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UNSERE HAMSTER

 

TARZAN

Unser erster gemeinsamer Hamster sollte einen ganz besonderen Namen haben. Es sollte etwas sein, was auffiel, etwas, wobei man nicht unbedingt an einen Hamster dachte bzw. ein Name, den wahrscheinlich nicht viele Hamster tragen. Was lag da eigentlich näher als “Tarzan”...?
Der kleine langhaarige Kerl, den wir uns anschafften, war allerdings eine eher untypische, sanfte, ruhige Ausführung von einem Tarzan. Als wir ihn im Zooladen sahen war eigentlich klar, dass er unter all den Hamstern da UNSER Hamster war. Er sah uns so neugierig an und schien überhaupt nichts dagegen zu haben, dass er seine alte Heimat mit dem nagelneuen Käfig, den wir für ihn gekauft hatten, eintauschen musste. Von Beginn an war er zahm, freundlich und voll von regelrecht entwaffnendem Vertrauen uns gegenüber. Es schien er hatte noch nie in seinem Leben eine schlechte Erfahrung gemacht. Wir haben auch alles getan, um ihn in dem Glauben zu lassen... Sogar unsere Katze, die ihn unter Aufsicht durch die Käfigwand hindurch begucken durfte, schien er zu kennen und jedes Mal freudig zu begrüßen. Stundenlang konnte er abends mit uns auf der Couch sitzen und wenn wir das Haus verließen tasteten wir unbewußt nach unseren Brusttaschen, denn Tarzan liebte es, darin zu schlafen.
So gar nicht hamsterartig waren seine Essgewohnheiten. Er negierte sein Leben lang, dass Hamster in der Regel gern Mohrrüben fressen, riss uns (klitzekleine) Stückchen Schokolade aber immer begeistert aus der Hand.
Eines Tages dann bemerkten wir entsetzt, dass Tarzan einen Tumor am Hals hatte. Wir gingen mit ihm zum Tierarzt, aber alle Versuche, ihm zu helfen, kamen zu spät. Es war schlimm zu sehen, wie er sich quälen musste. An einem Frühlingstag nach einer schlaflosen Nacht liessen wir ihn einschläfern und wir begruben ihn mit einem kleinen Strauss roter Rosen.

VERMIE

Dass Vermie “Vermie” heisst kann man damit erklären, dass wir ihn nach einem Urlaub in Värmland (Schweden) kauften. Vermie war eine Herausforderung! Ein Angsthase ist er in mancher Hinsicht noch heute, aber als junger Hamster schien er nur aus Angst zu bestehen. Als er im Zooladen für uns aus dem Käfig geholt werden sollte, schrie er herzzerreißend, so dass wir beinahe ohne ihn nach Hause gegangen wären. In den ersten Wochen hatten wir öfter einmal die Gelegenheit, seine Schreie zu hören, z.B. als wir ihn mit Mühe unter unserem Bett hervorholten, nachdem er mit unglaublicher Geschwindigkeit aus unseren Händen entwischt war. Endlich aber schien er uns zu glauben, dass wir ihm nichts antun wollten und er wurde zutraulicher. Er entwickelte sich zu einem extrem neugierigen und aufmerksamen Hamster, der alles um sich herum untersuchen musste und eine bemerkenswerte Geschicklichkeit beim Klettern entwickelte. Er kennt uns genau und wenn man seinen Namen ruft, dann kommt er freudig angelaufen. Zumindest dann, wenn er Lust hat... Einmal fuhren wir bisher mit ihm nicht weg, wobei Vermie sich als ein “echter Tourist” entpuppte. Er schien nichts verpassen zu wollen und schlief während der ganzen Fahrt nicht ein Mal, sondern äugte die ganze Zeit staunend aus dem Fenster. Sogar eine gewisse Neigung zur Komik glaubten wir schließlich bei Vermie zu entdecken. Wenn er sich beobachtet fühlt, wälzt er sich auf dem Rücken und wenn wir ihm zeigen, dass wir es lustig finden, tut er es freudig immer wieder.
Vermie liebt Mohrrüben und (teure...) Hamstercrackers, aber es scheint er sieht es unter seiner Würde, sich die Hamstertaschen mit Futter vollzupacken. Bietet man ihm draußen etwas an, frisst er es nur an und lässt es dann liegen. Er weiß sicher, dass er es bald in seinem Käfig wiederfinden wird... Eine Angewohnheit behielt er lange bei: In seinem Rad drehte er nur dann, wenn wir nicht im Zimmer waren. Abends kam er in der Regel gegen 22 Uhr aus seinem Schlafhäuschen, setzte sich in eine Ecke und sah uns an als wolle er sagen: “Es ist langsam Zeit für Euch, ins Bett zu gehen!” Kaum war das Licht aus, hörten wir ihn in seinem Rad laufen. Ob er sich dafür, dass er das gerne tat geschämt hat...? Auf jeden Fall änderte sich dieses Verhalten schlagartig, als Janie zu uns kam. Nun laufen die beiden um die Wette, wobei Vermie aber nicht so fanatisch erscheint wie Janie.

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JANIE

Die schwarze, temperamentvolle Janie mit dem weißen Streifen auf dem Bauch ist in vielerlei Hinsicht ein “echter” Hamster. Sie findet Mohrrüben lecker und sie steckt sich ihr Futter in die Backentaschen, so wie es sich nun einmal für einen Hamster gehört...
Wir wollten diesmal gern einen weiblichen Hamster kaufen und wie der Teufel es wollte schien es ausgerechnet zu dieser Zeit kaum weibliche Hamster zu geben. Erst in der fünften Zoohandlung wurden wir fündig! Janie hatte offensichtlich keine Probleme, sich bei uns einzuleben. Sie zeigte eigentlich keine Zeichen von Angst, aber an unserem ersten gemeinsamen Tag “sprach” sie mit uns. Sie sah uns an und gab minutenlang quiekende Geräusche von sich. Es war als würde sie sich uns vorstellen und wahrscheinlich fand sie uns ziemlich unhöflich, weil wir das unsererseits nicht taten... Als sie noch klein war, hangelte sie gern am oberen Gitter ihres Käfigs entlang. Wir nannten es “Fledermaus spielen”. Inzwischen tut sie es kaum noch. Ist sie zu dick und damit zu schwer geworden für diesen Sport? Oder hat sie festgestellt, dass man eine Tür nicht öffnen kann, wenn man sie mit seinem eigenen Gewicht in die entgegengesetzte Richtung zieht?

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