Schulprogramm –bilingualer Zweig
(Englisch – Erdkunde – Politik – Geschichte)
1. Organisatorische Rahmenbedingungen
1.1 Erprobungsstufe
Der bilinguale Zweig am Hittorf-Gymnasium in Recklinghausen besteht seit 1987. In der Regel werden bei genereller Vierzügigkeit der Schule zwei bilinguale Klassen eingerichtet.
In der Erprobungsstufe erhalten die Schülerinnen und Schüler einen um zwei Stunden verstärkten Englischunterricht als Vorbereitung auf den ab Klasse 7 einsetzenden Sachfachunterricht. Die beiden Stunden werden ganz normal im
Stundenplan verteilt und nicht als zusätzliche „Eckstunden“ eingerichtet. Eine Kollegin oder einen Kollegen mit der Fakultas Englisch wegen der hohen Stundenzahl von 7 Wochenstunden als Klassenlehrer bzw.- Lehrerin einzusetzen bietet
sich an. Am Ende der Stufe 6 wird für die bilingualen Klassen ein Beratungsabend durchgeführt, an dem über die Anforderungen des bilingualen Sachfachunterrichts in der Sekundarstufe I informiert wird. Für Schülerinnen und Schüler,
die bisher nicht so gut wie erwartet abgeschnitten haben, bietet sich jetzt die Gelegenheit, in den Normalzweig zu wechseln. Ein Wechsel vom nicht-bilingualen in den bilingualen Zweig ist nach Empfehlung durch die Klassenkonferenz
ebenfalls möglich.
1.2 Sekundarstufe I
Der eigentliche bilinguale Sachfachunterricht beginnt in der Klasse 7 mit dem Fach Erdkunde. Abweichend vom Unterricht im Normalzweig wird der bilinguale Erdkundeunterricht 3-stündig erteilt. In der Jahrgangsstufe 8 tritt
neben Erdkunde noch das Fach Politik. Auch hier wird eine zusätzliche Stunde eingerichtet, dafür entfällt aber die 3. Stunde im Fach Erdkunde – bilingual. In der Jahrgangsstufe 9 ersetzt das Fach Geschichte das Fach Politik, wobei
aber keine zusätzlichen Stunden mehr eingerichtet werden. In der Jahrgangsstufe 10 schließlich entfällt Erdkunde, dafür wird das Fach Politik (2-stündig) neben Geschichte (ebenfalls 2-stündig) weitergeführt.
Am Ende der Klasse 10 wird eine Beratung aller Schülerinnen und Schüler durchgeführt, um sie über die Anforderungen der Sachfächer in der Oberstufe zu informieren. Es schließt sich eine Wahl an, bei der die Schülerinnen und
Schüler aus den drei bilingualen Sachfächern der Sekundarstufe I zwei auswählen, die dann in der Jahrgangsstufe 11 als 3-stündige Grundkurse weitergeführt werden. Diejenigen, die den bilingualen Zweig verlassen – weil sie in der Oberstufe einen anderen Schwerpunkt wählen oder weil sie die Schule verlassen – erhalten (auf Wunsch) eine Bescheinigung über die bisherige Teilnahme am bilingualen Unterricht.
1.3 Sekundarstufe II / Abitur
Die beiden von den Schülerinnen und Schülern am Ende der Stufe 10 gewählten bilingualen Fächern werden bis zum Ende der Stufe 11 als Grundkurse belegt. Hinzu kommt ein Grundkurs Englisch (bilingual). Am Ende der Stufe 11
wählen die Schülerinnen und Schüler erneut und zwar jetzt aus ihren zwei bilingualen Sachfächern eines, das dann als Grundkurs ab der Stufe 12 parallel zum Leistungskurs Englisch bis zum Abitur weitergeführt wird. Sofern die Zahl der
bilingualen Schüler es erlaubt, wird der Leistungskurs Englisch (bilingual) in der Regel parallel zum herkömmlichen Leistungskurs eingerichtet und liegt auf der „Fahrschiene“. (In Ausnahmefällen kann die Einrichtung eines
„Mischkurses“ sowie die Aufnahme nichtbilingualer Schüler, z.B. von Absolventen eines einjährigen Aufenthaltes im englischsprachigen Ausland erwogen werden).
Die Schullaufbahn im bilingualen Zweig schließt für die Schülerinnen und Schüler mit der Abiturprüfung in ihren gewählten vier Fächern ab, wobei sie die Prüfung in ihrem bilingualen Sachfach in englischer Sprache ablegen müssen,
wenn sie die Bescheinigung über das bestandene bilinguale Abitur erhalten wollen. Diese Bescheinigung ist ein zweisprachiges Formblatt, das zusammen mit dem normalen Abiturzeugnis ausgehändigt wird.
2. Inhalte und Ziele
2.1 Erprobungsstufe
Ziel des verstärkten Englischunterrichts in den Klassen 5 und 6 ist es, einen ersten aber intensiven und motivierenden Kontakt zur englischen Sprache herzustellen, um kontinuierlich die nötigen sprachlichen Fertigkeiten
für den Einstieg in die bilingualen Sachfächer ab der Jgst. 7 zu erlernen.
Besonderheiten in dieser Stufe sind Klassenausflüge mit bilingualem Akzent sowie das kreative Schreiben und anschließende Aufführen kleinerer englischer Sketche, z.B. an dem traditionellen „Erprobungsstufenabend“ der Klassen 5 und
6.
2.2 Sekundarstufe I
Das Ziel der Sekundarstufe I in Hinblick auf den bilingualen Unterricht ist die Erweiterung der Kompetenz im Umgang mit der englischen Sprache speziell auf sachfachlicher aber ebenso auch auf allgemeinsprachlicher Ebene.
Absprachen der betroffenen Fächer (Englisch / Erdkunde / Politik und Geschichte) hinsichtlich der Klassen 7 - 10 sollten auf die Durchführung von Unterrichtsprojekten zielen, z.B. zu den Themen ‘immigration’ (Klasse 8),
‘Australia’ (Beginn der Klasse 9), ‘Presidential Election’ (Klasse 10). Für den Differenzierungsbereich 9/10 wäre auch das Angebot eines Englisch-Kurses mit bilingualen Sachfachthemen für Schülerinnen und Schüler
des Normalzweiges zu überlegen.
An Besonderheiten sind für die Sekundarstufe I der Austausch mit unseren Partnerschulen in Wymondham (Ostengland) und Newcastle (Nordostengland) sowie die Klassenfahrten der Stufe 9 nach England (Großraum London) vorgesehen. Ein
Angebot, das Praktikum als „work experience“ in England zu absolvieren, ist bereits einmal probeweise mit gutem Erfolg durchgeführt worden und sollte – wenn irgend möglich - fester Bestandteil des bilingualen Angebots der Schule
werden.
2.3 Sekundarstufe II / Abitur
Das Ziel der Sekundarstufe II ist die Festigung und Erweiterung der in der Sekundarstufe I erworbenen Kompetenz im Umgang mit der englischen Sprache auf sachfachlicher, allgemeinsprachlicher sowie interkultureller Ebene.
Eine Realisierung dieses Ziels bedeutet Absprachen der betroffenen Fächer (Englisch / Erdkunde / Sozialwissenschaften und Geschichte) hinsichtlich einer möglichen
· Erweiterung des bilingualen Profils auf zwei bilinguale Sachfächer nach Wahl neben dem Pflicht-LK Englisch;
· Installierung (nach Möglichkeit) weiterer Fächer, die in englischer Sprache unterrichtet werden sollen
(eventuell u.a. Pädagogik);
· Angebot eines Literaturkurses auf der Stufe 12 mit einer Schwerpunktsetzung auf
angelsächsische Literatur bei der Auswahl der Thematik;
· Veranstaltungen von (öffentlichen) Lesungen und Rezitationsabenden in englischer Sprache seitens dieses Kurses;
· Anlage einer Mediensammlung , insbesondere von aktuellen Wörterbüchern und Nachschlagewerken zur
angelsächsischen Kultur; Verstärkung des Zuganges zu den elektronischen Medien (Pflege der ‘media literacy’) auf allen Stufen, wo dies möglich ist.
Das besondere Angebot für die Sekundarstufe II umfasst eine einwöchige Studienfahrt nach England (z.B. London / Canterbury) in der Jahrgangsstufe 13 sowie das Angebot, zusätzlich einen Sprachentest (APIEL) abzulegen.
2.4. Weitere Angebote im Rahmen des Fremdsprachenunterrichts
Der Einsatz eines ‘assistant teacher’ ist auf allen Stufen eine besondere Bereicherung des englischsprachigen Unterrichts. Intendiert ist nach Möglichkeit eine konstante Versorgung der Schule mit einem ‘assistant teacher’ zur Förderung des englischsprachigen Unterrichts in allen seinen kulturellen Facetten und extracurricularen Angeboten .
Zusätzliche Angebote für sprachbegabte (nicht-bilinguale Schüler und Schülerinnen) zur Förderung des Europa-Gedankens könnten erfolgen durch die Einrichtung von Arbeitsgemeinschaften (ab Klasse 6) zum Erlernen weiterer europäischer Sprachen (z.B. Italienisch, Spanisch; Niederländisch; Türkisch); dabei könnte eventuell auf freiwillige Angebote von Lehrern bzw. Lehrerinnen anderer Schulen oder Eltern als ‘native speakers’ der genannten Sprachen oder auf interessierte Referendare zurückgegriffen werden.
(Friedrich / Burghardt 08-2000)
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