dunkler. Als ich an der Mündung meines Anstiegsweges vorbei am südlich abdachenden Kamm des "Kleinen Ödsteins", befürchtete ich den Beginn eines Infernos. Gott sei Dank war es nicht so und ich nützte die Frist um möglichst weit unten den kalten Umschlag des Gewitters zu verspüren. Im Angesicht der Gefahr und diese war nicht zu unterschätzen, verdoppelte ich die Schnelligkeit meines Abganges, als ich über den allmählich gratartig werdenden Fels abstieg, regnete es zwar noch immer nicht, aber ich fühlte ein durch die elektrisch geladene Luft ausgelöstes unangenehmes Prickeln. Um wegen der erhöhten Blitzgefahr schleunigst vom Grate zu verschwinden, hastete ich abwärts zur Gratscharte und jenseits dieser in die gegen Johnsbach gekehrten Wände. Im fahlen Dämmerlichte des grausigen Widerscheines der Blitze vom Reichenstein, sah ich in der Tiefe das jäh versinkende Gefels verschwinden und am leicht verschleierten Grunde des Tales, die Häuser Johnsbachs. -Wie schön wäre es nun da unten zu sein und vom Donnerwirt aus dieses grandiose Naturschauspiel des Gewitters geruhsam bewundern zu können, anstatt inmitten der entfesselnden Elemente, deren gröbsten Widerwärtigkeiten hinnehmen zu müssen! Das war beim vollen Anblick des düster gezeichneten Bildes vom herannahenden Unwetter, meine Gedanken. Doch schon bald beschäftigte mich wieder meine bedrohliche Lage, die keine Träumerei duldete sondern die angstlose Tat verlangte, denn die gewaltige Tiefe eines Tausend Meter - Abgrundes lag noch zwischen mir und Johnsbach. Diese Erkenntnis machte mich trotz der Notwendigkeit sorgfältig zu schauen um den Weg nicht zu verlieren, vorsichtig zu sein um nicht abzustürzen, noch flinker und während ich abstieg, halfen mir meine aus dem Vorjahr stammende Erinnerung. Diese leitete mich durch die unterhalb der Scharte steil verlaufende, immer breiter werdende und schließlich in eine flache, abschüssige Verschneidung übergehende Rinne über teils mit Rasenpolstern bewachsenen Felsabsätze tief im steilen Gehänge, nach anstrengendem langem Klimmen am Kirchengrat hinunter. Diesen Namen erhielt der vom KLEINEN ÖDSTEIN absinkende Felsenkamm, wegen seines Verlaufes in Richtung der Kirche von Johnsbach. Zufrieden, die Route ohne fehl zu gehen eingehalten zu haben, folgte ich jenseits der deutlicher gewordenen Wegspur und wo sie mir entging half mir mein Gedächtnis weiter. Dadurch bestens unterstützt ging es ganz flott durch die Wandrinne, die im unteren Teil durch eine Krummholzzone mit vereinzelten Bäumen und schließlich über einen steilen Absatz mit brüchigem Gestein, zur Steilschutthalde führt. Der anregende Verlauf des Felsenweges hatte meine Sinne so sehr beansprucht, dass ich mich nicht mehr um das Wetter gekümmert hatte, dieses war inzwischen verzogen und die Sonne lächelte durch leichtes Gewölk; der Ödstein entließ mich gnädig. Glücklich über die Gunst des Wetters, stieg ich über die Halde zu dem beginnenden Waldgraben hinunter und wanderte an einer Köhlerei vorbei nach Johnsbach. Nachdem meine hoffnungsvoll begonnene Bergfahrt so wunderbar verlaufen war, spürte ich einen mächtigen Appetit und einen noch mächtigeren Durst. Schnellen Schrittes eilte ich auf der Straße nach Johnsbach hinunter und saß bald im Gastgarten vor dem Donnerwirtshaus. Angesichts meines prächtigen Berges stärkte ich mich und überlegte mein weiteres Handeln. Es war fünf Uhr, da mein Personenzug nach Wien erst um elf Uhr abends fuhr, hatte ich noch viel Zeit. Während ich so sann fiel mir ein, dass ich noch nie im Bergsteigerfriedhof von Johnsbach war, um die Gräber der verunglückten Touristen zu besuchen. Deshalb nützte ich den mir vom Wetter, weil es mich so schnell vom Ödstein hinunter getrieben hatte, verschafften Zeitgewinn dazu. Mir war nachdem ich nach dem Öffnen des Eisentores den kleinen Friedhof betrat, als würde ich in einer anderen Welt zu der kein Hauch des menschlichen Getriebes mehr dringt, wandeln. Ich war allein inmitten der mit bunten Blumen geschmückten, vom düsteren Ernste der erhabenen Majestät des Todes umwitterten Grabhügel. Der Eindruck den diese geheiligte Idylle des ewigen Friedens hervorrief, war mir unerklärbar. Was mich so schmerzlich bewegte, wird mir ein Leben lang ein Rätsel bleiben und ich war froh in dieser Verfassung allein zu sein. Vielleicht war es der krasse Gegensatz, hervorgerufen durch den schnellen Übergang von der sonnigen Gipfelhöhe des Ödensteines, zur tiefen Schwelle des geheimnisvollen Schattenreiches? Oder war es nur ein angstvolles Schaudern ?
Obwohl die Namen der stillen
Schläfer; teils Einheimische, teils
Touristen, nur verschwommen vor meinen Augen
zitterten, dass ich sie nur mit großer Mühe
lesen konnte, trieb es mich von Grab zu
Grab, von Reihe zu Reihe um die Kirche
herum.
Ich habe schon Bergfriedhöfe, in denen viele Bergführer und Bergsteiger in Frieden ruhen aufgesucht, aber immer nur die Pietät des Lebenden gegenüber dem Totem empfunden, noch niemals aber spürte ich diese Ergriffenheit, wie auf diesem von herbstlich bunten Lauben umgebenen, einsamen und kleinem Gottesacker. Aus der gewaltigen Höhe blickten der vom Abendrot umflutete Kirchengrat mit seinen Türmen und die Wände des "Ödensteins" auf die zu ihrem Füßen liegende letzte Ruhestätte der gefallenen Männer, deren Kreuz - Inschriften mir vom Berg ihres Schicksals, wo die unabwendbare Parze plötzlich ihren Lebensfaden durchschnitten hatte, erzählten. Ich wollte mich schon entfernen, da hörte ich draußen Schritte, ein Priester erschien am Eingang, er sah mich und ging wieder. Es war der Pfarrer von Johnsbach ein schon älterer Herr, ich hatte ihn einmal an einem Tisch der Vorstube des Donnerwirtes, im unterhaltlichen und belehrendem Gespräche mit Johnsbacher Bauern, beobachtet. Bei den Touristen war er wegen seiner guten Gesinnung zu ihnen und durch sein originelles Wesen, sehr beliebt und bekannt. Gab es an Doppelfeiertagen beim Donnerwirt kein freies Bett mehr, verschaffte er den Schlaf bedürftigen Wanderern bei diversen Einheimischen Quartiere. Ich befürchtete, dass meine Verfassung den Augen des Pfarrers nicht verborgen geblieben war und um eventuellen Fragen die ich nicht beantworten konnte auszuweichen, wartete ich ein Weilchen und verließ dann schnell den kleinen Friedhof. Eine 1958, von
den alpinen Vereinen und von
Bergrettungsmänner errichtete
Gedenkstätte. In einem Kupferbuch und
auf Tafeln im Friedhofportal, sind die
Namen aller seit dem Jahre 1810, im
Gesäuse tödlich abgestürzten
Bergsteiger vermerkt. Auch
die Grabstätte der Gesäuse
Bergsteigermutter KATHARINA DITZ
befindet sich im Bergfried.
Mit der Entdeckung des Gesäuses als
hochalpines Touristenparadies für Berg
begeisterte Wiener bekam der Johnsbacher
Friedhof in der Steiermark eine neue
Aufgabe. 1885 trug man auf Stangen die
ersten Opfer vom Reichenstein herunter und
bettete sie zwischen den Johnsbacher Bauern
zur letzten Ruhe. Heute sind am Johnsbacher
Bergsteigerfriedhof 83 Verunglückte
bestattet. Der Friedhof wurde nicht
planmäßig angelegt, sondern wuchs nach und
nach. Alte Friedhof Pläne belegen, dass
bereits vor der Jahrhundertwende auch im
rechten Teil des Areals Gräber von
Einheimischen wie von Bergtoten angelegt
wurden. Der linke, südliche Teil des
Friedhofs, war eher den Einheimischen
vorbehalten, der rechte, also östliche und
nördliche Teil, vornehmlich den Bergtoten.
Ab den Fünfzigerjahren wurden die
Unfallopfer zwar weiterhin in der alten
Johnsbacher Totenkammer aufgebahrt, immer
häufiger aber dann in ihre Heimatorte
überführt. Das letzte Bergopfer fand Anfang
der Achtzigerjahre des 20. Jahrhunderts am
Johnsbacher Bergsteigerfriedhof die „ewige“
Ruhe.
Während ich im abendlichen
Dämmerlicht des scheidenden Herbsttages
durch das "Johnsbachtal" wanderte,
war ich so besonnen, dass mir auch die
faszinierende aus Schluchten Zinnen und
Graten bestehende Felsenwildnis, des sich
rechts neben dem Bach steil erhebenden "Ödsteines",
nichts abgewinnen konnte.
Erst als die zwischen den Baumwipfeln sichtbar werdenden dunkelpurpur verschimmernden Wände des Großen Buchsteines sichtbar wurden, kam allmählich die Stimmung die eine gelungene Bergtour immer auslöst, wieder zurück. Bei meiner Ankunft in Gstatterboden war es schon dunkel, doch begünstigt durch die angenehme fast laue vom Duft des Waldes angereicherte Luft, saßen viele Gäste auf der offenen Terrasse und im anschließenden Waldgarten an den beleuchteten Tischen, des Gasthauses. Im Blickfeld der aus schwarzen Bergwäldern dunkel und formverwischt nur mit den obersten Umrissen hervorragenden Silhouetten des Ödstein - Hochtorzuges, machte auch ich es mir da draußen bequem. Ich glaubte nun die Zeit bis zur Ankunft meines Zuges in ungestörter, beschaulicher Ruhe verbringen zu können, doch ich sollte noch etwas erleben, was mich anfangs ärgerte, aber dann erheiterte. Bei dem
um mein Begehren fragenden Wirt
bestellte ich eine Omelette und Wein,
gleich darauf kam eine am Nebentisch
Platz nehmende Gesellschaft hastig
wirkender Menschen. Als ob sie mit dem
nächsten Zug abfahren würden,
bestellten sie bei der durch ihr
geräuschvolles Auftreten rasch herbei
geeilten Kellnerin, Getränke und
Speisen, ein Mann davon verlangte eine
Omelette "aber bitte rasch"!
Schon nach wenigen Minuten brachte die Kellnerin das Gewünschte, darunter auch wie ich es mit sehr gemischten Gefühlen sah, auch für den ungeduldigen Herrn eine Omelette. Dieser erinnerte sich des Auftrages und enteilte mit dem Ruf: SOFORT! Nach geraumer Weile erschien er auf der Veranda, mit einem großen ovalen Teller, auf dem sich, wie mir vorkam, ein gebratenes Huhn befand, also wieder nichts für mich! Der Wirt stieg die paar Stufen in den Garten hinab und kam, begleitet von den neugierigen Blicken der Gäste an denen er vorbei gegangen war, direkt zu meinen Tisch. Je näher er kam desto mehr Blicke folgten ihm, an seinem mir zulächelnden Gesicht erkannte ich dass er zu mir kam. Gleichzeitig bemerkte ich, was mir schier ganz unglaublich vorkam, was er trug war kein Huhn sondern eine Omelette, die wegen ihrer enormen Größe die allgemeine Bewunderung ausgelöst hatte. "So bitte hier ist das Bestellte, es ist nur stark gewachsen weil sie solange warten mussten"! sagte schmunzelnd der Wirt und nachdem er mir die köstliche Speise vorsetzte, stand ich im Mittelpunkt aller Blicke. Da bleibt sicher was übrig, rief mir ein Herr zu, es war wie bei einem Schauessen, es fehlten nur noch die diesbezüglichen Wettabschlüsse. Mein Appetit war groß, die Riesenomelette war schmackhaft und leicht bekömmlich, so dass schon nach kurzer Zeit das duftige Gebilde der Kochkunst vom Teller spurlos in meinem Magen verschwunden war. Es schien als ob nun diese erheiternde Episode beendet sei, sie sollte sich jedoch in geänderter Form und in einer anderen Besetzung zu einem Zwerchfell erschütterten Höhepunkt aufschwingen. Viele Gäste hatten davon bereits die richtige Ahnung, die mir da ich von meiner nahrhaften Beschäftigung voll beansprucht war, noch fehlte. Als Augenzeugen meiner Riesenomelette und meines verschwenderischen Mahles, hatten zwei Touristen ebenfalls Omeletten bestellt. Sie waren der Meinung ebenfalls die großen Portionen zu bekommen und ihre diesbezüglichen erwartungsvollen Äußerungen, wurden durch den Zuruf eines Gastes! "Eure Omeletten werden noch größer sein", bestärkt. Bald verbreitete sich die zu erwartende Schadenfreude wie ein Lauffeuer und alle harrten gespannt auf das kommende Geschehen. Bald war es soweit; es wurden Normalportionen serviert, die im Vergleich zu meiner sehr winzig erschienen. Das allseits beginnende Gekicher wuchs an zu schallendem Gelächter, als wegen der geringen Größe der Speise, die Gesichter der Empfänger immer länger wurden. Dieses Mienenspiel geschah unwillkürlich aus dem Innersten heraus und war deswegen so komisch ausdrucksvoll, dass sich niemand mehr das Lachen verhalten konnte. Alle lachten, sogar der Wirt und die Kellnerin, die ohne es zu wissen die Urheber dieser Humoreske geworden waren, die Gesellschaft die es jedoch anfangs so eilig hatte zu ihren Speisen und Getränken zu kommen, war bei meinem Abgang noch immer anwesend. So endete mit Heiterkeit meine vom Anfang bis zum Ende gelungene, herrliche Bergfahrt. Ich nahm Abschied von dem mir zu einem Paradiese gewordenen Gesäuse und seinen Bergen, meinen Glücksbringern. Das Gelöbnis eines möglichst baldigen Wiedersehens endete in dem Wunsche, dass ein gütiges Schicksal es mir bescheren möge, die Berge, die mir in der Jugend den Weg wiesen der mein Leben entscheidend geprägt hat, noch viele Jahre besteigen zu können. Sie sollten mir einst im Alter noch immer so sein wie damals, als ich sie als Kind das erste Mal erblickte und so wie ich sie als Jüngling das erste Mal erstieg. Quelle: Anton Schuberts > handgeschriebenen Aufzeichnungen "Unvergessliche Stunden einsamer Bergfahrten im Zauber des Gesäuses" Das Entstehen einiger alter Raxsteige Raxbuch Seite 134 Gottfried Brandstätter > Viele
Wege auf der Raxalpe als Alm- und Jagdsteige
schon lange vor dem Beginn der
erschließenden Touristik in den 70er Jahren
des 19. Jahrhunderts. Von da ab wurden von
den alpinen Vereinen Wege geschaffen und
Markierungen angebracht, von erfolgreichen
Bergsteigern Pfade ausfindig gemacht und
erstmalig durchstiegen, die zur damaligen
Zeit als seht gefährlich und schwierig
galten.
Das Gaisloch wurde auf Veranlassung von Herrn Guido von List in Erinnerung seines am 5. Mai 1870 erfolgten Absturzes, wo er wie durch ein Wunder nur kleine Abschürfungen erlitten hatte, im selben Jahre noch vom Österreichischen Touristenclub gangbar gemacht. Der Gamsecksteig wurde von Herrn Moritz von Statzer ausfindig gemacht und im Jahre 1876 vom Österreichischen Touristenclub gebahnt und versichert. Die Teufelsbadstube ließ um das Jahr 1825 Erzherzog Johann für seine Jagdzwecke steigbar machen. Dieser Steig verfiel im Laufe der Jahre und wurde erst im Jahre 1877 von den Herren Fickeis und Kritschker durch Zufall wiederentdeckt und gleich durchstiegen. Im Einverständnis mit der Jagdverwaltung wurde der Steig vom Österreichischen Touristenclub instandgesetzt, gesichert und rot markiert. Der Klobenwandsteig, später Graf Hoyossteig genannt, war einer in den 80er Jahren ebenfalls für die Jagd geschaffener Steig. Auch er verfiel im Laufe der Jahre, so wie die Teufelbadstube. Erst 1912 (12 Jahre später) wird er wieder vom Österreichischen Gebirgsverein hergerichtet, gesichert und rot markiert. Auszüge aus dem "Berggedenken III" von Anton Schubert >. DAS ÖDSTEINLIED 1986 Vorstellung Kassette Morgenlied Lied Text Noten Gedicht ÖDSTEINLIED Vorstellung 1986 > > Anlässlich
des Anton Schubert Gedenkjahres 1986,
erlaube ich mir das dazu geschaffene
Ödsteinlied vorzustellen. Für diese
Melodie hoffe ich ihre Gewogenheit und
ihr Interesse hervor zu rufen.
Gleichzeitig soll auf diese Weise der
Versuch unternommen werden, den
Bekanntheitsgrad der Bergpoesie des
Schriftstellers Anton Schubert ihren
gerechten Stellenwert zu geben. in
seinen eindrucksvollsten Werk Der
Große Ödstein, hat er dieser Berg
Majestät ein unvergängliches Denkmal
gesetzt.
Am 1.051986 wurde aus diesem Grunde in der Weißen Höhle der Südwand des Kleinen Ödsteins eine Gedenktafel enthüllt und zusammen mit dem Anton Schubert Gedenkstättenbuch, den Bestimmungen zugeführt. Die Hochtorkette Ödstein - Hochtor - Planspitze, zeigt in geologischer Hinsicht einen Mannigfaltigen Aufbau der nach Südosten geneigten Schichtfolge, es reicht die dolomitische Basis des Ödsteins am höchsten hervor. Im Schichtwechsel zum Dachsteinkalk entstand die Höhle mit drei Ein- oder Ausgängen, die Begehung wurde mit einer Drahtseilsicherung erleichtert. Nach dem Wandeinstieg des Gamssattelweges wird die Wandschlucht unterirdisch fortgesetzt, vor der großen Wandfußhöhle kann der Zustieg von unter erfolgen. Nach einen Überhang 4+ und einen 180 Grad Umkehrkamin gelangt man, in den mit weißen Felsblüten, bewachsenen Gedenkraum. Weiterhin führt ein Schlupf in den Wintergarten, eine auch im Winter begrünte Felsnische der Südwand. Weiterhin wurde das Steigbuch des Abseilturmes restauriert hinterlegt.
Schon zeichnen Silhouetten Im Schlummer des Vergessen Vom Schlafe noch besessen Auf moos’gen Silberbetten. Das Lied von
meinem Leben.
Die Drossel singt vertraut, Die Wimpern, sie sind betaut Das Herz beginnt zu beben. Unwiederbringlich
ist
die Zeit,
Nebel Schleier fallen nieder, Sie geht und kommt nie wieder Im Odem der Vergänglichkeit. Unter Wolken ruhet das Tal, Von ferne rauschen die Bäume, Mir ist es als ob ich es träume Das
Märchen es war einmal. Steigbuch
Abseilturm
Es ragt der Ödstein steil hervor Im sonn'verklärten Widerschein Und wieder zieht es mich empor Zu seinem Felsenschrein. Jodler Mit ist es als ob ich träume In herrlich freier Natur, Umgeben vom Rauschen de Bäume Vom Schönem und Gutem nur. Jodler
Nur du allein du stein’ger Ries‘ In dem Gesäuse Paradies Mach dass, die Flamme wieder brennt Und man den Anton Schubert kennt. Jodler
ÖSTEIN ERINNERUNGEN
Samstag: Nach dem Aufstieg vom Koderboden,
beobachteten wir eine sich gemächlich in
die Gämsengärten des Ödsteines
zurückziehende, Gämsenherde. Am
Wandeinstieg, Gamsstein begann es zu
regnen, verständlicherweise wurde unser
Tatendrang gehemmt:
Eine seltsame Naturerscheinung begann; knapp über uns vor der Südwand hatte sich aus Nebelschwaden eine einzelne Regenwolke gebildet. Oh wie schade, alles ist ins Wasser gefallen! hörte ich rufen. Doch! So plötzlich wie der Regen gekommen war hörte er auf'. Nach dem Übersteigen des Wandfußrücken beendeten in der Südwandschlucht, Rudolf Bernhardt und Johann Glavanovits, die Ödsteinbegehung. Nur wer das Echo in den Felswänden kennt, der wird auch unsere Freude verstehen, als wir vom Gamssattel herauf, die Weisen der Oblarner Bergmusik erklangen. Das erste Frühlicht der Morgensonne beleuchtete bereits die höchsten Zinnen und Spitzen ein neuer Tag, mit all seiner Bergschönheit, eröffnete sich uns. So wie sich langsam die letzten Nebelschleier um den Gipfel des Großen Ödsteins auflösten, so kamen mir, damals alle meine Vorerlebnisse am Zauberberg Ödstein traumähnlich in den Sinn . . . 1974
PFingsten, Zinödl: Bei meiner ersten Fahrt
durch das Johnbachtal faszinierten mich
die wildromantischen Türme und Zinnen, die
wilden Schluchten und die zerklüfteten
Wände des westlichen Ödsteinfußes. Kurz
vor der Ortschaft, Johnsbach, führt ein
Felsentor durch den letzten Ausläufer des
Kirchengrates. Ich schlief damals in der
Heßhütte, die geplante Hochtorbesteigung
war mir wegen des noch vorhandenen
Altschnee zu schwierig, deshalb
bestieg ich Zinödl und die Gsuchmauer.
Er war unser,
Irgendwo in einem Bücherbasar der UNICEF
in Wien lagen zwei Stöße handgeschriebene
Hefte und Bücher, es waren lauter
sorgfältige Niederschriften von
Bergfabrten in den OstaIpe, geschrieben
von dem Wiener Anton Schubert >. Einen
kleinen Teil davon habe ich erworben.
Davon ist der "Große Ödstein", eine
außergewöhnliche Schilderung einer Ödstein
Besteigung, im Jahre 1893. Angeregt von
dieser Schrift, als einer der sich bisher
von schwierigeren Kletterfuhren enthalten
hatte, wagte auch ich mich an an den "Großen
Ödstein" heran.
Mein erster Besteigungs Versuch des
Ödsteines, im Jahre 1982; war sehr
mühselig, die Idee; den Kirchengrat vom
Felsentor vor Johnsbach zu begehen, war
reizvoll aber sehr abenteuerlich.
Ungewollt geriet ich in eine gewaltige Felsenszenerie, des West seitigen Bergaufbaues. Ein unüberwindliches Bollwerk von Türmen zwangen mich dabei wieder teilweise abzusteigen, mein zweiter Vorstoß scheiterte an dem Überhang einer Steilschlucht. Ein Gewitter zwang mich am "Kleinen Ödstein" umzukehren, ich wählte dazu den Gamsstein Abstieg. Es goss in Strömen um der Nässe zu entgehen suchte und fand ich in einer Schluchtwand Höhle Schutz und Unterschlupf für die Nacht.
Eine Woche später, erfüllt von der
Vorahnung des guten Gelingen meines
Vorhabens, ich bin noch im Dunkel Nacht
in die Südwand eingestiegen. Nach dem
Überstieg des Wanddfuß Rücken's
zur Wandschlucht, erweckte sofort der
eigenartige Schluchtauslauf mein
besonderes Interesse. Zufrieden mit
meiner bereits erbrachten Leistung
wollte ich ruhend den Tagesbeginn
erwarten. Jedoch von der Neugierde
getrieben, stieg ich nach einer Stärkung
zum Grund der Schlucht hinab. Nun kam
die große Überraschung. Die
Schlucht abschließende Gamsgarten
Erhöhung war nicht das Ende, ein Loch
geht unterirdisch nach unten weiter.
Der Kletterhelm: Etwas anorganisches, Rotes? – War ganz unten, wo der Schrund wieder zu Tage kam, zu sehen. Es kann nur von einem Menschen stammen, dachte ich, nun war es das Gebot der Stunde der Sache auf den Grund zu gehen. Nach einer Seillänge, fand ich schon den völlig intakten Kletterhelm und Gott sei Dank, ansonsten aber keinerlei Utensilien oder Spuren eines Menschen. Die Erklärung war logisch; das gesamte Fallgut der Wandschlucht muss durch dieses Nadelöhr und so war es auch mit dem vermutlich hoch oben verlorenen Helm. Nun - nach diesem Abstecher setzte ich durch meinen Fundus geschützt, den Aufstieg fort. Sonnenaufgang: Es war! ein prächtiger Morgen, würzig dufteten die taufrischen Gräser und Latschen, nur einige silberne Wölcken schwebten fast regunslos im purpurnen Äther, durchleuchtet von der Sonne, die die.höchsten Berghäupter golden überzog, hie und da – wärmte auch mich schon manch goldener Strahl. Ahnungsvolle Vorfreude! Von schönen Stunden des guten Gelingen, durchbebte michund erfüllte mein Innerstes mit jubelnder Freude. Ein wundersamer Bergtag mit einer mehrstündigen Gipfelrast, war nrir dann beschieden. Allerdings war ich am Gipfel nicht lange allein denn, bald erschienen Kameraden der Berge. Wegen meiner
frühzeitigen Gipfelankunft konnte ich
auch das Gebiet abseits des Weges,
erkunden. Das ist immer ein großer
Vorteil, denn dadurch lernt man den Berg
besser kennen, meistens findet man dabei
auch für eventuelle Biwakierungen
geeignete Unterschlüpfe oder man stoßt
auf besonders idyllische Plätze, wo man
zu einer Freinacht verführt wird. Der
Tag war ereignisreich; wenn man nach der
Plattenschlucht zwischen dem,
Teufelszahn und dem, Großen Ödstein, auf
einem Rasenband etwa hundert Meter nach
rechts wandert, erreicht man die mit
Moos bewachsene "Grüne
Höhle".
Die Straße zur Echokanzel ist ein breites nordseitiges Felsenband mit einer Verengung und führt schräg nach oben – zu einer Stelle die gegenüber der Teufelszahnwand liegt. Dem besonderen Echo an dieser Stelle verdanke ich eine Harmonielehre und eine einprägsame Fehlerrückmeldung und letzten Endes auch die Entstehung des Ödstein Liedes.
Draußen wütete das Unwetter und zog alle Register mit Donner- und Hagelschlägen sowie später mit gefrierenden Regen alle Register eines Wettersturzes. Wehe dem! – der solchen Gewalten in der Wand schutzlos ausgeliefert ist. Drinnen im Berg war bald ein Feuer entfacht und wärmte den zwar nicht idealen, aber trockenen Schlafplatz. Eigenartig, ich beobachtete wie der Rauch oberhalb eines Überhanges, wie bei einem Kamin abzog. Der Abend und die ganze Nacht lagen noch vor mir und meine Kraftreserven erlaubten es noch die Ursache der Abzugsströmung zu ergründen. Der Anfang war zwar, mit der Überwindung des Überhanges, sehr knifflig - doch unter Verwendung der Nothaken möglich. Die Kaminumkehr: Nun stand ich vor einem runden Kamin, je höher ich stieg umso eigenartig wundersamer, wurde mir zumute. Der kahle Fels wurde immer mehr von den weißen Kalkblüten durchsetzt, an einer Stelle gleich einer Messerkante kam es zur, senkrechten Kaminumkehr. Auch die Luftströmung zischte in den nun gänzlich weiß bewachsenen Kamin hinab – von Neugierde geplagt und ohne zu zögern auch ich. Am Seil mit voller Ausrüstung und landete freischwebend in einen ebenerdigen trockenen Raum der von mit sogenannten "Weißen Höhle". Ein Platz zur Nachtruhe und ein Ort wie geschaffen für eine Gedenkstätte an den Dichter Anton Schubert >, dessen Werk "Einsame Stunden im Gesäuse Zauber" mich auf den Ödstein geführt hat. Dort hatte ich auch meine Liegestätte gefunden und bald schon wandelte ich; im weiten Lande der Träume. Nur einige Stunden Schlaf iim Gämsengarten, in einer Wandnischen, in einem Schneeloch oder am Gipfel, regenerieren schon die körperliche Strapazen. Es gibt zwar immer Leute, oder richtig gesehen sind es Gewohnheitstiere, die behaupten sie könnten nur im eigenen Bett gut schlafen. TRAUM
Gleichzeitig mit der Natur, an einem
Morgen mit Schönwetter zu erwachen,
bleibt ein unvergessliches Erlebnis,
man fühlt sich wie neu geboren und
voll Tatendrang. Manchmal ist eine
Traumdeutung schwierig obwohl nur die
Fragmente in Erinnerung bleiben,
empfindet man von allen Epochen und
zeitlos von Lebenden und Toten, geträumt
zu haben.
Wie
ein Mondsüchtiger oder ein Geist,
wandelte ich in einem Friedhof von
Grab zu Grab und suche meine Eltern,
doch! - Plötzlich höre ich Stimmen
sprechen.
Nun
war der Zeitpunkt eines weiteren Vorstoßes
gekommen. Durch ein horizontales,
hufeisenförmiges und halb mit Geröll
gefülltes Loch, kam ich an einem
wundersamen Ort ans Tageslicht. Inmitten
der senkrechten Nordwand ist eine
grünbewachsene Nische – dem von
mir sogenannten Wintergarten.
Für mich, der aus dem Dunklen gekrochen
kam, war er ein Paradies. Viele Kräuter,
Sträucher ja sogar Pflanzen mit Blüten
in all ihrer Pracht, hatten hier ein
fruchtbares Gedeihen und den Schutz vor
den Frösten in dem durch ein Felsendach
geschützten Raum gefunden.
Ich
hatte verschlafen, die Sonne stand schon
hoch, der Vormittag war bereits
angebrochen. Auch ich
wollte vom Sonnenglanz umflutet sein,
deshalb ging ich auf die vorgelagerte
Felsenkanzel. Dann stand
ich, das erste mal und wahrscheinlich auch
das letzte mal in meinem Leben, Aug im Aug
mit dem Gams. Dieser schöne Anblick
prägte sich mir unauslöschlich ein:
Es war das Haupt mit seinen großen, runden, braunen Augen, den Losern, den Hörnern und dem Äser aus dem, ein verlegenes Räuspern drang, beide waren wir sehr überrascht von unserer Erscheinung und starrten uns eine Zeit lang wie gelähmt an. Das Tier verhoffte, es war wie die Fortsetzung einer meiner nächtlichen Träume, im wechselvollen Licht des jungen Morgen fielen die ersten Sonnenstrahlen auf den unten gegenüberliegenden Gamsstein. Tief unter mir im Kar des Gamsstein Sattels liegt die Maischgrube, eine Mulde gefüllt mit riesigen Felsblöcken die von oben wie Kieselsteine aussahen. Unter mir lagen, im Kar des Gamsstein Sattels, die haushohen Felsblöcke wie kleine Kieselsteine herum. Bald erreichte auch mich der wärmende Sonnenschein als Auftakt zu einem hoffnungsvollen, erwachenden Bergtag. Einen Tag nach der Berglesung am Grimminggipfel, erfüllte ich einen lang gehegten Wunsch meines Freundes, Herrn Johann > 1902 - 89, Sänger mit 500 Lieder im Gedächtnis, Musikant, Almvater und Wanderer - Schirmherr, durch eine gemeinsame Fahrt nach Johnsbach und dem Besuch des, Bergsteiger - Friedhofes.
HÖHLENWEIHNACHT
1985 Christtag: Aufstieg ⇑ Ost. Es ist mir in letzter Zeit ein Bedürfnis, für die vielen unbekannten Gipfelbuch- und Marterlspruch Weisheiten, eine Lanze im Kampf gegen die Windmühlen der Banausität zu brechen. Solche Sentenzen lösen bei mir, vor allem an Stellen wo Menschen verunglückt sind, immer intuitive Gedankenanstöße aus. Gams zu jagen war sein letzter Wille, da stand sein Herz plötzlich stille Es
war winterliches Schönwetter, am Wandfuß
war ein bis zum unteren Kluftausgang
reichender Schneekegel, fast problemlos
erreichte ich die Weiße Höhle. Am
Nachmittag sammelte - und transportierte
ich Brennholzvorräte in die Höhle.
Stefanitag: Vergrößerung des Wandausganges, Ebnung des Gedenkstättenraumes und Schaffung eines Tropfwasser - Sammelbeckens. Meine Freude war groß; im Wintergarten der Südwand hatten einige Farne und Pflanzen die Kälte überdauert. Den ganzen Tag fiel Schnee, um die Mittagszeit gab es kurzen Sonnenschein, am Abend versuchte ich vergeblich den, vom Schnee verschlossenen, oberen Klufteingang, zu öffnen. Es war die Nacht der Lawinen, sie donnerten über die Wandnische hinweg. Durch den Druck wurde dabei feiner Schneestaub durch den Wandausgang zu meiner Schlafstätte im Gedenkraum geweht. Am nächsten Tag war auch dieser Ausgang verschlossen, ich verließ die Weiße Höhle. Seit
meinem Weihnachtsaufenthalt in der Weißen
Höhle, habe ich mich mit dem Ödsteinlied
beschäftigt, in der Nacht vor der Abfahrt,
hatte ich die Melodie und den Text in das
Anton Schubert > Gedenkstättenbuch
eingetragen. Dieses Buch wollte ich in nun
der Weißen Höhle hinterlegen. Es war
Schlechtwetter mit Talnebeln, in den
vergangenen Tagen waren großen Mengen
Schnee gefallen. Bis zum Abend schaffte
ich die Wegstrecke bis zu den ersten
Felsen des Gamssattel - Anstieges.
Die Nacht eines Winterbiwaks kann eine Ewigkeit dauern, als sich der Himmel aufhellte und der Halbmond und die Sterne sichtbar wurden, setzte ich meinen Weg fort. "Das beste
Mittel gegen die Kälte ist die Bewegung."
Mit
den Steigfellen auf den Schiern im
glitzernden und klirrenden Pulverschnee zu
schreiten, war ein traumhaftes Erlebnis.
Mühsam aber kam ich im Kampf gegen meine
Müdigkeit und mit dem tiefen Schnee
vorwärts, in dem Skiidepot, einer
Wandfußnische der Südwand,
verbrachte ich die Nacht. Schlechtwetter
mit Schneefall verhinderte am nächsten Tag
den Aufstieg zur Weißen Höhle.
Anstiegsversuch nach 25 Jahren
Die Besteigung der Anton Schubert > Schlucht breche ich beim letzten Überhang vor dem Höhleneingang ab. "Ein Seil ohne Haken" ist immer ein Haken in der Sache. Es bleibt ja noch der Höhleneinstieg von oben, der alte Haken über dem Eingangsloch ist noch vertrauenswürdig. Nun stehen wir beide beim Überhang zum Umkehrschacht und auch am Ende unseres Seiles. Der Überhang hat noch die Doppelhakensicherung mit einem kurzen Aluseil, doch ich vermisse meine Fähigkeit für den Spreizschritt, auch hier ist die Tageslosung wieder Umkehr. Heute nach genau 25 Jahren weiß ich es nicht mehr wie es mir damals möglich war diese gefährliche ausgesetzte Stelle zu überwinden. Ob die Gedenkhöhle mit dem Wintergarten, außer von mir, jemals besucht wurde? Wäre im Gedenkbuch> gestanden, die Felsnische Wintergarten hat auch in der kalten Jahreszeit immer grünen Bewuchs. Der Wandabstieg hat einen etwas kribbeligen Abschnitt, der mir auch schon in der Vergangenheit immer im Magen gelegen war, so auch wieder heute. Letzten Endes habe ich bei dieser Tour nicht Günter eine Angst eingejagt, damit er von meiner Bergpartnerschaft geheilt ist, sondern mir selber. Der Durst treibt uns in die Randkluft zu plätschernden Wasser, Günter schwingt sich mühelos in die herzförmige Ausschmelzung mit Fenstern und wir stillen unseren großen Durst. Eine Person quert vom Gamssattel Kirchengrat zum Gamssattel Gamsspitz und verweilt auf halber Höhe des Gamsspitzes. Wir queren das romantische, von Latschen bewachsene Gamssattelkar "die Maischgrube", mit den kreuz und quer durcheinander gewürfelten, liegenden und stehenden Felsblöcken, ich finde ein waidmännisches Andenken für Günter von einem Lawinengams. Dieser ist ganz im Banne der Gämsen Beobachtung die zahlreich äsend auftauchen. Der wilde Abstieg rechts vom Gamsspitz hat es in sich, zumindest ist es ein Landschaftsteil der zwangsläufig vom Menscheneingriff verschont ist. Trotzdem sind wir froh als wir einen Forstweg erreichen und später einen vorbildlichen Wandersteig finden, der uns am Berg zurück hinein zum Kölbl führt. Unterwegs hatte sich Günter noch eingehend mit der Beobachtung einer Blindschleiche beschäftigt. Es ist bereits dunkel und wir stolpern fast über die vielen braunen eingewanderten Nacktschnecken auf der Wiese hinter dem Kölbwirtshaus. Dieses hat im Vergleich zu einst wesentlich vergrößert und viele, auch in Freien sitzende, Gäste geben ein Zeichen von guter Bewirtschaftung. Am Nebentisch sind Gesprächsfetzen von der begangenen "Jahn - Zimmer" Fuhre der Nordwand und vom Tod des Gernot Grogger am Grimming zu hören. Der Wert des Lebens oder der Gesundheit zeigt sich meistens erst bei Gefahr oder Krankheit. Um sein nacktes Leben zu zittern jedoch gleicht den Stumpfsinn vom: "Letzten Lebewohl der toten, aber trotzdem oft mit sterblich bezeichneten, menschlichen Überreste". Weiße
Höhle Ende
Anfang
Es wurde,
am 19650822 von der ÖAV - Sekt. ÖGV
Jugend aufgestellt, die zum gleichen Zeitpunkt
das Steigbuch des Hochtor - Ödsteingrates
hinterlegte. GIPFELBUCH GROSSER ÖDSTEIN Es
wurde, am 19800820 von Herman Maunz aus
Weng hinterlegt. Es ist ein Taschenkalender
und wegen der geringen Gipfelfrequenz ist
dieser erst halb voll
geschrieben. 19821020 Mein erster
Besteigungsversuch des schwer zugänglichen
Zauberberg und König des Gesäuses mit über
1700 m relativer Höhe.
⇑ Gamssattel 26. 05:00 Weiße Höhle Großer
Ödstein ⇓ Südwand Biwak
Kölbl 19821027<1>
Jahreserstbesteigung ⇑Gamssattel Kleiner Ödstein
Grüne Höhle Großer Ödstein ⇓ Gamssattel weiter
Rinnerstein Biwak 02. Festkogel ab
Kölbl 19860503<2>
⇑ Kölbl Gamssattel Weiße Höhle Kleiner Ödstein Grüne Höhle Großer Ödstein Gipfelbiwak Pfingstsamstag 17. Jahreserstüberschreitung Gipfelgrat Ödstein Hochtor Hesshütte ⇓ Kölbl 19860518<3> ⇑⇓ Gamssattel 19860628<4>
⇑ Kölbl Schneekarturm Festkogel Ödstein Anton Schubert >
Gedenkhöhle Gamssattel
⇓Kölbl 19910723<6> ⇑ Kölbl
Jahreserstüberschreitung ⇒ Gipfelgrat Ödstein
Hochtor Hesshütte zur Besichtigung der bisher
unbekannten Steinernen Bergretter von Carl
Hermann vor der ÖBR Diensthütte Haindelkar.
Ein neues Holzkreuz lag
bereit zur Austellung am Gipfel. Peternpfad
Wandverschneidung Biwak, Wolkenbruch, aus der
Felsnische kam ein Bach, von der Wand kam die
Traufe 03. Haindlkarhütte ⇓
Gsenkscharte 19980604<7> Es wurde
ungewollt eine Jahreserst -
Überschreitung^
mit all ihrer Landschafts- und Wetterschönheit,
am Ödstein lag ein neues Holzkreuz zur
Aufstellung bereit am Gipfel.
Bei der Suche nach Willi End, von ihm sind alle Aufnahmen im AV Führer Peter >, stieß ich auf das neue Ödstein Gipfelkreuz. Das alte Gipfelkreuz war aus Metall und somit auch gleichzeitig ein natürlicher Blitzableiter. Das neue Holzkreuz wurde zwar mit dem Hubschrauber auf den Großen Ödstein transportiert, doch an den Blitzableiter hat man nicht gedacht.
ÖDSTEINKANTE
2002 Textende
ÖdsteinkanteAm Eckpfeiler des Gesäusekamms: Eine Begehung der Nordwestkante des Großen Ödsteins. Kurz nach 6h morgens verlassen Rudi und ich das im unteren Johnsbachtal abgestellte Auto und begeben uns auf die Suche nach den spärlichen roten Markierungspunkten, die uns ins Ödsteinkar leiten. Wir steigen zuerst durch Wald, dann ein Bachbett nutzend, zwischen Latschen und schließlich mühsam über lockere Schuttströme in den entlegenen, rinnenartigen Winkel unter der düsteren, 700m hohen Ödstein - Nordwand. Den Einstieg markiert ein herabhängendes Seilstück, welches die Stelle vermutlich auch bei Schneelage gut kenntlich macht. Diesmal ist der Wandfuß jedoch trocken. Während wir die Seile durchziehen, entdecken wir im Kar weitere Kletterer, die rasch näherkommen. Für die nächsten Stunden übernehmen wir beide die Routensuche, die anderen folgen uns dicht; an den Standplätzen rennt der Schmäh auf wienerisch, nieder- und oberösterreichisch, nicht unangenehm angesichts der großartig - ernsten Umgebung. Die Kletterschwierigkeiten sind vorerst moderat. Vor den beiden wesentlich schwierigeren Schlüsselseillängen, etwa in der Hälfte der Tour, befindet sich ein schöner Gratsattel, in dem wir kurz Pause machen. Der Ausblick ist hier schon überwältigend, vor allem auf die gegenüberliegende Westwand des Ödsteinkarturms. Dann kommt bald der härtere Teil: Rudi führt zunächst eine Seillänge über dachartig abwärts geschichtete Platten bis zu einer Stelle, von der mehrere Varianten weiterführen, die auf unterschiedliche Weise versuchen, mit einem etwas größeren Überhang fertig zu werden. Nun bin ich dran, quere nach links über raue Platten, lege einen Klemmkeil, finde einen neuen Zwischenhaken, weiß dann aber fürs erste nicht mehr weiter. Einige Minuten vergehen mit Herumprobieren. Rudi hat mir später einiges über meine verbalen Äußerungen an dieser Stelle mitgeteilt... Schließlich ist es klar: weit nach links auf einen Trittbrett artigen, rissigen Vorsprung gespreizt, dann schwierig entlang mehrerer alter Haken gerade hoch, und über einen Spalt in leichteres Gelände und zum nächsten Stand. Was dann noch folgt, ist ein langwieriges sich - Heranarbeiten an ein schräges breites Ausstiegsband, aber die Hauptschwierigkeiten liegen hinter uns. Bald haben wir Sonne. Der Ausstieg führt auf den obersten Kirchengrat, wenige Minuten vom Gipfel entfernt! Es ist 3h nachmittags. Wir ziehen die Bergschuhe an, verstauen die Klettersachen, fallen über unsere restlichen Ess- und Trinkvorräte her. Auf dem Gipfelkreuz sitzen zwei Kolkraben dicht nebeneinander. Bei unserem Näherkommen gleiten sie lautlos ins Ödsteinkar hinaus, elegant, mit gespreizten, glänzend schwarzen Federn, als wollten sie allen Kletterern zeigen, wie man sich in den Bergen bewegt. Kolkraben unterscheiden sich von Alpendohlen durch ihre Größe sowie durch die schwarzen Schnäbel und Füße, und sie sind perfekte Kunstflieger. Wir machen eine ausgiebige Gipfelrast, warten noch auf die nächste Seilschaft, plaudernd, fotografierend, sitzend und stehend auf der wunderschönen Gipfelplatte. Das Wetter scheint uns Zeit zu lassen, doch die Bewölkung nimmt langsam zu. Als wir uns gegen 4h an den Abstieg über den Kirchengrat machen, freue ich mich eine Zeitlang über die gute Markierung und über allerlei nette Stellen, die wir in ziemlichem Tempo abklettern. Wir passieren den blau markierten Abstieg zum Gamssteinsattel und queren den kleinen Ödstein. Dann jedoch wird der Abstieg zusehends mühsamer. Hunderte Meter Schroffengelände werden abgeklettert und der Höhenmesser belehrt uns unerbittlich darüber, wie langsam wir an Höhe verlieren. Es folgt ein etwas einfacheres Stück bis zur Johnsbacher Scharte, dann geht es nach Süden hinunter. In einer endlos scheinenden, trockenen Felsrinne wird steil hinuntergelaufen und abgeklettert, dann wechselt die Markierung in eine noch weitaus unangenehmere Nachbarrinne, wo wir mit Steilstufen, Geröll und Steinschlag noch einige Zeit herum raufen. Aber schließlich nimmt uns im Wald ein netter Weg auf. Nach 1500 Höhenmetern wilden Abstiegs landen wir gegen 7h abends am Talboden. Der Himmel hat sich mittlerweile stark verfinstert, das Farbenspiel zwischen fahlem rosa und dunkelviolett könnte einen Maler begeistern, verheißt aber nichts Gutes. Erster Donner knattert in den Wolken. Geschwind mache ich mein beim "Ödsteinblick" abgestelltes Fahrrad flott und flitze die immer steiler werdende Strasse talauswärts, um das Auto zurückzuholen, und das möglichst noch vor dem Gewitter. Während ich unter den ersten Regentropfen durch Johnsbach rolle, löst sich von einem der Häuser schräg vor mir die dunkle Gestalt eines schlappohrigen fetten Hundes, dessen Jagdinstinkt plötzlich erwacht ist und der Anstalten macht, mich seitlich anzuspringen. Das hat mir noch gefehlt, unmöglich, bei dem Tempo auszuweichen, kein Helm auf dem Kopf, die Straße schon feucht, verfluchtes Vieh! Wild entschlossen trete ich noch kräftig durch und lenke dabei stur geradeaus, der Hund ändert im letzten Augenblick die Richtung und ich bin vorbei, Krankenhaus ade! Das Auto ist erreicht, und während ich das Rad hinein lade, bricht das Wetter so richtig los. Einigermaßen durchnässt bin ich bald darauf wieder beim "Ödsteinblick", wo Rudi schon beim Bier sitzt. Forelle essen, Bier trinken, einer nebenan lärmenden und qualmenden Raftinggruppe ausgeliefert, überdreht, aber glücklich verbringen wir den Abend und wanken dann zu Bett. Um 3h morgens wachen wir unvermittelt auf. Meine Beine schmerzen. Rudi schaut aus dem Fenster. "Was ist?" "Es regnet." "Na, passt ja!" Gelächter. Ende. Schönwetter am nächsten Tag wäre doch schlimm. Man müsste in dem Zustand glatt noch eine Tour gehen . . . Textanfang Ödsteinkante INFO
Die Ödstein-NW-Kante (erstmals
begangen auf etwas anderer Route von
Angelo Dibona 1910, weiteres siehe
[1]) wurde neulich saniert, was eine
beachtliche und dankenswerte Arbeit
darstellt. Die sanierte
Routenführung ist in [2]
dokumentiert.Beim Einstieg dürfte es sich nach den Beschreibungen in [1] um die Einstiegsvariante "Preuss/Relly" handeln. Die Standplätze sind durchwegs mit je einem Bühlerhaken saniert und nicht immer leicht zu finden, denn an Zwischenhaken gibt es nur einen weiteren Bühler in der 2. Schlüsselseillänge (nach [1] ist dies die Variante "Redlich/Stefansky") und ein paar Normalhaken, fast alle recht ehrwürdig. Die beiden Schlüsselseillängen sind im Topo [2] für freie Kletterei mit 5 bzw. 6- bewertet. Ansonsten liegen die Schwierigkeiten nicht über 3+, dazwischen gibt es auch etwas Gehgelände. Das Topo in [2] ist brauchbar, wenn man berücksichtigt, dass mehrere Seillängen in der Darstellung ausgelassen wurden, und zwar: eine Seillänge im Bereich der dargestellten 3. Seillänge "50m, 1" (letztere ist entweder wesentlich länger als 50m, oder wir haben einen Standhaken übersehen - gleichviel, es ist praktisch ein Band mit Gehgelände) eine Seillänge im Bereich der direkt an der Kante verlaufenden Wegführung in der unteren Routenhälfte eine kurze Seillänge nach dem darauffolgenden Linksquergang und Kamin "3, 50m" (dieser Linksquergang dient nur dazu, einige Gratbuckel zu umgehen, hinter denen sich der "gr. Absatz" verbirgt - nicht zu früh nach links queren!) eine Seillänge im Bereich der schräg links aufwärts weisenden Wegführung nach den beiden Schlüsselseillängen. (Hier nach eineinhalb Seillängen die Rinne verlassen und auf ihrem linken Begrenzungsrücken weitergehen. Dann keinesfalls zu früh nach rechts abbiegen - mehrere Verhauer Möglichkeiten - am besten nach dem Bild auf S.395 in [1] orientieren!!) Der von uns im Abstieg begangene Kirchengrat [3] (das ist der Normalweg auf den grossen Ödstein) ist sehr mühsam, reicht stellenweise an Schwierigkeitsgrad 3 heran und sollte in keiner Weise unterschätzt werden. Textanfang Ödsteinkante
Willi
End Werkverzeichnis Rother
Verlag
Alpenvereinsführer (AVF) Gesäuseberge -
Ennstaler Alpen Glockner- und
Granatspitzgruppe Venedigergruppe Neuauflage
im März '06. Gebiets-
und Auswahlführer (GF) Glockner-,
Granatspitz-, Venedigergruppe - mit
angrenzenden Berggebieten Neuauflage im Juli
'07 vergriffen GF Dachsteingebirge
vergriffen AVF Lienzer DolomitenAnmerkung: Wie kam ich zu diesen Bericht? Bei der Suche nach Willi End, von ihm sind alle Aufnahmen im AV Führer >, stieß ich auf das neue Ödstein Gipfelkreuz. Das alte Gipfelkreuz war aus Metall und somit auch gleichzeitig ein natürlicher Blitzableiter. Das neue Holzkreuz wurde zwar mit dem Hubschrauber auf den Großen Ödstein transportiert, doch an den Blitzableiter hat man nicht gedacht. Von > hat nach meinem Wissensstand nur der Ofensetzer Gruber Rudolf miz Gefährten die Östeinkante begangen. GIPFELBUCH Bei der Besteigung des Kleinen Ödsteines über die Straße mit der Echokanzel, erfreute mich ein flirtendes Dohlenpaar. Seit Oktober 1985, gibt es ein neues Gipfelkreuz, das Gipfelbuch wurde am, 29.09.1985; von Manfred Üblacker und Johann Zacharias, hinterlegt, es ist anzunehmen das sie auch die Gipfelkreuzaufsteller sind. Nach dem Abstieg über die, Gamssteinroute", fand ich zur Nächtigung einen Baum: Seine unteren Astreihen waren vom Tiefschnee zeltartig zu Boden gedrückt, dadurch war um den Stamm, ein von Süden zugänglicher schneefreier und windgeschützter Hohlraum entstanden. ⇑Kirchengrat
Höhlen Biwak 19. ⇓Gamssattel
19821027<1>
Jahreserstbesteigung 19860502<2>
jeweils am
Gipfel 19860517<3> 19860628<4>
Südostwand Waidhofner Weg, 4 - 5 17
Seillängen. Abstieg: 400 bis 500m abklettern
zum Gamssteinsattel, 2.Grad. Diese
Eintragung in unserer Tourenpartnerbörse hat
anscheinend nicht allzu verlockend
geklungen.
Die
kurze Bemerkung über den (leider
notwendigen) Abstieg war wohl eher
abschreckend und wurde durch ein
verheißungsvolles Foto einer bildschönen
Wasserrillenplatte aus dem Xeis - Führer
nicht aufgewogen.
Aber Christian war fest entschlossen, diese Tour im Frühjahr 2005 an Land zu ziehen, und blieb beharrlich, wenn auch mit Hintergedanken ("na ihr seids ma Alpinisten..."). Nach der Bereinigung von Wetter- und Terminproblemen blieben nur noch drei Unentwegte übrig, Bärbel, Hans und Christian, und sie bildeten eine Dreierpartie an einem wolkenlosen Samstag Mitte Juni. (Unentwegte = Die sich den Weg nicht nehmen lassen) Abends
beim
Johnsbacher
Kölblwirt
beschlossen,
um
5h
aufzustehen,
abendgegessen,
im
Bett
geräkelt,
tramhappert
aufgestanden,
ansatzweise
gefrühstückt,
den
Wald
hinaufgewankt,
den
"Mini
- Gletscher" samt Randkluft am Wandfuß
beäugt, eine schon anwesende Seilschaft
abgewartet, grasige Felsbuckel hochgestiegen
und gequert, schließlich mit zunehmender
Munterkeit die sich langsam aufsteilende
Wand hochgeturnt, dann Wasserrillen,
Wasserrillen, Wasserr...
Wunderschön und etwas schmerzhaft: Wasserrillen. Teils seicht, gerade für die Finger- und die Zehenspitzen. Dann wadltief, O-beinig zu gehen, Rille links, Rille rechts, den scharfkantigen Steg dazwischen zum Krallen. Und plötzlich geht gar nichts mehr. Der Schuh steckt fest, die Wasserrille hat sich darin verbissen wie ein Hund. Beim Versuch, sich loszureißen, läuft man Gefahr, rücklings aus der Platte zu kippen.
Glücklicherweise gibts einen Haken, halt
dich fest (reine Notwehr - hat mit
technischem Klettern nichts zu tun) und reiß
ihr den Schuh gewaltsam aus dem Maul. Er
sieht schlimm aus. (Heisst nicht die
Nachbarroute "Gummikiller"?) Je höher, desto
toller, die Kletterei ist nun wirklich
traumhaft! Die beiden Männer vermissen bei
Bärbel ein wenig die erwartete Begeisterung:
(12.
Seillänge:) "Ja, mir gefällts eh gut" --
"des klingt aber net ganz überzeugend..." Eine bildschöne, steile
Fünfer-Seillänge, wandig, mit nur mehr
angedeuteten Rillen, und noch eine Länge,
dann ist der Ausstieg erreicht. Christian,
wie immer gipfelhungrig, braucht dringend
den Blick hinüber ins Ennstal und gibt sichs
noch bis zum Gipfelkreuz des Kleinen
Ödsteins. Alles endet irgendwann, auch die
Gipfelrast fällt schließlich dem Abstieg zum
Opfer. Blaue Markierungen, wie gut!
Abklettern, abklettern, ab- -wo? Ganz nach
vor gehen, senkrecht runterschauen,
tatsächlich, da geht er weiter, dieser
"Zweier", traut sich was! Die ersten paar
mal lachen wir noch. Bis der Zweier dann
durch eine Steinschlagrinne "sickert", in
der alle Trümmer unabhängig von ihrer Größe
nicht nur locker sind, sondern auch wirklich
abgehen. Bis er eine Gras und Fels Kanzel
nicht nur senkrecht nach unten verlässt,
sondern in einzelnen Metern sogar ein
bisschen hängt. (Zitat Oliver König:
"überhängendes Zweiergelände!" - mit
verhaltener Abscheu ausgesprochen) Am
coolsten bleibt noch Hans: "I kenn de Gsäus
- Schluchten, de schaun halt net besser
aus..." Gämsenstandplätze sind immer an landschaftlich schönen und markanten Stellen. Ich atmete im Gleichklang mit der ringsherum in der Frühlingstimmung pulsierenden Natur, musizierte und beobachtete die, zum Festkogel wandernden, Skitourengänger. Während ich so gedankenversunken vor mich hin sann, erschreckte mich plötzlich ein lautes Plumb! - mit einem folgenden Wasser platschen, von der Schneekarturm - Südwand her. Dort schoss durch die Sonneneinstrahlung plötzlich befreit der Inhalt; einer zugefrorenen Felsenquelle oder eines Schmelzwasser - Einschluss, hervor und stürzte kurze Zeit als Wasserfall von der Wand. Nachmittags beim Abstieg; suchte ich unterhalb der Koderalm eine Route in der Nähe des Wasserfalls. Da dies nicht möglich war, umging ich die Wand taleinwärts. Oberhalb dieser Wand beobachtete ich eine große Natter: Zuerst bewegte sie sich langsam auf einem flachen, von der Sonne erwärmten Felsen, dann bei meiner Ankunft stellte sie sich tot. Der Ödstein, der mir in den drei vergangenen Frühlingstagen viele unvergessliche Erlebnisse beschert hatte, verabschiedete sich mit einem in der Abendsonne aufflammenden Gipfel, ich aber wanderte talauswärts zu meinem Fahrzeug. Dass ich aber trotz der Atomstrahlungs - Gefahr - Warnungen, wegen der Reaktorzerstörung in Tschernobyl, eine Gesäusebergfahrt unternommen hatte, war vielleicht unvernünftig, aber was wäre das Leben noch wert, wenn man auf solche Freuden verzichten müsste? Christihimmelfahrtstag: Anstieg; Gamssattel Ost Oberer Klufteingang, Schlechtwetter mit späteren Übergang des Regens in Schnee, Anbringen einer Stahlseilsicherung beim Oberen Klufteingang, Erweiterung des Südwandausganges, Ebnung des Wintergartens, Höhlennächtigung. Schlechtes Wetter mit Nebel und teilweisen Aufhellungen unterhalb der Südwände querte ich zum Schneekarturm, dieser Turm hatte es mir angetan. Vom Westgrat her bestieg ich seine letzte Vorhutspitze und sah schon deutlich den Gipfelbuchbehälter, doch die einsetzende Angst ließ mich umkehren. GIPFELGRAT
ÖDSTEIN HOCHTOR JAHRESERSTBESCHREITUNG
Gipfelnacht auf dem Großen Ödstein, das Gipfelkreuz mit einem grünen Schutzanstrich versehen. Von der Felsenkanzel des Wintergartens der Weißen Höhle und während des Aufstieges im Nebel hatte ich, schöne Gämsen - Anblicke. Am Abend löste sich der Nebel auf und das im Wetterbericht vorhergesagte Schönwetter, trat ein. Mit ihrem goldenen Scheine färbte die Sonne zum Abschied den Gipfel des Großen Ödsteines, fasziniert blickte ich auf den Trojani Hochweberspitze, auf den Grimming, auf das Schießeck und auf die zahlreichen anderen, mir bekannten und unbekannten Berghäupter. Ein Gipfelfreilager bei Schönwetter, ist stets ein Erlebnis von bleibenden Erinnerungswert. Die Stelle rechts vom Trojani, am Wölzer Tauernkamm wo die Sonne untergetaucht war, leuchtete noch einige Zeit im Flammenschimmer und war dann bald am lohenden Horizont nicht mehr zu erkennen. Wenn man im Leben die Gnade besaß die Wunder der Schöpfung erleben zu können, dann wird man auch dem Übergang in die ewige Nacht, gelassen entgegensehen. Das Leben ist unser wertvollster Besitz, wir bekommen es geschenkt und verlieren es wieder. Doch bereits in die Wiege wird uns ein Blankototenschein gelegt, nach dem Gesetz nach dem wir alle angetreten sind, müssen wir auch abtreten. Das Lebensablaufdatum, bestimmt einerseits das Schicksal, andererseits im wesentlichen wir selber. Was aber wird bleiben, von dem was wir schreiben? Es ist wie bei den Sonnenauf - oder Untergängen, die Außergewöhnlichen vergisst man nicht.
Steigbuch Historie: Für den am 15.07.1942 abgestürzten Bergkameraden Robert Recher von den Städtischen Bühnen Graz, wurde hier eine Gedenkstätte von seinem Bergfreund Otto Schärf errichtet. Es war ein, am 22.08.1965 hinterlegtes nun aber verschlissenes Steigbuch vorhanden. Es wurde, am 18.05.86 zur Instandsetzung vom Verfasser mitgenommen und im Kopierverfahren erneuert. Das Original ist im Archiv Hasitschka > Admont, am 28.06.86 auf wurde es wieder hinterlegt. Steigbuch 1965 hinterlegt erste Eintagung F. Dibl. Von 1965 bis 1984 haben sich 460 Personen eingetragen, dies ergibt einen Jahresdurchschnitt von ungefähr 23 Personen. Die letzte Eintragung 10.07.84 Andreas Porman AV Leoben 1986 Buch restauriert und erweitert, die vorhandenen Eintragungen blieben durch Ablichtungen erhalten. Das Originalbuch wurde dem Archiv Hasitschka > in Admont zur Verfügung gestellt.
27.
Freitag:
Schönwetter,
⇑ Gamssattel - Ost, Besuch der
"Weißen Höhle" durch den "unteren
Klufteingang", Gamsgarten
Nächtigung. Geht man am Südwandfuß
der Gamssattelwand in Richtung
Westen, gelangt man zur geräumigen
"Spaltenhöhle". 19860628.
Samstag: Schönwetter, Besteigung
des "Kleinen Ödsteins" über die
"Straße" mit der "Echokanzel",
Besteigung des "Großen Ödsteines",
Abstieg in die Scharte,
Hinterlegung des instand gesetzten
Gipfelgrat - Schartenbuches. ⇓
Abstieg in der "Großen
Ödsteinostwand - Verschneidung"
links neben der "Großen Höhle"
dann in Richtung "Festkogel" in
der Umgehu
ng der Abschlußwand.<2>
Es wurde, am 19810802
hinterlegt. Besitzt
die ältesten N-Wandanstiege im Hochtor
Ödsteinzug. Nach
fünf Stunden vergeblichen Suchens nach
der Südost-Kante über möglicherweise
neue Route den Gipfel erreicht.
Verlauf zwischen Südostkante und
Pichelweg, Anstieg an linker
Begrenzungswand der Schlucht, zwischen
Großen Ödstein und Ödsteinkar, 90% IV,
3 Stellen V. 19860621
05:00 ⇑ Kölbl Gamssattel Weiße Höhle
Südwand Biwak 01. Jahreserstbesteigung
Kleiner Ödstein Grüne Höhle Großer Ödstein ⇓
Gamssattel weiter Rinnerstein Biwak 02. ⇑
Festkogel ⇓ Kölbl
03.05.19860503.<1> 19860509
Normalanstieg<2>
⇑ Kölbl Ödstein Festkogel Südschluchtverschneidung Festkogel ⇒ Hochtor Gewitternacht Biwak 25. Hesshütte Sulzkar Lugauer ⇓ Radmer 19860726<4> ⇒ Überschreitung Gipfelgrat Festkogel Ödstein 19910723<5> ⇒ Jahreserst Überschreitung Gipfelgrat Ödstein Hochtor 19980403<6> Südwandriss V
plus Erstbegehung Helmut Abel
TVN Weng, Karl Kröll TVN
Hieflau.
⇑Kölbl Schneekarturm Festkogel Ödstein Anton Schubert > Gedenkhöhle ⇓ Gamssattel Kölbl 19910723 Unter
dem Zeichen des Kreuzes, habe ich hier oben
eine
einsame, aber wunderbare Nacht verbracht.
Reinhard
Maurer 19850928-29.
vielbesuchte Höchsterhebung Kreuzaufschrift
⇒ Jahreserstüberschreitung Gipfelgrat Ödstein Hochtor Hesshütte 19860518<1> ⇑ Kölbl Ödstein Festkogel Südschlucht Verschneidung Festkogel Hochtor Gewitternacht stehend im Biwak 25. Hesshütte Zinödl Sulzkar Lugauer ⇓ Radmer 19860726.<2> ⇒ Gipfelgrat Ödstein Hochtor Jahreserst Überschreitung 19980403<3> Dem
Gedenken der Bergkameraden
29.
Donnerstag - Fronleichnamstag: Anstieg
im Regen, mein Vorhaben war die
Verschneidung der "Großen
Ödsteinostwand" zu
besteigen, um das in Stand gesetzte "Gipfelgrat
- Schartenbuch" zu
hinterlegen. Den ganzen Tag und
die Nacht verbrachte ich im Biwak, in
der Nacht war der Regen in Schneefall
übergegangen.Franz Wegscheider Stud. Phil. und Ernst Glatta Bankbeamter gewidmet, welche auf der Jahn Zimmer Route der Hochtor Nordwand, mit ihren Gefährten Otto Margulies und Hans Spiegler am 28. Juni 1928; den Bergtod fanden. Gedenktafel westlich vom Hochtorgipfel 19860530. Freitag: Am Morgen waren fünfzehn Zentimeter Neuschnee gefallen, auf Grund von Fährten sah ich, dass sich Gämsen in der unmittelbaren Nähe meines Zeltes aufgehalten hatten. Es war dichter Nebel, ich stand halb im Zelt und halb im Freien, als ein "Gams" unmittelbar neben mir vorbeischoss, blitzschnell wie ein Pfeil tauchte er auf und verschwand im Nebel. Zuerst war ich zu Tode erschrocken, aber dann habe ich fast zu Tode gelacht. Da das schlechte Wetter anhielt brach ich die Bergfahrt ab.
⇑⇓
Johnsbach Gsuchmauer 2114m
Pfingsten 19740602<1> ⇑Kölbl
Ödstein Festkogel Südschlucht Verschneidung
⇒ Festkogel Hochtor Gewitternacht stehend im
Biwak 25. Hesshütte
Zinödl Sulzkar Lugauer ⇓
Radmer 19860726<2>
1986 Samstag: Nach dem Aufstieg vom
Koderboden, beobachteten wir eine sich
gemächlich in die Gämsengärten des Ödsteines
zurückhiehende, Gämsenherde. Am
Wandeinstieg, Gamsstein begann es zu regnen,
verständlicherweise wurde unser Tatendrang
gehemmt:
Eine seltsame Naturerscheinung begann; knapp über uns vor der Südwand hatte sich aus Nebelschwaden eine einzelne Regenwolke gebildet. Oh wie schade, alles ist ins Wasser gefallen! hörte ich rufen. Doch! So plötzlich wie der Regen gekommen war hörte er auf'. UMKEHR Nach dem Übersteigen des Wandfußrücken beendeten in der Südwandschlucht, Rudolf Bernhardt und Johann Glavanovits, die Ödsteinbegehung. Nur wer das Echo in den Felswänden kennt, der wird auch unsere Freude verstehen, als wir vom Gamssattel herauf, die Weisen der Oblarner Bergmusik erklangen. Das erste Frühlicht der Morgensonne beleuchtete bereits die höchsten Zinnen und Spitzen ein neuer Tag, mit all seiner Bergschönheit, eröffnete sich uns. So wie sich langsam die letzten Nebelschleier um den Gipfel des Großen Ödsteins auflösten, so kamen mir, damals alle meine Vorerlebnisse am Zauberberg Ödstein traumähnlich in den Sinn. Wieder hörte ich Töne von Stefan Kukula und seinen Musikgefährten, in Erwiderung spielte ich auf der Melodica das Ödsteinlied. Die Nebelschleier gaben den Gipfel des Kleinen Ödsteins und den scharfen Teufelszahn frei. Es war wie bei einer Denkmalenthüllung, der weiße Nebelvorhang zog sich am Gipfelgrat empor und gab auch den im Glanze der Morgensonne glänzenden Gipfel des "Großen Ödsteines", frei. Was nun passierte war sehr unvernünftig, entgegen jeder Sicherheitsregel, stürmten wir alle den Gipfel. Dementsprechend, leistungsmäßig gestaffelt war auch unsere, Gipfelankunft. Der Senior, Stefan > traf als Letzter am Gipfel ein, doch dies hatte seine besondere Ursache. Nach dem Wand Überstieg zum Gipfelaufbau des "Großen Ödsteins", hatte sich Stefan, bei dem nach unten führenden Quergang verirrt und kam ungewollt auf den Teufelzahn. Dieser ungewollte, aber nicht ungefährliche Seitensprung, hat einige Stunden gedauert. "Beim Abstieg vom Teufelzahn hatte er einen Abrutscher gehabt und hatte sich dabei beim Festhalten die Hände aufgerissen". "Das Zusammenbleiben einer Gruppe am Berg ist eine der wichtigsten Sicherheitsregeln in den Bergen". Wir alle: Karl Minhard, Stefan Schefberger, Johann Trimmel, Hans Wiesnegger Ottensheim vulgo Geiger und meine Wenigkeit waren froh dass, kein Bergunfall passiert war.
Liebe
Bergfreunde! Herzlich
willkommen,
auf der "Ödsteinmajestät"
und seinem Gefolge, im
Zauber des Gesäuses. Es
freut das ihr die Mühen
des Aufstieg` nicht
gescheut habt, um hier
oben eine Feierstunde, im
Gedenken an den Wiener
Alpinisten, "Anton
Schubert >",
zu feiern.
Zuerst wollen auch an die die Bergsteigermutter Frau Katharina Ditz, aus Gstatterboden, - in Stille Gedenken. "Carl Hermann >", der Vater der Weitwander Bewegung, ist in seiner Studienzeit in Graz, oft von dort aus mit dem Fahrrad zu Gesäuse - Wanderungen, nach Gstatterboden gefahren. So kam es, dass der Student die gütige, "Mutter Ditz" kennen und schätzen lernte. Gestern nach der Weitwanderer Messe in der Pauluskapelle, auf der Weinebene, hat er mir von davon erzählt. Wer weiß heute noch; dass "Carl Hermann", einmal "Kletterlehrer im Gesäuse war" oder, dass er einmal nach einem Bergunglück am Ödstein, "den örtlichen Totengräber im Bergsteigerfriedhof Johnsbach ersetzte". Obwohl, "Mutter Ditz", selbst nicht mit Reichtümern gesegnet war, schenkte sie so manchen armen Bergsteiger, ein Stück Brot und einen Schluck Milch. So wie "Maria" der Inbegriff der Gottesmutter im Volk ist, so galt "Frau Katharina" als die Mutter der Bergsteiger. Sie ruht in Frieden im Bergsteigerfriedhof in Johnsbach. Seine Schriften jedoch zeugen davon er war, mit Leib und Seele, ein literarisch gebildeter Bergwanderer. Seine Erzählung, "Der große Ödstein", ist die Ursache unser heutigen Gipfel - Zusammenkunft. Mit seiner Notiz; die er hier bei seinem Gipfelaufenthalt gemacht hat, soll er nun posthum zu Wort kommen.
Wer nie allein
und nur einem inneren
Drange folgend, einen Berg
erstieg um einsam und
zufrieden auf dem Gipfel
zu stehen, dem ist
die stille, frohe
und zugleich
weihevolle Stimmung
unbekannt, welche
der Zauber schier
Welt entrückten
Höhen, hervorruft.
Ein paar mal, ist es mir schon momentan vor lauter Schwindel in den Knien weich geworden, fast wäre ich beim Rudolf und Johann unten geblieben. Dann aber nach diesen kritischen Stellen, zog es mich auf den Gipfel hinauf und ich bereue es nicht, dass ich heute hier heraufgegangen bin. Von Selztal her fließt die Enns gemächlich dahin, doch ab dem Gesäuse - Eingangstor wird sie ein "schäumendes Wildwasser". Deshalb der Name, "Gesäuse"; weil oft der Wind zusammen mit der brausenden Enns, durch das Felsental saust. Berg Heil! "Karl Minhard" aus Schwechat NÖ Unser altersmäßiger Benjamin, "Hans Wiesnegger >" vulgo Geiger im Zeiringgraben ist in der unwahrscheinlich kurzen Zeit, von 2¾ Stunden, von Johnsbach über den Kirchengrat her, aufgestiegen. Noch vor kurzen bist Du noch vom "Kleinen Ödstein" zur Scharte gegangen, wir haben uns gewundert wie schnell Du auf den Gipfel gekommen bist. Von meinem Elternhaus "Geiger", in unserer Heimatgemeinde "Oberzeiring", gehe ich zwei Stunden auf das "Schießeck". Vom "Schießeck" her sah ich mir den,"Großen Ödstein" schon genau an, im Gesäuse war ich, außer auf dem "Großen Ödstein" schon auf allen Bergen. In dem Gipfelbuch der "Hochweberspitze" habe ich von Deinen Aktivitäten gelesen und im vorigem Jahr am "Grimming" war ich irrtümlich einen Tag zu spät dran, aber heute klappte es mit meiner Ankunft und mit dem dem Wetter. Berg Heil! "Hans Wiesnegger" geb. 1941; Ottensheim OÖ Unser ältester Bergfreund ist, "Stefan >" , er hat heute hier am Ödstein eine hervorragende Leistung vollbracht. Sein Gipfelkampf war am härtesten, denn einen Teil seiner Energie hat er vorher ungewollt in den Teufelszahn investiert. Eine besondere Leistung möchte ich gerade nicht sagen, aber als der Älteste der Gruppe ist es klar, dass man schon etwas an den Kräften zerrt. Ich hatte Pech; als die Burschen schon weit voraus waren, da bin ich vom Weg abgekommen und habe mich auf einen wilden Turm hinauf verstiegen. Eine Stunde bin ich dort herumgestiegen und nur ganz schwer wieder hinabgekommen. Beim Abstieg habe ich mir die Finger aufgerissen, deswegen das Blut an meinen Händen. Meine Anstiegszeit beträgt nun einschließlich der Pausen; "sechs Stunden", das ist keine hervorragende Zeit, trotzdem war ich bei meiner Ankunft sehr erschöpft. Aber nun habe ich mich schon etwas erholt und bin glücklich, dass ich trotz meines Fehltrittes, noch geschafft habe den Gipfel des "Großen Ödsteines" zu besteigen. Berg Frei!, heißt mein Beitrag, zu dieser Feierstunde. Im Jahre 1981; ist mir einmal etwas über das Bergwandern eingefallen und daraus wurde ein Gedicht:
Der Ödstein ist
wunderbar, wenn ich es
gesundheitlich und
leistungsmäßig
schaffe, besteige ich
ihn vielleicht noch
einmal, aber dann
etwas weniger unter
Zwang ruhiger und
eventuell mit einer
Biwakierung. Berg
frei! Stefan
>"
Schattendorf
1929 - 2005
Wienerneudorf
UMKEHR
Auch die
"Öblarner
Bergmusik > "
hatte
sich in der "Wandschlucht"
zur "Umkehr"
entschlossen. Mit
Rudolf und Johann,
wurden sie vom"Erich",
des Österreichischen
Bergrettungsdienstes
Johnsbach, durch die
unterirdische Kluft
der Weißen Höhle und
die fortlaufende
Schlucht, abgeseilt.Herr August ">" hatte unsere Begehung von Johnsbach aus mit dem Fernglas beobachtet. Bei unserer Abschlussgeselligkeit im Gasthof Ödsteinblick, waren wir zum Abschied wieder alle vereint. Ein schöner Bergtag am Ödstein, bei dem der Berg auch seine Gefährlichkeit zeigte hatte, ging mit Musik und Freude zu Ende. Der Ödstein hatte uns alle, dank des Rettungseinsatzes von, "Erich", wieder gnädig entlassen. ÖDSTEIN
- ABSCHIED
Nach der Gipfelbucherneuerung, verließ ich ihn auf dem Südgrat und in einer Höhenwanderung nach Oberwölz. Dann nach einer Autonächtigung, bestieg ich als vierten Berg den "Großen Ödstein". Aufstieg bei Schönwetter links vom Schneekarturm, Besteigung des "Schneekarturmes" über den Westgrat. An derselben Stelle wie vor fünf Jahren, sah ich wieder eine Kreuzotter. Damals hatte ich aus Angst, die Besteigung des "Schneekarturmes" auf dem Westgrat abgebrochen. Inzwischen wurde ich Berg erfahrener, die Begehung des Westgrates und Turmbesteigung war problemlos. Vor der Besteigung des südostseitigen Gipfelwand des "Festkogels", machte ich eine Pause. Durch eine Unachtsamkeit verlor dabei, meinen roten Kletterhelm. Diesen Helm hatte ich vor acht Jahren in der "Kleinen Ödstein" - Südwandkluft gefunden, er hatte mir damals den Weg in die "Weiße Höhle" gezeigt. Acht Jahre war er mein treuer schützender Begleiter gewesen, der auch meinen Kopf beim Abtransport des alten Grimming - Kaiser Gipfelkreuzes, durch die Zinnoberwandrinne vor Steinschlag - Schäden, bewahrte. Wie
gefunden so
verschwunden.
Die
Suche nach dem Helm
war aussichtslos,
deshalb fand ich mich
betrübt mit seinen
Verlust ab. Das "GIPFELGRAT
- SCHARTENBUCH"
in der Scharte
zwischen dem "Großen
Ödstein" und
dem Abseilturm und das
Gipfelbuch am "Großen
Ödstein",
waren außer einigen
Eintragungen,
unverändert geblieben.
Bei dem Besuch der
"Weißen Höhle",
stellte ich im "Anton
Schubert >"
Gedenkbuch fest, dass
noch kein Mensch
diesen Ort betreten
hat. Später habe
ich dann erfahren "Erich"
aus Johnsbach hatte
die Gedenkstätte schon
besucht – er hatte
sich aber nicht in das
Buch eingetragen.Gämsen, Gämsen und nichts als Gämsen war die Losung des Tages, sie waren mir nah und sie waren ferne von mir, um 22 Uhr war ich bei meinem Fahrzeug. Der Nachklang des schönen Bergtages und der Zauber der angebrochenen Nacht, spiegelte sich in meinem Geiste wieder. Im Mondschatten des "Großen Ödsteines", wurden Erinnerungen aufgewühlt, dieser Berg hat mir unvergessliche Erlebnisse geschenkt, die meiner Neigung zur Natur einen tieferen Sinn gegeben haben und all dies verdankte ich "Anton Schubert >". Allmählich spürte ich die Strapazen des Tages, in einer bleiernen Müdigkeit, man kann es kaum fassen was man an einem Bergtag alles erleben kann, war mein letzter Gedanke bevor in einem traumlosen Tiefschlaf versank. Als ich munter wurde war es noch stockdunkel und das war gut so, denn dadurch wurde mir der Abschied vom Ödstein leichter. Bei der Fahrt am Grimming vorbei durch das Ennstal, wurde mir wieder leichter ums Herz, ich freute mich auf die geplante Besteigung des "Großen Knallsteins", von der Tuchmooralm aus. "Der Wanderer"Hölderlin >", " >" durch die Hölle zum Knallstein und vieles andere entstand. Doch niemals mehr hat mich je eine Lektüre, wie die von "Anton Schubert >" so sehr wie damals verändert und seitdem wurde mir erst richtig bewusst, wie groß die Macht von "Geschriebenen" sein kann. Gedächtnisaufzeichnung 1995 Als Dank für das alte Gipfelgratschartenbuch Ödstein Hochtor widmete mir Herr Hasitschka > Admont das, für Gesäuse Freunde unentbehrliche Buch: Licht und Schatten im Gesäuse 100 Jahre ÖBRD Gesäuse, von Gschwandtner, Hasitschka, Scheb. In dieser Lektüre fand ich eine Abbildung des Steinernen Bergretters eine mir bisher noch unbekannte Plastik von Carl Hermann. Sie ist vor der ÖBRD Diensthütte Haindlkar aufgestellt und aus örtlichen Konglomerat gemeißelt. Zur Besichtigung wählte ich den Weg über den Ödstein - Hochtor Gipfelgrat zur Hesshütte und über den Peternpfad ins Haindlkar. Es wurde ungewollt eine Jahreserst Überschreitung 19980604<07> mit all ihrer Landschafts- und Wetterschönheit, am Ödstein lag ein neues Holzkreuz zur Aufstellung bereit am Gipfel. In der Hesshütte hatte ich vor zu nächtigen und betrat die gute Stube. Außer mir war noch zwei Leute in der Hütte aber sie waren auch nur Eintagsfliegen gewesen. So blieb ich allein über, allein – dachte ich in einer Hütte ? Dann doch lieber eine Freinacht. Schon lange ist es her als ich hier, zu Pfingsten im Jahre 1974, die Nacht verbracht hatte. Das ist aber gelinde ausgedrückt, die Hütte war damals so gerammelt voll, dass nur mehr das Gastzimmer zur Hüttenruhe zur Verfügung stand. Vom Peternpfad habe ich schon sehr viel gehört und war der Meinung er würde sich für einen Abendspaziergang gut eigenen. Es kommt aber immer alles anderst und vor allem anderst als man sich es gedacht hat. Es kam die Dämmerung es kam die Nacht und ich kam auf den Neuschneefeldern von der Markierung ab. Weiter zu gehen wäre wohl nicht klug gewesen - so suchte und fand ich einen idealen Biwakplatz. Es war eine Wandnischenhöhle in der Nähe der Schlucht Verschneidung. Reste von Sardinen Dosen und ähnliche Relikte zeugten davon, dass ich nicht der Erstbenützer dieses Gemaches gewesen war. Kaum war ich am Einschlafen da kam ein Wolkenbruch, der ganze Wasserschwall sammelte sich in der Schlucht und wurde zum fallenden Strom, der einige Meter von mir entfernt vorbeischoß und immer größer wurde. In meinem sicheren Raum fühlte ich mich geschützt und war froh jetzt nicht im Bereich der Schlucht weggespült zu werden. Doch dies währte nicht lange, in meiner Behausung gab es eine unterirdische Verbindung und aus sickerte Wasser hervor und schwoll zu einem Bach, fürwahr keine angenehme Schlafsituation! Ich musste hinaus aus dem Loch und draußen bekam ich die Traufe voll von oben von der Wand. Hinterher erfuhr ich, dass dieses Gesäuse - Gewitter große Schäden verursacht hatte, doch ein Gewitter geht wieder vorbei – nach einigen Stunden kam der Mond zum Vorschein und alles sah wieder friedlich aus. Nur der Sturzbach in der Schlucht erinnerte an das Unbill. Es war keine feuchtfröhliche - sondern eine nasse Nacht doch der kommende Tag trotzte wieder voll Sonnenschein. Ich kam zum Besichtigungsziel dem Steinernen Bergretter von Carl Hermann - hatte aber noch immer nicht genug von den Flüssigkeiten und tröstete mich mit einigen Bierkrügen. Erstmals überschritt ich dann die Gsenkscharte und wanderte gemächlich durch das romantische Jonsbachtal zu meinem Ausgangspunkt dem Kölblwirt zurück. Ob es nun der letzte Abschied vom Ödstein war stand oder steht in den Sternen, doch gewiss ist: Zwei Tage in der Natur können ein ganzes Leben ausfüllen und bei mir war es Gott sei Dank mit erbauenden Sinn. 1998
Anton Schubert
>
Wien, Quelle, wie
gestochen handgeschriebene
Bergprosa, erstanden am
Missionsbassar im Jahre
1982. Aus den mehreren
aufgelegen Stößen dieser
Literatur, wurde eine
kleine Auswahl getroffen,
die Qualität der Schriften
wurde leider erst später
festgestellt. Auszüge aus
den Tourenbüchern, von den
unvergessenen Stunden
einsamer Wanderungen.
Suchkriterien:
12.09.1891 Samstag Die
gestörte Sparafeldtour, mit
dem damals 19 Jahre alten
Bruder Franz.1994-10-31 Herrn Dr. Braun Alpenkurhotel Knappenhof A2651 Reichenau a. d. Rax. Entschuldigen Sie bitte mein langes Schweigen und, dass ich erst jetzt ihrem Wunsche entspreche, etwas vom Ödstein und Franz Schubert zu senden. Bei der Durchsicht des alten Exemplars des Östeinprofiles, entschloss ich mich es neu für eine Sonderausgabe zu gestalten und Ihnen mit der Tondokumentation Ödstein und dem WGB zu senden. Die Qualität des Tones hat im Laufe der Jahre etwas gelitten, der Schirmherr Johann Ploder, der Bildhauer Karl Hermann, der Bauer Rauch, sind bereits in die Ewigkeit eingegangen. In der Anton Schubert Forschung kam ich noch nicht weiter, die Suchkriterien sind auch sehr gering. Anmerkung: Zu seiner freien Verwendung, wurden dem Autor des „Rax Hüttenwirtbuches,“ Herrn Dr. Braun†, alle Raxberichte von Anton Schubert zur Verfügung gestellt. HISTORIE
Es
besitzt einige stolze
Gipfel, die nur
mittels Kletterkunst
bezwungen werden
können. Auch die
schwierigsten
Kletteranstiege haben
ihre Berechtigung, sie
vermitteln das
Erlebnis - von
gewaltigen
Wandfluchten mit
Türmen und Graten,
davon kann der
Bergwanderer auf den
markierten Wegen,
keine Vorstellung
gewinnen. Andererseits
kann man sich des
Eindruckes nicht
erwehren, als ob im
Gesäuse bereits eine
Übererschließung
stattgefunden hätte.
Hier kann nur jeder
für sich selbst eine
exakte Grenze, des
Sinnvollen ziehen und
ein vergleichendes
Urteil, über die
Bedeutung all der
schwierigen Neutouren,
soll den Besteigern
vorbehalten bleiben.Er ist der eindrucksvollste und aussichtsreichste Gipfel des Gesäuses, mit einer relativen Höhe von 1700 m ist er besonders von Westen her imposant anzusehen. Der nach Osten hinziehende Verbindungskamm mit dem Hochtor ermöglicht einer der herrlichsten Gratwanderungen im Gesäuse. ANSTIEGE: Kirchengrat, 5½ Std., Gamssteinsattel, 5½ Std. Südgrat: Pichl- Panzer und Peterka - Kofler Südwand:1899; F. Panzer - E. Pichl Peterka - Kofler - Weg Südostwand:1919; O. Friedmann - G. Mayer Südostkante: Fischer - Peterka Nordwestkante: Horoschowsky Aus dem Ödsteinkar:1910; L. Rizzi - A. Dibona - G. und M. Mayer H. Püchler - H. Schneller - L. Magyar - Weg Preuß - Relly - Weg Redlich - Stefansky - Weg Südost- Ödsteinkarwand: Kolb Verschneidung zwischen Ödstein und Ödsteinkarwand: Poppinger Nordwest- Ödsteinkarwand:1897; Pfannl - Maischberger-Weg 1900; Gams - E. Pichl - Weg, Langsteiner - Phillapitsch - Rössel - Weg Gipfelfallinie; Gerlich - Lindenbach Nordwestverschneidung; Knebl - Peterka. TEUFELSZAHN 2120m: Felsenturm nach der Scharte zwischen Kleinen- und Großen Ödstein, der Einstieg befindet sich etwa 50m südöstlich unter der Scharte.
Bei
der von der
Bahnstation
beginnenden
Wanderung auf
der Fahrweg in
das
Johnsbachtal,
entrollt sich
dem Betrachter
ein
Gebirgspanorama,
das im Bezug auf
Seltsamkeit der
Bergformation
und der
überraschenden
Lichteffekte
einzigartig ist.
Man ist entzückt
von den reichen
Wechsel an
lieblichen und
wahrhaft
großartigen
Szenerien, und
ich übertreibe
gewiß nicht,
wenn ich sage,
dass es geradezu
unmöglich ist,
die
überwältigende
Fülle von
Eindrücken
wiederzugeben,
welche wir auf
dieser Wanderung
empfangen.
Eine Felsenwildnis schauerlich schöner Art ist es, die uns da umfängt: Die vielzackigen, ausgewaschenen Berggipfel, die bizarren Felsgebilde, die teils senkrechten und teils überhängenden reichdurchfurchten hohen Steinwände. Zügellos über mächtigen, zum Absturz bereiten Felstrümmern und entwurzelnden Baumstrünken, über riesige Lager von Schutt und Geröll, herunterdosende Alpenbäche, geben tiefe Einblicke in die geheimnisvolle Werkstätte der ewig schaffenden Natur; Die hier den Anlass zu allerlei Sagen, wie zum Beispiel der vom "Amtmanngalgen", gegeben hat. Nach F. A. Kienast, Quelle: Ennstalführer 1905; von Karl Reiterer Um Mitternacht - erschien "Luzifer", er sprach: "Ein Jahr lang will ich als dein Diener sorgen, dass du alles was du willst bekommen sollst". Daraufhin unterschrieb der Amtmann den Vertrag des Seelenkäufers . . . Von nun an lebte der Amtmann im Überfluss, nichts war ihm zu teuer, alles war ihm nicht gut genug und wenn er betrunken war, ließ er den Teufel auf dem Tisch tanzen. Eines Tages befahl er dem Teufel: "Du besuchst jetzt, in meiner Gestalt meine Frau und entschuldigst dich für das lange Fernbleiben". Als der Teufel die Stube der Amtmannsfrau betrat, empfing ihn diese; mit einer wahren Flut ärgster Beschimpfungen. Mit gellender Stimme schrie sie in höchster Wut: "Du Lump, du Gauner! Wo warst du so lang? Warte, ich werde dir helfen!" Und schon fuhr sie mit allen zehn Fingern ihrem vermeintlichen Gatten ins Gesicht und zerkratzte es jämmerlich. Dann riss sie ihm büschelweise die Haare aus, ergriff den langen Besenstiel und drosch mit solcher Gewalt auf ihn ein, dass ihm Hören und Sehen verging und er winselnd zur Tür eilte. Da erhielt er noch einen gewaltigen Tritt in die runde Hinterseite und flog in einem weitem Bogen, auf die kotige Straße hinaus. An einen anderen Tage befahl der Amtmann dem Teufel: "Gehe in meiner Gestalt nach Hall und schlichte den Streit der Bauern". Mit zwei Löchern im Kopf, mit einem schmerzhaft verrenktem Arm und mit blutendem Rücken, humpelte der Teufel mit geschwollenen Füßen zu seinem Herrn zurück. "Amtmann!" - schrie der Teufel in höchster Wut; du bist schuld, dass mich die Bauern so zugerichtet haben als ich Frieden stiften wollte "Warum schreist du so"? erwiderte der Amtmann, geh nach Admont zum Hofrichter, dort wird dir die volle Gerechtigkeit zuteil werden". Bescheiden betrat der Teufel in der Gestalt des Amtmannes, die Kanzlei des gestrengen Herrn Hofrichters.- Dieser den Amtmann erkennend, sprang sogleich so heftig von seinem Stuhl auf, dass dieser krachend umkippte. Mit zornbebender Stimme - krebsrot in Gesicht - schrie der Richter!: "Du Schurke, du Erzlump, du Spitzbube, du Saufbruder! Wo sind deine Abrechnungen? - Wo ist der Zehent der Bauern? - Na warte ich will´s dir schon besorgen! - Schani, Toni! - Bringt die lange Bank. Sie warfen den Armen bäuchlings auf die Bank und spannten die Eisenbänder um seinen Körper. Mit einen gekonnten Ruck, der auf eine gute Übung schließen ließ, riß ihm der Gerichtsdiener Schani auch noch die Hose herab. "Fünfzig mit den Haslinger Stöcken" schrie der Richter und schon klatschten die fünfzig wohlgezielten und gar kräftig mit den astigen Haselnussstecken geführten Hiebe, auf die entblößte Rundhinterseite des armen Teufels nieder. So arg, wie du mir mitgespielt hast, ist es bestimmt noch keinen Teufel ergangen. In diesem Augenblick stand der Teufel in seiner wahren Gestalt vor dem erschrockenen Amtmann, packte ihn und fuhr mit ihm durch die Luft in die Johnsbacher Schlucht. Hier warf er ihn an der Stelle nieder, wo noch heute die beiden hohen Felssäulen knapp neben der Straße, stehen. "Ein Jahr ist vorbei, wähle jetzt als letzte Gnade, auf welche Art und Weise ich dich umbringen soll", schrie der Teufel. "Wenn ich schon sterben soll lieber Luzifer, so kannst du mich da oben zwischen den beiden Säulen aufhängen". In der ganzen Umgebung stand aber jedoch kein Baum, der für das Querholz lang genug gewesen wäre. "Schurke"! Schrie der Teufel voll Grimm und Zorn und seine Augen sprühten wie Feuer, ich armer Teufel, du bist sogar für die Hölle zu schlecht, scher dich doch zum ......! Nein das geht nicht! Bevor du in die ewige Verdammnis eingehst, lebe zur Strafe mit deiner eigenen Frau, sie wird besser wie ich dafür sorgen, dass du "die Hölle bereits auf Erden hast". Mit diesen wutschnaubenden Worten, gab der Teufel dem Amtmann eine fürchterliche Ohrfeige, spuckte Feuer und Schwefel aus und - war im nächsten Augenblick verschwunden. Der Amtmann erschauderte in Mark und Bein, der kalte Angstschweiß stand ihm auf der Stirne, er kniete nieder bekreuzigte sich und seine Seele war, von allem Bösen, befreit. Unweit des Bachlwirtshauses, am Eingang zum Johnsbachtale, stehen noch heute die zwei hochaufragenden Felssäulen, den der Volksmund den Namen "Amtsmanngalgen" gegeben hat. Nach F. A. Brauner, Quelle: Steir. Bauernkalender 1955
A
B
Anderseits des malerischen Kammes erblickte ich in beträchtlicher Tiefe einige Häuser Johnsbachs. Friedlich ruhte das dämmernde Tal inmitten der hohen Berge. Und jenseits dieser Idylle türmte sich hoch über den Waldrahmen der wildeste Berg des Gesäuses, der als gewaltige Felsenpyramide erscheinende "Große Ödstein". Der Schein der tieferstehenden Sonne überflutete die zerklüfteten und prallen Felsen seiner Wände und Grate, die schier wie glühend, rot bis hellfeurig, in das ewige Blau leuchteten. Angesichts dieser Herrlichkeit lenkten wir unsere Schritte talwärts. Bald schimmerte das schöne Bild nur zeitweise zwischen den Bäumen, deren immer dichter sich zusammen schließenden Scharen es allmählich ganz verdeckten. Auszug die gestörte Sparafeldtour Anton Schubert > 18910912
Mensch komm! –
Erlebe einen
späten
Sommernachmittag
in Gstatterboden.
Hoch in den Lüften
in dem über den
Wänden
ausgebreiteten
Himmel, kreiste
ein Adler.
Gesäuse! - Eine zu
Fels erstarrte
Symphonie der
Schöpfung, mit
Höhen und Tiefen,
Türme und Spitzen,
Scharten und
Lucken, Kuppen und
Kogeln - im
sonnverklärten
Abendlicht,
begleitet vom
harmonischem
Rauschen und Toben
der Enns und dem
Brausen und Sausen
des Windes durch
das enge
Felsental. Ich
habe in meinem
ganzen Leben, noch
kein schöneres
Naturbild gesehen
als die
Nordwandflucht des
"Ödstein - Hochtor
- Höhenzuges", im
Glanze eines
Sonnenunterganges,
nach einem
aufklärenden
Gewitter.
Geist und Gemüt empfinden was nur wenige Menschen verstehen: die Natur, den Wert unseres steirischen Heimatboden, die Schönheit und die Laute des Hochlandes und alles zusammen als die Allmacht Gottes. Gott hat alle Menschen gern, besonders sind ihm aber die wenigen ans Herz gewachsen; die dies in Demut empfinden - oder durch Kunst, darstellen können. Sie haben die Gnade; uns alles Gemeine, alle Niedertracht die sich bei den Menschen leider zu oft breitmachen, ertragen und vergessen lassen zu können. Ich habe in meinem Leben nie mehr einen so schönen Sonnenuntergang im magischen Lichte gesehen, wie damals im Gesäuse, mein Auge war von lauter Schönheit geblendet. Ich dachte mir: Gott! - die Bergwelt ist schön! Ein feuriger, glutroter Ball versank strahlenlos, die Kugel schien größer zu sein als sonst. In den Augenblicken, wenn er mit dem Auge Gottes sieht, wird der Mensch erhöht. Wenn meine Erinnerung mir dieses wundersame Ereignis zurückruft, empfinde ich es heute noch als Gnade. Wer ein Empfinden für die Schönheiten der Schöpfung hat, wird mit großer Freude der Stunden gedenken, in denen er, die Herrlichkeiten von "einzigartigen Landschaftsbildern", empfunden hat. Quellen: Hochlandsbilder und Mein goldenes Steirerland Graz 1921 von Karl Reiterer >
Es
brennt
der
Tag
ab!
Seine
rote
Lohe
schlägt
in
die
Wolken
und
sie
glühen
vom
Feuer.
In Asche
fällt der Tag,
rings wird es
düster, die Wolken
weinen große
Tropfen, von
Purpurglut gebeizt,
so rot wie Blut. Oh
Seele, ist es
Torheit, ist es
Frevel zu fragen, wohin ist
das Vergangene?
Wo werden all die Schätze, die Wunder, all die herrlichen Gestalten einmal sein? Sie werden wie wir alle, dagewesen und Vergangenheit sein. Solange aber die Erinnerungskraft die Gestalten und die Wunder der Vergangenheit bewahren vermag, werden gewisse Ereignisse, werden sie in der Seele ein Heim haben. >
Gallhuber, "Das
Gesäuse und seine
Berge"
,(1928). H. Heß - E.
Pichl, "Gesäuse und
Ennstaler Berge",
(1930). O. Ampferer,
"Geologischer Führer
für die
Gesäuseberge",
(1935). Dr.
Alexander von Müller
- Wandau, Österr.
Hochtouristenführer
1932
Buch Licht und
Schatten im Gesäuse
100 Jahre ÖBRD Gesäuse,
Gschwandtner,
Hasitschka, Scheb. Ein
für Gesäuse Freunde
unentbehrliches Buch.
Mit einer Abbildung des
Steinernen Bergretters
eine bisher noch
unbekannte Plastik von
Carl Hermann vor der
ÖBRD Diensthütte
Haindelkar.
20090828 Kurt Winkler
[mailto:Kurt.Winkler@mediaprint.at]
Betreff: Anfrage Bild.
Schönen guten Tag, Wir
sind Nachfahren des
Wiener Alpenmaler und
Bergsteiger Gustav Jahn
(1879 - 1919) und
arbeiten derzeit an
einer Gedenk HP
für Gustav Jahn. Ich
ersuche Sie höflichst um
Erlaubnis, ein Bild
Ihrer H.P. (Ödsteinkar)
auch auf unserer
Familien H.P. verwenden
zu dürfen. Das Bild um
das es sich handelt wäre
hier. Falls
es dieses in besserer
Auflösung gibt wäre ich
sehr, sehr dankbar.
Vielen Dank! Liebe Grüße
Kurt Winkler &
Gustav Jahn
Sg. Hr. Winkler für das von Ihnen angefragte Foto die zuständige Adresse. Ich habe es ohne Genehmigung als Creative Commons für nicht kommerzielle Zwecke verwendet. Bitte senden Sie mir eine Link von der fertigen Jahn H.P. Herzliche Grüße und ein gutes Gelingen für Ihr Vorhaben wünscht Ihr Bruno Mayer Kurt Winkler an mich Sehr geehrter Herr Mayer, vielen Dank für die prompte Antwort! Unsere Adresse wäre Über einen Besuch auf unserer (in Arbeit befindlichen) oder einen Link auf Ihrer interessanten H.P. würden wir uns ebenfalls sehr freuen! Vielen Dank! Liebe Grüße aus Wien Kurt Winkler. kontakt@gustav-jahn.at an mich Lieber Herr Mayer, herzlichen Dank für den Eintrag in unser Gästebuch und Ihre nette Unterstützung unseres Jahn Projektes. Gerne nehmen wir jede Art von Hilfe an und wären sehr dankbar für etwaige neue Quellen. Eine Frage erlauben Sie mir noch. Welche Beziehung haben Sie zum Gesäuse (Bergsteiger) bzw. was war Ihre Intention für eine H.P. über das Gesäuse? Liebe Grüße Kurt Winkler & Gustav Jahn. ANTWORT: Es war Anton Schubert > (ein unbekannter alpin Literat) und mein Freund Carl Hermann > (Vater der Weitwanderer) er war im Gesäuse Bergführer, aber vor allem ist und war es, nach Anton Schubert: "Der Zauber im Gesäuse." Jahn Gästebuch: Eingetragen von Mayer Bruno. S.g. Hr. Winkler, ich danke für Ihr Mail, von Jahn habe ich einiges in Erinnerung (Absturz), er war ja Künstler und Bergsteiger. Wenn ich mich recht entsinne hat damals die Ödsteinkante wie ein Schwert zugeschlagen. Beizeiten sende ich Ihnen meine Quellen. Unlängst war ich am Ödstein, am Abend beim Kölblwirt wurde am Nebentisch von dem Gang der "Jahn - Zimmermann Nordwandfuhre" gesprochen. Weiterhin viel Freude bei der Jahn HP die auch für die Allgemeinheit von Bedeutung ist. HGr.
20050514
wafischer@aon.at http://cave.1a.gs Hallo
Bruno,
ich bin auf Deiner
vielschichtigen Homepage
auf die Grüne Höhle am
Kl.Ödstein gestoßen und
möchte gerne mehr
darüber erfahren. Die
Weiße Höhle kenne ich
bereits, über die Grüne
Höhle wäre über weitere
Informationen sehr
dankbar. Schöne Grüße
Walter.
-Lieber Walter herzlichen Dank für Deine Eintragung, ich habe die vielen Aufnahmen und Beschreibungen von Höhlen in Deiner HP bewundert. So viel mir bekannt ist bist Du der zweite Besucher der Anton Schubert > Gedenkstätte Weisse Höhle, der erste Besucher war der Bergrettungsmann Erich Wolf aus Liezen. Die Grüne Höhle ist im südlichen Gipfelaufbau des Gr. Ödstein und besteht aus einigen Spalten. Ich denke für die Höhlenforschung ist sie bedeutungslos, doch für eine Notunterkunft ist sie wertvoll. Ich wünsche Dir viele Freuden ober und unter Tag. Glück auf.
20041221
anton.lanzenhofer@ts.oebb.at
Hallo
Bruno, ich war
bereits
mindestens 12
mal in der
Südwandplatte
des Kleinen
Ödsteins
klettern, habe
aber nichts
gewußt von der
Gedenkhöhle;
würde sie
gerne besuchen
wenn du mir
den Weg
genauer
beschreiben
könntest.
Danke
besinnliche
Weihnachten
und ein
gesundes Neues
Jahr wünscht
Toni
Lieber Toni herzlichen Dank für Deine Eintragung und deine Wünsche die ich herzlichst erwidere. Es gibt drei Möglichkeiten, die Anton Schubert > Höhle zu besuchen, wobei der direkte Einstieg von der Südwand in den Wintergarten die schwierigste ist. Am besten ist der markierte Gamsattelanstieg. In einigen 100 m, in der ersten linken Wandschlucht nach unten. Dann unterirdisch zum Schluchtboden und unterirdisch links über einen kleinen Überhang den linken Umkehrkamin empor und wieder direkt in den Gedenkraum hinab. Die Wandschlucht kann auch direkt vom Wandfuß begangen werden. Etwas links am Wandfuß nach dem Schluchtauslauf ist eine grössere Wandfußhöhle. Die Südwandplatte ist eine sehr extreme, weit über meinen Fähigkeiten liegende, Fuhre. Dazu kann ich nur sagen: Hut ab vor Dir und den anderen Besteigern. Berg Heil und weiterhin schöne Erlebnisse am Ödstein Stefan > † 19950123
Wiener
Neudorf,
Ich
habe den
Wanderer 17A
und 18
erhalten,
herzlichen
Dank dafür. Es
hat mich sehr
gefreut, dass
Du wieder
einmal an mich
gedacht hast,
die
Nacherzählung
"Der
Große Ödstein"
von "Anton Schubert >"
hat mir recht
gut gefallen,
es kam mir
dadurch unsere
Ödsteinwanderung,
damals –
bei herrlichem
Wetter und
guter
Gesellschaft,
wieder in den
Sinn. Ich
denke auch
daran, dass du
auch eine
Tonbandaufnahme
gemacht hast,
–
ob es noch
einen
Mitschnitt
gibt? Wenn ja
so würde es
mir echt
gefallen eine
Kopie davon zu
bekommen, ich
wäre Dir damit
sehr
verbunden. Ich
bin natürlich
auch noch
immer
körperlich
tätig. Ich
gehöre einer
Turnergruppe
an und mache
jedes Jahr
ziemlich
schöne und
große Touren
in Österreich,
der Schweiz
und in
Frankreich.
Also recht
herzliche
Grüße vom
ehemaligen
Wandergenossen.i
Kurzbiographie: Geb. 1929 in Schattendorf (Burgenland), wohnhaft in Wiener Neudorf, Pensionist (ehemals Baupolier); Gedichte in Mundart und Schriftsprache, Veröffentlichung in Zeitschriften und Anthologien, mehrere Lesungen; - Ausstellungen in Schattendorf und Wiener Neudorf, Illustrator der Anthologien des Literaturkreises Schwarzatal. † 2005 in Wiener Neudorf. Dr. Otto Braun † 19930814
Edlach,
Alpenhotel
Knappenhof
Reichenau a. d.
Rax Herzlichen
Dank für die
Zusendung der
Zeitschrift "Der
Wanderer".
Gibt es zur
Identität von Anton Schubert >
neue
Gesichtspunkte?
Wenn ja so wäre
ich für die
Mitteilung
dankbar,
Geburtsdaten,
Sterbedatum und
Aufenthalt.
- 19940530 Ich komme mit einer Bitte: Sollten Sie noch Wanderer Exemplare über die Lesung "Anton Schubert >" haben, wäre ich für eine Überlassung dankbar. Wissen Sie schon näheres über Anton Schubert? - 19941031 Bruno Mayer S.g. Herr Dr. Braun! Vielen Dank für Ihre Zusendung des Buches "Rund um den Grimming" vom 30.05 d.J., es ist eine Bereicherung für meine Arbeit am Grimming Gipfelbuch, danke auch für den Unkostenbeitrag. Entschuldigen Sie bitte mein langes Schweigen und dass ich erst jetzt ihrem Wunsche entspreche, etwas vom "Ödstein" und von "Anton Schubert" zu senden. Bei der Durchsicht des alten Exemplars des Östein Profiles, entschloss ich mich, eine Sonderausgabe neu zu gestalten. Ich erlaube mir, sie Ihnen mit der Tondokumentation Ödstein und dem WGB zu senden. Die Qualität des Tones hat im Laufe der Jahre etwas gelitten, aber von den Mitwirkenden sind ja auch schon; der Schirmherr, "Johann Ploder", der Bildhauer, "Carl Hermann" und der Bauer, "Rauch", in die Ewigkeit gegangen. In der "Anton Schubert" Forschung kam ich noch nicht weiter, die Suchkriterien sind auch sehr gering. Ich wünsche ihnen vom ganzen Herzen alles Gute besonders aber Gesundheit und noch viel Schaffenskraft Viele liebe Grüße und Berg Heil. Josef
Krainer
†
19861124
Graz,
Haben Sie vielen
herzlichen Dank
für die letzte
Ausgabe des "Ödstein
Profiles der
Formation
Gipfelbuch"
und vor allem für
die Kassette mit
so "reschen"
Bergsteigerliedern
und vielem Anderen
mehr. Was
mich besonders
gefreut hat, ist
die Tatsache, dass
sie unseren leider
vor kurzem
verstorbenen
Bildhauer CH und
der Bergmesse in
der Pauluskapelle
auf der Weinebene,
am nahen Ende des
von ihm angeregten
NSWW in seinem
heimatlichen
Eibiswald,
gedenken. Dafür
bin ich ihnen
aufrichtig
verbunden. Der
Landeshauptmann
der Steiermark Dr.
Josef Krainer
Körperschaftlicher
Bergbesitzer
(Der Ödstein
gehört dem Land
Steiermark)
19860310
Ganz
hocherfreut
war ich, als
von ihnen ein
liebes
Lebenszeichen
kam! Ich
danke bestens
dafür - ich
danke für die
Einladung zum
Gipfelfestakt
am Ödstein mit
dem schönen
Programm und
ich gratuliere
heute schon zu
dieser
einmaligen
Veranstaltung
und wünsche,
bestes
Gelingen!
Gerne möchte
ich dabei
sein, aber als
ich vor drei
Jahren in
Johnsbach im
Gesäuse war,
habe ich den
gewaltigen
Ödstein
gesehen und
bin auch
begeistert
davon. Oft
habe ich an Sie
gedacht und habe
einen
Winterschlaf
Ihrerseits
vermutet. Aber
siehe da! Wie
ich lese waren
Sie sowohl
Allerheiligen,
als auch zu
Weihnachten und
Silvester
unterwegs!
Allerhand – gar
nicht
auszudenken und
dann im Jänner
die viele Arbeit
in der schönen "Weißen
Höhle".
Man ist da
förmlich
sprachlos - kann
nur gratulieren
zum "schönen
Ödsteinlied".
"August
Krainer" 1913 -
1991 Wanderer Schirmherr
Kanzleidirektor,
Journalist, Chronist,
Organist.-19860623 Heute Nachmittags, - ein regnerisches Wetter und da muss man im Zimmer bleiben. Man holt den Radiorecorder hervor und legt eine Kassette ein und hört in aller Ruhe vom Ödsteinprofil "Die Weiße Höhle" - das Ödsteinlied - man hört Gesang von unseren "Johann Ploder" mit "Michaela Wieser" und vieles mehr. Am Gipfelfestakt am 16.08. um elf Uhr kann ich nicht dabei sein, doch nach Johnsbach kann ich eventuell kommen! So, nun kann ich die Balken wieder öffnen – der Regen hat nachgelassen, aber es wird noch ein Gewitter kommen. --19860903 Ganz kurz wieder ein Brief an Dich! Ich zerre noch immer von unserem Zusammensein vom 15.- 18. August. Die Aufnahme von der Grabstätte der Gesäuse Bergsteigermutter Katharina Ditz ist leider nicht gelungen! Nun bin ich bereits auf Seite "fünf" angekommen! Gesundheitlich geht es mir zufriedenstellend – muss eben Tabletten nehmen, um mein Lebensende hinauszuzögern. Rundschreiben 1986
1986 Anlässlich
des "Anton
Schubert >
Gedenkjahres
1986",
erlaube ich mir,
das dazu
geschaffene
Ödsteinlied
vorzustellen. Auf
diese Weise wird
versucht, auf
diesen
Alpinliteraten
aufmerksam zu
machen. In seiner
Tourenbuch -
Aufzeichnung "Der
Große Ödstein",
hat er dieser Berg
Majestät ein
schriftliches
Denkmal
gesetzt. Am
ersten Mai, 1986,
wurde in der "Weißen
Höhle"
eine Gedenktafel
an "Anton
Schubert"
enthüllt und ein
Gedenkstättenbuch
hinterlegt.
Die Hochtorkette
Ödstein - Hochtor
- Planspitze zeigt
in geologischer
Hinsicht einen
mannigfaltigen
Aufbau der nach
Südosten geneigten
Schichtenfolge,
demzufolge reicht
die dolomitische
Basis am Ödstein
am höchsten empor.
Im Schichtwechsel zum Dachsteinkalk entstand in der "Kleinen Ödstein" - Südwand die "Weiße Höhle". Der "Gamssteinsattel" ist der Einschnitt zwischen dem Gamsstein und dem Ödstein, man erreicht ihn von Osten; durch eine raue mit Felstrümmer erfüllte Mulde, der "Maischgrube", oder von Westen; vom Weg zum Festkogel links abzweigend. Nach dem Einstieg in die Wand, kommt man über einen Felsenrücken nach links in eine "Wandschlucht". Beim Schluchtende beginnt die unterirdischen "Kluft", die man auch direkt vom Wandfuß aus, in einer leichten Kletterei erreichen kann. Über einem Überhang beginnt ein senkrechter "Umkehrkamin", er führt in die "Weiße Höhle". – Ein Denkmal der Natur; ein gänzlich mit weißen Kalkblüten bedeckter Raum, mit einem waagrechtes Ausgang zum "Wintergarten", eine überdachte, mit Sträuchern und Pflanzen bewachsene Wandnische in der Südwand. Seit dem Oktober 1985 steht auf dem Kleinen Ödstein ein Gipfelkreuz, das Gipfelbuch wurde am, 29.09.1985, von den Herren Johann Zacherias und Manfred Üblacker, aus Waidhofen an der Ybbs, hinterlegt. Das, am 19650822; von der "ÖAV Jugend" hinterlegte Gedenkbuch an den tödlich abgestürzten Herrn, "Robert Recher", am Ödstein - Hochtorgrat in der Gratscharte zwischen dem Großen Ödstein und dem Abseilturm wurde restauriert und wieder hinterlegt. Buchsteinhaus
Donnerwirt Kölblwirt Hesshütte Jahn
Gustav Kirchengrat
Nationalpark Gesäuse XEIS
Auslese
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