mit Bezug zu: Künstlerkommunen (Gustav Regler), "Warenform" (Theodor W. Adorno), "Die Kultur. Eine unabhängige Zeitung mit internationalen Beiträgen" (Hermann Kesten), Grete Lichtenstein (Ernst Toller, Oskar Maria Graf, Alfred Wolfenstein), Hans B. Wagenseil (Thomas Theodor Heine), Kurt Wagenseil (Jakob Wassermann, Henri Barbusse), James Knapp-Fisher, London: Sidgwick & Jackson (Thomas Mann), New York: Alfred A. Knopf (Thomas Mann, Ernst Toller, Oskar Maria Graf, André Gide), "Neue Weltbühne" ("Bücher [...] Emigration in Argentinien"), Milano: Giangiacomo Feltrinelli (Thomas Mann, Arnold Zweig, Theodor W. Adorno), Turino: Einaudi (Anna Seghers, Thomas Mann, Theodor W. Adorno, Lion Feuchtwanger, Ernst Toller), Berlin / Teetz / Leipzig: Hentrich & Hentrich (Anna Seghers)
In English: Short Introduction | En français: Brève introduction | Magyarul: rövid bevezető | På svenska: Kort introduktion | краткое введение | In italiano: Breve introduzione | En español: Breve introducción
¶ Hans B. Wagenseil publizierte regelmäßig im Münchner Magazin "Simplicissimus", für das Thomas Theodor Heine illustrierte; mit seiner Tochter Johanna Heine hatte er je nach Quelle ein Verhältnis bzw. war befreundet. Der Exil-Verlag Querido bot einigen aus den revolutionären Tagen Münchens von 1919 nach der Machtübernahme durch das NS-Regime 1933 einen neuen Publikationsort, wie Ernst Toller oder Oskar Maria Graf, oder Künstler*innen, die später in der Weimarer Republik in denselben Kommunen wohnten. Schließlich finden sich Autoren, die später entweder durch Kurt Wagenseil übersetzt wurden, oder die neu herausgegeben wurden, mit einem - von Kurt übersetzten - Vorwort von Henry Miller.
¶ Hans B. Wagenseil published regularly in the Munich magazine "Simplicissimus", for which Thomas Theodor Heine illustrated; depending on the source, he had a relationship or was friends with his daughter Johanna Heine. The exile publishing house Querido offered a new place of publication to some of those from Munich's revolutionary days of 1919 after the Nazi regime took power in 1933, such as Ernst Toller or Oskar Maria Graf, or to artists who later lived in the same communes during the Weimar Republic. Finally, there are authors who were later either translated by Kurt Wagenseil or republished with a foreword by Henry Miller, translated by Kurt.
[ Springe: Anmerkungen Klaus Mann, Thomas Mann ]
Bild "Amsterdam, Keizersgracht 333, ehem. Sitz Querido-Verlag" von Rudolphous unter Creative-Commons-Lizenz CC BY-SA 3.0 (modifiziert).
Brief von Thomas Theodor Heine, "Brünn 19.IV.35" an Franz Schönberger, in: Thomas Raff: "Die Wahrheit ist oft unwahrscheinlich: Thomas Theodor Heines Briefe an Franz Schoenberner aus dem Exil", Göttingen: Wallstein Verlag 2004, S. 48f., Nr. 28, nennt Querido Verlag.
Anm. S. 317: "Emanuel Querido (1871 Amsterdam - 1944 Sobibor/Polen), Schriftsteller und Verleger; 1898 gründete er eine Buchhandlung, 1915 den literarischen Amsterdamer Verlag; 1933 richtete er eine deutsche Abteilung unter der Leitung von Fritz H. Landshoff ein, die sich ausschließlich auf deutsche Exil-Literatur verlegte. Autoren wie A. Döblin, L. Feuchtwanger, H. Mann, A. Seghers, E. Toller und viele andere fanden hier eine Heimstätte; auch die von Klaus Mann*** herausgegebene Exilzeitschrift 'Die Sammlung' erschien bei Querido. Bis zur Besetzung Hollands durch die Deutschen im Mai 1940 gab Querido 124 Titel von mehr oder weniger bekannten Autoren heraus, die in Deutschland nicht mehr veröffentlichen konnten. 1940 wurde er gezwungen, aus seinem eigenen Verlag auszuscheiden. Im Juli 1943 wurde er mit seiner Frau deportiert und starb im KZ Sobibor. [...] (Lit.: Theodorus Wink: Emanuel Querido, de mens, de schrijver, de uitgeber. Amsterdam 1955)".
Wolfgang Cordan: "Die Matte. Autobiografische Aufzeichnungen" [geschrieben 1964], hrsg. von Manfred Herzer, Bibliothek Rosa Winkel Band 33, Hamburg: MännerschwarmSkript Verlag 2003, S. 113f.: "Klaus Mann fand, auch in der Emigration, sogleich ein warmes Nest, den gutbürgerlichen Querido-Verlag in Amsterdam. Da sammelte sich das Beste des deutschen Exils, dort wurde Die Sammlung herausgegeben, sorgfältig gedruckt auf guten holländischen Papieren. Dank der Patrone und Klausens eigener weiter Beziehungen arbeitete die literarische Weltelite mit. [...] Ich führte daher [wegen der 'redaktionellen Fehler' und Unkenntnis holländischer Literatur von Klaus Mann] Klaus in holländische literarische Kreise ein. Die Leute und ihre weltoffene, meist nach England orientierte Art gefielen ihm. Holland besaß damals ja noch ein riesiges Kolonialreich in Indonesien, es gab ein ständiges Kommen und Gehen von und zu den Antipoden, indonesische Tänze und malaiische Gamelang-Musik waren tägliches Brot in Holland - kurz: der Wind anderer Breiten strich über das flache Land und das geistige Leben war rege. Es wurde eine holländische Sondernummer der Sammlung gemacht, bei der ich Klaus beriet und einige Beiträge übersetzte. Er seinerseits gab Aufsätze ins Fundament und führte uns Autoren zu. Die Zusammenarbeit entwickelte sich spontan und ist bis zu dem jähen Tod von Klaus nie abgerissen. Mit alledem geriet Klaus Mann, der Ästhet, der geglaubt hatte, das Politische mit der linken Hand erledigen zu können, immer tiefer in die Politik, an sich eine begrüßenswerte Entwicklung. Denn jede Dichtung von Format ist im tiefsten Sinne politisch, indem sie die Grundfragen der Polis, d.i. der Gemeinschaft, zur Diskussion stellt".
Auch "Joseph Kerkhovens dritte Existenz" von Jacob Wassermann erschien zuerst bei Querido 1934, 1961 beim Sigberth-Mohn Verlag und Bertelsmann in Gütersloh mit Henry Millers "Maurizius for ever", übersetzt von Kurt Wagenseil (Archiv Bibliographia Judaica: "Lexikon deutsch-jüdischer Autoren", Bd. 20 "Susm-Zwei", Leitung Renate Heuer, Berlin / Boston: De Gruyter 2012, S. 245, Nr. 59). Siehe auch Anaïs Nin: "Diaries", Auszüge / Excerpts (Herbst 1954).
1915
Charles Rappoport: "Jean Jaurès, de mensch, de denker, de socialist", Übers. aus dem Frz., [1915].
Reinier van Genderen Stort: "Hélène Marveil", 1917.
Johan de Meester: "Gedenk te leven", 1917.
Carel Scharten-Antink: "Kroniek der nederlandsche letteren 1916", 1917.
Henri Barbusse: "Het vuur. (Dagboek van een escouade)", 1918.
Asser Benjamin Kleerekoper: "Oproerige krabbels", 1918.
Johan de Meester: "Carmen", 1918.
Johan de Meester: "Dwaalpaadjes in den dooltuin der min", short stories, 1918.
Henri Barbusse: "De hel", "L'enfer" übersetzt von Andries de Rosa, 1919.
Johan de Meester: "Goethe's liefdeleven", 1919.
Louis Couperus: "Lucretia", 1920.
Carry van Bruggen: "Een indisch huwelijk", 1921.
Gerald van Eckeren: "De late dorst", 1921.
Willem Elsschot: "Een ontgoocheling", 1921.
Jacob Israël de Haan: "Jerusalem", 1921.
Carry van Bruggen: "Het verspeelde leven", 1922.
Norbert Jacques: "Natuur en volk van de Stille Zuidee", übers. [?] von Alice van Nuhuys, 1922.
Aage Krarup-Nielsen: "Door de tropen naar de zuidelijke ijszee ter walvischvangst", übers. von Mary Schlüter-Horrix, 1922.
Hans Morganthaler: "In het rijk van Siameezen en Maleiers. Met 32 autotypien", übers. [?] von Alice van Nuhuys, 1922.
Margot Vos: "De nieuwe lent'. Verzen", 1923.
Lodewijk van Deyssel: "Gedenkschriften", 1924.
Adrianus Michael de Jong: "Een zwerftocht over zee", [1924].
Israël Querido: "Muziek. Proza-keur", 1924.
Sidney & Beatrice Webb: "Het verval der kapitalistische beschaving", "The decay of capitalist civilization", nl., übers. von Henri Polak, verlegt von E. Querido & J. Emmering, 1924.
Ina Boudier-Bakker: "De moeders", 1925.
Jacob Israël de Haan: "Palestina. Met portret van den schrijver en inleiding van Carry van Bruggen", 1925.
Roel Houwink: "Hesperiden", 1925.
Pierre Henri Ritter: "Het huis eener kunstenares (Ina Boudier Bakker)", 1925.
Herman Teirlinck: "De wonderlijke mei", 1925.
U. van de Vorde: "Guido Gezelle", 1926.
Pieter Jelles Troelstra: "Gedenkschriften", 1927-31.
Leonhard Frank: "Karl en Anna", 1929.
Leonhard Frank: "Broer en zuster. Roman", 1931.
Alfred Döblin: "Jüdische Erneuerung", 1933.
Lion Feuchtwanger: "Gesammelte Werke", Band 3: Romantrilogie "Josephus"** Teil 1, "Der jüdische Krieg. Roman", Band 5: "Die Geschwister Oppenheim. Roman", 1933.
Heinrich Mann: "Der Hass. Deutsche Zeitgeschichte", 1933 [dnb.de].
Klaus Mann*** (Hrsg.): "Die Sammlung. Literarische Monatsschrift", "unter dem Patronat von André Gide, Aldous Huxley u.a.", 1933-35.
Gustav Regler: "Der verlorene Sohn. Roman", 1933.
Anna Seghers: "Der Kopflohn. Roman aus einem deutschen Dorf im Spätsommer 1932", 1933.
Ernst Toller: "Eine Jugend in Deutschland", 1933 [München, BSB, Cgm 9192].
Arnold Zweig: "Spielzeug der Zeit. Erzählungen", 1933.
Ludwig Bauer: "Leopold der Ungeliebte. König der Belgier und des Geldes", 1934.
Alfred Döblin: "Babylonische Wandrung oder Hochmut kommt vor dem Fall. Roman", 1934.
Albert Einstein: "Mein Weltbild", hrsg. von Rudolf Kayser, 1934*.
Lion Feuchtwanger: "De Oppenheims", vertaald door Nico Rost, 1934.
Lion Feuchtwanger: "Gesammelte Werke", Band 6: "Erfolg. 3 Jahre Geschichten einer Provinz. Roman", Teil 1, 1934.
Bruno Frank: "Cervantes. Ein Roman", 1934 [archive.org].
Emil Ludwig: "Führer Europas. Nach der Natur gezeichnet", 1934.
Klaus Mann***: "Flucht in den Norden. Roman", 1934.
Valeriu Marcu: "Die Vertreibung der Juden aus Spanien", 1934.
Joseph Roth: "Tarabas. Ein Gast auf dieser Erde. Roman", 1934.
Leopold Schwarzschild: "Das Ende der Illusionen", 1934.
Carlo Sforza: "Seele und Schicksal Italiens", aus d. Ital. übers. von Adolf Saager, 1934.
Jakob Wassermann: "Joseph Kerkhovens dritte Existenz. Roman", 1934 [projekt-gutenberg.org].
Arnold Zweig: "Bilanz der deutschen Judenheit 1933. Ein Versuch" [Die Wahrheit über die Deutschen Juden], 1934.
Abb. "Die Sammlung", 2. Jahrgang (1934), S. 1f., gezeichnet "Die Redaktion".
1935
Vicky Baum: "Das große Einmaleins. Roman", 1935.
Alfred Döblin: "Flucht und Sammlung des Judenvolks. Aufsätze und Erzählungen", 1935.
Alfred Döblin: "Pardon wird nicht gegeben. Roman", 1935.
Lion Feuchtwanger: "Gesammelte Werke", Band 1: "Die hässliche Herzogin Margarete Maultasch", Band 4: Romantrilogie "Josephus"** Teil 2, "Die Söhne. Roman", 1935.
Lion Feuchtwanger: "De Zonen", vertaald door Nico Rost, 1935.
Oskar Maria Graf: "Der harte Handel. Ein bayrischer Bauernroman", 1935.
Thomas Theodor Heine: "Die Märchen", 1935 [projekt-gutenberg.org].
Heinrich Eduard Jacob: "Der Grinzinger Taugenichts. Roman", 1935.
Marta Karlweis: "Jakob Wassermann. Bild, Kampf, Werk", 1935.
Alfred Kerr: "Walther Rathenau. Erinnerungen eines Freundes", 1935.
Kurt Kersten: "Peter der Große. Vom Wesen und von den Ursachen historischer Größe", 1935.
Emil Ludwig: "Der Nil. Lebenslauf eines Stromes", 1935.
Emil Ludwig: "Gespräche mit Masaryk. Denker und Staatsmann; mit einem Lebensbild", 1935.
Emil Ludwig: "Hindenburg und die Sage von der deutschen Republik", 1935 [dnb.de].
Klaus Mann***: "Symphonie pathétique. Ein Tschaikowsky-Roman", 1935.
Ludwig Marcuse: "Ignatius von Loyola", 1935.
Robert Neumann: "Struensee. Doktor, Diktator, Favorit und armer Sünder. Roman", 1935.
Rudolf Olden: "Hitler. Mit 14 Abb.", 1935.
Wilhelm Speyer: "Der Hof der schönen Mädchen. Roman aus dem Jahre 1805", 1935.
Ernst Toller: "Briefe aus dem Gefängnis", 1935.
Jakob Wassermann: "Melusine. Roman", 1935 [projekt-gutenberg.org].
Jakob Wassermann: "Tagebuch aus dem Winkel. Erzählungen und Aufsätze aus dem Nachlass", 1935.
Victoria Wolff: "Gast in der Heimat. Roman", 1935.
Arnold Zweig: "Erziehung vor Verdun. Roman", 1935.
1936
Vicky Baum: "Der Eingang zur Bühne. Roman", 1936.
Vicky Baum: "Die Karriere der Doris Hart. Roman", 1936.
Lion Feuchtwanger: "Gesammelte Werke", 9. Band: "Der falsche Nero. Roman", 11. Band: "Stücke in Prosa", 1936.
Leonhard Frank: "Das Ochsenfurter Männerquartett. Roman", 1936.
Leonhard Frank: "Der Mensch ist gut", 1936.
Leonhard Frank: "Die Bürger. Roman", 1936.
Leonhard Frank: "Die Räuberbande. Roman", 1936.
Leonhard Frank: "Karl und Anna. Erzählung", 1936.
Leonhard Frank: "Traumgefährten. Roman", 1936.
Ernst Glaeser: "Das Unvergängliche. Erzählungen", 1936.
Emil Ludwig: "Der Mord in Davos", 1936.
Klaus Mann***: "Mephisto. Roman einer Karriere", 1936.
Konrad Merz: "Ein Mensch fällt aus Deutschland", 1936.
Hans E. Priester: "Das deutsche Wirtschaftswunder", 1936.
Gustav Regler: "Die Saat. Roman aus den deutschen Bauernkriegen", 1936.
Wilhelm Speyer: "Zweite Liebe. Roman", 1936.
Carl Sternheim: "Vorkriegseuropa im Gleichnis meines Lebens", 1936.
Ernst Toller: "Eine Jugend in Deutschland", 2. Auflage, 1936.
Ernst Weiß: "Der arme Verschwender. Roman", 1936.
Otto Zarek: "Moses Mendelssohn. Ein jüdisches Schicksal in Deutschland", 1936.
1937
Vicky Baum: "Der grosse Ausverkauf. Roman", 1937.
Vicky Baum: "Liebe und Tod auf Bali. Roman", 1937.
Bernard von Brentano: "Prozess ohne Richter. Roman", 1937.
Alfred Döblin: "Die Fahrt ins Land ohne Tod. Roman", 1937.
Lion Feuchtwanger: "Moskau 1937. Ein Reisebericht für meine Freunde", 1937.
Bruno Frank: "Aus vielen Jahren", 1937.
Bruno Frank: "Der Reisepass", 1937.
Konrad Heiden: "Europäisches Schicksal", 1937.
Fritz Heymann: "Der Chevalier von Geldern. Eine Chronik vom Abenteuer der Juden", 1937.
Heinrich Eduard Jacob: "Johann Strauß und das neunzehnte Jahrhundert. Die Geschichte e. musikal. Weltherrschaft (1819 - 1917)", 1937.
Irmgard Keun: "Nach Mitternacht. Roman", 1937.
Emil Ludwig: "Cleopatra. Geschichte einer Königin", 1937.
Klaus Mann***: "Vergittertes Fenster. Novelle um den Tod des Königs Ludwig II. von Bayern", 1937.
Thomas Mann: "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull", 1937.
Joseph Roth: "Das falsche Gewicht. Die Geschichte eines Eichmeisters", 1937.
Anna Seghers: "Die Rettung. Roman", 1937.
Arnold Zweig: "Einsetzung eines Königs. Roman", 1937.
1938
Alfred Döblin: "Der blaue Tiger. Roman", 1938.
Jan Engelman: "Tuin van Eros", 1938.
Anna Gmeyner: "Manja. Ein Roman um 5 Kinder", 1938.
Irmgard Keun: "D-Zug dritter Klasse. Roman", 1938.
Irmgard Keun: "Kind aller Länder. Roman", 1938.
Emil Ludwig: "Roosevelt. Studie über Glück und Macht", 1938.
Erich Maria Remarque: "Drei Kameraden. Roman", 1938.
Albert Verwey: "Oorspronkelijk dichtwerk", 1938.
Alfred Wolfenstein: "Stimmen der Völker. Die schönsten Gedichte aller Zeiten und Länder", 1938.
Arnold Zweig: "Versunkene Tage. Roman aus dem Jahre 1908", 1938.
Vicky Baum: "Hotel Shanghai. Roman", 1939.
Bernard von Brentano: "Die ewigen Gefühle. Roman", 1939.
Emil Cohn: "David Wolffsohn. Herzls Nachfolger", 1939.
Lion Feuchtwanger: "Gesammelte Werke", Band 8: "Exil. Roman", 1940.
Bruno Frank: "Sechzehntausend Francs", 1940.
Alexander M. Frey: "Der Mensch", 1940.
Heinrich Mann: "Die Vollendung des Königs Henri Quatre", 1938 [delpher.nl].
Anne H. Mulder: "Zeven eeuwen Nederlandsche levenskunst", 2 Bände, 1940.
Joseph Roth: "Der Leviathan", 1940.
Von Stockholm: Bermann-Fischer Verlag (S. Fischer) übernommen
Erich Remarque: "Maria Liebe deinen Nächsten. Roman", 1941.
Vicki Baum: "Hotel Shanghai. Roman", 1944.
Bruno Frank: "Cervantes. Ein Roman", 1944.
Vicki Baum: "Kautschuk. Roman in fünfzehn Erzählungen", 1945.
Lion Feuchtwanger: "Der Tag wird kommen. Roman", 1945.
Bruno Frank: "Die Tochter. Roman", 1945
Franz C. Weiskopf: "Himmelfahrtskommando. Roman", 1945.
1945
Maurits Dekker: "Oranje. Historische roman", 1945.
Theodor W. Adorno / Max Horkheimer: "Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente" [Friedrich Pollock zum 50. Geburtstag], 1947.****/6
Vicky Baum: "Schicksalsflug. Roman", 1947.
Lion Feuchtwanger: "Gesammelte Werke", 17. Band: "Die Füchse im Weinberg. Auch genannt: Der Amerikanische Emissär. Roman", Teil 1, "Waffen für Amerika", 1947.
Hans Keilson: "Komödie in Moll", 1947.
Hermann Kesten: "Die Zwillinge von Nürnberg. Roman", 1947.
Annette Kolb: "König Ludwig II. von Bayern und Richard Wagner", 1947.
Hendrik Marsman: "Verzameld werk", 1947.
Leopold Schwarzschild: "Von Krieg zu Krieg", 1947.
Lion Feuchtwanger: "Gesammelte Werke", 18. Band: "Die Füchse im Weinberg. Auch genannt: Der Amerikanische Emissär. Roman", Teil 2, "Die Allianz", 1948.
Leonhard Frank: "Mathilde. Roman", 1948.
Jan Greshoff: "Verzameld werk", 1948, 1950.
Martin Gumpert: "Der Geburtstag", 1948.
Hermann Kesten: "Copernicus und seine Welt. Biographie", 1948.
Thomas Mann: "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull", 2. Auflage, 1948.
Robert Neumann: "Kinder von Wien", 1948.
Alfred Polgar: "Anderseits. Erzählungen und Erwägungen", 1948.
Charles Austin Beard: "Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika", aus dem Amerikan. übertr. von A. Meyer, 1949.
Leonhard Frank: "Die Jünger Jesu. Roman", 1949.
Hermann Kesten: "Die fremden Götter. Roman", 1949.
Alma Maria Mahler-Werfel: "Gustav Mahler. Erinnerungen und Briefe", 1949.
Heinrich Mann: "Der Atem. Roman", 1949.
Romain Rolland: "Aus meinem Leben. Erinnerungen an Kindheit und Jugend", aus dem Franz. übertr. von Ré Soupault, 1949.
Thomas Mann: "Klaus Mann*** zum Gedächtnis", 1950.
Eduard Reeser: "Een eeuw Nederlandse muziek", 1950.
Die Publikationen nach 1950 sind nicht verzeichnet.
Oskar Maria Graf, Kurt Kersten, Leonhard Frank und Franz C. Weiskopf veröffentlichten auch im Malik-Verlag.
[ Anmerkungen. annotations. remarques ]
* Engl. Albert Einstein: "The world as I see it", transl. by A. Harris, London: John Lane The Bodley Head 1935.
** Der dritte Teil von Lion Feuchtwangers "Josephus"-Romantrilogie, "Der Tag wird kommen", erscheint erst 1951 im Greifenverlag in Rudolstadt.
*** Vgl. zu insbesondere Klaus Mann:
(1) Klaus Mann: "Auf verlorenem Posten. Aufsätze, Reden, Kritiken 1942-1949", hrsg. von Uwe Naumann und Michael Töteberg, Hamburg: Rowohlt 1994, S. 26-34, insb. S. 26: "Surrealistischer Zirkus. Zuerst englisch unter dem Titel 'Surrealist Circus' in: The American Mercury, Concord/New Hampshire, Februar 1943 [Vol. 56, Nr. 230]. Deutsche Erstveröffentlichung in diesem Band; Übersetzung Monika Griepenberg. - Dieser Aufsatz ist der polemische Höhepunkt von Klaus Manns Auseinandersetzung mit dem Surrealismus, die in den zwanziger Jahren begonnen hatte. Damals war Klaus Mann mit einigen Surrealisten - besonders mit René Crevel - befreundet gewesen und hatte ihre Aktivitäten mit Sympathie verfolgt (vgl. seinen Aufsatz 'Die Surrealisten' aus dem Jahr 1929, wiederabgedruckt in: Eltern, S. 216-220 [auch: Klaus Mann: "Auf der Suche nach einem Weg", Berlin: Transmare 1931, S. 305-310]). Im Verlauf der Zeit wurde seine Einstellung aber zunehmend kritischer. Eine erste heftige Polemik Klaus Manns gegen die Gruppe um André Breton erschien im Jahr 1941 unter dem Titel 'Die Avantgarde - gestern und heute' (wiederabgedruckt in: Deutschland, S. 254-262). Der im Text erwähnte Father Devine war ein damals populärer Sektenführer in den USA" [d.h. er begründete, beeinflusst von Baptisten und Unity Church, die Peace Mission Movement und setzte sich für eine Aufhebung der Rassentrennung ein].
Abb. "Father Divine points to a sign reading 'Crum Elbow, Private, No Tresspassing,' Dutchess County, New York. Howland Spencer made a gift of his share of Crum Elbow, a 500 acre estate, to Father Divine of Harlem and sold the rest for his relatives. The estate was opposite of that of President Franklin Delano Roosevelt's mother", July 1938, Los Angeles Times, digital.libraty.ucla.edu, unter Creative-Commons-Lizenz CC BY 4.0 (Ausschnitt).
Surrealist Circus, S. 174f.: "On the other hand the surrealists are in the habit of claiming all sorts of celebrities, living and dead, as members of their club. The Surrealist Pocket Dictionary - there really is such a thing! - lis tthe august names of Jonathan Swift ('surrealist in malice') and the German poest Friedrich Hoelderlin ('surrealist in madness'). Others who have been adopted include Pythagoras, Barnum, and the Marquis de Sade. Since surrealist headquarters were moved from Paris to Manhattan, M. Breton and his associates have discovered Father Divine and Superman (not the Nietzeschean but the cartoon personage)".
S. 180: "Surrealism is not the disease but another of the symptoms. The disease is fascism, the revolution of nihilism. The surrealists are the nihilists in art".
S. 181: "I am against surrealism because I have seen what the world looks like 'with every esthetic and moral preoccupation being absent'. It looks like hell, or like a surrealist painting".
Zu Manns Formulierung "But Breton and his depleted following continued to concoct and publicize their unsavory mixture of Marxism and paranoia, music hall and psychoanalysis" (Surrealist Circus, S. 178) vgl. auch Maurice Nadeau: "Geschichte des Surrealismus", Hamburg: Rowohlt 1965, S. 168:
"Was soll nun aber die 'kritsche Paranoia' sein? Laut Dalí ist sie eine 'auf kritischer und systematischer Objektivierung' wahnhafter 'Assoziationen und Interpretationen' beruhende spontane Methode irrationaler Erkenntnis, oder wie Breton erläutert: 'Diese Eigenschaft des ununterbrochenen Werdens eines jeden Gegenstandes, den die paranoische Geistestätigkeit [...] in ihren Strudel reißt, muß eingehend durchdacht werden. Kraft dieses ununterbrochenen Werdens und Sichwandels dessen, was dem Paranoiker Gegenstand ist, kann er gerade die Erscheinungen der Außenwelt für unbeständig, rasch von einem Zustand in einen anderen überwechselnd, wenn nicht gar für fragwürdig und unzuverlässig halten".
Siehe auch Klaus Mann: "Jean Cocteau" (Das Tage-Buch 1927, gelistet bei: Anonym erschienene Cocteau-Übersetzungen, "Il existe également des traductions dessinées de", "magazines"); Erika Mann, Klaus Mann: "The other Germany", übers. von Heinz Norden, New York: Modern Age Books 1940 [archive.org]; Klaus Mann veröffentlichte auch im Transmare-Verlag in Berlin.
(2) Alfred Kantorowicz: "Politik und Literatur im Exil. Deutschsprachige Schriftsteller im Kampf gegen den Nationalsozialismus", Hamburg: Christians Verlag 1978, S. 231: "So übernimmt er [Hans Jürgen Schmitt in 'Die Expressionismusdebatte. Materialien zu einer marxistischen Realismuskonzeption', Frankfurt am Main: Suhrkamp 1973] rechtens nicht a priori die von den Parteihochschülern behauptete These, daß der Aufsatz von Georg Lukács 'Größe und Verfall des Expressionismus' in Heft 1 der Internationalen Literatur, Moskau 1934, der Auftakt zur Expressionismusdebatte gewesen sei, während in Wirklichkeit diese erregende, bis in unsere Tage hinein nachschwingende Auseinandersetzung durch Aufsätze von Klaus Mann über beziehungsweise gegen Gottfried Benn und von Bernhard Ziegler (d.i. Alfred Kurella) gegen den Expressionismus in der Septembernummer 1937 der Zeitschrift Das Wort ausgelöst wurde, mehr als dreieinhalb Jahre nach der zunächst völlig isolierten literaturtheoretischen Betrachtung von Lukács".
(3) Wolfgang Cordan, in: "Klaus Mann zum Gedächtnis", Amsterdam: Querido 1950, S. 26ff., Zitat S. 27: "Nur wer etwa gleichaltrig mit Klaus Mann ist, kann erinnern, wie uns sein Lebensexperiment aufregte. Mir war er um drei Jahre voraus, so wie ein Oberprimaner einem Sekundaner, und so beobachtete ich ihn mit manchen Kameraden. Aus ähnlichem Milieu stammend, folgten wir klopfenden Herzens den Entdeckungsfahrten unseres Stubenältesten, wenn ich so sagen darf, ergötzten uns an seinen Kapriolen und entzückten uns an seinem Mut. Wir waren ja selber noch ganz unerfahren und seine Abenteuer wurden uns wahre Offenbarungen: was es alles gab und wie man damit fertig wurde! Und alle Süße, allen Schmerz und allen Traum des Lebens schmeckten wir aus den schicksalshaften Verschlingungen seiner Gestalten; ja er war der ältere Bruder, der uns alles zeigte und in dem wir uns erkannten. Wir bewunderten ihn heiß. Und von seinem Lebensmut angesteckt, sagten wir uns 'Jugendtorheit hat Gelingen' und machten uns unsererseits zum Abenteuer auf".
Thomas Mann: "Vorwort", in: ebenda, S. 7-11, Zitat S.11: "Er greift die Worte auf jenes jungen Menschen, die er wohl mehr oder weniger selbst gedichtet hat. [...] Das war das Letzte, das er aufschrieb, dann [...]. [...] Pacific Palisades, 28. März 1950".
Klaus Mann: "Die Heimsuchung des europäischen Geistes" [geschrieben Weihnachten 1944, EA "Tomorrow", auf deutsch in "Neue Schweizer Rundschau", Juli 1949], übersetzt aus dem Englischen von Erika Mann, in: ebenda, S. 177-201, Zitat S. 200: "Und er ['ein[.] junge[r] Philosophie- und Literatur-Student[.], mit dem ich in der alten schwedischen Universitätsstadt Uppsala zufällig zusammentraf'] sagte: 'Eine neue Bewegung sollten sie ins Leben rufen, die europäischen Intellektuellen, eine Bewegung der Verzweiflung, die Rebellion der Hoffnungslosen. Statt des sinnlosen Versuches, 'die Macht' zu 'appeasen', anstatt habgierige Bankiers und herrschsüchtige Bürokraten zu verteidigen und ihren Machenschaften Vorschub zu leisten, sollten wir laut und deutlich protestieren und unserer Bitterkeit, unserem Entsetzen den unmissverständlichsten Ausdruck verleihen. Wir sind an einem Punkte angelangt, wo nur die dramatischste, die äußerste Geste noch irgend Aussicht hat, bemerkt zu werden und den blinden, hypnotisierten Massen ins Gewissen zu reden.'
Und er sagte: 'Hunderte, ja Tausende von Intellektuellen sollten tun, was Virginia Woolf, Ernst Toller, Stefan Zweig. Jan Masaryk getan haben. Eine S[...]welle, der die hervorragendsten, gefeiertsten Geister zum Opfer fielen, würde die Völker aufschrecken aus ihrer Lethargie, so daß sie den tödlichen Ernst der Heimsuchung begriffen, dis der Mensch über sich gebracht hat durch seine Dummheit und Selbstsucht.' [...]".
(4) Vgl. auch Thomas Mann: "Deutschland und die Deutschen", Rede 29. Mai 1945: "Die Deutschen sind ein Volk der romantischen Gegenrevolution gegen den philosophischen Intellektualismus und Rationalismus der Aufklärung - eines Aufstandes der Musik gegen die Literatur, der Mystik gegen die Klarheit." (Gesammelte Werke, Frankfurt am Main 1960, Bd. XI, S. 1143). Dazu Ferdinand von Ingen: "Die Erasmus-Luther-Konstellation bei Stefan Zweig und Thomas Mann", in: "Luther-Bilder im 20. Jahrhundert. Symposion an der Freien Universität Amsterdam", "Amsterdamer Beiträge zur neueren Germanistik" Band 19, Leiden: Brill 1984, S. 91-117, hier S. 106: "Dieser Kernsatz aus Manns eigenwilliger Geschichtsdeutung führt bekanntlich nicht zu einer Verurteilung, sondern im Gegenteil zum Lob der deutschen Innerlichkeit, zu einer Liebeserklärung an die Romantik**** und zwar 'bis in ihre Sünden und Laster hinein', die in 'hysterische[r] Barbarei' geendet haben [Mann-Zitate, Bd. XI, S. 1145f.]". Manns Kritik auf halbem Weg reflektiert seine frühere Begeisterung der "Betrachtungen eines Unpolitischen" von 1918, in denen es hieß: "Der Unterschied von Geist und Politik enthält den von Kultur und Zivilisation, von Seele und Gesellschaft, von Freiheit und Stimmrecht, von Kunst und Literatur; und Deutschtum, das ist Kultur, Seele, Freiheit, Kunst und nicht Zivilisation, Gesellschaft, Stimmrecht, Literatur." (GKFA [Große kommentierte Frankfurter Ausgabe der Werke Thomas Manns], Bd. 13.1 + 13.2, hrsg. von Hermann Kurzke, Frankfurt am Main 2009, Vorrede S. 35).
(5) Damals, 1918, nennt Thomas Mann in seinem Tagebuch auch abfällig die "Süddeutsche Freiheit" (Schriftleitung der ersten Ausgaben: Hans B. Wagenseil):
Thomas Mann: "Tagebücher 1918-1921", Tagebücher, Bd. 1, hrsg. von Peter de Mendelssohn, Berlin: S. Fischer, 2003, S. 108: "Sonnabend, den 14. XII. [1918]. Werbebrief der Frau v. Bissing für die nationalliberale Partei, die ich aber nicht goûtiere. Man wird besser thun, sich, wenn denn schon organisiert sein soll, der 'deutschen Volkspartei' anzuschließen. Die neuen Zeitschriften u. Zeitungen schießen aus dem Boden: 'Der Ararat', 'Die süddeutsche Freiheit'. Ganz übel: 'Die Republik', Chefredakteur W. Herzog. Dachte daran, dem elenden Schieber das Gesudel zurückzuschicken, aber warum sich schmutzige Rache zuziehen". Dazu Anmerkungen, S. 617: "2) 'Der Ararat': Erschien seit 13.12.1918 als vierseitige Flugblatt im Verlag Hans Goltz. [...] Stellte im Dezember 1921 das Erscheinen ein. 3) 'Die süddeutsche Freiheit': Münchner Montags-Zeitung, erschien seit 18.11.1918. Verantwortlicher Redakteur war Hans B. Wagenseil, später Gustav Klingelhöfer. Zu den Mitarbeitern gehörten Erich Mühsam und Walther von Hollander. 4) 'Die Republik': Literarisch-politische Zeitschrift, 1918-1919".
Zu den "Mann-Kindern" bestand nach einem Brief von Kurt Wagenseil an Viktor Meyer-Eckardt vom 15.02.1931 wohl nicht das beste Verhältnis. Allerdings befinden sich die Bände Klaus Mann: "Mephisto. Roman einer Karriere" (1936) und Thomas Mann: "Klaus Mann zum Gedächtnis" (1950) in Kurts Bibliothek (Stand 2002).
Brief Thomas Mann an Michail Kolzow, "I. VIII. [19]36": "Es handelt sich [bei einem 'russischen Vorkommnis'] um die Witwe des in einem deutschen Konzentrationslager ermordeten Schriftstellers Erich Mühsam. Die Frau soll [...] sich dort wegen angeblicher 'anarchistischer' Äußerungen im Gefängnis befinden" ("Briefe 1889-1936", hrsg. von Erika Mann, Berlin und Weimar: Aufbau 1965, S. 122).
Brief Thomas Mann an Oskar Maria Graf, "Princeton, N.J.[,] 65 Stockton Street[,] I.XI.[19]38": "Was ich getan habe, ist, daß ich einen sehr dringlichen Brief an den Staats-Sektretär [Cordell] Hull gerichtet habe, worin ich ihn eruchte, doch auf die Prager amerikanische Vertretung dahin zu wirken, daß den von [Friedrich] Bruschell aufgeführten Personen Erleichterungen für die Einreise in die Vereinigten Staaten gewährt werden möchten, das heißt vor allem die Erlassung der nicht zu beschaffenden Papiere [...] Lassen Sie mich noch sagen, daß ich sehr gerührt bin von Ihrer hingebungsvollen kameradschaftlichen Tätigkeit" ("Briefe 1937-1947", hrsg. von Erika Mann, Berlin und Weimar: Aufbau 1965, S. 65f.), "Princeton, N.J.[,] 65 Stockton Street[,] 22.XI.[19]38" (ebd., S. 69), "Pacific Palisades, Calfornia[,] 740 Amalfi Drive[,] I.X.[19]41" (Ebd. S. 224f.): "Wie sollte ich nicht versuchen, Ihnen das Stipendium zu verschaffen, das Ihnen die notwenige Lebenssicherheit dazu geben würde [für ein bestimmtes Buchprojekt über Beobachtungen von Graf und den 'jungen antihitleristischen Nationalisten'...]. Ich vertraue, daß Sie durchhalten werden, lieber Herr Graf". Brief an Harry Slochower, "Pacific Palisades[,] 9. Jan. [19]43" (ebd., S. 309) bedankt sich für zwei Zeitungsartikel (S. 695: "Uncoordinated Writers of Nazi Germany", in: Account", Herbst 9142; "In the Fascist Styx: The Fate of Native Sohns from [Ernst] Toller and Stefan Zweig to Richard Wright", in: "N[...] Quarterly", Herbst 1942).
**** "Die romantische Poesie ist eine progressive Universalpoesie. Ihre Bestimmung ist nicht bloß, alle getrennten Gattungen der Poesie wieder zu vereinigen und die Poesie mit der Philosophie und Rhetorik in Berührung zu setzen. Sie will und soll auch Poesie und Prosa, Genialität und Kritik, Kunstpoesie und Naturpoesie bald mischen, bald verschmelzen, die Poesie lebendig und gesellig und das Leben und die Gesellschaft poetisch machen, den Witz poetisieren und die Formen der Kunst mit gediegnem Bildungsstoff jeder Art anfüllen und sättigen und durch die Schwingungen des Humors beseelen. Sie umfaßt alles, was nur poetisch ist, vom größten wieder mehrere Systeme in sich enthaltenden Systeme der Kunst bis zu dem Seufzer, dem Kuß, den das dichtende Kind aushaucht in kunstlosem Gesang. [...] Sie kann durch keine Theorie erschöpft werden*****, und nur eine divinatorische Kritik dürfte es wagen, ihr Ideal charakterisieren zu wollen. Sie allein ist unendlich, wie sie allein frei ist, und das als ihr erstes Gesetz anerkennt, daß die Willkür des Dichters kein Gesetz über sich leide. Die romantische Dichtart ist die einzige, die mehr als Art, und gleichsam die Dichtkunst selbst ist: denn in einem gewissen Sinn ist oder soll alle Poesie romantisch sein" (Friedrich Schlegel: Athenäums-Fragment Nr. 116 [1798]:"Kritische Ausgabe", hrsg. von Ernst Behler u. a., Paderborn: Schöningh 1967, Bd. 2, S. 182ff.).
***** Ludwig Tieck, Werke, Bd. 1, München: Winkler 1963, S. 331 = William Lovell [EA 1795/96], III., 13:
"Balder: '[...] O William, was nennen wir Vernunft? - Schon viele wurden wahnsinnig, weil sie ihre Vernunft anbeteten und sich unermüdet ihren Forschungen überließen. Unsre Vernunft, die vom Himmel stammt, darf nur auf der Erde wandeln; noch ist es keinem gelungen, über Ewigkeit, Gott und Bestimmung eine feste Wahrheit aufzufinden, wir irren in einem großen Gefängnisse umher, wir winseln nach Freiheit und schreien nach Tageslicht, unsre Hand klopft an hundert eherne Tore, aber alle sind verschlossen und ein hoher Widerhall antwortet uns. - Wie wenn nun der, den wir wahnsinnig nennen...' Abb. Caspar David Friedrich: "Der Wanderer über dem Nebelmeer", 1818 (modifiziert).
E.T.A. Hoffmann: "Die Elixiere des Teufels" [EA 1815/16], München: dtv 2001, S. 353f.: "Er sah mich starr an, ihm schienen die Sinne zu vergehen, man gab ihm stärkende Tropfen, er erholte sich bald und sprach: 'Es ist mir so, als müsse ich bald sterben und vorher mein Herz erleichtern. Ihr habt Macht über mich, denn sosehr Ihr Euch auch verstellen möget, merke ich doch wohl, daß Ihr der heilige Antonius seid und am besten wisset, was für Unheil Eure Elixiere angerichtet. Ich hatte wohl Großes im Sinne, als ich beschloß, mich als ein geistlicher Herr darzustellen mit großem Barte und brauner Kutter. Aber als ich so recht mit mir zu Rate ging, war es, als träten die heimlichsten Gedanken aus meinem Innern heraus und verpuppten sich zu einem körperlichen Wesen, das recht graulich doch mein Ich war. Dies zweite Ich hatte grimmige Kraft und schleuderte mich, als aus dem schwarzen Gestein des tiefen Abgrundes, zwischen dprudelndem schäumigen Gewässer, die Prinzessin schneeweiß hervortrat, hinab. Die Prinzessin fing mich auf in ihren Armen und wusch meine Wunden aus, daß ich bald keinen Schmerz mehr fühlte. Mönch war ich nun freilich geworden, aber das Ich meiner Gedanken war stärker, und trieb mich, daß ich die Prinzessin[,] die mich erretett und die sehr liebte, samt ihrem Bruder ermorden mußte. Man warf mich in den Kerker, aber Ihr wißt selbst, heiliger Antoinus, auf welche Weise Ihr, nachdem ich Euern verfluchten Trank gesoffen, mich entführtet, durch die Lüfte".
****/6 Den beiden ersten Ausgaben von Theodor W. Adorno und Max Horkheimer: "Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente" [Friedrich Pollock zum 50. Geburtstag], New York: New York Institute of Social Research 1944 und Amsterdam: Querido 1947 folgten an Übersetzungen in andere Sprachen u.a.
"Dialettica dell'illuminismo", trad. Lionello Vinci, Torino (Turin): Einaudi 1966.
Register der Überlieferung der Übersetzungen bis 1950
William: 'Ich verstehe dich, Balder: weil unsre Vernunft nicht das Unmögliche erschwingen kann, so sollen wir sie geringschätzen und ganz aufgeben dürfen.'
Balder: 'Nein, William, du verstehst mich nicht.'"
"Dialéctica del iluminismo", trad. Héctor A. Murena, Buenos Aires: Sur 1969.
"Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente", mit Nachwort von Theodor W. Adorno, Frankfurt am Main: S. Fischer 1969.
"Dialectic of Enlightenment", translated by John Cumming, New York: Herder and Herder 1972.
"Dialectique de la Raison. Fragments philosophiques", trad. Éliane Kaufholz-Messmer, Paris: Gallimard 1974.
"Dialectiek van de Verlichting. Filosofische fragmenten", vertaald door Michel van Nieuwstadt, Nijmegen: Uitgeverij Sun 1987 (Neuausgabe als Amsterdam: Boom 2017).
启蒙辩证法(哲学片断) [Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente], 国外马克思主义和社会主义研究丛书(第二批) [Forschungsreihe Ausländischer Marxismus und Sozialismus, Zweiter Band], 洪佩郁、蔺月峰 译 [übersetzt von Peiyu Hong und Yuefeng Lin], 重庆:重庆出版社 [Chongqing: Chongqing Publishing House] 1990.
"Oplysningens dialektik", Kopenhagen: Gyldendal 1993.
"Dialektyka oświecenia. Fragmenty filozoficzne", tłum. Małgorzata Łukasiewicz, red. meryt., posłowie Marek J. Siemek, Warszawa: Wydawnictwo Instytutu Filozofii i Socjologii PAN 1994.
"Upplysningens dialektik. Filosofiska fragment", övers. Lars Bjurman, Carl-Henning Wijkmark, Göteborg: Daidalos 1997.
"Dialéctica de la Ilustración. Fragmentos filosóficos",trad. Juan José Sánchez, Madrid: Trotta Editorial 1998.
『啓蒙の弁証法』 [Dialektik der Aufklärung], 徳永洵訳 übersetzt von Tokunaga Makoto, 東京: 岩波文庫 [Tokio: Iwanami Shoten Publishers] 2007.
Personenregister (Übersetzungen etc.)
Adressregister
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