Wagenseilscher Stammbaum seit 1485

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Generation 1: 16. Jahrhundert I.

Eltern: laut Ludwig Wagenseil ist "Hans I." (geboren 1485, verheiratet 1510; gestorben 1568) der Sohn eines 1486 urkundlich erwähnten Hans.

Kinder: Gordian, Abraham, Hans II., Cordula, Veit I., Anna, Afra, Walpurga

Nach Ludwigs "Beiträgen" war Hans I. seit 1550 Beisitzer des Stadtgerichts und ab 1554 Obmann der Metzgerzunft.

S.a. Eberhard Eggel: "Neuere Forschungen zur Geschichte der Familien Wagenseil in Kaufbeuren, München und Nürnberg",
in: Blätter des Bayerischen Vereins für Familienkunde, 32. Jahrgang (1969), Band XI., Heft 6, S. 210-226, insb. S. 213 [PDF].

Kaufbeuren (15. Jh.):

Eggel, a.a.O., 1969, S. 212: "Über 100 Jahre später [nach den Augsburger Belegstellen] finden wir mehrere Namensträger fast gleichzeitig in Nürnberg und in Kaufbeuren. [...] Soweit ersichtlich, ist vor 1479 in Kaufbeuren kein Wagenseil nachweisbar. Es hat den Anschein, als ob sie ziemlich gleichzeitig vom Land in die Stadt gezogen sind, um dort ein besseres Fortkommen zu finden".

Nach Rochard Dertsch, "Die Urkunden der Stadt Kaufbeuren (Stadt, Spital, Pfarrei, Kloster) 1240-1500", Augsburg 1955, Nr. 452 (S. 145) wird am 23.12.1414 durch Hans von Lechsperg, gesessen zu Schongow an Cunrat dem Wälschen, BgM zu Koufbüren, um 91 fl folgende von seinem Vetter Ytal von Lechsperg ererbten rechteigenen Stücke [verkauft]: zwei Hoftstätten zu Lengeväld und - daran stoßend - ... 2 Tgw. Wiesmahd gen. das Wagensail.

Am 19. April 1485 (Nr. 1348, S. 424) : Mathis Ziegler der Bleicher, B zu Kouffburen, und seine Frau Ursula verkaufen der Beckenbruderschaft daselbst (Pfleger Jorig Spleiß BgM und Thoman Bawhof, B, Kerzenmeister Jacob Buehof und Hans Franckenhof, wohnhaft zu K.) um 20 fl 1 fl Wiederkaufzins, fällig auf Georgi aus Haus, Hofstatt und Hofreite samt Garten zu K. an der Hindern Gassen zwischen den Häusern Herrn Hainrich Martins und Endris Zanners, freieigen. - S: Jos Mair, alter BgM .- SBZ: Wendel Sewberlin und Hand Eßchwing, B zu K. - Geben uff afftermentag nach dem sonntag Misericordia domini...

Darunter: "Orig. Perg. modrig, konverviert, S fehlt. - LO: M 146. - Nach RV späterer Zinsreicher Hans Wagensail d. J. [16. Jht.]"

Am 20. März 1486 (Nr. 1358, S. 428): Neu ist ausgenommen 1 fl Zins der vorgen. Bruderschaft, es ist fällig auf Martini, SBZ ist Ambrosi Genacher und Ulrich Schyhenvog, beide B zu K. und es ist Geben uff mittwochen in den hailligen osterfyren.

Darunter: "Orig. Perg. moderbeschädigt, S fehlt. - LO: M 148. Nach RV späterer Zinsreicher Hans Wagensail d. J. [16. Jht.]"

Im als Anhang beigegebenen "Kaufbeurischen ältesten Steuerbuchs auf Luciae von 1479 bis 1483", das als Register die Kategorien Herrnzunft, Metzger (hierunter ein Silvester Wagenseil, S. 515), Beckenzunft, Schuster, Schmidzunft, Cramerzunft (Lucas Wagenseil 30/- / Hans Wagenseil 30/-, S. 519), Weberzunft (Lucas Wagensail -/30 / Conrat Wagensail, S. 520) und Ausleut.

Helmut Lausser: "Pfarrer, Kirchen, Seelenmessen. Die Quellen zur Geschichte des Pfarr- und Glaubenslebens in der Stadt Kaufbeuren vom Mittelalter bis zur Einführung der Reformation", Serie "Kompendium der Quellen zur Geschichte Kaufbeurens im Mittelalter", Band 8.2, Thalhofen: Bauer-Verlag 2008 [kaufbeuren.de], S. 173ff., Nr. 430 ("1482 - Sannt Blasins güter, rennt, zinß vnd güllt"), insb. S. 176: "Item Lucas Wagensail der schnider vsser seim hauß vff dem Praitenbach gyt 8 schilling haller".

"Von Abele bis Zoller. 201 Kaufbeurer Familien im Mittelalter", hrsg. von Helmut Lausser, Thalhofen: Bauer-Verlag 2016 [kaufbeuren.de], S. 179: "Im Jahr 1506 findet sich im Pfandbuch der Stadt erstmalig ein Hinweis auf den Kaufbeurer Bürger und Maler Georg Magg. Er ist Bemaler verschiedener Schnitzaltäre aus der Werkstatt des Georg Lederer bekannt, darunter der Rückseite des 1518 neu aufgerichteten Hochaltares von St. Blasius. Im November 1509 werden Georg Magg und der städtische Gantner Hans Wagenseil mit etlichen Tagen Gefängnis auf dem Fünfknopfturm bestraft, da Georg Magg ein Bildnis Unseres Herrn Jesus Christus als Pfand auf die Gant gegeben und Hans Wagenseil dasselbe öffentlich und ohne die gebotene Ehrfurcht versteigert hatte".

Ebenda, S. 359f., "175) Wagenseil": "In Kaufbeuren sind Vertreter dieses Namens seit der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts nachzuweisen, wobei das unauffällige Erscheinungsbild der Familie eine bemerkenswerte Besonderheit darstellt. Obwohl es um 1480 fünf verschiedene Zweige derselben in Kaufbeuren gab, sind von den Wagenseil vor 1509 keinerlei öffentliche Funktionen oder Aktivitäten in schriftlicher Form dokumentiert. Andererseits könnten die niedrigen Steuersätze auf erst neu zugewanderte Mitbürger verweisen".

Im Band über die Steuerbücher zu den Jahren 1501-1551 von Stefan Dieter und Günther Pietsch (1999) findet sich für den 17. Sept. 1516 (Nr. 445, S. 145) ein Eintrag bezüglich des Todes von Metzger[.] Silvester Wagensayl, durch Sohn Achacius quittiert für seine Mutter Anna Wagensaylin und seinen Schwager Jacob Ledermayr den Erhalt seines elterlichen Erbes.

Lausser, a.a.O., 2008, S. 80ff., Nr. 414 ("Urbarium über Sanct Martins Stadtpfarrkirchen zů Kaufbůren jährliche Renten, Zinse und Gülten vom Jahr 1516"), insb. S. 88: "Item Hanns Wagenseyl (Bastian Malers wittib) geit järlich VI schilling, IIII pfennig aus zwayen gerten; sind Sannt Martins aigen".

"Quellen zur Lebensgeschichte ausgewählter Kaufbeurer Persönlichkeiten des späten Mittelalters", Serie "Kompendium der Quellen zur Geschichte Kaufbeurens im Mittelalter", Band 10, Teilband 3 "Bildhauer und Maler", Kaufbeuren 2018 [kaufbeuren.de], S. 164, Nr. 847: "1544 April 28 // Christian Kerübel, weber alhie, Anna vxor [Ehefrau], haben verkhaufft Hannsen Kherpffen, des raths, vnd Hannsen Wagensail, metzger, burgern zů Kauffbeurn vnd geordneten pflegern Magdalenen, Ůlrichen Probsts, gewesenen burgers zů Kauffbeuern seligen, elicher gelassner dochtern, so in fremden landen ist, zweunduierzig khreutzer jerlichs zinns vnd gelts aus irer behausung vnd hofstat alhie hinder dem gang bei dem Maggenbad [...]. Sigelt Hans Kilwangner. Actum montag nach Georgii, anno 44".

Lausser, a.a.O., 2008, S. 93ff., Nr. 415 ("1546 September 1. Sandt Martins vnd seiner pfarrkirchen zů Kauffbewrn rent, zins, güllt, güeter, eewig vnd ablesig"), insb. S. 100: "Item Hans Wagenseil der jung von ainem luß; hat vor Hans Graf der schůchmacher gehabt; XVIII schillig haller".

Lausser, a.a.O., 2008, S. 104ff., Nr. 416 ("1551 März 23 - mit Nachträgen bis 1556 Juli 6 - Sant Martins vnd seiner pfarrkirchen zů Kauffbeuren rent, zechend, gült, gieter, ewig vnd ablesig"), insb. S. 104: "Item Baltus Lipp der metzger zinst jerlichs XXX schilling heller aller glöbigen seelen an das ewig liecht in der grufft vff den palmtag auß seinem hauß, stadel, garten vnd hoffstat an der Hindern gassen zwischen Hansen Wagensails vnd Augusteinen Espemillers hewsern [...] Hans Scheitt der metzger, vnd am datum: Auff freitag nach sant Lucien tag, nach der gepurt Cristi tausent vierhundert vnd im achtzigisten jare. (1480 Dezember 15)"; und S. 115: "Item Petter Luxenhoffer ain lußgertlin, ligt neben Veitt Wagosail vnd am vnderrain gegen Georgen Sigken garten; gibt IIII schilling haller zinß".

Lausser, a.a.O., 2008, S. 216ff.", Nr. 438 ("um 1575, "Vnser frawn vnder dem berg einkhomen. Erstlich an järlichen zinsen in der statt"), insb. S. 216: "Siluester Wagensail der metzger, burger alhie, zinset järlich auff sant Andreas tag ain gulden in müntz ablösigs zinses vßer seinem anger vor Renweger thor uff dem vndern moß, zwischen Hansen Wagensails anger vnd der viehwaid gelegen, vermög aines zinßbrieffs, anfahend: Ich, Hans Weinhart, burger zů Kauffbeuren, vnnd ich, Barbara, sein eheliche hausfraw, bekhennen etc., vnd desselben datum lautet: Der geben ist dornstags nach sant Andreas tag apostoli, nach Christi geburt tausent fünffhundert vnd ains vnd fünfftzig jar (1551 Dezember 3). / Mer zinset er, Wagensail, järlich auff sant Andreas tag ain halben gulden in müntz ablösigs zinses vsser seinem anger vor Renweger thor, zwischen Hanssen Wagensails annger vnd der vichwaid, lauth des zinßbriefs, so anfacht: Ich, Hans Weinhart, burger zů Kauffbeuren, vnd mit ime ich, Barbara Marin, sein eheliche hausfraw, bekhennen etc., vnd sein datum: Der geben ist den drei vnd zwaintzigisten tag des monats martii, nach Christi, vnsers lieben herrn vnd erlösers, geburt gezalt fünfftzehenhundert vnd in dem fünff vnnd fünfftzigisten jare (1555 März 23)".

Lausser, a.a.O., 2008, S. 142ff., Nr. 419 ("1596 Juni 8 - Vrbar und Register"), insb. S. 148: "Hans Wasserman der lederer zinst von sanct Martins aignem luß 9 schilling haller. [...] Veit Wagensail zinst aus sanct Martins aignem luß 10 schilling haller", S. 149: "Mattheus Wagensail zinst aus sanct Martins aignem luß 7 schilling haller".

 

Nürnberg (15. Jh.):

Staatsarchiv Nürnberg, 25.9.1939, Betreff Familienforschung (S. 1, 2), darin 1435 Ott Wagenseil Taschner u. Neubürger in Nürnberg; 1471 Sebalt Wagensail, Taschner; 1478 Erhart Wagensail als Taschner; 1479 Augustin Wagensail als Taschner; 1493 Jörg Wagensayl als Taschner; 1543 Conrad Wagenseil als Schulmeister; 1627 Christoph Wagenseil, hinterlassener Sohn des Gg. Wagenseil; 1633 Gg. Chr. Wagenseil.

In Ferdinand Koglers "Recht und Verfassung der Stadt Rattenberg im Mittelalter: Ein Beitrag zur altbayerischen Stadtrechtsgeschichte", München 1929, Reprint von 1974, S. 42, wird eine Urkunde zitiert: An Freitag nach Erhardi (12. Jänner) 1509 ain gemain gehalten ist furgenommen, ain stewer anzulegen und etlich darzu verordent, die dieselbs sollen anlegen und sind mit namen: burgermaister, inner und ausser rat, Hainrich Marchpegkh, Jorg Kuefmer, Hans Gannsner, Sitnhamer, Jorg Vischer schneider, Cristan Lezelter, Hans Newmargkht, Hans Part, Hans Schmid, Jörg Wagensayl...

 

Nördlingen, Landkreis Donau-Ries (15. Jh.):

Stadtarchiv Nördlingen, "Regesten über die Leibgedingsquittungen U 7400 - 7667", S. 35, Signatur U 7603, "1480 Dez. 20. - 1495 Juni 12. / 9 Quittungen der Magdalena Wagensail von Auspurg [Augsburg] (von 1493 an ehel. Hausfrau des Thoman Götz, Röm. Kais. Maj. Diener und 'Businer', der von da an für sie quittiert) über 20 fl. rh. Leibding, verfallen auf St. Thoman des hl. Zwölfboten Tag. / S: Meister Hans Gossolt, Domherr und Vikari zu Augsburg 1480 u. 1483; derselbe, Erzdiakon zu Augsburg 1485; Peter Ehringer, B. u. des Rats zu Ulme 1488; Hanns Jung, Doctor in der Arznei 1489; Jos Talfinger, Bürger zu Ulm 1490; die vesten Mathes Wuchrer u. Bartholome Knör 1493; der weise Hermann Rot, B. zu Ulm 1494 [...] (Das L. wurde nach KR 1476,17 um 200 fl. gekauft. Die Magdalena W. war damals circa 26 Jahre alt, Missive 1476,57.91. Letzte Auszahlung für 1494. In KR 1496 der Vermerk: 'tod'.)".

 

Augsburg (14. Jh./15. Jh.):

Deutsches Namenlexikon, Gorndrom Verlag (2004), S. 530: "1367. Wagenseil ist in Augsburg als Umgangsname des Fuhrmanns oder Seilers aktenkundig". Fußnote: Kapff ~ "Schwäbische Geschlechtsnamen", Stuttgart 1927 sowie Nied ~ Südwestdeutsche Familiennamen, Freiburg 1938. Beide Werke wiesen trotz mehrfacher Durchsicht allerdings keinen entsprechenden Nachweis auf. Dafür Josef Karlmann Brechenmacher: "Deutsches Namensbuch", Stuttgart: Klett [1931], S. 326: "Wagenseil. Bekanntes Gelehrtengeschlecht. Schon 1367 Wagensayl (B. 49)", unter Rückgriff auf Adolf Bacmeister: "Germanistische Kleinigkeiten, Stuttgart: Kröner 1870, S. 49, mit Quellengabe (S. 13): Augsburger Bürgerbuch I (1288ff.; StadtAA, Reichsstadt Schätze 74).

Stadtarchiv Augsburg, 10.07.2023: "Der einschlägige Eintrag im Bürgerbuch erwähnt den Namen noch mit dem Zusatz 'uof dem Weyer', weitere Angaben zu Herkunft oder Beruf werden bei seiner Bürgeraufnahme nicht gemacht, [...] ein Vorname ist nicht vermerkt".

Christian Schwab: "Das Augsburger Offizialatsregister (1348-1352)", Reihe "Forschungen zur kirchlichen Rechtsgeschichte und zum Kirchenrecht" Band 25, Wien & Köln: Böhlau 1957, S. 176 u. 336: Bl. 61v2 Marquardus dictus Wagensayl sartor [Schneider] civis [Bürger] Augustensis [Augsburgs] (ähnlich 92v4).

BMB 19, Folio 90r, Einlegezettel 1v, bearbeitet von Sarah Schrade (01.05.2019), in: "Digitale Edition der Augsburger Baumeisterbücher", hg. von Jörg Rogge, unter informationswissenschaftlicher Mitarbeit von Radoslav Petkov, Michael Haft, Christiane Dressler und Torsten Schrade [lod.academy], Jahr 1407 ("Einnahmen, Steuern"), Zeile 14f.: "Item Ha Wagenſail von ain(er) Stallung am Swaul / 12 Aug(sburger) d".

In Richard Hipper: "Die Urkunden des Reichsstiftes St. Ulrich und Afra in Augsburg 1023-1440", Augsburg: Verl. der Schwäb. Forschungsgemeinschaft, 1956, S. 279f., Nr. 721: "1434 Dezember 18 München[.] Herzog Wilhalm [III.] in Baiern gibt Abt und Konvent 4 mehrere Jahre ihm überlassene Höfe des Kl. zu Staindorf wieder frei [...]. Vogteigelder: [1.] vom Hof des Güraus: 2 Sch. Haber 'gerüktez moß' [...]. [2.] von den Höfendes Metzger Thomas Mair und vom Hof gen. das Wagensail: je ein Sack Haber [...]".

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Erläuterungen

"Beckenbruderschaft":

Erich Maschke: "Städtische Mittelschichten", Protokoll der 8. Arbeitstagung des Arbeitskreises für Südwestdeutsche Stadtgeschichtsforschung, Biberach, 14.-16. Nov. 1969, Stuttgart: Kohlhammer 1972, S. 131: "Daß es sich um Handwerker handelte, wird ersichtlich aus der Bestimmung, daß kein Bruder dem andern einen Knecht aus seiner Werkstatt dingen sollte und daß die Becken keinen Lehrknecht mit weniger als 2 Gulden besolden sollten; daher heißt die Bruderschaft später (wenn auch nicht in ihrem Stiftungsbrief) die Beckenbruderschaft. Ihr Vermögen wurde nach der Reformation dem Armenkasten[?] überführt".

"Achacius":

"From a Greek word meaning 'innocent, not evil', derived from ά (a), a negative prefix, combined with κάκη (kake) meaning "evil". This was the name of three early saints, two of whom were martyred" (Mike Campbell, behindthename.com).

"Frachtfuhrmann":

Unklare Quelle(n): "Wagensayl 1367 Augsburg Hammerschmied Christoff 1604 Nürnberg Ratsschreiber Marquardus 1269 Bermaringen Erzbischöf. Übername des Frachtfuhrmanns" (heraldrysinstitute.com, 781359). In Bermaringen war zeitweise das kaiserliche Landgericht in Schwaben nach einer Urkunde von 1255 [74: Senckenberg, selecta jur. et histor. II, 264] eingerichtet: "sub Tilia [unter den Linden], apud Bermaringen" (Georg Ludwig von Maurer: "Geschichte Des Altgermanischen und Namentlich Altbairischen Oeffentlich-muendlichen Gerichtsverfahrens", Heidelberg: Mohr 1824, S. 165; Urkunde von 1269 nicht im Anhang von Ernst Egerer: "Einst und Jetzt. Geschichten und Geschichte des altulmischen Amtsorts Bermaringen", Blaubeuren: Commissionsverlag der Fr. Mangold'schen Buchhandlung 1901). Für den "Frachtfuhrmann" kennt Erwin Koller, Werner Wegstein, Norbert Richard Wolf: "Neuhochdeutscher Index zum Mittelhochdeutschen Wortschatz", Stuttgart: Hirzel 1990, S. 143: "heinzeler"; Max Gottschald: "Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde", Berlin / New York: Walter de Gruyter 1996, S. 244: "Heitzler: obd. [...] Haitzler, Hainzier, Heintzeler, Henzeler, knecht Heitz(mann)".

Schneider:

Amtliches stenographisches Bulletin der Bundesversammlung. Bulletin stenographique officiel de l'Assemblée fédérale, 1906, Sp. 865: "Im Jahr 1389 begannen die Schneiderunruhen in den rheinischen Städten, zuerst in Konstanz".

Hellmut G. Haasis: "Spuren der Besiegten. Freiheitsbewegungen von den Germanenkämpfen bis zu den Bauernaufständen im Dreissigjährigen Krieg", Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1984, S. 271 (Kapitel "Freiheitsbestrebungen von Bauern, Bürgern, Gesellen und Ketzern"): "Konstanz: Lohnkampf der Wollwebergesellen ([Rudolf] Wissell ['Des alten Handwerks Recht und Gewohnheit', 2 Bände, Berlin 1929], 1. Bd., S. 459/460) 1388 Konstanz: Streik der Schneidergesellen (Wissell, 1. Bd., S. 460) 1389 Konstanz: Kampf der Schneidergesellen ([Philipp] Ruppert ['Die Chroniken der Stadt Konstanz', Konstanz 1891]; [Edi] Joos ['Die Unruhen der Stadt Konstanz 1300-1450', in: ZGORh 116, 1968]) 1390 und 1407 Konstanz: Verbot der Trinkstuben für Gesellen bzw. Schuhmacherknechte (Wissell, 1. Bd., S. 460)".

Bei Haasis fehlt der frühere Streik der Gürtlergesellen in Breslau 1329.

Hans Hagen Hildebrandt: "Sozialkritik in der List Till Eulenspiegels. Sozialgeschichtliches zum Verständnis der Historien von Till Eulenspiegel (1971)", in: "Eulenspiegel-Interpretationen. Der Schalk im Spiegel der Forschung 1807-1977", hrsg. und eingeleitet von Werner Wunderlich, Müchen: Fink 1979, S. 187-200, insb. S. 189: "Man begann, die Zünfte zu 'schließen', d.h. keine Gesellen mehr aufzunehmen. Arbeitsniederlegungen wurden drakonisch bestraft: den Streikenden drohte man mit Verbannung aus der Stadt, mit Ohrabschneiden (1385 in Danzig) oder gar mit der Todesstrafe".