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Amsterdams Kirchen

Oude Kerk
Nieuwe Kerk
Zuiderkerk
Noorderkerk
Westerkerk
Engelse Kerk
Waalse Kerk
Ons' Lieve Heer op Solder
Ronde Lutherse Kerk
Mozes en Aäron Kerk
Oud-Katholieke Kerk
Onze Lieve Vrouwekerk
Nicolaaskerk
St. F. Xaveriuskerk
Onze Lieve Vrouw Koningin van de Vrede Kerk

So manchem wird es im zum großen Teil vom Wasser und von den Menschen dominierten Amsterdam vielleicht nicht gleich auffallen, aber die bedeutendsten Denkmäler der Stadt sind die Kirchen. Wer mit der Bahn anreist und den Hauptbahnhof verläßt, dessen Blick nach links fällt unweigerlich auf St. Nicolaas, eine große, auffällige Kirche an der Prins Hendrikkade. Sie gehört zu den jüngeren Kirchen Amsterdams, im 19. Jahrhundert im neo-gotischen Stil gebaut und katholisch. Die älteste Kirche und sogar das älteste Gebäude der Stadt (13. Jahrhundert) ist die Oude Kerk. Am Dam steht die mittelalterliche, gotische Nieuwe Kerk, in der heute Ausstellungen und Konzerte stattfinden, die aber auch für sich einen Besuch wert ist. Zu den (protestantischen) Renaissancekirchen aus dem 17. Jahrhundert gehören die Zuider-, Noorder- und Westerkerk.

 

Nieuwe Kerk  St. Nicolaas

 

Oude Kerk
(ab 1300)

Schon im 13. Jahrhundert stand da, wo ein paar Jahre später die Oude Kerk (Alte Kirche) gebaut werden sollte, eine kleine Kapelle. Wahrscheinlich wurde das heute älteste Gebäude von Amsterdam im Jahre 1306 an den heiligen Nicolaas (Schutzpatron der Seefahrer) geweiht und bekam somit den Namen Sint Nicolaaskerk.
1334 wurde Amsterdam eine eigene Parochie mit der Oude Kerk als Parochiekirche. Das blieb so bis zum 15. Jahrhundert, als der westliche Stadtteil eine eigene Parochie bekam. Zwar blieb die Kirche bei mehreren großen Bränden verschont, doch während des Bildersturms 1566 wurden die Altare beschädigt. 1578 schließlich richteten die Protestanten die Oude Kerk für sich ein. Wegen der zentraleren Lage der Nieuwe Kerk (am Dam) verlor sie mit der Zeit aber an Bedeutung.
Die Kirche ist heute ein Beispiel für die holländische Backsteingotik, aber im wesentlichen noch als die dreibogige Hallenkirche erhalten, die sie Mitte des 14. Jahrhunderts war. Allerdings wurde sie im Laufe der Zeit vergrößert, z.B. (im 14./15. Jahrhundert) durch die Sint Joriskapel im Norden und die Sint Sebastiaanskapel im Süden. Im 16. Jahrhundert schließlich wurden die Bögen wie der Turm der Oude Kerk höher. Der heutige Kirchturm stammt aus dem Jahre 1565. 1951 mußte die Kirche wegen Einsturzgefahr geschlossen werden, wurde über viele Jahre restauriert, ist dem Besucher jetzt aber wieder zugänglich.
Die Säulen im Inneren, sogenannte "Bündelpfeiler", sind übrigens typisch für Amsterdam. Mauern und Gewölbe waren urpsprünglich bemalt. Einige beim Restaurieren freigelegte Bilder hat man soweit wie möglich rekonstruiert. Die Mariakapelle im Nordosten hat auffällige Fenster aus dem 16. Jahrhundert. Die Kanzel (1643) und die Orgel (1724/26) stammen aus der Zeit nach der Reformation. In der "IJzeren Kapel" (eiserne Kapelle) werden wichtige Dokumente bewahrt. Nicht zuletzt kann man die Grabdenkmäler einiger holländischer Seehelden aus dem 17. Jahrhundert und die Gräber der Regentenaristrokratie von Amsterdam (z.B. auch Rembrandts Saskia) finden.

Nieuwe Kerk
(ab Ende 14. Jahrhundert)

Nieuwe Kerk In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts nahm die Bevölkerung von Amsterdam massiv zu , was auch den Bau neuer Kirchen erforderte. 1380 wurde mit dem Bau der Nieuwe Kerk begonnen, 1408 wurde sie an "Onze Lieve Vrouwe" geweiht (Liebfrauenkirche) und war Amsterdams zweite Parochiekirche. Wenige Jahre später begann man mit dem Bau des Schiffes, Ende des 15. Jahrhunderts mit dem Bau der Kapellen. An ihrem Aufbau kann man den Einfluß der französischen Gotik erkennen. Die Nieuwe Kerk wurde mehrmals durch Brände beschädigt und mußte nach dem schwersten im 17. Jahrhundert beinahe neu gebaut werden. Das geschah im gotisierenden Stil. Nach der Reformation stand die Kirche eine Weile leer, bis Kaufleute hier ihre Börsen halten konnten. Ab 1602 nutzten Reformierte die Nieuwe Kerk für ihre Gottesdienste und nannten sie "Oudezijds Kapel". Die heutige Kirche entspricht im allgemeinen der, die 1644 nach einer Vergrößerung entstand.
Auffällig ist, dass die Kirche keinen Turm hat. Zwar wurde im 16. Jahrhundert ein Fundament für einen Turm gelegt (an der Westseite), doch wurde der Weiterbau aus politischen Gründen verhindert. 1646 dann wurde doch mit dem Turmbau begonnen, 1653 wurde die Arbeit abgebrochen und 1783 schließlich wurde der Stumpf abgerissen. Doch auch ohne Turm wurde die Nieuwe Kerk durch ihre Lage schon bald bedeutender als die Oude Kerk. 1814 legte König Willem I. hier seinen Eid aufs Grundgesetz ab. Seitdem tun das hier alle niederländischen Fürsten. Bei einer Restauration um die Jahrhundertwende 19./20. Jahrhundert bekam die Kirche einige neue, neogotische Elemente. Im Inneren fallen wie bei der Oude Kerk die Bündelpfeiler auf. Im Chorgewölbe sind die zwölf Apostel abgebildet. Aus dem Mittelalter ist durch Brand und Bilderstürmer ist leider wenig Inventar erhaltengeblieben. Die eindrucksvolle Kanzel, die große Orgel und das nördliche Fenster stammen wie die Gräber von Jan van Galen und Michiel Adriaansz de Ruyter aus dem 17. Jahrhundert.
Heute finden in der Kirche Ausstellungen und Konzerte statt.

Engelse Kerk - Englische Kirche
(ab Beginn 15. Jahrhundert)

Im sicher bekanntesten "Hofje" von Amsterdam, dem "Begijnhof", findet man die Englische Kirche. Der Begijnhof war eine Art Kloster (allerdings hatten die Frauen dort mehr Freiheit als Nonnen) und die einzige katholische Einrichtung, die nach der Reformation 1578 in Amsterdam erhalten bliebt. Die Kirche allerdings musste 1607 den englischen Presbyterianern (schottische und englische Kalvinisten) überlassen werden. Zwei der Wohnhäuser gegenüber wurden 1671 dagegen zu einer "Schuilkerk" (schuilen=verstecken) umgebaut, sprich einer versteckten katholischen Kirche.

Waalse Kerk
(ab Beginn 15. Jahrhundert)

Diese Kirche auf dem "Walenpleintje" istdie frühere Kapelle vom Kloster der Paulusbrüder. 1496 wurde sie geweiht. Nach der Reformation diente sie u.a. als Lagerplatz, bis die wallonische Gemeinde (Hugenotten) 1578 die Erlaubnis erhielt, in der Kirche französischsprachige Gottesdienste zu halten (daher der Name). Im 17. Jahrhundert wurde die Kirche vergrößert, wodurch sie ihre heutige dreibogige Form erhielt. Auch die Orgel stammt aus dem 17. Jahrhundert. 1991 wurde die Kirche restauriert, da sie zu versacken drohte. Heute finden hier Konzerte statt.
Walenpleintje 159

Ons' Lieve Heer op Solder
(1661/63)

Das Haus am Oudezijds Voorburgwal 40 scheint auf den ersten Blick ein normales Grachtenhaus aus dem 17. Jahrhundert zu sein, doch hat eine eine besondere Geschichte. Unterm Dach befindet sich nämlich eine Kirche. Nach der Reformation konnten die Katholiken nur in solchen versteckten Kirchen ihre Gottesdienste halten.
Der letzte Gottesdienst fand hier 1912 statt. Nachdem das Haus wegen Einsturzgefahr gesperrt werden musste, wurde sie 1991 endlich restauriert. Gegenwärtig ist die Kirche Kongresszentrum vom Golden Tulip Barbizonhotel.

Zuiderkerk
(1603/11)

Zuiderkerk Diese Kirche wurde als erste in Amsterdam speziell für den protestantischen Gottesdienst gebaut. Es ist eine Pseudo-Basilika, deren Giebel im Renaissancestil dekoriert sind. Der auffällige Kirchturm (Zuidertoren), im Renaissancestil gehalten und von Hendrick de Keyser entworfen, wurde erst 1614 gebaut. Der oberste Teil besteht übrigens aus Holz und Blei. Er ist übrigens Eigentum der Gemeinde. Von ihm hat man eine gute Aussicht auf die Stadt. Früher diente er u.a. als Aussichtsturm für die Feuerwehr.
Zuiderkerkhof 72

 

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Noorderkerk
(1620/23)

Mit der Noorderkerk auf dem Noordermarkt bekam der nördliche Teil vom Jordaan seine eigene Kirche. Auch sie wurde von Hendrick de Keyser entworfen und nach seinem Tod führte u.a. sein Sohn den Bau weiter. Bis 1688 wurde die Kirche von einem Friedhof eingerahmt. Die Noorderkerk fällt durch ihre besondere Form auf: Das zentrale Gebäude hat einen achteckigen Grundriß und einen Überbau in Form eines griechischen Kreuzes. Z.Zt. der Renaissance galt das als ideale Form und kam außerdem dem protestantischen Gottesdienst mit zentraler Kanzel entgegen. Im Inneren fallen die Säulen auf, wie die Balustrade im Renaissancestil verziert.
Bis heute dient die Noorderkerk als Kirche für die reformierte Gemeinde.

Westerkerk
(1620/31)

Westerkerk und Noorderkerk wurden etwa zur selben Zeit gebaut, wobei die Westerkerk die größere werden und nicht zuletzt den reichen Bewohnern der Grachtengürtel dienen sollte. Auch diese Kirche wurde von Hendrick de Keyser entworfen und zeigt im Bau Gemeinsamkeiten mit der älteren Zuiderkerk. Ihr Grundriß ist im Grund derselbe, nur wirkt die Westerkerk monumentaler. Als sie 1631 eingeweiht wurde war sie die größte protestantische Kirche der Welt. In die Basilika wurden Renaissanceelemente mit Übergangselementen Klassizismus zur Verzierung genutzt. So bilden die (dorischen) Säulen und Kapitelen keine strukturelle Einheit. Der Westertoren (Turm) wurde 1638 fertiggestellt befindet sich an der Prinsengrachtseite, wurde zu einem Symbol vom Jordaan und ist mittlerweile vielbesungen. Er ist 85 Meter hoch und damit Amsterdams höchster Turm. Er ist Eigentum der Stadt und diente einst u.a. als Aussichtsturm für die Feuerwehr. Der obere Abschnitt ist aus mit Blei bekleidetem Holz gemacht. Der weiche Amsterdamer Boden machte es nicht möglich, einen so hohen Turm ganz aus Stein zu bauen. Die Kaiserkrone auf der Spitze wurde 1489 dem Stadtwappen geschenkt durch Maximilian von Österreich. Die größte Glocke im Turm ist 7 509 kg schwer und wurde 1636 gegossen. Sie ist die schwerste Glocke von Amsterdam und wird jede volle Stunde geläutet. Das Glockenspiel wurde 1959 restauriert und beinhaltet seitdem 47 Glocken.
1966 fand in der Westerkerk die Hochzeit von der heutigen Königin Beatrix und Prinz Claus statt. Bis heute wird die Kirche für Gottesdienste genutzt.

Ronde Lutherse Kerk (Koepelkerk) - Runde Luthersche Kirche
(1668/71)

Kuppelkirche Im 17. Jahrhundert kamen Immigranten aus dem Ostseegebiet und Flandern nach Amsterdam. Am Singel 11 wurde gebaut, weil die ca. 35 Jahre vorher errichtete Luthersche Kirche am Singel 411 durch die vielen Zuwanderer bald zu klein wurde. Baumeister war Adriaan Dortsman. Da die Lutheraner keinen Kirchturm bauen durften, bauten sie eine Kuppelkirche mit einem kleinen Turm auf der Kuppel. Die Kireche ist heute die einzige protestantische niederländische Kirche mit einem kreisförmigen Grundriß. Sie ist streng-klassizistisch gebaut mit ihren dorischen Sälen und rechteckigen Fenstern und prägt den westlichen Grachtengürtel.
1822 brannte die Kirche fast vollständig ab, wobei vom Interieur wenig übrigblieb. Vier Jahre später war sie beinahe authentisch wieder aufgebaut. Die neue Orgel von Johan Bätz wurde 1830 fertiggestellt.
Nachdem die Luthersche Gemeinde die Kirche 1935 abgegeben hatte, diente sie zu verschiedensten Zwecken und verfiel zusehens. 1975, nachdem sie restauriert worden war, wurde sie zum Kongreß- und Konzertsaal, fiel 1993 einem Brand zum Opfer und mußte wieder aufwendig restauriert werden.

Mozes en Aäron Kerk
(1837/41)

Diese neoklassizistische Kirche findet man am Waterlooplein. Sie markiert den Kreuzungspunkt von zwei gedämmten Grachten, der Houtgracht und der Leprozengracht. Offiziell heißt die Kirche "R.K. kerk Sint Anthonius van Padua". Sie ist aus einer katholischen versteckte Kirche entstanden, die sich in einem Haus in der Jodenbreestraat befand und gilt als Beispiel einer "Waterstaatkerk"; einem im 19. Jahrhundert viel gebauten Kirchentyp. Das Innere wirkt durch die korinthischen Säulen sehr monumental. Die Bilder von Christus und St. Franciscus wurden durch J.B. de Cuyper angefertigt. Der barocke Hauptaltar stammt aus der Zeit um 1700, die Orgel wurde 1869/71 von P.J. Adema gebaut.

Onze Lieve Vrouwekerk (Frauenkirche)
(1852/1854)

Diese Kirche, eine dickbäuchige neogotische Kreuzbasilika, wurde im Auftrag der Redemptoristen nach einem Entwurf von Th. Molkenboer gebaut. Jetzt ist die Syrisch-orthodoxe Kirche Eigentümer. Mitte der 90er Jahre wurde die Kirche restauriert.
Keizergracht 220

Sint Nicolaaskerk
(1884/87)

Nachdem die Katholiken die heutige Oude Kerk durch die Reformation verloren hatten und ihren Glauben lange nicht frei ausüben konnten, durften sie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts endlich wieder große Kirchen bauen. Zu diesen Kirchen gehört die Sint Nicolaaskerk (offiziell "H. Nicolaas binnen de Veste") an der Prins Hendrikkade. Sie wurde 1887 geweiht, ist groß und auffällig gebaut und dominiert damit die Gegend gegenüber des Hauptbahnhofes. Entworfen wurde sie vom Architekten A.C. Bleijs (1842-1912) als Kreuzbasilika und Kombination von Neostilen (v.a. Neorenaissance und Neobarock).
Das Interieur ist sehenswert! In der Mitte des großen Rosettenfensters befindet sich ein Relief mit Christus und den vier Evangelisten. Natürlich gibt es auch ein Standbild von St. Nicolaas ( von Bart van Hove), dem Schutzpatron der Kirche und der Stadt Amsterdam.
Die Kirche wird weiterhin als katholische Kirche genutzt.
Prins Hendrikkade 73

St. Franciskus Xaveriuskerk
(1880/83)

De Krijtberg Die Kirche, auch "De Krijtberg" (Der Kreideberg) genannt, wurde Ende des 19. Jahrhunderts anstelle einer versteckten katholischen Kirche (der Jesuiten) gebaut. Der neogotische Bau mit den zwei schlanken Türmen entstand unter dem Architekten Alfred Tepe. Das reiche Innere der Kirche wurde kürzlich restauriert.
Singel 446

Oud-Katholieke Kerk Alt-Katholische Kirche
(1914)

Diese Kirche abseits vom Stadtzentrum (südöstlich vom Museumplein) wurde unter Leitung von J.W.F. Hartkamp gebaut.
Ruysdaelstraat 39

Onze Lieve Vrouw Koningin van de Vrede Kerk
(1924)

Diese Kirche, etwas abseits vom Zentrum gelegen, ist eine der schönsten katholischen Kirchen von Amsterdam. Sie wurde durch J. Bekkers entworfen und ist nach einer Pfarrgemeinde benannt (onsere liebe Frau, Königin der Friedenskirche).
Pijnackerstraat 11

 

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