Hans-Henning von Voigt, Pseudonym Alastair (20.10.1887 - 30.10.1969)

mit Bezug zu: Marburg, "Indien", "Orient", Kurt Wagenseil, Hans B. Wagenseil, Joachim von Cantacuzène, John Lane, André Germain, James Laughlin, New York: Alfred A. Knopf Inc., "Es waren materialistische Menschen"

In English: Short Introduction | En français: Brève introduction | Magyarul: rövid bevezető | På svenska: Kort introduktion | краткое введение | In italiano: Breve introduzione | En español: Breve introducción

 

Hans-Henning von Voigt, auch Hans-Henning Baron von Voigt-Alastair, Pseudonym Alastair, seltener Hanaël (20.10.1887-30.10.1969), war ein deutscher Künstler, Zeichner, Illustrator, Übersetzer und Schriftsteller; "Auch nach dem Ersten Weltkrieg blieb er seinem rastlosen Lebensstil treu. Er verbrachte zunächst noch zwei Jahre in der Schweiz, wo er längere Zeit im Kurhaus Albisbrunn und bei dem Schriftsteller Robert Faesi in der Nähe von Zollikon verbrachte. Zunehmend kehrte er auf Reisen nach Deutschland und Frankreich zurück. Öfters hielt er sich in München auf, bewohnte dort länger [1921-26] das Gartenschloss Lustheim in Schleißheim [dort wohnte auch Joachim von Cantacuzène laut München I, EK 28/51, Landgerichte_36490, Bl. 3], [er] lebte in Regensburg, in Versailles und Paris. Anfang der dreißiger Jahre sah man ihn wieder länger in der Schweiz" (WP, 26.06.2022).

Hans-Henning von Voigt, also Hans-Henning Baron von Voigt-Alastair, pseudonym Alastair, or sometimes Hanaël (20.10.1887-30.10.1969), was a German artist, draughtsman, illustrator, translator and writer; "Even after the First World War he remained true to his restless lifestyle. At first he spent two more years in Switzerland, where he spent longer periods at the Albisbrunn spa and with the writer Robert Faesi near Zollikon. Increasingly, he returned to Germany and France on journeys. He often stayed in Munich, where he lived for a longer time [1921-26] in the garden palace Lustheim in Schleißheim [where also lived Joachim von Cantacuzène according to Munich I, EK 28/51, Landgerichte_36490, fol. 3], [he] lived in Regensburg, in Versailles and Paris. At the beginning of the thirties, he was seen in Switzerland again for longer periods of time" (WP, 26.06.2022).

Abb. "Schloss Lustheim vom Neuen Schloss aus gesehen", Oberschleissheim 2013, von Diego Delso, delso.photo unter Creative-Commons-Lizenz CC BY-SA 3.0 (modifiziert).

 

(1) Briefe von Kurt Wagenseil an die britische John Lane Company (zweimal 28.08.1925, 02.11.1925) thematisieren Zeichnungen von Alastair. Darin bezeichnet Kurt Alastair als "a great friend of mine", er möchte "Ross' book Alastair [...] into Swedish" übersetzen. Der Brief vom 02.11.1925 enthält: "I found in the mean-time still a copy of 'Alastair' [...] in the library of my mother - a copy which Alastair himself has dedicated to her". Der Band Robert Ross: "Forty-three drawings by Alastair" (London, New York: Lane 1914) ist in Kurts Bibliothek gelistet. Eine Übersetzung von Gedichten von Iris Tree für die Europäische Revue wird wahrscheinlich abgelehnt ("I thank you still so much for your very kind letter", 02.11.1925), in der aber "Alastairs Illustrationen" von "Barbey d'Aurevilly: 'Die Rache einer Frau' und Walter Pater: 'Sebastian van Storck'" ("Dresden" bzw. Wien: Avalun 1924) besprochen werden:

Hans B. Wagenseil: "Alastairs Illustrationen" in der "Europäischen Revue", einem konservativen deutschen Blatt, hrsg. in Stuttgart von Karl Anton Rohan, 2. Heft, 1. März 1926, S. 427f.

Der Brief vom 02.11.1925 teilt außerdem die Entdeckung mit, dass Robert Ross Alastairs Illustrationen nur mit einem "Preface" einleitet. Der Satz "I have written in this sense to my Swedish friends" bezieht sich auf die Auswirkungen dieser Entdeckung auf das Übersetzungsvorhaben. Da keine weitere Antwort der Lane Publishing Company erfolgt zu sein scheint - Kurt hatte wiederholt an den am 2. Februar 1925 verstorbenen Mr. John Lane adressiert - und auch keine weitere Korrespondenz von ihm in der John-Lane-Mappe des Harry Ransom Centers in Texas archiviert wurde, kam das Projekt wahrscheinlich nicht zustande.

In André Germains "La Revue Européenne" erschienen (zitiert nach Jean-Michel Place & André Vasseur: "Bibliographie de Revues et Journaux Littéraires des XIXe et XXe Sieclès", Tome Troissième, 1915-1930 I, Paris: èditions Jean-Michel Place 1977):

No. 3, 1er mars 1923: "Alastair: Lettres Allemandes", "Alastair: Unruh (p. 85 à 90)" (Place & Vasseur, S. 167 u. 189).
No. 3, 1er mai 1923: "Alastair: Voyage à Oberammergau pour la dernière représentation de '1912' (p. 44 à 53)" (Place & Vasseur, S. 190).
No. 5, 1er julliet 1923: "Alastair: Sarah Bernhardt (p. 58 à 62)" (Place & Vasseur, S. 191).
[No. 34, 1er décembre 1925: "Hans Wagenseil: Un dévoyé, trad. R. B. (p. 39 à 43)" (Place & Vasseur, S. 203).]
No. 3, mars 1927: "Robert Sébastien: Expositions. Les Dessins d'Alastair (Place & Vasseur, S. 209).
No. 5, mai 1927: "Comtesse de Noailles: Alastair (p. 430 et 431). (Place & Vasseur, S. 210).
No. 2, février 1931: "Stefan George: Pòemes. 1; 2. Féte; 3; 4; 5; 6. Ellora; 7. Tapis; 8. Le Souverain, trad. de l'allemand par Alastair (p. 101 à 106)" (Place & Vasseur, S. 226).

R.B. steht wahrscheinlich für Réne Boylesve, an dessen Adresse ein Brief von Kurt Wagenseil überliefert ist. Es handelt sich um eine Übersetzung von Hans B. Wagenseil: "Verkommenes Subjekt", in: "Das Gesindel. Zeitschrift für Menschlichkeit", Jg. "Gesindel2 1" (1925) H. 2 [30. Okt.], Nr. 24, S. 11-15.

Darüber hinaus befinden sich zwei Briefe von Alastair im Nachlass in Tutzing (12.02.1953, 10.01.1958, lila Tinte). Der Brief vom 12.02.1953 antwortet auf ein Angebot von künftiger Zusammenarbeit bzw. eines Beschaffens von Übersetzungsaufträgen. Am 14.07.1953 empfiehlt Kurt Alastair an James Laughlin: "If you come here next, I want you to introduce to various charming friends of mine, and also to 'Alastair', a very famous and interesting man, you will like to meet. He is a wunderful illustrator and should have an enormous success in America. He is really in some way unique and c'est quelqu'un!".

Alastair taucht auch im Register der in der Sammlung Douglas Duncan enthaltenen Kunstwerke auf (Alan Jarvis: "Douglas Duncan. A memorial portrait", Toronto: University of Toronto Press, 1974). Er übersetzt "5 Gedichte" von Jean Cocteau, in: Neue Schweizer Rundschau, 1931, 24, S. 144-146 (Wolter Nr. [34]).

 

(2) Peter Christian Hall: "Er nannte sich Alastair. Der unbekannte Meister", Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27. März 2013 [faz.net]:

"Im Jahr 1907 taucht der damals gerade Zwanzigjährige in München im Umkreis des berühmten Kosmikers Ludwig Derleth, Karl Wolfskehls und Stefan Georges wie aus dem Nichts auf - kein unbeholfener Tor wie Kaspar Hauser, sondern ein vielseitig begabter, polyglotter Artist und Lebemann mit einer Überfülle verblüffender Fähigkeiten, von denen man sich schwerlich vorstellen kann, dass er sie sich alle autodidaktisch angeeignet hat. Als Tänzer, Pianist, Sänger, Dichter und Zeichner erregte er Aufsehen. [...]

1914 lernt er in Paris Gabriele d'Annunzio und die Duse, André Germain, Yvette Guilbert und wohl auch Maurice Ravel, Claude Debussy, Erik Satie, vielleicht auch Jean Cocteau kennen. [...]

Lexikalisch wird er, unter Vorbehalt, mit dem Namen Hans-Henning von Voigt, dem Geburtsjahr 1887 und dem Geburtsort Karlsruhe geführt. Sollte das stimmen, entstammte er einer preußischen Offiziersfamilie, was allen, die ihn persönlich gut kannten, ganz unplausibel erschien. Er selbst deutete an, ein illegitimer Sohn des englischen Königs Eduard VII. und einer spanischen Sängerin russisch-jüdischer Herkunft zu sein; aufgezogen in einem schwedischen Internat, das er wegen Unbotmäßigkeit noch als Knabe habe verlassen müssen, sei er dann, über ein Vermögen von drei Millionen Goldmark verfügend, zeitweilig mit einem Zirkus umhergezogen, wo ihn ein Unteroffizier als Kunstreiter entdeckt und gefördert habe. Was immer daran Wahrheit, was Legende sein mag, ist ungeklärt. [...]

Alastair [...] lässt den beiden Bänden [Frank Wedekind, Georg-Müller-Verlag 1920] folgenden Vermerk beilegen: 'Der Künstler legt Wert auf die Feststellung, dass seine Zeichnungen zu den diesem Band beigegebenen Tafeln bereits aus dem Jahre 1913 stammen. Wegen des Krieges und großer Schwierigkeiten bei der Herstellung dieser Luxusausgabe verzögerte sich das Erscheinen bis zum Jahre 1920.' Einen entsprechenden Vermerk lässt er auch [...] Oscar Wildes 'The Sphinx' beigeben. [...]

Während des ganzen Zweiten Weltkriegs hat er in Deutschland gelebt - verborgen und beschützt von ihm wohlgesonnenen bedeutenden Freunden. Die Liste von deren Namen ist eindrucksvoll: Carl Friedrich von Weizsäcker, Werner Heisenberg, Wernher von Braun, Felix und Lilly von Schoeller, die Familien Curtius und Picht gehören dazu. Er hatte, ein schon durch sein Auftreten und seine Kleidung stets auffallender Exzentriker, als bekennender Homosexueller solchen Beistand bitter nötig. [...]

Vermittelt über einen gemeinsamen Freund erhielt der junge Pädagoge Hartmut von Hentig wohl Ende der fünfziger Jahre 'einen in kunstvoller Schrift und lila Tinte geschriebenen Brief eines Unbekannten', unterzeichnet mit 'Alastair' und dem mysteriösen Zusatz: 'Dies ist kein Name, sondern ein Tummelplatz.' [...]

Anlässlich der Totenfeier Alastairs beschrieb K. H. Kramberg ihn in der Süddeutschen Zeitung vom 1. November 1969 als 'Priester-Kaiser Heliogabal', 'Narcissus' und 'Spiegelmensch', von dem 'starke erotische Strahlung ausging'. Der Artikel endet mit dem Satz: 'Niemand kennt Alastair.' Schon damals nicht mehr."

Nicht in der gekürzten Fassung des Online-Artikels enthalten sind die beiden Sätze: "Von 1921 bis 1926 hat er im Gartenschlösschen Lustheim in Schleißheim gewohnt. Das war wohl sein längster ständiger Wohnsitz an einem Ort überhaupt."

In einem Zirkus soll auch Hans B. Wagenseil um 1913 mit einer Fahrradnummer aufgetreten sein (siehe auch Artikel Grete Lichtenstein).

 

(3) Illustrationen (Zeichnungen und Graphiken) in Büchern (nach Bascon, WP, dann ergänzt):

"Alastair. Fortythree Drawings", 43 Zeichnungen, "Preface" by Robert Ross, London und New York: John Lane sowie Toronto: Bell and Cockburn 1914.
Loïs Cendré (André Germain): "Poemes pour Pâques. 7 Illustrationen", Genf: Privatdruck 1915.
Prosper Mérimée: "Carmen. Novelle. 12 farbige Illustrationen", Zürich: Rascher & Co. 1920.
Frank Wedekind: "Erdgeist", 12 Illustrationen, München: Georg Müller Verlag, o. J. [1920].
Frank Wedekind: "Die Büchse der Pandora", 12 Illustrationen, München: Georg Müller Verlag, o. J. [1920].
Oscar Wilde: "The Sphinx", 11 Illustrationen, London: John Lane, The Bodley Head 1920, New York: John Lane Company 1920 [archive.org].
Oscar Wilde: "Salome", 9 Illustrationen, Paris: Les Editions G. Cres et Cie. 1922 (weitere Auflagen 1923, 1925, 1927).
Jules Barbey d'Aurevilly: "Die Rache einer Frau. Neun Illustrationen", Wien: Avalun-Verlag 1924.
Walter Pater: "Sebastian van Storck. Mit 8 Zeichnungen", Wien: Avalun-Verlag 1924, London: John Lane, The Bodley Head 1924, New York: Dodd, Mead and Company 1924.
"Fifty Drawings", Einführung Carl Van Vechten, New York: Alfred A. Knopf 1925.
Harry Crosby: "Red Skeletons", 9 Illustrationen, Paris: Editions Narcisse 1927 (einschl. Illustration urspr. für Gustave Flaubert, "Salammbô").
Edgar Allan Poe: "The Fall of the House of Usher", 5 Illustrationen, Einführung von Arthur Symons, Paris: Edition Narcisse 1928.
Antoine François Prévost d'Exiles: "Manon Lescaut", 15 Illustrationen, Einführung Arthur Symons, London: John Lane, The Bodley Head 1928, New York: Dodd, Mead and Co. 1928.
Oscar Wilde: "L'Anniversaire de l'infante", 9 Illustrationen, Vorwort Harry Crosby, Paris: The Black Sun Press 1928 (engl. Ausgabe "The Birthday of the Infanta", 1928).
Choderlos de Laclos: "Les Liaisons Dangereuses", 7 Illustrationen, 2 Vol., Paris: The Black Sun Press 1929/30, New York: William Godwin 1933.

Außerdem "Die Verwandlungen des Dandy", in: "Styl. Blätter für Mode und die angenehmen Dinge des Lebens", hrsg. vom Verband der deutschen Modeindustrie e. V, Berlin: Verlag Otto v. Holten, II. Jg. (1923), Doppelheft.

Illustrationen in: "The Golden Hind. A Quarterly of Art and Literature", London: Chapman & Hall, 1922-1924, edited by Clifford Bax (1886-1962) and Austin Osman Spare (1888-1956), Vol. 1., Nr. 1, S. 34 ("Pen Drawing"), Okt. 1922; Vol. 1, Nr. 4, S. 8 u. 27 ("Pen Drawings"), Juli 1923; Vol. 2, Nr. 5-8, S. 32 ("Pen Drawing"), 1923/24.

"Christian Hesse Auktionen. Moderne Kunst, Bücher, Autographen", Auktion 6, Hamburg, 17. November 2012, S. 4f. (mit Fotoporträt des Künstlers): "Alastair. Sammlung von 21 Originalfotografien, davon 14 rückseitig eigenhändig beschriftet und signiert, und vier eigenhändige Briefe. Baden-Baden, 1965-1969 [...]. Aufschlussreiche Dokumentation der nicht publizierten Illustrationen zu Gustav Meyrinks 'Der Mann auf der Flasche'. - Alastair plante offensichtlich in seinen letzten Lebensjahren eine Neuausgabe des Meyrinkschen Textes mit Illustrationen nach Tuschzeichnungen. - Die Mehrzahl der Fotografien zeigen neun dazu entstandene Zeichnungen, rückseitig sämtlich mit genauer Betitelung, Datierung und teils auch mit Hinweisen, wer die Originalzeichnungen erworben hat. [...] Vier eigenhändige Briefe, ohne Datum bzw. Januar - Juni 1969.- Alle an Ortwin Rüttger, der Alastair mehrfach in seinem Münchner Domizil in München Schwabing besucht hatte. - Alastair schildert seine Lebensumstände, erwähnt den Verleger Georg Müller ('ein ungewöhnlicher Mensch und ein Freund. Dass er sich umbrachte - ist mir eine dunkle Schuld geblieben'). - Er kündigt die Übersendung der Fotografien an, damit sich der Empfänger eine Zeichnung aussuchen könne: 'Zeichnungen werde ich Ihnen senden lassen - ehe sie alle verkauft oder gemopst sind. Ich bin fast ganz wehrlos. Und die Leute wissen das.'- Bis in die Grußzeilen von der blumenhaften, verzierten Sprache Alastairs: 'Frühlingsgrüsse trotz aller Düsternis - Ihr Alastair' oder 'Möchten Sie aller Lauheit entsagen und sich dem Eigentlichen verschreiben in dieser Zeit des Anfangs und des Endes - Alastairs'. - Dazu: Visitenkarte mit eigenhändigem Gruß. - Fünf Telegramme".

 

(4) Neben Cocteau - weitere Übersetzungen ins Deutsche bis 1945:

Émile Zola: "Die Sünde des Abbé Mouret" [La Faute de l'abbé Mouret], München: Kurt Wolff 1922.
Théophile Gautier: "Der Roman der Mumie" [Le Roman de la momie], Wien: Avalun 1925.
Théophile Gautier: "Avatar", Wien: Avalun 1925 (zus. mit "Jettatura" Neuauflage: Frankfurt: Suhrkamp 1985).
Théophile Gautier: "Jettatura", Wien: Avalun 1925.
Comtesse de Noailles: "Die Unschuldigen", München: Kurt Wolff 1926.
James Joyce: "Chamber music", dt. Nachdichtung, in: "Neue Schweizer Rundschau. Nouvelle Revue Suisse", Zürich: Verlag der Neuen Schweizer Rundschau, Heft 11 (Nov.), 1930, S. 851-854. [e-periodica.ch].
Georges Bernanos: "Johanna, Ketzerin und Heilige" [Jeanne, relapse et sainte], Leipzig: Hegner 1934 (Neuauflage Zürich: Arche 1949).
"Johanna, die Jungfrau", übers. und bearb. aus den lateinischen und französischen Texten von Alastair, München-Planegg: Barth 1935 (Neuauflage München: Rinn 1956).
Evelyn Waugh: "Saat im Sturm. Lebensbild des Edmund Campion aus der Zeit Elisabeths von England", München: Kösel & Pustet 1938.
Maria Stuart: "'Ich flehe, ich fordere, ich bekenne!' Der Königin Briefe. Mit 4 Bildtafeln und 1 Stammbaum", Auswahl und Übers. Hans Henning von Voigt. Einleitung Werner Picht, Leipzig: Hüthig 1940 (Auflagen bis 1943; Neuauflage Stuttgart: Steingrüben 1961).
Klemens Wenzel Lothar von Metternich: "Geist und Herz verbündet. Metternichs Briefe an die Gräfin Lieven", Wien: Andermann 1942.

Neben Jean Cocteau, Evelyn Waugh und Comtesse de Noailles wurde auch als Autor*in von den Wagenseil-Brüdern übersetzt André Maurois: "Der Seelenwäger. Eine phantastische Erzählung" [Le Peseur d'âmes], Reclams Universalbibliothek, 7833, Stuttgart: Reclam 1956.

Erwähnenswert zudem Paul Claudel: "Schwert und Spiegel" ["L'Epée et le miroir"], Heidelberg: Kerle 1955; Sessue Kintaro Hayakawa: "Der Sohn des Samurai. Das Leben des Sessue Hayakawa" ["Zen showed me the way"], Stuttgart: Goverts 1963; Henri Daniel-Rops: "Bernhard Clairvaux und seine Söhne" ["Saint Bernard et ses fils"], Heidelberg: Kerle 1964.

Weitere "Gedichte" in: "Der Weg", München, Heft 4 (April) 1919, S. 2 (dort veröffentlichte auch Hans Reichel: "An alle Wollenden", Heft 8/9, August/September 1919, S. 14, ebenda oberhalb auch Oskar Maria Graf: "Die Entflammten"); in: "Gedichte. Das flammende Tal", München: Hyperionverlag 1920; in: "Die Horen. Zweimonatshefte für Kunst und Dichtung", hrsg. von Hanns Martin Elster und Wilhelm von Scholz, Berlin: Horen-Verlag, 3. Jg. (1927), Heft 1, S. 21-24 ("Acht Gedichte"), Jg. (1928/29), Heft 10, S. 842-846 und, Heft 11, S. 857-869; "Gedichte", in: "Neue Schweizer Rundschau. Nouvelle Revue Suisse", Zürich: Verlag der Neuen Schweizer Rundschau, XXIV. Jg. von Wissen und Leben, Heft 12 (Dezember), 1931, S. 943-946 [e-periodica.ch].

 

(5) André Germain: "La Bourgeoisie qui brûle. Propos d'un Témoin 1890-1940" ["Die brennende Bourgeoisie. Äußerungen eines Zeitzeugen"], Paris: Editions Sun 1951, S. 129-133, zitiert nach Gernot Krämer: "Nachwort", in: Jules Barbey d'Aurevilly: "Die Gebannte" [ L'Ensorcelée], übersetzt von Karin Fleischanderl und Alastair, Berlin: Matthes & Seitz 2017, S. 290-308.

S. 304f.: "Der Übersetzer der 'Gebannten' war eine der eigenartigsten Gestalten, die das Metier hervorgebracht hat [...]. Eine der anschaulichsten Schilderungen Alastairs stammt von dem französischen Essayisten André Germain (1882-1971), der zeitweilig mit ihm liiert war und in Klaus Manns Schlüsselroman 'Mephisto' als Pierre Larue porträtiert wurde. In seinen Erinnerungen 'La Bourgeoisie qui brûle - Propos d'un Témoin 1890-1940' (Die brennende Bourgeoisie - Äußerungen eines Zeitzeugen, Paris 1951) schreibt Germain über ihre Begegnung in Paris:

'Alastair wurde mir durch d'Annunzio geschenkt. In jenem Frühjahr 1914, in dem ich oft die Freude hatte, den Verfasser von Das Feuer zu sehen, erzählte er mir gern von einem jungen Dichter, Künstler und Musiker, mit dem er mich bekannt machen wollte. Es war Alastair. Wir begegneten uns eines Tages vor der verschlossenen Tür d'Annunzios. Alastair wirkte wie von einem anderen Stern. Er strahlte eine Mischung aus Luxus und Armut aus, die mein Mitleid weckte. Er pflegte Frauen unglaublich schöne Blumen zu schicken, verteilte königliche Trinkgelder, war aber außerstande, seine Hotelrechnung zu bezahlen. Er durchstreifte Europa mit zahlreichen Koffern, in denen die herrlichsten Kleider waren, hatte aber kein Zuhause. Eine Aura von Pracht und Verfall umgab ihn. Er gab sich bei jeder Gelegenheit schüchtern und extravagant, großzügig und ängstlich. Seine schimärische Lebenseinstellung schien nicht so sehr in einer Pose oder Gewöhnung ans Boheme-Dasein zu gründen, sondern in einer prunkvollen Tragödie, deren Falten ihn umschlangen. Er schrieb, schauspielerte, sang und zeichnete mit einer Perfektion, die bei einem so vielfältig begabten Menschen überraschte. Er tanzte auch. Mit forcierter Mühe hieratische, an Kaseln erinnernde Kostüme bewegend, führte er wie unter Hypnose langsame Pantomimen auf, transponierte, in Stolz und Schmerz erstarrend, priesterliche Klagen oder erweckte den Glanz eines Hofstaats im Exil wieder zum Leben. Seine großen, von gotischer Verzweiflung beseelten Gesten bezeugten sowohl die königliche Abstammung, die er sich zuschrieb, als auch eine gnädig-grausame Quasi-Gottgestalt, die man wie durch ein schimmerndes Buntglasfenster ahnte. So jedenfalls nahm ihn d'Annunzio wahr, und unter seinen Auspizien bekam auch ich einen flüchtigen Eindruck an jenem denkwürdigen Abend, der in Notturno für immer bewahrt bleibt. Solche Eigenschaften prädestinieren zu außergewöhnlichen Triumphen in der Kunst und einer großen Unbeholfenheit im Leben. All dies rührte mich zu echtem Mitleid. Als Alastair, verschuldet und in unterschiedlichsten Nöten, nicht weiter wusste, lud ich ihn in meine Wohnung in der Avenue du Colonel-Bonnet ein. Dort wohnte er im Juli 1914 für zwei Wochen und verblüffte mich in einem fort. Er war schimärisch und zugleich hochgebildet. Er wirkte wie eine Märchenfigur, aber aus einem Märchen der 1890er Jahre, in dem etwas Villiers de l'Isle-Adam und etwas Aubrey Beardsley mitschwang, etwas Ästhetizismus, ein paar zur Perfektion gebrachte Liturgien und ein Schuss Hexerei.'

André Germain, Sohn eines Bankiers, der durch die Gründung des Credit Lyonnais vermögend geworden war, ermöglichte dem unsteten Alastair in den frühen zwanziger Jahren ein vorübergehend ortsfestes Leben in Schloss Lustheim bei München".

 

(6) V. Schurr: "Von Odysseus bis Felix Krull. Gestalten der Weltliteratur in der Buchillustration des 19. und 20. Jahrhunderts", hrsg. von Klaus Popitz, Kunstbibliothek Berlin, Berlin: Reimer 1982.

S. 277: "Doch nach diesem ikonographischen Exkurs zurück zu den Illustrationen der Manon Lescaut. 1928 publizierte John Lane in London das von D. C. Moylan ins Englische übersetzte Werk, das mit 15 farbigen Zeichnungen von Alastair ausgestattet wurde. Es ist wohl das bekannteste Werk dieses vielseitigen zeichnenden Autodidakten, der auch als Musiker, Übersetzer und Tänzer tätig war und unter dem Pseudonym Alastair seine geheimnisumwitterte aristokratische Herkunft verbarg. Die Einleitung schrieb der Kunstkritiker Arthur Seymons, der mit seinem Freund [Aubrey Vincent] Beardsley Herausgeber der Zeitschrift 'Savoy' war. Er charakterisiert Alastairs dekadenten Zeichenstil in unübertrefflicher Weise: 'Alastair hält sich nicht an die Wirklichkeit, orientiert sich nicht einmal an ihr. Er lebt mit seinen Gestalten in einer eigenen Sphäre und die Gestalten dieser Phantasiewelt scheinen es satt zu haben ›menschlich‹ zu sein, ›Fleisch und Blut‹ zu sein, normal zu sein... Es sind vielmehr Figuren, hinter deren Mienen luxuriöser Mattigkeit, eine wilde fiebrige und hektische Leidenschaft zu entdecken ist; Leidenschaft, der sie hemmunglos ausgeliefert sind, körperlich und geistig und die ihnen gleichzeitig Verlockung und Faszination verleiht, und eine Spannung wie sie die Hauptakteure bevorstehender großer Ereignisse ausstrahlen' [Anm. 25: K.-H. Olbricht: 'Eine phantastische Welt. Zu einer Ausstellung von Zeichnungen Alastairs', in: 'Speculum Artis', 17. Jg., H. 1, 1965, S. 31 ff.]. Seine Zeichnnungen sind im eigentlichen Sinne keine Textillustrationen mehr, es sind Bilder mit eigenen Titeln, die aus der literarischen Vorlage ihre Anregung erfuhren, sich aber verselbständigen".

S. 278: "Ein Jahr später, 1922, publiziert G. Cres in Paris Oscar Wildes 'Salome', ebenfalls mit Illustrationen von Alastair. Der Künstler griff dabei offensichtlich auf die Vorlage seines großen Vorbildes Aubrey Beardsley zurück, dessen bereits erwähnte Salome-Darstellungen zu den bedeutendsten Buch- illustrationen der Jahrhundertwende gehören".

S. 279: "In Deutschland waren es vor allem Marcus Behmer, Franz von Bayros, Alastair, Thomas Theodor Heine und Heinrich Vogeler, die seine [Beardsleys] Anregungen aufgriffen und in ihren durch schwingendes Lineament und ausbalancierte Schwarz/Weiß-Verteilung ausgezeichneten Blättern weitertradierten".

Abb. Aubrey Beardsley (1872-1898): "John the Baptist and Salome", 1893-4, für Oscar Wilde: "Salome", 1907, Public Domain (modifiziert).

 

(7) Randy P. Conner, David Hatfield Sparks, Gloria Anzaldúa, Mariya Sparks: "Cassell's Encyclopedia Of Queer Myth, Symbol, And Spirit. Gay, Lesbian, Bisexual, And Transgender Lore", London: Cassell 1997, S. 47.

"Alastair, whose name evokes a falling star, has been nicknamed 'the illustrator of decadence.' Born around 1887 and of mysterious origins, Alastair, as a youth, learned to speak French, German, and English fluently, to play piano, and to perform mime shows. As a young man, he studied philosophy at the University of Marburgh, where he met Boris Pasternak, the author of Doctor Zhivago, and Felix Noeggerath, the latter becoming his lover for several years. Alastair has been described as resembling both Pierrot and Nosferatu. Viktor Arwas writes of Him: 'Alastair frequently wore ... makeup ... [he was known for his] malicious high-pitched speaking voice, the glitter of his eyes, the studied gesture'. In the 1890s, Alastair began producing illustrations in a style influenced by Aubrey Beardsley, his favorite subjects being Salome, Cleopatra, and androgynous or effeminate youths, including American dandies. His illustrations for Oscar Wilde's poem The Sphinx are considered among his finest works. In the early 1900s he performed erotic-mystical dances for the circle of the Italian Decadent novelist Gabriele d'Annunzio. Arwas writes of this period, 'Alastair, who had by now accumulated a vast wardrobe of exotic costumes . . . little encouragement to dress and perform, creating curious ritualized scenes which appeared to conjure up the supernatural.' In 1914 Alastair met André Germain, a writer who was fascinated with the poetry of the lesbian writer Renée Vivien. Alastair and Germain would share a long-lasting, tempestuous relationship. Nine years later, Alastair met the ritual magician and esoteric artist Austin Osman Spare, who was to wield a great influence upon his life and work. Also in the early 1920s, Alastair became friends with the homosexual or bisexual occultist Ludwig Derleth, a member of the circle of Stefan George [...]. Also during this period, Alastair became friends with the eccentrics Harry and Caresse Crosby, and a bit later with Pablo Cassals, whom he sometimes accompanied on the piano. Philippe Jullian (1975) describes the world of Alastair as one of 'Black Masses in transvestite clubs.' In the 1940s, Alastair began to withdraw more and more from the outside world; he did, however, continue to receive visitors in the evenings who would bring him bunches of 'roses, lilies, chrysanthemums.' He reemerged briefly in the 1960s, when his work again became fashionable. He died in 1969. His lover Germain wrote of him: [...]".

 

(8) Karl Klaus Walther: "Hans Hasso von Veltheim. Eine Biographie", Halle: Mitteldeutscher Verlag 2004.

S. 38: "So gründete er 1910 die United Arts Society. Als Kunsthändler und Vermittler wollte er für seinen Freund Hans Henning Otto Harry Baron von Voigt (1887-1969) tätig werden, [...]. Veltheim bemühte sich wiederholt, ihm Aufträge von Verlagen wie dem Insel-Verlag zu verschaffen oder ihn durch Einzelausstellungen, wie die von 1911 in der Modernen Galerie München, bekannt zu machen".

S. 61: "Der Altertumswissenschaftler und Philosoph Alfred Schuler weckte in ihm [Veltheim] das Interesse an weitergehenden philosophischen Fragestellungen und machte ihn vermutlich im Jahre 1911 auch mit dem Dichter Karl Wolfskehl bekannt. [...] Schuler hielt vor Freunden und Interessenten, vor allem im Salon des Verlegerehepaares Bruckmann, zahlreiche Vorträge".

S. 85: "Bereits vor dem ersten Weltkrieg war der Salon des Verlegerehepaares Elsa und Hugo Bruckmann eines der großen geselligen und gesellschaftlichen Zentren. [...] Andererseits erschien bei ihm auch 'Die Grundlagen des 19. Jahrhunderts' von Houston Stewart Chamberlain, eines Schwiegersohnes Richard Wagners. Dieses Buch betrachtet die Geschichte Europas als eine Geschichte von Rassenkämpfen und gilt als eine der geistigen Grundlagen des Nationalsozialismus. Bereits vor dem Kriege hatte Veltheim durch den Einsatz für seinen Freund, den Graphiker und Schriftsteller Alastair, mit Bruckmanns zu tun gehabt, jetzt lebte der Kontakt erneut auf. Zusammen mit Alfred Schuler besuchte Elsa Bruckmann Veltheims und die kleine Michaela. Alfred Schuler gehörte bis zu seinem Tod 1923 zum engeren Freundeskreis der Bruckmanns".

S. 98f.: "Die drohende Unwirtlichkeit, vor der Thomas Mann warnte, manifestierte sich im Salon Elsa Bruckmanns. Bisher der Treffpunkt eines bunten, von vieläfltigen Anschauungen und Interessen geprägten Kreises, wurde nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis im Dezember 1924 Adolf Hitler mit seinen Gefolgsleuten Rudolf Heß, Alfred Rosenberg und Baldur von Schirach zu den alles dominierenden Gestalten des Salons. Gemeinsam mit anderen Vertretern der Münchner Gesellschaft unterstützten Bruckmanns Hitler und seine Partei ideell und materiell und verschafften ihm gesellschaftliche Kontakte, die sich anders für ihn kaum ergeben hätten".

S. 226: "[Hans] Paeschke [der frühere Herausgeber der 'Neuen Rundschau'] sah in Veltheim [in einem Brief vom 3. Dezember 1946] einen wichtigen Zeitzeugen und suchte ihm in diesem Brief dazu zu bewegen, über die zwanziger Jahre in München, besonders seine Verbindungen zu Schuler und dem Salon der Bruckmanns zu schreiben: 'Seit langem schwebt mir ein Aufsatz von Ihnen, oder wenn Sie wollen, Erinnungen vor, die sich mit dem Entstehen von Hitlers Ideologie aus dem Münchner Gedankenkreis des Nachkriegs herausbildeten, also die Linien [Alfred] Schuler - [Ludwig] Klages - [Karl] Wolfskehl - [Houston Stewart] Chamberlain - Die Bruckmann-Cantacuzene, die geheime Genealogie des Hitlerismus in Verbindung mit den psychologischen Fragen des Mythos, der mutterrechtlichen Fragen, sowie der Probleme um den Rausch, die Ekstase und den Eros, würden ein grossartiges Thema geben. Ich denke dabei an Ihre persönlichen Erinnungen an diesen Kreis. Eine Auseinandersetzung mit [Stefan] George, der für mich ein ebenso unwillentlicher Vorbereiter des Hitlerismus gewesen ist, wie Ernst Jünger, müsste hinein. Was meinen Sie dazu?'".

S. 240: "Zu den Erwerbungen über den Kunsthandel kamen die Werke von Künstlern wie Alastair oder Dietz Edzard, die er bereits früher durch Ankäufe ihrer Werke für seine Wohnung unterstützt hatte".

S. 247f.: "Eine politisch orientierte Hilfe gewährte Veltheim erstmals nach dem Ende der Münchner Räterepublik Gustav Klingelhöfer. Klingelhöfer war 1917 in die SPD eingetreten und stand als Mitglied des Soldatenrates Kurt Eisner nahe. 1919 trat er zur USPD über. Er war Herausgeber der sozialistischen Wochenschrift 'Süddeutsche Freiheit', auf deren Titelseiten sich expressionistische Holzschnitte von Alois Wach fanden [...] Schon vor dem ersten Weltkrieg hatte Veltheim seinen Freund Alastair unterstützt [...]. Bereits am 22. April 1933 sagte ihm Veltheim Hilfe zu: '[...] Auch hierüber hoffe ich bald mit Dir hier sprechen zu können und bitte Dich das Verzeichnis der in Betracht kommenden Menschen möglichst mitzubringen, damit wir vielleicht noch der Liste den Einen oder Anderen hinzufügen können. [...]'. Veltheim unterstützte Alastair ab April 1933 mit monatlich 50 Reichsmark und gehörte damit zu einem Kreis von deutschen Mäzenen und Freunden, die Alastair bis zur Emigration in die Schweiz finanziell halfen. Initiatorin war Edith Andreae, die später selbst emigrieren mußte; [...]. Nach dem Besuch in Ostrau konnte sich Alastair am 4. Mai 1933 mit folgenden Worten ins Gästebuch eintragen: 'Nach einem glücklichen Tag in bedrohter Zeit [...]" (Quellen LHASA, Rep. H. Ostrau II, Nr. 428 u. 498).

S. 251: "Seit seiner ersten Bekanntschaft mit Rudolf Steiner war Veltheim ein Förderer von Erziehungskonzepten, die nicht nur Lernstoff vermittelten [...]. Deshalb interessierte er sich für alternative Erziehungsformen wie die Waldorf-Schulen oder Jugendorganisationen wie den Wandervogel oder die Pfadfinder [...]. Dieses Interesse galt auch der Privatschule, die seine Kusine Elisabeth von Thadden in Wieblingen bei Heidelberg gründete und leitete. [...] Im Mai 1941 wurde ihr die Leitung der Schule entzogen und diese verstaatlicht. Sie ging daraufhin nach Berlin".

Elsa Bruckmann-Cantacuzène ist eine Großtante des Architekten Joachim von Cantacuzène. Zum Widerstandskreis um Hanna Solf nach 1936, zu dem auch Elisabeth von Thadden und der in einer anderen Quelle (s.u.) auch mit Bezug auf Alastair genannte Nikolaus von Halem gehörten, siehe den Artikel über Anita von Einsiedel. Schriftleiter der "Süddeutschen Freiheit" war 1918 vorübergehend Hans B. Wagenseil. Unter den Beitragenden zur "Süddeutschen Freiheit" befindet sich auch Rudolf Steiner, dessen Vorträge im Hotel "Vier Jahreszeiten" auch Hans Hasso von Veltheim hörte. Zwischen 1915 und 1923 hielt Alfred Schuler im Salon Elsa Bruckmanns seine mehrfach wiederholte Rede "Vom Wesen der Ewigen Stadt", zu deren Hörer*innen auch Rainer Maria Rilke gehörte (vgl. auch Michael Pauen: "Einheit und Ausgrenzung. Antisemitischer Neopaganismus bei Ludwig Klages und Alfred Schuler", in: "Konfrontation und Koexistenz. Zur Geschichte des deutschen Judentums", hrsg. von Renate Heuer und Ralph-Rainer Wuthenow, Frankfurt/New York: Campus 1996, S. 242-269). Von Houston Stewart Chamberlain brachte der Bruckmann-Verlag 1923 eine "Gesamtausgabe seiner Hauptwerke in neun Bänden" heraus, sein bekanntestes, antisemitisches Buch "Grundlagen des 19. Jahrhunderts" [EA 1899] erschien 1922 in der 14. Auflage.

Abb. "Karolinenplatz 5, Prinz-Georg-Palais" von Rufus46 (2011) unter Creative-Commons-Lizenz CC BY-SA 3.0 (modifiziert). "Von Ende 1908 bis 1931 residierten Elsa und Hugo Bruckmann, Verleger von Houston Stewart Chamberlain, in der zweiten Etage des Palais, wo sie immer freitags ihren Salon Bruckmann abhielten, der zuvor bereits seit Januar 1899 in der Nymphenburger Straße 86 stattgefunden hatte" (WP, 2023).

 

(9) Manfred Zieger: "Alastair. Ein außergewöhnlicher Europäer. Vom Rechtzeitigen des Anachronismus", Marburg: Verlag Blaues Schloss 2018, mit Zitat von Richard Seewald: "Die Zeit befielts, wir sind ihr untertan. Lebenserinnerungen", Freiburg / Basel / Wien: Herder 1977, S. 82f.

S. 22f: "Als Tänzer ist Alastair heute vergessen. Anders zu seiner großen Zeit, also zwischen ungefähr 1905 und 1914 Spätestens seit 1910 war er regelmäßig Gast beim Jour fixe von Karl Wolfskehl. Dazu schreibt der Maler Richard Seewald in seinen Lebenserinnerungen: 'Der Tänzer Sacharoff und Alastaire [sic] eilen, gleiten, schwänzeln über den Teppich aufeinander zu und reichen sich süßlächelnd die Fingerspitzen: der schwarzgelockte Russe in Frauenschuhen mit roten hohen Absätzen und der kanariengelb gefärbte deutsche Ephebe. Alexander Sacharow war eigentlich kein richtiger Tänzer, sondern, schön über die Bretter schreitend, zelebrierte er schönkostümierte Figuren. [...] Und Alastaire, wer war eigentlich Alastaire? Man wußte es nicht recht, ein Jüngling, der sich zu einem Fabelwesen stilisiert hatte. Er hauste in einem mit schwarzer Seide ausgeschlagenen Raum und radierte schlechte Beardsley-Nachahmungen.' Es könnte das Faschingsfest 1913 sein, das Karl Wolfskehl für seinen Freundeskreis im Chinesischen Turm des Englischen Gartens in München ausgerichtet hatte. Davon berichtet in einem Brief an das holländische Ehepaar Verwey auch seine Frau Hanna, die die Begrüßung der beiden offenbar als viel weniger spektakulär empfand. Auch so können Legenden entstehen: 'Es kamen Leut [...] Von der strengen aber huldvoll geneigten Anna Derleth bis zur lockeren Puppengesellschaft der kleinen Lotte Pritzel [...] Der dunkle Sacharow, der helle Alastair, die graulockige Ricarda - dann Kandinsky [...]'".

S. 115, Anm. 33: "Karl Wolfskehl 1868-1968. Leben und Werk in Dokumenten, [Darmstadt: Agora 1969] S. 184. [...] Zitat aus einem Brief von Hanna Wolfskehl an Albert und Kitty Verwey vom 20. März. Der Brief trägt keine Jahreszahl. Im Briefwechsel George / Wolfskehl wird er auf 1913 datiert, bisher meist auf 1907. Doch passt 1913 zu den Erinnerungen von Richard Seewald, der von seiner Begegnung mit Alastair in einem Kapitel über das Jahr 1910 berichtet. 1907 lebte er noch nicht in München".

S. 34f.: "Hellsichtigkeit und Menschenkenntnis fürten dazu, dass er, nachdem er in Hitler zunächst eine große Hoffnung gesehen hatte [Anm. 50], während des Zweiten Weltkriegs Kontakt zum Widerstand hielt, zu Nikolaus von Halem und zu dem Kreis um Dietrich Bonhoeffer".

S. 117, Anm. 50: "Dazu Hans Werhahn, in: Alastair, Kunst als Schicksal [a.a.O.], S. 17. In die Richtung weist auch eine Tagebuchnotiz von Hans Carossa vom 21. Juli 1934: 'Sehr schöner Brief von Lo Schoenberner, die auch von einem Besuch Alastairs berichtet. Er hat so recht, wenn er sagt, mit der bloßen Verneinung oder Bejahung sei gar nichts getan, man müsse die metaphysischen Hintergründe der Ereignisse zu erkennen suchen.", Hans Carossa, Tagebücher 1925-1935 [hrsg. von Eva-Kampmann-Carossa, Frankfurt am Main: Insel 1993], S. 282".

S. 75: "Ein weiterer Grund [neben dem künstlerischen Stil] dafür, dass Alastair sich zu der Zeit [ab 1933] aus dem Kunstbetrieb völlig zurückzog und nur noch als Übersetzer arbeitete, war vielleicht, dass ihn manche für homosexuell hielten. Das konnte schon vorher jemanden gesellschaftlich unmöglich machen, doch jetzt wurde die bloße Vermutung äußerst gefährlich. Es hätte wenig geholfen, dagegen zu setzen, dass Alastair ab 1910 mehrere Jahre mit Lilith Bellenson zusammengelebt, danach zeitlebens Beziehungen zu Frauen unterhalten hatte, etwa zu Else Lasker-Schüler oder Isadora Duncan".

S. 122, Anm. 113: "Germain [Paris: Sun 1951], S. 129-132, berichtet noch ausführlich von fünf Damen, die in näherer Beziehung zu Alastair standen".

Jemand widmete ein Exemplar von Karl Wolfskehl (1869-1948): "Zehn Jahre Exil. Briefe aus Neuseeland 1938-1948" (Heidelberg/Darmstadt: Verlag Lambert Schneider 1959) "seinem lieben Freunde" F[erdinand] W[agenseil]. Zu Else Lasker-Schüler vergleiche den Artikel zum Malik-Verlag.

Abb. Alexej von Jawlensky: "Alexander Sacharoff" [Portrait of Alexander Sakharoff], 1909, Sammlung Lenbachhaus, Public Domain.

 

(10) "Alastair. Kunst als Schicksal. Ausstellungskatalog mit 50 Zeichnungen des Grafikers", hrsg. von Ines Janet Engelmann, Halle: Stiftung Moritzburg 2004.

S. 12f. (Hans Werhahn: "Alastair", S. 11-21): "Zunächst wuchs er als Graf auf in einer Sektengemeinschaft irgendwo in Skandinavien, gegen die er sich ganz früh schon heftig sträubte, die aber seine Begabung erkannte und frühzeitig unter starkem Druck entwickelte. Wegen seiner Unbotmäßigkeit wurde er im Alter von 8-10 Jahren gegen einen offenbar sehr ähnlich aussehenden jüngeren Bruder ausgetauscht, der unheilbar erkrankt war, aber noch lange genug lebte, dass sich die Brüder planvoll kennenlernen konnten. Nach dem Tod des Bruders übernahm Alastair dessen amtliche Identität".

S. 17: "Von Hitler war Alastair erst einmal sehr beeindruckt, seinen Bekannten und Freunden vom Berliner 'Herrenclub' warf er vor, sein Format und seine Bedeutung nicht zu begreifen, wenn sie ihn nach seinem schlecht sitzenden Frack und seiner ungeschliffenen Redeweise beurteilten oder sich gar einbildeten, ihn für ihre Zwecke benutzen zu können. Für ihn war Hitler eine Hoffnung, den geistigen und politischen Entropiezustand Europas aufzubrechen. Lange versucht er ihn so zu sehen, verkennt völlig Hitlers Kriegsentschlossenheit, träumt von einem friedlichen Europa. Noch 1940 schreibt er - schon zögerlich - an Hans Hasso von Veltheim: 'Was geschieht in der Welt? Mir will vorkommen, als könnte nicht mehr lange der Widerstand von England aufrecht erhalten werden - wenn wirklich durch den Freundschaftspakt mit Russland der große Block entsteht, der doch das Präludium ist zu den Vereinigten Staaten von Europa'. Ahnungsvolle Ahnungslosigkeit. Erst der Russlandfeldzug beendet endgültig die flammenflüsternde Euphorie; er erfuhr von den Verbrechen, hatte Kontakte mit den Verschwörern, von denen einige seine Freunde waren, mindestens zwei, die ihm nahestanden, wurden hingerichtet. Als ich ihn sechs Wochen vor dem 20. Juli 1944 kennen lernte, war er von Berlin nach Gernsbach im Schwarzwald geflüchtet, weil er als Mitwisser fürchtete, verhaftet zu werden".

S. 30 (Dr. Ines Janet Engelmann: "'Der Schönheit dienen - um der Allgemeinheit willen'", S. 27-54): "Er [Veltheim] überzeugt Heinrich Thannhauser von der legendären Münchner Modernen Galerie im August 1911 30 bis 40 Zeichnungen auszustellen".

S. 39f.: "Alastair wohnt ab etwa Juli 1921 im Schlösschen Lustheim in Schleißheim, eine Anmietung, die ihm im Deutschland der Inflationszeit die Schweizer Franken seines überaus wohlhabenden Freundes André Germain ermöglichten. [...] Ein Jahr später [1924] flieht Veltheim das zunehmend antisemitische und nationalistische Klima Münchens und eröffnet in Berlin einen neuen Kunst- und Antiquitätenhandel. Er und Alastair, der 1925 nach Frankreich übersiedelt, verlieren sich wieder aus den Augen".

S. 41: "Davon [von einer Suche nach Orientierung] zeugt auch die von ihm erfundene Etymologie, die er André Germain glauben macht und die dieser uns überliefert: Alastair bedeutet 'étoile tombée', gefallener Stern, 'ein Name der ausgezeichnet zu ihm passte, da ja zugleich in diesem Namen das Funkeln der Sterne und viel Melancholie aufscheint'".

S. 47: "In diesem Stil wird Alastair nun [nach 1936] Exlibris und Entwürfe für Buchumschläge gestalten. Diese trägt er auch seiner früheren guten Bekannten Elsa Bruckmann für den Verlag ihres Mannes an. Kurz nach dem Tod D'Annunzios, einer 'seltsame[n] Schicksalsgestalt in meinem Leben', schreibt er ihr: 'Ich würde sehr gerne ›Fuoco‹ neu übertragen und könnte das wohl besser als irgend wer im Lande. Es wäre dann möglich dem Buch Zeichnungen Eleonora Duse's beizugeben u. als Umschlagzeichnung das Haupt d'Annunzios in den Flammen der Leidenschaft' [Anm. 72]. Er erhält den Auftrag nicht".

S. 51, Anm. 13: "[...]. Verschmitzt erzählt Alastair in diesem Zusammenhang, er habe die Böden des Schlösschens Lustheim [...] mit Rupfen [grobes und naturfarbenes oder Gewebe in Leinwandbindung, Sackleinen, Hessian] ausgelegt, was keinem seiner Besucher je aufgefallen sei".

Abb. "Jute fabric" von Luigi Chiesa unter Creative Commons Lizenz CC BY-SA 3.0 (modifiziert).

S. 52, Anm. 46: "Mit Alën unterzeichnet er offensichtlich ausschließlich Briefe an [Ludwig] Derleth. Unter Briefen an Freunde steht seit etwa 1915 Hanaël. Veltheim, der über diesen Namen erstaunt war, schreibt er am 5.2.1933 'Hanaël? Aber das bin ich immer schon. Es ist ein dritter Taufname mit dem meine Freunde mich seit zwanzig Jahren und mehr nennen. Hast Du mich so vergessen? Kein Prophet. Sondern der Name eines der Engel - die nach den vier Erzengeln großen Reichen vorstehen' LWGO 498".

S. 53, Anm. 72: "Brief vom 23.3.1938, Bayerische Staatsbibliothek, Bruckmanniana. [...]".

S. 53, Anm. 80: "Im Nachlass gibt es noch reichlich Korrespondenz, die künftig gesichtet werden muss".

S. 59 (Foto, aus: "Interieurs, entworfen von Alastair", S. 59-63, entspricht Arwas, a.a.O., S. 11): "Alastair im Jagd- und Gartenschlösschen Lustheim im Schleißheim, 1. Hälfte der 1920er Jahre, Fotograf unbekannt, Nachlass Alastair, Privatbesitz[.] Auf der Rückseite der Fotografie schrieb Alastair: '(das war in dem Schloss - in dem ich früher wohnte - es ist alles verbrannt -)'".

S. 122f. ("Biographie - ein Versuch", S. 119-124): "1925 26.10.-7.11.: Ausstellung in der Galerie Weyhe in New York, zu gleichen Zeit erscheint das Buch Fifty Drawings by Alastair [...]. [...] 1926 Ab Jahresmitte Reisen nach Frankreich - Neuilly-sur-Seine, Colmar, Straßburg - wahrscheinlich mit seinem Freund Maurice Bayen, der ihn lange unterstützt. Ab Dezember, vermutlich bis Oktober 1928, mietet er eine Wohnung in Versailles. 1927 4.2. Privatausstellung seiner Werke in Paris. [...] 15.-29.12: Ausstellung in der Pariser Galerie Jean Charpentier".

S. 124: "1942-1944 [...] Kontakte zu Sympathisanten des 20. Juli, offensichtlich Vernehmungen durch die Gestapo".

S. 127 ("Bibliographie"): "Alastair berichtet, er habe außerdem in den 1920er Jahren für die Pariser Editions Narcisse (ab 1928 The Black Sun Press) die Bücher The City of the dreadful night von James Thomson, La Dame aux Camélias von Alexandre Dumas, The Picture of Dorian Gray von Oscar Wilde u.a. illustriert. Diese Werke seien in sehr geringen Auflagen für Liebhaber erschienen. Bislang konnten davon keine Exemplare nachgewiesen werden".

Teilweise ähnliche politische Vorstellungen wie bei Alastair finden sich in einer Kurzgeschichte "Deutsch" von Hans B. Wagenseil aus dem Jahr 1930: "Meine Frau [?] [...] hatte sich in Berlin mit echt wienerischer Assimilationsfähigkeit gut eingewöhnt und freute sich auf den Augenblick, den sie als alte Frau noch zu erleben hofft: Berlin und Wien in einem Land vereint zu sehen". Der Text über Verständigungsprobleme zwischen Wienerisch und Sächsisch endet allerdings mit "Auch Anna muß studieren - einen kurzgefaßten Leitfaden für Esperanto", also einer internationalistischen Plansprache. Mindestens ein späterer Text, "Einsame Wege" von 1950, polemisiert grundsätzlich gegen Grenzen.

 

(11) Kleinere Fundstücke.

[a] Oskar Kokoschka: "My life", translated by David Britt, New York: Macmillan 1974, S. 56 ("Ma vie", Paris: PUF Paris 1986, S. 102).

"In my Munich boarding house I made friends with a very likeable young man whose professional name was Alastair. Half German, half English, he was alleged to be related to the German Kaiser and the English royal family. His great enthusiasm for Beardsley's graphic work appealed to my early love for English art and literature, but Alastair, unlike me, was an aesthete. He had dedicated himself to the Mind and the Cult of Beauty, and he regulated his life accordingly".

[b] Philippe Jullian: "Dreamers of decadence. Symbolist painters of the 1890's", London: Phaidon 1971, S. 94.

"One of Beardsley's less successful drawings shows a neophyte being initiated into black magic. Bad taste is in fact inseparable from this sort of activity, the tradition of which was continued into the nineteen-thirties by the so-called magician Aleister Crowley, one of the last of the Decadents and the hero of Somerset Maugham's novel The Magician. Among these late-comers, mention must also be made of the German Alastair, who looked like Nosferatu and adapted Beardsley to the taste of Berlin in 1920. Alastair was involved in the esoteric movements then agitating Germany, and represented the most corrupt aspect of the Decadence. He indulged in excesses far worse than Beardsley's, for his world was one of Black Masses in transvestite clubs; and in his illustrations of Wilde's Sphinx he cruelly caricatures the ideas which had passed through the mind of the author of Dorian Gray. For Alastair as for Rops, bad taste led to hell more surely than the elegant caprices of the English. He lived to nearly a hundred, but only his early works show any inspiration."

[c] Per Faxneld: "Satanic Feminism. Lucifer as the Liberator of Woman in Nineteenth-Century Culture", Oxford: Oxford University Press 2017.

S. 399: "Just like [Luisa] Casati, Alastair was interested in occultism, and he counted the British artist and radically innovative magus Austin Osman Spare (1886-1956) among his personal acquaintances and influences".

S. 400: "Figure 9.5 Drawing of Casati by Alastair (Hans Henning von Voigt), 1914".

Luisa Casati Stampa di Soncino, Marchesa di Roma, geb. am 23. Januar 1881 in Mailand, gest. am 1. Juni 1957 in London, "war eine italienische Erbin, Muse, Kunstmäzenin, Modeikone und High Society Lady" (WP).

Austin Osman Spare: "Earth Inferno", London: C.H.L. 1905 [archive.org: PDF]; "The Book of Satyrs", London: Cooperative Printing Society 1907 [archive.org: PDF], London: John Lane 1909; "The Book of Pleasure", London: Cooperative Printing Society 1913; "The Focus of Life", London: Morland Press 1921; "The Anathema of Zos", London: Pentacle Enterprises 1927.

Abb. aus Austin Osman Spare: "The Book of Pleasure", London: Cooperative Printing Society 1913 (faks.), chapter "Sigils. Belief with protection", S. [100]ff.: "Sigils are monograms of thought, for the government of energy".

[d] Robert Ansell: "The Bookplate Designs of Austin Osman Spare", London: Bookplate Society 1988, S. 5.

"This magazine, entitled The Golden Hind, had some excellent contributors, such als Glyn Philpot (whom Spare had met whilst at Lambeth Art School), John Austen, Jack B. Yeats, Alan Odle, Alastair (Hans Henning Voight[!]) and Harry Clarke".

[e] Stephen Skinner & Nevill Drury: "The Search For Abraxas" [EA London: Neville Spearman 1972], Golden Hoard: Singapore 2016, S. 106f. (S. 112 u. 113 enthalten Illustrationen "Demon" und "Herod", aus New York: Alfred A. Knopf 1925).

Dem Buch geht eine Widmung voran: "'Our God is named Abraxas and he is both God and the devil at the same time [...] He will abandon you if you become normal and unapproachable [...]' - Hermann Hesse" (Bibliographie listet "Demian", London: Panther Books 1969, EA Berlin: S. Fischer 1919).

"The artist Alastair, whose real name was Hans Voight, was a German from Munich who lived in magnificent isolation in a 17th century Bavarian hunting lodge. An actor at heart, he was also fond of music and dancing, and his drawing, which is baroque and decadent in style, shows tendencies which resemble those of a great fashion designer of the times, Erté. Alastair, who had no technical training in art but who perfected his own style nevertheless, also followed [Audrey Vincent] Beardsley as [Harry] Clarke had done. However, the Victorian decay which inflamed Beardsley was not so intense for the European, who has correspondingly contributed relatively few grotesque or satirical pieces. His 'Demon' (from Wilde's Salome) and 'Herod' (from Flaubert's Temptation of Saint Anthony) are perceptive creations in this vein though, the latter depicting the evil inherent in power. Alastair contributed drawings for books and periodicals from the splendid obscurity of his home from 1914 onwards, and like Harry Clarke, his personality remains hidden behind his work. He did produce some vignettes for The Golden Hind, which has already been mentioned in connection with Austin Spare who was its editor, but probably his most impressive work is contained in Oscar Wilde's The Sphinx, and in Fifty Drawings. Like Clarke, Alastair often gives his characters rigid theatrical stances but communicates a vast range of emotion particulary through the rendering of the eyes".

[f] Victor Arwas: "Alastair, illustrator of decadence", London: Thames & Hudson 1979.

S. 5: "To Alastair's delight he was referred to as German by English writers, as English by German writers, and as Hungarian by French writers. [...] Alfter leaving school Alastair briefly studied philosophy at the University of Marburg under Professor [Hermann] Cohen, a neo-Kantian, and there met Boris Pasternak and Felix Noeggerath; the latter was to become an intimate friend and lover for several years".

S. 12: "Germain went on giving Alastair money whenever he needed it. In the post-war inflationary years in Germany Alastair was suddenly well-off, since he had foreign currency from Germain. It enabled him to rent part of a Bavarian hunting lodge in the grounds of Schloss Lustheim, a castle near Schleissheim. Part of the lodge housed a great German porcelain collection, and Alastair delighted in the fact that the place was haunted. He finally broke off with Germain at the end of 1929".

S. 68f.: "The City of Dreadful Night. By Francis Thompson. This mystical work by an American writer inspired a set of pencil drawings from Alastair [47 'The Book', 48 'The Mansion', 49 'Night'] more powerful than his The Fall of the House of Usher one. Executed in about 1929, these drawings just missed the era of luxurios illustrated books, and remained unpublished".

[g] Daniel Fulco: "Exuberant Apotheoses. Italian Frescoes in the Holy Roman Empire. Visual Culture and Princely Power in the Age of Enlightenment", Leiden: Brill 2016, S. 36f.

"From 1685 to 1687, he [Max Emannuel von Wittelsbach] employed [Francesco] Rosa, [Antonio Maria] Bernardi and [Andrea] Trubillio to fresco Schloss Lustheim, his new hunting retreat designed by [Henrico] Zucalli [ca. 1642-1724] on the grounds of the Neues Schloss Schleissheim. This cycle contains scenes from the life of Diana (some drawn from Ovid's Metamorphoses), such as Jupiter Receives Diana on Mount Olympus, Diana visits Vulcan's Smithy, Diana and Opis hunt the Armenian Tiger, and The Fall of the Giants".

Anm. 72: "Elmar D. Schmid, Schloß Schleissheim: die barocke Residenz mit Altem Schloß und Schloß Lustheim (Munich: Bruckmann Verlag, 1980), 63-76".

 

Literatur

"Alastair. Kunst als Schicksal. Ausstellungskatalog mit 50 Zeichnungen des Grafikers", hrsg. von Ines Janet Engelmann, Halle: Stiftung Moritzburg 2004.
"Alastair. Kunst als Schicksal", hrsg. von Ines Janet Engelmann, München: Bayerische Akademie der Schönen Künste 2007.
Manfred Zieger: "Alastair. Ein außergewöhnlicher Europäer. Vom Rechtzeitigen des Anachronismus", Marburg: Verlag Blaues Schloss 2018.
Victor Arwas: "Alastair, illustrator of decadence", London: Thames & Hudson 1979.
Karl August Reiser: "Graphik des Deutschen Jugendstils", Düsseldorf: Rheinland 1972.
John Anzalone: "Temptations of Excess. Jean de Boschère, Alastair and Flaubert", in: "Bulletin du bibliophile", hrsg. von Association internationale de bibliophilie, Syndicat de la librairie ancienne et moderne, Nr. 1, Paris: Promodis 1989, S. 119-136.
"Genealogisches Handbuch des Adels. Adelige Häuser B", Band XXI, Band 108 der Gesamtreihe, Limburg an der Lahn: C. A. Starke Verlag 1995 (Sohn des Generals Karl von Voigt und der Bertha Wutzer).
"ABC déc. 1928 / Art News 13 octobre 1925 / The Burlington Magazine 24 1913-1914 p. 353 / Donauland no 1 mars 1919" (nach dictionnaire-des-illustrateurs.com/Alastair.html).

 

Register der Überlieferung der Übersetzungen bis 1950
Personenregister (Übersetzungen etc.)
Adressregister
Künstlerkommunen - artists' communities
Zurück zum Inhaltsverzeichnis
E-Mail: kriswagenseil [at] gmx [point] de