armin peter zH
Verplemperte Zeiten
(Fünf Texte II, für UHURA III) für lidi/Uhura 3

Heimat: Ein lückenhaftes Drehbuch
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Speckknödel und Fliegentunke (Ein Sonntag im September '94)
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Armer Seelentag - Ein Dienstag
- Die Reise (Fragment)
- 25. April 1995 oder 50 Jahre danach


Uhura Message 3

1998

Heimat 1/1
Marianne strickt hold unter des Berges Höhen, und droben in den Wänden das Blöken der Kühe hallt. Feuriges Schatten-Lichtspiel der Walküren, brausende Winde und tobendes Heulen im Spiegel der Götterdämmerung. "Sackra, sackra seins majestätisch, die Nürnberge". .... Schnitt.

Heimat 2/1
Eine Spanne breit lachen, "aui mußi", im Hintergrund die Spatzen als Meistersänger sich anpreisen, samt einem Chor bestehend aus: Streicher und Bläser, Pauken und Tschinellen. Ein Tusch für die Majestät der Schöpfung, unser Führer; .... Schnitt.

Heimat 3/1
Unterschwellig Propaganda einfügen, Flagge zeigen. Stramme Burschen und saftige Weiber Arm in Arm, Blumen grün, Wiesen blüh'n, ...; unbeschwert läuft klein Roland ins Bild; "sackra, sackra, a sella Lausa", .... Schnitt (die Regieassistenz haut ihn auf die Tatz' ).

Heimat 4/1
Nun erst recht und gewollt Flagge preisen, dem Vaterland zuliebe offen Richtung weisen, den kleinen Roland in braunen Lederhosen schmeißen. Die Rotznase wird herausgeputzt. In seinen Händen Blumen grün, läuft auf Wiesen blüh'n, mit stolzem Schritte kommend von rechts. Aber es will nicht sein, er stolpert über Kühes Laune, das Gesicht von Scheiße braune. "Sackra, sackra, a sella Tollm", ....Schnitt.

Heimat 5/1
"Oanfoch aui muißi, koschtitz wos is will, sackra, sackra, ischs majestätisch". Es ist ihm ernst wie dem Jünger, tausend Jahre Deutsch ebengleich. Die Dolomiten so rein und pur, einfach die Wahrheit stur. "Mir Huarnpecke
miassns tian"; er kann nicht mehr, jetzt muß es sein, geht ran und packt es mit Polt, .... Schnitt.

Heimat 6/1
Die Sonne kommt raus, ist schon überm Walde drüber. "Holtmos frisch fescht"; Max und er werden gemalt, bevor sie aufbrechen. Dann geht's los, zu den fünfzigtausend Metern; auf und nieder, Schnee und Eis, auf und nieder, immerwieder, .... Schnitt.

Heimat 7/1
Jodldidi, jodldido, juche, schrillt die Höh', bis hinüber ins Bärental, wo Millionen goldener Sterne leuchten und funkeln. "Auf geaht's Buabm, tiats wos, lost enk net untokriagn"; ein Berg wird gesprengt, "schtinn - bumm". Eine Staub- Eiswolke, schwarz, breitet sich über das gesamte Land aus. "Sackra, sackra, Huarn in die Wend", .... Schnitt.

Heimat 8/1
"Teifl, Teifl, a sella Gfrett"; die halbe Mannschaft liegt im Bett, einer hat ein Bein verloren. "Ha, ha, den weart di Politik speter meahr plogn". Fein sein und zusammen bleiben, der Heimat zuliebe und wegen des schönen Tages. Ja, ein Friedentag, genau wie des unsere Land; jahrein und jahraus Sonnenschein. Die Tirola, diese Deppen, es nicht sehen, aber schon unzüchtig treiben, .... Schnitt.

Heimat 9/1
Für Frauen und Männer wird es Zeit, alles ist in Position, nur der Herr Pfarrer ist noch nicht auf Kur. Mit dem Einsatz der Bläser und des Chorgesanges er verschwindet, und auch der Pfarrmesner sich zurückzieht auf ein Vierterl. Banner - Wimpel - Jungfrauträger reihen sich schnell noch ein, ...."und Aktion". Nix tut und rührt sich; "fa den Schausteller, den folschn Pforra, miar ins nett lossn mochn norrat!" .... Schnitt.

Heimat 10/1
Unten im Tal die Turmuhr dreimal schlägt und die Zeit zum Jausen verrät. "Huarrn - Sackra noamol inni, jo spinni"; eine seite Speck, dazu Schüttelbrot und ein Glas Kalterer. Nun auf diese Geschichte einen sauft, denn sie ist wie dem Wasser sein Kreislauf .... Schnitt.

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